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Das Buch befasst sich mit der diplomatischen, wirtschaftlichen und politischen Beziehung zwischen Österreich und der Sowjetunion vom Ende des Ersten Weltkrieges 1918 bis zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938. Dabei wird auf die allgemeine politische, diplomatische und wirtschaftliche Lage Europas und der USA in Europa Rücksicht genommen.
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Seitenzahl: 20
Der erste Kontakt zwischen der Regierung Sowjetrussland und Deutschösterreich ergab sich aus der Kriegsgefangenenaustauschfrage. Jedoch mit dem Bürgerkrieg in Russland und dem Zusammenbruch Österreich-Ungarn wurde die Frage um die Kriegsgefangenen vertagt. Im Jahr 1919 wurden die österreichischen Vertreter in Russland interniert und im Gegenzug wurde die Kriegsgefangenenfürsorge aus Wien ausgewiesen, da sie kommunistischen Umsturzversuchen1 Hilfe leistete. Somit war ein Kontakt für einige Jahre nicht möglich.
Für die späteren Beziehungen spielt die Anerkennungsfrage beider Regierungen eine wichtige Rolle. Die Sowjets betrachteten Deutschösterreich als Nachfolger von Österreich-Ungarn, jedoch widersprach die österreichische Regierung2. Die Sowjets behaupten auch, dass seit Brest-Litowsk beide Regierungen sich anerkannten. Aber die Frage ob Österreich Rechtsnachfolger der Monarchie ist oder nicht, spielt eine wichtige Rolle bei den späteren Wirtschaftbeziehungen.
Russland versuchte die Kriegsgefangenen als politisches Druckmittel gegen die Republik zu verwenden. Dies aber hatte keinen Einfluss auf Österreich, da es nicht Herr seiner Außenpolitik war. Die Westmächte kontrollierten und blockierten Beziehungen zur RSFSR (Russische Sozialistische Föderative Sowjet Republik). Österreich war es von Seiten der Westmächte3 (Großbritannien, USA, Frankreich) nicht gestattet jegliche Kontakte mit dem kommunistischen Sowjetrussland zu haben. Im Jahr 1919 gerät Österreich zwischen die Ost-West-Front, da sie gute Beziehung zur Räterepublik Ungarn unterhält. Diese werden aber von den Westmächten missbilligt. Als am 1. August 1919 die Ungarische Räterepublik zu Ende ging, flohen Bela Kun und andere Kommunisten nach Österreich. Sie wurden in der Burg Karlstein und später in Steinhof festgehalten4. Bela Kun blieb trotzdem politisch aktiv. Frankreich wollte eine strenge Kontrolle der ungarischen Kommunisten von Seiten Österreichs. Die RSFSR mischte sich ein und gab bekannt, dass die Sicherheit der österreichischen Gefangenen vom Wohlergehen Bela Kun abhing.