Perry Rhodan 442: Die Bestien von Zeut - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 442: Die Bestien von Zeut E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Der fünfte Planet erwacht - und die Zeit der Ungeheuer bricht an Auf Terra und den anderen Planeten des Solaren Imperiums der Menschheit schreibt man Mitte Mai des Jahres 3434. Perry Rhodan hat mit seinen Gefährten, zu denen jetzt auch die Cappins Ovaron und Merceile sowie der Pferdemutant Takvorian gehören, eine neue Zeitexpedition durchgeführt. Wieder brachte das Zeitreisegerät, das Nullzeitdeformator genannt wird, die Gruppe der Terraner und ihrer Verbündeten sicher in die terranische Vorzeit. Doch um das eigentliche Ziel - nämlich die Baustelle des Todessatelliten - zu erreichen, war es notwendig, die Erde per Raumschiff zu verlassen und den Planeten Zeut anzusteuern, der in der Realzeit schon seit vielen Jahrtausenden nicht mehr existiert, dessen Trümmerstücke aber auch noch im 35. Jahrhundert als Asteroidenring zwischen Mars und Jupiter ihre Bahn ziehen. Kaum haben Perry Rhodan und sein Team den Planeten Zeut betreten, da wird allen Beteiligten klar, daß die Aufgabe, den im Bau befindlichen Todessatelliten zu sabotieren, sich - wenn überhaupt! - nur unter den allergrößten Schwierigkeiten durchführen läßt. Trotz des Verlustes ihres Raumschiffes bleiben Perry Rhodan und seine Begleiter zuversichtlich. Sie arbeiten unbeirrt weiter an der Erfüllung ihrer Aufgabe - und sie werden besonders aktiv, als DIE BESTIEN VON ZEUT auftauchen...

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Nr. 442

Die Bestien von Zeut

Der fünfte Planet erwacht – und die Zeit der Ungeheuer bricht an

von WILLIAM VOLTZ

Auf Terra und den anderen Planeten des Solaren Imperiums der Menschheit schreibt man Mitte Mai des Jahres 3434.

Perry Rhodan hat mit seinen Gefährten, zu denen jetzt auch die Cappins Ovaron und Merceile sowie der Pferdemutant Takvorian gehören, eine neue Zeitexpedition durchgeführt.

Wieder brachte das Zeitreisegerät, das Nullzeitdeformator genannt wird, die Gruppe der Terraner und ihrer Verbündeten sicher in die terranische Vorzeit. Doch um das eigentliche Ziel – nämlich die Baustelle des Todessatelliten – zu erreichen, war es notwendig, die Erde per Raumschiff zu verlassen und den Planeten Zeut anzusteuern, der in der Realzeit schon seit vielen Jahrtausenden nicht mehr existiert, dessen Trümmerstücke aber auch noch im 35. Jahrhundert als Asteroidenring zwischen Mars und Jupiter ihre Bahn ziehen.

Kaum haben Perry Rhodan und sein Team den Planeten Zeut betreten, da wird allen Beteiligten klar, dass die Aufgabe, den im Bau befindlichen Todessatelliten zu sabotieren, sich – wenn überhaupt! – nur unter den allergrößten Schwierigkeiten durchführen lässt.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Großadministrator inspiziert den Todessatelliten.

Ovaron, Merceile, Gucky und Ras Tschubai – Perry Rhodans Begleiter.

Joaquin »Joak« Manuel Cascal – Der Oberst betätigt sich als Lebensretter.

Dr. Multer Prest – Kosmopsychologe der Zeitexpedition Perry Rhodans.

Trumakor Avak – Einer der Kommandanten des Planeten Zeut.

Warkamon – Transportmeister der Cappins.

Wir glauben die Beweise dafür zu haben, dass schon vor Millionen von Jahren Raumraketen den Himmel durchfurchten, dass Atombomben eine oder vielleicht auch mehrere Zivilisationen zerstörten, dass außerirdische Wesen an mehreren Punkten unseres Erdballs Spuren ihrer Landung hinterließen.

ROBERT CHARROUX

1.

Es war ein eigenartiger, fast unglaublicher Vorgang, aber er vollzog sich mit einer Präzision, die keinen Zweifel daran aufkommen ließ, dass dies auf Zeut nicht zum ersten Mal geschah.

Das Land veränderte seine Farbe.

Dr. Multer Prest, der zusammen mit Icho Tolot die Schlucht verlassen und einen Beobachtungsplatz auf einem nahegelegenen Hochplateau aufgesucht hatte, schirmte seine Augen mit einer Hand ab, um besser sehen zu können.

Im ersten Augenblick dachte Prest, eine Wolke hätte sich vor die Sonne geschoben und würde ihren Schatten auf die Oberfläche Zeuts werfen. Ein Blick in den Himmel überzeugte den Kosmopsychologen jedoch davon, dass es an diesem Morgen keine Wolken gab.

Das Land, das vorher eine braune Farbe besessen hatte, färbte sich grün, rot und blau. Es wurde fleckig wie ein riesiger von einem Ausschlag befallener Hautlappen. An manchen Stellen sah es aus, als durchfurchten farbige Flüsse eine gläserne Oberfläche.

»Tolot!«, stieß Prest hervor. »Sehen Sie das?«

Der Haluter nickte. Unbeweglich stand er an Prests Seite, den zahlreichen Felsbrocken in der Nähe nicht unähnlich.

»Was ist das?«, fragte Prest.

Er vernahm ein eigenartiges Geräusch, als würde der Wind Äste mit getrockneten Blättern bewegen. Aber auf Zeut gab es keine Bäume.

Prests Blicke fielen auf den Boden. Überall, wo der Boden nicht aus hartem Felsgestein bestand, bildeten sich feine Risse.

Prest fühlte, dass sein Herz bis zum Hals schlug.

»Holen Sie bitte den Chef!«, wandte er sich an Tolot. »Und Ovaron. Der Cappin hat vielleicht eine Erklärung für dieses Phänomen.«

Immer mehr Risse entstanden im Boden. Sie sahen aus wie ein Netzwerk komplizierter Äderchen. Tolot stampfte davon und brachte mit seinem Körpergewicht Tausende winziger Spalten zum Einsturz. Aber seine Fußabdrücke blieben nicht lange. Wenige Augenblicke, nachdem der Haluter über ihn hinweggeschritten war, bewegte sich der Boden abermals. Neue Risse entstanden.

Die Ebene, auf die Multer Prest hinabblickte, schillerte jetzt in allen Farben. So unheimlich der Anblick auch war, er löste ein Gefühl der Zufriedenheit in Prest aus. Der Kosmopsychologe, der sich genau kannte, war überrascht. Er spürte den Wunsch, das Hochplateau zu verlassen und in die Ebene hinabzugehen.

Tolot kam herangerast. Er trug Rhodan und Ovaron auf den Schultern. Unmittelbar neben Prest machte der Haluter halt. Die beiden Männer ließen sich von seinem Rücken gleiten.

Rhodan kniff die Augen zusammen.

»In der Schlucht haben wir ein ähnliches Phänomen beobachtet«, sagte er, ohne seine Blicke von der Ebene zu wenden. »Natürlich nicht in diesem Umfang.«

»Was kann das sein?«, fragte Prest.

Rhodan sah ihn direkt an.

»Pflanzen!«

»Was?«

»Es sind tatsächlich Pflanzen«, bestätigte Ovaron. Er benutzte die Sprache der Cappins, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tefroda hatte. Die Mitglieder der Zeitexpedition hatten Hypnoschulungen erhalten und konnten sich mühelos mit jedem Cappin unterhalten.

»Vielleicht interessiert Sie meine Theorie«, fuhr Ovaron fort. »Wie Sie wissen, vollführt Taimon eine extreme Umlaufbahn um seine Sonne.«

Taimon, so erinnerte sich Prest, war der Namen der Cappins für Zeut.

»Über einhundertneunzig Jahre Ihrer Zeitrechnung liegt diese Welt in einer Art Tiefschlaf«, erklärte der ehemalige Chef der cappinschen Geheimpolizei. »Dann nähert sie sich auf ihrer Bahn der Sonne. Die niedergeschlagene Sauerstoffatmosphäre taut wieder auf. Die Schwerkraft verhindert, dass die Luft in den Weltraum entweicht. Nach einiger Zeit ist es warm genug, um auch Pflanzen ein Überleben zu ermöglichen. Im Augenblick beträgt die mittlere Temperatur auf Taimon vierundzwanzig Grad. Die Samenkapseln, die zweihundert Jahre und länger im Boden geschlafen haben, brechen auf.«

Prest zweifelte nicht daran, dass die Theorie des Cappins richtig war. Die Frage war nur, warum alle Pflanzen gleichzeitig zum Leben erwachten.

Die Natur schien zu explodieren.

Anders konnte man diesen elementaren Vorgang nicht bezeichnen.

»Warum geschieht das alles so blitzartig?«, erkundigte sich Rhodan, den offenbar die gleichen Gedanken beschäftigten wie Prest.

»Taimon ist eine Extremwelt. Das Leben hier hat nicht viel Zeit, sich zu entfalten.« Ovaron deutete in die Ebene hinab. »In den wenigen Jahren, in denen Taimon dicht an seiner Sonne vorbeifliegt, muss sich hier alles ereignen, was zur Erhaltung der Art notwendig ist.«

Inzwischen waren der Paladin und Merceile aus der Schlucht gekommen.

»Es sieht so aus, als wollte sich diese Welt in einen paradiesischen Garten verwandeln«, sagte die Wissenschaftlerin und deutete auf einige Keimlinge zu ihren Füßen, die sich aus den neu entstandenen Rissen schoben.

Rhodan blickte die beiden Cappins nachdenklich an.

»Glauben Sie, dass wir aus dieser Veränderung Nutzen ziehen können?«

Ovaron runzelte die Stirn.

»Wie meinen Sie das, Terraner?«

»Ich frage mich, ob die Cappins, die in Havaler an dem Sonnensatelliten bauen, auf eine solche Entwicklung vorbereitet sind«, überlegte Rhodan laut.

»Wahrscheinlich«, erwiderte Ovaron. »Sie sind schließlich schon lange genug hier, um den eigenartigen Zyklus zu kennen, dem das Leben auf dieser Welt unterliegt.«

Rhodan war nicht überzeugt.

»Zweihundert Jahre sind eine lange Zeit, Ovaron. Auch für einen Cappin. Sicher werden die Cappins in Havaler sich vorbereitet haben, aber an alle Einzelheiten haben sie bestimmt nicht gedacht.«

Tolot schob sich zwischen die beiden Cappins und Rhodan.

»Was soll das alles?«, erkundigte er sich. »Ich sehe nicht ein, was ein paar Millionen Pflanzen den Cappins ausmachen können.«

Rhodan lächelte kaum sichtbar.

»Ich dachte nicht an Pflanzen«, sagte er gedehnt.

»Sondern?« Prest kannte die Antwort schon, bevor er die Frage gestellt hatte. Ein Schauer lief über seinen Rücken.

»An Tiere!«, erwiderte Rhodan. »Vielleicht tauchen jetzt bald Tiere auf. Wenn das auf ähnliche Weise wie bei den Pflanzen geschieht, können sich die Cappins auf Havaler auf einiges gefasst machen.«

Prest kratzte sich am Hinterkopf.

»Die Sache hat einen Nachteil, Sir. Wir werden von einem solchen Naturereignis ebenso betroffen sein wie die Cappins.«

*

Nachdem man sie in Koptey angegriffen hatte, waren die Besatzungsmitglieder der zerstörten Space-Jet auf einen Kontinent geflohen, den die Cappins Schweipon nannten. Dort befand sich auch die Hauptstadt der Cappins auf Zeut: Havaler. In Havaler wurde der Sonnensatellit gebaut, der der eigentliche Anlass für die Reise der Terraner in die Vergangenheit war.

Mit dem geretteten Shift hatten sich die Mitglieder des Einsatzkommandos nach einer weiteren Flucht in eine unwegsame Schlucht zurückgezogen, die nur dreihundert Kilometer von Havaler entfernt war. Rhodan hatte zunächst gezögert, sich so nahe bei einem cappinschen Stützpunkt zu verstecken; die Möglichkeit einer blitzschnellen Operation in Havaler hatten ihn dann aber bewogen, die Schlucht als Schlupfwinkel zu akzeptieren.

Als Rhodan mit den anderen vom Hochplateau in die Schlucht zurückkehrte, hatte sich auch hier die Umgebung verändert. Überall waren Pflanzen aus dem Boden geschossen. Innerhalb weniger Minuten waren sie zu fußhohen Schösslingen angewachsen.

Fellmer Lloyd hatte ein paar Pflanzen ausgerissen und kam Rhodan damit entgegen.

»Sehen Sie sich das an, Sir!« Er wedelte mit seinem kleinen Strauß. »Ein paar davon habe ich sogar zwischen den Felsen gepflückt.«

Rhodan nahm die Pflanzen entgegen, untersuchte sie kurz und gab sie dann an Merceile weiter.

»Sie sollten die Ebene sehen«, sagte Rhodan zu dem Telepathen. »Sie hat sich in einen Garten Eden verwandelt.«

»Ist das nicht phantastisch?«, fragte Ras Tschubai erregt. »Die Natur auf dieser Welt ist schlagartig erwacht. Von einer Minute zur anderen beginnen die Pflanzen zu wachsen.«

Merceile hatte ein paar Pflanzen zerlegt und hielt Rhodan die Überreste entgegen.

»Daraus hätten sich später einmal Blumen mit sehr großen Blüten entwickelt«, behauptete sie. »Es tut mir leid, dass Ihr Freund sie ausgerissen hat. Wenn Leben es so schwer hat wie auf dieser Welt, sollte man es schonen.«

Rhodan zuckte mit den Schultern.

»Je schwerer das Leben kämpfen muss, desto widerstandsfähiger ist es. Ich würde mir keine Gedanken wegen einiger Blumen machen.«

Sie blickte ihn an. Auf ihrer Stirn war eine Falte des Unwillens entstanden. Da trat Ovaron hinter sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. Es war eine besitzergreifende Geste.

»Schon gut, Merceile«, sagte der Cappin ruhig.

Merceile schüttelte die Hand ab und machte einen Schritt auf Rhodan zu. Um ihre Augen zuckte es.

Wie schön sie ist, dachte Rhodan unwillkürlich.

Merceile streckte ihm die Hand mit den Überresten der Blumen entgegen.

»Ein paar Blumen sind nichts, was?« Sie warf ihm die Pflanzen vor die Füße. »Die Terraner sind viel zu hart, um sich wegen dieser Blumen Gedanken zu machen. Sie sind hier, um den Sonnensatelliten auszuschalten. Alles andere interessiert sie nicht.«

»Merceile!« Ovarons Stimme klang wie ein Peitschenhieb.

»Lassen Sie mich!«, rief sie. »Es wird Zeit, dass ich ihm die Meinung sage. Er kann weder rechts noch links blicken. Er sieht nur sein Ziel, und es ist ihm gleichgültig, auf wem er dabei herumtrampelt.«

Rhodan wandte sich ab und ging auf den Shift zu, der am Ende der Schlucht stand. Er ahnte, dass die Blumen nur einen Vorwand für Merceile gebildet hatten. Das Cappin-Mädchen schien uneins mit sich selbst zu sein.

Was geht in ihr vor?, fragte sich Rhodan. Er schüttelte den Kopf. Es war oft schon schwer, terranische Frauen zu verstehen. Wie sollte er da das Verhalten eines Cappin-Mädchens begreifen? Gucky saß im Einstieg des Shifts und lehnte mit dem Rücken gegen ein Ausrüstungspaket. Obwohl er die Augen geschlossen hatte, schlief er nicht.

»Geh zur Seite, Kleiner!«, forderte Rhodan ihn auf. »Ich muss in den Shift.«

Gucky öffnete ein Auge und streckte sich.

»Kann man nicht mal in Ruhe ein Nickerchen machen?«, maulte er. »Wenn du deine unförmigen Füße heben würdest, könntest du mühelos über mich hinwegsteigen, ohne mich zu belästigen.«

Rhodan grinste und deutete mit dem Daumen hinter sich.

»Hast du schon gesehen, was draußen vor sich geht?«

»Nein. Es interessiert mich auch nicht.«

Rhodan bückte sich und ergriff Gucky blitzschnell am Gürtel. Mit einem Ruck hob er ihn hoch und stellte ihn auf die Beine.

»Sieh dich um, Kleiner! Vielleicht kannst du irgendwo die Impulse von Tieren feststellen.«

Gucky blinzelte verwirrt. Dann machte er seiner Empörung in einem wilden Fluch Luft. Er watschelte davon. Rhodan blickte ihm nicht nach. Er wusste, dass der Mausbiber den Auftrag ausführen würde. Rhodan betrat den Shift. Oberst Joak Cascal saß im Kommandosessel und blätterte in einem Buch, das technische Angaben über den flugfähigen Panzer enthielt.

Als er Rhodan hereinkommen hörte, blickte er auf.

»Hallo, Chef!«, rief er. »Zurück vom Blumenpflücken?«

»Sparen Sie sich diese Bemerkung«, empfahl ihm Rhodan. »Sie brauchen Ihre Weiterbildung meinetwegen nicht zu unterbrechen.«

Cascal warf das Buch auf die Kontrollen und lehnte sich zurück.

»Ich kann es schon auswendig. Was tun wir jetzt?«

Die letzte Frage bezog sich auf das Naturereignis, das vor einer knappen Stunde begonnen hatte.

Rhodan ließ sich neben Cascal nieder und schaltete die Ortungsanlage ein. Der Bildschirm blieb leer. Lediglich der Massetaster schlug aus. Er registrierte den dreihundert Kilometer entfernt im Baugerüst ruhenden Sonnensatelliten.

»Es sieht so aus, als wollte sich Zeut zu unserer Begrüßung verändern«, sagte Cascal. »Der Planet legt sein schönstes Kleid an.«

»Und vielleicht sein gefährlichstes.«

Cascals Augen verengten sich. Er verstand, was Rhodan meinte und nickte nachdenklich.

Rhodan ging nach hinten und holte die Sextadimzeitbombe, die sie in den Sonnensatelliten einbauen wollten. Bisher war es ihnen nicht gelungen, diesen Plan zu verwirklichen.

Die röhrenförmige Bombe bestand aus einem Material, das auch einen längeren Zeitraum als zweihunderttausend Jahre überdauern würde.

»Vielleicht werden die Cappins abgelenkt, so dass wir leichter an den Satelliten herankommen«, hoffte Rhodan. »So, wie es jetzt aussieht, wird die Baustelle streng bewacht.«

Sie hörten ein hämmerndes Geräusch. Cascal stand auf und blickte aus der Kuppel.

»Unser vierbeiniger Freund ist draußen vorbeigaloppiert. Er schien es eilig zu haben.«

»Takvorian? Sie sollten ihn nicht so misstrauisch beobachten. Er ist zuverlässig und wird zu uns halten, solange Ovaron und Merceile bei uns sind.«

Cascal schloss einen Moment die Augen.

»Merceile!«, seufzte er hingerissen. »Was für ein Mädchen.«

»Cascal, Sie sind unverbesserlich!«

Cascal verließ die Kontrollen und bewegte sich zum Ausstieg.

»Was haben Sie vor, Oberst?«, erkundigte sich Rhodan.

»Blumen pflücken – für Merceile!« Cascal grinste und sprang hinaus.

Rhodan drehte die Sextadimzeitbombe nachdenklich in seinen Händen. Es musste ihnen gelingen, sie in den Sonnensatelliten einzubauen, ohne dass die Cappins etwas davon bemerkten. Dann konnten sie den Satelliten in der Gegenwart zerstören.

Es wäre sinnlos gewesen, den Satelliten jetzt, in dieser Zeitepoche zu vernichten. Sie hatten sich darüber schon eingehend unterhalten.

Die einzige Lösung war der Einbau dieser Zeitbombe.

Rhodan brachte die Bombe an ihren Platz zurück. Die Cappins wussten, dass ihre Gegner sich auf Zeut aufhielten. Vielleicht wurden sie durch die Explosion der Natur auf dieser Welt von einer weiteren Verfolgung abgehalten.

Rhodan war froh, dass sie wenigstens den Shift gerettet hatten. Dieses Fahrzeug, das sich zu Lande, zu Wasser und in der Luft bewegen konnte, bedeutete eine unschätzbare Verstärkung für die kleine Gruppe. Zur Rückkehr nach Terra konnten sie es allerdings nicht benutzen. Dazu mussten sie sich ein Raumschiff der Cappins beschaffen. Das war der zweite Teil ihrer Aufgabe auf diesem Planeten. Die Beschaffung eines raumtüchtigen Flugzeugs würde nicht weniger schwierig sein als der Einbau der Sextadimzeitbombe in den Sonnensatelliten.

Rhodans Gedanken wurden unterbrochen, als Ras Tschubai hereinkam.

»Die Pflanzen wachsen sehr schnell«, berichtete der Teleporter. »Wenn es so weitergeht, werden sie in wenigen Stunden ein paar Meter hoch sein.«

»Ich bin sicher, dass der Wachstumsprozess ebenso schnell aufhört, wie er begonnen hat«, erwiderte Rhodan.

»Gucky und Lloyd haben die Schlucht verlassen«, sagte Tschubai. »Sie wollen feststellen, ob es auch Anzeichen für animalisches Leben auf Zeut gibt.«

»Ja«, bestätigte Rhodan. »Ich habe dem Ilt den entsprechenden Befehl erteilt.«

Tschubai ließ sich in einen Sessel nieder und schlug die Beine übereinander.

»Wann werden wir wieder nach Havaler gehen?«

»Sind Sie ungeduldig, Ras?«

Der Teleporter lächelte.

»Ja, Sir. Und ich glaube, dass es mir nicht allein so geht.«

»Bestimmt nicht, Ras. Aber wir wollen die weitere Entwicklung abwarten. Vielleicht werden die Cappins abgelenkt.«

In Tschubais Gesicht entstand ein ungläubiger Ausdruck.

»Von ein paar Pflanzen? Das erscheint mir unmöglich.«

Rhodan antwortete nicht. Er wusste selbst nicht genau, weshalb er mit einem Vorstoß nach Havaler zögerte. Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass es besser war, noch zu warten. Wenigstens noch einen Tag.

*