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Dreimal neunzehn Gedichte sowie Fotominiaturen von Martin Ebner, Renate Fuchs und Ralf Wolf bietet dieser Lyrikband. Die drei AutorInnen sind seit Jahren im Literaturbüro Euregio Maas-Rhein aktiv und haben sich für dieses Buchprojekt zusammengetan. Ihre zeitgenössischen Texte lassen die poetische Vielfalt von Sprache und Fantasie zum Ausdruck kommen. Auch die akzentuiert gesetzten Fotominiaturen verfehlen ihre Wirkung nicht.---- "Eine sehr gelungene Symbiose aus drei lyrischen Stimmen; zeitgenössische Lyrik für Sprachgenießer." Marina Berin, Jury des Selfpublishing Buchpreises 2021 (anlässlich 1. Platz in der Kategorie Lyrik)---- "Alle siebenundfünfzig Gedichte sind äußerst lesenswert ..." Dr. Peter Marsden, Literaturwissenschaftler---- "... sehr beeindruckend, voller Sprachlust und Sprachwitz, dabei oft von formaler Strenge, die von tiefer Kenntnis lyrischer Traditionen zeugt, ohne auch nur im Geringsten starr oder korsetthaft zu wirken, ganz im Gegenteil: das Heitere und zugleich Tiefsinnige (im besten Sinne des Wortes) dominieren, kurzum: eine höchst angenehme, kurzweilige, gewinnbringende Lektüre!" Holger Dauer, ehem. 3sat Kulturredakteur
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Seitenzahl: 24
Reise, märchenhaft
beziehungs_weise
mal anders betrachtet
10 Künste
Aachenherbst
alt sein
am berg verstummen die brüchigen
am ende des rundwegs
am meer
Auf dem Land
aus der Stadtwohnung
beim blick aus der ISS
Blick zurück
Blickwinkel
Chinesische Landschaft
contradictio in persona
der eiserne Heinrich
dezemberblues
Die Liebe
dienstag
einer der (besseren) tage
Exil
expat kehrt zurück
fern fern weh
freitag
früher
Gebet
grenzerfahrung
Herbstboote
ich : du
In Olympia (Peloponnes
)
keine h-milch-höfe keine sprüh-
Kieselkind
Konzert
kunduz 2009
Lebensreste
Leo und Emmi
Letzte Sommertage
Liebeskummer
Mäandern
Mond in der Hand
Nachtweg (ein Ballädchen
)
natur-design
Nichts Neues
reykjavik
Rio Grande Valley
Schrift und Donner
Shakespeare-Sonette 116 aufgeräumt
Stadt – Land – Heimat
tagaus
Trégastel
unverstanden
Von der Mutter / Vom Vater
Wagnis
Waldbach
wenn auf zu aus dem dessen entsteigt
wilde bienen
Winter im Gebirge
wir wollten
Zugvogel meines Herzens |
jeder von uns
hat diesen Platz im Kopf
wo man die Knie beugt
sich vom Boden abdrückt
sich an der Zimmerdecke stößt
und schwebend strampelnd
durch das Fenster hinaus
das Buttermesser noch in der Hand
ein weißes Pferd aus den Wolken
schneidet und durch den Wind
galoppiert der uns den Himmel
um die Ohren bläst
Silbermond ruft
wirft Wolken
Nebelbilder narren
Gedankenstaub rieselt
herunter bis auf
den Seelengrund
schlägt Wurzeln und
wächst hinauf
neue Welten
am Fenstersims
unserer Vergangenheit –
Großvaters Hände
bestellen den Garten
Mir fiel einmal nach Waldeslust
die späte Stunde auf die Füße, und
ich lenkte meine müden Blicke hin zur
Finsterweide, die den Weg zurück
halbierte. Bangen Schrittes
querte ich die Zäunung in das
Schwarzgefilde – ahnungslos,
was mir dort lauern könnte.
Mitten auf der Strecke – hinten
blinzeln schon vereinzelt Häuser –
spüre ich ein Schattenhuschen
mir voraus – ein Lug, ein Trug?
Die kaum begrenzte Weite fängt
das Wühlen an, in Katakomben
ungeahnter Ängste schreckt
mich jedes Rascheln auf und
lässt mich bange spähen: Da,
ein Regen und Bewegen; da,
ein glühend böses Augenpaar
wie nur ein großer Hund, ein Wolf –
mich schaudert schon das Wort,
in Panik stolpern meine Beine
weiter, immer weiter fort, und noch
ein Augenpaar, vielleicht die Meute
auf der Todespirsch und ich als
leichte Beute? Mir versagt die
schreibereite Stimme. Direkt
vor mir macht es unvermittelt ...
... MÄH und nochmals MÄH!
Als meine Wölfe sich in Schafspelz
hüllen, sinke ich vor Lachen leicht
ins nasse Gras.