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Einmal dorthin fahren, wo zu Weihnachten die Geschenke herkommen! Dieser Traum geht für Rentier Riko und Vögelchen Pepe in Erfüllung. Zusammen mit den anderen Waldschülern dürfen sie zur Weihnachtsinsel fahren und die Süßigkeitenfabrik, das Spielelager und die Schlittenhöhle besuchen. Einzige Voraussetzung: Die Zauberwaldtiere müssen dafür fliegen lernen. Ob das klappt und wie Wurzelzwerg Knoblauch, die Hexe Luzille und Baumelfe Ella den Kindern in die Quere kommen, schildert das Vorlesebuch in 24 kurzen Geschichten. Damit vergeht die Vorweihnachtszeit wie im Fluge.
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Ein Adventskalender zum Vorlesen
Ja, ist das denn zu fassen? Rentier Riko und die anderen Tiere und Fabelwesen aus der Waldtierschule sollen in diesem Jahr endlich mehr über Weihnachten erfahren, und zwar genau an dem Ort, wo der Zauber entsteht! Doch dafür müssen die kleinen magischen Waldwesen ihre Zauberkräfte noch deutlich verbessern – es heißt üben, üben, üben. Denn sie haben nur 24 Tage Zeit, um sich auf die aufregende Reise vorzubereiten, und ohne Magie können sie diesen besonderen Ort nicht erreichen. Wenn bis zum großen Fest bloß nichts mehr schief geht …
24 zauberhafte Geschichten für den Dezember – für alle, die Weihnachten kaum erwarten können!
Riko kickt mit seinem Rentierhuf einen Stein über den Waldboden. Was für ein kalter Morgen! Der Wind bläst die letzten Blätter von den Bäumen und biegt die Äste. Heute ist der erste Dezember. Die Luft riecht nach Schnee und Eiszapfen-Bibbern. Riko wackelt mit der Nase. Am liebsten würde er zurück zu seinem Unterschlupf gehen und sich wieder ganz eng an seine Eltern kuscheln.
»Guten Morgen«, jodelt ihm Kuxikus entgegen. Wie immer ist der Blätterzwerg auch um diese Uhrzeit schon gut gelaunt. Er steht vor seiner Höhle unter der hohlen Buche und schüttelt eine Decke aus. »Was ist los mit dir?«, fragt er. »Du siehst ja aus, als hätte dich ein Feuerfloh gezwickt.«
»Bin müde«, murmelt Riko. »Die Waldtierschule fängt viiiiiel zu früh an.«
Kuxikus zieht ein mitleidiges Gesicht. Dann tätschelt er Rikos Rentierbein. »Das mag sein. Aber je früher du anfängst, desto früher bist du fertig. Das ist logisch, oder?« Lachend faltet er die Decke zusammen und fegt den Höhleneingang.
Riko legt den Kopf schief. Kuxikus hat recht. Wenn er später aufstehen und zur Schule gehen würde, käme er später nach Hause und hätte nachmittags weniger Zeit für seine Freunde. Das will er natürlich nicht! Also beeilt er sich, zur Schule zu kommen.
Auf dem Weg zupft Riko ein paar Streifenbeeren von einem Ast. Mh, die schmecken jetzt im Winter besonders lecker! In ihnen stecken die gesammelten Sonnenstrahlen vom Sommer. Das bitzelt lustig im Bauch.
Hinter der nächsten Lichtung geht es bergab. Gleich hat Riko die Schule erreicht, er hört schon das Plätschern des Waldbaches. Und noch etwas: leises Flügelschlagen. Im nächsten Moment kommt sein Freund Pepe durch die Baumkronen geflattert. Schwungvoll landet er auf Rikos Geweih.
»Hast du es schon gehört?«, piept der kleine Vogel. Seine gelb-roten Federn haben ihre Farbe verloren, wie immer, wenn er aufgeregt ist. Er sieht aus wie eine wuschelige Schneeflocke. So weiß ist er.
»Was denn?«, will Riko wissen. Er schleckt sich den letzten Beerensaft von den Lippen und schielt zu seinem Freund hinauf.
Pepe tippelt so auf dem Geweih hin und her, dass es Riko ganz schwindelig wird. Dann segelt er auf einen Ast. »Frau Knolle hat einen Brief gekriegt.« Mit der rechten Flügelspitze zeigt er rüber zur Lehrerin. Die Wasserfee sitzt neben dem Bach auf ihrem Stein und wartet auf die letzten Schüler. In der Hand hält sie einen Umschlag. Er ist karottenrot mit goldenen Punkten.
»Und was ist daran so besonders?«, fragt Riko.
Pepe rollt mit den Vogelaugen. »Der Absender … hicks … ist … hicks … besonders.«
»Mach langsam«, mahnt Riko seinen Freund.
»Es ist … hicks … Post von … hicks … der Weihnachtsinsel«, quetscht Pepe hervor.
»Hui«, raunt Riko. Das ist wirklich aufregend! So schnell er kann, rast er zu Frau Knolle.
»Einen zauberhaften Morgen«, sagt Frau Knolle mit glockenheller Stimme, als alle da sind. »Setzt euch, Kinder. Wir haben einen Brief von der Weihnachtsinsel bekommen!«
»Wirklich?«, raunen die Schüler und verstummen, als Frau Knolle den Brief auseinanderfaltet.
Liebe Waldschüler, habt ihr Lust auf einen Besuch auf unserer Insel? Wenn ihr mögt, könnt ihr uns kurz vor Weihnachten besuchen. Dann zeigen wir euch die Süßigkeitenfabrik, das Spielelager, die Schlittenwerkstatt und alles andere. Wir freuen uns auf euch!
»Jaaaa, juhuu, genial!«, rufen Riko, Pepe und die anderen Tierkinder laut. Einen Besuch auf der Weihnachtsinsel haben sie sich schon lange gewünscht. »Ich kann es jetzt schon kaum erwarten«, piepst Pepe.
Heute steht für die Waldschüler Flugtraining auf dem Stundenplan.
»Jedes Zauberwaldtier sollte ein bisschen fliegen können«, erklärt Frau Knolle. »Und die Weihnachtsinsel erreicht man am besten durch die Luft. Das Stück über den See solltet ihr also auf jeden Fall schaffen.«
»Oh je«, murmelt Riko. Er hat ein wenig Angst. Ganz im Gegensatz zu Pepe.
»Fliegen, juhuuu«, jubelt der Vogel. Er dreht ein paar Kreise vor Rikos Nase. »Fliegen ist fanatotastisch! Und furchtbar einfach.«
»Stimmt!« Ella nickt. Als Baumelfe hat sie Flügel und fliegt sowieso den ganzen Tag herum.
Pft! Wenn Riko Flügel hätte, hätte er auch keine Angst. Aber er ist nun mal ein Rentier. Er hat Hufe, die für den Waldboden geschaffen sind. Auf Erde, Matsch oder Steinen fühlt er sich sicher.
»Muss das sein?«, fiept da auch Knoblauch, der Wurzelzwerg. »Alles, was über einen Grashalm hinausgeht, ist mir zu hoch.«
»Macht euch keine Sorgen«, sagt Frau Knolle und flattert mit ihren Feenflügeln. Dann verteilt sie Beutel mit Zauberstaub. »Streut euch eine Fingerspitze davon unter die Sohlen. Dann hebt ihr ab.«
Vorsichtig streicht sich Riko etwas Glitzerpulver unter die Hufe und tatsächlich: Sofort schwebt er ein Stückchen über dem Boden.
Hui, ist das wackelig!
Er zappelt mit den Beinen, vorne, hinten, rechts, links, und landet – klong – auf dem Boden. Alle viere von sich gestreckt.
»Haha, hihi.« Pepe dreht lachend eine Pirouette über Rikos Nase.