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Riskante Versuche auf Titan - und der Kampf gegen arkonidische Renegaten Im Jahr 1212 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) ist es so weit: Die BASIS, das größte Trägerraumschiff der Galaxis, ist nach einer rund zehn Jahre dauernden Expedition an die Große Leere wieder in die Milchstraße zurückgekehrt. Die 12.000 Wesen aus allen Völkern des Galaktikums haben am Rande jenes kosmischen Leerraums, gut 225 Millionen Lichtjahre entfernt, viel erlebt und einige neue Erkenntnisse zum "Großen Kosmischen Rätsel" gewonnen. Die Terraner und ihre Verbündeten haben erfahren, dass es an der Großen Leere vor zwei Millionen Jahren eine gigantische Gefahr gegeben hat, deren Auswirkungen bis in die Neuzeit zu spüren sind. Sie wissen auch, dass die geheimnisvollen Sampler-Planeten wichtige Punkte bei den Auseinandersetzungen zwischen der Völkerallianz und jener feindlichen Macht waren. Sie haben Spindeln und Segmente gefunden, von denen keiner weiß, zu welchem Zweck sie erschaffen worden sind - zu mysteriös sind diese Objekte bislang geblieben. Sie gerieten darüber hinaus in Kontakt zu den Gish-Vatachh und den Theans, die weite Bereiche am Rand der Großen Leere kontrollieren und die Galaktiker massiv unter Druck setzten. Und sie stießen gleich zweimal auf Moira, ein offensichtlich uraltes Wesen, das mit unglaublichen Machtmitteln ausgestattet ist. Grund genug für die Galaktiker, in der Heimat alle gewonnenen Erkenntnisse zu überprüfen, um neue Schlüsse ziehen zu können. Nachdem die BASIS mit dem Werftplaneten Heleios den vorerst letzten Punkt ihrer langen Reise angesteuert hat, können die Galaktiker mit der eigentlichen Arbeit beginnen - mit der Erforschung von SPINDEL UND SEGMENT ...
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Nr. 1685
Spindel und Segment
Riskante Versuche auf Titan – und der Kampf gegen arkonidische Renegaten
von Peter Griese
Im Jahr 1212 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) ist es so weit: Die BASIS, das größte Trägerraumschiff der Galaxis, ist nach einer rund zehn Jahre dauernden Expedition an die Große Leere wieder in die Milchstraße zurückgekehrt. Die 12.000 Wesen aus allen Völkern des Galaktikums haben am Rande jenes kosmischen Leerraums, gut 225 Millionen Lichtjahre entfernt, viel erlebt und einige neue Erkenntnisse zum »Großen Kosmischen Rätsel« gewonnen.
Die Terraner und ihre Verbündeten haben erfahren, dass es an der Großen Leere vor zwei Millionen Jahren eine gigantische Gefahr gegeben hat, deren Auswirkungen bis in die Neuzeit zu spüren sind. Sie wissen auch, dass die geheimnisvollen Sampler-Planeten wichtige Punkte bei den Auseinandersetzungen zwischen der Völkerallianz und jener feindlichen Macht waren.
Sie haben Spindeln und Segmente gefunden, von denen keiner weiß, zu welchem Zweck sie erschaffen worden sind – zu mysteriös sind diese Objekte bislang geblieben. Sie gerieten darüber hinaus in Kontakt zu den Gish-Vatachh und den Theans, die weite Bereiche am Rand der Großen Leere kontrollieren und die Galaktiker massiv unter Druck setzten. Und sie stießen gleich zweimal auf Moira, ein offensichtlich uraltes Wesen, das mit unglaublichen Machtmitteln ausgestattet ist.
Atlan – Der Arkonide kämpft gegen Radikale im eigenen Volk.
Myles Kantor – Der terranische Chefwissenschaftler versucht das Geheimnis der Spindeln zu lösen.
Theta von Ariga – Die Arkonidin geht eigene Wege.
Yart Fulgen – Atlans Sicherheitschef jagt Renegaten.
Morad von Darrid
Im sublunaren Bereich der Mondsyntronik NATHAN, im Sommer 1210 NGZ:
Die beiden Männer, die sich im Stützpunkt trafen, taten dies in Vertretung der Interessen von Perry Rhodan und Atlan, die seit fast acht Jahren mit der BASIS an der Coma-Expedition teilnahmen. Für den Terraner war der altgediente Chef der Kosmischen Hanse, Homer G. Adams, erschienen.
Und für den Arkoniden dessen Sicherheitschef Yart Fulgen, der auch um das gemeinsame Treffen gebeten hatte.
Fulgen war von der Abstammung her eigentlich Plophoser und damit ein Nachkömmling der Terraner. Er war aber schon lange eingebürgerter Arkonide.
Er war während der Monos-Herrschaft im Jahr 1115 auf der Ghettowelt Daormeyn als Sohn zweier deportierter Plophoser geboren worden. Von den Handlangern der Cantaro war er seinen Eltern weggenommen und in einem Schulungszentrum umerzogen worden. Dank seiner Verdienste hatten die Cantaro ihm den Diplomatenstatus verliehen.
Später versetzte man ihn an den cantarischen Flottenstützpunkt Stiftermann III im Bedden-System. Hier verrichtete er unauffällig und scheinbar linientreu seinen Dienst. Doch das war alles nur Tarnung gewesen. Fulgen hatte schon bald nach seiner Ausbildungszeit jemanden kennen gelernt, der ihm die Wahrheit über das Herrschaftssystem der Cantaro klar machte und ihm auch die Augen über die Verschleppung und das Schicksal seiner Eltern öffnete.
Damit war der erste Schritt in ein anderes Leben getan. Fulgen unterstützte als Agent und glühender Verfechter ihrer Ideen die Untergrundorganisation WIDDER, die alles versuchte, um die Cantaro-Herrschaft zu stürzen. Aus dem Schreibtischtäter war ein Akteur geworden.
Als er sich der Organisation WIDDER angeschlossen hatte, war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er deren Kopf Romulus einmal persönlich begegnen musste. Und Romulus war damals niemand anders als Homer Gershwin Adams, der Chef der Kosmischen Hanse, dem er nun im Stützpunkt HIDEAWAY gegenübersaß.
Yart Fulgen war eine eher unauffällige Erscheinung. Der zu diesem Tag Vierundneunzigjährige stand in der Blüte seines Lebens. Trotz eines ereignisreichen Lebens hatte er sich kaum verändert. Er war schlank und schmächtig, gerade 1,82 Meter groß und ohne besondere Körperkräfte. Was ihn auszeichnete, war sein scharfer, analytischer Verstand.
Seit über zwölf Jahren bekleidete Fulgen das Amt des Sicherheitschefs der GAFIF. Die »Gruppe arkonidischer Forscher für Innovation und Fortschritt« unterhielt eine gut organisierte Sicherheitsabteilung, die der ehemalige Plophoser bestens ausgebaut hatte: das Antiterror-Kommando, das ATK.
Auch sein Gegenüber, Homer G. Adams, stellte äußerlich nichts Besonderes dar. Der Träger eines Aktivatorchips war ein kleiner, buckliger Mann mit einem mächtigen Schädel, blassgrauen Augen, schütterem Blondhaar und verkrümmtem Gang. Die wichtigsten Posten, die das Finanzgenie in seinem Leben innegehabt hatte, reichten von dem eines Finanz- und Wirtschaftsministers des Solaren Imperiums bis hin zum Chef der Kosmischen Hanse.
»Ich habe ein Problem, Homer«, begann Yart Fulgen ernst. »Die separatistischen Bestrebungen bei den Arkoniden nehmen ständig zu. Selbst unsere GAFIF scheint schon unterwandert zu sein. Das ATK konnte ich wohl noch sauber halten, aber meine Leute sind sicher allen radikalen Führungspersonen längst bekannt. Ich möchte einen oder zwei Agenten dort einschleusen, wo ich die Führungsspitze vermute. Wenn Atlan zurückkehrt, muss ich ihm Informationen vorlegen können.«
»Ich verstehe«, antwortete Adams. »Du möchtest dir ein paar von meinen Spezialisten ausleihen.«
Fulgen nickte.
»Das ist kein Problem, mein Freund. Hast du an eine bestimmte Person gedacht?«
»In der Tat. Ich brauche eine Frau, die in die Rolle der zukünftigen Pressesprecherin meines vermuteten Erzfeinds schlüpfen kann. Ich dachte an Yankipoora. Mit ihr und ihrem Partner habe ich schon erfolgreich zusammengearbeitet. Und in den Kreisen der Arkoniden sind die beiden praktisch unbekannt.«
»Du sprichst von Iunoy Wataka«, stellte Adams fest. »Das ist ihr richtiger Name. Ich stelle sie dir ab. Und ihren Partner Garth Bondelle alias Zornatur ebenfalls.«
»Ausgezeichnet.« Yart Fulgen atmete auf. »Ich denke, ich werde die beiden brauchen, bis Perry und Atlan wieder in der Milchstraße sind.«
»Ich setze dir keine Frist, mein Freund.«
*
Drei Tage später:
Seit der Asteroid Jimmerin von den Akonen zerstört worden war, verfügte das ATK über kein eigentliches Hauptquartier mehr. Yart Fulgen hatte die Idee verworfen, ein neues Zentrum für seine Sicherheitstruppe einzurichten. Das Beispiel Jimmerin hatte gezeigt, wie anfällig ein System sein konnte, wenn es sich mit fast allem, was es darstellte oder ausmachte, auf einen einzigen Ort konzentrierte.
Die Forschungsstätten der GAFIF, aus den man kein Geheimnis zu machen brauchte, waren auf verschiedene Planeten verteilt worden. Zwei Forschungsanlagen standen auch auf Arkon II nahe dem Raumhafen Olp'duor.
Yart Fulgen hatte seine Truppe, wie er es auszudrücken pflegte, disloziert. Damit war gemeint, dass er sie auf mehrere kleinere Stützpunkte verteilt hatte, deren Koordinaten allesamt geheim waren. Sie lagen nicht nur in M 13, sondern waren auch über die Westside der Milchstraße in jenen Regionen verteilt, auf die Arkon Einfluss nahm.
Natürlich ergaben sich daraus Verkehrs- und Kontaktprobleme. Aber die hatte der Arkonide gelöst. Mit der DAORMEYN und acht weiteren Raumschiffen verfügte er über eine kleine ATK-Flotte, die völlig ausreichte.
Die Geheimstützpunkte wurden nie direkt angeflogen. Das wäre zwar möglich gewesen, aber da die meisten von ihnen unter der Oberfläche von unbewohnten und bedeutungslosen Planeten, Planetoiden oder vagabundierenden Asteroiden und anderen Brocken im All eingerichtet worden waren, bevorzugte Fulgen den Personen- und Materialverkehr per Transmitter.
Auch auf Arkon I selbst hatte seine Truppe einen kleinen Stützpunkt in einem normalen Wohnhaus. Natürlich war der so getarnt, dass er nicht auffallen konnte. Offiziell handelte es sich um das Wohnquartier des Personals eines tatsächlich existierenden Reisebüros.
Einige der Mitarbeiter waren dort auch tatsächlich beschäftigt. Andere gaben sich als Reisebegleiter aus, sodass es nicht auffiel, wenn sie öfters für mehrere Tage oder Wochen abwesend waren.
Ein weiterer, ähnlich getarnter Stützpunkt wurde auf Lokvorth unterhalten. Damit hielt man stets ein paar Kräfte in der Nähe des Humanidroms, wo das Galaktikum seine Tagungen abzuhalten pflegte.
Yart Fulgen empfing die beiden Hanse-Spezialisten Yankipoora und Zornatur im Innern des Asteroiden A-148, der bei der GAFIF-Sicherheitstruppe die Tarnbezeichnung »Gadda-Da-Vida« trug. Der Ex-Plophoser selbst hatte den Namen ausgesucht, ohne jedoch zu wissen, was er bedeutete. Irgendwann in seiner Jugend hatte er den fremd klingenden Namen einmal gehört und in der Erinnerung behalten.
Vielleicht würde er eines Tages NATHAN fragen, was für ein Sinn darin steckte. Falls die Mondsyntronik das überhaupt wusste.
In Fachkreisen wurden die beiden Hanse-Spezialisten als Yankipoora und Zornatur gehandelt, auch wenn das nicht ihre richtigen Namen waren und sie längst nicht mehr öffentlich mit diesen in Aktion traten.
Gadda-Da-Vida lag in der Randzone des 99 Lichtjahre durchmessenden Kugelsternhaufens M 13, von Arkon aus gesehen etwa in Richtung des Milchstraßenzentrums oder auch des Frerat-Systems.
Yankipoora und Zornatur wurden von Bord einer Hanse-Kogge bei einem normalen Zwischenstopp im Leerraum heimlich von Mitarbeitern Homer G. Adams' per Transmitter abgestrahlt.
Die Begrüßung der drei erfahrenen Agenten verlief nüchtern und sachlich. Yart Fulgen wurde von Egenverro II, einem Spezialrobotertyp des Antiterror-Kommandos, begleitet.
Egenverro, das Vorläufermodell, war ein Verwandlungskünstler und Semi-Androide gewesen, der Fulgen bei seinem Einsatz auf Ascullo zur Zeit der Friedensstifter begleitet und seine Feuerprobe bestanden hatte.
Die Typen der Reihe Egenverro II verfügten über nahezu die gleichen Eigenschaften, wurden im Unterschied zu ihrem Prototyp jedoch nur für Schulungs- und Ausbildungszwecke verwendet. In der Imitation anderer Lebewesen waren sie dennoch Spitze.
Irgendwie hatten Arkoniden und Akonen damals auf Ascullo in Erfahrung gebracht, dass ein Semi-Androide und robotischer Verwandlungskünstler Yart Fulgen bei seinem Einsatz gegen den Friedensstifter Aramus Shaenor unterstützt hatte. Und da diese Kunstgeschöpfe mit technischen Mitteln leicht zu erkennen waren, hatte Fulgen von weiteren Einsätzen dieses Robotertyps abgesehen. Er hatte ihn stattdessen zu Schulungsrobotern umfunktioniert. Und zugleich zu Verwaltungsorganen bei einigen geheimen GAFIF-Stützpunkten.
Der Sicherheitschef führte die beiden Ankömmlinge von Terra in einen kleinen Ausbildungsraum mit verschiedenen Projektoren und Syntroniken. Egenverro fungierte auch hier als Allround-Helfer.
Seine ersten realen Einsätze für die Kosmische Hanse hatte Zornatur, der mit richtigem Namen Garth Bondelle hieß, für Anselm Mansdorf, den Kontorchef der Linguidenwelt Bastis, von 1171 bis 1173 geleistet. Schon damals hatte er mit seiner langjährigen Partnerin Iunoy Wataka alias Yankipoora zusammengearbeitet.
Der 72-jährige Bondelle war von seinem Wesen her eigentlich ein schweigsamer Einzelgänger. Mit seiner Partnerin verband ihn nur berufliches Interesse. Da Yankipoora einen sehr ähnlichen Charakter besaß, verstanden sich die beiden auch bei schwierigstem Einsatz ganz ausgezeichnet.
Garth Bondelle hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Seine Herkunft war ungeklärt, aber vieles sprach dafür, dass er während der Monos-Ära auf Terra oder irgendwo im Solsystem geboren worden war. Wie sein wahrer Name lautete, ließ sich nicht mehr feststellen. Garth Bondelle war nur eine angenommene Bezeichnung.
Als Jugendlicher war er von Unbekannten aus dem Simusense-Netz befreit worden und unter widrigsten Umständen aufgewachsen. Aus dieser Zeit der Not und der ständigen Verfolgung durch die Cantaro und ihre Helfer stammte seine geistige Härte, sein scharfer Blick und sein instinktives Reaktionsvermögen. Diese düstere Phase seines Lebens war aber auch mit Sicherheit der tiefere Grund für seine Introvertiertheit und sein Einzelgängertum.
Nach der Zerschlagung der Monos-Macht war er zur Kosmischen Hanse gestoßen, die sich im Wiederaufbau befand. Hier erhielt er verschiedene Spezialausbildungen und erledigte erste Einsätze selbständig oder mit Yankipoora. 1171 wurde er gemeinsam mit seiner neuen Agenten-Partnerin zum Hanse-Kontor Bastis abgestellt, um die Entwicklung im Herrschaftsbereich der Linguiden zu verfolgen.
Garth Bondelle stellte äußerlich nichts Besonderes dar. Er wirkte stets blass und unscheinbar, etwas linkisch und unbeholfen. Er war nie nach der aktuellen Mode gekleidet. Eine Frisur war bei dem Wirrwarr auf seinem Kopf nicht festzustellen.
So sah Zornatur aber nur in der Freizeit aus, die er ausgiebig für Reisen in die letzten Winkel der Milchstraße benutzte. Bei seinen Einsätzen legte er stets eine Maske an, die sein wahres Aussehen vollständig verbarg.
Obwohl er nur 1,72 Meter groß war und keine 70 Kilogramm auf die Waage brachte, war er schon in zahlreichen Masken in verschiedene Einsätze gegangen. Er war ein wahrer Künstler darin, in eine fremde Gestalt zu schlüpfen und diese nahezu fehlerfrei zu imitieren.
Dass er sich dabei bisweilen technischer Hilfsmittel zur Vergrößerung seiner Körpermasse oder zur Veränderung seiner Kräfte bediente, lag auf der Hand. Das Reservoir der Kosmischen Hanse bot eine Vielzahl von Möglichkeiten.
Yankipoora pflegte er mit »Schwester« anzusprechen, wenn es die Umstände erlaubten. Und sie nannte ihn dann »Bruder«.
Tatsächlich konnte man die beiden für Geschwister halten. Äußerlich bestanden verschiedene Ähnlichkeiten. Sie begannen bei der Statur. Iunoy Wataka war 1,68 Meter groß und wog 58 Kilogramm. Damit war sie noch etwas schmächtiger und kleinwüchsiger als ihr Partner. Sie war jetzt 71 Jahre alt.
Der Monos-Ära war sie auf dem praktisch unentdeckt gebliebenen Siedlungsplaneten Efrem entkommen. Bei den dortigen Streitern der »Faust von Efrem« hatte sie ihre erste Ausbildung erhalten und diese später in den Schulungszentren der Kosmischen Hanse auf Terra vervollkommnet.
Hier hatte sie auch Garth Bondelle kennen gelernt. Sie hatten ihre gemeinsame Interessen und die gute Harmonie untereinander festgestellt und waren so aus Zweckmäßigkeit ein Team geworden. Persönlich hatte es zwischen den beiden nie gefunkt. Das würde es wohl auch nie tun. Die Sucht nach verdeckten Abenteuern als Agenten, in Maske oder auch im offenen Auftreten war beiden gemeinsam.
Ansonsten liebte jeder für sich die Einsamkeit. Iunoy Wataka zog es in ihrer Freizeit in die nördlichen Eiswüsten Terras oder die anderer Planeten.
Auch sie war eine Meisterin der Maske. Auf Bastis hatte sie bis zum Jahr 1200 NGZ, als Homer G. Adams sie während der »Panik-Zeit« vor einer erneuten Toten Zone und der Suche nach Careful Menetekel endgültig nach Terra geholt hatte, stets in der Maske einer Linguidin gelebt. Bei ihren Geheimeinsätzen hatte sie natürlich auch andere Masken angenommen.
Untereinander hatten die beiden Agenten eine eigene Quasi-Sprache entwickelt, die nur etwa 2000 Begriffe umfasste, die allesamt vierbuchstabig waren. Diese Worte hatten oft eine umfangreiche Bedeutung und waren ausnahmslos auf schnelle Verständigung bei Einsätzen ausgerichtet. Sie konnten sich damit bei Bedarf schnell und problemlos verständigen.
»Yazo« bedeutete beispielsweise: Ich glaube, wir werden gezielt beobachtet. Oder »Dego« hieß: Du musst notfalls deine Waffe benutzen.
Beiden Hanse-Spezialisten war nicht anzusehen, dass sie körperlich voll durchtrainiert waren. Sie brauchten sich vor keiner Auseinandersetzung zu fürchten, bei der es auf Schnelligkeit, Geschick und Körperkraft ankam – auch wenn sie die Waffen des Geistes oder des technischen Instrumentariums stets bevorzugten.
»Egenverro und ich werden euch etwas vorführen«, erläuterte Yart Fulgen, nachdem er sich gesetzt und der Raum abgedunkelt worden war.
Der Roboter brachte ein paar Erfrischungsgetränke. Es war aber typisch für die beiden Hanse-Agenten, dass sie das gar nicht registrierten.
»Homer wird euch gesagt haben«, fuhr Fulgen fort, »dass ihr ab heute für unbefristete Zeit in den Diensten der GAFIF-Sicherheitstruppe steht. Die finanzielle Entschädigung für eure Einsätze kommt daher auch von der GAFIF.«