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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Leipzig (Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften), Veranstaltung: 'Die Beziehungen zwischen dem liudolfingisch-ottonischen Reich und den Ländern im mittleren und östlichen Europa (919-1024)' , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Verhältnis der jungen Kaisermacht des Westens, dem ostfränkisch-deutschen Reich, zu der alten Kaisermacht des Ostens, Byzanz. Durch die Kaiserkrönung Ottos I. 962 endete die kaiserlose Zeit in Westeuropa und die Tradition des Römischen und des Karolingerreichs wurde durch ihn wiederbelebt. Damit trat er gleichzeitig in Konkurrenz zum Byzantinischen Reich, das aus dem Oströmischen Reich hervorgegangen war und nach dem Ende der Antike den staatsrechtlich begründeten Anspruch hatte, alleiniger Rechtsnachfolger der antiken römischen Kaiser zu sein. Die Existenz von zwei Kaisern widerstrebte der universalen Auffassung des Kaisertums, wonach es nur einen Kaiser geben durfte. Beschränkt wird sich auf die Beziehungen Ottos I. und Ottos II. zu Byzanz, beginnend mit der Kaiserkrönung Ottos I. Die Protagonisten auf byzantinischer Seite zu jener Zeit sind die Kaiser Nikephoros II. Phokas, Johannes I. Tzimiskes und Basileios II. Damit ist ein zeitlicher Rahmen von der Kaiserkrönung 962 bis zum Tode Ottos II. 983 gesteckt. Dabei wird vor allem auf die Geschehnisse in den von beiden Parteien beanspruchten Gebieten in Unter- und Mittelitalien und auf die Interpretation der Kaiserwürde unter Otto I. und Otto II., bzw. deren Akzeptanz auf byzantinischer Seite, eingegangen. Einen wichtigen Aspekt stellt dabei die Brautsuche Ottos I. für seinen Sohn dar. Otto I. favorisierte eine byzantinische Prinzessin um sein Kaisertum durch die Kaisermacht des Ostens anerkannt zu wissen. Abschließend wird ein Vergleich zwischen Otto I. und Otto II. bezüglich ihrer Byzanzpolitik gezogen werden. Wichtige Erkenntnisse liefern die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und der Gesandtschaftsbericht „Relatio de legatione Constantinopolitana“ des Bischofs Liutprand von Cremona. Die Chronik ist zwischen 1012 und 1018, also über 30 Jahre nach den Ereignissen, verfasst wurden. Die wörtlichen Aussagen sind daher wohl Thietmars Phantasie zuzuschreiben. Der Gesandtschaftsbericht Liutprands liefert Aufschluss über die Sicht, die Byzanz auf Otto I. hatte. Während Liutprand 949 in seinem Werk "Antapodosis" Byzanz noch in den höchsten Tönen gelobt hatte, erfolgt in seinem Gesandtschaftsbericht 19 Jahre später eine wesentlich negativere Darstellung. Dies ist wohl nicht zu letzt auf die Art und Weise wie Liutprand in Konstantinopel behandelt wurde zurückzuführen. Somit schwingt wohl auch ein Stück weit persönliche Kränkung in Liutprands Worten mit.
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