Perry Rhodan 347: Die Sucher von M-87 - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 347: Die Sucher von M-87 E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Panik herrscht auf der Welt der Psychologen - die Bestien sind los Abgeschnitten von der Erde und der heimatlichen Milchstraße, befinden sich Perry Rhodan, die Männer der CREST IV und die beiden Haluter Icho Tolot und Fancan Teik schon seit langen Wochen in der Kugelgalaxis M-87. Mehr als 30 Millionen Lichtjahre trennen das Solare Flaggschiff von seinem Heimatstützpunkt. Niemand von den in den Weiten des Universums verschollenen Terranern weiß, ob das Solare Imperium der Menschheit den Angriffen der Zeitpolizisten bereits zum Opfer gefallen ist, oder ob es noch existiert. Inzwischen schreibt man an Bord der CREST Anfang April des Jahres 2436 irdischer Zeitrechnung. Die Abenteuer und Gefahren, die Perry Rhodan und seine Gefährten seit Beginn ihrer Sternenodyssee in M-87 zu bestehen hatten, übersteigen bereits weit das Maß dessen, was terranische Raumfahrer in Jahrzehnten des galaktischen Flottendienstes gemeinhin zu erleben pflegen. Mit den Herren von M-87 in freundlichen Kontakt zu kommen, hat sich als unmöglich erwiesen. Niemand will mit den Terranern etwas zu tun haben, solange sie Freunde der sogenannten "Bestien" sind. Dann, unter dem Druck harter Tatsachen, übergab Agen Thrumb den Terranern die MINHAU als Mittel zur Rückkehr in die Galaxis. Das Schiff war jedoch nichts anderes als eine Bombe, mit der die Galaxis entvölkert werden sollte. Nur einem Toten war es zu verdanken, daß der Vernichtungsplan Agen Thrumbs durchkreuzt wurde. Der Stützpunktingenieur hat trotzdem keinen Grund, sich geschlagen zu geben. Schließlich ist er wieder unumschränkter Herrscher in seiner Raumfestung und hat zudem noch Perry Rhodan und fünf andere der wichtigsten Männer der CREST in seiner Gewalt. Agen Thrumb bringt seine Gefangenen zum Planeten Dwellion - und übergibt sie an DIE SUCHER VON M-87...

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Nr. 347

Die Sucher von M 87

Panik herrscht auf der Welt der Psychologen – die Bestien sind los

von WILLIAM VOLTZ

Abgeschnitten von der Erde und der heimatlichen Milchstraße, befinden sich Perry Rhodan, die Männer der CREST IV und die beiden Haluter Icho Tolot und Fancan Teik schon seit langen Wochen in der Kugelgalaxis M 87. Mehr als 30 Millionen Lichtjahre trennen das Solare Flaggschiff von seinem Heimatstützpunkt. Niemand von den in den Weiten des Universums verschollenen Terranern weiß, ob das Solare Imperium der Menschheit den Angriffen der Zeitpolizisten bereits zum Opfer gefallen ist, oder ob es noch existiert.

Inzwischen schreibt man an Bord der CREST Anfang April des Jahres 2436 irdischer Zeitrechnung. Die Abenteuer und Gefahren, die Perry Rhodan und seine Gefährten seit Beginn ihrer Sternenodyssee in M 87 zu bestehen hatten, übersteigen bereits weit das Maß dessen, was terranische Raumfahrer in Jahrzehnten des galaktischen Flottendienstes gemeinhin zu erleben pflegen.

Mit den Herren von M 87 in freundlichen Kontakt zu kommen, hat sich als unmöglich erwiesen. Niemand will mit den Terranern etwas zu tun haben, solange sie Freunde der sogenannten »Bestien« sind.

Dann, unter dem Druck harter Tatsachen, übergab Agen Thrumb den Terranern die MINHAU als Mittel zur Rückkehr in die Galaxis. Das Schiff war jedoch nichts anderes als eine Bombe, mit der die Galaxis entvölkert werden sollte. Nur einem Toten war es zu verdanken, daß der Vernichtungsplan Agen Thrumbs durchkreuzt wurde.

Der Stützpunktingenieur hat trotzdem keinen Grund, sich geschlagen zu geben. Schließlich ist er wieder unumschränkter Herrscher in seiner Raumfestung und hat zudem noch Perry Rhodan und fünf andere der wichtigsten Männer der CREST in seiner Gewalt.

Agen Thrumb bringt seine Gefangenen zum Planeten Dwellion – und übergibt sie an DIE SUCHER VON M 87 ...

Die Hauptpersonen des Romans

Atlan – Der Arkonide macht sich mit der CREST IV zur Verfolgung auf.

Perry Rhodan, Roi Danton, John Marshall, Oro Masut, Dr. Josef Lieber und Dr. Jean Beriot – Der Großadministrator und seine Begleiter sollen einer »Gehirnwäsche« unterzogen werden.

Agen Thrumb – Stützpunktingenieur und Träger des Zentrumsleuchtens.

Luro Movan – Chefpsychologe vom Planeten der Sucher.

Gucky – Der Mausbiber hält Kontakt mit den Gefangenen.

1.

Die Lichter an Bord der CREST IV flackerten. Ein Knistern, als wäre das gesamte Schiff mit Elektrizität geladen, ging durch die 2500 Meter durchmessende Stahlhülle. In der Kommandozentrale wurden die großflächigen Bildschirme von grellweißen Streifen überzogen. Die Konverter und Generatoren dröhnten unter der überhöhten Beanspruchung.

Lordadmiral Atlan, der im Kontrollstand Platz genommen hatte, fing einen besorgten Blick Oberst Akrans auf.

»Wir sind zu dicht dran, Sir«, sagte der Epsaler mit unterdrückter Stimme. »Auf die Dauer hält der HÜ-Schirm diese Belastung nicht aus.«

Atlan antwortete nicht, sondern blickte auf die Bildschirme. Die Protuberanzen, die wie Flammenzungen weit in den Raum schnellten, schienen zum Greifen nah.

»Wir müssen die enge Umlaufbahn um diese Sonne beibehalten«, sagte Atlan, als er merkte, daß Merlin Akran auf eine Antwort wartete. »Die Dumfries sind intelligent genug, um auf den Gedanken zu kommen, alle Sterne in der Nähe von Agen Thrumbs Festung zu untersuchen.«

Die Sonnenenergie ließ den großen Panoramabildschirm aufleuchten, und Akrans Gesicht wirkte einen Augenblick wie eine bronzene Totenmaske. Atlan überlegte, wie müde der Kommandant der CREST IV sein mußte. Merlin Akran hatte seinen Platz in der Zentrale in den vergangenen drei Tagen kaum verlassen.

Das Gros der dumfriesischen Flotte war verschwunden. Atlan schätzte, daß hundert Schiffe des Gegners in diesem Raumsektor zurückgeblieben waren, um die Absicherung der Festung zu übernehmen und gleichzeitig nach dem terranischen Schiff zu suchen.

Atlan wußte, daß nach der Zerstörung der MINHAU eine gnadenlose Jagd auf die CREST IV und das Schiff der beiden Haluter begonnen hatte. Das Flaggschiff der Solaren Flotte stand nur sechs Lichtmonate von der Festung entfernt im Ortungsschutz einer blauen Riesensonne.

In den drei vergangenen Tagen waren viermal dumfriesische Schiffe in gefährliche Nähe gekommen, ohne die CREST IV zu entdecken. Atlan wußte, welches Risiko die enge Umlaufbahn um den blauen Stern bedeutete, aber er wußte auch, daß er nur auf diese Weise einer Verfolgungsjagd entgehen konnte. Atlan dachte an Perry Rhodan und die fünf anderen Männer, die sich als Gefangene Agen Thrumbs auf der Festung aufhielten. Im Augenblick konnte diesen Männern nicht geholfen werden. Merlin Akrans Stimme schreckte Atlan aus seinen Gedanken.

»Wo mag sich das halutische Schiff jetzt befinden?« fragte der Epsaler.

Der Arkonide wußte darauf keine Antwort. Icho Tolot und Fancan Teik waren mit ihrem Schiff aufgebrochen, um das Parjar-System zu erreichen. Tolot ging von der Voraussetzung aus, daß die Stützpunktingenieure nichts von der Zerstörung des Dimetranstriebwerks im Schiff der Haluter wußten.

Icho Tolot beabsichtigte, sich während seines Fluges zum Parjar-System mehrmals von gegnerischen Schiffen orten zu lassen. Die verfolgenden Dumfries mußten annehmen, daß die Haluter unter allen Umständen die drei roten Sonnen erreichen wollten, die das Parjar-System bildeten. Diese drei Sonnen bildeten einen sogenannten Jetstrom-Kompensationspunkt, von dem aus man einen Dimetransflug unternehmen konnte, ohne sich der Gefahr einer Vernichtung durch das blaue Zentrumsleuchten der Galaxis M 87 aussetzen zu müssen.

»Tolot und Teik sind zum Parjar-System unterwegs«, sagte Atlan zu dem Epsaler. »Wir brauchen uns keine Sorgen um die beiden Haluter zu machen. Sie wissen genau, worauf es ankommt.«

»Was versprechen Sie sich davon, wenn die Stützpunktingenieure glauben, daß Tolots Schiff ein funktionierendes Dimetranstriebwerk besitzt?«

»Unsere Gegner werden befürchten, daß wir alle Besatzungsmitglieder der CREST IV an Bord des halutischen Schiffes zusammenpferchen und in die Milchstraße zurückkehren«, antwortete Atlan. »Das ist ein psychologischer Vorteil für uns, denn die Stützpunktingenieure müssen diese Möglichkeit, von der sie annehmen sollen, daß sie für uns realisierbar ist, in ihre Planungen einbeziehen.«

Akran wollte antworten, doch ein Krachen in der Ortungsanlage unterbrach ihn. Die Bildschirme schienen Feuer zu speien. Die titanischen Kräfte der Sonne hatten das Schiff für Sekunden in ihrer Gewalt. Der HÜ-Schirm drohte zusammenzubrechen.

Merlin Akran krümmte sich auf seinem Sitz zusammen. Der untersetzte Epsaler umklammerte die Hauptkontrollschaltung, um im geeigneten Augenblick davonrasen zu können.

Atlan preßte die Lippen zusammen. Wenn der HÜ-Schirm ausfiel, besaßen sie keine echte Fluchtchance. Die CREST IV würde kurz aufglühen und wie ein Wassertropfen auf einer heißen Metallplatte verdampfen.

Der Arkonide blickte auf seine Uhr, um sich von seinen düsteren Gedanken abzulenken. Vor einer Stunde waren zwei Moskito-Jäger gestartet, deren Besatzungen den Befehl hatten, mit Rhodans Gruppe Kontakt aufzunehmen. An Bord eines dieser Kleinstraumschiffe befand sich Gucky. Atlan hoffte, daß es dem Mausbiber gelingen würde, eine telepathische Verbindung mit John Marshall herzustellen.

Wieder knackten die Taster- und Spürgeräte.

»Es ist Wahnsinn«, murmelte Merlin Akran. »Wir fordern das Schicksal heraus.«

Atlan deutete auf vier flackernde Punkte am Rande des Panoramabildschirms.

»Schiffe der Dumfries«, sagte er bedeutungsvoll. »Sie tauchen immer wieder in diesem Gebiet auf. Dies ist der einzige Platz, an dem wir vor ihnen sicher sind.«

Akran versuchte zu lächeln.

»Ich bin gespannt, wer zuerst versagt, meine Nerven oder der HÜ-Schirm«, sagte er.

Die Ausläufer zweier mächtiger Protuberanzen erreichten die CREST IV und erschütterten sie. Sekundenlang floß der größte Teil aller im Schiff produzierten Energie in den Abwehrschirm. In der Zentrale wurde es fast dunkel. Einer der Kontrollingenieure an der Bordpositronik stöhnte unterdrückt auf. Im HÜ-Schirm der CREST IV entluden sich unvorstellbare Energiemengen. Das Schiff schien zu wimmern. Die Männer in der Zentrale verstanden diese »Sprache«. Sie wußten, daß das Flaggschiff sich in größter Gefahr befand.

Atlan starrte auf die Kontrollen. Der Anzeiger für die höchstzulässige Belastung des HÜ-Schirms hatte den roten Punkt überschritten. Gleich mußte der Schirm zusammenbrechen.

Akran blickte zu dem USO-Lordadmiral hinüber. Seine Augen drückten mehr aus, als Worte es vermocht hätten.

Da wurde es heller. Die Anzeigennadel, die den gefährlichen Punkt bereits überschritten hatte, fiel zurück.

»Wir haben es noch einmal geschafft«, murmelte der Leitende Ingenieur, Oberstleutnant Bert Hefrich. »Lange spielt unser HÜ-Schirm jedoch nicht mehr mit. Die Generatoren werden pausenlos überlastet. Der Gedanke, daß einer der Konverter ausfallen könnte, verursacht mir Alpträume.«

Auf den Bildschirmen der Ortungsanlagen waren noch immer einige flackernde Impulse zu erkennen. Innerhalb der Energiefluten, von denen die CREST IV umgeben war, konnte man zwar unmöglich exakte Peilungen vornehmen, doch Atlan war sicher, daß die fremdartigen Impulse von Dumfrie-Schiffen verursacht wurden, die in diesem Raumsektor patrouillierten.

»Wir bleiben vorläufig auf dieser Kreisbahn«, entschied der Arkonide.

2.

Ein Ächzen durchlief die Festung, ein knirschender Laut, als wollte das mächtige Gebilde auseinanderbrechen. Einer der sechs Männer, die am Boden des schwach beleuchteten Raumes lagen, bewegte sich wie im Schlaf. Nach einer Weile, als der Lärm nicht nachließ, richtete er sich auf die Knie, um zu lauschen.

»Hören Sie das?« fragte Dr. Jean Beriot seine Mitgefangenen.

»Die Reparaturarbeiten sind in vollem Gang«, antwortete Roi Danton, ohne den Kopf zu heben. »Ich glaube, daß Agen Thrumb seine Festung bald wieder vollkommen in Ordnung gebracht haben wird.«

Plötzlich wurde es wieder ruhig. In die Stille hinein klang Perry Rhodans Stimme.

»Das Geräusch, das wir soeben vernommen haben, rührte nicht von Reparaturarbeiten her«, sagte er.

Dr. Beriot, der bucklige Chefphysiker der CREST IV, versuchte Rhodans Gesichtsausdruck im Halbdunkel zu erkennen.

»Was, glauben Sie, ist passiert?« wollte er wissen.

»Ich vermute, daß eines der riesigen Schiffe der Dumfries gelandet ist«, erwiderte Rhodan. »Wir wissen von Agen Thrumb, daß in den beiden vergangenen Tagen mehrere kleinere Walzenschiffe auf der Festung niedergegangen sind, um Robotkommandos abzusetzen. Die Geräusche, die dabei entstanden, klangen ähnlich.«

Beriots dunkle Augen drückten Furcht aus.

»Ich möchte wissen, was dort draußen vorgeht«, sagte er. »Was hat Agen Thrumb mit uns vor?«

»Das werden wir noch früh genug erfahren«, meinte Roi Danton.

Rhodan konnte sich vorstellen, daß der Stützpunktingenieur noch vollkommen von der Wiederherstellung der Ordnung auf der Festung in Anspruch genommen wurde. Agen Thrumb war nur zweimal im Gefängnis der Terraner aufgetaucht. Jedesmal hatte er Bemerkungen gemacht, die darauf schließen ließen, daß er die sechs Männer baldmöglichst abtransportieren wollte.

Wohin wollte man sie bringen?

Auf diese Frage wußte Perry Rhodan keine Antwort. Auch Marshalls wiederholte Versuche, sich in die Gedankengänge des Stützpunktingenieurs einzuschalten und auf diese Weise eine Erklärung zu finden, waren gescheitert.

Agen Thrumb hatte den Terranern auseinandergesetzt, daß jede Hoffnung auf Flucht sinnlos war. Die Festung wurde wieder von einem undurchdringlichen Schutzschirm umgeben. Roboter und Spezialkommandos der Dumfries und Blauen waren pausenlos im Einsatz, um die letzten Schäden zu beheben.

Was aber kam danach?

Perry Rhodan war überzeugt davon, daß Agen Thrumb längst Kontakt mit den Konstrukteuren des Zentrums aufgenommen und von diesen Befehle erhalten hatte. So bestand für Rhodan die Hoffnung, bald einem Konstrukteur des Zentrums gegenüberzutreten und mit ihm verhandeln zu können. Vielleicht waren diese geheimnisvollen Wesen verständiger als die Angehörigen untergeordneter Kasten.

Von irgendwoher kam ein heftiges Klopfen und unterbrach Rhodans Gedanken.

»Überall in der Festung wird gearbeitet«, stellte Dr. Josef Lieber, der Chefmathematiker der CREST IV, fest. Seine hervorstehenden Augen leuchteten im schwachen Licht. Lieber schien die Gefangenschaft gelassener hinzunehmen als Dr. Beriot, der offensichtlich unter den derzeitigen Verhältnissen litt.

Die beiden Wissenschaftler waren gewöhnt, ständig an Bord der CREST IV zu leben. Bisher hatten sie sich selten in Sondereinsätzen bewähren müssen, so daß die derzeitige Situation für sie besonders verwirrend war.

Perry Rhodan, John Marshall und auch Roi Danton und sein ertrusischer Leibwächter Oro Masut fanden sich leichter mit den Gegebenheiten ab.

Draußen im Gang entstanden Geräusche. Rhodan erhob sich erwartungsvoll. Die Tür ihres Raumes blieb jedoch verschlossen. Wer immer draußen vorbeigegangen war, hatte sich nicht um die Gefangenen gekümmert. Agen Thrumb hatte offenbar strenge Befehle gegeben, die der Festungsbesatzung verboten, sich mit den Terranern in Verbindung zu setzen.

»Warum greift Atlan nicht ein?« fragte Dr. Lieber.

»Sie vergessen, daß die Festung von dumfriesischen Schiffen bewacht wird«, sagte Rhodan. »Der Verlust der CREST, oder allein eine schwere Beschädigung des Schiffes, würden uns zu endgültigen Gefangenen dieser Galaxis machen.«

Während er sprach, ruhten seine Blicke auf Dr. Beriot, und er fragte sich, was in diesem Mann vorgehen mochte. Er hätte John Marshall befehlen können, den Physiker telepathisch zu überwachen, denn seine eigenen, schwachen Fähigkeiten auf diesem Gebiet reichten nicht aus, um Beriots Unterbewußtsein zu ergründen.

Dr. Jean Beriot war ein typischer »Kabinenmann«, ein Wissenschaftler, der an Bord eines Schiffes Wunderdinge verrichten konnte, der jedoch unsicher wurde, sobald er seine gewohnte Umgebung verlassen mußte.

Plötzlich schwang die Tür auf, und Agen Thrumb stand in der Öffnung. Sein weißer, schimmernder Körper hob sich als scharf gezeichnete Silhouette gegen die Helligkeit des Ganges ab.

»Der Stützpunktingenieur!« stieß Oro Masut hervor.

Agen Thrumb sprach nicht. Schweigend beobachtete er die Gefangenen.

Im Gang waren Geräusche zu hören. Rhodan schloß daraus, daß Agen Thrumb nicht allein gekommen war. Wahrscheinlich standen zu beiden Seiten des Eingangs bewaffnete Dumfries.

»Haben Sie das Schiff landen hören?« fragte der Stützpunktingenieur schließlich.

»Wir haben den Lärm gehört und vermuteten, daß er von einem Schiff ausgelöst wurde«, entgegnete Perry Rhodan. Er sprach ruhig, denn er war sicher, daß Agen Thrumb jede Art sichtbarer Verwirrung begrüßen würde.

»Es sind bereits viele Schiffe gelandet und wieder gestartet«, sagte Agen Thrumb. Seine Stimme hob sich. »Ich habe Ihnen bereits angekündigt, daß ich Sie von hier wegbringen lasse. Jetzt ist es soweit.«

»Ich nehme an, Sie werden sich nicht an unseren Einwänden stören«, meinte Rhodan spöttisch. »Trotzdem will ich noch einmal versuchen, Sie umzustimmen.«

»Sie wollen mir erzählen, daß Sie keine Feinde der Stützpunktingenieure sind«, erriet Agen Thrumb.

»Richtig«, bekräftigte Rhodan. »Warum verschließen Sie sich vor unseren logischen Argumenten?«

»Es mag sein, daß Sie nicht unser Feind sind, aber Sie sind ein Freund zweier Bestien. Wo ist da der Unterschied?«

»Der Unterschied besteht darin, daß Icho Tolot und Fancan Teik zwei Haluter sind, die meinem Volk schon oft geholfen haben«, antwortete Rhodan.

Agen Thrumb machte eine Bewegung, die seine Verachtung ausdrücken sollte.

»Sie sind von den beiden Bestien beeinflußt worden«, behauptete er. »Doch diesem Zustand wird jetzt ein Ende gemacht.«

Rhodans Gehirn signalisierte Gefahr. Was hatten Agen Thrumbs letzte Worte zu bedeuten?

Der Stützpunktingenieur war der Unterhaltung überdrüssig geworden, und er gab seinen bisher im Hintergrund gebliebenen Begleitern ein Zeichen. Acht Dumfries tauchten auf und richteten ihre Strahlenkarabiner auf die Gefangenen.

»Man bringt uns weg«, sagte Roi Danton grimmig. »Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit zur Flucht.«

»Wir dürfen uns nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen lassen«, sagte Rhodan warnend. »Es hat zwar den Anschein, als wollte uns Agen Thrumb für seine Pläne benutzen, aber er wird nicht zögern, uns zu töten, wenn wir ihm Schwierigkeiten bereiten.«

Ein Dumfrie trat vor ihn und preßte ihm die Mündung einer Strahlenwaffe in die Seite. Die gepanzerte Riesenkröte handelte auf Befehl Agen Thrumbs, der ihr ein Zeichen gegeben hatte.

»Sie werden verstehen, daß ich es nicht dulden kann, wenn Sie sich jetzt noch in Ihrer eigenen Sprache unterhalten«, sagte der Stützpunktingenieur. »Wenn Sie etwas zu besprechen haben, müssen Sie sich des Zentrums-Idioms bedienen.«

Rhodan lächelte kalt und trat einen Schritt zur Seite.

»Sie haben den Finger am Drücker«, sagte er zu Agen Thrumb.

Vier Dumfries nahmen Oro Masut und Dr. Beriot in die Mitte. Masuts von Narben entstelltes Gesicht zeigte deutlich, was er von einer solchen Behandlung hielt. Dantons riesenhafter Leibwächter konnte jedoch gegen die Übermacht der Dumfries nichts ausrichten, und er war sich dieser Tatsache vollkommen bewußt.

»Jetzt sind Sie an der Reihe«, entschied Agen Thrumb und deutete auf Dr. Lieber und Roi Danton.

Die beiden Männer wurden hinausgeführt.

»Ich bin sicher, daß Sie sich Sorgen machen«, sagte Agen Thrumb zu Perry Rhodan. »Ihre Haltung ist zwar zu bewundern, aber mit Stolz allein können Sie Ihre Lage nicht verbessern.«

»Ich nehme an, daß Gewalt die einzige Möglichkeit ist, die uns weiterhelfen könnte«, mutmaßte Rhodan. »Das ist bedauerlich, denn ein Wesen von Ihrer Intelligenz sollte sich vor Tatsachen nicht verschließen.«

»Sie drohen und schmeicheln mir«, sagte Agen Thrumb. »Warten Sie ab, bis wir auf Dwellion sind, dann wird man Ihnen helfen.«

Das war wieder eine geheimnisvolle Andeutung, die Rhodan beunruhigte. Zum erstenmal war der Name Dwellion gefallen. Zweifellos handelte es sich um eine Welt, die von den Stützpunktingenieuren besetzt war. Rhodan bezweifelte jedoch, daß man ihnen dort helfen würde. Agen Thrumbs Worte mußten eine doppelte Bedeutung besitzen.

Vier Dumfries kamen herein. Ihre kurzen Beine bewegten sich ruckartig. Ihre seltsame Kleidung, die nur aus Gurten und einer Art Höschen bestand, hätte unter anderen Umständen lächerlich gewirkt. Vom menschlichen Standpunkt aus waren die Dumfries ausgesprochen häßliche Lebewesen.

Rhodan war sich nicht darüber im klaren, auf welcher Entwicklungsstufe die Dumfries standen. Vom Äußeren her schienen sie den Skoars unterlegen zu sein, aber das war ein Anhaltspunkt, der täuschen konnte. In ihrer Verhaltensweise erinnerten die Krieger Rhodan an die Maahks, wenn er auch bezweifelte, daß sie so intelligent waren wie die Methanatmer.

»So«, sagte Agen Thrumb. »Lassen Sie uns gehen.«

Sein verhältnismäßig höflicher Tonfall wirkte angesichts der bewaffneten Dumfries unglaubhaft.