Perry Rhodan 790: Das Geheimnis des Moduls - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 790: Das Geheimnis des Moduls E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Die Beauftragten der Kaiserin - im Kampf mit den Abgesandten CLERMACs Nach der Rückkehr in den Mahlstrom der Sterne, wo Terra nicht mehr aufgefunden wurde, ist die SOL, Perry Rhodans Generationenschiff, längst wieder in unbekannten Bereichen des Universums unterwegs. Für Perry Rhodan und seine Gefährten gilt es, den verschwundenen Heimatplaneten der Menschheit schnellstmöglich zu erreichen, zumal der Sendbote von ES die Dringlichkeit dieses Vorhabens besonders betont hatte. Und so erreicht die SOL die Galaxis Dh'morvon, wo die Solaner es nach vielen Abenteuern im All und auf fremden Welten schließlich schaffen, ihre Chancen, die Erde aufzufinden, zu verbessern. Das Jahr 3582 ist bald um, als Perry Rhodan ersten Kontakt mit der mysteriösen Kaiserin von Therm aufnehmen kann, von der er den neuen Standort der Erde zu erfahren hofft, sobald er den Auftrag der Kaiserin, das MODUL zu finden, erfolgreich erledigt hat. Doch diese Mission ist nicht leicht durchzuführen, denn das MODUL, die Forschungsstation der Kaiserin, ist bei ihrem Flug durch die Weiten des Alls in eine kosmische Falle gegangen. Damit beginnt das Ringen um die Forschungsstation. Für die Terraner, die Beauftragten der Kaiserin von Therm, und die Hulkoos, die Diener der Inkarnation CLERMAC, geht es gleichermaßen um alles - es geht um DAS GEHEIMNIS DES MODULS ...

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Nr. 790

Das Geheimnis des MODULS

Die Beauftragten der Kaiserin – im Kampf mit den Abgesandten CLERMACS

von WILLIAM VOLTZ

Nach der Rückkehr in den Mahlstrom der Sterne, wo Terra nicht mehr aufgefunden wurde, ist die SOL, Perry Rhodans Generationenschiff, längst wieder in unbekannten Bereichen des Universums unterwegs.

Für Perry Rhodan und seine Gefährten gilt es, den verschwundenen Heimatplaneten der Menschheit schnellstmöglich zu erreichen, zumal der Sendbote von ES die Dringlichkeit dieses Vorhabens besonders betont hatte.

Und so erreicht die SOL die Galaxis Dh'morvon, wo die Solaner es nach vielen Abenteuern im All und auf fremden Welten schließlich schaffen, ihre Chancen, die Erde aufzufinden, zu verbessern.

Das Jahr 3582 ist bald um, als Perry Rhodan ersten Kontakt mit der mysteriösen Kaiserin von Therm aufnehmen kann, von der er den neuen Standort der Erde zu erfahren hofft, sobald er den Auftrag der Kaiserin, das MODUL zu finden, erfolgreich erledigt hat.

Doch diese Mission ist nicht leicht durchzuführen, denn das MODUL, die Forschungsstation der Kaiserin, ist bei ihrem Flug durch die Weiten des Alls in eine kosmische Falle gegangen.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Terraner erfüllt einen Auftrag der Kaiserin von Therm.

Kaveer, Poser und Daloor – Drei Forscher der Kaiserin an Bord der SOL.

Bjo Breiskoll – Ein Solgeborener empfängt die Stimmen des Universums.

Lareena – Bjos Mutter.

Kaarmansch-Xes

Der ganze Raum zwischen Himmel und Erde ist von einem Atem erfüllt.

Hippokrates

1.

Der rot-braun gefleckte Katzer lag zusammengerollt in einer Ecke seiner Kabine und hatte den Kopf zwischen die Arme gebettet. Seine Augen waren geschlossen, aber das Zucken seiner Ohren verriet, dass er nicht schlief. Das telepathische Hintergrundrauschen, das von der Besatzung der SOL verursacht wurde, durchlief wie ein Strom warmer Gefühle seinen Körper.

Plötzlich hob Bjo Breiskoll ruckartig den Kopf, seine hellgrünen Augen mit den länglichen Pupillen wurden deutlich sichtbar.

Da war es wieder!

Inmitten der gewohnten psionischen Kulisse entstand für einen kaum messbaren Augenblick ein ungewöhnlicher Impuls.

Bjos Lippen zitterten, er gab ein kaum hörbares Maunzen von sich, das seiner Erregung Ausdruck verlieh.

In den vergangenen Monaten hatte er diesen Impuls oft gespürt, ohne sich über die Herkunft klar zu werden.

Bjo spannte die Muskeln, machte einen Buckel und erhob sich. Er drehte den Kopf hin und her und lauschte angestrengt.

Geräusche, die ein normaler Mensch kaum wahrgenommen hätte, drangen an sein Gehör.

Bjo spürte, dass es an Bord der SOL hektischer zuging als sonst, aber das war angesichts der jüngsten Ereignisse nicht ungewöhnlich.

Das hantelförmige Schiff stand in der Nähe einer Materiewolke, in deren Zentrum sich das MODUL befand.

Für die Solaner kam es darauf an, den Datenspeicher des MODULS zu retten. Der COMP, wie die Kaiserin von Therm den wichtigsten Bestandteil des MODULS bezeichnet hatte, enthielt in konzentrierter Form alle Daten, die die Forscher auf der Großen Schleife gesammelt hatten. Bei diesen Daten ging es in erster Linie um die Berührungspunkte zwischen den Mächtigkeitsballungen der Superintelligenzen BARDIOC und Kaiserin von Therm.

Das MODUL war jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach auch in der Nähe des Medaillon-Systems vorbeigekommen, so dass man an Bord der SOL von der Voraussetzung ausging, dass der COMP auch über die neuen Koordinaten der Erde verfügte.

Obwohl Bjo Breiskoll ein Solgeborener war, brauchte er nur in den Gedanken der Terraner zu lesen, um herauszufinden, wie sehr die Aussicht, die Position der Erde zu erfahren, diese Menschen motivierte.

Bis vor wenigen Tagen hatte es so ausgesehen, als sollte die Sicherstellung des COMPS eine verhältnismäßig einfach zu lösende Aufgabe sein. Inzwischen stand fest, dass das MODUL in einer Falle BARDIOCS festsaß. Unbekannte Raumfahrer, die mit einer Vielzahl schwarzer scheibenförmiger Schiffe in diesem Raumsektor operierten, machten den Menschen die Übernahme des COMPS streitig.

An Bord der SOL zweifelte niemand daran, dass diese Wesen im Auftrag BARDIOCS handelten.

Wenn es den Fremden gelingen sollte, den COMP in ihren Besitz zu bringen, erlangten sie damit gleichzeitig die Koordinaten des Medaillon-Systems. Dies zu verhindern, war der eigentliche Grund für die intensiven Bemühungen Perry Rhodans. Der Terraner hätte die SOL kaum solchen Risiken ausgesetzt, wenn es ausschließlich um die Interessen der Kaiserin von Therm gegangen wäre.

Bjo Breiskoll konnte leicht feststellen, dass die Gedanken der Besatzungsmitglieder sich fast ausschließlich mit diesem Problem beschäftigten. Dass die Solgeborenen bei ihren Überlegungen zu völlig anderen Ergebnissen kamen als die Terraner, war für den rot-braun gefleckten Katzer nicht erstaunlich.

Der Impuls, der Bjo aufgeschreckt hatte, wiederholte sich nicht.

Bjo fragte sich, wer oder was ihn ausgelöst haben mochte.

Von einem der Mutanten oder Fremdlebewesen, die sich an Bord der SOL aufhielten, konnte er nicht kommen, denn deren Gedankenmuster waren Bjo so gut bekannt, dass er sie auch in veränderter Form leicht erkannt hätte.

Bjo huschte lautlos aus seiner Kabine. Seit man an Bord von seinen Fähigkeiten wusste, konnte er sich freier bewegen. Trotzdem erregte er überall dort, wo er auftauchte, mit seinen geschmeidigen und mit den Augen eines Menschen manchmal kaum noch zu verfolgenden Bewegungen großes Aufsehen.

Der rot-braun gefleckte Katzer hatte sich inzwischen daran gewöhnt. Er hoffte, dass die Meinung seines Freundes und Beraters Joscan Hellmut zutraf, der davon überzeugt war, dass das Interesse sich allmählich legen würde. Um von den Merkmalen abzulenken, die ihn äußerlich von anderen Menschen unterschieden, trug Bjo Breiskoll nur noch hochgeschlossene Kleider, die die Pelzfragmente an verschiedenen Stellen seines Körpers vor den Blicken Neugieriger verbargen.

Vor dem Eingang des Antigravschachts blieb Bjo zögernd stehen. Sollte er wirklich mit seiner Mutter über seine Probleme sprechen? Er wusste, wie leicht sie zu beunruhigen war. Vielleicht war es in diesem Fall besser, wenn er sich an Komty Wamman, seinen Erzeuger, wandte.

Bjo hatte kein enges Verhältnis zu seinem Vater. Der Mann ging ihm aus dem Weg und benahm sich manchmal, als fürchtete er seinen Sohn.

Von Joscan Hellmut wusste Bjo, dass es Menschen gab, die Katzen gegenüber eine instinktive Abneigung hegen.

War es möglich, dass Komty zu diesen Menschen gehörte und dass er seine Ablehnung auf Bjo ausdehnte?

Ganz anders war Bjos Beziehung zu Lareena Breiskoll, seiner Mutter. Sie hatte ihn erzogen und ihn in seiner frühen Jugend erbittert gegen all jene verteidigt, die ihn wegen seiner Andersartigkeit belästigt hatten.

Unwillkürlich tasteten seine telepathischen Sinne nach den mentalen Ausstrahlungen seiner Mutter, und er fand sie unter den vielen tausend individuellen Gedankenströmungen schnell heraus.

Lässig, als hätte die künstliche Schwerkraft an Bord der SOL auf ihn keinen Einfluss, sprang Bjo aus dem Stand in den Antigravschacht. Er benutzte die Antigravschächte äußerst ungern, denn entsprechend seiner Fähigkeit, den Bezugspunkt der Gravitation sofort zu erkennen und sich körperlich darauf einzurichten, begann er sich jedes Mal hilflos um die eigene Achse zu drehen, bis seine Vernunft über die instinktiven körperlichen Reaktionen siegte und er in einen kontrollierten Zustand des Schwebens überging.

Als er den Schacht drei Decks tiefer verließ, fand er sofort wieder zu seiner gewohnten Sicherheit zurück.

Lareena Breiskoll hielt sich zusammen mit einigen anderen Solgeborenen in einer INFO-Zentrale auf. Sie sah ihren Sohn am Eingang auftauchen und verließ die Gruppe sofort, um Bjo zu begrüßen.

»Was studierst du?«, erkundigte er sich, obwohl er ihren Gedanken längst entnommen hatte, dass sie sich mit geologischen Begriffen auseinandersetzte. Seit angenommen werden konnte, dass die SOL in absehbarer Zukunft auf der Heimatwelt der Menschen landen würde, stieg das Interesse der Solgeborenen an den Daten, die über diesen Planeten zur Verfügung standen. Dieser Lerneifer war keineswegs ein Zeichen des guten Willens gegenüber den Terranern an Bord der SOL, sondern hing mit dem Wunsch der Solgeborenen zusammen, den Mutterplaneten nicht unvorbereitet betreten zu müssen.

»Geologie der Erde«, erwiderte Lareena und sah ihren Sohn zärtlich an. »Du bist beunruhigt?«

Obwohl sie nicht einmal latent telepathisch war, erkannte sie leicht die geringsten Spuren innerer Unsicherheit an ihrem Sohn. Für Bjo war das ein Beweis dafür, dass die Sinne vieler Menschen über das durchschnittliche Leistungsvermögen hinaus geschärft werden konnten.

Bjo sah sich suchend um.

»Lass uns allein reden«, schlug er vor.

Sie deutete auf eine Doppelkabine für Hypnoschulung.

Bjo nickte.

Als sie eingetreten waren, zog Bjo die Jalousie herab und ließ sich, obwohl ein zweiter Sitzplatz frei war, zu Lareenas Füßen nieder.

Die Frau warf ihrem Sohn einen missbilligenden Blick zu.

»Du hast mir versprochen, diese animalischen Gewohnheiten aufzugeben, Bjo. Du weißt, wie alle anderen darüber denken. Was macht es schon aus, wenn du in einem Sessel Platz nimmst?«

»Wir sind allein!«

»Trotzdem!«, beharrte Lareena. »Du musst unter Menschen leben und du bist ein Mensch – also benimm dich auch so.«

Er richtete sich widerwillig auf und rutschte auf den Sessel.

Lareena sah ihn lächelnd an.

»Du wirst älter, Bjo. Sobald wir Terra erreichen, wirst du in das Mutantenkorps eintreten.«

Ihre Gedanken bewiesen, dass die frohe Erwartung, die sie äußerlich zeigte, nicht ihren Gefühlen entsprach. In Wirklichkeit machte sie sich Sorgen um Bjo.

»Manchmal«, sagte der rot-braun gefleckte Katzer, »empfange ich einen merkwürdigen Impuls. Das geht schon seit Monaten so, aber ich habe bisher nicht gewagt, mit jemand darüber zu sprechen.«

»Was heißt das, mein Junge?«, fragte die Frau verständnislos.

»Etwas Fremdartiges wird in mir spürbar, aber ich weiß nicht, woher es kommt. Ich glaube nicht, dass es etwas Bösartiges ist, denn ich spüre kein Unbehagen dabei.«

Er beugte sich im Sessel nach vorn und stieß seinen Kopf an ihrem Oberarm. Dann begann er leise zu schnurren. Sie kraulte ihn sanft im Nacken.

Nach einer Weile fuhr er mit leiser Stimme fort: »Zweifellos handelt es sich um parapsychologische Wahrnehmungen. Ich glaube, es sind Informationen, die ich von irgend jemand oder von irgend etwas erhalte. Ich kann jedoch nichts damit anfangen, die Impulse sind unverständlich.«

»Hast du einen Verdacht?«

»Nein!« Er las in ihren Gedanken und fügte hinzu: »Ich bin ganz sicher, dass keiner der Mutanten etwas damit zu tun hat.«

»Und die Kelosker?«

»Bestimmt nicht!«

Sie dachte an die drei Forscher, die an Bord gekommen waren, aber bevor er sie korrigieren konnte, fiel ihr selbst ein, dass diese Fremden vom MODUL nichts damit zu tun haben konnten, denn dafür hielten sie sich noch nicht lange genug in der SOL auf.

»Du solltest mit Fellmer Lloyd sprechen«, forderte Lareena ihren Sohn auf. »Er ist Telepath, genau wie du. Ich nehme an, dass er diese Impulse ebenfalls empfangen hat und genau weiß, worum es sich handelt.«

Bjo hatte bereits selbst mit diesem Vorhaben geliebäugelt, war aber bisher davor zurückgeschreckt. Er wusste auch nicht, was ihn davon abhielt, mit Fellmer oder Gucky über sein Problem zu reden.

»Vielleicht hört es von selbst wieder auf«, meinte sie.

Er schüttelte den Kopf.

»Es wiederholt sich häufiger und nimmt an Intensität zu, Lareena.«

Er ist einsam, der arme Kerl!, dachte sie. Er braucht Kontakt zu gleichaltrigen Mädchen. Ob sie ihn meiden, weil er etwas von einer Katze an sich hat?

Er richtete sich auf und fauchte leise.

»Bjo«, sagte sie verlegen. »Ich wollte dich nicht kränken!«

Er glitt aus dem Sessel. Mit einer fließenden Bewegung schob er die Jalousie hoch und trat in die INFO-Zentrale. Lareena sah ihm bewundernd zu. Alles an ihm wirkte ästhetisch, es war ein Genuss, ihn zu beobachten. Hastig verdrängte sie diese Gedanken.

Noch einmal richteten sich die unergründlichen Augen auf sie, dann verließ Bjo den Raum.

Lareena stand einen Augenblick zögernd da, dann trat sie an einen Interkomanschluss und versuchte, eine Verbindung zur Zentrale zu bekommen. Zu ihrer Erleichterung meldete sich Joscan Hellmut. Der Sprecher der Solgeborenen zeichnete sich auf dem Bildschirm ab.

»Ich weiß, dass ihr Schwierigkeiten habt«, sagte Lareena Breiskoll. »Es wird auch nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.«

»Ist es wegen Bjo?«

»Ja, Joscan. Ist es möglich, dass ich mit Fellmer Lloyd sprechen kann?«

Der Kybernetiker runzelte die Stirn.

»Du weißt, dass wir einen Flug ins Innere der Materiewolke vorbereiten, um den Datenspeicher aus dem MODUL zu holen. Ich glaube kaum, dass Fellmer unter diesen Umständen Zeit für dich haben wird.«

»Bitte«, sagte sie schlicht.

»Nun gut«, seufzte Hellmut. »Ich frage ihn.«

Der Bildschirm erlosch. Lareena wartete geduldig auf eine Nachricht. Sie machte sich Gewissensbisse, ob sie richtig handelte. Wenn Bjo davon erfuhr, würde er ihr bestimmt Vorwürfe machen. Vielleicht hatte er sogar bereits ihren Gedanken entnommen, welche Absichten sie hatte. Lareena wusste, wie sensibel und stolz ihr Sohn war. Manchmal fiel es ihr schwer, ihn zu verstehen.

Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als der Bildschirm sich wieder erhellte.

Diesmal meldete sich jedoch nicht Hellmut, sondern der Chef des Mutantenkorps, Fellmer Lloyd.

Die Frau war so überrascht, dass sie zunächst kein Wort hervorbrachte. Innerlich begann sie ihren Entschluss bereits wieder zu bereuen, und sie überlegte, wie sie sich möglichst schnell aus dieser Situation befreien konnte.

»Lareena Breiskoll«, sagte Lloyd ruhig. »Ich freue mich, Sie zu sehen.«

Seine Ruhe übertrug sich auf sie, plötzlich fühlte sie sich erleichtert. Die Ausstrahlungskraft des Mutanten wirkte von der Zentrale bis hierher in die INFO-Zentrale.

»Ich weiß, dass Sie sehr beschäftigt sind«, sagte sie. »Aber ich will mit Ihnen sprechen. Bjo sagte mir, dass er seit einigen Monaten ab und zu rätselhafte Impulse empfängt. Das beunruhigt ihn sehr, denn er kennt ihren Ursprung nicht.«

»Ich weiß«, sagte Lloyd.

Die Solgeborene starrte auf den Bildschirm.

»Sie ... Sie empfangen diese Impulse also ebenfalls?«

»Nein!«

»Aber Sie wissen, woher sie kommen?«

2.

Die Prozession der drei Forscher – jeder andere Ausdruck wäre dem Auftritt der fremden Raumfahrer nicht gerecht geworden – bewegte sich durch den Hauptkorridor an dem Rechenverbund vorbei in Richtung der Zentrale der SOL.

Taul Daloor ging an der Spitze, aber kein Mensch an Bord, die Telepathen vielleicht ausgenommen, wäre in der Lage gewesen, ihn von Froul Kaveer oder Ranc Poser zu unterscheiden.

Jeder der Forscher hielt seinen aktivierten LOGIKOR in der einen und einen Translator terranischer Bauart in der anderen Greifklaue. Begleitet wurden die drei Extraterrestrier von Galbraith Deighton, Roi Danton und Reginald Bull.

»Ich wette«, sagte Bully so leise, dass seine Worte nicht übersetzt wurden, »sie fühlen sich bei uns schon wie zu Hause. Außerdem scheinen sie es als selbstverständlich anzusehen, dass wir ihnen helfen.«

»Hör auf zu meckern«, verwies ihn Danton. »Die Tatsache, dass es sich bei diesen Fremden um Besatzungsmitglieder des MODULS handelt, macht sie zwangsläufig zu unseren Verbündeten.«

»Außerdem sind sie sehr sympathisch«, fügte Deighton hinzu.

»Sympathisch?«, wiederholte Bully ungläubig. »Wir können sie nicht einmal auseinanderhalten! Wie kannst du sie unter diesen Umständen sympathisch finden? Vielleicht ist einer von ihnen ein Strolch, wer will das so genau feststellen?«

»Ihre Probleme sind weitaus größer als die unseren«, erinnerte Roi. »Der Verlust ihrer Schiffe hat sie hart getroffen. Zwar haben wir mit Hilfe des Rechenverbunds eine Möglichkeit gefunden, in einem Maschinenraum der SOL jene Bedingungen zu schaffen, die sie zur Regeneration benötigen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sie diesen Prozess weitaus lieber in den Antigravwabenröhren ihrer Schiffchen über sich ergehen lassen würden.«

»Allein dieser Umstand macht sie verdächtig«, ereiferte sich Bully. »Wer lebt schon von Energie? Roboter, sage ich euch! Roboter!«