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ÜBER FOLGE 6:
Michael schart auf Kopernikus immer mehr Anhänger der Rebellion um sich. Und auch die Rebellen auf der Erde versuchen alles, um die Mannschaften im All zu unterstützen - zur Not auch mit Gewalt.
Währenddessen erreichen Cap und Larissa mit der restlichen Crew der Bethany’s Revenge die entlegene Raumstation Gouges. Von hier aus wollen sie ihre nächsten Schritte planen und neue Allianzen bilden. Doch die Besatzung der Station lässt sich nicht so leicht überzeugen - und dann taucht auch noch Huggins vor den Toren von Gouges auf. Die Ereignisse überschlagen sich, und plötzlich geht es nur noch um eins: Überleben.
DIE SERIE:
Die Erde in naher Zukunft: Völlige Zerstörung und Hungersnöte beherrschen den Alltag der Menschen. Um den Hunger zu bekämpfen, wird in eigens dafür gebauten Raumstationen genmodifizierte Nahrung produziert. Doch nur die reiche First Class kann sich die Lebensmittel überhaupt leisten.
Auf den Stationen selbst soll die Balance-Regel das Funktionieren garantieren: Überzählige Bewohner werden auf andere Stationen umgesiedelt - wenn es sein muss, auch ohne ihre Familie. Doch im Untergrund entsteht Unruhe, und eine Rebellion gegen das menschenverachtende System bahnt sich an ...
Die SF-Serie von der Gewinnerin des SERAPH-Preis 2019.
eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.
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Seitenzahl: 113
Cover
Out of Balance – Die Serie
Über diese Folge
Über die Autorin
Titel
Impressum
1. Einfach weiterschwimmen
2 The Future is female
3. Viel Platz im Maschinenraum
4. Chuzpe
5. Eleganz und Grazie
6. When the man comes around
7. Kurzer Prozess
8. High Noon
9. Überleben
Danksagung
Die Erde in naher Zukunft: Alle Versuche, den Klimawandel aufzuhalten, sind gescheitert. Intensive Sonneneinstrahlung, unreines Wasser, verschmutzte Luft und Hungersnöte sind die Folge.
Um den Hunger zu bekämpfen, entwickeln Biotechnologie-Unternehmen genmodifizierte Nahrungsmittel in eigens dafür gebauten Raumstationen. Es heißt, die Nahrungsmittel sollen allen zugutekommen – klar aber ist, dass nur diejenigen davon profitieren werden, die am besten zahlen: die First Class.
Auf all diesen Raumstationen herrscht die sogenannte Balance-Regel. Schon ein Mensch zu viel sprengt die Kapazitäten. Überzählige werden auf andere Stationen umgesiedelt, wenn es dort Todesfälle gegeben hat – wenn es sein muss auch ohne den Rest der Familie.
Doch nicht alle folgen blind der gegebenen Ordnung: Im Untergrund bilden sich Unruhen, und eine Rebellion gegen das menschenverachtende Regime bahnt sich an …
Michael schart auf Kopernikus immer mehr Anhänger der Rebellion um sich. Und auch die Rebellen auf der Erde versuchen alles, um die Mannschaften im All zu unterstützen – zur Not auch mit Gewalt.
Währenddessen erreichen Cap und Larissa mit der restlichen Crew der Bethany’s Revenge die entlegene Raumstation Gouges. Von hier aus wollen sie ihre nächsten Schritte planen und neue Allianzen bilden. Doch die Besatzung der Station lässt sich nicht so leicht überzeugen – und dann taucht auch noch Huggins vor den Toren von Gouges auf. Die Ereignisse überschlagen sich, und plötzlich geht es nur noch um eins: Überleben.
Kris Brynn ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die die Wand ihres Kinderzimmers lieber mit Bildern der Mondlandung schmückte, als mit Pferdepostern. Trekkie aus Überzeugung und Autorin aus Leidenschaft. Während des Studiums der Literaturwissenschaften begann sie sich auch durch die klassische Phantastik zu lesen und entwickelte ein Faible für Inselutopien. Ihr Kunstgeschichtsstudium schloss sie mit einer Arbeit ab, die sich mit Filmarchitektur im SF-Genre beschäftigt. Nachdem sie zwei Jahrzehnte für ein internationales Medienunternehmen gearbeitet hat, widmet sie sich jetzt ganz ihren Storys. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart.
Kris Brynn
Überleben
beBEYOND
Originalausgabe
»be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG
Copyright © 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln
Textredaktion: Hanka Leò
Lektorat/Projektmanagement: Johanna Voetlause
Covergestaltung: Guter Punkt, München | www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © 3000ad / iStock / Getty Images Plus; Sylphe_7 /Getty Images; vovan / Adobestock; dzika_mrowka / Getty Images
eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf
ISBN 978-3-7325-6708-9
www.be-ebooks.de
www.lesejury.de
Cap atmete schwer. Gemeinsam mit Beth, Hiroyuki und Larissa stand er in der Hauptschleuse der Raumstation; in ein paar Minuten würde er Gouges betreten. Der Gedanke an die Gravstiefel, der ihm bis vor einer halben Stunde noch Magenziehen beschert hatte, bedrückte ihn nicht mehr. Die Schwerelosigkeit, die hinter der Schleuse auf ihn wartete, interessierte ihn nicht. Das alles hatte ihn vor der optischen Verbindung mit der Besetzung der Station gepeinigt.
Er würde Marge wiedersehen, seine Schwester. Auf Gouges, benannt nach einer Frauenrechtlerin, deren Leben unter dem Fallbeil geendet hatte. Cap hoffte, dass dieser Umstand keine Analogien für das Team bereithielt.
Ein dumpfer Ton verkündete das Versiegeln der Schleusentür zum Frachter Bethany’s Revenge. Dem folgte ein wütendes Zischen. Geräusche, die Cap inzwischen kannte. Alles normal.
Während der Videoübertragung hatte er nicht viele Worte mit Marge wechseln können. Der stählerne Blick aus Charlottes Augen, die auf Gouges offensichtlich das Sagen hatte, ließ ihn alles Wichtige verschlucken, was ihm auf der Zunge brannte. Er würde seine Schwester ohnehin gleich sehen, und dieser Umstand war schwer zu begreifen. Tess und Marge: Beide hatte er wiedergefunden.
»Du machst ein verdammt fröhliches Gesicht für jemanden, der gleich ohne Stiefel den künstlichen Gravitationssektor der Station erreichen muss, Junge«, stichelte Beth, die genau wusste, warum Cap breit lächelte. »Da schwebt man ’ne Weile, meinte unser Samurai.«
»Es ist noch nicht raus, wer schwebt«, sagte Larissa verschmitzt. »Wer zuletzt an die Dinger kommt, hat verloren. Wir wissen ja nicht, wie viele sie da haben.«
»Augenblick!«, protestierte die übergewichtige Pilotin. In dem Moment öffnete sich die zweite Schleusentür.
Cap hatte Kopernikus und Kepler gesehen, luxuriöse Raumstationen mit Teppichen, Sitzecken und Sofas, deren Bezüge farblich aufeinander abgestimmt waren. Duschen mit Massagestrahl, bequeme Betten in großzügigen Quartieren. Er kannte aber auch Bethany’s Revenge, ein Saustall von einem Raumschiff, das trotz seiner Beengtheit, dem Dreck und einer Luft, die einem das Atmen verleidete, eine gewisse Behaglichkeit ausstrahlte.
Gouges war nichts von beidem. Das, was sich jetzt vor Caps Augen auftat, versprach: Leere. Kälte. Einöde. Sie standen laut Hiroyuki in der Verbindungsröhre zwischen Kommandomodul und den Habitaten. Fahles, blau schimmerndes Licht flackerte vereinzelt aus Leuchtstäben an der Decke, begleitet von einem Brummen, das aussetzte, wenn die Lampen ausgingen, und einem Knistern, das dem erneuten Einschalten des Lichts vorausging. Ein durchlaufendes Metallgitter diente als Boden. Darunter schlängelten sich undeutlich Rohre und Kabel. Keine der Frauen erwartete sie, und Cap spürte, wie sein Körper bei jedem Schritt leichter wurde.
»Sind wir hier richtig?«, fragte Larissa. »Das ist doch die Hauptschleuse, oder? Mon dieu, ich habe das Gefühl, ich steige gerade in meine eigene Grabstätte.«
»Ich bitte dich.« Hiroyuki sah sich begeistert um. »Hier hat sich nichts verändert. Backbord geht es zu den Habitaten und steuerbord zum Hauptmodul mit Brücke, den Labors, der medizinischen Abteilung, der Messe und den wichtigen technischen Spielereien der Station. Aufzüge gibt es hier übrigens keine, die Module, die übereinanderliegen, werden in kleinen Zwischenräumen durch Treppen verbunden.« Er ignorierte Beths deprimiertes Schnaufen, mit dem sie das Fehlen eines Lifts kommentierte. »Und keine Panik: In den Habitaten könnt ihr wie im Hauptmodul bequem laufen. Mit Bodenkontakt. Ohne Stiefel. Null Schwerkraft herrscht nur hier.« Er drehte sich in der Luft und deutete dabei mit den Fingern in alle Richtungen. Seine langen Haare hatte er vorausschauend zu einem Knoten gebunden.
Larissas Pferdeschwanz dagegen plusterte sich über ihrem Kopf auf wie ein antiker weizenfarbener Staubwedel. »Schön zu sehen, dass es wenigstens dir gut geht.«
Der Gang schien in beiden Richtungen im Nirgendwo zu enden. Cap befahl seinem Mageninhalt, sich nicht zu bewegen. »Wo ist steuerbord noch mal?« Kürzlich hatte Beth von »achterlich« geredet, er war sich immer noch unsicher, ob damit »von hinten« oder »von vorne« gemeint war. Diese Fachtermini gingen ihm gehörig auf die Nerven. Warum konnte man nicht einfach sagen, wo was war? »Und heißt das, ich muss mich jedes Mal, wenn ich essen gehen will, mit jemand um die Magnetstiefel schlagen?«
»Den Gang kannst du doch entlangschweben. Es gibt überall Möglichkeiten, sich abzustoßen. Das ist ein Riesenspaß«, erwiderte der Biologe fröhlich.
»Riesenspaß? Erstens funktioniert die Beleuchtung nicht mehr richtig, und zweitens wird mir jetzt klar, woher du deine Macken hast, Hiro«, bemerkte Larissa.
»Welche Macken?«
»Ich muss zugeben, idyllisch sieht anders aus«, bestätigte Beth. »Ich wünschte, ich hätte eine Handleuchte mitgenommen, aber ehrlich gesagt hatte ich erwartet, ordnungsgemäß empfangen zu werden. Wo sind die denn alle?«
Außer Hiroyuki hielt sich das Team inzwischen an Griffen fest, die direkt hinter der Schleuse an der Stationswand angebracht waren. Während Larissa und Cap sich mit den Füßen auch in die unteren Halterungen eingehängt hatten, begann Beth abzuheben wie ein Ballon.
»Die Stiefel? Wo sind die Stiefel?«, ächzte sie und umfasste ihren Halt derart fest, dass das Weiße ihrer Knöchel sichtbar wurde. »Stehen die Dinger irgendwo? Charlotte?«, rief sie mit ungewohnt fiepender Stimme Richtung Korridordecke. Sie sah aus, als müsse sie sich gleich übergeben.
Lachend stieß sich Hiroyuki ein weiteres Mal ab, flog ein paar Meter durch den Korridor, rollte seinen Körper zusammen und kugelte durch den Raum. »Genieß doch die Zeit ohne Schwerkraft, meine Liebe. Bekommt man nicht alle Tage.«
»Freut mich für dich, dass du die Stätte deiner Kindheit und Jugend als so malerisch empfindest. Ich verzichte auf Experimente schwebender Natur«, grummelte Beth und rief erneut: »Charlotte?«
»Wenn du so freundlich wärst?« Hiroyuki deutete auf etwas über Caps Kopf.
Als er hochsah, entdeckte Cap direkt über sich das, was er für das Interkom hielt, und drückte auf einen Knopf. Ein grünes Licht im Panel begann zu blinken. Da sich daraufhin keine Luke öffnete, sie nicht ins All hinaus wirbelten und auch nichts explodierte, hatte er offenbar das richtige Bedienungselement betätigt. »Wir sind drin!«, rief er in den Korridor, in der Hoffnung, dass eine der Stationsbewohnerinnen ihn hörte.
»Beth fühlt sich unpässlich«, rief Hiroyuki hinterdrein. »Wo habt ihr die Stiefel versteckt?« Er prustete wie ein überdrehter Jugendlicher und vollführte einen weiteren Salto.
Beth würgte. »Ich kann da nicht zusehen. Sei so gut, und lass das.«
»Willkommen auf Gouges.« Charlottes Stimme schwebte plötzlich durch den Hauptkorridor. »Wir erwarten euch in der Messe. Mit den Stiefeln. Euer Shogun müsste wissen, wo es langgeht.«
»Aber natürlich, Ma’am«, meldete Hiroyuki, brachte seinen Körper in Startposition, indem er mit den Armen ruderte, und stieß sich mit den Füßen an der Korridorwand ab. Auf dem Rücken liegend trieb er den Gang entlang wie ein Fisch im Wasser und nahm immer wieder an einer Halterung Schwung. Seine Arme lagen eng am Körper an, dann fing er wieder an, die rudernden Bewegungen auszuführen, rotierte um die eigene Achse, stieß sich erneut ab und glitt weiter. »Alle mir nach!«
»Ich hasse ihn«, sagte Big Bethany inbrünstig.
»Es sieht nicht so schwierig aus.« Larissa streckte der Pilotin die Hand entgegen. »Wollen wir das gemeinsam versuchen?«
»Nein, wollen wir nicht. Geht ihr Jungvolk schon voran. Ich komme nach.«
Larissa stieß sich ab, und Cap tat es ihr gleich. Hiroyukis Motorik ähnelte dem, was Cap für Brustschwimmbewegungen hielt. Schwimmen hatte er nie gelernt, wozu auch, wo es so gut wie keine Binnengewässer auf der Erde gab, aber trotzdem hatte Cap schnell den Bogen raus. Es lenkte ihn von der Mühe ab, seinen Mageninhalt in Schach zu halten.
»Ein Naturtalent«, rief ihm der Biologe begeistert zu, der sich kurz umdrehte, um nach dem Rechten zu sehen. »Meine Güte, Beth, lass endlich die Griffe los! Du wirst dich doch nicht den kompletten Korridor entlanghangeln wollen, das ist schiere Zeitvergeudung.«
»Halt die Schnauze, und schwimm weiter!«, gellte es unbeherrscht durch den Gang.
»Brigadier, Sie legen auf der Stelle einen Umkehrkurs fest und fegen den Mist weg, den Sie auf meiner Station hinterlassen haben!« Anisja Beljajew stand mit geballten Händen vor der Kom-Kamera. »Augenblicklich!«
Lawrence rieb sich den schmerzenden Oberschenkel. Obwohl Adekunle die Stelle, in die einer der Taserpfeile eingedrungen war, sogleich behandelt hatte, strahlte die Wunde ein unangenehmes Brennen und Jucken aus. »Ich nehme an, mit Mist bezeichnen Sie mein ehemaliges, fahnenflüchtig gewordenes Security-Team.« Er versuchte, möglichst freundlich zu schauen, und stellte sich vor, wie sein Lächeln den breiten Bildschirm in Beljajews Büro einnahm.
»Nicht ihr ehemaliges, Huggins. Ihr momentanes. Tun Sie nicht, als ginge Sie das alles nichts mehr an. Sie tragen immer noch die Verantwortung für Ihre Leute!« Die Augen der Kommandantin glommen wütend.
»Tut mir leid, aber was die Beseitigung von Dreck angeht: Lassen Sie das ein paar Saugroboter erledigen. Und was das andere betrifft: Ich bin mit Kopernikus fertig, Kommandantin Beljajew. Sie können gerne alles haben.«
Sie warf theatralisch den Kopf in den Nacken und lachte gekünstelt. Als sie wieder in die Kamera sah, war ihre Miene eisig. »Als ob Ihnen jemals etwas davon gehört hätte. Sie sind ein Rädchen im Getriebe der Konzernmaschine wie wir alle.« Das Bild der Kamera hüpfte kurz, als Beljajew die Faust auf die Tischplatte hieb. »Sie kehren auf der Stelle um, Huggins!«
Lawrence hob belustigt eine Augenbraue. Früher hatte seine Faust auch gerne mit dem Tisch Zwiesprache gehalten. In Zukunft jedoch würde sie auf einen Knopf hämmern und ein paar Raketen losschicken. Das war um einiges effizienter. Immer wenn ihm gerade der Sinn danach stünde, könnte er der Revenge eins auf den Pelz brennen. Seine Mission, seine Regeln. Die Station interessierte ihn nicht mehr. Kira würde er auf irgendeinem Weg noch von dort abholen müssen – oder auch nicht. Diesbezüglich hatte er noch keinen endgültigen Entschluss gefasst. Verpflichtet fühlte er sich keineswegs, aber er mochte ihre Gegenwart. Er kratzte sich am Oberschenkel und räusperte sich. Was er jetzt zu sagen hatte, würde Beljajew ebenfalls wenig schmecken. »Nun, mein Rädchen fehlt jetzt. Chief Security Kreissler wird es würdig durch ihr eigenes ersetzen, und dann können Sie beide mit vereinten Kräften munter an der Kurbel der Konzernmaschine drehen.«
»Was soll das heißen?« Sie musterte ihn prüfend.
Da Lawrence davon ausging, dass die Kommandantin wusste, was das Wort »würdig« zu bedeuten hatte, antwortete er: »Sie müsste schon mit der Triticum auf dem Weg nach Kopernikus sein.«
»Auf Ihre Anweisung hin?« Wieder lachte sie geziert. »Das wird Kommandant Christopher kaum gebilligt haben.«
»Ach, die beiden ergänzen sich wie Taser und Elektroden.« Zugegeben eine äußerst dämliche Parallele, aber Lawrence’ Oberschenkel prickelte dermaßen penetrant, dass ihm keine andere einfallen wollte. Er setzte sein freundlichstes Lächeln auf. »Er frisst ihr aus der Hand.« Wenn er darüber nachdachte, war der Vergleich vielleicht doch nicht so blödsinnig. Mit einem Taser hatte Kreissler einiges gemeinsam.
»Dann sind Sie inzwischen dazu übergegangen, Ihre Scheiße nicht mehr selbst aufzuwischen?« Beljajew war fassungslos. Sie wischte sich über die Stirn, dann atmete sie einmal tief durch und schloss umständlich den letzten Knopf ihrer Uniformjacke. Vermutlich ihre Art, Zeit für eine Retourkutsche zu gewinnen. Schließlich beugte sie sich vor und hämmerte auf ihr Schreibtischkeyboard. Ihr Gesicht verschwand von Lawrence’ Monitor und machte der Zusammenfassung einiger Überwachungskameras Platz. »Messe, Krankenstationsebene, Ihre Ebene«, erläuterte Beljajew knapp.