Omi, erzähl doch mal... - Gabriele Schienmann - E-Book

Omi, erzähl doch mal... E-Book

Gabriele Schienmann

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Beschreibung

Omi, erzähl mal…!“, fordern Gabriele Schienmanns Enkel. Die Kinder selbst geben vier Begriffe vor – ob aus Fauna, Flora oder bestimmte Menschen betreffend. Daraus entwickeln Omi und Kinder gemeinsam die Geschichten – verrückte, tiefsinnige und lustige, oft märchenhaft, aber immer liebenswert. Die Tiere erhalten eine Stimme und kommunizieren fröhlich untereinander oder mit den zweibeinigen Helden der jeweiligen Erzählungen. Darin werden Pläne geschmiedet, gestritten und viel gelacht. Es geht immer um Freundschaften und – was den Erzählern besonders wichtig ist – den liebevollen Umgang miteinander. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ob jung oder alt – die Leser bekommen Flügel, die das Leben erleichtern. Dieses Buch ist ein Gemeinschaftswerk von drei Generationen, denn auch alle Illustrationen stammen aus der Hand der Schienmann-Familie: von den Töchtern, den Enkelkindern und natürlich auch von der Oma.

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Gabriele Schienmann

Omi, erzähl doch mal …

Kindergeschichten

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© by Verlag Kern GmbH

© Inhaltliche Rechte beim Autor

1. Auflage 2015

Autorin: Gabriele Schienmann

Illustrationen: 3 Generationen Schienmann - Astrid, Ulrike,

Janos, Luca, Lore, Gabi

Umschlaggestaltung: Astrid Schienmann

Layout/​Satz: www.winkler-layout.de

Lektorat: Manfred Enderle

Sprache: deutsch, broschiert

ISBN: 9783957161-710

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

ISBN E-Book: 9783957161-918

www.verlag-kern.de

Widmung

Dieses kleine Geschichtenbuch widme ich euch, meinen Enkelkindern, Janos, Luca und Lore. Wir werden uns noch viel zu erzählen haben. Ich habe euch sehr lieb.

Eure Omi Gabi

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Die Geschichte von Willi und Agathe

Das große Abenteuer eines kleinen Schweinchens

Die Geschichte vom kleinen Biber mit der großen Brille

Wo ist Snoppi?

Eine kleine Osterhasengeschichte

Weihnachtsmann in Not

Weitere Bücher

Die Geschichte von Willi und Agathe

Melisande war eine hübsche Kaiserpinguin-Dame und lebte ganz gemütlich im Berliner Zoo.

Momentan befand sie sich in einem ganz besonderen Zustand – sie brütete nämlich ihr erstes Ei aus.

Melisande hockte dafür in einer großen Höhle, um absolut Ruhe zu haben.

Das Ei lag behutsam zwischen ihren dicken Füßen und sie wärmte es vorsichtig mit ihrem üppigen Hinterteil.

Eigentlich sollte Friedhelm, ihr stattlicher Pinguinpartner, sich mit Melisande beim Brüten abwechseln. Aber zu ihrem Bedauern ließ er sich nur selten blicken; er schwamm lieber mit der übrigen Pinguintruppe im Wasserbecken des Geheges herum. Ab und zu kam der Herr Göttergatte gnädig zu ihr, um ihr einen Fisch vor die Füße zu legen und watschelte dann geschäftig wieder fort. Melisande war sauer. Aber allzu lange würde es nicht mehr dauern und ihr Küken käme zur Welt.

Und so war es auch. Am Sonntag in aller Frühe knackte es im Ei verdächtig. Melisande beobachtete gespannt, wie sich ein kleines mit Schleim bedecktes Pinguinküken aus dem Ei schälte und jämmerlich piepste.

Melisande war entzückt, säuberte es zärtlich mit ihrem Schnabel und kuschelte das Kleine fest an sich.

Sie schaute ihrem Sohn in die Augen und nannte ihn „Willi“.

Willi entwickelte sich sehr langsam und blieb winzig klein. Er aß wenig und schlief viel. Zum Laufen war er gar nicht zu bewegen und Melisande machte sich Sorgen.

Eines Tages kam Friedhelm mit seinen Kumpels angewatschelt, schaute lange auf seinen Sohn, um ihn dann unsanft anzustupsen und zum Mitkommen aufzufordern. Willi piepste kläglich, aber Friedhelm blieb hart. „Los, steh auf und komm mit zum Wasser. Du bist immerhin ein Pinguin und musst endlich schwimmen lernen.“

Willi erhob sich also gaaanz langsam und hinkte seinem Vater schwerfällig hinterher. Ja, er humpelte tatsächlich und Melisande und Friedhelm waren entsetzt.

Was war denn das? Sie untersuchten Willi behutsam mit den Schnäbeln und stellten fest, dass das linke Beinchen sehr viel kürzer war als das rechte. Ooooh je! Sofort kam die gesamte Pinguinfamilie neugierig angewatschelt und schaute mitleidig zu Willi.

Die Jungvögel spotteten sofort los und schrien im Singsang: „Hinkepott, ganz allein, läufst ja nur auf einem Bein …!“

Willi war gedemütigt und watschelte so schnell er konnte zurück zu Melisande, duckte sich hinter ihren Körper und schluchzte.

Melisande aber wollte endlich nach der langen Brutzeit und Nesthockerei wieder ins Wasser, um ausgiebig zu schwimmen und mit ihren Freundinnen zu spielen und forderte Willi nun energisch auf, sie zu begleiten. Aber Willi wollte das keinesfalls und zog sich in den Schutz der dunklen Höhle zurück.

Also ließ Melisande ihren bockigen Sohn zurück und gesellte sich zu den anderen Artgenossen.

Der Tierpfleger Anton hatte das Geschehen beobachtet, konnte aber nicht eingreifen.

Der Kleine musste sich selbst behaupten, sonst würde er aus der Pinguinfamilie ausgestoßen werden. Anton versuchte, Willi mit einem leckeren, kleinen Fisch aus der Höhle zu locken, aber es gelang ihm nicht.

Willi hockte im äußersten Winkel der Höhle und weinte und schluchzte jämmerlich.

Während der Kleine sich so selbst bemitleidete, streifte etwas Weiches seine Ohrpinsel.

„Huch“, das kitzelte ja! Was war das?

Mit verheulten Augen schaute er sich um. Aber es war so verdammt dunkel und er konnte nichts so richtig erkennen.

Und da! Wieder kitzelte es an seinen Öhrchen und eine feine Stimme drang an sein Ohr. „Hallo, du da! Warum weinst du denn?“

Willi hob den Kopf und schniefte. „Wer bist du denn? Ich kann dich gar nicht sehen.“

„Ich bin doch genau vor dir und flattere mit meinen Flügeln!

Mach die Augen auf, Kleiner!“

Willi schaute intensiv geradeaus – und tatsächlich, vor seinen Augen torkelte in der Luft ein merkwürdig aussehendes Wesen hin und her: winziger rotbrauner Körper, große Flügel, 2 kleine, blanke Knopfaugen.

„Oh, ja! Jetzt sehe ich dich. Was bist du denn für ein Tier? Wohnst du hier?“

„Ich heiße Agathe und bin eine Zwergfledermaus. Ich wohne mit meinen Geschwistern im hintersten Teil der Höhle. Alle, außer mir, schlafen jetzt. Wir Fledermäuse hängen nämlich tagsüber zum Schlafen kopfüber von den Ästen, und meine Familie wird erst am Abend wach und geht auf Nahrungssuche.

Aber ich schlafe nur nachts und flattere lieber im hellen Sonnenlicht umher. Nur ist das allein total langweilig.

Meine Geschwister lachen mich immer aus und sagen, ich wäre total anders und hätte einen Navigationsfehler. Das macht mich traurig. Darum bin ich froh, dass du hier bist und ich mit dir erzählen kann. Willst du vielleicht mit mir spazieren gehen?“

Willi überlegte. „Nein, ich kann nicht spazieren gehen.

Mein linkes Bein ist kürzer als mein rechtes und mir tut beim Watscheln alles weh. Meine Eltern lieben mich, aber sie haben dafür gar kein Verständnis. Und die anderen Pinguinkinder lachen mich alle aus.

Eigentlich müsste ich auch schwimmen lernen, aber der Weg bis zum Wasser ist viiiieel zu weit.“ Und Willi schluchzte wieder.

Agathe schaute ihn ernst an und sprach: „Du bist nicht der Einzige, der ausgelacht wird. Eine Fledermaus sollte sich eigentlich von Mücken, Fliegen und Blut ernähren, aber ich finde das sooo mega-eklig. Ich nasche heimlich immer von eurem Fisch.

Und in den Papierkörben des Zoos finde ich manchmal Reste von Würstchen oder Eis – das ist ja vielleicht lecker! Darum habe ich auch einen dickeren Bauch als meine Brüder und Schwestern.

Und weil ich so ein Mops bin, fliege ich auch nicht ganz so hoch und schnell, denn das ist sehr anstrengend. Meine Mama hat erzählt, dass eine Zwergfledermaus so um die 5 Gramm wiegen sollte, das ist etwa so viel wie ein Stückchen Würfelzucker. Aber Mama meint, ich bringe bestimmt 8g auf die Waage und schimpft mich deshalb aus. Ich finde das Leben ganz schön anstrengend.“

Willi schaute sich die kleine Agathe nun noch genauer an und meinte: „Ich finde dich niedlich. Und ein dicker Bauch ist doch auch nicht schlimm. Breite doch mal deine Flügel aus.“

Agathe spreizte ihre Flügel und Willi staunte, wie lang sie waren. „Das ist doch toll! Damit bist du ja 5-mal größer als dein Körper.“

Agathe freute sich über das Kompliment ihres neuen Freundes und machte gleich einen Übungsflug um Willis Kopf.

Willi bewunderte Agathe für ihre Flugkünste und schniefte heftig, weil ihm sein eigenes Handicap nun doppelt auffiel.

Aber Agathe strich ihm beruhigend mit einem ihrer kleinen pelzigen Flügel über das Köpfchen.

„Weine nicht, ich habe eine gute Idee. Wenn deine Pinguinfamilie ein Mittagsschläfchen macht, begleite ich dich bis zum Wasser. Ist doch wurscht, wie lange das dauert. Aber ich habe Pinguine beobachtet. Ihr könnt total gut schwimmen – beneidenswert schnell. Das kannst du doch bestimmt auch, mein Kleiner. Du musst es nur üben. Also, hör auf zu schluchzen. In einer Stunde komme ich wieder und wir ziehen los, o.k.?! Meine Leute pennen sowieso den ganzen Tag und werden erst nachts wach. Hatte ich dir ja erzählt.“

Willi schaute seine neue Freundin an und nickte langsam. „Na, gut. Dann bis nachher.“

Zur Mittagszeit kam Melisande zu ihrem Küken zurück, nahm es unter die Flügel und schlief auch schon erschöpft von der vielen Wassergymnastik ein. Auch Friedhelm und seine Freunde zogen sich zurück, steckten die Köpfe unter die Flügel und bald hörte man nur noch einträchtiges Gruppenschnarchen auf dem Pinguingelände. Nicht mal die Zoobesucher konnten die Vögel motivieren, ins Wasser zu springen. Mittagsruhe war Mittagsruhe!

Sogar Tierpfleger Anton machte ein kleines Nickerchen.

Als Willi Agathe im Sturzflug auf sich zukommen sah, befreite er sich vorsichtig aus den Flügeln der Mutter und watschelte ganz vorsichtig aus der schützenden Höhle. Mann, tat sein Fuß weh! Am liebsten würde er sofort den Rückzug antreten. Aber Agathe lockte ihn immer weiter Richtung Wasser, und schließlich wollte er sich nicht vor ihr blamieren.

Die kleine Fledermaus meinte es ja gut mit ihm und hatte es schließlich auch nicht leicht. Einen Versuch war das wert.

Schritt um Schritt schleppte sich Willi über die Steine und seufzte. Am Beckenrand angekommen, plumpste er auf seinen kleinen Popo. Willi zögerte; er hatte einfach Angst!

„Los, los!“, ermunterte ihn Agathe. „Spring ins Wasser! Du wirst sehen, du kannst bestimmt schwimmen. Ich bin ganz sicher! Sei mutig! Mutig ist nicht, wer keine Angst hat, sondern wer seine Angst überwindet! Du packst das!“

Und immer wieder flog Agathe auffordernd um Willis Kopf herum, sodass ihm ganz schwindelig wurde.

„Hör auf damit!“, schrie Willi, „mir ist schon ganz schlecht!“ Und mit einem kühnen Sprung hechtete er ins Wasser. Ungeübt, wie er war, klatschte er heftig auf den Bauch und paddelte ungelenk mit den Flügeln. Aber schon nach kurzer Zeit merkte Willi, dass er sich total gut dem Wasser anpassen konnte. Seine Flügel benutzte er wie Flossen.

Agathe freute sich und schrie: „Heee, Willi, du siehst aus, als ob du im Wasser fliegst. Ich wusste es, ich wusste es einfach! Das sieht so toll aus!“

Willi konnte sein Glück nicht fassen und schwamm und schwamm, immer schneller und fröhlicher. Sein kurzes Bein störte dabei überhaupt nicht und schmerzte nicht mal.

Agathe machte eine riskante Flugkehrtwendung, flog zu Melisande und schlug ihr mit ihren Flügelchen rechts und links kräftig auf die Nase, um sie aufzuwecken.

Melisande nieste, öffnete ein Auge und schaute ungnädig auf das merkwürdige hässliche Tier, das so aufdringlich mit den winzigen Flügeln auf sie losging. Und sie wunderte sich über das zarte Stimmchen, das eindringlich immer wieder rief: „Wach endlich auf, du Schlafmütze und schau dir deinen tollen sportlichen Sohn an! Los, los, mach die müden Guckeln auf!“

Melisande streckte sich und watschelte Agathe schlaftrunken hinterher. Als sie Willi im Wasser herumtoben sah, riss sie die Augen auf und konnte kaum glauben, was sie da sah. Ihr Sohn teilte mit atemberaubender Geschwindigkeit das Wasser und pfeilschnell flog er hin und her und jauchzte laut.

Melisande war baff und sehr stolz. Sie rief laut nach Friedhelm, damit er gleichfalls das Wunder anschauen konnte.

Zehn Minuten später standen die Eltern noch immer am Beckenrand, staunten und jubelten ihrem Sohn zu. Aber dann hielt sie nix mehr und sie gesellten sich zu Willi, und schwammen und paddelten mit ihm um die Wette, voller Freude und Stolz darüber, dass Willi das Schwimmen ganz ohne ihre Hilfe und Anleitung gelernt hatte.

Und als sie erschöpft wieder aus dem Wasser kamen, störte sie nicht einmal mehr Willis Hinkebein. Schließlich war er ein Vogel, der sich ideal dem Wasser angepasst hatte und seine Flügel wie Flossen nutzen konnte. Nur darauf kam es an. Er war ja schließlich kein Leichtathlet, sondern ein Wassertier und er machte dort seine Sache hervorragend.

Willi war sooo glücklich!

Er ließ sich auf einem der warmen Steine nieder und erzählte seinen Eltern von Agathe und wie ihn die kleine Fledermaus zum Schwimmen motiviert hatte.

Melisande und Friedhelm schauten sich daraufhin Agathe näher an. Melisande wunderte sich, dass dieses nachtaktive Tier hier in der Sonne umherflog und Agi erzählte ihr ihre Geschichte. Die Kaiserpinguine waren baff.

Agathe aber, die bequem in eine Streichholzschachtel passen würde, platzierte sich vertrauensvoll auf Willis Schulter und meinte, sie sei sehr froh, einen so tollen Freund gefunden zu haben. Und Melisande und Friedhelm könnten ja jetzt getrost ihrer Wege gehen oder weiter ein Nickerchen halten, denn sie wollte schließlich mit Willi allein spielen.

Friedhelm guckte streng auf die kecke Agi, grinste dann aber und zog seine Frau mit sich. „Komm Meli, lassen wir die Kinder allein, damit sie sich noch besser kennenlernen können. Hier kann ihnen nichts passieren.“

Willi schaute liebevoll auf Agathe und fragte: „Hast du denn gar keine Angst, dass dir im Tageslicht was Böses geschieht? Schließlich kann deine Mama ja nur nachts auf dich achtgeben.“

Agathe verdrückte ein kleines Tränchen und meinte: „Ja, natürlich habe ich Angst. Aber was soll ich denn machen. Ich kann einfach nicht schlafen und nachts auf die Jagd nach Beute gehen, wie die anderen aus meiner Familie. Hab ich dir doch erzählt. Soll ich dir denn das nochmals vorplauschen, du Huhn?“

Willi lachte. „Huhn hat mich auch noch keiner genannt.

Aber so wie du auf mich achtest, kann ich ja auch auf dich aufpassen.

Wir sind ja nun zu zweit. Du kannst gern von meiner Fischration was ab haben, wenn dir das schmeckt. Lass uns teilen.“

Agathe lachte: „Das ist ein guter Deal, mein Freund! Wir sind zwar ein bisschen anders als die anderen, aber wenn wir fest zusammenhalten, kann uns nichts passieren.“

„Aber Achtung! Da kommt der Pinguinwärter Anton direkt auf uns zu.“ Und Agathe versteckte sich schnell hinter Willis Flügeln.

Anton hatte die Vorkommnisse am Badeteich miterlebt und war völlig fasziniert. Er streichelte Willi behutsam übers Federkleid und berührte mit seinem dicken Daumen vorsichtig die Flügelchen Agathes.

„Na, ihr beiden seltsamen Gestalten!“, meinte Anton. „Ich habe euch was Leckeres zum Fressen mitgebracht.“ Und er hockte sich vor die beiden Freunde, griff in einen Eimer und fütterte sie mit kleinen zarten Fischlein. Amüsiert betrachtete er Agathe, die sich pausenlos vor Gier verschluckte.

„Halt, halt, nicht so hitzig, junge Dame! Lass dir noch einen Platz im Bauch, sofern man die winzige Kugel, die du vor dir herschiebst, überhaupt als Bauch bezeichnen kann. Hier habe ich noch ein Stückchen Vollmilchschokolade. Was meinst du dazu?“

Und er hielt ihr die Süßigkeit vor die winzige Nase und war total aus dem Häuschen, als Agathe dankbar und hingerissen an dem Schokostückchen lutschte.

Meine Güte, so was gab’s ja noch nie im Zoo. War ja geradezu eine Sensation.

Ja, Willi und Agathe gefiel es von nun an gut. Alle Tiere, Tierpfleger und die vielen Besucher verwöhnten die beiden besonders. Zwar musste man seine Augen sehr anstrengen, um Agathe überhaupt sehen zu können, aber da sie immer im Umkreis von Willi anzutreffen war, war die halbe Portion mit den langen Flügelchen doch zumindest zu erahnen.

Auch Agathes Familie hatte sich damit abgefunden, dass ihr Biorhythmus einfach anders als der einer typischen Fledermaus war und tolerierte das großzügig. Zu verhungern brauchte die Kleine wahrlich nicht. Würstchen, Kekse und Fisch – und Agathe war total zufrieden.

Und Willi grämte sich nicht mehr über sein Hinkepottbein, schließlich war er ein Meisterschwimmer und die Kolonie der Kaiserpinguine akzeptierte Willi, so wie er war.

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