Natürlich magisch - Katrin Röder - E-Book

Natürlich magisch E-Book

Katrin Röder

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Beschreibung

Komm mit auf eine magische Reise durch die Natur. Erlebe dabei die Vielfalt von Gedanken sowie Emotionen aus Sicht der Pflanzen und Tiere untermalt mit farbenfrohen Naturfotografien. Halb Fantasie und Märchen, halb Realität, Vermenschlichung von Pflanzen und Tieren, es wird eine Gefühlsdarstellung beschrieben wie schwer es ist, sich eine Existenz aufzubauen und wie schnell alles verloren gehen kann durch Zerstörung, Habgier, Neid und fehlendes Einfühlungsvermögen. Eine frei erfundene Geschichte mit versteckten Botschaften sowie dem Wunsch nach mehr Einklang zwischen Mensch und Natur auf Grundlage wahrer Begebenheiten.

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Seitenzahl: 54

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„Auf die kleinen Dinge im Leben kommt es an, nicht auf Kleinigkeiten in Form von Nichtigkeiten, die dir deine Lebenszeit sinnlos vertreiben.“

Katrin Röder

Inhaltsverzeichnis

Nachsicht Achtsamkeit Toleranz Unterstützung Respekt

Der mystische Park

Die Magie der Wiese

Die alte Eiche

Der Stammtisch und seine Folgen

Die verschlafene Flusslandschaft

Nachsicht Achtsamkeit Toleranz Unterstützung Respekt

Der mystische Park

Lissi ging mit ihrer Oma im Park spazieren. Sie setzten sich auf eine Bank in der Nähe vom Waldesrand und genossen die wärmenden Strahlen der untergehenden Sonne. Es war eine wunderschöne Abendstimmung. Der Sommer befand sich in den letzten Zügen und bereitete sich auf seinem Abschied vor. Um seine Arbeit noch vor dem Winter beenden zu können, färbte der drängelnde Herbst bereits das ein oder andere Blatt an den Bäumen leuchtend bunt. Ein Amselmännchen trällerte vergnügt und zufrieden in höchsten Tönen in der Nähe sein Abendlied. Inspiriert von diesem Gesang, stimmte ein Rotkehlchen freudig mit ein. Nach einer Weile unterbrach Oma die Verbindung zwischen träumendem Genuss und harmonischem Schweigen: „Weißt du meine Kleine, manchmal geschehen merkwürdige Dinge auf dieser Welt.“ Lissi sah Oma verwundert mit ihren großen Augen an und fragte: „Wie meinst du das, Oma?“ Ihre Antwort erfolgte in Form einer Frage: „Kennst du die Geschichte von Holla, die Waldfee und ihren Waldgeistern?“ Lissis Blick der Verwunderung wechselte in Verwirrung um. Ihre Reaktion nahm Oma als eine Verneinung auf. So fing sie zu erzählen an:

An einem Tag wie heute, ich war ein paar Jahre älter als du, bin ich allein durch diesen Park spaziert. Der Ort hier hatte schon immer eine besondere Wirkung auf mich, denn er gab mir Energie, Ruhe sowie Geborgenheit. Damals setzte ich mich auch auf diese Bank und las ein Buch. Plötzlich hörte ich, wie jemand laut lachte. Ich zuckte zusammen. Gleichzeitig fiel mein Buch zu Boden. Erschrocken blickte ich mich um. Da war niemand. Ich hob mein Buch auf und wollte weiterlesen. Wieder lachte jemand. Das Lachen klang schrill und hämisch. Doch wo kam es her? Ich stand auf. Zögernd und etwas unsicher lief ich zum Waldesrand. Vor einem großen Busch blieb ich stehen und schaute vorsichtig um ihn herum in den Wald hinein. Meine Augen erblickten zwei Gestalten neben einem Müllhaufen. Die eine Gestalt war eine attraktive junge Frau mit langen Haaren, sehr gepflegt, in einem schönen eleganten taillenbetonten Kleid. Ich fand sie übermäßig gestylt. Irgendwie wirkte die Frau auf mich eher kaltherzig, unnatürlich und arrogant. Aber weshalb trägt sie zwei Hörner auf dem Kopf, fragte ich mich. Die andere Gestalt, ein junger Mann mit markanten Gesichtszügen, war im Gegensatz zu der Frau viel einfacher gekleidet. Besonders fielen mir seine wunderschönen Augen auf. Jedoch wirkte dieser Mann in seiner Gesamtheit ziemlich ausdruckslos und fremdgesteuert. Beide lachten. Sie freuten sich über den Müllhaufen. Das konnte ich überhaupt nicht verstehen. Sie tanzten um ihn und auf ihm herum. „Schau mal, Human1, ist das nicht herrlich, wie die Menschen hier so einfach ihren Müll entsorgen?“, fragte die Frau mit den Hörnern auf dem Kopf voller Begeisterung den Mann. „Oh, Dämonia, es gibt nichts Schöneres auf dieser Erde als dahin gammelnder vielseitiger Müll. Der Haufen hier ist unsagbar gut zusammengestellt. Die vielen Dinge aus Kunststoff. Dieses Mal sind sogar Baureste dabei. Vor allem der halb offene Farbeimer dort ist der Hammer. Die restliche weiße Farbe läuft über die verfaulten Äpfel auf dem Boden. Und wie gut das duftet! So liebe ich es!“, antwortete Human ihr. „Einfach gigantisch, Äpfel mit Farbvanillesauce, daran werden sich die Tiere des Waldes besonders erlaben! Du schaffst es immer wieder, dass dir die Menschen gehorchen. Ich bin stolz auf dich, Human!“, sprach Dämonia und klopfte ihm lobend auf die Schulter. „Komm, Dämonia, lass uns gehen. Das müssen wir feiern“, Human nahm ihre Hand und ging mit ihr in den Wald.

Ich stand wie versteinert am Busch und hoffte, dass die beiden mich nicht bemerkten. Das eben Geschehene und Gesehene hatte ich noch nicht richtig verarbeitet, da raschelte es. Eine wunderschöne Melodie ertönte, begleitet von einer lieblichen Stimme:

„Ich nehme nur, was ich brauche zum Leben.

Diplomatie und Gesinnung sind mir gegeben.

Ich halte die Welt im Gleichgewicht.

Eine Gegenleistung für meine Arbeit verlange ich nicht.“

Eine weitere junge hübsche Frau erschien. Sie trug ein schlichtes helles Kleid. Ein farbenfroher Blumenkranz schmückte ihren Kopf. Das Haar war zu einem Zopf geflochten, der etwas zerzaust aussah. Sie wirkte sehr natürlich und vertrauensvoll, aber auch gleichzeitig erschöpft. Um sie herum liefen kleine Wesen in grünen Kleidern, die irgendwie komisch aussahen. Die Wesen sangen:

„Die Natur lebt es mir vor. Sie behütet Pflanzen und Tier. Ich achte ihren Wert und verneige mich vor ihr.“

Plötzlich rief eines dieser Wesen aufgeregt: „Holla, schau dir das an! Die Menschen lernen es scheinbar nie!“ Die wunderschöne Melodie verstummte. Entsetzt sah die Frau, namens Holla, den Müllhaufen und rief kopfschüttelnd: „Das gibt es doch nicht! Weshalb werfen die Menschen ihren Müll in den Wald? Oje, die ausgelaufene Farbe auf den Äpfeln! Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn die Tiere des Waldes das fressen. Kommt, ihr lieben Waldgeister, lasst uns hier aufräumen. Wir bringen den Müll zur Deponie, damit sich die Menschen selbst um ihn kümmern.“ Als alles mühsam von Holla sowie ihren Waldgeistern aufgeräumt und beseitigt war, sagte Holla freudig: „Ich bin Holla, die Waldfee, weder regiere noch herrsche ich. Ich helfe und schütze lediglich. Rache ist mir unbekannt. Diese liegt in anderer Hand. Es ist meine Güte, dass ich Flora und Fauna behüte.“

Holla sang ihr Lied weiter:

„Ich bin reicher als der reichste Mensch auf Erden.

Geld würde ich anders verwerten.

Ich komme auch ohne Menschheit gut zurecht und klar.

Nun frage ich mich, ist das umgekehrt für die Menschen ebenfalls realisierbar?“

Waldgeister:

„Die Natur lebt es mir vor. Sie behütet Pflanzen und Tier. Ich achte ihren Wert und verneige mich vor ihr.“

Holla:

„Ich behüte dich und biete dir zu jeder Zeit Schutz.

Ich kenne keinen Eigennutz.

Ich kann nicht atmen. Dennoch gebe ich alles dir,

was du brauchst zum Leben und Existieren auf der Erde hier.“

Waldgeister:

„Die Natur lebt es mir vor. Sie behütet Pflanzen und Tier.

Ich achte ihren Wert und verneige mich vor ihr.“

Holla:

„Ich bin unsichtbar und trotzdem sichtbar.

Ich kann nicht fühlen und bin dennoch fühlbar.

Ich bin geruchlos und doch riechbar.

Ich bin leise und jedoch hörbar.“

Waldgeister:

„Die Natur lebt es mir vor. Sie behütet Pflanzen und Tier.

Ich achte ihren Wert und verneige mich vor ihr.“

Holla:

„Ich besitze kein Herz, Emotionen ebenfalls nicht.