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Das Tabora flieht - und ein Cyno lüftet sein Geheimnis Auf Terra und den übrigen Menschheitswelten schreibt man Mitte April des Jahres 3443. Der Kampf um die Lenkung und Beherrschung des Sternenschwarms strebt unaufhaltsam seinem absoluten Höhepunkt entgegen. Auf der einen Seite stehen die Götzen, die so genannten Karduuhls, mit ihren unzähligen Hilfsvölkern und ihrer riesigen Organisation, die allerdings schon schwer angeschlagen wurde; auf der anderen Seite sind die Terraner unter Perry Rhodan und die geheimnisvollen Cynos, die wohl oder übel bereits einige ihrer Geheimnisse preisgeben mussten. Jetzt geht es für beide Seiten ums Ganze! Das Tabora, das den Schlüssel der Macht über den Schwarm darstellt, ist in den Besitz der Terraner gelangt und zur Erde gebracht worden. Aber das Tabora gehört nicht dorthin! Der Platz, an dem der "Schlüssel" dringend benötigt wird, ist der PLANET IM HYPERRAUM ...
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Nr. 566
Planet im Hyperraum
Das Tabora flieht – und ein Cyno lüftet sein Geheimnis
von WILLIAM VOLTZ
Auf Terra und den übrigen Menschheitswelten schreibt man Mitte April des Jahres 3443.
Der Kampf um die Lenkung und Beherrschung des Sternenschwarms strebt unaufhaltsam seinem absoluten Höhepunkt entgegen. Auf der einen Seite stehen die Götzen, die so genannten Karduuhls, mit ihren unzähligen Hilfsvölkern und ihrer riesigen Organisation, die allerdings schon schwer angeschlagen wurde; auf der anderen Seite sind die Terraner unter Perry Rhodan und die geheimnisvollen Cynos, die wohl oder übel bereits einige ihrer Geheimnisse preisgeben mussten.
Jetzt geht es für beide Seiten ums Ganze! Das Tabora, das den Schlüssel der Macht über den Schwarm darstellt, ist in den Besitz der Terraner gelangt und zur Erde gebracht worden.
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Großadministrator soll Hilfe leisten.
Das Tabora – Der Schlüssel zum Überraum.
Schmitt – Ein Cyno lüftet sein Geheimnis.
Alaska Saedelaere, Ras Tschubai, Ribald Corello und Irmina Kotschistowa – Vier Terraner im Hyperraum.
Imago II – Ein Bruder wird gerufen.
1.
Er besaß keine Augen, aber er konnte sehen!
Er besaß kein Gehirn, aber er konnte denken!
Er schwebte in einem milchfarbenen, unwirklichen Raum, der von wallenden, roten Nebeln umgeben war. Ab und zu trieb in einer Entfernung, die nicht abzuschätzen war, ein riesenhaftes, quallenähnliches Gebilde vorüber. Dann wieder tat sich vor seinem Blickfeld ein unermesslicher Abgrund auf; sein geschocktes Bewusstsein wirbelte darüber hinweg, versuchte vergeblich die Tiefe des unter ihm liegenden Raumes auszuloten und begann sich allmählich zu wappnen gegen die schreckliche Wahrheit.
Ein Gedankensplitter von irgendwoher ...
Hesze Goort ...
Verbunden mit Abscheu und Entsetzen, aber auch voller Verständnislosigkeit.
Dann plötzlich ein ganzer Schwarm von Gedanken, ein wildes Durcheinander an Empfindungen und Strömungen.
Das waren die anderen!
Sie befanden sich gleich ihm in diesem unermesslichen Raum, körperlos geworden und ohne die Möglichkeit einer Rückkehr in das Universum, aus dem sie kamen.
Die Erinnerung ...
Stato ... Orbinoyc ... Y'Kantomyro ... PHV-System ... Transmitter ...
Plötzlich ein völlig klarer Gedanke.
»Sie müssen sich damit abfinden, Alaska Saedelaere. Sträuben Sie sich nicht dagegen, um so schneller überwinden Sie den Schock!«
»Schmitt!« Ein telepathischer Ausruf des Verstehens.
»Ja!« Obwohl er nur die Gedanken des Cynos empfing, glaubte Alaska den kleinen Mann mit dem traurig-freundlichen Gesicht vor sich stehen zu sehen. »Wir sind im Hyperraum hängengeblieben. Genau, wie ich es Ihnen prophezeit hatte!«
»Das ist ja schrecklich!« Dieser Gedankenruf kam von Irmina Kotschistowa.
»Wir sind nicht völlig entstofflicht!«, drangen Schmitts Gedanken in das Bewusstsein Saedelaeres. »Vor allem können wir untereinander eine Art telepathischer Verbindung aufrechterhalten.
Das bewahrt uns vor völliger Einsamkeit.« Stockend schaltete sich Ras Tschubai in das lautlose Gespräch ein.
»Bedeutet das, dass wir für immer ...?«
»Ja!«, bestätigte Schmitt. »Und es ist meine Schuld. Der Kontakt, den ich suchte, kam nicht zustande. Der Dreifachzyklus hat sich nicht geschlossen.« Alaska konzentrierte sich auf diese Gedanken, sein Bewusstsein saugte sich förmlich an ihnen fest, denn sie waren die einzige Realität in diesem unwirklichen Raum.
»Der Behälter, den ich von Stato mitnahm, ist nicht mehr vollständig«, fuhr Schmitt fort. »Ich hatte gehofft, dass der fehlende Teil zurückkehren würde, doch das ist nicht geschehen. Ich habe die Situation völlig falsch eingeschätzt. Deshalb befinden wir uns jetzt in Schwierigkeiten.«
Corello meldete sich. Seine Impulse waren stärker als die Tschubais und Irminas. Sie drangen mit der gleichen Intensität in Alaskas Bewusstsein wie die des Cynos.
»Haben Sie keine Hoffnung mehr, dass der Kontakt, von dem Sie uns berichteten, doch noch zustande kommen könnte?«
»Ich glaube es nicht!« Die vier Terraner fühlten Schmitts Niedergeschlagenheit. »Aber auch wenn es noch dazu kommen sollte, weiß ich nicht, ob es gut für uns wäre. Wir wissen nicht, wieviel Zeit inzwischen in unserer Existenzebene verstreicht. Es kann sein, dass wir erst ein paar Sekunden im Hyperraum schweben, aber es können auch schon Jahrtausende vergangen sein. Im letzteren Fall hätte unsere Rückkehr sowieso keinen Sinn mehr.«
Die Gedanken brachen ab. Alaska Saedelaere erkannte, dass er sich vor den anderen verschließen konnte, dass nur jene Impulse nach außen drangen, die für seine Begleiter bestimmt waren. Das war gut so!
»Wer oder was ist Hesze Goort?«, fragte Alaska schließlich. »Es war der erste Gedanke, den ich empfing. Er kann nur von Ihnen gekommen sein, Schmitt!«
Er spürte, wie das Bewusstsein des Cynos sich sträubte und die Antwort verweigerte. Danach brach der Kontakt zwischen Alaska und dem Cyno völlig ab.
»Glauben Sie, dass wir in dieser Zustandsform unsterblich sind?«, erkundigte sich Irmina Kotschistowa.
»Hoffentlich nicht!«, dachte Alaska. »Ich kann mir vorstellen, dass mein Bewusstsein auch in dieser Form nicht vor dem Wahnsinn sicher ist. Es würde sich bald verwirren. Ich glaube, dass keiner von uns – Schmitt vielleicht ausgenommen – in absehbarer Zeit noch einen klaren Gedanken wird fassen können. Der Druck auf unseren Verstand ist zu stark.«
»Schmitt besitzt den Schlüssel zur Rückkehr«, dachte Corello. »Dieser Behälter kann uns vielleicht retten.«
»Sehen Sie ihn?«, fragte Ras Tschubai sarkastisch.
»Man braucht etwas nicht zu sehen, um zu wissen, dass es vorhanden ist«, versetzte Corello. Sein Gedankenstrom strahlte Gelassenheit aus, noch besser als Schmitt schien Ribald Corello sich mit der neuen Situation abzufinden. »Der Cyno hat den Behälter mit in den Transmitter genommen. Das bedeutet, dass er auch irgendwo in der Nähe ist.«
Alaska war nicht sicher, ob Schmitt diesen Gedankendialog verstehen konnte; es schien nicht einfach zu sein, sich in ein direkt auf eine Bewusstseinsexistenz gerichtetes Signal einzuschalten.
Aber sicher besaß der Cyno auch in seiner jetzigen Existenzform einige Vorteile gegenüber den Terranern.
»Wir müssen Schmitt dazu bringen, dass er uns mehr Informationen gibt«, meinte Tschubai. »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit für uns, ihm zu helfen.«
Es war nicht zu leugnen, dass der Cyno immer sehr geheimnisvoll tat. Andererseits waren seine Informationen so unverständlich und verworren, dass die Terraner kaum etwas damit anfangen konnten.
Was war eigentlich dieser von Schmitt erwähnte Dreifachzyklus, der nicht vollständig war?
Der Behälter, den der Cyno seit ihrer Flucht von Stato mit sich herumschleppte, wurde auch immer rätselhafter.
Alaska schickte einen Impuls an den Cyno. Er erhielt keine Antwort.
»Schmitt hat sich abgekapselt!«, teilte Saedelaere den anderen mit. »Er scheint nachzudenken. Vielleicht will er auch nur verhindern, dass wir seinen Gedanken bestimmte Einzelheiten entnehmen. Als ich zu mir kam, dachte er an Hesze Goort, wer oder was auch immer das sein mag. Auf jeden Fall handelt es sich dabei um etwas Negatives.«
»Wir müssen damit beginnen, uns mit den Tatsachen vertraut zu machen«, dachte Corello. »Halten wir noch einmal fest, was wir mit Sicherheit wissen. Wir folgten Schmitt auf Orbinoyc in einen Transmitter. Der Cyno warnte uns vor diesem Schritt – mit Recht, wie sich jetzt herausgestellt hat. Offensichtlich gab es zu diesem Transmitter nach der Zerstörung von Stato keine Gegenstation mehr. Wir sind also im Hyperraum herausgekommen. Merkwürdig ist nur, dass wir nicht völlig entstofflicht sind. Unser Bewusstseinsinhalt oder, wenn Sie so wollen, unsere Über-Ichs funktionieren noch. Wir können sogar etwas von unserer Umgebung erkennen, wenn ich auch glaube, dass sich dieser Vorgang nicht mit dem üblichen ›Sehen‹ vergleichen lässt. Wir empfangen energetische Strömungen, die sich in unserem Bewusstsein zu Bildern formen. Auf diese Weise erkennen wir ferne Universen, die durch das Nichts treiben. Wir spüren die Bodenlosigkeit des Nichts, in das alles eingebettet ist. Hinzu kommen ein paar farbliche Eindrücke. Bedauerlicherweise sind wir nicht in der Lage, die Bewegungen unserer Bewusstseinsinhalte zu steuern, obwohl sicher sein dürfte, dass wir uns auf geheimnisvolle Weise bewegen.«
Plötzlich waren auch die Mentalimpulse des Cynos wieder da.
»Dass wir nicht völlig entstofflicht sind, verdanken wir dem Behälter«, erklärte Schmitt. »Aber das hilft uns wenig. Nur ein völlig intakter Behälter könnte uns retten.«
»Was fehlt eigentlich, um diesen Behälter funktionsfähig zu machen?«, wollte Ras Tschubai wissen.
Schmitt zögerte lange mit einer Antwort.
»Eine Art Leben«, dachte er schließlich.
»Wie meinen Sie das?«, fragte Irmina impulsiv.
Als Schmitt nicht antwortete, dachte Corello erregt: »Wie können Sie von uns erwarten, dass wir uns weiterhin mit Ihnen unterhalten, wenn Sie uns alle Informationen vorenthalten?«
Die Gedanken des Mutanten brachten Alaska auf eine Idee. Wenn Schmitt ihnen freiwillig nicht die volle Wahrheit sagte, mussten sie ihn dazu zwingen. Zum ersten Mal hatten sie eine Chance, Druck auf den Cyno auszuüben.
»Wir werden ihm ein Ultimatum stellen«, wandte Alaska sich an Ras, Ribald Corello und Irmina. »Wenn er uns nicht mitteilt, was das Geheimnis dieses Behälters ist, werden wir ihn aus unseren telepathischen Unterhaltungen ausschließen. Wir werden keine Gedanken mehr an ihn richten.«
Danach strömten seine Gedanken in die Richtung des Cynos.
»Wir verdammen Sie zu völliger Einsamkeit, wenn Sie uns nicht alles mitteilen, was Sie wissen. Keiner von uns wird sich noch mit Ihnen beschäftigen. Sie werden völlig allein sein. Das können Sie nicht ertragen, auch wenn Sie ein Cyno sind.«
Er erhielt keine Antwort.
»Er reagiert nicht«, teilte Alaska den anderen mit, obwohl er sicher sein konnte, dass sie es ebenso wie er bemerkt hatten.
»Glauben Sie, dass Sie auf dem richtigen Weg sind?«, fragte Tschubai. »Vielleicht verärgern wir ihn derart, dass er sich nicht mehr um uns kümmert. Auf diese Weise könnten wir uns selbst dazu verdammen, bis zu unserem Ende in dieser schrecklichen Form zu existieren.«
Der Transmittergeschädigte musste zugeben, dass diese Gefahr bestand. Sie kannten Schmitt viel zuwenig, um zu wissen, wie er jetzt reagieren würde.
»Geben Sie nicht nach, Alaska!«, empfahl Corello. »Schmitt muss endlich einsehen, dass er die Rolle nicht weiterspielen kann, an die er sich seit seinem Auftauchen an Bord der MARCO POLO gewöhnt hat.«
Alaskas Gedanken eilten für einen Augenblick zurück in die Vergangenheit. Wie lange war das jetzt eigentlich schon her, dass sie von der MARCO POLO aufgebrochen waren?
Es schien unendlich weit zurückzuliegen. Wahrscheinlich galten Alaska und seine Begleiter auf der Erde längst als tot.
Vorausgesetzt, dass durch ihren Transmittersprung in den Hyperraum keine Zeitverschiebung eingetreten war. Nach Schmitts Worten erschien es nicht ausgeschlossen, dass im Normalraum bereits ein paar Jahrhunderte seit ihrem Aufbruch von Orbinoyc vergangen waren.
Saedelaere verbannte diese Gedanken aus seinem Bewusstsein. Solange er noch denken konnte, durfte er die Hoffnung auf Rettung nicht aufgeben. Schmitt und sein seltsamer Behälter waren ihre Chance.
»Alaska Saedelaere!«
Der telepathische Ruf kam von Schmitt.
»Antworten Sie nicht!«, forderte Corello den Maskenträger auf.
Doch Saedelaere wollte herausfinden, was der Cyno beabsichtigte. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass Schmitt sein Schweigen endlich brechen würde.
»Doch, ich werde antworten!«
Er konzentrierte sich auf Schmitt. Während er seine Gedankenfühler nach dem Cyno ausstreckte, »sah« er im Hintergrund ein quallenförmiges Universum vorbeitreiben. Es war ein Bild von erhabener Größe; das gesamte Gebilde vollführte gleichmäßige Bewegungen, es sah fast aus, als würde es atmen. Alaska wurde sich der Tatsache bewusst, dass eingebettet in dieses Universum Millionen von Galaxien ebenfalls Eigenbewegungen vollführten.
Niemals zuvor war er sich der Unermesslichkeit der Schöpfung in dieser Weise bewusst geworden. Das Gefühl löste Beklemmung, ja Furcht in ihm aus. Alles, was er bisher getan hatte, erschien ihm sinnlos angesichts der Unendlichkeit. Andererseits glaubte er sicher sein zu können, dass seine Existenz unauslöschlich mit dieser unfassbaren Größe verbunden war, dass jedes Atom noch Bedeutung und Funktion besaß.
»Es hat keinen Sinn, wenn Sie darüber nachdenken«, meldete sich Schmitt, der alles aufgefangen hatte. »Ich bin schon ein Stück weiter als Sie in die Ewigkeit vorgedrungen und weiß doch nicht mehr.«
»Diese Gedanken waren nicht für Sie bestimmt!« Alaska fühlte sich wie ein Kind, das man bei einer verbotenen Tätigkeit erwischt hatte.
»Schämen Sie sich etwa dieser Gedanken?«
»Ich weiß es nicht!« Das war die Wahrheit. »Jeder sollte sich selbst klar werden, wie er darüber denkt.«
Ein telepathisches Lächeln war die Antwort.
»Aber wir wollen uns mit anderen Dingen befassen«, lenkte Saedelaere ab. »Sie wissen, dass wir den Entschluss gefasst haben, Sie in Zukunft zu ignorieren, wenn Sie uns nicht in alle Einzelheiten einweihen.«
»Ich weiß«, dachte der Cyno.
»Haben Sie eine Entscheidung getroffen?«
»Sie sind wie Kinder«, dachte Schmitt. »Sie glauben, dass Sie mit Geschrei alles erreichen können.«
»Sie werden also weiterhin schweigen?«
»Das kommt auf die Situation an.«
Alaska verbarg seine Enttäuschung nicht. Er hatte gehofft, dass der Cyno sein Wissen nun endlich vollständig preisgeben würde. Doch Schmitt ließ sich durch nichts beeindrucken.
Plötzlich nahm Alaska eine Bewegung wahr.
Vor ihm tauchten die schattenhaften Umrisse jenes Zylinders auf, den Schmitt von Stato mitgenommen hatte und den er als Behälter und Paradimschlüssel bezeichnete. Das Ding rotierte langsam um die eigene Achse.
Alaska rief Corello.
»Ich sehe es ebenfalls!«, bestätigte der Mutant. Auch Tschubai und Irmina Kotschistowa hatten den Zylinder inzwischen entdeckt und beobachteten ihn aufmerksam.
»Er wird allmählich stofflich!«, stellte Saedelaere fest. »Das widerspricht allen Kenntnissen, die wir vom Hyperraum besitzen.«
»Was geschieht mit dem Paradimschlüssel?«, fragte Saedelaere den Cyno.
Er bekam keine Antwort.
Gespannt beobachtete er weiter. Er selbst hatte keine Erklärung für das Phänomen. Normalerweise widersprach es allen hyperphysikalischen Gesetzen, dass ein Körper im Raum zwischen den Universen materialisierte. Wenn jedoch nicht alles täuschte, wurde Alaska in diesem Augenblick Zeuge eines solchen Vorgangs.
Warum, so fragte sich der Transmittergeschädigte, trat der gleiche Prozess auch nicht bei ihnen ein?
Schließlich waren sie zusammen mit Schmitt und dem Behälter durch denselben Transmitter gegangen.
Auch das war eine Frage, die nur der Cyno beantworten konnte.
Doch der Cyno schwieg.
Der Behälter glühte auf. Er war jetzt deutlich zu erkennen. Das Licht, das von ihm ausging, überstrahlte das geheimnisvolle rote Wallen, das den gesamten Hyperraum einzuhüllen schien.
Dann wurde der Zylinder allmählich durchsichtig.
Saedelaeres Enttäuschung wuchs, als er erkannte, dass das Gebilde hohl war. Er konnte nicht zum Ausdruck bringen, was er im Innern zu sehen erwartet hatte, aber dass er eine leere Röhre vor sich hatte, versetzte ihm einen Schock.
Schmitts Gedanken hatten etwas von einem fehlenden Teil berichtet.
Sollte dieser fehlende Teil etwa den Hohlraum ausfüllen?
So sehr er auch seine Gedanken strapazierte, er kam der Lösung nicht näher.
2.
10. April 3443 – Erdzeit!
Der Schwere Kreuzer KAPELLA war vor wenigen Stunden auf der Erde gelandet. Die Wissenschaftler hatten das Tabora in ein Labor von Imperium-Alpha gebracht.
Während des Anflugs auf das Solsystem hatten die Besatzungsmitglieder feststellen können, dass vor dem Paratronschirm große Flottenverbände aus dem Schwarm zusammengezogen wurden. Die Anzahl der bereits versammelten Schiffe war nur zu schätzen, aber es waren bereits weit über dreihunderttausend Einheiten.
Die schnellen Erkundungsschiffe der Solaren Flotte patrouillierten im Aufmarschgebiet. Es bestanden keine Zweifel mehr, dass die Götzen einen weiteren Großangriff planten, um endlich den Paratronschirm zu knacken und die Erde zu vernichten.
Im Solsystem wurden die ersten Vorbereitungen getroffen, um den geplanten Angriff der Karduuhls abzuwehren. Die Geheimbasen auf Jupiter und allen anderen Welten befanden sich im Alarmzustand.
Wenn es kritisch werden sollte, musste Rhodan den Einsatz aller Raumschiffe erwägen. Die Zeit des Versteckspiels schien damit endgültig vorbei zu sein.
Perry Rhodan hatte die Hauptschaltzentrale von Imperium-Alpha vor wenigen Augenblicken verlassen und befand sich zusammen mit Galbraith Deighton und seinem Sohn unterwegs zum Labor, in das man das Tabora gebracht hatte.
Über Sprechfunk wurden die wichtigsten Männer des Solsystems ständig über die Ereignisse im Weltraum unterrichtet. Danton trug zusätzlich noch einen kleinen Bildempfänger, auf dem ständig Aufnahmen erschienen, die von den Erkundungskreuzern gesendet wurden.
Rhodan wusste, dass Arman Signo, der Kommandant des Cyno-Kreuzers ATON, sich ebenfalls im Labor von Imperium-Alpha aufhielt. Die Rolle, die dieser Cyno spielte, war noch völlig undurchsichtig.
»Wir hätten dieses Ding nicht auf die Erde bringen sollen«, bemerkte Danton, während sie in einen Transmitteranschluss stiegen.
Rhodan konnte erst antworten, nachdem sie in einem anderen Gebiet der riesigen unterirdischen Station materialisiert waren.
»Ich bin genauso misstrauisch wie du. Aber in diesem Fall wollen wir uns einmal auf die Aussage eines Cynos verlassen. Außerdem ist Gucky überzeugt davon, dass uns vom Tabora keine Gefahr droht.«
Danton seufzte.
»Der Kleine ist euphorisch! Ich bezweifle, ob er dem Tabora objektiv gegenübertreten kann.«