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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Technische Universität Dresden, Veranstaltung: Die Lieder Neidharts, Sprache: Deutsch, Abstract: „Die hohe Dame des Minnesangs - so lautet das gängige Handbuchwissen - zeichnet sich aus durch ihre Idealität und Unerreichbarkeit; sie gilt als der Inbegriff der Schönheit und Tugend, als erstrebenswertes Wunschobjekt des Sänger-Ichs in seiner Rolle als unermüdlich Werbender und im Glück seiner Werbung zugleich Leidender.“ So beschreibt Edith Wenzel in ihrem Abschnitt „Hêre vrouwe und übelez wîp: Zur Konstruktion von Frauenbildern im Minnesang“ die typische Rolle der Frau im Minnesang des Mittelalters. Wunschobjekt des Sänger-Ichs, Inbegriff der Schönheit aber vor allem passive und besungene Frau. Neidhart macht die Frauen auch zu zentralen Figuren seiner Sommerlieder. Er lässt sie darin zu Wort kommen und ihre scheinbaren Probleme austauschen. Seine Texte sind bewusst wörtlich und für jeden verständlich. Neidhart widersetzt sich damit dem hohen Minnegesang und zeigt eine verkehrte Welt: Nicht der Ritter besingt die sozial höher stehende Herrin, sondern das Bauernmädchen verführt den Ritter. Genau das macht eine Suche nach einem neidhartschen Frauenbild so fruchtbar. Die vorliegende Arbeit soll skizzenhaft das individuelle Frauenbild Neidharts aufzeigen. Hierbei sind lediglich exemplarische Eindrücke möglich, da aufgrund der Umfangsbegrenzung dieser Arbeit das neidhartsche Frauenbild nicht komplett thematisiert werden kann. Um das neidhartsche Frauenbild teilweise erfassen zu können, ist es notwendig herauszufinden, ob es verschiedene Typen von Frauengesprächen bei Neidhart gibt. Des weiteren wird genauer auf einige Sommerlieder eingegangen, um die vorgestellten Gedankengänge zu belegen. Diese sollen analysiert und z. B. auf die Dialogfähigkeit der Gespräche, sowie auf die Beziehung zwischen den Frauen und deren verbalen und nonverbalen Ausdrücke eingegangen werden. Weiterhin wird die Argumentationsweise untersucht und der Begriff „ex negativo“ in Zusammenhang mit den Mutter-Tochter-Gesprächen gebracht. Schließlich soll die Funktion weiblichen Sprechens bei Neidhart untersucht werden und das Verhalten des Rahmenerzählers bestimmt werden, um letztendlich ein ungefähres Frauenbild in Neidharts Sommerliedern herauszufiltern. Ist Neidharts Frauenbild diskriminierend oder bloß eine neue Perspektive?
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