13,99 €
Mehr als nur Papiertiger
Wollten Sie schon immer die uralte Kunst des Origami meistern? Dann ist dieses Buch genau das Richtige für Sie. Verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen, bestehend aus Abbildungen und begleitendem Text, helfen Ihnen dabei, ein langweiliges Stück Papier in die verschiedensten Origami-Modelle zu verwandeln. Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener - für jeden ist das richtige dabei. Dabei gibt der Autor auch allgemeine Tipps zur perfekten Faltung, zum Erstellen eigener Modelle und verrät, was zu tun ist, wenn Sie mal nicht weiterwissen. So werden auch Sie zum Origami-Meister.
Sie erfahren
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 222
Origami für Dummies
Origami für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2024
© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Original English language edition Origami Kit For Dummies © 2008 by Wiley Publishing, Inc. All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe Origami Kit For Dummies © 2008 by Wiley Publishing, Inc. Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: juhrozian – stock.adobe.comKorrektur: Claudia Lötschert
Print ISBN: 978-3-527-72138-2ePub ISBN: 978-3-527-84489-0
Nick Robinson faltet seit den frühen 1980er-Jahren Papier und ist seit 1984 Mitglied der British Origami Society (BOS). Er war über 20 Jahre lang im Vorstand des Origami-Vereins (derzeit ist er ihr Präsident) und war fünf Jahre lang Herausgeber der alle zwei Monate erscheinenden Zeitschrift. Außerdem betreute er viele Jahre lang die Website des Vereins. 2004 wurde ihm für sein außergewöhnliches Engagement für Origami die Sidney French Medal verliehen, die höchste Auszeichnung der BOS. Nick verbrachte viele Jahre als professioneller Origami-Lehrer. Er besuchte Schulen, Bibliotheken, Jugendeinrichtungen, Krankenhäuser und Kunstgalerien, um Menschen die Kunst des Papierfaltens näherzubringen. Dabei unterrichtete er Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten.
Neben Fernsehauftritten übernimmt Nick Robinson Aufträge für Zeitschriften und Werbekampagnen im Fernsehen und im Internet. Über 200 seiner eigenen Origami-Kreationen sind in 13 Ländern weltweit veröffentlicht worden, sogar in einer japanischen Zeitung. Er schuf Werke für zahlreiche renommierte Ausstellungen in der ganzen Welt. Im Jahr 1994 gewann er in drei von fünf Kategorien bei dem Origami-Wettbewerb International Alice in Wonderland. Er war bereits eingeladen als Stargast zu Origami-Versammlungen in der Schweiz, in Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich, Amerika und Japan. Nick Robinson hat über 100 Origami-Bücher geschrieben oder illustriert, viele davon sind in verschiedene Sprachen übersetzt worden. Seine Origami-Website ist unter https://nickorigami.com/ zu erreichen.
Nick Robinson hat einen Abschluss in Kommunikation und lebt mit seiner Frau Alison in Sheffield, England. Als ehemaliger Profi-Musiker gibt er nach wie vor Solo-Gitarrenkonzerte. Näheres zu Nick Robinson als Musiker können Sie hier erfahren: https://nickrobinson.co.uk/. Wenn er nicht gerade Papier faltet oder Musik macht, beobachtet er am liebsten die Kaulquappen im Gartenteich, macht ausgedehnte Radtouren, isst Curry-Gerichte, macht furchtbar schlechte Witze und fotografiert.
Dieses Buch ist meiner wunderbaren Frau Alison und meinen zwei Kindern Daisy und Nick Jr. (der schon lange größer ist als sein Vater) gewidmet. Weiterhin möchte ich den Origami-Künstlerinnen und -Künstlern, deren Modelle ich in diesem Buch veröffentlichen durfte, für ihre Großzügigkeit danken. Vielen Dank für die vielen Ratschläge und Ideen.
Ich möchte Wayne Brown danken: für seine Freundschaft, das Korrekturlesen und dafür, dass er mir stets offen die Meinung sagt. Ich danke den Mailinglisten Origami-I und BOSmail für Ideen und Feedback sowie Florence Temko, Robert Lang, Edwin Corrie, Eric Joisel, Dave Venables und Dave Brill für ihr Feedback und ihre Unterstützung. Des Weiteren danke ich Joan Homewood, Penny Groom, Mick Guy, und Ann Lavin für ihre Unterstützung in schwierigen Zeiten sowie Bev, Steve, John, Rich, Chris und Dave, meine Bandmitglieder, die mir dabei helfen, schöne (?) Musik zu machen; Roger Price für die wunderbare Welt der Droodles; den indischen Restaurants The Dilshad und Shimul, die meine scharfen Gelüste stillen, und allen Menschen von Cherry Red Records. Ich danke Matt und Folding Australia für lebenswichtige Informationen zum Thema Backsteine, Dennis Walker für die Korrekturen und seinen Humor. Danke an Thea und Darren, die anderen zwei Origami-Künstler aus Sheffield, sowie an alle Menschen des Charnock Health Centre, Sheffield. Und OUSA für die Einladung: Es tut mir leid, dass ich es nicht geschafft habe! Zu guter Letzt danke ich all meinen anderen Origami-Freunden, von denen es zu viele gibt, als dass ich sie einzeln erwähnen könnte. Aber ihr wisst, wer ihr seid.
Falls ich jemanden vergessen haben sollte (und das passiert mir normalerweise), bitte ich um Entschuldigung.
Auf der … für Dummies-Seite danke ich Rachael, Wejdan und Sarah von Wiley.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über den Autor
Danksagung
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Die grundlegenden Origami-Techniken
Kapitel 1: Die Anfänge mit Origami
Heute hier falten, morgen dort falten
Das Faltmaterial
Was die Symbole bedeuten
Kapitel 2: Diagramme zeichnen und kreativ werden
Diagramme zeichnen
Neue Origami-Modelle entwerfen
Ethische Prinzipien
Teil II: Jetzt wird gefaltet: Die Modelle
Kapitel 3: Grundformen falten und Papier einteilen
Drachen-Grundform
Zusammengeschobenes Dreieck
Zusammengeschobenes Quadrat
Die Blintzform
Fisch-Grundform
Vogel-Grundform
Windmühlen-Grundform/Multiform
Frosch-Grundform
Papiereinteilung einfach gemacht
Kapitel 4: Aller Anfang ist einfach
Ein schwarzes Schaf im Bergwerk
Ein Schaf im Winter
Der Horizont
Leicht seekrank
Segelboot
Blume
T-Rex-Kopf
Drei-Faltungen-Kopf
Lesezeichen
3-D-Stern
Münztrick
Japanisches Mädchen
Eselskappe
Mini-Elefant
Elefantenkopf
Muschel
Thokis Schmetterling
Boaz‘ Schmetterling
Papierflieger
Küken
Vom Fisch zum Schmetterling
Fisch
Keksrollenverschluss
Ein fischiges Märchen
Fuchskopf
Umschlag
Alisons Schale Nr. 2
Pureland-Figur
Briefumschlag mit Segelboot
Dracula
Fauler Winston
Henne
Kapitel 5: Etwas kniffligere Modelle falten
Stuhl
Haifischflosse
Ruderboot
Behälter
Briefumschlag mit Gesicht
Rätselhaftes Objekt
Glockenblume
Leuchtendes Herz
Tulpenschale
Kleiner Nicky
Makotokoma (Kreisel)
Flutschale
Flatternder Vogel
Droodle
Vase
Zwei Herzen
Faule Susanne
Vier durstige Vögel
Turteltäubchen
Libelle
Schnecke
Für Dummies-Figur
Auflösung: Rätselhaftes Objekt
Auflösung: Droodle
Kapitel 6: Erstaunliche geometrische Modelle
Modularer Stern
Hexaeder
Emblem
60-Grad-Stern
Gomez‘ Napf
Fünfzackiger Stern
Fluted Module
Haus
Kapitel 7: Komplexe Modelle falten
Chinesischer Frosch
Drache
Blume mit Twist
Dekoration mit Twist
Vier-Fächer-Schale
Perro Liberando
Weihnachtsmann
Aladdin
Käfer
Maus
Teil III: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 8: Die zehn Top-Tipps
Zehn Falttipps
Weitere zehn Tipps
Zehn Tipps für festgefahrene Lagen
Kapitel 9: Zehn Origami-Stile
Abstrakt
Crumpling
Modular
Praktisch
Pureland
Realistisch
Tessellationen
Ultimate Realism
Virtuelles Origami
Nassfalten
Kapitel 10: Die fantastischen Zehn
David Brill
Tomoko Fuse
Paul Jackson
Eric Joisel
Robert Lang
Michael LaFosse
Robert Neale
Philip Shen
Herman Van Goubergen
Akira Yoshizawa
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 2
Abbildung 2.1: Diagramm aus Anfangszeiten – ein Schafskopf
Abbildung 2.2: Einfache Diagramme erstellen
Abbildung 2.3: Die Schritte als Fotos – nicht sehr elegant, aber es funktioniert
Abbildung 2.4: Die klassischen Grundformen als Crease Patterns
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Das Faltmuster für das zusammengeschobene Dreieck
Cover
Titelblatt
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Über den Autor
Einleitung
Fangen Sie an zu lesen
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
1
2
5
6
7
8
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
238
239
240
241
242
243
244
245
246
247
248
249
250
251
252
253
254
255
256
257
258
259
261
262
263
264
265
267
268
269
271
272
273
274
275
279
280
281
282
283
Seit über dreißig Jahren beschäftige ich mich leidenschaftlich gern mit Origami. Was hat mich zur Kunst des Papierfaltens gebracht? Ich verspürte lange Zeit das große Verlangen, mich künstlerisch zu betätigen. Ich probierte es mit Korbflechten, Macramé und Malen, konnte mich aber für keine dieser Disziplinen so recht begeistern. Doch als ich mein erstes Origami-Buch aus der Bibliothek auslieh, merkte ich schnell, dass es genau das war, wonach ich die ganze Zeit gesucht hatte. Origami ist die perfekte Kombination aus Kunst und Technik. Aus schnöden Papierbögen lassen sich kleine Kunstwerke erschaffen, die sich ganz hervorragend als Geschenke eignen. Das freut Schenkende und Beschenkte gleichermaßen.
Woher kommt diese Freude am Origami? Wir Menschen lieben es einfach, an Papier herumzufummeln. Kaum haben wir den Fahrschein für den Bus gekauft, können wir ihn einfach nicht in Ruhe lassen. Sofort wird er gefaltet, geknickt und gerollt. Es ist fast unmöglich, das Geknicke und Gefalte zu unterlassen. Außerdem wird beim Papierfalten aus einem alltäglichen Material eine fast lebendige Kreation. Hinter einem einfachen Blatt Papier verbergen sich bei Origami zahllose kreative Möglichkeiten. Das hat etwas Magisches. Sie müssen kein Genie oder künstlerisch sonderlich begabt sein, um Origami-Modelle zu falten oder selbst welche zu entwickeln. Sie müssen auch nicht außergewöhnlich viel Geduld aufbringen. Wie Sie bei diesem Buch merken werden, lässt sich in Sekundenschnelle eine Origami-Figur falten, die als solche zu erkennen ist.
Für uns Enthusiasten ist Origami mehr als nur das Falten von Papier. Es ist Ausdruck zutiefst menschlicher Werte: Kreativität, Neugier, Emotionen, Kommunikation und vor allem Spaß!
Es gibt unendlich viele mögliche Origami-Kreationen. Von Blumen bis Vögel, von Autos bis Kuckucksuhren, von Mistkäfern bis Elefanten. Für dieses Buch habe ich Projekte ausgewählt, die ein breites Themenspektrum abdecken, und sie nach Schwierigkeitsgrad geordnet. Wo passend, versuche ich zu erklären, welche Überlegungen sich hinter den einzelnen Schritten verbergen. Ich erkläre Ihnen auch, wie Origami-Diagramme und -Symbole zu verstehen sind, schließlich wird hier eine dreidimensionale Bewegung in einer zweidimensionalen Zeichnung dargestellt. Die nötige Portion Humor soll auch nicht fehlen. Ich will mir einerseits nicht vorwerfen lassen müssen, dass Origami-Bücher zu trocken seien, und andererseits, tja, was soll ich sagen: So bin ich einfach.
Um Ihnen die Lektüre dieses Buchs noch weiter zu erleichtern, halte ich mich an einige Konventionen. Bei den Faltanleitungen entsprechen die Nummern den Nummern in den Abbildungen. (Es wäre ziemlich verwirrend, wenn nicht.) Internetadressen sind an der Listingschrift zu erkennen. Die Diagramme zeigen Papier mit zwei unterschiedlichen Farben, damit Sie die zwei Papierseiten auseinanderhalten können. In der Anleitung weise ich dann jeweils auf die weiße beziehungsweise die farbige Seite hin.
Die meisten Origami-Modelle sind von echten Menschen entworfen worden und ich nenne ihre Namen, wann immer das der Fall ist. Das gehört nicht nur zum guten Ton, sondern ist auch aus rechtlichen Gründen ratsam. Außerdem ist es immer gut, das Modell seiner Schöpferin oder seinem Schöpfer zuordnen zu können.
Viele der Designs sind unter einem englischsprachigen Namen bekannt. Damit Sie die Modellnamen auch mal im Original gelesen haben (und bei Bedarf richtig zitieren können), finden Sie diese kursiv hervorgehoben in dem jeweiligen Abschnitt.
Die in Origami-Anleitungen verwendeten Symbole weichen oft leicht voneinander ab. Ich erkläre in Kapitel 1 die von mir verwendeten Symbole und nutze sie konsequent von Anfang bis Ende. Sie sind auch noch mal auf der Schummelseite abgedruckt, damit Sie jederzeit darauf zurückkommen können.
Sie können alle Projekte aus diesem Buch aus einem quadratischen Bogen Papier mit Seitenlängen von je 15 Zentimetern falten. Sie können auch größere oder kleinere Bögen nehmen. Für die komplexeren Designs aus den Kapiteln 6 und 7 empfehle ich Ihnen die doppelte Größe, zumindest so lange, bis Sie sich mit den Modellen sicher genug fühlen.
Wie nennt man eigentlich jemanden, der Origami macht? Am häufigsten findet man wohl Origamifalterin oder Papierfalter (nicht zu verwechseln mit dem Papierflieger). Origamikünstler oder Papierkünstlerin liest man auch des Öfteren. Bisher nicht durchgesetzt hat sich der im englischsprachigen Raum verbreitete Begriff Origamist. Eigentlich schade, da einen bei dem Wort sofort ein Hauch echter Kompetenz umweht.
Beim Schreiben dieses Buchs konnte ich nicht anders und musste ein paar Annahmen über Sie treffen. Sie lauten wie folgt:
Sie möchten die Grundlagen (und vielleicht noch etwas mehr) des Origami erlernen.
Sie verfügen über keinerlei Vorkenntnisse und wissen es zu schätzen, wenn ich Ihnen Schritt für Schritt alle Techniken zeige und alle Begriffe erläutere, die Sie draufhaben müssen, um voll qualifiziert Papier falten zu können.
Möglicherweise haben Sie schon Ihre ersten Origami-Gehversuche gemacht und möchten jetzt noch mehr Modelle kennenlernen, um auch einen Origami-Marathon durchhalten zu können.
Kurz gesagt ist dieses Buch für alle interessant, die unendlich viel Spaß mit Origami haben möchten.
Dieses Buch besteht aus drei Teilen, die wiederum in einzelne Kapitel unterteilt sind. Erst kommt das Grundsätzliche, dann die Modelle und am Schluss können Sie sich mit lustigen Tipps und nützlichem Wissen rund um Origami belohnen.
In diesem Teil stelle ich Ihnen die wichtigsten Techniken und Symbole vor, die Sie benötigen, um mit dem Falten zu beginnen. Sie erfahren, wie Sie Ihre eigenen Modelle entwickeln und Ihre eigenen Origami-Anleitungen schreiben. Das hilft Ihnen, Ihre Faltfertigkeiten zu verbessern. Sie können Ihre Bemühungen auch mit der restlichen Origami-Welt teilen und somit selbst etwas zum Erhalt dieser Kunstform beitragen. Ich stelle Ihnen verschiedene Techniken vor. Von kinderleicht bis hochkomplex ist alles dabei. In diesem Teil mache ich Sie auch auf die ethischen Fallstricke des Papierfaltens aufmerksam. Neugierig? Dann blättern Sie zu Kapitel 2.
Dieser Teil enthält 75 Modelle zum Nachfalten – angefangen bei einfachen Designs mit nur wenigen Schritten bis zu Modellen, die viele Einzelschritte erfordern. Sie arbeiten sich stetig vor – von einfachen über mittelschwere bis zu komplexen Modellen, darunter auch geometrische. In Mathe nicht aufgepasst? Kein Problem. Mathematisches Verständnis benötigen Sie für keines der geometrischen Modelle. Meine Stärke ist es auch nicht.
In diesem Teil lernen Sie außerdem einige Grundformen kennen. Grundformen sind einfache Faltschritte, die als Ausgangspunkt für viele Figuren dienen. Anhand einfacher Modelle lernen Sie auch diese Falttechniken kennen.
In diesem kleinen (aber feinen) Teil finden Sie eine Reihe von Origami-Häppchen, mit denen Sie Ihre Freude vergrößern und Ihre Fertigkeiten verbessern können. Erfahren Sie mehr über die „Fantastischen Zehn“, meine persönlichen Top-Ten-Origami-Künstler, testen Sie meine zehn heißesten Tipps aus und experimentieren Sie mit zehn unterschiedlichen Origami-Stilen herum.
Die folgenden Symbole finden Sie verteilt über das gesamte Buch. Sie sollen Ihnen helfen, wichtige Informationen (und Warnungen) auf einen Blick zu erkennen.
Dieses Symbol weist Sie auf einen wichtigen Aspekt von Origami hin, den Sie sich unbedingt merken sollten.
Aufgepasst, hier sind Fingerspitzengefühl und Konzentration erforderlich, wenn das Modell am Ende gut aussehen soll.
Hier lauert echte Gefahr. Wenn Sie jetzt nicht Acht geben, müssen Sie unter Umständen von vorne anfangen.
An dieser Stelle finden Sie Tipps und Tricks, einen Ratschlag oder eine Empfehlung – von mir für Sie.
Selbstverständlich können Sie das Buch kreuz und quer lesen, empfehlen würde ich Ihnen aber den klassischen Weg. Fangen Sie mit den einfacheren Modellen an und arbeiten Sie sich Schritt für Schritt zu den komplexeren hoch. Wenn Sie bei den einfacheren Designs erfolgreich waren, können Sie sich mutig an die anspruchsvolleren Modelle wagen. Wenn Sie eine bestimmte Figur oder eine Technik suchen, werfen Sie einen Blick in das Inhaltsverzeichnis oder blättern ans Ende des Buchs und suchen im Stichwortverzeichnis danach.
Origami war noch nie die angesagteste Freizeitbeschäftigung. Seien Sie daher nachsichtig mit Ihren Freunden, wenn diese angesichts Ihres neuen Hobbys die Nase rümpfen. Sobald Sie jedoch die ersten einfachen Figuren gefaltet haben, werden sie Sie bestaunen und sich geradezu um Ihre Kreationen reißen. Na ja, vielleicht.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Geheimnisvolle Techniken und Symbole kennenlernenEigene Modelle entwickeln und Anleitungen schreibenKapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Das richtige Faltmaterial findenOrigami-Symbole verstehenUm ein Origami-Modell – ob einfach oder komplex – zu falten, ist Konzentration und genaues Arbeiten erforderlich. Dafür müssen Sie das richtige Umfeld zum Falten schaffen und ein paar grundlegende Falttechniken erlernen. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie sich bestmöglich auf das Papierfalten vorbereiten, das heißt, welche Materialien und Werkzeuge Sie benötigen (es gibt mehr als Papier und Hände). Sie lernen außerdem die Symbole kennen, die Ihnen zeigen, wie und wo Sie das Papier falten, wann Sie es drehen, wann Sie es wenden und wann Sie Druck darauf ausüben sollen.
Bei den folgenden Tipps gehe ich davon aus, dass Sie neue, Ihnen bisher unbekannte Figuren und Modelle falten. Sobald Sie ein Design verinnerlicht haben, können (und werden) Sie es überall falten!
Wie so häufig bei den alten Künsten sind sich die Fachleute nicht ganz einig, seit wann es Origami gibt. Papier wurde im zweiten Jahrhundert n. Chr. in China erfunden, weshalb die Kunst des Papierfaltens wohl auch dort entstand. Kurz darauf fingen die Menschen in Japan an, Papier zu falten. Dort wurde die Kunstform Origami erfunden, so wie wir es heute kennen. Zunächst wurde nur bei zeremoniellen Anlässen Papier gefaltet, aber vor etwas über 150 Jahren begann der Siegeszug von Origami als Freizeitbeschäftigung.
Die Grundsätze des kreativen Origami wurden von japanischen Meistern wie Akira Yoshizawa und Kosho Uchiyama sowie den westlichen Origami-Faltern Robert Harbin, Gershon Legman und Sam Randlett in den 1950er-Jahren entwickelt. Sie erarbeiteten das noch heute verwendete System der Diagramme zur Darstellung der einzelnen Faltschritte und bemühten sich darum, Origami in die Breite der Gesellschaft zu tragen. Dank ihnen bildete sich eine richtige Origami-Gemeinschaft.
Wann und wo können und sollten Sie Origami-Modelle falten? Der Zeitpunkt hängt von Ihren persönlichen Umständen ab, aber allgemein gesagt, ist es selten eine gute Idee, ein neues Projekt um drei Uhr morgens nach einer Zwölf-Stunden-Schicht zu beginnen. Suchen Sie in Ihrem Kalender nach einer Lücke, die es Ihnen erlaubt, sich mindestens eine halbe Stunde dem Papierfalten zu widmen, ohne Geschirr spülen oder die Katze streicheln zu müssen.
Überlegen Sie sich, wo Sie falten wollen. Optimal ist ein großer flacher Tisch mit viel Bewegungsspielraum. Sie benötigen ausreichend Platz, um die Anleitung oder das Buch auszubreiten. Achten Sie auf eine gute Beleuchtung. Stellen Sie sich auch einen Papierkorb nebendran, falls Ihre ersten Versuche nicht sofort glücken. Stressabbauende Utensilien wie ein Heißgetränk oder Schokolade können in manchen Momenten auch hilfreich sein, sofern Sie darauf achten, dass Essen und Trinken Ihrem Papier nicht zu nahe kommen.
Vielleicht haben Sie schon mal Origami-Künstler gesehen, die das Papier in der Luft festhalten und alle Faltungen bilden, ohne das Papier irgendwo abzulegen. Dabei handelt es sich um echte Profis, die über sehr viel Erfahrung im Papierfalten verfügen. Sie falten in der Luft, damit andere besser nachvollziehen können, was sie gerade tun. In der Regel ist ein flacher Untergrund (ich schlage einen Tisch vor) die beste Wahl. Darauf können Sie viel sauberer und genauer falten.
Die Unterhaltung mit Ihrer Tischnachbarin bei der Dinnerparty gerät ins Stocken? Hier ist eine Liste von Dingen, die Sie sicher noch nicht über Origami wussten. Damit bringen Sie jedes Gespräch wieder in Schwung!
Das Wort Origami setzt sich aus den japanischen Wörtern oru (falten) und kami (Papier) zusammen.Ein Stück Papier lässt sich mehr als siebenmal in der Mitte falten.Sie können quadratische und kubische Gleichungen durch das Papierfalten lösen.Das älteste bekannte Origami-Buch trägt den Titel Hiden Senbazuru Orikata und wurde 1797 geschrieben.Der größte Origami-Kranich war 65 x 36 Meter groß, der kleinste wurde aus einem 0,25 Millimeter großen quadratischen Stück Tonband von Akira Naito gefaltet.Das einfachste Origami-Modell besteht aus einer Faltung, das komplexeste aus mehr als 200.Es gibt mehr als 200 Variationen eines Origami-Elefanten.Origami-Modelle können aus Essen, Metall, Netzgewebe, Geld und natürlich aus Papier gefaltet werden.Saburo Kase entwickelte und unterrichtete Origami trotz seiner Erblindung.Benutzen Sie immer beide Hände beim Falten. Mit der einen Hand halten Sie das Papier fest, damit es nicht verrutscht, und mit der anderen Hand falten Sie.
Wechseln Sie ab und zu mal die Hände ab. Falten oder halten Sie mal mit der einen, mal mit der anderen Hand, damit sich die Faltung sowohl mit links als auch mit rechts natürlich anfühlt. Sie haben drei oder mehr Hände? Herzlichen Glückwunsch! Das gibt Ihnen einen klaren Vorteil, wenn Sie mit modularen Origami-Modellen beginnen.
Egal wann und egal wo, bei Origami wird immer gefaltet. Die Faltung muss gleich beim ersten Versuch an der richtigen Stelle sitzen, denn ist das Papier erst einmal gefaltet, können Sie die Falte nicht wie einen Bleistiftstrich wegradieren. Die Holzfasern entlang der Faltlinie sind zerbrochen und können nicht wieder zusammengefügt werden. So falten Sie richtig:
Legen Sie das Papier langsam in die richtige Position und nehmen Sie sich ein paar Sekunden, um die exakte Lage der Ecken oder Kanten zu überprüfen. Werfen Sie dabei noch mal einen Blick in die Anleitung.
Wenn Sie sich sicher sind, dass alles richtig platziert ist, halten Sie das Papier mit der einen Hand an Ort und Stelle, sodass Ihre andere Hand frei zum Falten ist. Ob Sie lieber mit der linken oder der rechten Hand falten, bleibt dabei Ihnen überlassen.
Beginnen Sie mit der Faltung in der Mitte der Kante. Streichen Sie mit dem Finger zuerst nach außen zur einen und dann nach außen zur anderen Seite.
Legen Sie nun beide Finger in die Mitte und führen Sie sie gleichzeitig nach außen. Damit verstärken Sie die Faltung. Stellen Sie sich vor, Ihre Fingerkuppen sind ein Bügeleisen, mit dem Sie eine scharfe Bügelfalte in die Hose plätten.
Versuchen Sie bloß nicht, beim Falten Ihren Finger von außen nach innen zu führen. Damit riskieren Sie, dass sich das Papier verschiebt und die Faltung wie ein schlecht sitzender Anzug aussieht. Wenn Sie es hier zu eilig haben, müssen Sie das später korrigieren. Es ist sehr viel schwieriger, mit korrigierten Faltungen zu arbeiten, und Ihr fertiges Modell könnte unsauber aussehen.
Wenn Sie sich länger mit Origami beschäftigen, werden Sie bemerken, dass nicht alle Faltungen kräftig sein müssen. Mitunter hat eine sanfte Faltung eine größere Wirkung bei einem natürlichen Modell. Zerbrechen Sie sich jetzt noch nicht den Kopf darüber. Ich sage Ihnen Bescheid, sobald sich eine behutsamere Faltung anbietet.
Bei Origami brauchen Sie sehr viel Geduld. Früher oder später werden Sie ein Design finden, das Ihre Faltfertigkeiten ein wenig (oder weit) übersteigt. Wie das bei Lernprozessen so ist, gibt es keine echte Abkürzung. Sie müssen einfach durchhalten und geduldig sein. Es ist zwar eine große Versuchung, die interessantesten und anspruchsvollsten Projekte gleich am Anfang auszuprobieren, aber nicht unbedingt der beste Weg, um Selbstvertrauen zu gewinnen.
Linsen Sie immer auf den nächsten Schritt in Ihrer Origami-Anleitung, damit Sie eine Vorstellung davon bekommen, was Sie mit Ihren Faltungen erreichen möchten.
Es kommt vor, dass Ihr Faltwerk plötzlich wie im nächsten Schritt aus Ihrer Anleitung aussieht, ohne dass Sie so recht wissen, wie Sie dahingekommen sind. Wenn das passiert, entfalten Sie den Schritt und versuchen zu verstehen, wie das vorherige Diagramm Sie dorthin führen sollte. Lesen Sie sich auch den dazugehörigen Text durch. Womöglich haben Sie eine Anweisung im Text überlesen, die aus der Zeichnung nicht hervorgeht, wie zum Beispiel überlappende Lagen, die gefaltet werden müssen.
Die Auswahl an Papier