Ninja und Magie - David Eilenstein - E-Book

Ninja und Magie E-Book

David Eilenstein

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Beschreibung

Was haben Ninja und Magie gemeinsam? Außer natürlich, daß Meister Yoda beides perfekt beherrscht ... In diesem Buch vergleichen Harry Eilenstein und sein Sohn David 38 verschiedene Aspekte beider Künste - und in fast allen Bereichen stimmen Ninja und Magie in ihren Grundsätzen vollständig miteinander überein. Daher lassen sich die Erkenntnisse und Fähigkeiten aus dem einen Bereich leicht in den anderen Bereich übertragen. Harry Eilenstein hat 50 Jahre Erfahrung mit Magie, Astrologie, Meditation und verwandten Themen und hat mittlerweile 250 Bücher zu diesen Themen geschrieben - David Eilenstein ist aus der RTL-Ninja-Show und in der Ninja-Szene gut bekannt und hat inzwischen in Darmstadt mit Freunden die Ninja-Halle "Ninja Skillz" eröffnet.

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Inhaltsverzeichnis

1. Die Autoren

2. Begeisterung

3. Entdeckerfreude

4. Verstehen

5. Übung

6. Übergänge

7. Effektivität

8. Kreativität

9. Positives Denken

10. Konzentration

11. Imagination

12. Selbstvertrauen

13. Atem

14. Vertrauen

15. Regeneration

16. Mühelosigkeit

17. Freies Lernen

18. Freundschaften und Gemeinschaft

19. Der eigene Stil

20. Wachstum

21. Anfeuerung

22. Meister Yoda

23. Krafttier

24. Handwerk und Kunst

25. Wirkungen im Leben

26. Altersgruppen / Männer und Frauen

27. Voraussetzungen

28. Gefahren

29. Typischer Personenkreis

30. Talent

31. Vielfalt und Schwerpunkte

32. Expansion

33. Verbindungen

34. Stellung in der Gesellschaft

35. Geld

36. Organisation

37. Ratschläge

38. Zusammenfassung

Bücherverzeichnis

1. Die Autoren

David Eilenstein

Mein Name ist David Eilenstein, ich bin geboren am 7. Mai 1992 – ich bin jetzt 30 Jahre alt.

Ich habe verschiedene Schulen besucht, habe mein Abi gemacht; habe Physik und Informatik zu studieren angefangen, habe das dann aber wieder aufgehört; danach habe ich eine Weile im „Kletterwald“ gearbeitet; dann habe ich Optotechnik und Bildverarbeitung studiert und habe inzwischen den Bachelor und den Master gemacht; zwischendurch habe ich selbständig als Parcour-Trainer gearbeitet.

Danach war ich bei der GSI („Gesellschaft für Schwerionenforschung“) – erst als Werkstudent, dann als Praktikant und schließlich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Dort habe ich für die biophysikalische Forschung eine Bildverarbeitungs-Software entwickelt – sie kann die Zellen erkennen, DNS-Schäden identifizieren und Statistiken der Ergebnisse anfertigen. Dafür habe ich mich mit Wissenschaftlern unterhalten, um herauszufinden, was sie eigentlich von mir wollen, welche Lösung sie brauchen usw. Das Programm selber, das ich dabei entwickelt habe, ist als „Image D“ frei verfügbar.

Nun die sportliche Schiene: Es begann damit, daß ich als Kind auf meinem Vater als Turngerüst herumgeklettert bin, was uns beiden immer wieder großen Spaß gemacht hat – später bin ich dann auf Bäumen rumgeklettert. Schließlich wurde ich 2001 in einen Turnverein gesteckt, weil man dachte, es wäre vielleicht geschickt, diese Neigung in gute Bahnen zu lenken – da bin ich dann geblieben im Alter von 9 bis 19.

Dann habe ich 2010, also mit 18, meine Trainerausbildung gemacht und habe dann mit zwei anderen Leuten zusammen einen Parcour-Verein gegründet. Damals haben wir anfangs eigentlich nicht wirklich eine Ahnung von Parcour gehabt. Da waren aber Leute, die das kannten – und wir durften und konnten trainern. Das ergänzte sich dann ganz gut. Das hat sich dann schnell entwickelt – nach zwei Jahren waren wir schon 120 Leute – das war ein ziemlich fettes Ding! Das schien also zu funktionieren, was wir da trieben. Dann habe ich auch noch in verschiedenen anderen Vereinen Parcour-Trainings gemacht – zu Spitzenzeiten hatte ich elf Gruppen gleichzeitig, das waren 26 Stunden die Woche.

2016 hat mich eine Dame aus Darmstadt angesprochen – die hat mich im Internet gefunden – die war von „Ninja-Warrior“ von „RTL 1“. Die hab ich gecoacht und da hat die gemerkt, daß ich das ganz gut kann, und die hat mich dann angestiftet, mich da im nächsten Jahr zu bewerben – und das hab ich auch gemacht. Das war dann 2017 und seitdem bin ich da jedesmal am Start gewesen – außer zwei Produktionen hab ich da alles mitgenommen, d.h. ich war zweimal „Team-Warrior“, einmal bei „Ninja All Stars“ und sechsmal bei den regulären Staffeln, also insgesamt in neun Produktionen. Irgendwie werden die mich nicht mehr los und ich werde die nicht mehr los … das macht uns beiden Spaß.

Was ich cool finde an Ninja und warum ich da hängen geblieben bin, was den Sport angeht: Im Turnen hat man klar definierte Ziele und man muß irgendetwas perfektioniert ausführen; beim Parcour ist es freies Spielen, es geht um Freestyle; und Ninja kombiniert das ganz gut: Man hat ein Ziel und muß von Plattform 1 auf Plattform 2 kommen, aber wie man das macht, ist im Rahmen von gewissen Regeln völlig egal. Man kann da schön kreativ werden und die Aufgaben auf die Weise lösen, auf die man Lust hat – und niemand meckert, wenn die Zehen krumm waren. Wenn Du drüben bist, bist Du drüben, und wenn's eine coole Lösung war – umso besser! Das macht einfach rein vom Sport her richtig Spaß.

Und was mir noch gefällt, ist, daß es dreidimensional ist – ich mag das räumliche Denken allgemein. Das braucht man da die ganze Zeit, denn man muß einschätzen können, was da wo ist – das ist wichtig, denn sonst greift man daneben. Außerdem ist das technische Verständnis wichtig: Man muß wissen, wie die Dinger reagieren, wenn man da dran springt, wenn man da dran hängt. Man muß wissen, daß alles eine Eigenfrequenz hat – und wenn man versucht, in einer andren Frequenz zu schwingen, kommt man nicht vorwärts, denn dann kompensiert sich die Energie die ganze Zeit und es passiert nichts.

Außerdem find ich es natürlich toll, daß das mega-verrückte, coole Leute machen – in einem sehr positiven Sinne – weil die alle total sportbegeistert sind. Das macht richtig Spaß mit diesen Leuten.

Dann gibt es noch eine Schiene: Das wissenschaftliche, analytische Denken plus Sport plus Dreidimensionales – da liegt es auf der Hand, irgendwann auch selber Hindernisse zu bauen – das hab ich dann auch gemacht. Ich hab die mit CAD am Computer konstruiert – Ninja-Hindernisse und Anlagen, die dann gebaut werden. Anfangs wurden die von mir gebaut, mittlerweile von professionellen Partnern. Damit habe ich schon diverse Hallen ausgestattet, ich habe Trainingsgeräte entwickelt, Wettkämpfe organisiert, Software für Wettkämpfe geschrieben – also, was Ninja angeht: das volle Paket! Hindernisse bauen, Hallen einrichten, Wettkämpfe organisieren, Wettkämpfe mitmachen, Software schreiben, Parks designen, trainern, an der RTL-Show teilnehmen … und Werbung für Ninja machen … und inzwischen habe ich mit Freunden eine eigene Halle gebaut: Ninja-Skillz in Darmstadt.

Über Meditation, Telepathie und so kann ich in Bezug auf Ninja nicht so viel sagen, weil ich mich in in der letzten Zeit in Kreisen bewege, wo die Leute darauf allergisch reagieren. Aber wenn man sich mit ihnen mal unter vier Augen unterhält, sind sie meistens sehr neugierig. Es ist da ein bißchen Usus, daß man da allergisch zu sein hat, damit man professionell wirkt …

Das ist ein Zwiespalt, in dem ich mich bewege: Ich habe fast nur mit Leuten zu tun, die nichts glauben, was über diesen wissenschaftlichen Kram hinausgeht, was mit der Wissenschaft nicht erfaßt werden kann oder von ihr auch nicht erfaßt werden will, weil es da um was anderes geht.

Was bei diesem Sport auf jeden Fall eine wahnsinnig große Rolle spielt, das ist das „Mind-Set“. Ich hab festgestellt, daß bei den Wettkämpfen – ich war 2017 in der Show, ich war 2018 in der Show und hab mich danach dann mal in der Ninja-Szene umgeschaut, was es da für Events gibt – daß das Mind-Set eine Riesen-Rolle spielt. Der Hauptgrund dafür, das ich das gemerkt habe, war, daß mir aufgefallen ist, daß mein Trainings-Level und mein Wettkampf-Level Welten auseinanderlagen. Ich habe im Training so viel hingekriegt und im Wettkampf hab ich dann irgendwas Dummes gemacht und bin ausgeschieden. Das wollte ich dann systematisch untersuchen und habe verschiedene Mind-Sets ausprobiert, um mich an das Wettkampf-Klima zu gewöhnen. Da hab ich mit dem Verschiedensten experimentiert und letztes Jahr hab ich's dann rausgefunden – und das ist im Prinzip so zu tun, als wär man beim Trainern, und einfach so zu tun, als wär man beim Spielen. Da muß man natürlich erst mal hinkommen, daß man das im Wettkampf aktivieren kann – wenn man da einen Haufen Kameras im Gesicht hat, macht's das nicht unbedingt einfacher …

Wenn ich da einfach stehe und sage mir, ich zeige nun was ich kann, und das macht Spaß und ich spiel mich jetzt da durch und zeig denen, wie's funktioniert – dann geht das super! Diese Leichtigkeit zusammen mit dem Plan, ans Ziel zu kommen – das ist unglaublich schwer, aber ziemlich effektiv.

Harry Eilenstein

Ich wurde 1956 in Barmstedt in Holstein geboren und lebe seit meiner Kindheit in der Nähe von Bonn. Ich habe schon die verschiedensten Berufe ausgeübt: Mitinhaber eines Bioladens, Angestellter im Finanzamt, Sticker-Geselle im Nonnenkloster, Goldschmied, Fremdenführer in Ägypten, Berater, Astrologe, Schaufenster-Gestalter, Schriftsteller, Magier, Zivildienstler im Altenpflegeheim, technischer Berater für einen Varieté-Zauberer, Gärtner, Buchhalter, Firmenlogo-Designer, Mitarbeiter in einer Schweizer NGO …

Mein Studium in Astronomie, Ägyptologie und Klassischem Ballett in Bonn habe ich nach gut zwei Jahren abgebrochen. Nebenher habe ich in dieser Zeit auch Vorlesungen in Archäologie, vergleichender Religionswissenschaft u.ä. besucht und an der Uni Flamenco und indische Shiva-Tänze gelernt sowie bei den Kalifis aus Ghana afrikanische Ahnentänze, Brautwerbetänze, Kriegstänze und ähnliches mehr.

Nach einer heftigen Lebenskrise und zwei Selbstmordversuchen im Alter von 21 Jahren habe ich einmal im Godesberger Stadtpark gesessen und mich gefragt, wie das alles bloß weitergehen soll. Da hat jemand hinter mir gesagt: „Lerne Magie.“ Ich war ziemlich verwundert, als ich gesehen habe, daß hinter mir niemand war – jetzt im Nachhinein nehme ich an, daß das meine Seele gewesen ist … In der Bücherei und der Buchhandlung hatten sie jedoch nur Anleitungen dafür, wie man weiße Kaninchen aus schwarzen Zylindern zieht – doch das konnte eigentlich nicht mit „Magie“ gemeint sein.

An dem Abend bin ich „per Zufall“ auf meiner ersten Fête gelandet (ich bin als „Waldschrat“ aufgewachsen) und habe dort eine Frau kennengelernt, mit der ich das erste Mal Telepathie erlebt hatte: Ich konnte ihren Urlaub weitererzählen, weil ich ihre Urlaubs-Erinnerungen als innere Bilder vor mir sah. Sie hat mich dann in ihrer WG Axel vorgestellt, der mich dann als Zauberlehrling angenommen hat. Mit ihm zusammen habe ich sehr schnell sehr viel erlebt, denn sein Wahlspruch war „Hauptsache, es kracht und macht schwindelig!“ Das heftigste dieser Erlebnisse war eine erfolgreiche Dämonenbeschwörung.

Danach habe ich dann alles ausprobiert – teilweise auch mit Gleichgesinnten in dem Bonner Experimentalmagie-Kreis: Hypnose, Runen, Meditation, Astralreisen, Ritualmagie, Magie-Tänze, Kundalini, Astrologie, Tantra, Familienaufstellungen, Schwitzhütten, Feuerläufe usw. Die meisten dieser Dinge leite ich inzwischen auch selber an.

Ich bin eigentlich schon seit meiner Jugend Berater – erst für meine Geschwister, mittlerweile auch beruflich. Nebenher habe ich inzwischen ca. 250 Bücher zu den verschiedensten magischen, astrologischen, religiösen, psychologischen und ähnlichen Themen geschrieben. Ein Teil davon ist auch auf Englisch erschienen. Zur Zeit schreibe ich an dem neunbändigen Romane „Maran“ und an einer Serie von 25 Booklets für die Schweizer NGO „Swiss Health Alliance“, die bei der UNO akkreditiert ist.

Ich habe zwei Kinder: David und Susanna – die besten Kinder der Welt … ;-)

2. Begeisterung

Dazu fällt mir das „Ninja-Fieber“ ein – da merkt man genau, wenn das die Leute packt. Die sind immer erst mal etwas zurückhaltend – das sieht ja ganz cool aus, was man da macht … Dann lad ich die zum Training ein: „Kommt mal vorbei.“ Manche sind dann gleich begeistert und kommen vorbei – manche kommen und manche nicht. Manche sind dann erst mal erstaunt, daß wir auch irgendwo trainieren …

Eine Frau ist mal gekommen – die kenne ich seit einem Jahr – dann haben wir uns in der Ninja-Halle getroffen und trainiert. Erst ist ja alles so groß – da war sie ein bißchen eingeschüchtert. Doch sie war erst fünf Minuten irgendwo langgehangelt, da hatte sie schon dieses Grinsen im Gesicht. Da dachte ich: „Boah – die hat Spaß!“ Die hat bis zum Letzten gekämpft – und wir waren zwei Stunden da und am Ende hatte sie offene Blasen an den Händen, aber sie war einfach nur angepißt, weil sie nicht mehr weitermachen konnte. Da ist dieser Begeisterungs-Funke übergesprungen und sie hat sich mit dem Ninja-Fieber angesteckt. Das siehst Du in der Community so oft, das passiert ständig, daß die das mal ausprobieren wollen und dann bleiben die einfach dabei.

Das ist einfach typisch, dieses Grinsen – sogar in Wettkämpfen siehst Du das. Manche sind so ultra-angestrengt oder vollkommen fokussiert, aber den meisten wirklich guten Ninjas siehst Du im Gesicht an, daß sie einfach Spaß haben an dem, was sie da tun.

Zu dem Thema fällt mir noch etwas von mir persönlich ein. Es gibt verschiedene Trainingsstile.

Es gibt Leute, die bauen sich einen Trainingsplan und arbeiten den dann ab und die sind vollkommen cool damit und das macht denen Bock und dann werden die besser, weil sie die Dinge systematisch tun – erst kommt die eine Übung, dann die andere Übung, dann die dritte Übung.

Wenn ich solche Trainingspläne mache – das geht überhaupt nicht. Ich muß rumspielen im Training – ich hab irgendeine blöde Idee und dann probier ich die aus. Dann kommt der nächste mit einer anderen blöden Idee und dann probieren wir die zusammen aus. Das ist das Training – das ist ganz oft so, wenn sich Ninjas treffen, daß es genau so läuft. Wenn Du einen Ninja in eine Halle steckst, dann macht der sein Zeug – aber wenn Du fünf Ninjas in eine Halle steckst, dann ist das genau das, was ich gerade beschrieben habe: Der eine hat eine blöde Idee, macht das, kriegt das erst mal nicht hin, alle anderen sagen „Was?! Das geht nicht!“, irgendeiner kriegt's dann doch hin, alle anderen sind erst mal angefixt: „Boah, das geht! O.k. – das müssen wir jetzt auch machen!“ Das ist das Coole am Ninja – daß sich das Training nicht wie Training anfühlt, sondern wie Spiel.

Was man natürlich auch viel macht im Training, sind Stages – das man also nicht nur ein Hindernis macht und da rumspielt, sondern daß man viele aneinanderhängt – aber das ist eben mein Trainingsstil.

Es gibt drei Formen des Trainings: Das eine ist Ausdauer – Du machst etwas und übst es und perfektionierst es; Du bist bei einer Sache noch unsicher und dann machst Du es lieber so lange, bis Du Dir da sicher bist. Das nächste ist Challenges – das heißt, man hat eine blöde Idee und das klappt gar nicht und man versucht es doch irgendwie hinzukriegen. Und das dritte ist Stages – da macht man eine Reihenfolge von Hindernissen und geht die durch; man hat also z.B. fünf Hindernisse hintereinander und trainiert die am Stück. Das sind die drei Sorten von Training, die es gibt.

Ohne Begeisterung gibt es vermutlich wenig, was wirklich gedeiht und was ein gutes Niveau erreicht.

Ich finde, daß es bei der „Begeisterung“ hilfreich ist, drei Gefühle zu unterscheiden: Glück, Freude und Lust. Das, was man oft „Spaß“ nennt, würde ich als eine Variante von „Lust“ ansehen.

Die Lust ist die „irdischste“ Variante der Begeisterung. Dabei genießt man eine körperliche Wahrnehmung und ein Erlebnis – das kann vom Eis-Essen über einen Wettkampf bis zum Sex reichen. Typisch für die Lust ist es, daß man ein Ziel gehabt hat und dieses Ziel nun erreicht hat. In der Magie findet man diese Haltung u.a. in der pragmatischen Magie, in der Kampf-Magie und in allen Formen, bei denen ein ganz konkretes Ziel angestrebt wird. In der Meditation ist die Lust am deutlichsten bei der Erweckung der Kundalini zu finden.

Die Freude ist sozusagen die „himmlische“ Variante der Begeisterung. Sie entsteht, wenn sich zwei Dinge zu einer Einheit verbinden. Das kann eine innere Erkenntnis sein, die Begegnung mit einem Freund, der Anblick des Sonnenuntergangs und vieles andere. In der Magie und in der Meditation zählen dazu die Wahrnehmung der Chakren oder die innere Begegnung mit einer Gottheit.

Das Glück ist die „herzliche“ Variante der Begeisterung. Seine Wurzel ist das Erleben von sich selber – es ist das, was man früher mit „mir wird warm ums Herz“ umschrieben hat. Wenn man den Kontakt zur eigenen Seele findet, erglüht das eigene Herzchakra in einer Liebe, die sich auf niemanden bezieht, sondern einfach nur da ist – deshalb lächelt Buddha leise vor sich hin und auch die meisten der altägyptischen Statuen. In der Magie und der Meditation erlebt man dieses Glück am intensivsten, wenn man seinem Krafttier, seiner Seele oder seiner Schutzgottheit begegnet.

Wenn man diesen drei Formen der Begeisterung folgt bzw. sie anstrebt – also das Glück, die Freude und die Lust – dann hat man die größtmögliche Motivation und folglich auch die größtmögliche Chance, in dem, was man macht, weit zu kommen. Außerdem sind die Themen, die diese Gefühle hervorrufen, die Themen, die wirklich zu der eigenen Selbstentfaltung gehören und die daher auch das Leben des betreffenden Menschen am meisten bereichern können.

Und wozu ist Magie anderes gedacht als dazu, einen Weg zum Glücklichsein zu finden?

Da Magie heutzutage nicht in der Schule gelehrt wird (und zu früheren Zeiten ebenfalls nicht), sind in diesem Buch vermutlich ein paar Vorschläge für einige einfache Magie-Experimente angebracht. Unten sind zwei Versuche zu finden – in den folgenden Kapiteln gibt's noch mehr davon.

Man sollte diese Versuchs-Anleitungen nicht einfach lesen und glauben, daß sie funktionieren, sondern – wenn man sie interessant findet – ausprobieren und dann schauen, was geschieht. Bücher sind bestenfalls Hinweisschilder auf bestimmte Stellen in der Welt, aber niemals die Welt selber.

Postkarten-Versuch

Für diesen Versuch, mit dem man die Telepathie nachweisen kann, braucht man fünf Personen – am besten eine ganze Schulklasse o.ä. Einer legt je ein Photo, eine Postkarte oder ein anderes Bild in je einen Briefumschlag und verschließt sie.

Dann erhält jede Vierergruppe einen Umschlag und legt ihn auf den Tisch zwischen sich. Nun blicken die vier Personen ca. 3 Minuten lang auf den verschlossen, undurchsichtigen Umschlag und schauen, welche Eindrücke sie von dem Bild, das in diesem Umschlag verborgen ist, erhalten können. Diese Eindrücke schreiben sie auf.

Anschließend vergleichen sie die Eindrücke, die sie gehabt haben, und bilden aus den Eindrücken, die bei drei oder vier von ihnen übereinstimmen, eine Bildbeschreibung, die dann durch die Dinge, die nur bei zweien gleich waren, ergänzt werden. Auf diese Weise können die telepathischen Wahrnehmungen (die bei mehreren gleich sind) weitestgehend von den reinen Assoziationen (die bei jedem anders sind) unterschieden werden.

Dieser Versuch ist natürlich am überzeugendsten, wenn ihn eine ganze Schulklasse o.ä. durchführt und man die verschiedenen Beschreibungen hören und anschließend die dazugehörenden Bilder, die nach der Beschreibung dem Umschlag entnommen werden, in einer ganze Reihe von Gruppen vergleichen kann. Das habe ich einmal in der Klasse meiner Tochter Susanna in einem Schamanismus-Vortrag gemacht – das ist gut angekommen …

PSI- Wheel

Bei youtube kann man sich unter dem Suchbegriff „PSI-Wheel“ einen Versuch ansehen, bei dem ein Papierrädchen, das auf einer Nadelspitze liegt, nur durch die Vorstellung gedreht wird. Man sollte dieses Experiment aber nicht nur anschauen, sondern auch selber durchführen, um zu sehen, daß es wirklich funktioniert.

Schließlich sollte man mit seinen Füßen immer fest auf dem Boden der Tatsachen bleiben – und eigene Erlebnisse sind die solidesten Tatsachen.

Die Begeisterung für etwas spornt einen Menschen an, diese Sache auch zu tun, zu erleben und zu genießen. Die Begeisterung für eine Sache führt dazu, daß diese Sache Spaß macht und daß man in Bezug auf diese Sache dadurch, daß man sie tut, nach und nach ein immer höheres Niveau erreicht.

Tu, was Du willst!

3. Entdeckerfreude

Das Coole ist, daß man ein Hindernis manchmal schon jahrelang kennt, aber es dann immer wieder mal passiert, daß jemand eine neue Idee hat, was man damit machen kann. Da hat man dann immer so'n kindliches Grinsen auf dem Gesicht: „Ohh – das geht auch damit!“

Ich konstruiere ja Hindernisse und die baue ich absichtlich so, daß es sauviele Möglichkeiten gibt. Kein Hindernis, das ich gebaut habe, hat weniger als drei Verwendungsmöglichkeiten. Da gibt's dann die eine und die andere und die dritte Möglichkeit und meistens gibt's dann auch noch ein paar Möglichkeiten, an die ich noch überhaupt nicht gedacht hatte.

Ich mache seit 2018 Trainings – das sind ungefähr 150 aktive Wochen, d.h. ich habe 150 verschiedene Parcours aufgebaut, aber es gibt immer noch diese Momente, in denen ich merke: „Ach, mit dem Teil kann man auch das und das anstellen!“ Dann machen wir das damit und es ist vorher noch keiner darauf gekommen, daß das geht.

Wer keine Entdeckerfreude in sich trägt, wird wohl kaum die Magie erkunden oder Horoskope berechnen oder die verschiedenen Bewußtseinszustände, die es in der Meditation gibt, erforschen wollen.

Es gibt viel zu entdecken, was das Leben bereichert, aber wenn man zu dieser Entdeckungsreise aufbricht, weiß man noch nicht, was man auf ihr finden kann – und welche Wirkung das Gefundene haben wird. Es sind viele Dinge und es sind sehr verschiedene Dinge, die dort warten: das Verstehen des eigenen Horoskopes, die eigene Seele, das Herbeiwünschen von Dingen und Ereignissen, die Begegnung mit Gottheiten, das Kennenlernen des eigenen Krafttieres, das Barfuß-Laufen über glühende Kohlen, das Wiederfinden des Urvertrauens in der Schwitzhütte, Visionen aus den alten Mythen, die Astralreise, die Begegnung mit den eigenen tiefsten Ängsten, die innere Stille, die Hitze der Kundalini – diese Liste könnte man etliche Seiten lang weiterführen.

Warum lebt man? Um sich selber zu erleben und um sich selber in dem, was man erlebt, auszudrücken. Und worin kann man sich selber am besten ausdrücken? Letztlich ist natürlich jede Situation eine Möglichkeit zu zeigen und auszudrücken, wer man ist, aber neue Situationen sind besonders bereichernd, weil man in ihnen auch neue Seiten von sich selber entdecken kann – und neue Möglichkeiten, das Leben zu genießen.