Perry Rhodan 1070: Gefangene der Materie - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 1070: Gefangene der Materie E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Das Versteck der Porleyter - das Geheimnis eines mächtigen Volkes Nach neuen Erkenntnissen und Einblicken in die kosmische Bestimmung der Menschheit gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht. Gegenwärtig schreibt man das Jahr 425 NGZ, und die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, fand sich schon mehrmals schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt. Um mit Hilfe weiterer Erkenntnisse gegen künftige Anschläge besser gewappnet zu sein, hat Perry Rhodan nach seiner Rückkehr von Khrat eine großangelegte Expedition zum galaktischen Kugelsternhaufen M 3 gestartet, weil er dort die Porleyter, die Vorläufer der Ritter der Tiefe, zu finden hofft. Nach unbefriedigenden Resultaten und großen Schwierigkeiten, die in dem Verlust der DAN PICOT gipfeln, hätten andere ihre Suchaktion sicherlich längst aufgegeben. Nicht so Perry Rhodan! Der große Terraner führt seine Mission mit einem Blitzvorstoß nach Impuls II fort, wo er auf die beiden Dargheten stößt, die sich als wertvolle Verbündete erweisen, sobald sie den Bann der Seth-Apophis abgeschüttelt haben. Die Materiesuggestoren bemühen sich nun um GEFANGENE DER MATERIE ...

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Nr. 1070

Gefangene der Materie

Das Versteck der Porleyter – das Geheimnis eines mächtigen Volkes

von William Voltz

Nach neuen Erkenntnissen und Einblicken in die kosmische Bestimmung der Menschheit gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

Gegenwärtig schreibt man das Jahr 425 NGZ, und die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, fand sich schon mehrmals schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt.

Um mit Hilfe weiterer Erkenntnisse gegen künftige Anschläge besser gewappnet zu sein, hat Perry Rhodan nach seiner Rückkehr von Khrat eine großangelegte Expedition zum galaktischen Kugelsternhaufen M 3 gestartet, weil er dort die Porleyter, die Vorläufer der Ritter der Tiefe, zu finden hofft.

Nach unbefriedigenden Resultaten und großen Schwierigkeiten, die in dem Verlust der DAN PICOT gipfeln, hätten andere ihre Suchaktion sicherlich längst aufgegeben. Nicht so Perry Rhodan! Der große Terraner führt seine Mission mit einem Blitzvorstoß nach Impuls II fort, wo er auf die beiden Dargheten stößt, die sich als wertvolle Verbündete erweisen, sobald sie den Bann der Seth-Apophis abgeschüttelt haben.

Die Hauptpersonen des Romans

Clynvanth-Oso-Megh – Ein Gefangener der Materie wird befreit.

Perry Rhodan – Seine Expedition verzeichnet einen ersten Erfolg.

Sagus-Rhet und Kerma-Jo – Die Materiesuggestoren gehen ans Werk.

Geoffry Waringer und Jen Salik

1.

Die Geschichte ...

Clynvanth-Oso-Megh blickte auf seinen Aktionskörper. Er fand, dass es sich um ein hässliches Ding handelte. Die ganze Angelegenheit war hässlich (nekrophil, wie er einmal vor dem Ausschuss für Wasserrechte gesagt hatte) und bewies, wie unbefriedigend im Grunde genommen die von ihnen angestrebte Lösung war.

Clynvanth-Oso-Megh (der erste Teil des Dreiernamens war sein individueller Name, der zweite stand in Zusammenhang mit schwer überschaubaren Zugehörigkeitsbedingungen zu alten Volksgruppen und der dritte bezeichnete seinen Beruf oder Stand) zuckte zusammen, als die Klappe des Behälters zufiel und der Aktionskörper damit seinen Blicken entschwand.

Genau wie 70.000 andere Aktionskörper würde man den Androiden von Clynvanth-Oso-Megh auf einen der ausgewählten Planeten des Verstecks transportieren. Die Besitzer der Aktionskörper würden bald darauf nachfolgen.

»Worüber denkst du nach, Oso?«, erkundigte sich Jardhal-Naga-Rudh, die neben ihm stand und einige Holobilder von ihrem Aktionskörper gemacht hatte.

Wozu eigentlich?, fragte sich Oso verwundert.

Plötzlich war die Müdigkeit wieder da, die Oso und seine Artgenossen veranlasst hatte, sich zurückzuziehen. Es war eine Müdigkeit, die einer Erschöpfung gleichkam und manchmal so intensiv war, dass sie lähmend wirkte.

Eine Folge der Oberflächenspannung!, behauptete Lurdvan-Gero-Lats immer.

»Über die Theorie der Oberflächenspannung«, erwiderte Oso spontan. Naga sah ihn von der Seite her an, halb belustigt, halb überrascht.

»Glaubst du etwa daran?«

»Ich weiß nicht, aber es ist zumindest eine Erklärung. Immerhin haben uns die Kosmokraten das Versteck zugewiesen; das könnte bedeuten, dass sie ebenfalls keinen anderen Ausweg als den Rückzug sahen.«

»Vielleicht denken sie nur, dass die Mitglieder des Wächterordens alle Aufgaben, die wir bisher ausgeführt haben, besser erledigen werden.«

Er lächelte.

»Es ist ziemlich kühn von dir, über die Gedankengänge eines Kosmokraten zu spekulieren«, meinte er. »Ich glaube, dass wir niemals begreifen werden, was in ihren Gedanken vorgeht.«

Sie sahen zu, wie die Greifarme der Verladeanlage die Behälter mit den Aktionskörpern darin packten und zu den Verladeluken der großen Raumschiffe hinüberschwenkten. Der Bahnhof war nur ein kleiner Sektor der Gesamtanlage von Schanad, genau wie Schanad nur eine Welt der Fünf-Planeten-Anlage war.

Clynvanth-Oso-Megh ließ seine Blicke in die Runde schweifen und versuchte sich vorzustellen, dass hier bald alles einsam und verlassen sein würde.

»Woran denkst du jetzt?«, fragte Naga prompt.

»An alles mögliche«, wich Oso aus.

Seine Blicke blieben an einem der Wolkenbrunnen hängen. Als Sachverständiger für Wasserrechte hatte er über Einsatz und Benutzung der Brunnen entschieden, aber bald würde sie niemand mehr brauchen. Trotzdem würden sie so schnell nicht versiegen. Die Fünf-Planeten-Anlage musste komplett erhalten werden, für den Fall, dass ihre Erbauer sich eines Tages eines anderen besannen und hierher zurückkehren wollten.

»Sind wir nicht eigentlich unstet?«, wandte er sich an Naga.

»Wir brauchen den Abstand, um auf uns selbst und unsere Zeit zurückblicken zu können«, antwortete sie. »Körperlichen und zeitlichen Abstand.«

Die Worte, die er in dieser und in anderen Varianten schon so oft gehört hatte, erschienen ihm plötzlich als nichts sagende Phrasen. Was gedachten sie denn durch die angestrebte Distanz in Erfahrung zu bringen?

»Manchmal«, sinnierte er laut und mit düsterer Stimme, »glaube ich, dass wir eine Fehlentwicklung durchgemacht haben. Nachdem wir lange Zeit für die Kosmokraten arbeiteten, hätte irgend etwas anderes kommen müssen – nicht dieser Rückzug in ein Versteck, diese ... Flucht!«

»Aber die Kosmokraten standen unseren Plänen wohlwollend gegenüber!«

»Weil sie wussten, dass wir keine andere Wahl hatten. Hätten wir uns nicht für den Rückzug entschieden, wäre unser Niedergang unaufhaltsam gewesen. Unsere Evolution hat zum Stillstand geführt. Es gibt eine Schranke, die wir nicht überwinden können – aus welchen Gründen auch immer. Die Kosmokraten wissen das. Deshalb haben sie uns gehen lassen. Sie verschweigen uns die Wahrheit. Vielleicht haben sie uns den Wunsch zu einem Rückzug sogar suggeriert.«

Sie stieß einen empörten Pfiff aus.

»Es könnte so sein«, beharrte er trotzig.

»Es gibt viele Beispiele dafür, dass Völker alt und müde werden«, sagte Naga. »Wir sollten froh sein, dass wir uns nicht in unser Schicksal zu ergeben brauchen, sondern eine Alternative haben.«

»Eine Alternative wäre auch eine evolutionäre Weiterentwicklung. Es gibt viele Beispiele dafür, dass Völker, anstatt alt und müde zu werden, eine Sprosse auf der Stufenleiter der Evolution hinaufklettern.«

»Wer sagt dir, dass wir das nicht tun?«, ereiferte sie sich. »In unserer neuen Position werden wir Klarheit gewinnen.«

»Unter Verzicht auf die eigenen Körper?«

»Ab einer gewissen Entwicklungsstufe spielt Körperlichkeit nicht mehr die dominierende Rolle, die du ihr offenbar zumisst«, sagte sie.

Er klatschte gegen seinen Körper.

»Gern gebe ich ihn nicht auf«, bekannte er und deutete auf einen der Behälter, die zu den Raumschiffen hinüberschwebten. »Für so etwas.«

»Für den Zweck, für den wir sie brauchen, sind die Aktionskörper in allen Belangen besser als das, worin wir uns jetzt noch herumschleppen.«

Er antwortete nicht. Die Entscheidung war längst gefallen und er trug sie mit. Was er da vollführte, war nur ein Wortgeplänkel.

»Hast du schon eine Integrationsidee, Oso?«, fragte Jardhal-Naga-Rudh.

»Nein«, gestand er.

Sie war viel zu verblüfft, um gleich darauf zu antworten.

»Nein?«, wiederholte sie schließlich. »Hast du vielleicht nicht einmal darüber nachgedacht?«

»Doch, aber ich bin zu keinem Entschluss gekommen.« Um sie abzulenken, fragte er schnell: »Und wie steht es mit dir?«

In ihrem verträumten Gesicht erschien ein Ausdruck von Verzückung.

»Ich gehöre zur Narrad-Gruppe. Auf Narrad gibt es große Erzbrocken, die in ferner Vergangenheit an die Planetenoberfläche gedrückt wurden. Sie liegen in einem wunderschönen bewaldeten Tal, wo die Verstecke für die Aktionskörper bereits ausgebaut sind.«

»Ein Erzbrocken ...«, murmelte er nachdenklich.

»Nur für den Anfang«, sagte sie. »Später werde ich mich anderen Dingen zuwenden.«

»Wenn man sich umhört«, sagte Oso bedrückt, »könnte man denken, die meisten von uns wären lebensüberdrüssig. Oder wie erklärst du dir die Vorliebe für tote Gegenstände?«

»Ganz einfach damit, dass wir alle Ruhe und Zeit zum Nachdenken brauchen. Unsere Müdigkeit wird verfliegen. Außerdem sind intelligente Lebensformen tabu.«

»Es müssen ja keine intelligenten Lebensformen sein«, meinte er. »Auf jeden Fall will ich mich weiterhin bewegen können.«

»Wenn man dich so reden hört, könnte man auf die Idee kommen, dass du unsere Kenntnisse über den Mikrokosmos und die damit verbundenen Fähigkeiten für einen Fluch hältst.«

Sie lachte, um ihm zu zeigen, dass diese Bemerkung nicht so ernst gemeint war und zog ihn am Arm quer über die Rampe. Dann polte sie ein Transportfeld. Während es sich um sie herum aufbaute, überlegte Oso, ob es vielleicht ihre Mobilität war, die Müdigkeit und Sehnsucht nach Ruhe letztlich ausgelöst hatte.

Das Transportfeld hüllte sie ein und ließ die Umgebung in milchigen Nebel untertauchen. Es trug sie davon und entließ sie in einen Saal, der sich innerhalb eines Gebäudes im Wohnbezirk von Schanad befand. Nun waren sie nicht mehr allein. Etwa eintausend Zuhörer hatten sich um einen Redner versammelt, der sein Publikum nicht wahrzunehmen schien, sondern zur Decke starrte und eine Art Selbstgespräch zu führen schien.

Oso und Naga hatten vorher abgesprochen, dass sie zu einer Einstimmungszeremonie gehen würden, aber nun, da sie regelrecht hereingeplatzt waren, ärgerte sich Oso darüber, dass er zugestimmt hatte.

Es gab noch zuviel private Dinge, die er erledigen wollte.

Vor allem wollte er seine Wohnung in einem Zustand hinterlassen, den man vielleicht am besten mit aufgeräumt umschrieb. Als hätte er befürchten müssen, dass während seiner Abwesenheit jemand in sie eindringen und sie unter dem Aspekt untersuchen würde, etwas über die Ordnungsliebe des Bewohners herauszufinden!

Es würde niemand mehr da sein!

Auf ganz Schanad nicht.

Aber es würde beruhigend sein, eine ordentliche Unterkunft zurückgelassen zu haben, in die man – irgendwann! – zurückkehrte.

Plötzlich entstand eine Beklemmung in Oso, ein schreckliches Gefühl der Verlassenheit, das in den Gedanken mündete: Aber vielleicht werden wir niemals wieder zurückkehren!

Die Eingebung machte ihm so zu schaffen, dass er am ganzen Körper zu zittern begann, und Naga, die ihn immer noch am Arm festhielt, besorgt fragte: »Was ist denn mit dir?«

»Nichts«, krächzte er benommen. »Überhaupt nichts.«

Seine Vision verblasste und er schaute zu dem Redner hinüber, den er sofort wiedererkannte, aber an dessen Namen er sich nicht erinnerte.

Er hörte die Worte des Mannes, aber er verstand ihren Sinn nicht; sie erschienen ihm wie ein sinnloses Gestammel. Diese Entfremdung von allem, was zu seiner unmittelbaren Umgebung gehörte, war keine neue Erfahrung für ihn. Sie machte ihm zu schaffen, seit der Bau der Fünf-Planeten-Anlage beendet worden war.

Mit aller Kraft konzentrierte er sich auf das, was der Redner sagte.

»Die Aktionskörper erlauben jedem von uns zu bestimmen, wie lange die jeweilige Integration andauern soll. Sie wird also eine individuelle Erfahrung sein. Eine kollektive Tat unseres Volkes, aber eine individuelle Erfahrung.«

Falsch!, schoss es Clynvanth-Oso-Megh durch den Kopf.

Und dann rief er ganz laut in den Saal hinein: »Wir hätten alle auf Khrat bleiben sollen!«

Zunächst war er über seinen eigenen Ausbruch erschrocken, doch dann beobachtete er fast amüsiert, welche Reaktionen er hervorrief. Alle drehten sich zu ihm um, während der Redner fortfuhr zu sprechen, wobei er die Stimme um so mehr hob, je größer das Interesse für Oso wurde. Schließlich verstummte er und starrte wie alle anderen den Wasserrechtler an.

Oso hatte das Gefühl, irgend etwas sagen zu müssen.

Naga kam ihm jedoch zuvor.

»Hört nicht auf ihn«, sagte sie verlegen. »Er ist ein bisschen nervös.«

»Aber nein!«, widersprach Oso. »Was hätte es ausgemacht, wenn wir auf Khrat geblieben wären? Die Kosmokraten hätten uns nicht weggeschickt. Wir hätten dort bleiben und abwarten können, was mit uns geschieht.«

»Es war unser aller Wille, Khrat zu verlassen«, sagte der Redner.

Oso schaute sich nach einem Transportfeld um, das er polen konnte, denn er hatte nur noch den Wunsch, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Das nächste Feld war jedoch zwanzig Schritte entfernt, und sein Stolz erlaubte ihm nicht, sich vor aller Augen so offensichtlich zurückzuziehen.

»Wir verließen Khrat«, fuhr der Redner fort, »nachdem wir den letzten Auftrag der Kosmokraten ausgeführt hatten: Die Verankerung des Frostrubins. Schon damals erkannten wir, dass wir nicht mehr in der Lage sein würden, eine ähnlich schwere Bürde noch einmal auf uns zu nehmen. Unsere Zahl wurde immer geringer. Übrigens sehe ich in der Erhaltung unserer Zahl einen weiteren Vorteil der Aktionskörper.«

Oso bemerkte, dass der Redner schon wieder dabei war, seine Ansprache fortzusetzen. Die Zuschauer hatten das Interesse an dem Wasserrechtler verloren und widmeten sich wieder der Einstimmungszeremonie. Auch Naga machte einen konzentrierten Eindruck.

Oso schaute sich konsterniert um.

Ich möchte wetten, dachte er, dass einige unter uns sind, die nach einem Weg suchen, um bei dieser Sache wieder auszusteigen.

Er selbst gehörte allerdings nicht dazu, er würde tun, was die große Mehrheit für gut hieß.

Er ließ Naga einfach stehen und entfernte sich leise von ihr.

Als er das nächste Transportfeld erreichte, polte er es zum Wohnbereich und ließ sich aus dem Saal davontragen.

Im Wohnbereich wehte ein sanfter Wind, der Oso angenehm erschien. Schanad war die innerste der fünf Welten des Verstecks, aber die klimatischen Bedingungen wurden künstlich stabilisiert und unterschieden sich deshalb nicht von denen auf Yurgill, Zhruut, Ezy und Lydon.

Nur in einer Beziehung war Schanad anders als die vier übrigen Welten der Fünf-Planeten-Anlage: Hier lebten die wenigsten von Osos Artgenossen.

Dies und der bevorstehende Aufbruch mit all seinen Vorbereitungen waren die Gründe dafür, dass die Straße, auf der Oso herauskam, so gut wie verlassen war. Er überquerte sie in Richtung des Gebäudes, in dem er untergebracht war. Die Stille erschien ihm jetzt schon umfassend; sie wurde nur von seinen Schritten unterbrochen.

Da machte er eine Bewegung schräg gegenüber aus und blieb stehen.

Aus dem Schatten der Gebäude trat eine Gestalt, deren Rücken von einem länglichen blassgrauen Panzer bedeckt war. Sie bewegte sich auf zwei Beinpaaren, von denen eines kurz und stämmig war und scharf eingeschnittene Gelenke besaß, während das vordere etwas länger war und der Gestalt ihren halb aufrechten Gang verlieh. An dem sich nach oben verjüngenden Körper saßen ungefähr in der Mitte zwei Arme, die in scherenähnlichen Händen mit sechs Fingern endeten. Ohne einen erkennbaren Halsübergang endete der Oberkörper in einem etwas dickeren Kopfteil, den ein breites Maul und acht kreisförmig angeordnete blaue Augen beherrschten. Im Gesicht war die Haut ockergelb, an allen anderen Stellen weiß.

»Halt!«, rief Oso.

Der Kopf des Geschöpfes verschwand ebenfalls unter dem Panzer, kam jedoch gleich darauf wieder hervor.

Zögernd trat Oso näher.

»Du konntest es wohl nicht abwarten«, sagte er vorwurfsvoll. »Wer bist du?«

»Darsan-Boro-Pogh«, antwortete das Wesen, wobei sich ein kleiner Hautsack, in dem offenbar das Sprechorgan saß, unmittelbar unterhalb des Kopfes rhythmisch zusammenzog und wieder aufblähte.

»Alle Aktionskörper werden in die Raumschiffe verladen«, erinnerte der Wasserrechtler.

»Nicht alle«, widersprach Boro. »Ein paar bleiben auch auf jeder Welt zurück.«

»Und du gehörst zu den Auserwählten für Schanad?«

»Ja«, bestätigte Boro.

Oso hatte schon mehrfach Aktionskörper beobachtet (das gehörte zum allgemeinen Trainingsprogramm), trotzdem berührte es ihn seltsam, einen der Androiden vor sich in Aktion zu erleben, denn es bedeutete, dass der Körper, in dem Darsan-Boro-Pogh sein bisheriges Leben verbracht hatte, abgestorben war.