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Sie sind winzig wie Insekten - doch sie lenken einen Giganten! Liebe Perry Rhodan-Freunde! Statt des üblichen Vorworts zum Roman bringen wir heute an dieser Stelle die Liste aller Mutanten in Perry Rhodans Diensten. Wir erfüllen damit den Wunsch vieler neuer Leser, die uns um die Veröffentlichung einer solchen Liste gebeten haben. Hier ist die Zusammenstellung: John Marshall - Telepath und Chef des Mutantenkorps; Tako Kakuta - Teleporter, in Japan geboren; Ras Tschubai - Teleporter, in Afrika geboren; Betty Toufry - Telepathin und Telekinetin; André Noir - Hypno; Fellmer Lloyd - Orter und Telepath; Kitai Ishibashi - Suggestor (Abart eines Hypno); Tama Yokida - Telekinet; Iwan Iwanowitsch Goratschin - Zünder (Doppelkopfmutant); Ralf Marten - Teleoptiker; Laury Marten - Telepathin und Desintregatorin (Tochter der im Einsatz gefallenen Anne Sloane); Wuriu Sengu - Späher; Son Okura - Frequenzseher; Ernst Ellert - Parapoler, der sich völlig auf jede fremde Psyche einstellen kann und der vormals die Gabe der Teletemporation besaß. (Im Einsatz verschollen.) Von den Ilts (Mausbibern) sind noch die bekanntesten und bewährtesten Allround-Mutanten zu nennen: Gucky, Gecko und Iltu, Guckys Ehefrau. Soviel über die Mutanten. Freundliche Grüße bis zur nächsten Woche Die SF-Redaktion des Moewig-Verlages Günter M. Schelwokat
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Nr. 216
Aufbruch der Oldtimer
Sie sind winzig wie Insekten – doch sie lenken einen Giganten!
von WILLIAM VOLTZ
Liebe Perry Rhodan-Freunde! Statt des üblichen Vorworts zum Roman bringen wir heute an dieser Stelle die Liste aller Mutanten in Perry Rhodans Diensten. Wir erfüllen damit den Wunsch vieler neuer Leser, die uns um die Veröffentlichung einer solchen Liste gebeten haben.
Hier ist die Zusammenstellung:
John Marshall – Telepath und Chef des Mutantenkorps; Tako Kakuta – Teleporter, in Japan geboren; Ras Tschubai – Teleporter, in Afrika geboren; Betty Toufry – Telepathin und Telekinetin; André Noir – Hypno; Fellmer Lloyd – Orter und Telepath; Kitai Ishibashi – Suggestor (Abart eines Hypno); Tama Yokida – Telekinet; Iwan Iwanowitsch Goratschin – Zünder (Doppelkopfmutant); Ralf Marten – Teleoptiker; Laury Marten – Telepathin und Desintregatorin (Tochter der im Einsatz gefallenen Anne Sloane); Wuriu Sengu – Späher; Son Okura – Frequenzseher; Ernst Ellert – Parapoler, der sich völlig auf jede fremde Psyche einstellen kann und der vormals die Gabe der Teletemporation besaß. (Im Einsatz verschollen.)
Von den Ilts (Mausbibern) sind noch die bekanntesten und bewährtesten Allround-Mutanten zu nennen: Gucky, Gecko und Iltu, Guckys Ehefrau.
Soviel über die Mutanten.
Freundliche Grüße bis zur nächsten Woche
Die SF-Redaktion des
Moewig-Verlages
Günter M. Schelwokat
Perry Rhodan – Der Großadministrator kehrt an der Spitze einer Expedition in das Innere des Höllenplaneten zurück.
Don Redhorse – Ein wagemutiger Pilot.
Melbar Kasom, Wuriu Sengu, Sven Henderson und Lope Losar – Captain Redhorses Begleiter bei einem tollkühnen Unternehmen.
Icho Tolot – Der Haluter muss sich gewaltig ins Zeug legen.
Gessink – Ein Räuber, der seine »Höhle« verteidigt.
Groon, Yorgos, Rosaar, Goarg und Poarl – Überlebende einer Invasionsarmee.
Ein kaum merkliches Beben der Nasenflügel verriet Redhorses Erstaunen, als Losar die dritte Karte ausspielte. Korporal Ogh-Taschur konnte ein zufriedenes Grinsen nicht unterdrücken. Seine Karte segelte schwungvoll auf die beiden anderen, und Losar sagte völlig ausdruckslos: »Der Einsatz geht an uns, Captain.«
Die breiten Hände des Waffenmeisters griffen nach den Geldscheinen und teilten sie in zwei gleich große Stapel. Einen Teil behielt Losar, den anderen bekam Ogh-Taschur.
Diese beiden verdammten alten Knacker, dachte Redhorse mit ausdruckslosem Gesicht. Er hätte schwören können, dass sie mit irgendeinem Trick arbeiteten, um ihn zu schlagen.
Ogh-Taschurs Augen glänzten, als sie sich auf die Geldscheine richteten, die vor ihm auf dem Tisch lagen.
»Sicher fordern Sie Revanche, Captain?«, fragte er langsam.
Redhorse griff in die Tasche und spürte den letzten Geldschein zwischen den Fingern. Wahrscheinlich würde er nie wieder Gelegenheit erhalten, dieses Geld auf einem Planeten des Imperiums auszugeben, schon gar nicht, wenn er seine derzeitige Körpergröße von zwei Millimetern beibehalten würde.
Captain Sven Henderson, der hinter Redhorse stand und das Spiel beobachtete, räusperte sich durchdringend. Redhorse zog den Geldschein hervor und betrachtete ihn nachdenklich. Losar sah mit mürrischem Gesichtsausdruck zu, während Ogh-Taschur jede Bewegung des Cheyenne verfolgte.
Redhorse zog die Karten zu sich heran und begann sie sorgfältig zu mischen. Er hörte, wie der Korporal heftig zu atmen begann.
»Um den vollen Einsatz«, sagte Redhorse ruhig.
Losar gab ein undeutliches Geräusch von sich: Ausdruck seiner Hoffnung, Redhorses letztes Geld zu gewinnen oder seiner Furcht, seinen gesamten Gewinn wieder zu verlieren. Die Reaktion des Korporals bestand in einer fahrigen Geste über das Gesicht. Wahrscheinlich hätte er gern abgelehnt, doch Redhorse war Spielmacher und konnte die Höhe des Einsatzes bestimmen.
»Sie sind sehr leichtsinnig, Don«, bemerkte Henderson.
Redhorse verstand die Warnung, aber sie erschien ihm unlogisch. Er spielte dieses Spiel nicht um des Geldes willen, noch nicht einmal, um zu gewinnen. Doch diese Beschäftigung konnte seine Gedanken ablenken, konnte ihn manchmal vergessen lassen, in welcher Lage sie sich befanden.
Ein teures Vergessen, dachte er ironisch.
»Wie lange mischen Sie noch?«, fragte Ogh-Taschur ungeduldig.
Er war ein kleiner, unglaublich magerer Mann. Wenn er lachte, zeigte er zwei Reihen künstlicher Zähne, die er heftig gegeneinander schlug. Am Anfang des Spieles hatte Redhorse geglaubt, dass er jede Gefühlsregung des Korporals durchschauen könnte, dass sich in Ogh-Taschurs Gesicht der Wert seiner Karten widerspiegeln würde. Rasch hatte er herausgefunden, dass er sich getäuscht hatte. Ogh-Taschurs Gesicht war wie die Maske eines Clowns, und es war schwer zu sagen, ob sich hinter ängstlicher Traurigkeit nicht schon die heitere Gewissheit des sicheren Sieges verbarg. Lope Losar, der Waffenmeister, sah immer verdrossen aus, so dass auch er dem Captain keinen Anhaltspunkt bot.
Don Redhorse gab Losar, der links vor ihm saß, die erste Karte. Losar ließ sie mit dem Rücken nach oben vor sich liegen. Als der Korporal seine erste Karte bekam, griff er sie mit beiden Händen auf und starrte sie an.
Auch Redhorse betrachtete seine erste Karte. Eine rote Neun. Redhorse hoffte, dass Henderson jetzt nicht bestürzt aussehen würde. Er schob Losar das zweite Blatt zu, dann teilte er an Ogh-Taschur aus. Der kleine Mann fuhr mit der Zunge über die Lippen, aber das konnte alles mögliche bedeuten.
Diese beiden gerissenen Halunken, dachte Redhorse, und schaute seine zweite Karte an. Er hatte sich einen schwarzen König gegeben. Er war fast sicher, dass die dritte Karte alles entscheiden würde. Als Losar seinen dritten Wert erhielt, nahm er die Karten auf und fächerte sie auseinander.
»Es sieht nicht so gut aus«, bemerkte Ogh-Taschur. Das sagte er vor jedem Spiel, egal, ob er gute oder schlechte Karten hatte. Er war ein völlig unorthodoxer Spieler und gerade das brachte Redhorse immer wieder in Verwirrung.
Redhorse bekam als letzte Karte eine rote Zehn. Das war ein Mittelwert, und es kam jetzt ganz auf die Karten der anderen an, wie das Spiel laufen würde.
»Sie spielen aus«, sagte Redhorse zu dem Waffenmeister.
»Es ist sehr schwer«, meinte Losar, obwohl er von Karten mindestens soviel wie von Waffen verstand – und das war eine ganze Menge.
Er spielte eine schwarze Neun vor. Das brachte Redhorse bereits in Verlegenheit. Nun kam es darauf an, was Ogh-Taschur ausspielen würde.
Der magere Mann starrte Losars Karte an, als sei sie ein fürchterliches Naturereignis, eine Sendung mächtiger Götter, mit denen der Waffenmeister verbündet sein musste. Seine Augen waren verschwommen, als er sie auf Redhorse richtete und gleich darauf auf den Geldschein, der vor dem Captain auf dem Tisch lag. Redhorse hoffte, dass eine schwarze Königin fallen würde, so dass er seinen König nutzbringend anwenden konnte. Außerdem hätte das seine rote Zehn in eine aussichtsreiche Position gebracht.
Doch Ogh-Taschur war ein listiger Mann, der auf mindestens hundert Planeten tausend verschiedene Kartenspiele gespielt hatte.
»Eine Neun ist sehr viel«, sagte er und legte einen roten Joker ab, als könnte er genau sehen, dass Redhorse keinen schwarzen Joker besaß. Damit hatte der Cheyenne nicht nur seinen schwarzen König verloren, sondern war auch Mittelspieler geworden.
Ogh-Taschur legte eine rote Sieben auf den Tisch. Das machte Redhorses rote Zehn für die letzte Runde zu einer mächtigen Karte, wenn nicht noch ein Joker im Spiel war.
Redhorse warf seine Neun auf Ogh-Taschurs Sieben. Er wünschte sich, dass der Waffenmeister keine hohe rote Karte besaß. Sein Wunsch ging gleich darauf in Erfüllung, denn Losar warf eine schwarze Sieben ab.
Losars Karte lag kaum auf dem Tisch, als der Waffenmeister mit einem Ruck aufstand. Eine ungewisse Ahnung sagte Redhorse, was kommen würde, doch er blieb wie gelähmt auf seinem Stuhl sitzen, selbst dann noch, als Losar seine Pistole mit Minirakgeschossen aus dem Gürtel zerrte und auf Ogh-Taschur anlegte.
Das Gesicht des Korporals wurde kalkig vor Todesangst.
Redhorse schnellte hoch und warf dabei den Tisch um. Ogh-Taschur taumelte zur Seite. Fast gleichzeitig erfüllte das Dröhnen der Explosion den kleinen Raum.
Bevor Lope Losar ein zweites Mal feuern konnte, war Redhorse bei ihm und umklammerte die Pistole. Der Schuss hatte ihn fast betäubt. Jetzt war auch Henderson heran. Zusammen entwanden sie Losar die Waffe. Der Waffenmeister kämpfte wie ein Wahnsinniger, doch die beiden Offiziere hielten ihn sicher in ihrer Gewalt.
Redhorse sah den kleinen Ogh-Taschur mit hängenden Armen neben dem umgestürzten Tisch stehen.
»Schaffen Sie sofort zwei Medoroboter hierher!«, herrschte Redhorse den Korporal an. »Sehen Sie nicht, dass Losar einen Horror-Koller hat?«
Seine Stimme rief den Korporal in die Wirklichkeit zurück. Ogh-Taschur hastete aus der Kabine.
Henderson blickte Redhorse mit zusammengekniffenen Lippen an.
»Der siebte Fall in drei Tagen!«, stieß er hervor.
Redhorse nickte. »Ausgerechnet Losar«, gab er zurück. »Ich hätte ihn für ausgeglichener gehalten.«
Gleichzeitig bedauerte er diese Worte, denn sie waren ungerecht. Es hätte ihm ebensogut widerfahren können, das wusste er genau. Irgendwie hingen diese Anfälle mit dem Verkleinerungsprozess zusammen, den die gesamte Besatzung der CREST II durchgemacht hatte. Mangels eines anderen Ausdrucks hatten die Ärzte für diese Krankheit den Ausdruck »Horror-Koller« geprägt. Jeder, der davon befallen wurde, begann mit der ersten erreichbaren Waffe auf ehemalige Freunde loszugehen. Das war das erste Stadium des Kollers. Nach zwei Stunden ununterbrochenen Tobens, das nur von starken Medikamenten eingedämmt werden konnte, brachen die Kranken in sich zusammen und lagen stundenlang wie gelähmt da. Dann normalisierte sich ihr Befinden. Wenn sie zu sich kamen, konnten sie sich an nichts mehr erinnern.
Drei Minuten später rollten zwei Medoroboter in die Kabine. Sie wussten bereits, was sie zu tun hatten. Eine Bahre wurde aufgeklappt. Losar erhielt eine Injektion und wurde mit Gewalt auf die Liege gedrückt. Feste, breite Bänder hielten ihn darauf fest. Ogh-Taschur stand mit blassem Gesicht neben der Tür und beobachtete, wie die beiden Roboter mit dem Kranken verschwanden.
»Er hätte mich fast getroffen«, stammelte der Korporal.
Schweigend blickte Don Redhorse zum Einschuss an der Wand. Mit einemmal war ihm ihre Lage wieder voll zum Bewusstsein gekommen. Zwei Wochen terranischer Zeitrechnung waren seit dem Eintreffen der ANDROTEST II verstrichen. Die Hoffnungen, die die Besatzung der CREST II in das Nachschubschiff gesetzt hatten, waren unerfüllt geblieben. Auch Oberst Kotranow war mit seinen Begleitern ins Unglück geflogen. Kurz zuvor war der Versuch, eine der vier Südpolkuppeln durch eine chemische Sprengladung zu vernichten, ebenfalls fehlgeschlagen. Das hatte nicht dazu beigetragen, die Moral der Besatzung zu heben. Immer häufiger wurden einzelne Raumfahrer vom Horror-Koller überrascht.
Nun war auch Lope Losar, mit dem Redhorse seit ihren gemeinsamen Erlebnissen in der Bergfestung Llalag eine echte Freundschaft verband, der tückischen Krankheit zum Opfer gefallen. Es war Zufall, dass Ogh-Taschur noch am Leben war.
Langsam hob Redhorse den umgestürzten Tisch wieder auf. Er sammelte die Karten und das Geld ein.
Auf Losars Platz lag der schwarze Joker.
*
Man sah es schon an den Gesichtern der beiden Piloten, dass sie keine guten Nachrichten brachten. Und an der Art, wie sie sich in ihren einfachen Kombinationen bewegten: ungelenk und langsam, als könnten sie durch eine Verzögerung ihrer Ankunft das Geschick der auf Horror verschlagenen Terraner ändern.
Niedergeschlagene Männer, dachte Redhorse bekümmert, als die beiden Piloten das große Schott der Zentrale passierten und auf Perry Rhodan und Atlan zugingen. Männer, deren scharfer Verstand die verhängnisvolle Situation genau einzuschätzen vermochte, deren Disziplin ihnen jedoch verbot, ihre Hoffnungslosigkeit offen zu zeigen.
Etwa zehn Meter von Redhorse entfernt stand der Oxtorner Omar Hawk mit seinem Okrill. Sherlock verhielt sich vollkommen ruhig. Im stillen bewunderte Redhorse den Umweltangepassten, dem es gelungen war, dieses Tier zu zähmen.
Unmittelbar vor Rhodan blieben die Piloten stehen und salutierten.
»Wir haben die Südpolstation ohne Schwierigkeiten anfliegen können, Sir«, sagte der Sprecher der beiden. Redhorse wusste, dass die Raumfahrer mit zwei chemisch angetriebenen Strahlflugzeugen vom Typ F-913 G gestartet waren.
»Berichten Sie, Leutnant Nosinsky«, sagte Rhodan ruhig.
Leutnant Conrad Nosinsky war erst zweiundzwanzig Jahre alt, aber er wirkte wie ein Dreißigjähriger, mit seiner stämmigen Figur und seinen dunklen Haaren. Nosinsky war kein Mann, der viel von der Meinung anderer Menschen hielt, aber er war unbedingt zuverlässig und hatte die Fähigkeit, jede Situation nüchtern zu beurteilen.
»Die Station strahlt weiterhin ihr Verdichtungsfeld aus«, gab der Offizier bekannt. Er wartete nicht, dass seine Worte irgendeine Reaktion auslösten, sondern fuhr fort: »Es sieht nicht so aus, als hätten die kleinen Geschütze der ANDROTEST etwas ausrichten können. Außerdem haben Sergeant Galton und ich feststellen können, dass die Station jetzt unter einem starken Schutzschirm liegt.«
Einer der Männer, die auf der anderen Seite des Raumes standen, stieß einen lauten Pfiff aus.
»Ein Schutzschirm«, wiederholte Rhodan nachdenklich. »Das bedeutet, dass wir keine Chance haben, nochmals zu den Kuppeln vorzustoßen, um eine Sprengung vorzunehmen.«
»Ja, Sir«, sagte Leutnant Nosinsky. Jeder der Anwesenden wusste, dass das Ergebnis des Erkundungsfluges eine Reihe hoffnungsvoller Pläne undurchführbar werden ließ.
»Ich danke Ihnen«, sagte Rhodan. »Sie können sich jetzt zurückziehen und erholen.«
Nosinsky und Galton grüßten und verließen die Zentrale.
»Ich glaube, wir müssen wieder ganz von vorn anfangen«, sagte Rhodan. »Die Südpolstation ist im Augenblick für uns unangreifbar. Wir werden uns darauf konzentrieren, unter allen Umständen die bald zu erwartende ANDROTEST III zu warnen, damit diesem Schiff nicht das gleiche Schicksal widerfährt wie seinem Vorgänger.«
»Dazu benötigen wir ein starkes Funkgerät«, erinnerte Atlan. »Unsere Hyperkomgeräte arbeiten nicht. Mit den drei armseligen, chemisch betriebenen Notkraftwerken sind wir nicht in der Lage, die nötige Sendeenergie für einen Warnfunkspruch zu erzeugen.«
Ohne spürbare Kraftanstrengung stieß sich Don Redhorse von der Wand ab, gegen die er sich gelehnt hatte. Er wusste, dass Rhodan ihn jetzt zum Sprechen auffordern würde.
»Atlan hat recht«, stimmte Rhodan dem Arkoniden zu. »Ohne einen Hypersender können wir die ANDROTEST nicht warnen. Allerdings gibt es eine Möglichkeit, einen Hypersender zu beschaffen. Captain Redhorse, erklären Sie uns bitte, was innerhalb der zweiten Etage Horrors geschehen ist, als Sie eine der Kaulquappen notlanden mussten.«
Redhorse glaubte das Dröhnen der überlasteten Triebwerke der C-11 in seinen Ohren vibrieren zu fühlen, als seine Gedanken in die Vergangenheit zurückkehrten. Zweieinhalb Monate waren fast verstrichen, seit die CREST II die Rotetage verlassen hatte.
»Ich glaube, dass ich darauf verzichten kann, Sie mit näheren Einzelheiten zu langweilen«, begann Redhorse. »Für uns ist nur der Augenblick kurz vor dem Aufprall der Kaulquappe wichtig. Ich bin sicher, dass vor der Vernichtung des Beibootes mindestens zwei Shifts von der robotgesteuerten Sicherheitsanlage ausgestoßen wurden. Diese Raupenfahrzeuge müssten nach menschlichem Ermessen noch in der Nähe der Aufschlagstelle zu finden sein. Da sie nicht in den Wirkungskreis des Potenzialverdichters gerieten, besitzen sie zweifellos noch ihre ursprüngliche Größe, was bedeutet, dass ihre Hypersender noch in Ordnung sind.«
Geduldig wartete Redhorse, dass sich der Aufruhr, der seinen Worten folgte, legen würde. Doch es war Rhodan, der die heftigen Diskussionen mit einer Handbewegung zum Verstummen brachte.
»Sie scheinen zu vergessen, dass wir nur noch knapp zwei Millimeter große Wesen sind«, sagte Atlan zu Redhorse. »Die Shifts haben eine durchschnittliche Länge von zehn Metern. Selbst wenn es uns gelingen sollte, ins Innere vorzudringen, haben wir keine Aussichten, das Raupenfahrzeug zu starten.«
»Außerdem werden die Shifts längst von den Schnorcheln der Stadt Kraa zerstört worden sein«, bemerkte Major Hefrich.
Redhorse wusste, dass Hefrich leicht aus der Ruhe zu bringen war.
»Dies ist nicht der Plan des Captains«, mischte sich Rhodan ein. »Er hat mir lediglich von den Vorkommnissen berichtet.«
»He-hau!«, murmelte Redhorse. »Danke, Sir!«
»Sprechen Sie in einer Sprache, die wir alle verstehen!«, brauste Hefrich auf. »Dieser Armabschneiderdialekt geht mir auf die Nerven.«
Redhorse bewegte sich nicht. Er fragte sich, woher Hefrich wusste, dass er ein direkter Nachkomme der Powder-River-Cheyennes war, die ihren gefallenen Feinden den linken Arm abzuschlagen pflegten.
»Das genügt, Major!«, rief Rhodan. »Wir sind alle nervös und verzweifelt. Bevor wir uns streiten, wollen wir darüber reden, welche Chancen wir haben, in die zweite Etage vorzustoßen.«
»Es tut mir leid«, brachte Hefrich widerwillig hervor. Redhorse nickte schweigend.
»Die Öffnung, die sich die CREST gebrochen hat, um endlich in den freien Raum zu gelangen, ist nur dreihundertundachtzig Kilometer von hier entfernt«, sagte Rhodan. »Für einen Oldtimer ist es einfach, diese Stelle zu erreichen.«
»Wollen Sie sofort eine Maschine bis in die zweite Etage vorstoßen lassen?«
»Keineswegs!« Rhodan schüttelte den Kopf. »Zunächst werden zwei Maschinen einen Erkundungsflug machen und bis in die dritte Etage vordringen.«
Die dritte Etage, erinnerte sich Redhorse, war der Hohlraum unmittelbar unter der Oberfläche des Hohlplaneten Horror. Sobald man den Kunsthimmel dieser so genannten Gelbetage durchstieß, gelangte man in die zweite Ebene, wo sich die Shifts befinden mussten.
Die Maschinen vom Typ F-913 erreichten trotz ihrer Winzigkeit eine Geschwindigkeit von fast zwei Mach. Es war also anzunehmen, dass sie ihr Ziel erreichen würden.