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Hier erfahren Sie etwas über Bierliebhaber oder die Schöpfung oder das Dasein der Tiere oder die Natur, auch zum Beispiel über den Himmel oder über Mutterliebe oder oder oder. Aber was heißt das überhaupt? Dass das ein für alle Male gesagt werden muss, so hinlänglich und so überflüssig. Oder?
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Seitenzahl: 217
Michael Lentz
Oder
Prosa
FISCHER E-Books
für barbara valenti
daß das das zu erwartende war.
daß das das zu verbietende war.
daß das verbietende zu verbieten war.
daß das das erschreckende ist.
daß das das daß war.
daß das das daß war das nicht aufhört.
daß das das daß war das das daß nicht verbieten läßt.
daß das das daß war das das daß nicht das sein läßt.
daß zu sagen daß das das nicht das sein kann das das daß
verbieten läßt daß aber das das das ist das aufhört, immerhin.
es ist nicht mehr lange da bin ich endlich. es ist so etwas wie vermutungsvermummung. anschauungssagen, und zwar wörtlich. aussichtshocker horizontalgeschweife. mit blicken. von hier aus, wo ein haus steht wo ich drin bin und zwischen dach und wäsche und anderen die drin sind, ein briefkasten, der sich vom wäschespeicher bis zum kohlenkeller zieht, eine flugpost, ein schlüsselklappern. an der linken speiche oder elle oder kardanwelle ein überstand ein hühnerbein, zwischen vermögen und testament keine handschrift.
ich weiß noch das fensterhinauslehnen der augen in einen vorgarten oder hinterhausgrün einer wiese gegenüber oder längs der salzach wo sommer war oder spätherbst und zum beispiel ein fenster war offen und beinlings hinübergekippt über die Zarge die zarge verrahmung eines die hauswand unterbrechenden fensters und draußen in die natur hinein geflüster und es war draußen von diesem tisch weg der quer zur natur stand natürlich ein frisches stolzieren der lippen zu empfangen »unsere geschichte ist immer die geschichte von begleitumständen« und wenn schon und wenn schon nicht bald mal
in thalkirchen steht ein bierbrunnen. als die leute hinkamen war er weg. als die leute weggingen war er da. was soll das nun heißen, staunten sich die leut. als wir hinkamen ist er weg. weckten wir war er da. kann es sein, faßgenierte ein bierverlächter, der brunnen ist weg und ihr noch gar nicht aufgestanden? das wollen wir doch mal auskosten, schäumten da die leut. in thalkirchen stand ein bierbrunnen. als die leute nicht aufstehen, verging er vor alleine. da hatten die leut einen durst und reisten ans meer. der brunnen aber weinte bitterlich. da sagten die leut, jetzt ist er verbittert, jetzt gehn wir in den zoo. was jeder einsieht. nur der bierverlächter sah es nicht. dem ist kaum zu helfen.
reaktion auf pablo picassos dezember 38
»himmel« ist ein komisches wort.
»himmel« ist das schönste wort der deutschen sprachen.
besonders wenn es bei picasso steht.
bei picasso steht einmal das wort himmel sehr gehäuft, und zwar auf spanisch. im deutschen heißt es dann »himmel«.
himmel ist so etwas wie luft und überhaupt nicht so etwas wie baum. baum ist das gegenteil von himmel.
von baum gibt es glücklicherweise gar kein gegenteil sondern ein gutes reimwort. baumtraum.
rosen hingegen blühen nicht an bäumen sondern auf erden. da sollte man sie stehen lassen. rosen sind so etwas wie zum ansehen und anriechen. himmel ist mehr etwas für den geist:
die toten sind nicht auf erden sondern auf himmeln.
man sagt auch mit gutem grund ›anhimmeln‹.
gerne fliegt man durch den himmel an den himmeln vorbei und freut sich nach geglückter landung.
dann möchte man am liebsten sagen ›es ist zum himmel ausreißen schön‹.
(mit zunehmendem tempo)
überall auf der welt löst sich zucker auf. auf der ganzen welt ist dies zu bestaunen. erst heute war es, daß sich ein kleiner zuckerhut in einem schönen café in einem schwarzen kaffee in einer meiner tasse vollständig aufgelöst hat. da habe ich auf einem schmalen stuhl an einem runden tisch gesessen und auch gegessen ein stück apfelkuchen und getrunken diesen schwarzen kaffee mit einem kleinen zuckerhut darin der hat sich vollständig aufgelöst in einer meiner tasse in einem schwarzen kaffee in einem schönen café in dem ich saß an einem runden tisch auf einem schmalen stuhl auf dem ich saß an einem runden tisch auf einem schmalen stuhl in einem schönen café da wo ich gesessen bin und auch gegessen einen stück apfelkuchen und getrunken diesen schwarzen kaffee darin sich aufgelöst ein kleiner zuckerhut hat in einer meiner tasse vollständig erst heute war es. erst heute war es überall auf der welt. überall auf der welt löst sich zucker auf. löst sich zucker auf auf der ganzen welt. auf der ganzen welt ist dies zu bestaunen. ist dies zu bestaunen erst heute war es. überall auf der welt auf der ganzen welt überall. überall auf der welt. überall.
ja, das war aber schwer was. das war auch schwer. und schwer war das und untröstlich. schwer wie das war und untröstlich. wie das war und schwer und untröstlich. das war die ganze zeit so. und es war die ganze zeit schwer. und die ganze zeit war es untröstlich. und die ganze zeit und schwer und untröstlich. es war schwer als es anfing und schwer war es. wie es auch schwer war und untröstlich. die ganze zeit. die ganze zeit schwer und untröstlich. wie es auch zuende ging schwer und zuende ging schwer und untröstlich. genauso war es. genauso schwer, bis es wieder anfing und so war es untröstlich. so war es untröstlich als es wieder anfing. so war es. und so war es laut und leise. und das fing an. das fing schwer an. fing schwer an. fing langsam an. daß es aufhörte. daß es untröstlich war. das fing an als es schon schwer war. schon schwer genauso. genauso war es. so war es untröstlich. so war es als es untröstlich war. als es zuende ging war es untröstlich. es war als es zuende ging als war es untröstlich. als war es untröstlich. bis es wieder anfing und bis es zuende ging. bis es wie es war. wie es war als es anfing. und das war schwer was. ja, es war schwer. das war auch schwer. und schwer war das und untröstlich.
naja, naja, so mal dahingelebt oder was davon versprochen wird geschäftswelt beispielsweise und rundschau rundschau angerochen sein anblicken nasenfeste straßenteilnahme wenn es das ist heißt das ja nicht daß wir sterben müssen.
oder sagen wir mal, das heißt, daß wir sterben müssen.
dreitausend mal feuer, heißt das, darmwind, windeln, bartwasser, eierstock, binde, und blindenhund und geampelter stadtplan.
das geht so gerade aus, das hält mal an, das wartet mal, im allgemeinen verstirbt es oder hat herzklappenfehler oder hat spreizfuß oder hat schon leichenteile oder leichenflecken an den knieschubladen was insbesondere beim ficken stört, das entzündet sich und legt sich und gammelt ein und schläft, das dreht sich um und prostet sich zu und mehrt sich, was sich dreingibt, das legt sich das gibt sich das mehrt sich das gibt sich drein.
das pachtet mal ein haus und geht die tiere füttern das schaukelt mal auf der schaukel und fährt zum mond zur wickel zur blende und kackt mal kurz in den hausflur in die straßenschlucht und zeltet sich ein unters donnergebälk wo der zug drüber fahren tut:
SOVIELE beleibigungen körper und wandelgänge.
SOVIELE senken und beerdigungssträuße.
SOVIEL schweigefrist und schläfenlassen.
und kochen, heißt das, schlachten und rauschmal
Sie sehen also, dieser mann, der von sich behauptet, der sich von anderen behaupten oder sozusagen verschriftlichen vermündlichen oder wenn Sie so wollen verlautbaren läßt, heißt goldstein und dieser mann namens goldstein behauptet von sich oder läßt von sich behaupten eine bewegung in die welt gesetzt so groß wie buchweit fernmündlich antike, klassik und romantik zu haben, und warum, und warum und daß er als maler größer ist als picasso, und warum und daß er baudelaire, verlaine, rimbaud, mallarmé und tzara vollende und überflügle, die alle nichts als stufen in richtung auf ihn gewesen seien, den letzten zerstörer, und warum und daß er messias ist, und warum er mehr ist als das, was er verwirklicht hat und warum er auch das ist, was die anderen bald verwirklichen werden, und warum und daß er alle bereiche der gesellschaft revolutioniert habe, und warum und daß das bis heute noch nicht anerkannt ist amtlich, was aber früher oder später und zwar dann wenn es noch nicht ganz zu spät ist noch getan sein werden wird.
dann nämlich ruft jemand an und sagt es ihm.
dann nämlich sagt ihm jemand warum und daß das daß und das warum richtig waren.
dann nämlich ruft jemand ihm zu, der ihn nicht kennt.
bis dahin aber heißt es geduld und warum und daß es nie zu spät ist.
wenn's gestattet ist, schieß ich einfach einmal los. werden schon sehn, daß es zu nichts führen wird, zu nichts gutem, meinetwegen. sage ich also einfach mal, in dieser geschichte gibt es keine zeitung zu kaufen. das ist ja'n ding, nicht wahr. auch konservendosen werden hier nicht pfeilgeboten. nein, werden se nicht. zum beispiel an schuhcreme wird hier überhaupt nicht ranzukommen sein. Sie können sich ja ausrechnen, was es sonst noch alles nicht zu kriegen gibt in dieser geschichte. über mandelsplitter ließe ich vielleicht mit mir reden, aber schammpu kommt nicht in frage! nein, ganz bestimmt nicht, da ist nichts zu machen. neulich war es noch zuletzt, da wollte ein ausgewachsener lümmel ein jahresabonnemänt abstauben. was den leuten nicht alles einfällt! selbstverständlich habe ich ihm nicht einmal eine tageskarte verkauft. wofür auch? kann ich denn tageskarten verkaufen? nein, kann ich nicht. Sie sehen also, hier ist nichts zu holen. und damit basta. wenn sich die leute nicht mit mandelsplittern zufriedengeben können, kriegen sie halt auch keine mandelsplitter. das ganze hat sich ja schon mehrmals oft genauso zugetragen. und immer wollte niemand die mandelsplitter. der witz ist und bleibt ja der, daß ich nicht mal mandelsplitter anzubieten habe. aber schön wär's schon.
soll ich loslegen? allso, eine große geschichte, das all. ich hatte auch einlaß in das ganze, vor, na sagen wir, dreitausend jahren. aber nehmen wir das nicht so genau. ich habe damals die semmeln erfunden, und zwar ausnahmslos alle, damit für heute kein mißverständnis auffliegt. nun gut. zuerst war allso die semmel, die ofenfrische, das knacken. und als das licht ausging, habe ich tausend jahre die butter geschlagen. wie ich das ausgehalten habe? naja, übertariflicher vollrausch und pomade im haar. rund um die sonne. mit der erfindung der marmelade will ich gar nicht lange protzen. als die butter sich ergeben hatte, stellte sich die schöpfung von selbst ein.
soll ich loslegen? also, ich nehm den apfel vom baum, ein gewisser neutonne hat dabei schaum vor den nüstern, ich steh breitbeinig da, ne, kipp den whiskey runter, hau die zähne in den apfel, dat woore su bitte, daß allerwelt komputer plötzlich die weiße flagge hißt – Sie kennen dieses spielchen sicher –, dat meer schlabbert zusätzlich auch noch vornüber, ne, ich denk misch noch, wat witt wool die olle dahäm verzälle, wänn die den driß allhä märk, den isch do ajerischt hann, nitt usszuhaale, kinn dänke draa, da kütt misch der springende funke, uss dem äppelsche ne janz jewöhnlisch marmelat zu koche, und so war die semmel, dat röggelsche mit butte un marmelat, janz manierlisch jenießbah.
soll ich loslegen?
watt? iss et ussjeschnack? kassenschluß? äwwe isch bin et nitt schult, dräsch isch dämm mästro ins ohr.
allso nix mit vatteunser un sujätt!
ein unding für daniil
eines tages hatte ich eine böse backe. eiter flitzte wurm heraus. es war schon nicht mehr feierlich. na und, sagte ich mir, besser als einen faulen zahn. da war auch schon ein fahler zaun. na und, sagte ich mir, besser als einen doppelkinn. da hatte ich aber plötzlich einen killer von doppelkinn, das hing baumelnd von den lippen herab: truthahn, im spieglein betrachtet, mit einem kämmlein den kamm gekehrt, mit zwei fingern die nase geputzt, ansonsten noch, na was denn, eine wiedererkennung, eine sprachentasse. na und, sagte ich mir fesch, besser als schnieke gar nichts. und da hatte ich also garnichts. und zwar saß es verstohlen auf der heimat hinterm ohr. es nichtete ganz fürchterlich. na und, solls der teufel holen, sagte ich mir. und schnieke garnichts sagte es dem teufel, und der teufel holte es. ich bin nicht verwundert. ich bin verwundet! deshalb habe ich seitdem eine leere reiche in mir, ein regelrechtes loch im kopf, ein regelreiches. was heißt das überhaupt, eine reiche leere in mir? besser als zu saufen wie ein loch. da soff ich auch schon wie ein loch. na wenn schon, hauptsache ich bin glücklich verheiratet, sagte ich mir. na und? sagte mein vater. aber mein vater war schon zwanzig gestandene jahre tot. dann laß ich mich eben behandeln, sagte ich mir, und ließ mich eben behandeln. da sitze ich also jetzt auf weiter flur allein in acht kubikmetern weißer wand. na und, besser als michael lentz zu heißen, der hat nämlich diese fiese geschichte namentlich aufgetischt, sagte ich mir. und das ist ein unding, sagte ich mir, sagt oskar, sagt thomas, sagte ich mir, das ist ein unding.
ein auto kam langsam an. fahrend kam langsam ein auto an. hinein nach aalen kommt dieses jetzt fahrend. nun sehet her endlich steht dieses ding länglich. es konnte nicht anders als endlich hier hinein zu kommen. nach aalen kommt dieses doch jedoch nicht gänzlich ganz länglich an. dieses hat vielmehr nur einen knall seitlich vor aalen ja gehabt ja.
deswegen platzte das liebliche auto auf entsetzlich.
sondern und deswegen platzte das liebliche auto auf.
deswegen platzte das liebliche auto auf entsetzlich langsam lang.
deswegen platzte das liebliche auto auf entsetzlich langsam lang länglich.
oder nur deswegen platzte das liebliche auto auf entsetzlich langsam lang.
deswegen platzte das liebliche auto auf entsetzlich langsam lang länglicher langend lahm.
entsetzlich langsam lang länglicher langend lahm längelangs lautlos laut langatmig lärmend längst landläufig,
längstens los lächerlich läßlich längst langweilig lädiert lack lakonisch labil lot laminar larval lamm.
deswegen konnte ein schöneres auto nicht gefahren kommen ins ruhigere städtchen das namentlich aalen heißt.
lamentabel!
gefahren kommt dieses automobil zerrüttet ganz labbrig.
augenblicklich personen drin sitzen geringfügig gewöhnlich und stille.
geringfügig auslaufend die meute augenblicklich langwierig nun.
jenes automobil namentlich steht stille aufgerissen. alle lebewesen inseitig sind labbrig. alltägliche gegenwart der natur! allgegenwart heutiger kunst. schöne kraftwagenkunst.
autokunst.
und dann passierte ein unvorhersehbarer vorgang. unvorhergegangenes. plötzlich etwas, geschah es ohne. am hellichten tag. es war, als es geschah. und als es geschah, war es. von sich behauptet niemand, es so kommen, es so vorhergegangen gesehen zu haben. es trat so ein. was niemand so hat kommen sehen, trat jetzt ein. automatisch.
was hat er sich für heute denn wieder ausgedacht? will er heute wider ein blödes gesicht machen ein so blödes wie gestern? er hat sich also ein thema zurechtgelegt, einen rettungsring. na schön, dann bitte sehr! wenn das so ist, wollen wir doch mal platz nehmen. dann wollen wir doch mal hören, was er sich denn wieder ausgedacht hat, hat für heute. zunächst also das thema und seine durchführung. und danach bitte auch die variationen. was ist denn das. wer hätte denn das gedacht. wer hätte denn gedacht, daß er zwei themen auf lager hat, sogar. das ist ja wie früher. und er verspricht ein großes finale? ein großes lähmendes finale verspricht er. eine katastrophe.
lebensgefühl
in berlin in der nähe habe ich eine panierte scholle verspeist. und vorher folgendes: ich bin mit einem mädchen dorthin gegangen, das einen namen hatte. wir sind mit dem auto gekommen und dann zufuß gegangen. es war in einem eckhaus. zuvor sind wir mit dem bus gefahren und danach um die blöcke gestrichen. das machte hungrig. ich schwitzte auch schon. neben der scholle lagen pommes frittes auf dem teller. und eine haube mayonnäse. das hat gemundet. die scholle war tatsächlich paniert. sie hatte den gleichen teint wie auch die fritten. weiß waren der teller und die mayonnäse. man muß sagen, daß es insgesamt sehr preiswert war. das eckhaus plus imbißstube hatte uns gleich zugesagt. und die scholle schmeckte gut. man kann sagen, daß sie gut war. sie hat auf ihre figur geachtet und einen apfel zu sich genommen. den gab es anderswo. wer weiß niemand mehr. das ging verloren.
es muß jemand kommen und sagen: beschäftigt Euch damit, das hat einen sinn. und zwar muß das heißen weltweit. und zwar sogar kosmisch. und das sogar übersee. nämlich offene türen. bis hinauf. bis zum horizont hinauf muß der kommen.
(und dann, siehe da, ist das geld alle.)
vielmehr habe ich mein erstaunen darüber zum ausdruck gebracht, daß der mensch noch lebt, das ungeziefer, daß er noch eine hoffnung trägt, denken zu können und sterben zu dürfen.
der mensch ist nämlich glatt, ohne widerspruch. nicht vater, nicht mutter. der vater zeugt nicht, die mutter zeugt nicht. ist aber nicht das liegen die dem menschen angemessene form der existenz: eine in sich selbst ruhende unwissende gleichgültigkeit. ein die wissenschaft widerlegendes liegen!
der kopf des menschen, hört man sagen, sei eine klägliche pflanze. sein kopf spiegelt nicht die welt, keine welt spiegelt seinen kopf. es geht das gerücht, sein kopf sei unmöglich, die milch der mutter abzulehnen. da können wir nur lachen!
er soll noch immer fühlen können. das sanfte gleiten seiner genitalien hat er nicht verlernt! er soll sich seiner orgasmen schämen. er soll sich schämen! wir müssen die wörter ja so installieren, daß sie unser nicht mehr bedürfen. ein ziel soll der mensch vor augen haben.
das ziel des menschen in der geschichte aber ist der kollektive selbstmord. er genießt die welt als selbstmordvorrichtungsspaß.
er soll daran eine gewisse freude haben. soll er haben! er soll klug genug sein, die perspektive sinn in einen großen vater zu verleugnen. der alte herr muß doch immerhin mit der möglichkeit rechnen, daß wir nicht auf ihn, sondern auf uns selber warten.
womit beschäftigt sich der mensch? mit der mond- und sonnenfinsternis. mit einem neuen sonnensystem. er rechnet sein ende aus. und das ist gut so. einsame jahre verbringt er aufrecht in schamloser sehnsucht. er hat sehnsucht nach dem tier. er möchte wieder gebückt durch die jahre ziehen. betrachten wir heimlich sein kriechen auf vorder- und hinterpfote! auch der alte herr will wieder wort werden. er wartet schon. der mensch sagt, herr, komm dir zuhilfe! zuweilen ist er schwach. zuweilen glaubt er, mensch zu sein. zuweilen glaubt er, schwach zu sein. hier haben wir ein bündel hoffnung, einen kalten waisen, der inmitten seiner geilheit friert.
große abschiedsvorbereitung in der welt. die niedliche menschenwelt! ihre traurige sehnsucht nach diesem endlich ruhigen nichts. nach ruhe jedenfalls. und dennoch letzte woche ein kind gezeugt, das eines tages vergeblich auf das reich der mitte warten wird. ein sogenanntes menschlein, wenn alles gut gegangen ist. ein zungenloses nickerchen.
hinter verschlossenen türen wird das menschlein reglos auf dem boden sitzen. es wird nichts zu lachen haben. es wird kalt sein. kalt in seinem kopf und kalt in der welt.
auf allen vieren erscheint der mensch am horizont.
neulich war es ähnlich soweit, als es nachmittag war. das behagen war sehr wohl. es gab nichts gegenteiliges. aber nicht ganz so. das sind so ausgesteuerte vergleichsmomente. ich wollte sagen, nicht ganz so teilnahmslos. es als tag verglühte geradezu geformt. und ich bin dabeigesessen. oder ich war es. unangestrengtes wohlsein. dicht neben mir. oder ich war es der. so ein ähnliches danebenkippen. wie ein teilnahmsloses tastenschlagen bei vollem bewußtsein. oder ich war es der nach draußen schaute so aus den augen raus und es war nicht so etwas wie zum beispiel die fahrbahn das überqueren in mir oder war so etwas wie zum beispiel die fahrbahn das überqueren in mir dann möchte ich daß mir mal jemand bescheid gibt es gibt hier nämlich nicht die selben fragen wie in einem fernen land bei sonnenschein und flut. wie in andura zum beispiel. nicht daß es hier keine fragen gibt. die gibt es hier allerdings und zwar als subvention. stimme ist wichtig. benennen ist wichtig. satzkurve ist wichtig. oder ich war es der nach draußen schaute wenn es denn so etwas wie zum beispiel regen gibt und eine fahrbahn und eine überquerung dann war es womöglich ich der da gesessen ist unter möglicherweise anstrengenden bedingungen wie formteilen kaffeeersatz zuckermühle schmatzendes frohgesicht. erhebt sich. kommt jemand rein der befürchtet wurde. nicht weil so etwas wie eine ängstliche existenz ihn erwartet hätte. axtbewußtsein. vielmehr ist es so, daß jedes unvermutet befürchtete realitätsauftauchen ein fortgeschriebenes stück kaffeersatz oder lesen eines beliebigen textes ist oder lesen ist ein beliebiger text. einen beliebigen text aufschlagen nämlich beliebige realität und weitermachen will heißen wegschreiben was auch kippenberger martin unverrückbar weggetreten anno 97 mal alias »venusmuscheln« betitulierte und zwar: »auf dem Regal / egal, egal, egal / Bücher egal«. und wissen Sie FEIERABEND ist so ein unverrückbares stück katastrophenprosa so eine art staatsregierung so eine art verharrung dass es mir lieber nicht deucht als es früher auch nicht später wurde oder so etwas wie sanktmartinsausgestopfterkürbiskopf am stengel hängend na dann gute nacht wenn es kein fundament mehr gibt kein brückenfundament wenn das erst mal mühsam ausgegossen werden muß so über nacht wenn da erst mal der bagger kommen muß fragt sich ob es da noch eines publikums bedarf eines zuhörens zuschaufelns ob da es noch bedürftig ist so zufällig ob da noch zusehends zumindest jemand bei tageslicht, aber das ist mißverständnis. das sind so viele unausgelöffelte vorräte. das sind so viele nicht mehr auszulöffelnde vorräte. das sind so verpackungsstarre vorräte. das ist so starr, so verpackt. so ausnahmslos. und nicht zu vergessen das überqueren der fahrbahn das natürlich tödlich verläuft.
da ich gebeten wurde, hier etwas zur entscheidung des nobelpreiskomitees und zur vergabe des nobelpreiskomiteenobelpreises 1945 zu entäußern, will ich dieser bitte gerne nachkommen und darauf hinweisen, daß die entscheidung sicherlich bedauerlich und richtig ist, und wenn der herr achternbusch im jahr des letzten lochs von dieser entscheidung zwangsvorstellig unberücksichtigt geblieben ist, so kann man das unfaßbare nur mit gelächter ertragen, und wenn der herr achternbusch über die entscheidung des nobelpreiskomitees und zur vergabe des nobelpreiskomiteenobelpreises 1945 schadenfroh ist, daß nämlich der herr grass von dieser entscheidung des nobelpreiskomitees unberücksichtigt, nämlich übergangen wurde, so kann man mit der letzten susn nur sagen: Und der Verstand liegt ganz klein daneben, und seit der holde friedrich sagte, »Seit ein Gespräch wir sind / Und hören können voneinander«, ist die kacke vom papst der heilige stuhl, auf dem der herr achternbusch jetzt platzgenommen hat. und wenn der herr grass sich seines zum bloßen wirtschaftsstandort verkommenen landes schämt, dessen regierung todbringenden handel zulasse und zudem den verfolgten kurden das recht auf asyl verweigere und für den herrn hintze damit der intellektuelle tiefstand eines schriftstellers markiert ist, so möchte auch ich dem herrn pfarrer huntze zurufen, mein intellektueller tiefstand ist so tief verhuntzt, daß selbst die grundwasserfühler des schürmannbaus ihn nicht tangieren und mich hiermit ernstzunehmend verabschieden, nicht ohne vorher auszurufen, daß wenn der herr innensinnmister kanther verlangt, wörtlich »massiv gegen rücksichtslosigkeit, randale, pennertum, aggressives betteln, unsauberkeit und lärm« vorzugehen und der herr doktor humoris causa hans-peter uhl aus münchen das toll findet und 1997 im gegenzug wie weiland 1953 pfarrer adolf mathes wörtlich »eine wunderbare idee« offeriert, nämlich eine wörtliche »auffangstation der not einzurichten«, von der aus es wörtlich »entweder auf einen arbeitshof der jungen männer außerhalb der stadt« gehe, »der die betreffenden auf einen beruf in der landwirtschaft vorbereiten sollte« oder wörtlich »in einen fürsorgehof für alternde männer, ebenfalls auf dem lande, mit dem ziel, später einen altenheimplatz zu finden«; oder wörtlich »in eine heilstätte für suchtkranke, wiederum außerhalb der großstadt«, damit wörtlich »beispielsweise trinker später wieder in ihre familien zurückkehren können«, na was denn, um dort weiterzutrinken? wenn das also der herr hirnverweser hohl anempfiehlt, weil es der entscheidende fehler gewesen sei, daß wörtlich »übertretungen wie beispielsweise landstreicherei oder betteln aus dem strafgesetzbuch gestrichen worden sind«, so möchte ich hiermit beantragen, herrn kreisligareferent UHL ins strafgesetzbuch zu sperren und zusammen mit herrn unsinnsmeister kater den ungeteilten friedensnobelpreis 1933 zu verleihen.
zugegeben er hätte noch einige runden drehen so ein weilchen vor sich hin wenden können. er hätte auch ein finales hosenscheißen vermeiden will sagen aber auch verhindern können. das versagen des schließmuskels: die sich endgültig entleerende verdauungsmaschine: die unbeschreiblichbare entladung innereres: all das passierte ihm wurde an ihm geschehen vollzogen durchgeführt. soll das etwa nicht angekündigt worden sein? wäre das etwa nicht nachzulesen gewesen? gibt es etwa keine filme davon? wäre das nicht vorhervoraussehbar gewesen wenn nicht sogar vorleidbar und austauschbar? eine definition hiervon in ansehung der gegenstände der abgefallenen verdorrten körpergegenstände ist allemal von vorteil wenn nicht sogar wünschenswert. eine dahingehänkte körpermaschine zur abschreckung folgender verrufung totaler austauschbarkeit jawohl das ist keine hieroglyphe der zivilisation o faustus kaiser bodensatz o grübelspeise