Perry Rhodan 162: Der Pakt mit dem Tod - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 162: Der Pakt mit dem Tod E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Eine Automatik entführt sie - ein Monster gibt ihnen die letzte Chance... Seit dem 1. Januar 2115, dem Datum von Atlans Verzicht auf die Position als Imperator von Arkon, gibt es kein Solares Imperium mehr und auch kein Arkonidenreich, sondern das Vereinte Imperium, dem Perry Rhodan als Großadministrator vorsteht, während der Arkonide Atlan als Chef der United Stars Organisation (USO) fungiert, deren Spezialisten die "galaktische Feuerwehr" bilden. Wie notwendig die Existenz einer solchen Ordnungsmacht ist, zeigte sich erstmals ganz deutlich bei der Jagd nach den Zellaktivatoren, die Freunde zu Feinden machte und fast alle Intelligenzen der Milchstraße in Aufruhr versetzte. Seit dem 4. August 2326 herrscht wieder Großalarm in der Galaxis! Mit den gefräßigen Hornschrecken ist eine Riesengefahr aufgetaucht. Die Katastrophenmeldungen überstürzen sich. Raumflotten sind pausenlos unterwegs, um zu retten, was zu retten ist, denn die Hornschrecken wälzen sich wie eine violette Flut über viele Planeten und vernichten mit ihrer Säure alles, was ihnen den Weg versperrt. Doch nicht genug damit! Schreckwürmer tauchen auf - riesige Ungeheuer - die noch weniger verwundbar sind als die Hornschrecken und die noch schrecklichere Waffen parat haben. Einige terranische Sonderkommandos - Wissenschaftler, Soldaten, Spezialisten und Mutanten - haben bei dem Versuch, die Geheimnisse der Schreckwürmer zu enträtseln, bereits schwere Schlappen hinnehmen müssen. Vier Männer der USO, die auf dem Planeten Euhja gelandet sind, scheinen mehr Glück gehabt zu haben. Jedenfalls leben sie noch, obwohl sie dem Schreckwurm schon mehrmals Auge in Auge gegenübergestanden haben. Und nun wagen die Männer alles: Sie schließen einen PAKT MIT DEM TOD!

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Nr. 162

Der Pakt mit dem Tod

Eine Automatik entführt sie – ein Monster gibt ihnen die letzte Chance ...

von WILLIAM VOLTZ

Seit dem 1. Januar 2115, dem Datum von Atlans Verzicht auf die Position als Imperator von Arkon, gibt es kein Solares Imperium mehr und auch kein Arkonidenreich, sondern das Vereinte Imperium, dem Perry Rhodan als Großadministrator vorsteht, während der Arkonide Atlan als Chef der United Stars Organisation (USO) fungiert, deren Spezialisten die »galaktische Feuerwehr« bilden.

Wie notwendig die Existenz einer solchen Ordnungsmacht ist, zeigte sich erstmals ganz deutlich bei der Jagd nach den Zellaktivatoren, die Freunde zu Feinden machte und fast alle Intelligenzen der Milchstraße in Aufruhr versetzte.

Seit dem 4. August 2326 herrscht wieder Großalarm in der Galaxis! Mit den gefräßigen Hornschrecken ist eine Riesengefahr aufgetaucht. Die Katastrophenmeldungen überstürzen sich. Raumflotten sind pausenlos unterwegs, um zu retten, was zu retten ist, denn die Hornschrecken wälzen sich wie eine violette Flut über viele Planeten und vernichten mit ihrer Säure alles, was ihnen den Weg versperrt.

Doch nicht genug damit! Schreckwürmer tauchen auf – riesige Ungeheuer – die noch weniger verwundbar sind als die Hornschrecken und die noch schrecklichere Waffen parat haben.

Einige terranische Sonderkommandos – Wissenschaftler, Soldaten, Spezialisten und Mutanten – haben bei dem Versuch, die Geheimnisse der Schreckwürmer zu enträtseln, bereits schwere Schlappen hinnehmen müssen.

Vier Männer der USO, die auf dem Planeten Euhja gelandet sind, scheinen mehr Glück gehabt zu haben.

Die Hauptpersonen des Romans

Brent Firgolt, Claude Collignot, Elmer Warren und Aldo Kopenziack – Eine Automatik entführt die USO-Agenten.

Perry Rhodan – Der Großadministrator schickt eine gewaltige Raumarmada in den Einsatz.

Atlan – Lordadmiral und Chef der USO.

Oberst Kors Dantur – Der Kommandant der ERIC MANOLI möchte endlich Taten sehen.

Peterle – Ein niedlicher Name für ein schreckliches Wesen.

1.

Das Meer war grau und endlos, es schien die gesamte Oberfläche dieser Welt zu bedecken. Strömender Regen ergoss sich über die schwere Terkonitpanzerung der ERIC MANOLI. Der 1500 Meter durchmessende Koloss war das Flaggschiff des Imperiums, ein Superschlachtschiff der Imperiumsklasse mit 2000 Mann Besatzung. In den Außenhangars ankerten vierzig Beiboote vom Typ Kaulquappe.

Fast 20 Transformstrahler ergänzten die überall drohenden Türme der Strahlenkanonen. Innerhalb des Riesenschiffes gab es gewaltige Kraftwerke, deren alleinige Aufgabe war, um die Kugel Abwehrschirme zu legen, sobald feindliche Schiffe angriffen.

Die ERIC MANOLI raste über Euhja dahin, der dritten Welt im System von Euthets-Stern. Auf diesem Planeten existierte nur ein einziger Kontinent, der früher von den Galaktischen Medizinern, den Aras, als Stützpunkt benutzt worden war.

Durch leichtsinnige Experimente der Aras gelangten Hornschrecken nach Euhja – und das war das Todesurteil für alles Leben auf dem Kontinent.

Perry Rhodan, der neben Lordadmiral Atlan vor dem Panoramabildschirm der ERIC MANOLI stand, blickte mit ernstem Gesicht auf die Bildübertragung. Er wartete darauf, dass der einzige Kontinent auftauchte, den es hier gab.

Oberst Kors Dantur, ein Epsalgeborener und Kommandant des Flaggschiffes, hatte die Pilotenarbeit zusammen mit zwei Offizieren übernommen. Da ständig mit Befehlen zur Richtungsänderung zu rechnen war, hielt er es für überflüssig, den Auto-Piloten einzuschalten. Kors Dantur war ein gewaltiger Mann, er maß 1,60 Meter im Quadrat und vermochte mit dem bloßen Schlag seiner Faust einen nurbischen Stier zu fällen. Er setzte die Tradition der Epsalgeborenen fort, die mit dem unvergessenen Jefe Claudrin auf den Flaggschiffen der Imperiumsflotte ihren Einzug gehalten hatte.

Rhodans Gedanken waren alles andere als freundlich. Ein Leichter Kreuzer der Flotte hatte den Notruf der CARBULA aufgefangen, die eigentlich um Euhja kreisen sollte. Von der CARBULA hatten sie keine Spur entdecken können als sie sofort nach Erhalt der Nachricht im System von Euthets-Stern aufgetaucht waren.

Die CARBULA blieb verschwunden, doch niemand wusste, was mit ihr geschehen war. Rhodan nahm an, dass der Leichte Kreuzer der USO vernichtet war, doch diese Vermutung behielt er für sich.

Ihre einzige Chance, mehr über das Schicksal der CARBULA zu erfahren, waren die vier USO-Spezialisten unter dem Kommando von Captain Brent Firgolt, die auf Euhja abgesetzt waren. Die CARBULA hatte diese Männer gelandet und hätte sie auch wieder abholen sollen. Dazu war es jedoch nicht gekommen.

Rhodan hoffte darauf, dass den Agenten nichts geschehen war. Firgolt und die Leutnants Collignot, Warren und Kopenziack hatten den Schreckwurm beobachten sollen, der nach der Hornschreckenplage auf Euhja geboren wurde. Aus verschiedenen Gründen hatte der Großadministrator großes Interesse daran, zu erfahren, welche Rolle die Schreckwürmer in Verbindung mit den Unbekannten spielten, die überall auftauchten, um das von den Hornschrecken zurückgelassene Molkex zu »ernten«.

Nathan, das hyperinpotronische Rechenzentrum auf dem terranischen Mond hatte zwar ermittelt, dass Schreckwürmer über die zehnfache Intelligenz eines Hundes verfügen sollten, doch das galt noch nicht als bewiesen.

Mehrfach hatte man von Bord der ERIC MANOLI aus bereits versucht, mit den vier Agenten in Funkverbindung zu treten. Doch bisher war jede Antwort ausgeblieben.

Die Wasserwelt schien verlassen zu sein.

Atlan fuhr über die Strähne weißblonden Haares, die ihm in die Stirn hing. In seinen leicht rötlichen Augen schien es spöttisch zu funkeln.

»Es sieht fast so aus, als sei alles, was wir jemals auf diese Welt gebracht haben, in diesem gewaltigen Ozean ertrunken«, sagte er. »Ich glaube, dass auf allen terranischen Kolonien für Bilder dieser Welt von den Fabriken für Wetterschutzumhänge horrende Preise gezahlt würden. Eine bessere Reklame könnten sie sich nicht ausdenken.«

Atlan ließ selten eine Gelegenheit verstreichen, um sich über die Schwächen der Terraner lustig zu machen. Als Arkonide würde er die ausgeklügelte Werbung, die die befreundete Rasse betrieb, nie verstehen.

»Land in Sicht, Sir!«, rief Kors Dantur, der von seinem Platz aus das Meer ebenfalls beobachtete. Er enthob damit Rhodan einer Antwort.

Euhjas einziger Kontinent, der in seiner Größe dem terranischen Grönland glich, wurde sichtbar. Rhodan hatte nicht damit gerechnet, ein blühendes Paradies zu sehen, aber als sich die ERIC MANOLI der Insel mit unverminderter Geschwindigkeit näherte, überraschte ihn die Trostlosigkeit dieses Landes doch.

Die flachen Berge nahe des Ufers waren von einem schmutzigen Braun, das übrige Land sah grau und öde aus. Keine Spuren von Vegetation oder Leben waren zu erkennen. Die Hornschrecken hatten in ihrer maßlosen Gier nichts zurückgelassen.

Innerhalb des Kontinents hatten sich durch den endlosen Regen große Seen gebildet, die wie düstere Riesenaugen aussahen. Der Boden, sofern er nicht aus Gestein und Felsen bestand, schien aufgeweicht und morastig zu sein.

Kein Sonnenstrahl drang durch die dichte Wolkendecke, um diesen Anblick in seiner Trostlosigkeit etwas abzumildern.

Kors Dantur schien die gleichen Empfindungen zu haben wie Rhodan.

»Das gefällt mir nicht, Sir«, sagte er. »In solchen Gegenden kommen in Romanen gewöhnlich Verbrechen vor.«

Rhodan befahl den Funkern, dass sie erneut versuchen sollten, mit den auf Euhja abgesetzten Agenten Verbindung aufzunehmen. Oberst Dantur flog die ERIC MANOLI am Ufer entlang.

Die erste Reaktion kam von den Masseanzeigern. Kors Dantur rief Rhodan zu sich.

»Ortung, Sir!«, gab er bekannt. »Dort unten gibt es etwas, das wir über den Bildschirm nicht sehen können. Für ein Raumschiff ist der Ausschlag zu schwach.«

Rhodan dachte einen Augenblick nach. »Ich glaube wir haben das U-Boot entdeckt, das die Spezialisten benutzten. Sie wurden von der CARBULA nicht direkt auf der Insel abgesetzt, sondern weiter draußen, im Meer.«

»Es ist bestimmt die MOONSHINE«, nickte Atlan. »Das Unterseeboot wurde also nicht zerstört.«

Gleichzeitig mit der Hoffnung, die Agenten noch lebend zu finden, kehrte Rhodans Entschlusskraft zurück. Eine innere Ahnung sagte ihm, dass sie auf der Spur eines Geschehens waren, dessen Auswirkungen sich auf die gesamte Galaxis erstrecken konnten. Das Verschwinden der CARBULA war geheimnisvoll genug. Der Notruf hatte lediglich besagt, dass der Leichte Kreuzer angegriffen wurde. Zu mehr schien dem Funker der CARBULA die Zeit nicht gereicht zu haben.

Wer hatte das Schiff angegriffen? Wo waren die vier USO-Spezialisten? Und wo war der Schreckwurm?

»Landen Sie am Ufer, Oberst«, ordnete Rhodan an. »Versuchen Sie, in unmittelbarer Nähe des Ankerplatzes der MOONSHINE niederzugehen.«

»Gewiss, Sir«, dröhnte Dantur, der vor Erregung vergaß, seine Stimme zu dämpfen. Sein mächtiges Organ klang wie ein überstarker Lautsprecher.

Das Superschlachtschiff war trotz seiner ungeheuren Masse sehr beweglich. Eine Landung setzte trotzdem großes Können der Piloten voraus. Dabei überwog noch nicht einmal die fliegerische Fähigkeit. Eine viel größere Geschicklichkeit gehörte dazu, das gewaltige Gewicht des Schiffes so aufzusetzen, dass nicht in jenem Augenblick, wo der Kommandant die Antigravfelder abschalten ließ, ein Teil der Landestützen einsank oder umknickte.

Zwar erhielten die Piloten jede noch so winzige Reaktion des Schiffes auf den Armaturen angezeigt, aber es war ihre Sache, ob die Anzeigen Fehler oder Genauigkeit bedeuteten.

Kors Dantur handhabte die Kontrollen mit einer nachlässigen Geschicklichkeit, als steuere er einen Sportjäger, den man auf jedem noch so kleinen Plateau landen konnte.

Das Land, das bisher nur einen Teil der Bildschirme ausgefüllt hatte, dehnte sich zu einem alles überdeckenden grauen Fleck aus, in dem nur schwer Einzelheiten zu unterscheiden waren.

Danturs eckige Gestalt, die ganz so aussah, als habe man ihn unter einer hydraulischen Presse misshandelt, stemmte sich aus dem Pilotensitz hoch.

»Weich wie eine Feder«, sagte er befriedigt und meinte damit offensichtlich die vollzogene Landung.

Rhodan war kein Mann, der blindlings an der Spitze seiner Männer in eine fremde Welt hinausstürmte, auch wenn sie verlassen erschien. Er hatte sich bereits einen festen Plan zurechtgelegt, wie sie am schnellsten erfahren konnten, was auf Euhja geschehen war. Inzwischen würde eine Truppe ausgeschleuster Kampfroboter feststellen, ob es nicht doch jemand gab, den das Erscheinen des Schiffsgiganten so ärgerte, dass er sich zu einem Angriff hinreißen ließ.

Rhodan stellte eine Gruppe von Technikern zusammen, deren Aufgabe es war, die MOONSHINE aus dem Meer zu bergen. Er wollte das U-Boot sicherstellen. Dazu genügte jedoch keine oberflächliche Untersuchung. Weitere Männer erhielten den Befehl, die Umgebung nach Höhlen oder unterirdischen Lagern abzusuchen. Spuren der Agenten mussten auf jeden Fall zu finden sein.

Atlan verschwand in den Labors der ERIC MANOLI, um sich von den Wissenschaftlern jede in der Atmosphäre von Euhja erfolgte Veränderung berichten zu lassen. Roboter brachten Gesteins- und Erdproben herein. Auch das Meerwasser wurde gründlichen Analysen unterzogen. Das Schiff war noch nicht richtig gelandet, als bereits alles im Gang war. Eines griff ins andere, nichts Unnötiges geschah. In der Kommandozentrale wusste man über die Außenwelt bereits Bescheid, bevor noch ein Mensch das Flaggschiff verlassen hatte.

Mit befriedigenden Ergebnissen kehrte der Lordadmiral zur Zentrale zurück.

»Atmosphäre nach wie vor für uns ungefährlich«, gab er Rhodan bekannt. »Mikroorganismen im Boden nur in sehr geringer Anzahl, was aber auf die Hornschrecken zurückzuführen ist. Keine Bedenken gegen das Verlassen des Schiffes von Seiten der Wissenschaftler.«

Die Feuerleitzentrale der ERIC MANOLI hatte Rhodan auf alle Fälle besetzen lassen. Er rechnete ständig mit einem überraschenden Angriff. Dem Flaggschiff sollte es nicht so ergehen wie der CARBULA.

Hunderte von Kampfrobotern schwärmten über das Land. Ferngesteuerte Kameras flogen über den Kontinent und sendeten ununterbrochen Aufnahmen.

Dann erst traten die ersten Besatzungsmitglieder ins Freie. Die Männer trugen Kampfanzüge und waren schwerbewaffnet. Perry Rhodan kam mit der ersten, Atlan mit der zweiten Gruppe heraus. Kors Dantur blieb nach dem üblichen Protest an Bord, um notfalls sofort zu handeln. Major Peterson folgte mit den Technikern, die die MOONSHINE bergen sollten.

Als Perry Rhodan vom Landungssteg herabsprang und auf dem Boden der fremden Welt aufkam, waren seit der Landung der ERIC MANOLI noch nicht einmal zwanzig Minuten vergangen.

Es gab keine Verzögerungen. Jeder einzelne wusste genau, was er zu tun hatte. Langsam kamen die Männer unter der gewaltigen Rundung des Schiffes hervor.

Rhodan hob die Hand. Er schaltete den Antrieb des Kampfanzuges ein und ließ sich drei Meter in die Höhe schweben. Dann flog er auf das offene Land zu. Hinter ihm folgte ein ganzer Schwarm von Männern.

Am Ufer glitten die ersten Techniker in ihren schwarzen Unterwasseranzügen ins Meer. Die ERIC MANOLI war in einer ausgedehnten Bucht gelandet.

Rhodan flog der einen Landzunge entgegen, während Atlans Gruppe auf die andere zusteuerte. Es schien, als sei eine perfekte Maschinerie in Gang gekommen. Selbst die Menschen schienen in dieser reibungslos funktionierenden Landung Teil einer präzisen Maschine zu sein.

Aber das täuschte.

Denn es waren die Menschen, die dies alles veranlassten und in der Hand hielten – nicht die Maschinen.

*

Eine knappe Stunde später erschien der schlanke Bug der MOONSHINE im flachen Uferwasser, und Major Peterson klappte das Turmschott auf. Er winkte den Männern am Strand zu. Weiter würde das U-Boot aus eigener Kraft nicht kommen. Für die Ausrüstung der ERIC MANOLI gab es jedoch keine Schwierigkeiten. Vom Schiff aus wurden Magnettrossen zur MOONSHINE gelegt, die gleichzeitig mit Antigravhebern arbeiteten.

Zwanzig Minuten früher hatte Rhodans Gruppe bereits die Höhle entdeckt, in der Firgolt und die anderen Agenten ihre Ausrüstung versteckt hatten. Von den Agenten fehlte jede Spur, doch Rhodan fand heraus, dass zu einem Zeitpunkt, den sie nicht zu bestimmen vermochten, der Schreckwurm ebenfalls in der Höhle gewesen sein musste.

Das überzeugte Rhodan vom Tod der Spezialisten – bis er das Tonband fand, das Captain Brent Firgolt hinterlassen hatte.

Rhodan befahl die sofortige Umkehr. Auch Atlans Kommando wurde zum Schiff zurückgerufen. Lediglich Peterson und die Techniker blieben im Freien, um die Bergung der MOONSHINE zu vollenden.

Nachdem Rhodan und der Lordadmiral die unbequemen Kampfanzüge abgelegt hatten, trafen sie sich im Kommandoraum der ERIC MANOLI.

»Bis auf den Symboltransformer und einige Waffen konnten wir die Ausrüstung Firgolts sicherstellen«, sagte Rhodan. »Glücklicherweise hat der Captain daran gedacht, ein Band zu besprechen, so dass wir hoffen können, etwas über das Schicksal der Agenten zu erfahren.«

Er schaltete das kleine Gerät ein, das sie in der Höhle gefunden hatten. Skeptisch sah Atlan zu, wie Rhodan das Band einlegte. Er glaubte nicht daran, dass sie einen Hinweis erhalten würden.

Agenten starben gewöhnlich schnell – zu schnell, um noch eine Nachricht zu hinterlassen.

Oberst Kors Dantur stand über Sprechfunk mit Major Peterson in Verbindung. Die Stimme des Kommandanten war so laut, dass sie jede Wiedergabe verhindern musste.

»Dämpfen Sie Ihre Stimme etwas, Oberst!«, rief Rhodan dem Epsalgeborenen zu. »Wir möchten uns ein von Captain Firgolt besprochenes Band anhören.«

Dantur sprang auf, wobei er fast den Sitz aus den Angeln riss. Er kam zu den beiden Männern herübergestampft.

Rhodan schaltete das Bandgerät auf Ablauf, und die Männer beugten sich erwartungsvoll über den Tisch. Eine klare Männerstimme wurde laut.

»Das ist Firgolt«, sagte Atlan leise.

Sie hörten den Bericht des Captains, der kurz und eindringlich schilderte, was auf Euhja geschehen war. Firgolt erzählte, wie sie den Schreckwurm beobachtet hatten, bis das Monstrum ihn vor dem sicheren Tod bewahrt hatte, als es ihn vor dem Angriff eines Seeungeheuers rettete. Firgolt erwähnte, dass der Symboltransformer in diesen Augenblicken eine Nachricht aufgefangen hatte, die der Schreckwurm unbewusst abgegeben hatte.

»Es bestehen keine Zweifel daran, dass es sich nicht um ein Tier handelt, wie wir bisher annahmen«, sagte Firgolts Stimme. »Auch Nathans Ermittlung schlägt fehl. Ich bin überzeugt, dass der Schreckwurm einer hochintelligenten Rasse angehört, die aus unbekannten Gründen vermeiden möchte, dass ihr Verstand erkannt wird. Die Leutnants teilen diese Ansicht.«

Mit einem Knopfdruck unterbrach Rhodan den Bericht.

»Donnerwetter!«, grollte Dantur. »Hoffentlich weiß der Captain, was er da von sich gegeben hat.«

Rhodan und Atlan wechselten einen schnellen Blick. Beide waren durch diese Nachricht überrascht. Durch Firgolts Beobachtungen wurden alle Theorien über die Schreckwürmer zunichte gemacht.

»Ich glaube, dass wir keinen Grund haben, an Firgolts Worten zu zweifeln«, bemerkte Atlan gelassen. »Er ist einer der zuverlässigsten Offiziere innerhalb der USO. Er würde nicht auf einen bloßen Verdacht hin solche Dinge weitergeben.«

Gewaltsam riss Rhodan sich von seinen Gedanken los. Wenn die Schreckwürmer tatsächlich intelligent waren, dann ergaben sich ungeheure Perspektiven. Auch die Unbekannten, die mit den Monstren irgendwie in Verbindung stehen mussten, rückten dadurch in ein völlig anderes Licht.

»Hören wir weiter«, schlug er vor und gab die Wiedergabe frei.

Je länger sie zuhörten, desto mehr wurden sie fasziniert. Auf Euhja mussten sich phantastische Geschehnisse ereignet haben. Endlich kam Firgolt auf die Landung eines Schiffes der Unbekannten zu sprechen.

»Das fremde Schiff ist über und über mit Molkex überzogen«, erklang die Stimme des Captains im Kommandoraum. Irgendwie schwang die große Erregung des Agenten darin mit. »Wir haben noch nie ein derartiges Raumfahrzeug gesehen. Leutnant Kopenziack bezweifelte sogar seine Raumtüchtigkeit. Leider müssen wir annehmen, dass dieses Schiff mit dem Verschwinden der CARBULA in engem Zusammenhang steht.«

»Sie haben den Kreuzer abgeschossen«, unterbrach Dantur das Band. Mit einem Nicken brachte ihn Rhodan zum Schweigen.