Natur für deine Haut - Mareike Peters - E-Book
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Natur für deine Haut E-Book

Mareike Peters

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Beschreibung

Es geht um unser zartestes Organ: die Haut. Wie gehen wir (haut-)freundlich mit ihr um? Die Naturkosmetik-Produktentwicklerin Mareike Peters setzt da neue Maßstäbe. Mit ihrer pflanzlichen Wirkstoffkosmetik ist sie Teil einer Revolution in der Kosmetikbranche: hin zu einer nachhaltigen, umweltfreundlichen und effektiven Hautpflege aus heimischen Pflanzenarten. Ihre Strategie: Mache dich auf die Suche nach den Ursachen der Hautprobleme, statt einfach nur gegen die Symptome anzugehen! Du erfährst, wie sich die Pflege unterschiedlicher Hauttypen voneinander unterscheidet - und wie du durchs Selberrühren individuell auf den eigenen Hautzustand eingehen kannst. Ob porenausgleichender Toner, beruhigender Handbalm oder zellerneuerndes Serum – in einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen realisiert du so deine persönliche Naturkosmetik-Produktlinie.

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Seitenzahl: 192

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Impressum

© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Stella Schossow

Lektorat: Imke Rötger

Bildredaktion: Nele Schneidewind, Dr. Nafsika Mylona

Covergestaltung: ki36 Editorial Design, Marta Olesniewicz

eBook-Herstellung: Viktoriia Kaznovetska

ISBN 978-3-8338-8076-6

1. Auflage 2021

Bildnachweis

Coverabbildung: Constantin Mirbach

Illustrationen: Katharina Konte; Nadia Gasmi

Fotos: Constantin Mirbach; Adobe Stock; Getty Images; iStockphoto; Seasons.agency; Shutterstock; Unsplash

Syndication: www.seasons.agency

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Garantie

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteur*innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft. Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sind Sie mit diesem E-Book und seinen Inhalten zufrieden? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung. Und wir freuen uns, wenn Sie diesen Titel weiterempfehlen, in ihrem Freundeskreis oder bei Ihrem Online-Kauf.

KONTAKT ZUM LESERSERVICE

GRÄFE UND UNZER VERLAG Grillparzerstraße 12 81675 München

Wichtiger Hinweis

Alle Ratschläge und Rezepte in diesem Buch wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt, mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft und in der Praxis erprobt. Dennoch: Jede Haut ist individuell anders. Es kann nicht garantiert werden, dass alle enthaltenen Inhaltsstoffe für jeden Menschen geeignet sind. Falls Sie nach der Anwendung eines Produktes Unverträglichkeitsreaktionen oder allergische Symptome feststellen, sollten Sie dieses daher umgehend absetzen und einen Arzt aufsuchen. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

VORWORT

Mein Name ist Mareike, meine Eltern sind Betreiber von Barfußparks, weshalb ich praktisch barfuß im Wald groß geworden bin. Ich war ein glückliches und neugieriges Kind und fühle mich auch heute als Erwachsene so. Man sagt, ich sei herzlich, authentisch und natürlich. Doch dazwischen, da kamen mir diese Eigenschaften eine Zeit lang abhanden: Um zu erkennen, wer ich selbst bin, gingen mir die Werte meiner Familie kurzzeitig verloren. Das Ergebnis: ein ungleiches, entzündetes Hautbild.

Ich fand die Antwort auf meine Hautprobleme im Garten: Es kann kein Zufall sein, dass die Natur genau die richtigen Wirkstoffe produziert. Nachdem ich mir die Kosmetikwissenschaft genauso angeeignet hatte wie den Stoff aus der Uni, rührte ich fünf Jahre nur für mich meine Hautpflege selbst. Seit Oktober 2018 ist Hautpflege mein Beruf: Aus meinem Informationskanal »@naturkosmetik muenchen« wurde meine Hautpflegefirma NKM. Erst boten wir nur Produkte für die Herstellung von Kosmetik an, dann auch fertig angerührte. Heute beschäftige ich bei NKM über 40 Mitarbeitende. Ich schätze mich unglaublich glücklich, dass meine Kreationen nun in mehr als 80.000 Haushalten stehen und ich Menschen helfen kann, bessere Haut zu bekommen und dabei die Umwelt zu schützen.

ALLES FÜR DEINE INDIVIDUELLE PFLEGE

Wieso ein Buch über Hautpflege? Kann man nicht schon gute Hautpflege fertig angerührt kaufen? Ja, durchaus. Und auf keinen Fall möchte ich sagen, dass Kaufkosmetik nicht gute Qualität haben kann. Vielmehr spreche ich all diejenigen an, die die Wechselwirkung zwischen Haut und Hautpflege besser verstehen und auf den eigenen Hautzustand und dessen Bedürfnisse eingehen möchten. Die verstehen möchten, woher die Zutaten und die Verpackung der Pflege stammen, woraus sie besteht und was uns lange toll aussehen lässt. Für schöne Haut sollten weder Tier noch Umwelt leiden; die Lieferkette sollte transparent sein.

PFLANZLICH, WIRKSAM, REGIONAL

Alle Rezepte in diesem Buch stammen von mir. Teils sind sie bereits jahrelang fester Bestandteil meiner Pflegestrategie, teils habe ich sie extra für dieses Buch geschrieben. Du findest bei mir vor allem regionale Zutaten wie Leinsaat statt Açaí, Traubenkernöl statt Jojobaöl. Und ich möchte dich anregen, an Marktständen nach toller Lebensmittelqualität für deine Hautpflege Ausschau zu halten und die Zutaten bewusst und von hoher Qualität einzukaufen.

Hautpflege selber machen ist die perfekte Mischung aus Wissenschaft und Kunst. Und ich freue mich darauf, mit dir meine Faszination für Haut und Hautpflege zu teilen. Dieses Buch enthält alles, was du brauchst, um deiner Haut zu einem strahlenden Erscheinungsbild zu verhelfen, egal ob durch Kaufkosmetik oder selbst hergestellte Pflegeprodukte. Viel Spaß und Inspiration damit!

NATURKOSMETIK SELBER MACHEN – AUS GUTEM GRUND!

Wir alle wollen natürliche, ebenmäßige, feinporige Haut und, wenn wir älter sind, nur sympathische Lachfältchen und keine fiesen Trockenheits- oder Zigarettenfalten. Nur wie soll man in dem Dschungel an Informationen am Kosmetikmarkt erkennen, was wirklich hilft?

Ich kann es verstehen: Unmittelbare Faltenauffüllung und ein glattes Hautbild über Nacht klingen vielversprechend. Wer unter seinem Hautbild leidet, möchte möglichst sofort Besserung sehen. Doch steht die kurzfristige Besserung nicht der langfristigen Hautgesundheit im Weg? Was tut gut? Was ist gesund?

GESUNDE HAUT IST SCHÖNE HAUT

Hautgesundheit wird dann erzielt, wenn die natürlichen Funktionen unserer Haut ungestört ablaufen können. Wir wollen demnach die Hautfunktionen unterstützen und sie keinesfalls ersetzen.

Wie schade wäre es, wenn wir in bester Absicht, unserer Haut Gutes zu tun, den natürlichen Funktionen unserer Haut im Wege stehen würden – einfach weil wir ihr nicht geben, was sie braucht! Dem können wir nur mit Wissen vorbeugen.

WARUM VERSCHWINDEN ÜBERHAUPT PICKEL DURCH HAUTPFLEGE?

Ich möchte verstehen, was da auf meiner Haut passiert. Ich will wissen, wie genau die vorzeitige Hautalterung aufgehalten wird und wie Pickel über Nacht verschwinden. Nur wenn du dich damit beschäftigst, was du dein Organ Haut täglich in sich aufnehmen lässt, und wenn du möglichst den Rührlöffel selbst in die Hand nimmst, findest du das heraus. Falls das Selberrühren doch nichts für dich ist – kein Thema: Dann befolge einfach die Empfehlungen in diesem Buch, und du wirst mit funktionierender Hautpflege belohnt.

WO KOMMEN DIE PRODUKTE HER?

Seit Onlineshopping nur drei Klicks und einen Tag später ein Päckchen vor die Haustür bringt, sind wir vollständig daran gewöhnt, nicht zu wissen, wo unsere Produkte herkommen. Wer weiß, wer unser Päckchen gepackt hat, wo das Päckchen seinen Ursprung hat, wo und von wem die Plastikflasche im Bad hergestellt wurde und woher die Inhaltsstoffe stammen? Wir blenden in unserem Alltag auch die Frage aus, welche Kinderarbeit, welche Fabriken und welche Umweltbelastungen wir irgendwo auf der Welt mit unserem Konsumverhalten unterstützen. In einer Welt voller Konsum möchte ich persönlich und mit NKM, Naturkosmetik München, nicht mehr Konsum, sondern bewussteren und besseren Konsum fördern: mit der Produktion im europäischen Mittelstand, mit kurzen Transportwegen und mit transparenten Produktionsketten. Es bedeutet mir sehr viel, dass ich für die Art und Weise, wie wir bei NKM alles neu denken, sogar von Forbes als eine von den »30 under 30« Europas ausgezeichnet wurde. Es ist mein Anliegen, mit diesem Buch ebenso wie mit NKM, Naturkosmetik München, das Wissen um Naturkosmetik zu verbreiten.

SANDDORN, KAMILLE UND VIELES MEHR HÄLT DIE NATUR FÜR GESUNDE UND SCHÖNE HAUT BEREIT.

WARUM ICH EINE ROUTINE IN MEINE HAUTPFLEGE BRACHTE

»So viel wie nötig und so wenig wie möglich« war das Credo, das mir von zu Hause bezüglich Pflege- und Reinigungsprodukten mitgegeben worden war. Doch als die Unreinheiten dann kamen, warf ich diesen Leitsatz schnell über Bord. Wie eine Ertrinkende klammerte ich mich an jeden Strohhalm, der mir ein gesünderes Hautbild versprach: Viel hilft viel. Peelings glätten die Haut. Umso mehr Produkte, desto besser.

Dass stattdessen Regelmäßigkeit und Maßhalten einige der wichtigsten Aspekte der Hautpflege sind, wurde mir erst bewusst, als ich mich zum Durchhalten einer Pflegeroutine zwang und unmittelbar Verbesserungen feststellte. Oft hat gar nicht das Hinzufügen von Inhaltsstoffen, sondern das Weglassen der falschen Hautpflege positive Auswirkungen auf Hautprobleme.

Seit ich am eigenen Leib erleben konnte, wie das Hautbild mein Selbstbewusstsein beeinflusst, fasziniert mich die Wechselwirkung zwischen Haut und Hautpflege. Wie kann ich meinen Körper bei den Prozessen zu reiner Haut unterstützen? Was bei Unreinheiten und Akne begann, weitete sich schnell auf alle Hautbilder aus: Ich wollte wissen, welche Nährstoffe die Haut benötigt, um sich regenerieren zu können, und welche Komponenten gemeinsam eine gewünschte Wirkung erzielen. So ging ich meine ersten Schritte Richtung Naturkosmetik. Inzwischen ist meine Haut durch diese Strategie längst viel weniger entzündet und schön glatt.

WIESO EIGENTLICH NATURKOSMETIK?

Die Natur produziert genau die richtigen Stoffe für den menschlichen Organismus. Sie bietet uns sehr viele Wirkstoffe, die wir in der Naturkosmetik nutzen können, um unser Hautbild zu verbessern.

Zudem sind Pflanzen die Basis aller Naturkosmetik, selbstverständlich sind sie zu schützen, und so ist es nicht verwunderlich, dass man unter Naturkosmetikern viele überzeugte Klimaschützer findet. Man tut mit Naturkosmetik nicht nur sich selbst, sondern auch seiner Umwelt etwas Gutes.

Schließlich freue ich mich auch darüber, meinem Herkunftsort durch meine Hautpflege Ehre zu erweisen, indem ich wertschätze und einsetze, was vor unserer Haustür wächst.

WIE WIRKSAM SIND PFLANZEN?

Moderne Naturkosmetik bedeutet für mich, die traditionellen Naturheilverfahren mit modernen Forschungsmethoden zu überprüfen und die Wirksamkeit bestimmter Pflanzenteile mit Studien zu belegen, in denen der direkte Zusammenhang zwischen Aktion und Reaktion nachgewiesen wird. Neben diesen Wirksamkeitsstudien zählt für mich auch meine eigene subjektive Erfahrung, die wir in »Claim Support«-Studien prüfen lassen: Subjektive Erfahrungen mit Kosmetikprodukten meiner Rührküche und sichtbare Ergebnisse in meinem Hautbild lassen wir mit extra für uns durchgeführten Wirksamkeitsstudien nachweisen.

DIE EIGENEN KOSMETIKA HERSTELLEN MACHT FREUDE UND GIBT DIE VOLLE KONTROLLE ÜBER DIE INHALTSSTOFFE.

SICHTBARE ERGEBNISSE IM HAUTBILD DANK DER NATUR

Dieses Buch enthält alles, was du brauchst, um deinen Weg zur Natur für deine Haut zu gehen.

Zunächst geht es um den Aufbau der Haut und die Funktionen, die wir kennen sollten, wenn wir – durch unsere Hautpflege – das Aussehen sowie die Gesundheit unserer Haut beeinflussen wollen. Außerdem werden verschiedene Hautzustände und Hautpflegerituale sowie die Verarbeitung der Hauptpflege durch unsere Haut beschrieben. Im Abschnitt »Troubleshooting Haut« gebe ich erste Empfehlungen, wie du unwillkommenen Hautzuständen entgegenwirken kannst.

Danach beleuchte ich die verschiedenen Inhaltsstoffe von Kosmetika und deren Wirkung, insbesondere auch die Wirkweise von Pflanzen und wie wir uns diese zunutze machen können. Dadurch kannst du die Produkte in deinem Badezimmer besser verstehen und bei der Wahl deiner Hautpflege gut entscheiden. Eine Tauschtabelle für Rohstoffe und eine für den Fall, dass du Allergien auf bestimmte Pflanzen hast, geben dir zusätzliche Möglichkeiten, deine Hautpflege zu individualisieren.

Anschließend wird es praktisch: Notwendige Pflegeprodukte, Basiszutaten, die Arbeitsweise beim Selberrühren, Grundrezepturen und Kombinationen werden beschrieben, damit du ausgerüstet mit allem notwendigen Know-how ans Selberrühren gehen kannst. Wichtig: Lies dir die Hinweise zu den Rezepten ab > genau durch, bevor du mit dem Selberrühren anfängst!

Der Rezeptteil bietet dann 42 Rezepte für Kosmetikprodukte, die zu Hause selber hergestellt werden können. Das ist eine faszinierende, freudvolle Arbeit – und du kannst dadurch die volle Kontrolle gewinnen über die Inhaltsstoffe, die deine Haut täglich absorbiert!

Hast du schon in den Rezeptteil hineingeblättert? Er weist eine große Bandbreite an Pflegeprodukten auf und einige ganz besondere: Es gibt Cremes mit lang anhaltender Feuchtigkeit, ein Multivitamin-Hyaluron-Serum, ein probiotisches Beruhigungsspray bei gereizter Haut, einen enzymatischen Peeling-Pudding und so viel mehr.

Der Weg ist auch bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Haut und der Hautpflege zugleich das Ziel: Mit der Zeit wandelt sich das Verhalten der eigenen Haut gegenüber und es entstehen neue Erkenntnisse – und daraus entwickelt sich immer mehr die ganz persönliche Pflegestrategie für gesunde und schöne Haut.

MEIN KONZEPT

Für die Herstellung von Naturkosmetik habe ich einige Prinzipien entwickelt. Sie führen zu den besten Resultaten. Natürlich ist Haut trotzdem etwas Individuelles und jeder sollte für sich selber entscheiden.

FUNKTIONIERENDE HAUT IST SCHÖNE HAUT

Ich möchte die natürlichen Prozesse des Körpers unterstützen und sie nicht ersetzen.

FRISCHE KOSMETIK

Ich verzichte auf starke Konservierungsmittel wie Parabene und mache mir die organischen, natürlichen und Wirkstoffe natürlichen Ursprungs zunutze. Meist erreichen wir eine Produkthaltbarkeit von einem halben Jahr.

UMWELTFREUNDLICHE HAUTPFLEGE

Ich verzichte auf Mineralöle, Silikone und Flüssigplastik, um die Umwelt zu schonen.

VEGAN

Die meisten meiner Rezepte sind vegan formuliert oder bieten eine vegane Alternative. Sollte einmal Bienenwachs oder Lanolin verwendet werden, bitte ich euch, diese Rohstoffe aus verantwortlichen Quellen zu beziehen.

»TIERVERSUCHSFREI«

Tatsächlich ist jeder Rohstoff einmal an Tieren getestet worden. Selbst Wasser!

Seit 1970 ist es verboten, für kosmetische Fertigprodukte Tierversuche durchzuführen. Laut der aktuellen EU-Kosmetikverordnung sind die Tierversuche nicht mehr zugelassen. Daher verzichten wir ganz auf die Auslobung »ohne Tierversuche«, weil es selbstverständlich ist, dass keine Tierversuche für Kosmetikprodukte durchgeführt werden. Ich achte beim Rohstoffeinkauf darauf, dass ich nur Inhaltsstoffe einsetze, die spätestens seit Inkrafttreten der EU-Kosmetikverordnung nicht an Tieren getestet worden sind, auch nicht auf Basis anderer gesetzlicher Vorgaben.

CO2-EMISSIONSARM

Durch die Verwendung von regionalen Rohstoffen reduzieren wir den Transportweg der von uns verwendeten Zutaten und dadurch unseren ökologischen Fußabdruck.

PLASTIKARM

Verpackungen, Verschlüsse und Zubehör verwende ich überall, wo möglich, frei von Plastik und nehme stattdessen Edelstahl und Glasutensilien. Auch die Packmittel sollten möglichst plastikfrei und wiederverwendbar sein.

TRADITIONELL UND MODERN

Wir kombinieren die traditionellen Verfahren der Naturheilkunde mit modernen Erkenntnissen aus der Kosmetikwissenschaft und passen unsere Pflegestrategie fortwährend dem aktuellen Forschungsstand an.

SELBER MACHEN NACH PRINZIPIEN – FÜR BESTE RESULTATE FÜR DIE HAUT UND DIE UMWELT.

SELBER MACHEN

Ich ziehe es bis heute vor, meine Hautpflege selbst herzustellen, sodass ich ganz genau weiß, was drin ist. Zudem lernen wir dabei, sowohl mit Haut als auch mit Hautpflege besser umzugehen.

EINFACHER EINSTIEG

Zum Rühren der ersten Rezepte muss man kein Produktentwickler sein. Der Einstieg ist leicht umsetzbar.

GÜNSTIGER EINSTIEG

Wir ersetzen Profiausrüstung wie Magnet- und Laborrührer durch Stabmixer und Aufschäumer.

NATÜRLICH

Wir setzen bei den pflanzlichen Inhaltsstoffen die am meisten naturbelassene und am wenigsten verarbeitete Version ein, die möglich ist.

GEDULDIG

Sichtbare Ergebnisse erreicht man im Hautbild meist nach vier Wochen, da ein Zell-Lebenszyklus so lange dauert. Wir arbeiten in Routinen, die für eine gewisse Zeit angewendet werden müssen, bis sie Ergebnisse zeigen.

RÜCKSICHTSVOLL

Auch wenn man mit Entzündungen oder Rötungen kämpft, lieben wir die Haut, wie sie ist, und wir gehen rücksichtsvoll mit ihr um. Unser Credo ist: Nicht nur schöne Haut ist liebenswert, sondern jede.

ACHTSAM

Jede Haut ist individuell und ihr Zustand teils abhängig von externen Faktoren. Wir achten auf die individuellen Signale der Haut.

WISSENSCHAFTLICH ARBEITEN

Manche Menschen folgen in der Naturkosmetik esoterischen und nicht belegbaren Ansätzen. Wir arbeiten evidenzbasiert und orientieren uns an der aktuellen wissenschaftlichen Forschung.

HAUTGESUNDHEIT

Gesunde Haut ist schöne Haut. Gute Hautpflege unterstützt den Körper bei den Prozessen zu reiner Haut. Deshalb ist es wichtig, den Aufbau und die Funktionen der Haut zu kennen sowie die Wechselwirkung zwischen Haut und Hautpflege: Welche Nährstoffe benötigt meine Haut, um sich regenerieren zu können? Welche Komponenten erzielen eine gewünschte Wirkung? – Wer seine Haut versteht, kann gut für sie sorgen.

DER AUFBAU DER HAUT

Wer weiß, wie Haut funktioniert, weiß auch, wie man sie pflegt. Die Haut ist, und das vergisst man wegen ihrer Sichtbarkeit oft, ein Organ. Genauer: ein Organ mit einer Schutz-, Absorptions- und Ausscheidefunktion. Das bedeutet: Dieses Organ schützt unsere Muskeln, Sehnen und inneren Organe vor Schmutz und Mikroorganismen, und es hat die Fähigkeit, sowohl Substanzen aus der unmittelbaren Umgebung aufzusaugen als auch Substanzen aus dem Körperinneren herauszugeben.

Im Vordergrund steht dabei eigentlich nicht die Optik, sondern die Funktion dieses Organs: Haut, bei der die natürlichen Prozesse ungehindert ablaufen können, ist schöne Haut. Geht bei den Prozessen etwas schief, verstopfen die Poren, startet der Körper Entzündungsprozesse, überwiegen ungewollte Bakterienkulturen oder fehlt Feuchtigkeit, dann verändert dies die Oberfläche. Und die ist sichtbar! Man kann sagen »leider sichtbar«, wenn man nur auf die Optik abstellt. Doch wir können auch sagen »zum Glück sichtbar«, wenn wir Veränderungen auf der Hautoberfläche als Signale für Probleme in der Funktion dieses Organs sehen. Wie wir dann solche Veränderungen verhindern können, wird deutlich, sobald wir unsere Haut etwas besser verstehen.

BESTANDTEILE DER HAUT

Haut wird unterteilt in verschiedene Lagen: die Unterhaut (Subcutis) mit dem Fettgewebe und den größeren Blutgefäßen, darüber die Lederhaut (Dermis), in der die Haarwurzeln, Schweiß und Talgdrüsen beginnen, und dann die Oberhaut (Epidermis), in der Hautpflege am wirksamsten ist.

Während die Schichten unter der Unterhaut und die Unterhaut mit ihren Fettzellen für die Kosmetik nicht so interessant und von Hauptpflege weitestgehend unbeeinflussbar sind, wird es immer spannender, je näher wir der Hautoberfläche kommen.

Die Dermis besteht hauptsächlich aus drei Substanzen, die maßgeblich das Erscheinungsbild der Haut bestimmen: Elastin, Kollagen und Hyaluron.

Kollagen – das Gerüst der Haut

Ein Kollagenstrang ist bis zu zehn Kilogramm reißfest. Das Gerüst aus Fasern erinnert an eine Leiter: Zwei dickere Stränge werden jeweils durch viele dünnere fest miteinander verbunden. Solche Leitern liegen horizontal und vertikal in der Dermis und verleihen der Haut Stabilität.

Kollagen wird durch Prolin und Lysin gebildet. Durch eine Reaktion, die man »Hydroxylierung« nennt, werden diese beiden ursprünglich instabilen Aminosäuren zu einer stabilen Bindegewebsfaser. Dieser Vorgang nennt sich auch »Kollagensynthese« und kann nur durch ausreichend vorhandenes Vitamin C zustande kommen.

Elastin – wie ein Gummiband

Die Zusammensetzung von Elastin ähnelt der von Kollagen, allerdings enthält Elastin ein Lysin, welches das Protein dehnbar macht. Elastin bildet ähnliche Strukturen wie Kollagen, diese sind jedoch flexibel und machen die Haut elastisch, vergleichbar etwa mit einer Sprungfeder.

Hyaluronsäure – zieht Wasser an

Zwischen den Kollagen- und Elastinfasern befindet sich ein Gemisch aus einer Form von Hyaluronsäure und Feuchtigkeit. Unter anderem verleiht die Hyaluronsäure der Haut die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern. Sie kann das Tausendfache des Eigengewichtes an Feuchtigkeit binden.

Die Dermis bestimmt grundlegend das Erscheinungsbild unserer Haut. Je mehr Flüssigkeit in dieser Schicht gebunden wird, desto praller wirkt die Hautoberfläche. Je mehr Kollagenfasern gebildet werden, desto straffer wirkt das Hautgewebe.

ETWA ALLE 30 TAGE ERNEUERN SICH DIE HAUTZELLEN DER EPIDERMIS VOLLSTÄNDIG: LAUFEN ALLE PROZESSE UNGEHINDERT AB, BLEIBT DIE HAUT GESUND.

DER LEBENSZYKLUS UND DIE FUNKTION VON HAUTZELLEN

Gut 90 Prozent unserer oberen Haut bestehen aus Keratinozyten (zu den weiteren 10 s. >/>). Spannend ist, dass sich diese Hautzellenart stetig bewegt!

Info

So entflammte meine Liebe zum Organ Haut, denn sie ist ein wahrer Recyclingkünstler! Was für einen spannenden Beweis liefert der Lebenszyklus unserer Hautzellen dafür, dass unser Körper die vorhandenen Ressourcen sinnvoll einsetzt und wiederverwertet. Die Bezeichnung »abgestorbene Hautzelle« ist irreführend: Es heißt nur, dass die Zelle sich verändert hat, nicht dass sie keine Funktion in der Haut mehr einnimmt.

Keratinozyten

Die Geburt der Zelle geschieht in der Basalschicht, und ihr Lebenszyklus endet als altes Hautschüppchen, ausgetrocknet und mit nichts mehr als dem harten Zellkern übrig, auf der Hautoberfläche. Eine Zelle durchquert im Laufe ihres Lebens die verschiedenen Schichten der Epidermis und übernimmt stets neue Funktionen in ihr. Die neue Hautzelle entsteht als identisches Duplikat der Zellen der Basalschicht an der untersten Schicht der Epidermis. Sie ist der Inbegriff der Regeneration: Als neue, unbeschadete Zelle wird sie später die Zellen an der Hautoberfläche ersetzen. Zunächst dient sie lediglich der Hautfestigkeit. Die neue, prall gefüllte Zelle braucht Platz – und schiebt deshalb alle Zellen über ihr Richtung Hautoberfläche. Dadurch entsteht die Bewegung der Zellen. Wird später die einst neue Zelle selbst von neueren Zellen Richtung Hautoberfläche geschoben, verliert sie auf diesem Weg immer mehr Feuchtigkeit und wird dadurch immer flacher. Schließlich bleibt von der Zelle nichts mehr übrig als der platte Zellkern, der an der Seite eine Art Widerhaken gebildet hat, sodass sich die Zellen untereinander verhaken können. So komprimiert ist sie eine Weile Teil der Barriereschutzschicht: Wie ein Ziegelstein in einer Mauer klebt sie mit anderen ausgetrockneten Hautzellen aneinander, um der Haut als Rüstung zu dienen. Ihr Weg endet, wenn sie als Plättchen auf der Hautoberfläche liegt und abgeschilfert, also abgesondert wird. Durchschnittlich alle dreißig Tage erneuern sich so die Hautzellen der Epidermis vollständig.

Die übrigen 10 Prozent machen hauptsächlich drei weitere Zellarten aus, die verschiedene Funktionen in der Haut übernehmen:

Langerhans-Zellen

Diese Zellen sind die Polizei der Haut: Sie machen Schadstoffe ausfindig und transportieren diese zu den Lymphen.

Melanozyten

Melanozyten produzieren den Farbstoff Melanin, das in die Hornzellen von Haut und Haar eingelagert wird. Dadurch werden der eigene Hautton (der Grad der Hautbräunung) sowie die Haarfarbe bestimmt. Melanin schützt den Körper außerdem vor UV-Strahlen.

Merkelzellen

Diese sind hochsensible Sinneszellen! Erfährt die Haut ein Druckgefühl, berichten die Merkelzellen dem Gehirn, wo und mit welcher Intensität die Berührung geschieht.

VELLUSHAAR UND DRÜSEN

Durch die Oberhaut führen noch einige Kanäle hindurch, die zwar in der Lederhaut ihren Ursprung haben, jedoch für die Funktion der Oberhaut wesentlich sind und die man deshalb ebenso kennenlernen sollte.

Vellushaar

Dieses transparente und biegsame Haar überzieht den ganzen Körper, und an jedem Haarfollikel finden wir eine Talgdrüse, die ihren nährenden und reinigenden Talg über die Haarlänge auf der Hautoberfläche verteilt.

Erst die Hormone bestimmen, ob aus dem flaumigen Vellushaar einmal ein starkes, pigmentiertes Terminalhaar werden wird. Männer und Frauen haben ähnlich viele Haare im Gesicht: Männer haben Bartwuchs, Frauen haben Flaum.

Talgdrüsen

Sie sitzen an den Haarfollikeln und sondern pflegenden und reinigenden Talg beziehungsweise Sebum ab. Es fließt am Haar entlang auf die Hautoberfläche und bildet einen wasserabweisenden Film. Diese Fettschicht kann als natürliche Feuchtigkeitscreme des Körpers betrachtet werden.

Duft- und Schweißdrüsen

Diese Drüsen helfen, unsere Körpertemperatur zu regulieren und Giftstoffe abzuleiten, und sie tragen zu unserem Körperduft bei. Mögen wir den Körperduft unseres Gegenübers gerne riechen, weist dies auf eine besonders gute genetische Kompatibilität hin.

Bereits nun wird deutlich: Auf dem Körper passiert nichts ohne Grund. Hautpflege sollte daher, anders als es in den 80er-Jahren betrieben wurde, die natürlichen Funktionen der Haut nicht ersetzen, sondern sie unterstützen. Das Ziel ist es, der Haut in ein Gleichgewicht zu verhelfen. Dazu können wir in jedem Alter beitragen, aber natürlich je früher, desto besser. Ist die Haut in ihrem natürlichen Gleichgewicht, muss man für ein schönes Hautbild dann »nur noch« fortwährend die Hautfeuchtigkeit, die Entzündungshemmung und die Antioxidantien beobachten. Kennen wir diese grundlegenden Akteure, können wir unserem Bühnenschauspiel der individuellen Hautpflege einen spektakulären Verlauf verleihen.

BARRIERESCHUTZSCHICHT UND HYDRO-LIPID-FILM

Die oberste Schicht der Oberhaut zählt an sich gar nicht zu den Hautschichten, denn sie ist nicht fest mit dem Rest der Haut verbunden und relativ leicht mit Seife abwaschbar. Trotzdem beschäftigen wir uns viel mit diesem Bereich, denn er hat großen Einfluss auf unsere Hautgesundheit.

Barriereschutzschicht

Fehlt die Barriereschutzschicht, dann wird unsere Haut trocken und Bakterien sowie Fremdstoffe können erheblich leichter eindringen. Zu sehen ist eine Art Mauer, bestehend aus Körperfetten und den abgestorbenen Hautzellen, von denen nur noch der Zellkern übrig ist. Die einst feuchte Zelle besteht jetzt nur noch aus Horn, also Keratin. Dieses ist wunderbar dafür geeignet, mit fettbasierten Wirkstoffen gleichsam als Mörtel – wie für Ziegelsteine in einer Hausmauer – der Haut noch eine weitere Schutzschicht zu geben.

Hydro-Lipid-Film

Die Schicht noch darüber heißt Hydro-Lipid-Film, in älterer Fachliteratur auch Säureschutzmantel genannt. Dieser bestimmt, wie sauer die Haut ist. Haut ist nämlich leicht sauer, sie hat einen pH-Wert von ungefähr 5,5. Wasser ist pH-neutral mit pH 7. Haut ist pH-hautneutral leicht sauer bei pH 5,5.

Und der richtige pH-Wert ist unglaublich wichtig: Weist die Haut den richtigen Säuregrad beziehungsweise pH-Wert auf, bewahrt dieser die richtige Hautfeuchte und beeinflusst positiv, welche Bakterien sich auf der Haut wohlfühlen. So kann ein Gleichgewicht aus den wichtigen Bakterien der Haut und denen, die von außen an die Haut gelangen, entstehen. Die Hautbakterien wehren dann solche, die eine Bedrohung der Hautgesundheit darstellen, ab.

Die Schicht ist außerdem in der Lage, Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft in die Hautstruktur einzuarbeiten. Und Hautfeuchte ist die wichtigste Komponente einer Anti-Aging-Strategie, weil die Elastizität unserer Haut stark von dem richtigen Feuchtigkeitsgehalt in den Hautzellen abhängig ist. Geringe Hautfeuchte wird durch ein trockenes, schuppiges und juckendes Hautbild sowie schnelleres Altern der Haut sichtbar.

Tipp

Leider kann man den pH-Wert weder sehen noch riechen oder schmecken, und das Messen des Haut-pH-Werts gelingt so richtig nur beim Hautarzt. Und während gesunde Haut den richtigen pH-Wert innerhalb weniger Stunden von selbst regulieren kann, liegt der pH-Wert bei enzymatischer Haut meist dauerhaft höher. Unterstützen wir die Haut, indem wir durch pH-hautneutrale Pflege den pH-Wert stets in den richtigen Bereich zurückverhelfen.

DIE ELASTIZITÄT DER HAUT IST STARK VON DEM RICHTIGEN FEUCHTIGKEITSGEHALT ABHÄNGIG: DESHALB IST DIE HAUTFEUCHTE EINE BESONDERS WICHTIGE KOMPONENTE DER HAUTPFLEGE.

TELOMERE

Hautpflege spricht oft von Erneuerung oder Regeneration. Die Haut soll mehr Zellen produzieren, um schneller jüngere Zellen zu besitzen und praller, jugendlicher, voller, frischer auszusehen. Peelings fördern die Regeneration der Haut, sprich die Produktion neuer, frischer Zellen. Nur geht dies leider nicht unendlich.

Die Zellteilung wird angeleitet von der DNA, die aus einem Strang aus Chromosomen besteht, die aussehen wie kleine X und Y.

An jedem Ende der X und Y ist eine kleine Kappe, die aussieht wie die rote Beschichtung auf einem Streichhölzchen. Und bei jeder neuen Zellteilung nutzt sich diese kleine Beschichtung, die sich Telomer nennt, ein bisschen ab.

Ist die Beschichtung irgendwann ganz verschwunden, schaltet sich die Zelle ab und stirbt. Das macht sie aus gutem Grund, denn die Telomere schützen die DNA. Fehlen die Telomere, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Zellteilung schiefgeht und eine veränderte neue Zelle entsteht.

Wir wollen also eine schnelle Regeneration der Zellen. Sollte man jedoch mit der Regeneration und den Telomeren nicht eher sparsam umgehen, um die Chromosomenkappen so lange wie irgend möglich zu erhalten?

Gut ist, dass man die Länge der Telomere und damit die Reproduktion der Zelle fördern kann: durch Telomerase. Lebensstil, Ernährung, Entzündungsgrad des Körpers, all diese Dinge sorgen dafür, dass die Kappen an den Enden unserer Chromosomen lang und frisch bleiben können. Wenn wir also die Länge der Telomere durch gute Hautpflege, einen gesunden Lebensstil und Achtsamkeit für unsere Gesundheit im Auge behalten, sehen wir nicht nur langfristig gesünder aus, sondern wir sind es auch.

Info

Hautzellen reproduzieren sich normalerweise nur in der Basalschicht und altern dann auf dem Weg zur Hautoberfläche. Teilt sich eine Zelle näher an der Hautoberfläche, hat die DNA eine Fehlinformation bekommen und verhält sich atypisch: Dann können Tumore entstehen. Muttermale sind die Ausnahme, denn da teilt sich kein Keratinozyt, sondern ein Melanozyt, und diese Teilungen sind meist gutartig.

DAS MIKROBIOM

Das bekannte Sauberkeitsgefühl nach dem Gebrauch von Seife ist trügerisch, denn Haut ist eigentlich von Hunderttausenden kleinen Bakterien, Hefen und Pilzen übersät: unserem Mikrobiom.

Unterschieden wird bei der Zusammensetzung des Mikrobioms zwischen residenten und transienten Mikroorganismen: Residente sind immer auf unserer Haut, transiente bringt die Umwelt auf unsere Hautoberfläche.

Grundsätzlich sind immer beide Vertreter von Mikroorganismen im Gleichgewicht auf der Haut zu finden, wobei die »guten« Mikroorganismen die »schlechte« Population in Schach halten.

Und während lange der Konsens galt, dass die Bakterien stets von der Haut zu entfernen seien, wurde inzwischen deutlich, dass die Haut stark von diesem Mikrobiom profitiert. Es hilft uns dabei, die Verbreitung von unerwünschten Bakterienkulturen zu hemmen, und schützt uns vor fremd zugeführten Erregern.

Bis heute habe ich jedoch Schwierigkeiten, meine Nutzerinnen und Nutzer von den Vorteilen guter Bakterien auf ihrer Haut zu überzeugen, denn die Vorstellung von Bakterien auf der Haut schreckt viele Menschen ab.

Und doch wird immer wieder deutlich: Wer das Mikrobiom stärkt, ja seiner Haut sogar gute Bakterien zuführt, statt sie ständig intensiv zu reinigen, dem wird das Mikrobiom zu gesunder Haut verhelfen.

Überzeugend finde ich auch, dass sich bei Ausschlägen, Akne oder Psoriasis immer eine Veränderung im Mikrobiom beobachten lässt: So ist zwar das Aknebakterium Propioni oder der Hefepilz Malassezia immer auf der Hautoberfläche zu finden, bemerkt wird es aber erst, wenn durch eine Überpopulation sichtbare Hautveränderungen entstehen.

Antimikrobielle sowie probiotische Produkte können unerwünschte Bakterien an ihrem Wachstum hindern und zugleich die gute Bakterienpopulation fördern, um die Haut wieder ins gesunde Gleichgewicht zu bringen. Wichtig hierfür ist wiederum die Hautfeuchte. Und die ist bei der Hautpflege ohnehin ein zentraler Faktor.

Info

Die Zusammensetzung unseres Mikrobioms ist so individuell wie unser Fingerabdruck. Über die Mikroorganismen, die wir zum Beispiel in der Atemluft in einem Raum zurücklassen, könnte man bestimmen, wer sich in dem Raum aufgehalten hat.

SCHÖNE HAUT, DIE OFFENBAR ALLES HAT, WAS SIE BRAUCHT, UND NICHT ZU VIEL INNERE FEUCHTIGKEIT VERDUNSTET.

HAUTFEUCHTE: DER TRANSEPIDERMALE WASSERVERLUST (TEWL) UND ZELLTURGOR

TEWL bedeutet »Transepidermaler Wasserverlust«, ein Begriff, den man sich merken sollte: Er bezeichnet die Feuchtigkeit, die über die Haut verdunstet. Dies hängt zusammen mit dem Hautturgor – dem Druck der in einem Gewebe enthaltenen Flüssigkeit. Er bezeichnet, mit wie viel Feuchtigkeit eine Zelle gefüllt ist.

In der Hautpflege erinnern wir uns ständig an diese Begriffe und versuchen stetig, sie zu berücksichtigen. Denn auch wenn wir den TEWL und den Turgor nicht ständig messen, wollen wir doch, dass eine möglichst normale Menge Feuchtigkeit aus der Haut verdunstet und die Feuchtigkeit in einer Zelle in einem gesunden Mittelmaß ist. Schließlich ist eine gesunde Hautfeuchte die allerwichtigste Komponente der faltenvermeidenden Pflegestrategie und der Hauptaspekt, der zu beachten ist, wenn wir wach, frisch, gesund und erholt aussehen wollen.

Bei einer gesunden, intakten Haut hindern die Barriereschutzschicht, der Hydro-Lipid-Film und der Aufbau der Epidermis die Feuchtigkeit zu einem gewissen Grad daran, aus dem Hautgewebe heraus zu verdunsten.

Bei trockener, bei empfindlicher und bei Mischhaut, denen typischerweise Substanzen der Hautbarriere fehlen, ist dieser TEWL folglich besonders hoch. Denn mangelt es der Barriereschutzschicht an dringend benötigten Substanzen, entstehen Löcher in der wasserabweisenden äußersten Hautschicht. Durch diese Löcher kann die innere Feuchtigkeit leicht verdunsten. Wäre die Barriereschutzschicht intakt, würde die Haut sich zum Großteil mit der Feuchtigkeit füllen, die wir trinkend zu uns genommen haben.

Trockene, fahl aussehende Haut entsteht, wenn keine wasserabweisende Schutzschicht die Feuchtigkeit daran hindert, die Hautstruktur zu verlassen, und sich somit der Wasserverlust unkontrolliert erhöht.

Der Hautturgor mindert sich mit fortlaufendem Alter: Besonders bei älteren Menschen lässt der Druck der Feuchtigkeit auf die Haut deutlich nach. Andersherum ist ein erhöhter Hautturgor auch ein Indikator für zum Beispiel eine starke Medikamenteneinnahme. Gesunde Haut wird durch einen normalen Hautturgorwert elastisch und dehnbar.

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Wenn Vaseline auf die Haut gegeben wird, beeinflusst das den TEWL. Vaseline ist für Wasser undurchdringlich, wodurch ein Feuchtigkeitsstau entsteht. Der TEWL sinkt stark, und die überschüssige Feuchtigkeit, die nun kein Ventil mehr findet, schwemmt das Gewebe auf. Kurzfristig können so durch Vaseline Falten optisch gemindert werden, langfristig verschwindet der Effekt, sobald die Vaseline die Hautoberfläche verlässt.

Tipp

Du kannst deinen Hautturgor einfach selbst feststellen: Nimm die Haut zwischen deinen Augenbrauen mit Daumen und Zeigefinger und ziehe leicht daran. Bleibt die Hautfalte kurz stehen, bist du eventuell etwas dehydriert. Verschwindet sie gleich wieder, ist dein Hautturgor ideal. Und ist das Faltenbilden für dich durch Schwellungen gar nicht möglich, solltest du einmal überprüfen lassen, was der Grund für einen gesteigerten Hautturgor sein könnte.

HAUTFALTENTEST: VERSCHWINDET DIE FALTE GLEICH WIEDER, IST DER HAUTTURGOR IDEAL.

NARBEN

Narben sind spannend, denn sie sind eher so etwas wie ein Pflaster als normale Haut. Und Narben haben eine ganz andere Struktur als normales Hautgewebe! Wird ein Loch in die Rüstung unseres Körpers gerissen, ist zunächst das einzige Ziel des Körpers, dieses Loch zu schließen. Blut, Bakterien und Enzyme arbeiten zusammen und bauen nach und nach das Loch mit frischem Gewebe wieder zu.

Wenn man nun durch Hautpflege und den richtigen, den natürlichen Hautfunktionen entsprechenden Umgang mit der Haut den Heilvorgang unterstützt, signalisiert man dem Körper: »Alles gut, Schorf ist drauf, Loch ist temporär zu, du kannst in Ruhe Hautgewebe bauen!« Und dann entsteht unter dem Schorf wunderschöne neue Haut. Reißt man den Schorf auf, kratzt man daran herum oder ist das Hautareal unterversorgt, dann kommt der Körper aus diesem »Notfall-Loch-schließen«-Modus nicht wieder heraus. Er bildet statt funktionstüchtigen Hautgewebes eine Schicht schnell wachsendes, drüsen- und strukturarmes Narbengewebe. Ganz nach dem Motto: »Hauptsache zu, alles andere ist erstmal egal!«

Solange das vernarbte Hautgewebe rosa ist, zeigt sich Aktivität im Hautgewebe und die Narben können in ihrer Erscheinung beeinflusst werden. Ältere, grau-weißliche Narben sind für den Organismus »abgeschlossen« und verblassen mit der Zeit. Bei zurückgebliebenen Narben können Methoden wie Microneedling helfen: Durch viele sehr kleine Einstiche werden der Haut Mikroverletzungen suggeriert, die die Haut dann mit der Bildung straffender Kollagenfasern und neuem Hautgewebe quittiert.

Ob frisches, funktionstüchtiges Hautgewebe oder schnell wachsendes Narbengewebe gebildet wird, ist also abhängig vom Umgang mit der Wunde.

Info

Im Internet kursieren allerlei haarsträubende Hautpflegetrends, aber der schlimmste ist wohl dieser: bei Unreinheiten das Gesicht mit Alkohol zu reinigen, um Bakterien, Hefen und Pilze zu minimieren. Was dabei nicht berücksichtigt wird, ist, dass der Haut auch alle positiven Substanzen entfernt werden und sie in eine Art Schockstarre verfällt: Wie wild versucht sie, alle Wunden zu schließen und Substanzen nachzubilden. Wildfleisch und schnell wachsendes, funktionsarmes Narbengewebe sind die Folge, und ein Hautbild, welches von Mulden, Narben und Gewebehügeln dominiert wird, entsteht.

PIGMENTFLECKEN

Pigmentflecken ist der Überbegriff für Verfärbungen der sichtbaren Haut. Sie sind entweder heller oder dunkler als der übliche Hautton und meist lokal begrenzt.

Die Farbe unserer Haut bestimmt das Pigment Melanin, welches von einer Zellform namens Melanozyt produziert wird.

Die Melanozyten sitzen in der Basalschicht der Haut und durchziehen die Hautschichten über ihnen mit krakenähnlichen Armen. So produzieren und verteilen sie Melanin zum Schutz vor UV-Strahlung. Deshalb können sie die Produktion von Pigmenten je nach Dauer und Intensität von Sonnenstrahlen auf die Haut variieren.

Die Anzahl der Melanozyten ist bei jedem Menschen gleich, nur ist der Anteil an Melanin in der Haut genetisch bedingt unterschiedlich.

Info

Egal ob Sprenkel, Farbtupfer, Muttermale oder Pigmentflecken: Täglicher Sonnenschutz übernimmt für unsere Haut wichtige Abwehrreaktionen gegen UV-Strahlung und trägt zu einem ebenmäßigen, fleckenfreien Hautbild bei.

HELLE PIGMENTFLECKEN

Helle Flecken sind ein Hinweis darauf, dass die Pigmentierung in dem Hautareal durch Umwelteinflüsse, jahrelanges Sonnenbaden oder eine Hautkrankheit zerstört wurde. Eindrucksvoll kann man zum Beispiel bei dem Model Winnie Harlow die Hauterkrankung Vitiligo erkennen, bei der die Haut mit weißen Flecken durchzogen wird. Weiße Pigmentflecken sind in der Regel unbedenklich, jedoch kaum behandelbar.

DUNKLE PIGMENTFLECKEN

Dunkle Flecken müssen kategorisiert werden, damit Maßnahmen zur optischen und gesundheitlichen Verbesserung vorgenommen werden können:

PIH

Dies steht für »Post-inflammatory Hyperpigmentation«, also eine Überpigmentierung, die einer Entzündung folgt. Bei PIHs hat die Entzündungsreaktion des Körpers eine Überproduktion an Melanin ausgelöst, die als Pigmentknoten in der Haut sichtbar wird. Meist gehen PIHs daher mit Aknenarben einher, es muss also nicht nur der Pigmentknoten gelöst, sondern auch das Narbengewebe berücksichtigt werden.

PIE

Dies steht für »Post-inflammatory Erythema«. PIEs entstehen auch nach einer Entzündung, hier weisen jedoch die kleinen Blutgefäße im Hautgewebe eine Fehlfunktion auf und führen zu einer Hautrötung, einem Erythem. Findet eine Entzündung im Körper statt, ist eine der Reaktionen eine Erweiterung der Blutgefäße, um die Blutzufuhr und damit die Anzahl weißer Blutkörperchen zu erhöhen. Bei PIEs hat das Blutgefäßchen dabei Schaden genommen und kann sich beispielsweise daher anschließend nicht mehr zusammenziehen. PIEs haben daher meistens die Farbe und Form von Blutgefäßchen und sind daran zu erkennen, dass sie verschwinden, wenn man mit dem Zeigefinger kurz Druck auf sie ausübt.

Melasmen

Diese entstehen nicht durch entzündliche Prozesse, sondern durch vermehrte UV-Strahlung oder ein Hormonungleichgewicht oder auch durch eine Überproduktion von Melanin. Es bilden sich nicht wie beim PIE kleinere, dunklere Flecken, sondern großflächigere, leicht bräunliche Areale.

PIH

PIHs sind die Flecken, die nach einem Pickel oder einer Entzündung auf der Haut zurückbleiben. Sie sind meist bräunlich und klein.

PIE

PIEs sind rote Fleckchen, die durch Blutgefäße oder Durchblutungsstörungen entstehen. Sie können auch aussehen wie kleine Äderchen.

MELASMEN

Melasmen sind die Flecken, die meist durch UV-Licht oder Hormonungleichgewicht entstehen. Sie sind auch braun, aber großflächiger und müssen nicht durch Entzündung entstanden sein.

HAUTTYPEN UND HAUTZUSTÄNDE

Hautpflege kann nur wirksam sein, wenn sie die Haut dort unterstützt, wo sie einen Mangel oder ein Ungleichgewicht erfährt. Das erste Ziel einer Hautpflegestrategie ist also stets, den Ist-Zustand der Haut festzustellen, um definieren zu können, wie der Haut zum Normalzustand zu verhelfen ist. Wir wollen einer entzündeten, unreinen Haut den Weg weisen, wie sie von einem erhöhten Entzündungswert und einer gestörten Talgproduktion wieder zu einem Zustand gelangt, in dem die natürlichen Prozesse ungehindert ablaufen können. Ist dieses Ziel erreicht, ist die Haut wieder im Gleichgewicht, dann ist es ein Leichtes, durch Antioxidantien und Feuchtigkeit die vorzeitige Hautalterung zu verlangsamen.

Anhand des Schemas auf > kannst du deinen Hauttyp feststellen, sodass du dich gezielt informieren kannst, um deine Haut und deren Prozesse besser zu verstehen und zu unterstützen.

Info

Die Regeneration wird in allen »Extremsituationen« wie bei Ekzemen oder Unreinheiten vom Körper immer als zweitrangig behandelt: Zunächst ist es das Wichtigste, die Entzündung oder den Ausschlag zu bekämpfen, denkt sich der Organismus. Die Behandlung seiner trockenen Stellen oder Unreinheiten ist daher auch eine wichtige Anti-Aging-Maßnahme.

UNREINE HAUT WEIST VOR ALLEM AUF DEN WANGEN GRÖßERE POREN UND RÖTUNGEN AUF.

UNREINE HAUT

Erkennt man an

Die Haut weist eine sichtbar erhöhte Talgproduktion auf, außerdem vor allem auf den Wangen größere und teils verstopfte Poren. Die Haut ist ungleichmäßig bis hügelig, und sie zeigt Rötungen durch entzündete Unreinheiten.

Neuere Studien belegen, dass ein genetisches Ungleichgewicht zwischen ungesättigten und gesättigten Fettsäuren ein ausschlaggebender Faktor für eine erhöhte Sensibilität für Entzündungen und Seborrhö, die erhöhte Produktion an Talg beziehungsweise Sebum, ist. Das nennt man »Prä-Akne«: Unreinheiten, die aufgrund einer erhöhten Produktion von andersartig zusammengesetztem Hauttalg entstehen. Einzuordnen ist die Prä-Akne zwischen unreiner Haut und einer Akneerkrankung. In der Kosmetikwissenschaft betrachtet man deshalb fettige und unreine Hautzustände zusammen. Denn typischerweise tritt Seborrhö zusammen mit einer Hyperkeratose, einer übermäßigen Verhornung der Haut, und einer veränderten Zusammensetzung des Sebums auf.

Die Seborrhö, die erhöhte Produktion an Talg, bildet bei diesem Hautzustand leider die Basis für Folgeprobleme:

Während normalerweise der Talg durch Enzyme zersetzt wird und die Substanzen als Bausteine für Pflege verwendet werden, kommen die Enzyme bei der erhöhten Talgmenge nicht ganz hinterher. Der überschüssige Talg verklebt dann mit Schmutz und Hautschuppen auf der Hautoberfläche und bildet Pfropfen, die sich in die Mulden der Talgdrüsen legen und den Ausgang verstopfen.

Der viele Talg und die Mulden mit Pfropfen bieten einen idealen Nährboden für die »ungewünschten« Bakterien, die sich auf der Haut befinden. Steigt die Population der ungewünschten Bakterien, kippt die Balance des Mikrobioms auf der Haut, sodass körpereigene Schutzmechanismen schlechter ablaufen können.

Unter den ungewünschten Bestandteilen des Mikrobioms sind das Aknebakterium Propioni oder der Hefepilz Malassezia, die ganz eigene, unerwünschte Hautreaktionen wie Ekzeme oder entzündete Felder hervorrufen.

Die vermehrte Anzahl an Bakterien setzt weiterhin mehr Fettsäuren frei, die als freie Radikale entzündliche Prozesse fördern und die Zellstruktur schädigen.

Das kann helfen

Meist liegt bei unreiner, fettender Haut ein hormonelles Ungleichgewicht vor, eventuell ausgelöst durch die Pubertät, Medikamente, fettige Ernährung, ungesunden Lebensstil. Es sollte die Ursache für das Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes herausgefunden werden.

Der überschüssige Talg sollte mithilfe eines Wattepads, getränkt mit einem antimikrobiellen Produkt, entfernt werden. So wird übermäßiges Talgvorkommen gemindert und die Bakterienanzahl auf der Hautoberfläche reduziert. Ein Produkt mit probiotischen Substanzen hilft, die Population der gewünschten Bakterien auf der Haut zu erhöhen, damit diese mehr Kraft haben, sich gegen die wachsende, unerwünschte Bakterienpopulation zu wehren.

Inhaltsstoffe wie Zink, Niacinamid und veganer Harnstoff (Urea) helfen der Haut dabei, Pfropfen aufzulösen und die Porenausgänge frei zu halten. Dazu können auch regelmäßige Peelings mit Rügener Heilkreide und Fruchtenzymen dafür sorgen, die Haut von Talg und Pfropfen zu befreien.

Die Haut benötigt viel Pflege: Antioxidantien wie Vitamin E gegen die freien Radikale, Beta-Carotinide aus zum Beispiel Wildrosenöl, um die Narbenbildung aufzuhalten, sowie ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure oder Ölsäure, um die Zusammensetzung des Talges positiv zu verändern und die Hautstruktur zu unterstützen.

STELLE DEINEN HAUTTYP FEST

T-ZONE: DAS AREAL ÜBER DER STIRN, ÜBER DIE NASE BIS ZUM MUND UND KINNBEREICH ERINNERT AN EIN T. SIND DIE POREN IN DIESER ZONE VERSTOPFT, SPRICHT MAN VON »MISCHHAUT«.

MISCHHAUT

Erkennt man an

Sichtbar erhöhte Talgproduktion in der T-Zone, also an der Stirn, an der Nase und im Kinnbereich. Wangen eher trocken. Sichtbare Mitesser, gelegentlich entzündete Pickel im Mund- und Wangenbereich sowie teils trocken-schuppige Stellen an den Wangen.

Mischhaut beschreibt keine Haut mit gemischten Hautzuständen, sondern eine meist unreine T-Zone und dadurch bedingt trockene Wangen. Das ist ganz natürlich so, weil in der T-Zone durch die Hautdicke und die unbewegliche Struktur bei jeder Haut mehr Talgdrüsen zu finden sind, als auf den beweglichen, dünneren Wangen und Gesichtsrandpartien. Der Talg fließt deshalb von der Mitte in die umgebenden Bereiche und benetzt das ganze Gesicht. Talg hat nämlich eine Konsistenz, die sich bei Temperaturveränderungen verhält wie Kuhmilchbutter: Bei Zimmertemperatur und wärmer ist er eher flüssig, bei kälteren Temperaturen wird er eher fest.

Von Mischhaut spricht man immer dann, wenn die T-Zone fettig ist und verstopft und wenn infolge der Verstopfung nicht genug Pflege die Wangen erreicht.

Das kann helfen

Kurzfristig möchten wir bei Mischhaut den Mangel an Nährstoffen in den unterversorgten Arealen ausgleichen. Dazu benötigen die trockenen Areale zunächst: Feuchtigkeit speichernde Substanzen wie Hyaluron, TEWL (zur Erinnerung: Transepidermaler Wasserverlust) verringernde Substanzen wie Ceramide oder leicht okklusiv wirkende Öle mit gesättigten Fettsäuren wie Pflaumenkernbutter. Die Rötungen können durch Algenextrakt gelindert werden.

Langfristig jedoch reguliert sich das Problem von selbst, wenn die T-Zone wieder befreit ist und normal funktionieren kann. Dazu gehen wir vor wie bei der unreinen Haut: Mit entzündungshemmend wirkenden Produkten (Inhaltsstoffe wie Niacinamid, Zink, veganer Harnstoff/Urea) oder niedrig dosiertem Weingeist wird sanft der überschüssige Talg mithilfe eines Wattepads entnommen, wodurch zugleich die Bakterienanzahl reduziert und die Poren schonend gereinig werden.

Die Haut benötigt trotzdem Pflege: Es wird der Wechsel von einer Creme zu einer reinen Ölpflege empfohlen. Sie suggeriert der Haut eine ausreichende Menge Lipiden auf der Haut, sodass die eigene Produktion von Talg reduziert werden kann. Die Ölmischung sollte regenerative und nährstoffreiche Öle enthalten, die die Produktion von frischem Gewebe unterstützen und dafür sorgen, dass die Narbenbildung reduziert wird.

Antientzündliche Reinigungs- und Pflegeprodukte mit Kamille oder Johannisbeersamenöl helfen gegen Unreinheiten und fördern die Regeneration zum Normalzustand.

Tipp

Es gibt geschlossene und offene Komedonen: Die offenen werden auch Mitesser genannt. Wie ein Eisberg an die Wasseroberfläche ist die Spitze der gefüllten Pore an die Hautoberfläche gelangt und oxidiert in Kontakt mit Sauerstoff. Wie sich ein aufgeschnittener Apfel durch Oxidation bräunlich verfärbt, wird die Spitze der Pore durch das eingelagerte Pigment Melanin schwarz. – Die geschlossenen Komedonen sind entstehende Mitesser, die noch nicht mit Sauerstoff in Berührung kamen. Auch bei Mitessern helfen Zink, Salicylsäure, Niacinamid und veganer Harnstoff (Urea)!

Die Effekte von Porensaugern sind, neben der Gefahr an Blutergüssen und dem Stress, welchen sie dem Gewebe zufügen, nur von kurzer Dauer, denn die Ursache für die gefüllte Pore wurde nicht mit herausgesaugt, und es dauert meist nur einen Tag, bis die Haut die Füllung neu produziert hat.

TROCKENE HAUT KANN ÜBER STIRN, NASE, WANGEN ÜBERALL SCHUPPIGE, TROCKENE STELLEN AUFWEISEN.

TROCKENE HAUT

Erkennt man an

Feinporiges Hautbild, rissiges, gespanntes Gefühl. Teils sichtbare schuppige und trockene Stellen meist auf der Stirn und um die Augen. Kaum Mitesser, dafür fahle, raue und unebenmäßige Hautoberfläche.

Spannend ist, dass es der Haut eigentlich gar nicht an Feuchtigkeit mangelt. Vielmehr ist ihr die Eigenschaft abhandengekommen, die Hautfeuchte selbst regulieren zu können. Am häufigsten wird bei trockener Haut eine Funktionsstörung der Barriereschutzschicht festgestellt: Wegen der ausgesetzten Schutzschicht fühlt sich die Haut bereits kurz nach der Pflege wieder trocken und schuppig an. Unter dem Mikroskop kann man den Schlamassel gut sehen: Die sonst lamellar angeordneten Substanzen der obersten Hautschicht sind zerstört, es entstehen Löcher, es gibt viele lose Zellen und alte Hautschüppchen.

Fettmangel erkennt man auch an solchen lose auf der Haut liegenden Hautschuppen. Sie sind ein Überbleibsel der Barriereschutzschicht, die sich aufgrund fehlender Fette aufgelöst hat! Fettarme Haut ist leider auch immer feuchtigkeitsarm, weil die Fette der Haut normalerweise die Feuchtigkeit im Gewebe daran hindern zu verdunsten. Das zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur das Symptom zu beheben, sondern sich auf die Suche nach der Ursache zu machen: Ohne Fette wird die Haut sonst immer wieder austrocknen.

Das kann helfen

Zunächst muss man die Folgeschäden bekämpfen und die Fett- und Feuchtigkeitsdepots wieder auffüllen: Feuchtigkeit speichernde Substanzen wie Hyaluronsäure, den natürlichen Feuchthaltefaktoren (NMF) nachgeahmte Inhaltsstoffe wie Aminosäure-Komplexe (z. B. Prodew® 600) und Feuchtigkeit spendende Hydrolate und Pflanzenextrakte stabilisieren die Hautfeuchte. Außerdem helfen leicht okklusive, gesättigte Fettsäuren wie Pflaumenkernbutter, den Feuchtigkeitsverlust über die Hautoberfläche auszugleichen.

Zudem pflegt man mit Fetten, die den Substanzen der Barriereschutzschicht ähneln, um die Schutzschicht der Haut wiederaufzubauen: Ceramide, ungesättigte Fettsäuren wie native Pflanzenöle, Mandelöl für die Ölsäure, die die Wirkstoffe tief in die Haut ziehen lässt, außerdem regenerierende Substanzen wie Panthenol.

Nachdem die Haut versorgt ist, machen wir uns Gedanken um die Ursache: Warum bildet die Haut nicht die gewünschten Substanzen?

Beseitigen wir die Substanzen vielleicht beim Reinigen mit Tensiden? Besonders die kleinen Tensidgrößen können sich mit Fetten in unserer Haut verbinden und diese abtransportieren. Das lässt sich durch das richtige Reinigungsprodukt beheben.