Perry Rhodan 726: In der Dakkarzone - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 726: In der Dakkarzone E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Sie kommen aus dem Dimensionstunnel - sie sind die Überlebenden von Balayndagar Rund 120 Jahre nach dem Tage, da Terra und Luna durch den Soltransmitter gingen, gibt es längst keine vereinte Menschheit mehr, und das künftige Schicksal der im Kosmos zersplitterten einzelnen Gruppen ist ungewiss. Das gilt sowohl für die in der Heimatgalaxis zurückgebliebenen Terraner und ihre Nachkommen als auch für die kosmischen Flüchtlinge und deren Nachkommen. Jene Terraner, die zusammen mit dem Heimatplaneten und seinem Trabanten den großen Sprung über eine halbe Unendlichkeit wagten, sind im Mahlstrom der Sterne zwar in Sicherheit vor der Macht des Konzils, aber sie gerieten dafür fast zur Gänze in den Bannkreis der Aphilie, die sie und ihre Kinder in Geschöpfe ohne einen Funken von Nächstenliebe verwandelt hat. Die anderen - abgesehen von den Menschen und Menschenabkömmlingen, die den Laren und ihren Vollzugsorganen, den Überschweren, in die Hände fielen - wurden durch Lordadmiral Atlan und Julian Tifflor gerettet und leben als Angehörige des "Neuen Einsteinschen Imperiums" im Schutz der Dunkelwolke Provcon-Faust. Von dort aus versuchen sie, die galaktischen Völker zu einigen, um den Befreiungskampf um so wirksamer führen zu können. Vom Geschehen in der Milchstraße, das Ende des Jahres 3580 einen dramatischen Höhepunkt erreichte, wenden wir uns nun ab und blenden um zu Perry Rhodan und seinem Raumschiff SOL. Es entkommt dem Untergang von Balayndagar und landet IN DER DAKKARZONE ...

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Nr. 726

In der Dakkarzone

Sie kommen aus dem Dimensionstunnel – sie sind die Überlebenden von Balayndagar

von WILLIAM VOLTZ

Rund 120 Jahre nach dem Tage, da Terra und Luna durch den Soltransmitter gingen, gibt es längst keine vereinte Menschheit mehr, und das künftige Schicksal der im Kosmos zersplitterten einzelnen Gruppen ist ungewiss.

Das gilt sowohl für die in der Heimatgalaxis zurückgebliebenen Terraner und ihre Nachkommen als auch für die kosmischen Flüchtlinge und deren Nachkommen.

Jene Terraner, die zusammen mit dem Heimatplaneten und seinem Trabanten den großen Sprung über eine halbe Unendlichkeit wagten, sind im Mahlstrom der Sterne zwar in Sicherheit vor der Macht des Konzils, aber sie gerieten dafür fast zur Gänze in den Bannkreis der Aphilie, die sie und ihre Kinder in Geschöpfe ohne einen Funken von Nächstenliebe verwandelt hat.

Die anderen – abgesehen von den Menschen und Menschenabkömmlingen, die den Laren und ihren Vollzugsorganen, den Überschweren, in die Hände fielen – wurden durch Lordadmiral Atlan und Julian Tifflor gerettet und leben als Angehörige des »Neuen Einsteinschen Imperiums« im Schutz der Dunkelwolke Provcon-Faust.

Von dort aus versuchen sie, die galaktischen Völker zu einigen, um den Befreiungskampf um so wirksamer führen zu können.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Terraner ist mit der SOL dem Untergang von Balayndagar entronnen.

Dobrak – Rechenmeister der Kelosker.

Alaska Saedelaere, Fellmer Lloyd, Gucky und Icho Tolot – Ein Kontaktkommando begegnet den Zgmahkonen.

Olw – Ein Schläfer wird geweckt.

1.

Alaska Saedelaere war nicht sicher, ob das, was er gerade erlebte, Realität oder ein Traum war. Er war erwacht und hatte sich in einem der breiten Korridore wiedergefunden, die sternförmig auf die Zentrale der SOL zuführten. Langsam setzte seine Erinnerung wieder ein. Entsetzen überfiel ihn, als er an den Untergang der Kleingalaxis Balayndagar dachte. Die SOL war ebenso wie alle Sonnen und Planeten von Balayndagar in das aktivierte Black Hole gestürzt.

Alaska richtete sich langsam auf, wobei er den Eindruck völliger Gewichtslosigkeit hatte. Als er sich bewegte, schien er über den Boden zu schweben.

Er erinnerte sich, dass er unmittelbar vor dem endgültigen Sturz der SOL in die Große Schwarze Null den Anzug der Vernichtung angelegt hatte.

Stand er an der Schwelle zwischen Leben und Tod? Seine Umgebung war unwirklich und vertraut zugleich. Es herrschte diffuses Licht, das alles verzerrt erscheinen ließ.

Innerhalb des Korridors war es still. Alaska konnte seine eigenen Schritte nicht hören, jedes Geräusch wurde von jenem seltsamen Nebel geschluckt, der wie Schleier durch den langen Gang geweht wurde.

Alaska Saedelaere empfand Ratlosigkeit. Sein Verstand riet ihm, ruhig am Boden liegen zu bleiben, denn wohin er sich auch wandte, musste er damit rechnen, dem Schrecken in vielfältiger Form zu begegnen.

Trotzdem bewegte er sich durch den Korridor in Richtung auf die Zentrale. Als er ein paar Meter zurückgelegt hatte, stieß er auf eine am Boden liegende Gestalt. Es war ein junger Techniker, der zu jenen Besatzungsmitgliedern gehörte, die an Bord des Schiffes geboren waren. Alaska beugte sich zu ihm hinab, auch jetzt wirkten seine Bewegungen seltsam gleitend, als befände er sich unter Wasser.

Er untersuchte den Techniker und stellte fest, dass der Mann bewusstlos war. Trotz aller Anstrengungen gelang es Alaska nicht, ihn wachzurütteln.

Seine Blicke irrten umher und blieben schließlich an einer der Borduhren haften, die in den Korridoren angebracht waren. Er blinzelte verwirrt, als er das Datum las.

Dritter Januar 3581.

Der Sturz in das Black Hole hatte am 30. August 3578 stattgefunden, die SOL war demnach bereits länger als zwei Jahre unterwegs.

Alaska wusste, dass es dafür mehrere Erklärungen gab. Er war völlig sicher, dass der Zeitablauf auf den Borduhren nur in einem relativen Verhältnis zu der objektiv verstrichenen Zeit stehen konnte.

Auf seinem Weg zur Zentrale stieß er auf drei weitere Besatzungsmitglieder. Sie lagen in verkrümmter Haltung am Boden. Alaska ignorierte sie, da er überzeugt davon war, dass er ihnen sowieso nicht helfen konnte.

Als er die Zentrale betrat, hatte er den Eindruck, dass der riesige Raum zusammengeschrumpft war. Überall auf dem Boden und in den Sesseln vor den Kontrollen lagen bewusstlose Besatzungsmitglieder. Alaska trat nur zögernd ein, er empfand eine gewisse Scheu vor diesen Menschen. Er bewegte sich an den Kontrollen entlang und stieß dabei auf Perry Rhodan.

Der Großadministrator (eigentlich seltsam, dass er Rhodans Namen noch immer mit diesem Titel assoziierte, dachte Alaska) hockte zusammengesunken vor dem Panoramabildschirm, Gucky lag quer über seinem Schoß. Rhodan hatte beide Hände auf dem Ilt liegen, als wollte er ihn schützen.

Alaska schüttelte Rhodan an den Schultern, aber er erreichte keine Reaktion.

Bestürzt fragte er sich, ob die anderen jemals wieder aufwachen würden. Unwillkürlich griff er nach seinem Zellaktivator. Er wollte nicht allein in diesem unheimlichen Schiff leben.

Zum ersten Mal, seit er die Zentrale betreten hatte, konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf die Bildschirme. Die SOL befand sich nicht im offenen Weltraum, sondern in einer seltsamen Umgebung, die nur Teil einer übergeordneten Dimension sein konnte. Vor dem dunkelgrauen Hintergrund zeichneten sich Leuchterscheinungen in verschiedenen Farben und Formen ab. Die Instrumente, denen der Maskenträger sich jetzt zuwandte, zeigten irrationale Werte, die nichts über die physikalische Beschaffenheit der Umgebung aussagten.

Alaska Saedelaere hatte sich oft genug für einige Zeit im Hyperraum aufgehalten, um feststellen zu können, dass diese Existenzebene nicht damit identisch war.

Aber wo war die SOL?

Grenzte es nicht an ein Wunder, dass dieses Schiff noch existierte?

Hätte es sich nicht in der Großen Schwarzen Null auflösen müssen?

Der keloskische Rechner Dobrak hatte den Vorschlag gemacht, die SOL in das Black Hole zu steuern. Offensichtlich hatte er damit gerechnet, dass das Schiff auf diese Weise gerettet werden konnte.

Aber wohin hatte die Rettungsaktion sie geführt?, überlegte Alaska.

Bisher nie gekannte Angst legte sich wie eine Klammer um seine Brust. Er begann schwer zu atmen.

Unwillkürlich stieß er einen Hilferuf aus, als könnte einer der ohnmächtigen Menschen ihm beistehen.

Es dauerte nicht lange, und er hatte sich wieder unter Kontrolle. Allein die Tatsache, dass das Schiff noch existierte und die Besatzung noch am Leben war, machte ihm Hoffnung.

Seine Blicke schweiften umher. Er stellte fest, dass Dobrak sich nicht in der Zentrale aufhielt, obwohl der Kelosker sich im Augenblick des Sturzes in die Große Schwarze Null hier befunden hatte. Der Rechner war ein geheimnisvolles Wesen, dessen Abwesenheit schwer zu erklären war.

Alaska begann zu überlegen, was er unternehmen konnte. Allein hatte er keine Chance, dieses mächtige Schiff zu steuern. Er musste warten, bis die Besatzung wieder einsatzfähig war.

Erneute Zweifel stiegen in ihm auf, ob die anderen jemals aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachen würden.

Er kämpfte gegen die aufsteigende Verzweiflung an, denn sobald er ihr nachgab, würde er seine Aktivität verlieren.

Nachdem er die Zentrale gründlich durchsucht hatte, stellte er fest, dass auch drei Kelosker bewusstlos am Boden lagen. Sie waren also genauso betroffen wie die Menschen.

Und Dobrak?

Alaska beschloss, den alten Kelosker vorläufig aus seinen Gedanken zu streichen. Es kam darauf an, dass er jetzt eine sorgfältige Untersuchung aller Instrumente begann, um vielleicht Auskunft über ihren Standort zu erhalten.

Der Transmittergeschädigte nahm vor den Schaltanlagen Platz. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, Verbindung mit SENECA und dem Shetanmargt aufzunehmen. Wenn der Rechenverbund intakt war, bestand für Alaska die Chance, das Schiff bis zu einem gewissen Grad zu manövrieren.

Als er sich nach vorn beugte, sah er über sich plötzlich ein schmales blasses Mädchengesicht, das von schwarzen Haaren umrahmt wurde.

Der Anblick traf ihn wie ein Schock.

»Kytoma!«, stieß er hervor. Er erschrak vor seiner eigenen Stimme, die in der stillen Zentrale ein vielfältiges Echo fand.

Das Gesicht bewegte sich im Nebel wie eine übernatürliche Erscheinung. Alaskas Blicke saugten sich daran fest. Er erinnerte sich, dass er Kytoma bei seinen Erlebnissen mit Ribald Corello verloren hatte, damals war sie mit ihm auf einem fremden Planeten gewesen und hatte sich von ihm verabschiedet.

Er machte eine Handbewegung, als wollte er das Gesicht wegwischen.

»Kytoma!«, stammelte er.

Das Gesicht schien traurig zu lächeln, eine Hand ragte aus den Nebelschleiern und winkte Alaska zu.

Er kniff die Augen angestrengt zusammen.

»Was ... was ist mit uns geschehen?«, brachte er stoßweise hervor. »Kannst du Verbindung mit mir aufnehmen?«

Ihre Lippen bewegten sich, aber Alaska hörte keinen Ton. Ihm war, als bestünde zwischen dem Mädchen und ihm eine unüberwindliche Grenze. Er erinnerte sich, dass sie ein unglaublich fremdes Wesen war, dessen wirklichen Anblick er nicht ertragen hätte.

Die Verbindung zwischen ihm und ihr war stets rätselhaft geblieben. Sie gehörte zu dem seltsamen Volk, das einst den Schwarm geschaffen hatte.

»Wo sind wir?«, fragte er eindringlich.

Das Gesicht schien zu zerfließen, aber nach einiger Zeit stabilisierte es sich wieder.

Alaska wollte danach greifen, aber seine Hände fassten ins Leere.

»Lass es!«, sagte eine knarrende Stimme hinter ihm.

Er zuckte zusammen und fuhr herum. Der keloskische Rechner stand ein paar Schritte hinter ihm und hielt einen Translator in den Greiflappen. Dobrak hatte die Zentrale lautlos betreten. Die Tatsache, dass er neben Alaska Saedelaere das einzige handlungsfähige Wesen an Bord war, ließ ihm eine besondere Bedeutung zukommen.

Was, fragte Alaska sich voller Unbehagen, hatte Dobrak außerhalb der Zentrale getan? Wie lange war er schon wieder bei Bewusstsein?

Als er wieder zurückblickte, war das Mädchengesicht über den Kontrollen verschwunden, und Alaska bezweifelte, dass es jemals mehr als eine Halluzination gewesen war.

»Woher kommen Sie?«, fuhr er Dobrak an. Seine schroffe Art war eine Reaktion seiner Nerven auf die jüngsten Ereignisse.

»Ich war beim Shetanmargt«, erwiderte der Kelosker. »Schließlich musste sich jemand darum kümmern, wo wir herausgekommen sind.«

»Sie sind nicht bewusstlos!«, stellte Alaska argwöhnisch fest.

»Ja«, sagte Dobrak lakonisch. »Genau wie Sie!«

Der Transmittergeschädigte blickte an sich herab und strich mit den Händen über die Brust.

»Ich trage diesen Anzug, der mich vor den Einflüssen der fremden Umgebung schützt.«

»Ein erstaunliches Kleidungsstück«, gab Dobrak zu. »Seine Zahlen symbolisieren eine fremde Macht. Eines Tages wird jemand kommen und diesen Anzug von Ihnen zurückfordern.«

Er trat neben Alaska an die Kontrollen.

»Das Shetanmargt ist aktiviert. Sie können sich mit dem Bordrechner in Verbindung setzen.«

Alaska sah ihn unsicher an. Die Art des Fremden machte ihn misstrauisch. Dobrak verhielt sich, als wäre die SOL sein Eigentum. Darin unterschied er sich nicht von den anderen fünfundvierzig Keloskern an Bord. Seit die Wesen aus Balayndagar ihr Shetanmargt in das Schiff gebracht hatten, schienen sie sich als die Besitzer der SOL zu fühlen. Alaska wusste, dass dies ein psychologischer Effekt war, den man einfach ignorieren konnte, aber er bezweifelte, dass er das in absehbarer Zeit schaffen konnte. Die Erinnerung an Kytomas Gesicht war noch so frisch, dass er Dobrak danach fragen musste – er konnte nicht anders.

»Haben Sie etwas Ungewöhnliches wahrgenommen, als Sie die Zentrale betraten?«, erkundigte er sich.

»Eine Zahlenkombination«, erwiderte Dobrak. »Sie ging von Ihnen aus.«

»Von mir?«, rief Alaska ungläubig.

»Jeder von uns ist ein Teil des Ganzen«, sagte der Kelosker. »Sie haben diese Erscheinung hervorbringen können, weil sie ein Teil Ihres Selbsts ist. Wahrscheinlich gelingt es Ihnen nur in besonderen Notsituationen.«

»Sie wissen mehr, als Sie mir sagen!«, warf Alaska ihm vor. »Das beweisen mir die Worte, die Sie in Zusammenhang mit meinem Anzug der Vernichtung gesprochen haben.«

Dobrak breitete die langen Arme aus und fragte: »Halten Sie es nicht für besser, wenn wir uns jetzt um das Schiff kümmern?«

Alaska wandte sich wieder den Kontrollen zu. Eine Betrachtung der Instrumente erschien ihm nach wie vor sinnlos, was er darauf ablesen konnte, ergab keinen Sinn – jedenfalls nicht für seinen Verstand, der nur für ein normales Leben in dreidimensionalen Räumen eingerichtet war.

Dobrak kauerte sich neben Alaska nieder, seine körperliche Schwerfälligkeit wurde zurückgedrängt von seiner großen Ausstrahlungskraft.

»Ich glaube, dass wir uns innerhalb eines Dimensionstunnels befinden«, verkündete Dobrak.

»Das sagt mir überhaupt nichts«, versetzte Alaska missmutig. Das Gefühl, dem anderen in mancher Beziehung unterlegen zu sein, machte ihn reizbar. Unter anderen Umständen und an einem anderen Ort hätte der Maskenträger die besonderen Fähigkeiten des Keloskers leichter akzeptieren können, nicht aber hier an Bord der SOL, wo er im Augenblick der einzige handlungsfähige Vertreter der rechtmäßigen Besatzung war. Diese Tatsache legte ihm eine gewisse Verantwortung auf, ihm war bewusst, dass er das Schiff schützen musste – auch gegenüber hintergründigen und vorerst nur verbalen Besitzansprüchen eines Keloskers.

Obwohl er in der Lage war, seine psychologische Situation klar zu erkennen, änderte sich sein Gemütszustand nicht – im Gegenteil: Seine Reaktionen erschienen ihm im Grunde genommen sinnlos, und das machte ihn noch ärgerlicher.

Wenn Dobrak überhaupt in der Lage war, den Gemütszustand eines Menschen richtig einzuschätzen, ließ er sich durch Alaskas Reizbarkeit nicht irritieren.

»Ich glaube, dass es innerhalb des Universums mehrere Große Schwarze Nullen gibt«, sagte Dobrak. »Wir müssen davon ausgehen, dass bei jeder Schwarzen Null eine Übersättigung fünfdimensionaler Energien auftreten kann. Dabei kommt es zu einem Abblasvorgang, bei dem die übersättigte Schwarze Null Energien durch einen Aufrisskanal oder Dimensionstunnel abgibt, genau wie es in Balayndagar der Fall war. Die Existenz solcher Dimensionstunnel hängt jeweils vom Abblasvorgang ab. Ich nehme an, dass sie jedes Mal wieder in sich zusammenfallen, wenn die überflüssige Energie durchgeströmt ist.«

»Jeder Tunnel hat zwei Enden!« Alaska stellte fest, dass er bereit war, Dobraks Theorie zu akzeptieren. »Wir kennen den Eingang des Tunnels, in dem wir uns jetzt befinden, nicht aber seinen Ausgang. Oder können Sie auf Anhieb sagen, wo wir herauskommen werden?«

»Ich kann es nur vermuten«, antwortete Dobrak. »Doch darüber will ich jetzt nicht sprechen, es würde Sie nur verwirren. Da wir beide die einzigen aktiven Wesen an Bord sind, müssen wir unsere gesamten Kräfte für die Rettung des Schiffes einsetzen.«

Alaska sah die Notwendigkeit einer solchen Denkweise ein, trotzdem fühlte er sich erneut zurückgesetzt.

Er ergriff die Initiative und stellte eine Verbindung zu SENECA her.

Der Bordrechner meldete sich sofort.

»Frage: Aufenthaltsort?«, rief Alaska prompt.

Die Antwort blieb länger als gewöhnlich aus und gab Dobrak Gelegenheit zu der Bemerkung: »Ohne das Shetanmargt wäre SENECA jetzt nicht funktionsfähig.«

Alaska hatte eine wütende Bemerkung auf den Lippen, aber in diesem Augenblick erfolgte die Antwort.

»Innerhalb einer Strömung n-dimensionaler Energien«, lautete sie. »Der Umfang der Strömung ist begrenzt.«

»Frage: Wäre der Begriff Dimensionstunnel gerechtfertigt?«

»Ja! Ich weise darauf hin, dass dies eine Antwort des Shetanmargts ist, da ich allein nicht in der Lage bin, solche Fragen zu beantworten.«

»Frage: Navigationsmöglichkeiten?«

»Keine!«

Das war deutlich. Alaska schluckte ein paar Mal. Die ganze Zeit über hatte er gehofft, dass sie in der Lage sein könnten, die Bewegung des Schiffes zu manipulieren. SENECA hatte eine solche Möglichkeit ausgeschlossen, Alaska konnte sicher sein, dass der Bordrechner sich nicht täuschte.

Der Transmittergeschädigte wandte sich an Dobrak.

»Das bedeutet, dass wir hilflos sind! Wir müssen warten, bis wir aus diesem Tunnel herauskommen.«

Dobrak ging nicht auf diese Bemerkung ein, sondern sagte: »Ich finde es in höchstem Maße erstaunlich, dass wir nicht entmaterialisiert sind, wie es offensichtlich mit allen Sonnen und Planeten geschieht. Das kann nur auf Absorptionsfelder dieses Schiffes zurückgeführt werden, die sich bei unserem Sturz in die Große Schwarze Null automatisch aktivierten.«

Alaska wusste, dass es solche Felder für einen Flug in der Dakkarzone gab. Er vermutete daher, dass sich der Durchgang auf Dakkarebene abspielte, aber er sprach diese Vermutung gegenüber dem Kelosker nicht aus.

Statt dessen sagte er: »Wenn wir das Schiff nicht manövrieren können, bedeutet das noch lange keine völlige Bewegungsunfähigkeit.«

Dobrak verstand ihn sofort.

»Sie denken daran, ein Beiboot auszuschleusen.«