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Entscheidung an der Großen Leere - Perry Rhodan riskiert alles Drei Zellaktivatorträger aus der Milchstraße halten sich bisher im Bereich der Großen Leere auf: die Mutanten-Zwillinge Mila und Nadja Vandemar sowie Alaska Saedelaere, der ehemalige Maskenträger. Entführt und in diesen Sektor des Universums verschleppt wurden sie von Moira, dem angeblich zwei Millionen Jahre alten Wesen. Mit dabei: die vierzehn Spindelwesen. Die Spindelwesen entstanden aus jenen Spindeln und Segmenten, die von den Terranern und ihren Verbündeten von der Großen Leere in die Milchstraße gebracht worden waren. Durch einen nicht nachvollziehbaren Prozess, der ungeheure Energiemengen verschlang, entwickelten sich Wesen, die das Aussehen von Terranern besitzen, sich den Bewohnern der Galaxis aber nicht zugehörig fühlen. Jedes dieser Wesen zeichnet sich durch immense Wissbegierde, bewundernswerte Intelligenz und unglaubliche Superkräfte aus. Sie alle scheinen einem geheimnisvollen Programm zu folgen, das bislang noch kein Mensch aufschlüsseln konnte. Dieses Programm zwingt sie dazu, zurück an die Große Leere zu fliegen, um dort ihrer bislang völlig unbekannten Bestimmung zu folgen. Sicher ist nur, dass mancherlei Zusammenhänge bestehen: zwischen der Menschheitsgalaxis und der Großen Leere beispielsweise, auch wenn die ungeheure Entfernung von 225 Millionen Lichtjahren dazwischen liegt. Und auch zwischen den Spindelwesen, Moira und dem "Großen Kosmischen Rätsel", das hier seiner Auflösung harrt. Einen entscheidenden Hinweis gibt nun die NACHRICHT VON TAUREC ...
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Nr. 1699
Nachricht von Taurec
Entscheidung an der Großen Leere – Perry Rhodan riskiert alles
von Horst Hoffmann
Drei Zellaktivatorträger aus der Milchstraße halten sich bisher im Bereich der Großen Leere auf: die Mutanten-Zwillinge Mila und Nadja Vandemar sowie Alaska Saedelaere, der ehemalige Maskenträger. Entführt und in diesen Sektor des Universums verschleppt wurden sie von Moira, dem angeblich zwei Millionen Jahre alten Wesen. Mit dabei: die vierzehn Spindelwesen.
Die Spindelwesen entstanden aus jenen Spindeln und Segmenten, die von den Terranern und ihren Verbündeten von der Großen Leere in die Milchstraße gebracht worden waren. Durch einen nicht nachvollziehbaren Prozess, der ungeheure Energiemengen verschlang, entwickelten sich Wesen, die das Aussehen von Terranern besitzen, sich den Bewohnern der Galaxis aber nicht zugehörig fühlen.
Perry Rhodan – Der Terraner ist zum zweiten Mal an der Großen Leere aktiv.
Moira – Die Söldnerin bleibt undurchsichtig wie eh und je.
Hamiller – Die Hamiller-Tube hat Probleme mit ihrer Identität.
Voltago – Der Kyberklon wird aktiv.
Atlan
Hamiller-Tube
»Sir?«, fragte die Stimme der Bordsyntronik.
Sie war leise, und nur er konnte sie in seiner Kabine hören.
»Ja, Hamiller?«
Perry Rhodan wusste, was als Nächstes kam. Er lag auf dem Rücken und versuchte sich zu entspannen. Vieles jagte ihm in diesen langen Tagen durch den Kopf, und es war nicht immer einfach, die Fassung zu bewahren.
»Dies ist unser letzter gemeinsamer Flug, nicht wahr?«
»Es ist der letzte Einsatz der BASIS, Hamiller«, bestätigte Rhodan.
Fast eine Minute lang war es still. Dann fragte die Hamiller-Tube:
»Und das ist definitiv, Sir? Diesmal gibt es kein Zurück?«
»Es ist definitiv, Payne«, erklärte Rhodan geduldig und wartete auf die Frage, die jetzt kam und auf die er keine Antwort geben konnte.
»Und was wird aus mir, Sir ...?«
1.
Pulsar Borgia, 4. August 1216 NGZ
Philips erste Nachricht platzte wie eine Bombe in die gedrückte Stimmung an Bord des Trägerschiffs. Denn sie besagte nicht mehr und nicht weniger, als dass die galaktische Weltraumstation nahe dem Pulsar Borgia völlig zerstört worden sei und von den Androgyn-Robotern jede Spur fehle.
»Was wir Ennox ganz schön be...scheiden finden«, versetzte er anschließend, als seine Zuhörer sich bestürzt ansahen und nach Worten suchten. »Wir kamen dorthin in der Hoffnung, dort eine bequeme Operationsbasis für unsere Nachforschungen zu haben, mit Sauerstoffversorgung, Materialreserven und so. Und dann nichts, einfach nichts.« Der dürre Aktivatorträger verdrehte die Augen und seufzte, fuhr sich durch die struwweligen, strohblonden Haare und zupfte an seinen Hosenbeinen. »Aber das ist typisch für euch. Ihr macht aus allem einen Mordsaufstand, könnt aber noch nicht einmal Roboter bauen, die sich gegen plötzlich auftauchende Feinde behaupten. Tsss!«
»Bist du fertig?«, fragte Atlan aggressiv.
»Wenn eure Nerven so blank liegen, halte ich lieber meinen Mund.«
»Lass uns nur etwas Zeit, Philip«, bat Perry Rhodan und erntete dafür ein Kopfschütteln des arkonidischen Freundes.
Sie waren gereizt, alle hier in dem großen Konferenzraum.
Draußen, an der grenzenlosen Leere, lauerte die Gefahr. Es war keine Bedrohung, die sich in einer bestimmten Anzahl von Raumschiffen ausdrücken ließ. Auch nicht in der Zahl von Jahren, vor der sie zum ersten Mal akut geworden war – zwei Millionen!
Sie ließ sich nicht greifen und nicht definieren, aber sie war da. Etwas war im Begriff, sich zu formen. Vielleicht zu erwachen, vielleicht zur endgültigen Stärke zu finden und sich zu besinnen. Alle Fragen und Rätsel, die sich während der letzten Jahre für die Galaktiker aufgetan hatten, fokussierten sich hier, an der Großen Leere. Es war mehr als zweihundert Millionen Lichtjahre von daheim – und doch ging es jetzt auch um das Schicksal der Milchstraße mit ihren Myriaden Welten und intelligenten Bewohnern.
Deshalb waren sie hier, und jene mit der größten Verantwortung mussten sich die Hiobsbotschaften der Ennox anhören.
Es waren, mit Ausnahme Alaska Saedelaeres und der Vandemar-Zwillinge, alle Unsterblichen. Dazu kamen Robert Gruener als Chef der Roboter-Abteilung, Arlo Rutan, der ertrusische Kommandant der Landetruppen, einige Wissenschaftler aus Myles Kantors Team und die Kommandanten der wichtigsten Begleitschiffe.
Robert Gruener ...
Für den scheuen Kybernetiker war dieser zweite Flug mit der BASIS zur Großen Leere bisher eine einzige Enttäuschung gewesen, und die Nachricht des Ennox traf ihn umso härter. Er hatte gehofft, dass es sich die Expeditionsführung, also Perry Rhodan, hinsichtlich der von seinen Androgyn-Robotern errichteten Coma-Stützpunkte doch anders überlegen würde. Aber Rhodan hatte ihm nicht den Gefallen getan. Er war bei seiner Entscheidung geblieben, die 225-Millionen-Lichtjahre-Strecke zwar mit Zwischenstopps zurückzulegen, nicht aber einen der Brückenköpfe anzufliegen. Die Stopps mussten sein, um die Schiffstechnik zu überprüfen, ebenso für notwendige Wartungs- und Reparaturarbeiten. Aber sie sollten auf geradem Weg eingelegt werden. Jeder Halt bei einem Coma-Stützpunkt hätte einen Umweg und Zeitverlust bedeutet – und Zeit war genau das, was Rhodan am allerwenigsten zu verschenken hatte.
Gruener hatte sich damit trösten dürfen, bis zur Ankunft an der Großen Leere und der Station Coma-11 warten zu müssen, um endlich wieder seine »Kinder« und die Fortschritte zu studieren, die sie in den vergangenen sechseinhalb Jahren gemacht hatten. Eigentlich waren es fast achteinhalb Jahre, wenn er an Coma-11 dachte, von wo die BASIS im März 1208 NGZ abgeflogen war.
Er hatte den Algorithmus geliefert, nach dem sie sich entwickelten, immer wieder reproduzierten und dabei aus dem lernten, was ihre Vorgängergeneration falsch gemacht oder an Erfahrungen gesammelt hatte. Gruener war ein bescheidener Mann und froh, wenn die anderen Menschen ihn zufrieden ließen. Aber manchmal, wenn er mit sich oder einer neuen Robotkonstruktion allein war, dann sagte er sich, dass er während der ersten Expedition seine Spuren im Universum hinterlassen hatte; dass der Flug der BASIS ohne seine Androgynen so vielleicht gar nicht hätte stattfinden können. Und dann fragte er sich, welche Dankbarkeit das war, die es ihm verwehrte, nach seinen Schöpfungen zu sehen.
Jetzt starrte er den Ennox fassungslos an, der den Blick erwiderte, eine Hand hob und »Friede!« sagte.
»Friede!« Arlo Rutan schlug donnernd mit der rechten Faust auf die massive Platte des frei schwebenden, mit vielerlei Kommunikationseinheiten ausgestatteten Besprechungstischs. Sein raues Gesicht hatte sich stark gerötet. Die Augen stachen wie die eines Raubvogels daraus hervor. Der Ertruser beugte sich noch weiter vor und zeigte anklagend auf einen großen, wandfüllenden Bildschirm im Hintergrund, der den Weltraum zeigte. »Was da draußen mit unserer Station geschehen ist, hat mit Frieden nichts zu tun. Ich will verflucht sein, wenn ich nicht genau weiß, wer die Station auf dem Gewissen hat.«
»Du denkst an die Gish-Vatachh?«, fragte Philip mit frechem Blick.
»An sie und an diese verdammten Theans«, grollte der Ertruser.
»Dann denkst du richtig«, lobte ihn Philip. »Ausnahmsweise einmal.«
Arlo Rutan ...
Seine Muskeln zuckten verräterisch, aber er beherrschte sich mustergültig. Rutan spielte nicht mehr ganz die Rolle des »wilden Mannes«, der mit seinen Kämpfern während der ersten Expedition die BASIS regelrecht terrorisiert hatte. Bei diesem Flug übten keine Ertruser oder Oxtorner mehr den Krieg in den Korridoren des Schiffes. Arlo Rutan hatte sich jetzt in erster Linie auf Selbstbeherrschung und Disziplin verlegt. Das machte ihn und seine Leute aber nicht weniger gefährlich für ihre Gegner. Sie waren im Gegenteil schwerer auszurechnen und gaben sich keine unnötigen Blößen, indem sie sich provozieren ließen und planlos herumballerten.
»Hamiller?«, fragte Perry Rhodan in den Raum. »Gibt es schon Ortungen?«
»Negativ, Sir«, antwortete die Stimme der Syntronik. »Es wurden bisher weder Überreste von Coma-11 entdeckt, noch konnten Fremdschiffe beobachtet oder Strukturerschütterungen angemessen werden.«
»Sie sind längst hierher unterwegs«, sagte Philip. »Wir haben während der letzten Monate an die dreitausend Quappenschiffe der Gish-Vatachh und sieben Theanschiffe gezählt. Aber es können fünfmal so viele in diesem Raumabschnitt zusammengezogen sein oder sogar noch mehr. Ich sagte doch, wir waren gehandikapt.«
»Halte weiterhin die Augen offen, Hamiller«, bat Rhodan.
»Natürlich, Sir«, erwiderte die Syntronik. »Ich habe Millionen davon.«
Jemand lachte rau.
Die Hamiller-Tube ...
Sie fungierte als neuer Kommandant der BASIS, und tragischerweise war sie wohl auch ihr letzter. Harold Nyman und jene 523 überlebenden Besatzungsmitglieder, die einst bei Coma-6, 118 Millionen Lichtjahre von Sol entfernt in der Spiralgalaxis NGC 4793, Bekanntschaft mit einer fremden Geistesmacht gemacht hatten, waren in der Milchstraße zurückgeblieben.
Die Hamiller-Tube, im Jahr 2 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung vom damals bedeutendsten Wissenschaftler der Menschheit noch selbst nachträglich in die BASIS eingebaut, hatte eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Nun allerdings musste sie um ihre Zukunft bangen. Trotz aller scheinbaren und tatsächlichen »Gegenbeweise« hielt sich selbst im 13. Jahrhundert NGZ hier und dort noch das einfach nicht totzukriegende Gerücht, das Bewusstsein des Hyperphysikers existiere in irgendeiner phantastischen Form in der Syntronik weiter.
Perry Rhodan ...
Seine Schultern hatten die größte Last zu tragen.
Natürlich sorgte er sich um »Hamiller«, auch wenn er nur selten Zeit fand, sich intensiv mit diesem Problem zu beschäftigen. Manchmal, wenn ihn die Syntronik in seiner Kabine ansprach und ihre Fragen stellte, reagierte er heftiger als gewollt, und hinterher machte er sich Vorwürfe.
Was er nun, wenige Stunden nach der Ankunft der BASIS und ihrer Begleitschiffe im weiteren Umkreis des Pulsars Borgia, von den Ennox zu hören bekam, trug nicht gerade dazu bei, dass sich seine Stimmung hob. Die Rückfrage bei der Hamiller-Tube war im Grunde unnötig und ein Zeichen der eigenen Unsicherheit gewesen.
Die BASIS befand sich im Alarmzustand, und jede Ortung würde die Syntronik sofort und unaufgefordert melden. Mehrere Kreuzer, Mike Rhodans MONTEGO BAY und Atlans ATLANTIS waren im Raum, um plötzlich auftauchende Quappenschiffe und damit die erwartete erste Angriffswelle abzufangen.
Ende Februar 1213 NGZ war die zweite galaktische Coma-Expedition aufgebrochen, ihr Ziel war erneut der Borgia-Sektor an der Großen Leere gewesen. Trotz der Vermeidung von Umwegen hatte der Flug drei Jahre und fünf Monate gedauert. Zu nennenswerten Zwischenfällen war es nicht gekommen. Die Mitglieder der Expedition waren fast die gleichen wie beim ersten Mal. Sie hatten inzwischen genug Erfahrung mit der psychischen Bewältigung solch unvorstellbar weiter Strecken und der langen Zeit im Hyperraum.
Außerdem wussten sie jetzt, wo sie ankommen würden, und sie wussten vor allem, weshalb dieser Flug unternommen wurde – werden musste. Sie hatten klare Bilder vor Augen und waren erfüllt von einer Art grimmiger Entschlossenheit auf der einen Seite.
Aber von Zweifeln und Angst auf der anderen.
*
Für die gereizte Stimmung an Bord war nicht nur das verantwortlich, was vor den Raumfahrern liegen mochte. Perry Rhodan hatte noch kurz vor der Ankunft zu ihnen gesprochen und bei der Wahl seiner Worte daran gedacht, wie er selbst empfand, kurz vor dem letzten Hyperraumaustritt.
Wie ein winziges Insekt im Netz unzähliger Spinnen. Das Netz war noch unsichtbar, doch es hatte ihn schon so gut wie gefangen, und es wurde immer enger gewoben, bis er, der sich freiwillig in die Gefahr begeben hatte, darin klebte und Wunder und übermenschliche Anstrengungen brauchte, um daraus wieder freizukommen.
Die Spinnen, es konnten mehrere sein, zum Beispiel vierzehn, lauerten in der Dunkelheit des Weltraums ohne Sonnen.
Die Mitglieder der Expedition hatten gewusst, dass sie am Ende der Reise kein freundliches Empfangskomitee erwarten würde. Sie waren bereit, der Gefahr zu begegnen. Aber sie waren natürlich auch Menschen sowie ganz ähnlich fühlende und am Leben hängende andere Intelligenzen mit einem Unterbewusstsein, das sich zuweilen meldete. Sie waren keine Roboter.
Was sie ebenfalls beschäftigte, war der Zustand ihres Raumschiffs.
Die BASIS, ihre Insel hier an den fernen Gestaden des Universums, war in so schlechtem Zustand, dass nicht unbedingt sicher war, dass sie den Heimflug ohne größere Probleme bewerkstelligen würde – falls es einen Heimflug für die Tausende von Galaktikern gab.
Das altgediente Trägerschiff der Menschheit, das hatten die Techniker auf dem Werftplaneten Heleios deutlich gesagt, wies immense Abnutzungserscheinungen auf. Einige hatten offen von »schrottreif« gesprochen.
Wenn es nach ihnen gegangen wäre, dann hätten sie die BASIS sogleich zerlegt oder zum Beispiel als stationäre Vergnügungsplattform vermarktet. Oder ein Museum daraus gemacht, schließlich war es nicht irgendein Schiff, sondern bereits eine Legende. Nur über die SOL wurden mehr phantastische Geschichten erzählt.
Perry Rhodan hatte sich nicht so leicht geschlagen gegeben. Er hatte sich immer wieder mit den besten Technikern von Heleios zusammengesetzt, bis sie ihm zugestanden hatten, dass das Trägerschiff nach den notwendigen Reparaturen die Strecke zur Großen Leere und zurück über insgesamt 450 Millionen Lichtjahre noch einmal schaffen könne. Sie hatten in der Folgezeit getan, was sie nur konnten, um ihr zunächst zähneknirschendes Zugeständnis in eine gewisse Garantie umzuwandeln.
Aber das Damoklesschwert vom Ausfall von Maschinen und technischer Defekte schwebte seit dem Start über dem gesamten Unternehmen und beschäftigte die Expeditionsteilnehmer stärker, als sie in Gesprächen zugeben wollten.
Es war kein angenehmer Gedanke, irgendwo zwischen Großer Leere und Heimatgalaxis im Weltraum zu stranden. Die mitgeführten Kreuzer, Korvetten und Space-Jets konnten ebenso wenig wie die CIMARRON, die QUEEN LIBERTY, die ATLANTIS, die ODIN und wie sie alle hießen, alle zwölftausend Galaktiker auf einen Schlag nach Hause bringen.
In krassem Gegensatz zu diesen Problemen standen die Schwierigkeiten, die Perry Rhodan diesmal gehabt hatte, um diese zweite Expedition zu realisieren. Es hatte, anders als beim ersten Mal, keine größeren Widerstände im Galaktikum gegeben.
Nach anfänglich chaotischer Berichterstattung in den galaktischen Medien, als herauskam, wer die vierzehn »Berserker-Terraner« in Wirklichkeit waren, hatten die Völker der Milchstraße erkennen müssen, dass an der Großen Leere eine Gefahr von unabsehbaren Ausmaßen drohte. Zwar begriff noch immer kaum jemand, der nicht in die wahren Hintergründe eingeweiht war, womit er es tatsächlich zu tun hatte, aber die spektakulären Auftritte der Vierzehn waren als eindrucksvolle Demonstration ihrer Stärke und Fähigkeiten nicht zu überbieten gewesen. Selbst wenn es, nachdem fünf Spindelsätze für immer verloren waren, höchstens fünfzehn Wesen werden konnten, stellten sie in dieser Zahl eine überaus ernstzunehmende Bedrohung für die gesamte Milchstraße dar – und das war nicht übertrieben.
Je mehr sie geworden waren, desto mehr hatte sich ihre Macht potenziert. Es war überhaupt nicht vorstellbar, wozu sie noch fähig sein konnten.
Die vierzehn Spindelwesen waren von der Kriegerin Moira, einem ebenso unfassbaren »Superwesen« voller dunkler Geheimnisse, auf dem Erdmond eingefangen worden, bevor sie ihre Drohung wahr machen konnten, das Solsystem zu vernichten. Doch Moira hatte sie nicht, wie mit Perry Rhodan zuerst vereinbart, den Terranern überlassen, sondern war mit ihnen höchstwahrscheinlich zur Großen Leere aufgebrochen, um sie darin zu unterstützen, ihre Bestimmung zu finden.
Die Galaktiker hätten im Grunde froh darüber sein können, dass Moira die Vierzehn weit fortgebracht hatte. Doch es gab spätestens seit den Entdeckungen auf dem Mars gute Gründe für die Annahme, dass die Spindelwesen zurückkehren würden – entweder mit oder ohne Moira und mit oder ohne einen fünfzehnten Artgenossen, entstanden aus der Spindel, die auf dem Sampler-Planeten Achtzehn nicht gefunden worden war, und dem zugehörigen Segment von Charon.
Dazu kam die Befürchtung, die Spindelwesen könnten sich an der Großen Leere aus verborgenen Arsenalen zusätzliche Machtmittel besorgen.
Entsprechend groß war die Unterstützung für Perry Rhodan, als er verkündete, mit der BASIS eine zweite und letzte Expedition in Richtung Coma Berenices starten zu wollen, um die Spindelwesen (und eventuell Moira) dort zu stellen und nötigenfalls zu bekämpfen.
Im Hintergrund stand dabei außerdem immer die Frage, wer jene Unbekannten waren, die vor zwei Millionen Jahren die Spindeln an den Sampler-Planeten abgelegt hatten – oder vielmehr bereitgestellt, damit sie einst zusammenkamen. Wenn schon die aus ihnen erschaffenen Geschöpfe über so viel Macht verfügten – wie gewaltig mussten dann erst ihre Urheber gewesen sein!