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Der Spieß wird umgedreht - das Raumschiff der Rebellen dringt in das Reich der Akonen ein An Bord der CREST IV, des in den Weiten der Kugelgalaxis M-87 verschollenen Flaggschiffs der Solaren Flotte, schreibt man Mitte Mai des Jahres 2436 irdischer Zeitrechnung. Dabei weiß niemand von den Terranern, die zusammen mit Perry Rhodan, Icho Tolot und Fancan Teik, den beiden Halutern, mehr als 30 Millionen Lichtjahre weit aus ihrer heimatlichen Galaxis verschlagen wurden, ob die Erde und das Solare Imperium überhaupt noch bestehen. Schließlich wurde die CREST IV zu einem Zeitpunkt aus der Galaxis geschleudert, als die Schwingungswächter mit dem Riesenrobot OLD MAN Kurs auf das Sol-System nahmen, um die angeblichen "Zeitverbrecher" zu vernichten. Die Verantwortlichen, die während Perry Rhodans Abwesenheit das Solare Imperium lenken, wissen ihrerseits nicht, ob die CREST IV noch existiert. Sie hoffen es nur, und sie hoffen inbrünstig, daß Perry Rhodan bald zurückkehren möge, denn in der Stunde der riesengroßen Gefahr, die der Menschheit droht, wird der Begründer der Dritten Macht und Schöpfer des Imperiums dringender denn je benötigt. Auch die Unterstützung durch das Kommando der Giganten von Halut und der Schlag gegen die Brutstation der Symbionten haben nicht die erhoffte Wende herbeiführen und die tödliche Aktivität der Schwingungswächter unterbinden können. Erst das von Staatsmarschall Reginald Bull geleitete Unternehmen gegen die "Experimente mit der Zeit" verspricht den Terranern eine echte Chance für einen Waffenstillstand oder eine Atempause im Kampf gegen die Schwingungswächter. Der Zeittransmitter, den die Akonen, die alten Gegner Terras, innerhalb des Imperiums aktiviert hatten, um die Zeitpolizisten zum Angriff auf Terra anzustacheln, ist ausgeschaltet. Und als bekannt wird, daß die Akonen noch einen zweiten Transmitter besitzen, schlägt die Stunde des DOPPELAGENTEN VON RUMAL...
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Nr. 355
Der Doppelagent von Rumal
Der Spieß wird umgedreht – das Raumschiff der Rebellen dringt in das Reich der Akonen ein
von WILLIAM VOLTZ
An Bord der CREST IV, des in den Weiten der Kugelgalaxis M 87 verschollenen Flaggschiffs der Solaren Flotte, schreibt man Mitte Mai des Jahres 2436 irdischer Zeitrechnung. Dabei weiß niemand von den Terranern, die zusammen mit Perry Rhodan, Icho Tolot und Fancan Teik, den beiden Halutern, mehr als 30 Millionen Lichtjahre weit aus ihrer heimatlichen Galaxis verschlagen wurden, ob die Erde und das Solare Imperium überhaupt noch bestehen. Schließlich wurde die CREST IV zu einem Zeitpunkt aus der Galaxis geschleudert, als die Schwingungswächter mit dem Riesenrobot OLD MAN Kurs auf das Solsystem nahmen, um die angeblichen »Zeitverbrecher« zu vernichten.
Die Verantwortlichen, die während Perry Rhodans Abwesenheit das Solare Imperium lenken, wissen ihrerseits nicht, ob die CREST IV noch existiert. Sie hoffen es nur, und sie hoffen inbrünstig, dass Perry Rhodan bald zurückkehren möge, denn in der Stunde der riesengroßen Gefahr, die der Menschheit droht, wird der Begründer der Dritten Macht und Schöpfer des Imperiums dringender denn je benötigt.
Auch die Unterstützung durch das Kommando der Giganten von Halut und der Schlag gegen die Brutstation der Symbionten haben nicht die erhoffte Wende herbeiführen und die tödliche Aktivität der Schwingungswächter unterbinden können. Erst das von Staatsmarschall Reginald Bull geleitete Unternehmen gegen die »Experimente mit der Zeit« verspricht den Terranern eine echte Chance für einen Waffenstillstand oder eine Atempause im Kampf gegen die Schwingungswächter.
Die Hauptpersonen des Romans
Vito Batabano – Agent und Spezialist der USO.
Dr. Geoffry Abel Waringer – Chefwissenschaftler des Planeten Last Hope.
General Koster Heks – Militärischer Befehlshaber des Planeten Last Hope.
Sequoh von Bet-Hesda – Ein alter Akone.
Shazam Leneck und Skormish ot Zel – Zwei unversöhnliche Gegner der Menschheit des Solaren Imperiums.
Haiker Lastron
1.
Captain Vito Batabano wartete, bis der Druckausgleich in der Schleusenkammer der TITMOUSE hergestellt war, dann nahm er seinen Helm ab und öffnete das innere Schott.
Der Tyotchabellianer auf seiner rechten Schulter stieß einen warnenden Pfiff aus.
Das, und der Umstand, dass er noch seinen Schutzanzug trug, rettete dem USO-Spezialisten das Leben.
In der kleinen Zentrale der TITMOUSE standen zwei akonische Techniker und feuerten ihre Thermowaffen auf Vito Batabano ab.
Batabano warf sich zur Seite, als Osterlizer pfiff. Seit Jahren war er daran gewöhnt, auf Warnungen des Tyotchabellianers sofort zu reagieren.
Der Captain prallte gegen die Wand der Schleusenkammer. Eine der Strahlbahnen hatte ihn an der Hüfte getroffen. Der Schmerz raste wie glühende Nadeln durch seinen Körper. Instinktiv hatte er seine eigene Waffe herausgerissen. Die beiden Akonen, die offenbar glaubten, Batabano entscheidend getroffen zu haben, zögerten eine Sekunde zu lange.
Die Waffe des USO-Spezialisten spie Tod und Verderben. Die akonischen Techniker brachen zusammen.
Osterlizer kicherte erregt, als Batabano mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Zentrale taumelte und sich in den Pilotensitz fallen ließ. Der Captain riss die dampfenden Fetzen des Schutzanzugs von seinem Körper und blickte entsetzt auf die große Wunde an seiner linken Hüfte. Die Kontrollen verschwammen vor seinen Augen. Er biss sich auf die Zähne, dass es knirschte.
Er musste den akonischen Stützpunkt verlassen haben, bevor Sequoh von Bet-Hesda misstrauisch wurde. Batabano war sicher, dass die beiden Techniker, die offenbar die Wahrheit über ihn herausgefunden hatten, den Stützpunkt noch nicht verständigt hatten. Die beiden Männer hatten die TITMOUSE überprüfen sollen und hatten dabei aus Neugier die Positronik des kleinen Diskusschiffs untersucht. Batabano verwünschte seine Nachlässigkeit. Er selbst hatte die Techniker gebeten, sein Schiff startbereit zu machen. Zum Glück wusste niemand auf Hep-Tart III, dass die Männer sich in seinem Raumschiff aufgehalten hatten.
Batabano schätzte, dass auf dem dritten Mond des Planeten Hep-Tart dreitausend Akonen und Antis lebten, die alle dem Geheimbund Condos Vasac angehörten. Es würde einige Zeit dauern, bevor man die beiden Techniker vermisste. Niemand würde auf den Gedanken kommen, dass Vito Batabano für ihr Verschwinden verantwortlich war.
Batabano wusste, dass er sich diesen Zwischenfall hätte ersparen können, wenn er die Bordpositronik erst jetzt programmiert hätte. Er war jedoch schon vor ein paar Stunden an Bord der TITMOUSE gewesen, um die Flugkoordinaten zu berechnen und zu programmieren.
Batabano wischte sich den Schweiß von der Stirn. Osterlizer schnurrte zufrieden und schmiegte sich dicht an Batabanos Nacken. Zweifellos verfügte der Tyotchabellianer über eine gewisse Intelligenz, aber er schien nicht zu begreifen, dass sein terranischer Freund schwer verwundet war und verzweifelt gegen eine Ohnmacht ankämpfte.
Batabanos rechte Hand umschloss den Starthebel. Zum Glück war alles vorbereitet. Die Automatik war eingestellt.
Die TITMOUSE hob sich von der Oberfläche des Mondes Hep-Tart III ab. Niemand forderte Batabano zur Umkehr auf.
Der Captain hatte keine schmerzstillenden Mittel an Bord. Alles, was er tun konnte, war, einen notdürftigen Verband anzulegen. Er bezweifelte jedoch, dass er die Kraft dazu besaß.
»Hoffentlich war nicht alles umsonst, Osterlizer«, presste er hervor.
Das dreißig Zentimeter große Wesen auf seiner Schulter breitete den bauschigen Schwanz aus und schlug damit vergnügt gegen Batabanos Hinterkopf.
»Krrrr, krrrr, krrrr!«, machte der Tyotchabellianer.
»Ich weiß«, murmelte Batabano. »Im Augenblick kann ich dir nichts zum Essen machen.«
Mit zitternden Fingern zog Batabano eine Zigarette aus der Brusttasche seiner Uniformjacke. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihm endlich, sie anzuzünden. Er inhalierte den Rauch und fühlte sich etwas besser.
Osterlizer nieste empört, als er den Qualm einatmete.
»Schon gut, mein Freund!«, sagte Batabano. Er hob mühevoll einen Arm und kraulte den Tyotchabellianer am Bauch. Osterlizer streckte sich behaglich, und seine beiden großen Augen wurden feucht.
Die TITMOUSE raste aus dem Greenbarrier-System hinaus.
Batabano atmete auf. Er hatte noch einmal Glück gehabt. Niemand auf Hep-Tart III schöpfte Verdacht. Er konnte nach wie vor als Agent für die USO arbeiten und wertvolle Informationen über die verbrecherische Condos Vasac besorgen. Allerdings hingen seine weiteren Einsätze von der Art seiner Verwundung ab. Wenn er Pech hatte, starb er auf seinem Flug nach Last Hope oder blieb sein Leben lang ein Krüppel.
Auf jeden Fall mussten die Verantwortlichen des Solaren Imperiums erfahren, welche gefährlichen Pläne die Akonen verwirklichen wollten. Vito Batabano hatte nur davon erfahren, weil er seit Jahren das Vertrauen der Condos Vasac genoss.
Batabano stemmte sich aus dem Pilotensessel hoch. Er musste sich an der Lehne festhalten. Vor seinen Augen wurde es schwarz. Die Zigarette fiel aus seinem Mund. Daran, dass Osterlizer sich festklammerte, erkannte er, dass er mit dem Oberkörper hin und her schwankte. Der Schwächeanfall ging vorüber, aber die Schmerzen in seiner Hüfte ließen nicht nach. Er brauchte zehn Minuten, um die Überreste des Schutzanzugs auszuziehen, eine Arbeit, die sich normalerweise in einer Minute erledigen ließ.
Inzwischen hatte die TITMOUSE das Greenbarrier-System weit hinter sich gelassen und war in Linearflug übergegangen. Batabano war stolz auf sein kleines Schiff, das eine Sonderanfertigung der USO war. Es war leistungsfähiger als manches wesentlich größere Schiff.
Der Captain warf einen letzten Blick auf die Kontrollen und schleppte sich dann in die kleine Nische, die ihm gleichzeitig als Schlaf- und Kochraum diente. Außerdem bewahrte er hier seine persönlichen Besitztümer auf.
Captain Vito Batabano war ein zwei Meter großer Rumaler. Wie alle Männer vom terranischen Kolonialplaneten Rumal besaß er eine rotbraune Haut und kleine, verkniffen wirkende Augen. Batabanos rotes Haar stand widerspenstig in alle Richtungen. Er war hager und sehnig, seine Ausdauer war berühmt.
Batabano kam an den beiden Toten vorbei. Er fragte sich, ob er sie in den Weltraum stoßen sollte. Er verwarf den Plan, weil er wusste, dass er nicht die Kraft besaß, ihn zu verwirklichen.
In der Nische ließ er sich auf sein schmales Bett sinken. Osterlizer kroch unter das Kopfkissen, so dass nur noch sein Schwanz herausschaute und schlief augenblicklich ein.
Batabano spürte, wie sich in seinem Unterleib alles zusammenzog. Um Himmels willen, dachte er bestürzt, wenn nur keine Därme verletzt sind. Er entfernte verkohlte Stoffreste und legte die Wunde vollständig frei. Dann richtete er sich auf und nahm eine Sprühdose aus dem Verbandskasten. Er verteilte die antiseptische Lösung auf der Wunde. Dann breitet er eine große Kompresse darauf aus und befestigte sie. Mehr konnte er im Augenblick nicht tun. Der Schmerz flutete durch seinen gesamten Körper.
Der Captain blickte auf die Uhr. Nach der ersten Linearetappe musste er zu den Kontrollen zurück, um eventuell notwendige Kurskorrekturen durchzuführen. Er wischte mit einer Hand über sein Gesicht und merkte, dass er sich die Unterlippe blutig gebissen hatte.
Er stand auf und ging zum Wasserbehälter.
Osterlizer streckte den Kopf unter dem Kissen hervor und blickte neugierig zu seinem großen Freund empor. Batabano wunderte sich immer wieder über den leichten Schlaf des Tyotchabellianers. Er brauchte Osterlizer nur den Rücken zuzukehren, und das Wesen wurde augenblicklich wach.
Batabano griff nach dem Kasten mit den getrockneten Swankchat-Blättern und nahm ein paar davon heraus. Er legte sie auf die offene Hand und streckte sie Osterlizer entgegen.
Der Tyotchabellianer schnurrte dankbar und begann die Blätter hinunterzuschlingen. Batabano ließ sich neben ihm auf dem Bett nieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Der Gedanke an die beiden toten Männer draußen in der Zentrale berührte ihn wenig. Er war ein harter Mann, dessen Leben ständig in Gefahr war. Als Osterlizer satt war, ergriff Batabano ihn am Nacken und setzte ihn in den Wasserbehälter. Osterlizer kreischte vor Vergnügen, als er darin herumplanschen konnte. Schließlich war sein Pelz so durchnässt, dass er wie die traurige Karikatur eines Tyotchabellianers aussah. Batabano zog ihn heraus und setzte ihn auf den Boden. Osterlizer schüttelte sich ein paar Mal und ließ sich auf die Hinterpfoten sinken.
Batabano hob ihn hoch und setzte ihn auf seine Schulter.
»Ich wünschte, ich könnte dir klarmachen, dass Wasserbehälter keine Schwimmbecken sind«, sagte der USO-Spezialist mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Ich befürchte jedoch, dass du nicht bereit bist, auf dein tägliches Bad zu verzichten.«
Osterlizer nieste zustimmend und besprühte Batabanos Gesicht mit Wasser.
Der Captain kehrte in die Zentrale zurück und ließ sich in den Sessel vor den Kontrollen sinken. Die nächsten Minuten verbrachte er in halber Bewusstlosigkeit. Er wusste, dass er Fieber hatte. Ab und zu richtete er sich auf und blickte aus glänzenden Augen auf die Kontrollen. Die TITMOUSE zog unbeirrbar ihre Bahn.
Manchmal, wenn er nach vorübergehender Ohnmacht zu sich kam, zuckte Batabano zusammen, weil er befürchtete, den Zeitpunkt der zweiten Linearetappe versäumt zu haben.
Osterlizer hatte sich auf seiner Brust zusammengerollt und schlief. Es war ein angenehmes Gefühl, das kleine Wesen in der Nähe zu haben. Batabano konnte sich keinen treueren Freund vorstellen als den Tyotchabellianer.
Dann war der Zeitpunkt erreicht, da die TITMOUSE aus der Halbraumzone in den Einsteinraum zurückfiel. Batabano musste die Koordinaten vergleichen. Die Zahlen flimmerten vor seinen Augen, und er wusste nicht, ob das, was, er sah, Wirklichkeit oder Produkt seiner Fieberträume war. Seine Lippen waren geschwollen und trocken. Seine Zunge schien am Gaumen festzukleben. Mit zitternden Händen programmierte er die Positronik und schaltete die Steuerautomatik wieder ein.
Die TITMOUSE beschleunigte und drang wieder in die Librationszone ein.
Diesmal verfiel Batabano in einen unruhigen Schlaf, der immer wieder von Fieberphantasien gestört wurde. In seinen Träumen sah er die beiden toten Akonen in der Zentrale auf und ab gehen und falsche Schaltungen vornehmen. Dann tauchte Sequoh von Bet-Hesda vor seinem geistigen Auge auf. Der akonische Wissenschaftler hatte beide Arme erhoben, so dass er seinen Umhang wie Flügel ausbreitete. Die Bilder liefen schneller ab, und abwechselnd tauchten Osterlizer, Mara und Atlan in Batabanos Phantasien auf.
Als er zu sich kam, erinnerte er sich seines Traumes an Mara, und er erkannte, dass er sich im Unterbewusstsein noch immer mit ihr beschäftigte. Was für ein Narr war er doch gewesen, dachte er bedauernd.
Osterlizer war wach und polierte seine Krallen. Es war die einzige Beschäftigung, der er mit Fleiß und Ausdauer nachging.
Batabano erhob sich. Mit zitternden Knien ging er in die Nische und steckte seinen Kopf in den Wasserbehälter. Das erfrischte ihn ein bisschen. Osterlizer miaute kläglich, aber Batabano verwehrte ihm ein zweites Bad.
In ein paar Minuten würde die TITMOUSE in den Linearraum zurückfallen. Wenn Batabano keine Fehler begangen hatte, musste er dann die rote Riesensonne Bolo auf den Bildschirmen erkennen.
Last Hope war der einzige Planet dieses Sternes. Die Glutwelt war 21.513 Lichtjahre von der Erde entfernt. Unterhalb des Polgebirges von Last Hope waren riesige Fertigungsanlagen entstanden, in denen achttausend Männer und Frauen pausenlos an den verschiedensten Projekten arbeiteten. Last Hope gehörte zu den Kolonien des Planeten Plophos, dem Mory Rhodan-Abro als Regierender Obmann vorstand.
Auf der Ödwelt befand sich auch das geheime Forschungslabor von Dr. Geoffry Abel Waringer, dem Schwiegersohn Perry Rhodans. In den Laboratorien von Last Hope waren die ersten FpF-Geräte entstanden, mit denen die Dolans der Zeitpolizei erfolgreich bekämpft werden konnten.
Batabano dachte an all diese Einzelheiten, während er in die Zentrale zurückkehrte. Auf Last Hope konnte er mit allen wichtigen Männern des Solaren Imperiums in Verbindung treten. In weniger als einer Stunde würde man an allen maßgeblichen Stellen von Batabanos Entdeckungen erfahren. Der Captain wusste, dass seine Informationen wie eine Bombe einschlagen würden. Die Pläne der Akonen und Antis waren so gefährlich, dass sie bei einer Verwirklichung das Ende des Solaren Imperiums bedeuten konnten.
Batabano fror, als er sich im Kommandosessel niederließ. Er achtete nicht auf Osterlizer, der seine Schnauze an ihm rieb. Er musste sich jetzt ganz auf die Kontrollen konzentrieren. In seinen Ohren rauschte es.
Die TITMOUSE beendete ihren Linearflug.
Captain Batabano starrte auf die Bildschirme. Er fühlte Erleichterung, als er die rote Sonne auf dem Hauptbildschirm erkannte. Mit gleichbleibender Geschwindigkeit raste das Diskusschiff in das kleine System hinein.
Wie Batabano erwartet hatte, sprachen die Funkempfänger der TITMOUSE an. Man hatte das kleine Schiff von Last Hope aus geortet. Er wurde aufgefordert, sich zu identifizieren.
Batabano beugte sich über das Mikrophon. Er besaß nicht die Kraft, aufzustehen und die gesamte Anlage einzuschalten, so dass man ihn in der Station auf Last Hope auf den Bildschirmen gesehen hätte. Ausgerechnet jetzt musste ihn die Schwäche übermannen.
»Hier ist ...« Er unterbrach sich, weil er erkannte, dass seine Stimme so krächzte, dass er nicht zu verstehen war.
»Wir wiederholen die Aufforderung«, sagte eine befehlsgewohnte Stimme. »Identifizieren Sie sich, oder ziehen Sie sich mit Ihrem Schiff aus dem Bolo-System zurück.«
Batabano schloss die Augen. Er wusste, dass es auf Last Hope Abwehrforts gab, deren Feuerkraft ausreichte, um einen ganzen Verband zu vernichten. Eine Salve würde genügen, um die TITMOUSE zu pulverisieren. Außerdem hielten sich in der Nähe der Ödwelt mindestens drei oder vier schwerbewaffnete Wachkreuzer auf.
Wellen der Übelkeit durchfluteten seinen Körper. Er krümmte sich vor Schmerzen.
»Krrrr, krrrr, krrrr!«, machte der Tyotchabellianer aufgeregt.
»Batabano«, murmelte der Captain, aber seine Stimme war kaum hörbar. »Hier ist USO-Spezialist Captain Batabano.«
Sein Kopf fiel nach vorn und schlug schwer gegen die Kontrollen. Seine Sinne schwanden.
Sein letzter Gedanke galt den Männern, denen er helfen wollte, und die nun auf die TITMOUSE schießen würden.
Osterlizer, der spürte, dass mit seinem rumalischen Freund etwas nicht in Ordnung war, presste sich eng gegen den Nacken Batabanos und schnurrte aufmunternd.
»Dies ist die letzte Warnung«, sagte der Lautsprecher. »Drehen Sie bei, oder wir eröffnen das Feuer.«
Batabano hörte es nicht. Die Bildschirme, auf denen sich Last Hope bereits deutlich abzeichnete, begannen zu flackern.
*
General Koster Heks, der militärische Kommandant von Last Hope, stand hinter dem Sessel des Ortungsingenieurs Leutnant Oak van Heusen und fragte sich, ob der diskusförmige Körper, der sich mit hoher Geschwindigkeit dem Forschungsplaneten näherte, eine Bombe oder ein Raumschiff mit friedfertiger Besatzung war.
»Keine Antwort, Sir!«, sagte Oak van Heusen und drehte einen Augenblick den Kopf zu dem bullig wirkenden General um.
Koster Heks wusste, dass er eine Entscheidung treffen musste. Er konnte es nicht zulassen, dass der kleine Flugkörper weiterhin auf Last Hope zuflog. Es konnte sich um eine Bombe handeln, die auf Last Hope einen Atombrand auslösen sollte.
Der General glaubte nicht an einen Zufall. Last Hope lag im Gebiet des äußeren galaktischen Zentrums, so dass es mehr als unwahrscheinlich war, dass sich irgendein Raumschiff hierher verirrte. In einem solchen Fall hätte sich auch die Besatzung melden müssen.
»Der Flugkörper scheint terranischer Bauart zu sein«, bemerkte Leutnant Oak van Heusen.
General Koster Heks musste über die offensichtliche Vorsicht des jungen Offiziers lachen. Dadurch, dass er das geheimnisvolle Ding weder Raumschiff noch Bombe nannte, entzog er sich jeder Verantwortung.