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Wer schon einmal in einem Zoo war oder gar in einem Vogelpark, wird diese besonderen Vögel wohl kaum übersehen oder überhört haben: Papageien. Zumeist bunt, groß, klein, laut, leise, quietschend, schreiend, pfeifend oder sprechend - das ganze Aufgebot dieser wunderbaren paradiesischen ,,Piepmätze''. Beinahe jeder wünscht sich, in diesem Moment auch einen toll trainierten, kommunikativen, bunten und schönen Papageien zu Hause halten zu können. Möglich ist alles, doch sollte es auch gut durchdacht sein. In diesem Buch erkläre ich Ihnen, was Sie vor der Anschaffung erst einmal bedenken sollten. Sie lernen mit ein paar Beispielen und kurzen Vorstellungen einige Arten kennen, denn ein Papagei ist nicht gleich ein Papagei. Wie sollen die Tiere leben? Was fressen sie und was sind die typischen Macken der einzelnen Arten? Wie groß soll die Voliere sein? Welches Material darf verwendet werden?
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Seitenzahl: 80
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Das erwartet Sie in diesem Buch
Spaßvögel oder Endgegner?
Vor dem Kauf
Gesundheit und Zeit des Halters
Hunde, Katzen und Co.
Das Leben mit Kleinkindern
Unscheinbare Gefahren im Haus
Die Wahl der richtigen Art
Kauf und Einzug der Papageien
Züchter, Tierhandlung oder Vogelpark?
Die Wahl des Wohnortes
Die Größe und Einrichtung der Voliere
Unsichtbare Gefahren in der Voliere
Einmal putzen, bitte!
Körperliche Bedürfnisse
Nüsse, Beeren, Obst, Gemüse oder Nektar?
Besondere Power-ups
Gefiederpflege und Spa-Einheiten
Geistige Bedürfnisse
Leicht
Mittel
Schwer
Die Gesundheit der Tiere
Woran Sie einen entspannten und zufriedenen Vogel erkennen
Woran Sie einen kranken Vogel erkennen
Der Gang zum Tierarzt
Woran sollten Sie noch denken?
Erste-Hilfe-Köfferchen
Geheimrezepte
Canadian Christmas Dream
Beeren-Nuss-Kekse
Knoblauchkugeln mit rotem Palmöl
Papageienbrot
Der Titel als Federlose*r
Die Liste der VkTa nach Postleitzahl sortiert
PLZ 0
PLZ 1
PLZ 2
PLZ 3
PLZ 4
PLZ 5
PLZ 6
PLZ 7
PLZ 8
PLZ 9
Wer schon einmal in einem Zoo war oder gar in einem Vogelpark, wird diese besonderen Vögel wohl kaum übersehen oder überhört haben: Papageien. Zumeist bunt, groß, klein, laut, leise, quietschend, schreiend, pfeifend oder sprechend – das ganze Aufgebot dieser wunderbaren paradiesischen „Piepmätze“.
Beinahe jeder wünscht sich, in diesem Moment auch einen toll trainierten, kommunikativen, bunten und schönen Papageien zu Hause halten zu können.
Möglich ist alles, doch sollte es auch gut durchdacht sein. In diesem Buch erkläre ich Ihnen, was Sie vor der Anschaffung erst einmal bedenken sollten. Sie lernen mit ein paar Beispielen und kurzen Vorstellungen einige Arten kennen, denn ein Papagei ist nicht gleich ein Papagei. Wie sollen die Tiere leben? Was fressen sie und was sind die typischen Macken der einzelnen Arten? Wie groß soll die Voliere sein? Welches Material darf verwendet werden?
Wie reinigt man diese Volieren und wie beschäftigt man diese Tiere? Wie sieht ein Besuch beim Tierarzt aus und wann ist es überhaupt nötig, ihn zu konsultieren? Wie kann ich meinen Vogel trainieren oder handzahm bekommen? Es werden Ihnen auch kleine Rezepte für Leckereien verraten sowie eine Checkliste für den Erste-Hilfe-Koffer im privaten Haushalt, wenn mal etwas passieren sollte.
Die Anschaffung selbst sowie die Versorgung und das Leben mit diesen wunderschönen Tieren ist meist nur die halbe Miete. Das Tier kennenzulernen und als Mitglied des „Schwarms“ akzeptiert zu werden sowie mit ihm zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen, ist der vollendende Teil, den es zu meistern gilt.
In diesem Kapitel will ich Ihnen eine kurze Einführung dazu geben, was ein Papagei eigentlich ist und ob Sie sich wirklich dazu entscheiden wollen, sich solche Exoten in Ihr Leben zu holen.
Papageien, auch im Fachjargon oder Latein Psittaciformes genannt, werden in rund 350 verschiedene Arten mit 850 Unterarten unterteilt. Von den tropischen Einwanderern über die subtropischen Bewohner bis hin zu den in großen Höhen lebenden, an Kälte angepassten Arten ist alles dabei. Der kleinste seiner Art ist der Spechtpapagei, der größte Vertreter ist der Hyazinth-Ara. Am bekanntesten unter den Papageien jedoch sind wohl die gesprächigen und lustigen Graupapageien, die Sie aus Zeitschriften, Werbungen oder zoologischen Anlagen kennen. Sie sind wohl eine der beliebtesten Arten, die auch hier in Europa gerne privat gehalten werden, aufgrund ihrer Intelligenz und Sprachbegabung.
Doch wussten Sie, dass diese Vögel beispielsweise bis zu 60 Jahre alt werden können? Und dass „sensibel“ ihr zweiter Vorname ist? Diese Vögel reagieren bei Alleinhaltung, Verlust eines Partnervogels oder einer Bezugsperson, so sensibel, dass sie sich entweder nackig rupfen oder gar den Lebenswillen verlieren.
Sie haben bestimmt auch schon einmal ein Video gesehen, in dem ein Grünzügelpapagei zu einem irischen Folk tanzte oder mit Ohrenstäbchen spielte. Diese Vögel sind eine überaus verspielte und lebendige Art, die den Tag eines jeden Federlosen (eines menschlichen Halters) erhellen. Doch wussten Sie auch hier, dass diese Papageienart sehr viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung (mindestens einige Stunden am Tag) durch ihre Halter benötigen? Sonst kann ihr Verhalten schnell in lautes, wildes Geschrei und eine aggressive Trotzphase umschlagen und jeden im Umfeld in den Wahnsinn treiben.
Besondere Gesangs- und Sprachtalente sind zum Beispiel auch die Amazonen. Nein, damit sind nicht die kriegerischen Menschenfrauen gemeint, sondern in diesem Bezug natürlich die Amazonenpapageien. Diese sind, wie ihre anderen Artgenossen, überaus intelligent, sehr sozial und verfügen über eine sehr große Neugier als charakteristische Eigenschaft.
Oder wer kennt noch „Rosalinda“ alias Douglas, die berühmteste Ara-Papageiendame aus dem Film „Pippi Langstrumpf im Taka-Tuka-Land“? Bekannt ist diese Art der Papageien auch aus allen möglichen Piratenfilmen. Jeder Pirat hat in einer Szene einen stolzen bunten Ara auf seiner Schulter sitzen, das sogenannte „Piraten-Zeichen“. Dieser große tropische Vogel erreicht im Schnitt ein Alter von stolzen 50 bis 70 Jahren.
Wer ist der Größte aller Papageien? Das ist der Hyazinth-Ara. Dieser Ara ist der Größte seiner Gattung, mit seiner Körperlänge von 1 m und einem Gewicht von 1,5 kg.
Besonderes Merkmal dieser Art: die kobaltblaue Farbe mit den gelben Umrandungen um Augen und Schnabel. Doch so schön dieser Vogel auch ist, er steht auf der Liste der gefährdeten Arten und ist in freier Wildbahn vom Aussterben bedroht. Außerdem muss man für ein Exemplar geschätzt 30.000 $ (umgerechnet ca. 25.000 €) bezahlen.
Doch ein großer tropischer oder subtropischer Vogel braucht auch einen sehr großen, warmen Platz. Und ein großer Vogel, spuckt auch gern mal sehr laute Töne, lauter als die Polizei oder der Nachbar erlaubt. Papageien können, mal abgesehen vom Singen oder Sprechen, untereinander mit lautem Krächzen und Schreien kommunizieren und erreichen im Schnitt eine Lautstärke zwischen 90 und 120 dB. Und Ruhezeiten kennen diese Tiere nicht.
Gegen Morgen werden sie zu Hähnen mit lautem „Kikeriki“ und zum Abend hin werden sie zu singenden Nachtigallen bis in die Nacht hinein, denn es liegt in ihrer Natur, genau dann laut zu sein. Sie ruhigzustellen, ist vergeblich, also gewöhnen Sie sich an den Lärm und nutzen Sie genau diese Zeit zum Üben, um mit den Tieren zu kommunizieren. Dies müssen Sie also bedenken, wenn Sie in einer Mietwohnung in der Stadt leben oder in einem Haus in einer ruhigeren Gegend mit großem Grundstück.
Wie Sie also hier schon in den letzten kurzen Beispielen bemerken konnten, gibt es zwar Vor-, aber auch Nachteile der Anschaffung und Haltung dieser Tiere: die Größe, die Lautstärke und das Alter. Aber nicht nur das macht die Haltung aus, sondern auch der Aufwand an Nahrung, Krankheiten und Tierarztkosten sowie die Arbeit mit den Tieren, das Säubern der Volieren, die Renovierungen und alle anderen anfallenden Arbeiten.
Und Sie sollten sich im Voraus schlau machen, ob die jeweilige Art, die Ihnen gefällt, überhaupt zu Ihnen und Ihrer Lebensplanung passt. Können Sie die Zeit aufbringen, den Tieren jeden Tag Aufmerksamkeit zu schenken? Haben Sie das gesicherte Einkommen für den Bau der Voliere, die Anschaffung der Tiere, die artgerechte Fütterung und, im Falle einer Krankheit, die Tierarztkosten?
Haben Sie bereits bedacht, dass nicht jeder Tierarzt gleich ein Experte für Vögel und Exoten ist und hier gut recherchiert werden sollte? Was passiert, wenn die Tiere plötzlich ihr Verhalten verändern und Sie nicht mehr damit klarkommen? Wären Sie bereit, daran zu arbeiten und alles zu tun, um herauszufinden, was mit den Familienmitgliedern los ist, oder fühlen Sie sich dann überfordert und wollen es dem nächsten Experten überlassen und sich von den Tieren verabschieden?
Was passiert mit den Tieren, wenn Sie mal ins Krankenhaus müssen oder Ihnen etwas geschieht? Wo werden die Vögel dann leben? Diese könnten Sie schließlich auch überleben.
Wie Sie sicherlich im letzten Abschnitt bemerkt haben, war die Rede nie von einem einzelnen, sondern von mehreren Tieren, denn Papageien müssen (sogar gesetzlich vorgegeben) immer zu zweit oder als Schwarm gehalten werden. Also eine wunderbare schöne große Familie über eine sehr lange Lebensspanne, die zumeist entweder den Tag erhellt oder auch hier und da einige Nerven kosten kann.
Die Vorbereitung für die Haltung der Papageien erfordert sehr viel Aufmerksamkeit. Eigentlich fast so lange, wie eine Familie sich während einer Schwangerschaft auf ein Kind vorbereitet. Hierbei handelt es sich um lösungsorientiertes Handeln für die Vorbereitung zur Haltung eines Papageis. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Doch gibt es auch viele Dinge, die man im Voraus bedenken und mit Sorgfalt umsetzen sollte: Ähnlich wie eine Wohnung oder ein Haus kindersicher zu machen. Hier werden einige Punkte angesprochen, die in vielen Fällen keiner vorher bedacht und erst später das Nachsehen oder die Probleme erkannt hat.
Sie selbst sollten sichergehen, dass Sie nicht durch oder mit einem Vogel erkranken. Die erste Regel also, die Sie vor einer Anschaffung eines Tieres befolgen sollten: Einen Allergietest machen zu lassen. Egal, ob bei der Anschaffung von Hund, Katze oder Vogel, es ist unabdingbar, dass man sich selbst im Voraus für eine Erkrankung ausschließt.
Auch Menschen, die mit einer Lungenerkrankung vorbelastet sind, sollten bedenken, dass die Feinstaubbelastung von den Federn der Vögel zu Atemproblemen und im Verlauf zu Verschlimmerung von Lungenerkrankungen führen kann. Der häufigste Abgabegrund für Vögel sind neben der Lautstärke oder dem Verhalten die drohende Erkrankung oder Allergien von Haltern. Hier also gleich einen Termin bei einem Allergologen oder einem Arzt vereinbaren, der Allergietests durchführt – mit dem Hinweis auf Daunen/Federallergien.
Ebenso wichtig ist es, dass Sie und Ihre Partnerin/Ihr Partner, sich bei der Betreuung der Vögel abwechseln. Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie Papageien haben, aber beide dann 12 Stunden pro Tag aus dem