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Die Gedichtsammlung 'Nichts als schöne Worte' spannt den Bogen von naturromantischen Gedichten zu melancholisch-emotionalen Balladen, von ironischen Betrachtungen des oft allzu Menschlichen zu kritisch verdichteten Versen und von erotischen Gedichten bis hin zu lästerlichen Limericks. Es sind emotionale Entladungen, die von Melancholie zu tief empfundenem Aufgehobensein in der Natur reichen und trotz eines kritisch-ironischen Blicks auf den Menschen die Zuversicht nicht aus dem Blick verlieren. Nichts als schöne Worte? Oder doch berührende Gedanken?
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Seitenzahl: 41
Ursprung
Natur
Jahreszeiten
Werden und Vergehen
Erotik
Ironie
Kritisches
Winter-Weihnachtliches
Karl-Heinz Föste wurde 1958 in Celle geboren, hat nach dem Abitur am Hölty Gymnasium Celle Jura an der Universität Hamburg studiert und dort als Anwalt und später als Jurist bei einer Versicherung gearbeitet.
Seinen Erstling ,Gegen die Götter‘, einen historischen Abenteuerroman, hat er als Selfpublisher veröffentlicht.
Ebenfalls als Selfpublisher hat er den Umweltkrimi ,Der Hadesplan‘ herausgebracht.
2014 erschien bei Kösel/Penguin Randomhouse ,Wenn das Herz nicht mehr Schritt hält‘, ein Buch über seine Herzkrankheit, das er gemeinsam mit seinem Kardiologen und einem Psychologen geschrieben hat.
Nebenher sind Kurzgeschichten und Glossen erschienen, die der Autor - ebenso wie die vorliegenden Gedichte — gern bei Poetry-Slams vorträgt und über gängige Social Media postet.
Nach dem Umzug zurück nach Celle ist der erste Band einer geplanten Reihe von Celle-Krimis entstanden. Der Titel ist ,Mord sei Dank‘.
Am Strand, am Spülsaum der Gezeiten, dort wo die Wellen im Sand verebben, laden sie mit der letzten Kraft, die Wind und Stürme ihnen gaben, all das ab, was sich in der Weite des Meeres angesammelt hat.
Dort, wo Tang und Muscheln die Konturen der Kraft des Meeres nachzeichnen und diesen unverwechselbaren Duft von Werden und Vergehen in den salzigen Wind mischen, dort findet sich all das, was Mensch und Meer hinterlassen haben.
Träumer schließen genießerisch die Augen, lassen all ihre Sinne füllen und finden Gleichmut im Rauschen von Wind und Wellen. Mancher sucht nach besonderen Muscheln und hübschen Steinen. Der aufmerksame Sucher findet am Spülsaum neben Tang, verendeten Quallen und Muscheln auch Kippen, die im Sand vergraben waren, auch einmal einen Bernstein oder ein besonderes Stück Treibholz, geformt von Stürmen und Gezeiten.
Sollte kein Bernstein dabei sein, Treibgut des Lebens findet sich allemal.
Vielleicht findet sich in der folgenden Sammlung der eine oder andere Bernstein oder ein Stück Treibholz am Spülsaum des Lebens.
Ich gehe am Strand,
die Sinne im Wind,
die Füße im Sand
und fühle das Kind,
das einst hier gespielt,
mit Sand, mit dem Meer,
das den Wind gefühlt,
und spüre so sehr,
die Weite der Wellen,
das Spiel der Zeit
und ahne die Quellen
der Ewigkeit.
Seit uralten Zeiten
brausen Wellen und Wind,
bie einander begleiten
und mich schon als Kind.
Der Himmel, das Licht,
stets wechselnder Schein,
der Wind im Gesicht
bin ich eins mit dem Sein.
Ich gehe am Strand
seh’ die Wogen der Zeit,
spür’ das Meer und den Sand
und Geborgenheit.
*
Dein Beginn ist die Quelle.
Sacht sprudelnd und klein,
fast ganz ohne Welle,
noch klar und noch rein,
fließt du langsam, noch tastend,
ins Leben hinein,
neugierig, nie rastend,
über Sand, über Stein.
Du streifst Wiese und Wald,
bist für alles bereit,
wirst größer schon bald,
der Horizont weit.
Doch bleibt alles klar,
hell schillernd und rein?
Wahrhaftig und wahr
erahnst du das Sein:
Dich speisen mehr Quellen.
Du nimmst und du gibst.
Getrieben von Wellen,
reißt du mit, was du liebst.
Wächst in deinem Lauf,
verwächst mit der Welt,
nimmst so Vieles auf,
was dich prägt und erhält.
Das Leben ein Fluss?
Es geht langsam dahin,
eintönig, ein Muss.
Du fragst nach dem Sinn.
Der Strom, er fließt träge,
schon mächtig und breit,
längst nicht mehr so rege,
wird er eins mit der Zeit,
die langsam zerfließt.
Dann plötzlich der Fall:
Das Wasser, es schießt
mit Tosen und Hall
in endlosen Grund,
zerstiebt in Kaskaden,
zerschlägt jeden Bund
und den Schicksalsfaden
auf Fels und auf Stein.
In Strudel und Gischt
verlierst du Richtung und Sein.
Jede Strömung erlischt.
Aus Wirbeln und Wogen,
aus Gischt, die rasch flieht,
wirst ans Licht du gezogen.
Neue Strömung dich zieht.
Du sammelst allmählich
im Strom alte Macht,
spürst gesundend und selig,
wie die Zukunft gedacht.
Nichts geht dahin,
fließt die Strömung auch schwer,
ohne Plan, ohne Sinn.
Du verlierst dich im Meer.
Dort findet der Strom
sich im Delta des Lebens.
Keine Seel', kein Atom,
floss so jemals vergebens.
Erreicht dort am Ende
der Strom seinen Schluss?
Oder find‘ eine Wende
die Richtung im Fluss?
Die Strömung geht auf,
als wenn sie wer riefe,
in einem größeren Lauf,
in Weite und Tiefe.
*
Ich bin das Meer,
das mit dir ringt,
das nasse Heer,
das dich umschlingt.
Ich bin der Wind,
der dich erfrischt,
mal kalt, mal lind,
um Felsen zischt.
Ich spucke Gischt auf deine Klippen,
lass‘ Wellen nippen sacht am Strand,
nage Gestade blank wie Rippen
und lecke weg den hellen Strand.
Trag‘ stetig ab auf ganzer Länge
Mit Sturm und Wolken voller Regen
Steilküsten und der Deiche Hänge,
bedränge Ufer ohne Segen.
Ich bin der Malstrom für die Küste.
Du bist in mir das fremde Land,
starr in all der Wasserwüste,
bleiben Winde unser stetes Band.
Wind, der hohe Wellen hebt,
der Wolken zu dir treibt,
der all dein Grün belebt,