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Das Drama von Cockermouth - vier Menschen im Bannkreis des Kampfes der Extraterrestrier Die Erwartungen, die Perry Rhodan nach vierzigjähriger Weltraumodyssee an die Rückkehr in die Heimatgalaxis der Menschheit knüpfte, wurden bitter enttäuscht. Und nachdem der 80-Jahresplan, der Befreiungsplan von der Gewaltherrschaft der Laren, initiiert wurde, verlässt die SOL, mit Atlan an Bord, Anfang des Jahres 3582 wieder die Galaxis. Der Rückflug geht viel schneller vonstatten, und im April 3582 ist es soweit! Perry Rhodans Generationenschiff erreicht den Mahlstrom der Sterne - doch die Erde ist durch den Schlund gegangen und verschwunden. Ovarons Planet, die Welt der Frauen, wird für die Solaner zur Raststation vor dem erneuten Aufbruch zur großen Suche, die Anfang August 3582 aufgenommen wird. Nach der Begegnung mit dem Boten von ES, der erklärt, dass es notwendig sei, die Erde schnellstens zu finden, handelt Perry Rhodan sofort. Die SOL verlässt den Mahlstrom der Sterne, und die Solaner nehmen Kontakt auf mit den Tbahrgs, die etwas über den Verbleib des Planeten Terra zu wissen scheinen. Doch blenden wir um und zurück zur Erde selbst! Dort, im April des Jahres 3582, sind Fremde gelandet und beginnen sich häuslich einzurichten. Schauplatz ihrer rätselhaften und bedrohlichen Aktivitäten ist Norwegen. Die Terra-Patrouille versucht sofort, das Projekt der Fremden zu sabotieren - doch die Anstrengungen der Terraner sind vergeblich, zumal Douc Langur, das extraterrestrische Mitglied der Patrouille, noch einen privaten Kampf auszutragen hat: das DUELL DER AUSSERIRDISCHEN ...
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Nr. 778
Duell der Außerirdischen
Das Drama von Cockermouth – vier Menschen im Bannkreis des Kampfes der Extraterrestrier
von WILLIAM VOLTZ
Die Erwartungen, die Perry Rhodan nach vierzigjähriger Weltraumodyssee an die Rückkehr in die Heimatgalaxis der Menschheit knüpfte, wurden bitter enttäuscht. Und nachdem der 80-Jahresplan, der Befreiungsplan von der Gewaltherrschaft der Laren, initiiert wurde, verlässt die SOL, mit Atlan an Bord, Anfang des Jahres 3582 wieder die Galaxis.
Der Rückflug geht viel schneller vonstatten, und im April 3582 ist es soweit! Perry Rhodans Generationenschiff erreicht den Mahlstrom der Sterne – doch die Erde ist durch den Schlund gegangen und verschwunden.
Ovarons Planet, die Welt der Frauen, wird für die Solaner zur Raststation vor dem erneuten Aufbruch zur großen Suche, die Anfang August 3582 aufgenommen wird.
Nach der Begegnung mit dem Boten von ES, der erklärt, dass es notwendig sei, die Erde schnellstens zu finden, handelt Perry Rhodan sofort. Die SOL verlässt den Mahlstrom der Sterne, und die Solaner nehmen Kontakt auf mit den Tbahrgs, die etwas über den Verbleib des Planeten Terra zu wissen scheinen.
Doch blenden wir um und zurück zur Erde selbst! Dort, im April des Jahres 3582, sind Fremde gelandet und beginnen sich häuslich einzurichten. Schauplatz ihrer rätselhaften und bedrohlichen Aktivitäten ist Norwegen.
Die Hauptpersonen des Romans
Douc Langur – Ein Extraterrestrier kämpft um sein Leben.
Baldwin Tingmer – Das Mitglied der Terra-Patrouille unternimmt einen Alleingang.
Jentho Kanthall – Chef der Terra-Patrouille.
Bluff Pollard – Ein junger Mann unter fremdem Einfluss.
Sailtrit Martling – Ein neues Mitglied der Terra-Patrouille.
Gus Gustafson, Gary Smith und Steven Skirpan
1.
Das Weltgewissen in Cockermouth war ein Gebäude aus der voraphilischen Zeit – wie schon sein Name besagt. Im Zuge der Geschichtskosmetik hatten die Aphiliker alles vernichtet, was Hinweise auf so differenzierte menschliche Eigenschaften wie »Gewissen« liefern konnte. Das Weltgewissen in Cockermouth war dieser Reinigungswelle nicht zum Opfer gefallen, man hatte dem Gebäude lediglich einen anderen Namen verliehen: Auktionscenter.
Natürlich hatte unter der gewaltigen Kuppel niemals eine Auktion stattgefunden, sondern die Räume waren von einer großen Gesellschaft als Lagerplatz für reparaturbedürftige Apparate benutzt worden.
Vom Hügel vor der Stadt erschien das Weltgewissen als das imposanteste Gebäude von Cockermouth, was insofern eine Täuschung war, als dass es den Blick auf den flachen, aber ausgedehnten Komplex der Finchyoor-Hallen versperrte.
Die Kuppel sah wie ein schneebedeckter Hügel aus, wie überhaupt die ganze Stadt eher wie das phantasievolle Riesenwerk einer Zuckerbäckerei wirkte, denn wie der ehemalige Aufenthaltsort von fünfzigtausend menschlichen Wesen.
»Diese Stadt schläft nicht – sie ist tot!«, sagte Gary UCLA Smith, der neben Sailtrit Martling stand und mit den Füßen den Schnee feststampfte.
Medaillon war untergegangen, die Abenddämmerung schob sich wie flüssiges Blei am Horizont herauf.
»Es ist eine bedrückende Einsamkeit«, fügte Gus Gustafson leise hinzu. »In Wordsworth House ist mir das eigentlich nie aufgefallen.«
»Kein Wunder!«, gab Sailtrit mit belegter Stimme zurück. »Wordsworth House war etwas, was ausgefüllt werden konnte, selbst von einer kleinen Gruppe, wie wir es sind.«
»Wie muss es da erst in Workington oder Whitehaven aussehen!« Gustafson hockte sich auf den Rand des beladenen Schlittens, den sie vom konservierten Palast im Verlauf des vergangenen Tages bis hierher gezogen hatten.
Steven Skirpan, das vierte Mitglied der kleinen Gruppe, kam den Hügel heraufgestapft. Er hatte die Umgebung inspiziert. »Ein paar Tierspuren habe ich gefunden«, verkündete er. »Aber Menschen laufen hier nicht herum.«
»Irgendwelche Anzeichen, dass dieser rätselhafte Flugkörper in der Nähe ist?«, erkundigte sich Sailtrit.
Skirpan schüttelte den Kopf. In seiner schweren Thermojacke wirkte der Mann unbeholfen. Sein Gesicht lag im Schatten der Kapuze.
Sailtrit dachte nach. Da sie sich als Anführerin der Gruppe fühlte, überlegte sie, ob es richtig war, wenn sie alle nach Cockermouth gingen.
Ein sensibler Mann wie Gus konnte sich in der verlassenen Stadt über seine Situation klar werden und verzweifeln. War es da nicht besser, hier oben auf dem Hügel ein Quartier für die Nacht aufzuschlagen?
Smith räusperte sich.
»Also, was ist? Worauf warten wir noch? Cockermouth ist verlassen und all die feinen Häuschen warten nur darauf, dass wir sie ausplündern.«
Gustafson nagte an seiner Unterlippe.
»Wir sind keine Plünderer!«, protestierte er. »Wir holen uns nur, was wir zum Überleben brauchen. Die Besitzer der Häuser von Cockermouth sind verschwunden.«
»Und wenn sie zurückkommen?«, erkundigte sich Smith sarkastisch.
Sailtrit machte eine heftige Handbewegung.
»Genug damit!«, befahl sie. »Wir tun, was notwendig ist.«
Skirpan betrachtete diese Äußerung als Signal zum Aufbruch. Er ergriff die lederne Zugleine und spannte sie über seine rechte Schulter. Dann zog er den Schlitten den Hügel hinab.
Während sie hinter dem Schlitten herging, fragte sich Sailtrit, warum weder die Männer noch sie jemals daran gedacht hatten, in Cockermouth zu bleiben. Auf diese Weise konnten sie sich regelmäßige Transporte von der Stadt nach Wordsworth House ersparen. Von Anfang an hatte jedoch festgestanden, dass sie zum Palast zurückkehren würden. Fürchteten sie das Leben in einer Geisterstadt?
Immerhin lösten die Vorräte von Cockermouth ein Problem: Der Mann, der die Reservevorräte der Gruppe gestohlen hatte, verlor den Anreiz zu weiteren Unternehmungen dieser Art. Doch das Misstrauen, das Sailtrit beherrschte, würde dadurch nicht erlöschen. Sie wusste, dass einer ihrer drei Begleiter unehrlich und egoistisch handelte.
»Die Straße ist überhaupt nicht mehr zu sehen!«, rief Skirpan, als er den Schlitten in die Stadt hineinzog. Er deutete auf das erste Gebäude unmittelbar vor ihnen. »Ich bin dafür, dass wir hier Quartier für die Nacht beziehen und morgen früh mit der Untersuchung der Stadt beginnen.«
Niemand hatte dagegen etwas einzuwenden.
Sie mussten den Eingang zu dem Haus aufbrechen. Das Licht ihrer Scheinwerfer erhellte einfache Wohnräume, die so aussahen, als seien sie gerade erst von ihren Besitzern verlassen worden.
Die Einrichtung war zweckentsprechend und phantasielos. Sailtrit wusste, dass ihr das vor ein paar Monaten, als sie selbst noch aphilisch gedacht und empfunden hatte, überhaupt nicht aufgefallen wäre. Das Haus, in das sie eingedrungen waren, repräsentierte den Lebensstil der Aphiliker.
Welch ein Unterschied zu Wordsworth House!, dachte die Ärztin.
Skirpan und Smith schleppten die Schlittenladung herein.
»Die Videophon- und TV-Verbindungen funktionieren nicht!«, bemerkte Gustafson, der sich inzwischen in allen Räumen umgesehen hatte.
Da niemand mit etwas anderem gerechnet hatte, wurde diese Feststellung schweigend akzeptiert.
Während die Männer im Korridor ein Feuer anzündeten, durchsuchte Sailtrit das Haus nach Vorräten. Ihre Bemühungen wurden schneller belohnt als sie gehofft hatte, denn im Obergeschoss entdeckte sie in der halbrobotischen Küche Konserven, Konzentrate und Getränke.
Die vier Überlebenden kauerten sich um die Feuerstelle und nahmen ein reichhaltiges Mahl zu sich. Endlich einmal brauchten sie nicht daran zu denken, dass die Vorräte zu schnell aufgebraucht werden könnten.
»Ob wir während der Nacht draußen Wache halten?«, fragte Skirpan, noch immer kauend.
»Wozu?«, erkundigte sich Smith. »Hier ist niemand – höchstens ein paar halbverhungerte Hunde oder Katzen, deren Spuren wir im Schnee gesehen haben.«
»Steven denkt offensichtlich an das Flugobjekt!«, warf Gustafson ein. Im Widerschein des Feuers sah sein bleiches Gesicht mit den tiefliegenden Augen gespenstisch aus.
»Unsinn!«, rief Smith. »Es ist längst aus dieser Gegend verschwunden, sonst hätten wir es sehen müssen.«
Sailtrit blickte von einem zum anderen. Die ungewohnte Sattheit machte ihre Gedanken träge.
»Wir halten abwechselnd Wache«, entschied sie. »Steve fängt damit an.«
Sie überlegte, ob sie Skirpan ihre Waffe geben sollte, entschied sich aber dagegen. Wenn der Reparaturmechaniker der Dieb war, würde der Paralyseblaster nur eine verführerische Wirkung auf ihn haben. Andererseits musste Sailtrit davon ausgehen, dass ab morgen die gesamte Gruppe mit Waffen ausgerüstet sein würde. In den verlassenen Gebäuden von Cockermouth lagen sicher genügend davon herum.
Die Frau begann sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass dies ihre Situation in jeder Hinsicht verändern konnte. Solange sie alleinige Besitzerin einer Schusswaffe gewesen war, hatte sie sich den Männern überlegen gefühlt, auch wenn ihre Begleiter nichts von der Existenz des Paralyseblasters ahnten.
Smith und Gustafson trugen Decken aus den anderen Räumen des Hauses herbei und breiteten sie rund um das Feuer aus.
»Gary wird dich in zwei Stunden ablösen«, sagte Sailtrit zu Skirpan.
Inzwischen war es draußen völlig dunkel geworden. Es war still, nur die Bewegungen der Menschen und das Prasseln der Flammen verursachten Geräusche.
Skirpan knöpfte seine Jacke zu und ging hinaus. Die beiden anderen Männer hatten sich bereits auf den Decken niedergelassen. Die Anstrengungen des vergangenen Tages hatten sie erschöpft.
Die Wärme des Feuers machte auch Sailtrit schläfrig.
Als sie ihre Decke glättete, kam von draußen ein langgezogener unheimlicher Ton.
Er ließ sich nicht erklären, aber er hörte sich wie irgend etwas Metallisches an, das bis zur Unerträglichkeit belastet wurde.
Die Tür flog auf. Skirpans breite Gestalt füllte den Eingang aus.
»Habt ihr das gehört?«, keuchte er.
Sailtrits Herz klopfte bis zum Hals, sie hatte Mühe, das Zittern ihrer Stimme zu unterdrücken.
»Hast du irgend etwas gesehen, Steve?«
»Nein«, sagte Skirpan dumpf. »Aber es kam von über der Stadt. Da ist irgend etwas, ich bin sicher.«
»Der Flugkörper!«, stieß Gus hervor. Er war aufgesprungen und stand dicht über das Feuer gebeugt, als könnten die Flammen ihm Schutz gewähren.
Wortlos nahm Sailtrit einen Scheinwerfer und ging hinaus. Erst folgte ihr Skirpan, dann Smith.
»Du wirst doch nicht den Himmel ableuchten wollen?«, erkundigte sich Smith. »Damit machst du jeden auf uns aufmerksam, der vielleicht herumfliegt.«
Die Frau ließ den Arm mit der Lampe sinken.
»Du hast recht«, stimmte sie zu. »Aber wie können wir herausfinden, was es ist?«
Smith erwiderte lakonisch: »Indem wir warten, bis es hell wird.«
Im Grunde genommen, dachte Sailtrit unbehaglich, hatte Gary recht. Mit ihren begrenzten Mitteln hatten sie kaum irgendwelche Möglichkeiten.
»Geht ruhig wieder hinein«, schlug Skirpan vor. »Es hat keinen Sinn, wenn wir alle hier herumstehen.«
In diesem Augenblick wiederholte sich der Ton. Die Luft über Cockermouth schien in Schwingungen versetzt worden zu sein. Das Geräusch tat den Menschen in den Ohren weh. Sailtrit krümmte sich unwillkürlich zusammen.
Dann war es vorbei.
Sie hörten Gustafson im Innern des Hauses aufstöhnen.
»Wenn das die ganze Nacht so geht, werden wir kaum zum Schlafen kommen«, meinte Smith. »Aber wir sollten es zumindest versuchen.«
Zusammen mit Sailtrit ging er wieder ins Haus. Skirpan blieb vor der Tür stehen, und seine Blicke versuchten die Dunkelheit zu durchdringen. Er wünschte, sie wären in Wordsworth House geblieben, aber dieses unheimliche Geräusch war so durchdringend gewesen, dass man es sicher auch noch im Palast gehört hätte.
Im Innern des Hauses warf Smith ein paar Holzstücke aufs Feuer.
»Der Preis des Sattseins«, sagte er nicht ohne Ironie, »besteht offenbar in der Anhörung dieser akustischen Darbietung.«
»Was könnte es sein?«, fragte die Ärztin.
Über das Feuer hinweg warf Smith ihr einen Blick zu.
»Es war fremdartig«, stellte er fest. »Und es hat eine bestimmte Bedeutung. Eine unheilvolle Bedeutung, würde ich sagen.«
Und so war es.
*
Unmittelbar nach Anbruch der Dunkelheit verließ Douc Langur die Antigravwabenröhre an Bord der HÜPFER und schob sich auf den Sitzbalken vor den Kontrollen. Er machte den Bug des Forschungsschiffchens transparent und blickte hinaus, um festzustellen, wo er sich befand.
Die HÜPFER schwebte über einer kleinen Stadt, die unter den Schneemassen fast völlig begraben lag.
Langur las alle Kontrollen ab, bis er sicher sein konnte, dass der s-Tarvior noch nicht in der Nähe war.
Bei dem, was er vorhatte, wäre LOGIKOR sicher eine große Hilfe gewesen, aber nach den bisherigen Erfahrungen würde ihn die Rechenkugel wohl kaum bei seinem Kampf unterstützen, deshalb konnte er sie genausogut in der Gürteltasche lassen.
Langur war ein bisschen unglücklich, wenn er an die Mitglieder der Terra-Patrouille dachte, die er in den Bergen des Namsenfjords zurückgelassen hatte. Aber wie hätte er sie in der augenblicklichen Situation, da er selbst vom Tod bedroht wurde, unterstützen sollen? In ihrer Nähe zu bleiben, hätte bedeutet, sie den Angriffen des s-Tarviors auszusetzen, und sie hatten wahrhaftig Schwierigkeiten genug.
Langur rutschte auf dem Sitzbalken hin und her. Seine innere Unruhe wurde immer stärker.
Es war sinnlos, wenn er jetzt weiterflog, denn der s-Tarvior würde die HÜPFER früher oder später finden, hier oder anderswo. Je früher Douc Langur mit seinen Verteidigungsmaßnahmen begann, desto gründlicher konnte er dabei vorgehen. Schon aus diesem Grund würde er in diesem Gebiet bleiben und auf den Gegner warten.
Langur fragte sich, was er tun konnte.
Zunächst einmal würde er ein Kompressionsfeld aufbauen. Der s-Tarvior konnte darunter hindurchfliegen, es aber nicht von oben durchstoßen. Das bedeutete einen kleinen, aber nicht zu verachtenden strategischen Vorteil, denn auf diese Weise bestimmte Langur, wo die Auseinandersetzung stattfinden würde.
Die HÜPFER flog jetzt einen Kreis, wobei der Forscher die Grenzen des Kompressionsfelds festlegte. Langur wusste, dass bei der Komprimierung der Luft Lärm entstehen würde, aber das bereitete ihm die geringsten Sorgen.
Langur machte das Feld so klein wie möglich, denn mit zunehmender Größe würde es an Dichte und damit an Wirkung verlieren.
Er verrichtete alle Arbeiten mit großer Hingabe, wie er es früher eigentlich nur bei der Vermessung unbekannter Sonnensysteme getan hatte.
Sicher dachte der s-Tarvior nicht daran, dass man ihm Widerstand entgegensetzen könnte.
Das war ein weiterer Vorteil für den Forscher.
In diesem Zustand verständlicher (wenn auch ungerechtfertigter) Hochstimmung hätte Langur fast LOGIKOR herausgeholt und aktiviert.
*
Nachdem Skirpan von Smith abgelöst worden war, musste Sailtrit Martling der Müdigkeit Tribut zollen – sie schlief ein.
Sie erwachte davon, dass jemand an ihrer Schulter rüttelte. Das Feuer war in sich zusammengesunken, daneben lag eine zusammengekrümmte Männergestalt und schnarchte: Steven Skirpan.
Sailtrit erinnerte sich an Teile eines Albtraums, aber sie verdrängte sofort die Erinnerung daran und richtete sich auf. Über sich sah sie Gustafsons bleiches Gesicht. Sie wollte ihn fragen, was los war, aber er legte einen Finger an die Lippen.
Sailtrit, die noch benommen war, riss die Augen weit auf, um schneller zu sich zu kommen.
»Hörst du?«, flüsterte Gus mit bebender Stimme.
Sie lauschte angestrengt. Von draußen kamen Tropfgeräusche.
Unwillkürlich lachte sie auf und deutete auf das Feuer.
»Die Flammen haben das Dach erwärmt, der Schnee schmilzt weg!«
Gustafson schüttelte den Kopf.
Nun hörte Sailtrit auch das Gluckern von Wasser. Das alles konnte nicht allein vom Schnee auf dem Dach herrühren. Sie stand endgültig auf und trat vor die Tür.
Smith stand da und drehte den Kopf zu ihr.
»Es taut!«, sagte er ruhig. »In ganz Cockermouth. Dabei sind die Temperaturen nicht gestiegen.«
»Wie ist das möglich?«
Er sah sie abschätzend an. »Frag mich etwas Leichtes!«, forderte er sie auf. »Wahrscheinlich handelt es sich genauso um ein unerklärliches Phänomen wie bei dem Lärm, den wir gestern Abend gehört haben.«
»Wodurch wird das alles ausgelöst?«
»Keine Ahnung! Aber es hat sich noch etwas verändert. Spürst du es nicht?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Die Luft lässt sich schwerer atmen.«
Er hat recht!, durchzuckte es sie. Seit sie erwacht war, fühlte sie einen dumpfen Druck auf der Brust. Bisher hatte sie ihn nicht erklären können.