Perry Rhodan 801: Sirenen des Alls - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 801: Sirenen des Alls E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Terraner auf Drackrioch - sie folgen dem Lockruf der Kelsiren Anfang April des Jahres 3583 ist es soweit! Perry Rhodans SOL, das bisher größte Fernraumschiff der Menschheit, hat eine markante Wegstation seiner langen kosmischen Odyssee erreicht. Die SOL ist in Nypasor-Xon angelangt. Es ist die Galaxis, in der sich das Zentralsystem der Kaiserin von Therm befindet - jener Superintelligenz, deren Entstehung auf ein wahrhaftes "Jahrmillionenereignis" zurückzuführen war. Von Schiffen der Leibwächter eskortiert, nähert sich die SOL dem dritten Planeten der blauen Sonne Yoxa-Sant. Dieser Planet heißt Drackrioch - und auf ihm, so hofft Rhodan, wird er endlich die genauen Positionsdaten der verschwundenen Erde erfahren, die ihm die Kaiserin so lange vorenthalten hat. Doch die Superintelligenz, die sich den Menschen in Form eines planetenumhüllenden Kristallgespinsts von bizarrer, furchterregender Schönheit präsentiert, scheint noch etwas mit den Terranern vorzuhaben, bevor sie Perry Rhodans Wunsch zu erfüllen gewillt ist. Darauf deuten jedenfalls die Lockrufe der Kelsiren hin - die Lockrufe der SIRENEN DES ALLS ...

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Nr. 801

Sirenen des Alls

Terraner auf Drackrioch – sie folgen dem Lockruf der Kelsiren

von WILLIAM VOLTZ

Anfang April des Jahres 3583 ist es soweit! Perry Rhodans SOL, das bisher größte Fernraumschiff der Menschheit, hat eine markante Wegstation seiner langen kosmischen Odyssee erreicht.

Die SOL ist in Nypasor-Xon angelangt. Es ist die Galaxis, in der sich das Zentralsystem der Kaiserin von Therm befindet – jener Superintelligenz, deren Entstehung auf ein wahrhaftes »Jahrmillionenereignis« zurückzuführen war.

Von Schiffen der Leibwächter eskortiert, nähert sich die SOL dem dritten Planeten der blauen Sonne Yoxa-Sant. Dieser Planet heißt Drackrioch – und auf ihm, so hofft Rhodan, wird er endlich die genauen Positionsdaten der verschwundenen Erde erfahren, die ihm die Kaiserin so lange vorenthalten hat.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Terraner betritt den Planeten der Sirenen.

Die Kaiserin von Therm – Die Superintelligenz hält ihr Versprechen.

Dobrak – Der Kelosker verlässt mit seinen Gefährten die SOL.

Bjo Breiskoll – Ein neuer Mutant an Bord der SOL.

Joscan Hellmut – Sprecher der Solgeborenen.

Quoytra

1.

Bjo Breiskoll verließ den Aufenthaltsraum von C-Deck und ging lautlos bis zum Ende des Ganges. Er wusste, dass Corn Ressacker und die drei anderen dort auf ihn warteten, aber er war zu stolz, um jetzt noch umzukehren.

Die Art, wie Bjo sich bewegte, hätte seine Gegner warnen müssen, aber ihr Hass hatte sie blind gemacht.

Ressacker trat von links aus einer Nische und blieb breitbeinig im Korridor stehen.

Die drei anderen tauchten hinter Bjo auf, geräuschlos, wie sie glaubten, aber für die geschärften Sinne des Katzers unüberhörbar.

Ressacker wippte auf den Stiefelspitzen. Er ließ den Gummiknüppel in der rechten Hand kreisen.

Bjo spürte den. Schwall feindseliger Gedanken, und er kapselte sich dagegen ab.

»Wir sind auf Katzenjagd«, sagte Ressacker.

Seine innere Erregung war unverkennbar und ließ seine Stimme schrill klingen.

Bjo seufzte.

»Das ist Unsinn«, sagte er geduldig. »Ich bin ein Mensch wie ihr auch. Lasst mich in Ruhe weitergehen, dann wird niemand von dieser Dummheit erfahren.«

Ressacker machte den drei hinter Bjo stehenden Männern ein Zeichen. Sie warfen sich auf den rotbraun-gefleckten Katzer und wollten ihn festhalten.

Bjo sprang aus dem Stand bis unter die Decke und ließ sich auf Ressacker fallen.

Der untersetzte Techniker gab einen überraschten Laut von sich. Bjo lähmte ihn mit einem Schlag, dann fuhr er herum und machte einen Satz über die drei vor ihm stehenden Angreifer.

Sie starrten ihn mit aufgerissenen Augen an.

Bjo maunzte drohend.

»Man sollte eine Katze nicht gegen ihren Willen festhalten«, sagte er gelassen. »Sie kommt und geht, wann sie will.«

»Es ... es war ein dummer Spaß«, stotterte einer der Männer. »Ressacker hat uns dazu verleitet.«

»Ich werde Joscan Hellmut davon berichten«, kündigte der junge Breiskoll an. »Wir sind alle Solgeborene und sollten zusammenhalten.« Sie gingen mit hängenden Köpfen zu Ressacker, hoben ihn auf und schleppten ihn davon.

Der Katzer sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren, dann drehte er sich um. Seine telepathischen Sinne esperten nach Lareena Breiskoll, seiner Mutter.

Er musste mit ihr über diesen Vorfall reden.

Natürlich war er anders als seine Altersgenossen. Seine Katzenaugen und die an verschiedenen Stellen seines Körpers wachsenden Fellbüschel machten ihn zu einem Außenseiter. Aber nicht nur äußerlich unterschied er sich von einem normalen Menschen. Bjo war Telepath und besaß ungewöhnliche körperliche Fähigkeiten.

Viele Solgeborene gingen ihm deshalb aus dem Weg. Ein paar hassten ihn.

Bjo wusste, dass es eine typisch menschliche Eigenschaft war, Minderheiten und Andersartige zu verfolgen, aber er hätte niemals geglaubt, dass seine Gegner mit Gewalt gegen ihn vorgehen könnten.

Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen.

Seine paranormalen Sinne, die eben noch versucht hatten, die mentalen Impulse Lareenas unter denen der vielen anderen Besatzungsmitglieder herauszufinden, empfingen Signale von außerhalb des Schiffes.

Zunächst war es nur ein angenehmes Wispern, aber es steigerte sich schnell zu einer Art telepathischem Sing-Sang. Bjo warf den Kopf zurück. Sein Körper spannte sich.

Die fremdartigen Impulse waren verlockend, so dass der Katzer unwillkürlich den Wunsch verspürte, in die Nähe jener zu gelangen, die sie erzeugten.

Bjo erwachte aus seiner Starre und raste mit mächtigen Sätzen durch den Gang bis zum nächsten Interkomanschluss. Er schaltete das Gerät ein und stellte eine Verbindung zur Zentrale her.

»Hier spricht Bjo Breiskoll!«, rief er. »Ich empfange telepathische Lockrufe aus dem Weltraum.«

Der zu dem Gerät gehörende Bildschirm erhellte sich. Das ernste Gesicht von Fellmer Lloyd wurde darauf sichtbar.

»Bjo!«, sagte der Chef des Mutantenkorps. »Es ist besser, wenn du sofort in die Zentrale kommst.«

»Sie spüren es auch!«, stellte Bjo betroffen fest.

»Alle Mutanten empfangen diese Signale«, bestätigte Lloyd. »Sie werden schnell stärker. Wahrscheinlich können sie bald von allen Besatzungsmitgliedern empfangen werden.«

Bjo unterdrückte weitere Fragen. Mit atemberaubender Schnelligkeit raste er zum nächsten Antigravschacht. Es kostete ihn jedes Mal eine große Überwindung, diese Transportmittel zu benutzen, denn der Verlust von Bezugspunkten der Schwerkraft, nach denen er seine Bewegungen koordinierte, machte ihm schwer zu schaffen und drohte ihn jedes Mal in Panik zu stürzen.

Inzwischen hatte er jedoch gelernt, sich zu beherrschen.

In verkrampfter Haltung schwebte er durch den Schacht bis zum mittleren Deck.

Er atmete erleichtert auf, als er auf der Plattform aufsetzte und die Wirkung der künstlichen Schwerkraft wieder spürbar wurde.

Die telepathischen Lockrufe waren noch stärker geworden und lösten in Bjo Breiskoll ein übermächtiges Verlangen aus, sich an ihre Quelle zu begeben. Er tastete die Gedanken einiger Besatzungsmitglieder ab und stellte fest, dass jetzt auch die parapsychologisch unbegabten Menschen zu reagieren begannen.

Seine Nackenhaare richteten sich auf, denn er spürte instinktiv, dass die SOL sich einer sorgsam vorbereiteten Falle näherte.

Kamen die Impulse von der Kaiserin von Therm?

Bjo betrat die Zentrale im Mittelteil des riesigen Fernraumschiffs durch das Hauptschott und wurde sofort der Anspannung gewahr, unter der die hier versammelten Besatzungsmitglieder der SOL standen.

Die konzentrierte Aufmerksamkeit der Menschen galt dem Panoramabildschirm, und Bjo, der der Blickrichtung der anderen folgte, sah auch sofort den Grund dafür.

Die SOL näherte sich einem Sonnensystem.

Bjo konnte sehen, dass es aus einer großen blauen Sonne und achtzehn Planeten bestand. Das Rasterbild unter dem Panoramabildschirm zeigte die Position des Schiffes und die ihres eigentlichen Zieles an. Dieses Ziel war die dritte Welt, die auf einem anderen Bildschirm über die Fernortung zu beobachten war.

In der allgemeinen Stille hörte sich Perry Rhodans Stimme ungewöhnlich laut an.

»Bei diesem Sonnensystem, dessen Koordinaten wir erhalten haben, soll es sich um die Heimat der Kaiserin von Therm handeln.«

Breiskoll war so vom Anblick des dritten Planeten gefesselt, dass er kaum auf Rhodans Worte achtete.

Eine solche Welt hatte der Solgeborene noch niemals zuvor in seinem Leben gesehen. Er konnte sich vorstellen, dass sie auch für die erfahrenen Zellaktivatorträger einmalig war.

Der gesamte Planet wurde von strahlenden Kristallstrukturen umhüllt. Diese unheimliche Hohlkugel war nicht geschlossen, sondern wies unzählige Öffnungen unterschiedlicher Größe auf, durch die man die eigentliche Planetenoberfläche sehen konnte.

Zweifellos kamen die telepathischen Locksignale von dort.

Die SOL hatte ihren Kurs längst geändert und näherte sich langsam dem dritten Planeten. Bjo war sich darüber im klaren, dass niemand an Bord diesen Flug unterbrechen oder gar aufhalten konnte.

Nachdem er sich an den überwältigenden Anblick des dritten Planeten gewöhnt hatte, nahm Bjo weitere Einzelheiten wahr.

Innerhalb des Sonnensystems, vor allem aber in der Nähe des dritten Planeten, wimmelte es von Saturnschiffen der Choolks. Die Leibwache der Kaiserin von Therm hatte hier ihre zahlenmäßig stärksten Flottenverbände zusammengezogen.

»Wir nähern uns der Heimat der Kaiserin von Therm«, sagte Atlan. »Es bestehen keine Zweifel daran, dass die Superintelligenz, wie immer sie geartet sein mag, auf dem dritten Planeten existiert. Sie ist auch für die telepathischen Impulse verantwortlich, die wir empfangen.«

Es sollte sich bald herausstellen, dass der Arkonide sich in zweifacher Hinsicht täuschte.

Dutzende von Saturnschiffen tauchten beiderseits der SOL auf und eskortierten sie in Richtung des dritten Planeten.

»Ich frage mich, was es mit dieser strahlenden Kristallhülle auf sich hat«, überlegte Geoffry Waringer laut.

»Es könnte sich um einen planetenumspannenden Schutzschirm handeln«, antwortete Reginald Bull.

»Dazu gibt es zu viele Lücken«, warf Rhodan ein. »Sie sind groß genug, um sogar die SOL durchzulassen. Andernfalls wäre auch das Leben auf der Planetenoberfläche zum Untergang verurteilt, denn überall dort, wo die Kristallhülle geschlossen ist, wird das Sonnenlicht reflektiert.«

»In dieser Hinsicht scheinen die Dimensionen der Hülle genau ausgewogen zu sein«, meinte Waringer. »Diese Welt steht so dicht an der blauen Riesensonne, dass ihre Biosphäre eines schützenden Mantels bedarf.«

Breiskoll konnte auf den jetzt eingespielten Bildern erkennen, dass innerhalb des kristallinen Netzwerks klumpenförmige Gebilde hingen, die ihn an irgend etwas erinnerten.

»Dort befinden sich Hunderte von COMPS!«, stieß Atlan erregt hervor. »Sie sind ein Teil dieser kristallinen Struktur.«

Sofort fiel Bjo wieder ein, woran ihn die kompakten Gebilde erinnert hatten.

In diesem Augenblick hörte er Rhodan leise aufstöhnen.

»Es sind COMPS!«, rief er aus. »Begreift ihr jetzt? Dieses gewaltige Gebilde, das diese Welt umspannt, ist ein offenbar auf natürliche Weise entstandener Supercomputer! Das ist die Kaiserin von Therm!«

Diesen Worten folgten in der Zentrale unbeschreibliche Szenen, an die Bjo Breiskoll sich später immer wieder erinnerte. Die aufgestaute Spannung der Besatzungsmitglieder löste sich in zum Teil schreiend geführten Streitgesprächen, ob Rhodans Behauptung akzeptiert werden konnte. Bjo sah besonnene Männer mit hochroten Köpfen und heftig gestikulierend aufeinander einreden. Niemand schien zu verstehen, was die anderen überhaupt sagten, es ging nur darum, sich zunächst selbst einmal Luft zu verschaffen.

Im Grunde genommen wusste jeder, dass Rhodan recht hatte, selbst jene, die seine Meinung am erbittertsten bestritten.

Als die Erregung ihren Höhepunkt erreicht hatte, schien SENECA den Zeitpunkt für gekommen zu halten, von sich aus zur weiteren Verwirrung beitragen zu müssen.

Der bordeigene Großrechner der SOL gab Alarm, und für jeden an Bord deutlich hörbar klang seine Stimme aus den Interkomlautsprechern.

»Das Shetanmargt löst sich aus dem Rechenverbund!«, sagte SENECA.

Zur Überraschung des rotbraun-gefleckten Katzers löste diese dramatische Nachricht keine weitere Hektik aus, ja, es schien, als würde sich das Durcheinander legen. Bjo sah nirgends Anzeichen von Betroffenheit oder Furcht.

Die Männer und Frauen an Bord schienen eher dankbar das Vorhandensein einer konkreten Bedrohung zu registrieren.

»Einzelheiten!«, verlangte Perry Rhodan. »Welche Gegenmaßnahmen können getroffen werden?«

»Ich könnte einen Paratronschirm aufbauen«, schlug SENECA vor. »Einzelheiten sind nicht bekannt, aber es bestehen Zusammenhänge zwischen der Ankunft der SOL in diesem Gebiet und dem Zustand des Shetanmargts.«

Bilder aus den Räumen des Rechenverbunds erschienen auf den Kontrollgeräten.

Bjo Breiskoll, der sich dort schon oft aufgehalten und seinem Freund Joscan Hellmut bei der Arbeit zugesehen hatte, stellte sofort einige unübersehbare optische Veränderungen fest. Das in seine Bestandteile aufgelöste Shetanmargt war zuvor voll in SENECA integriert gewesen. In allen nur erdenklichen Winkeln und Hohlräumen hatte es sich festgesetzt und war zu einem Teil des Rechners geworden.

Bjo beobachtete, dass diese einzelnen Fragmente jetzt heftig leuchteten und von heftigen Vibrationen durchlaufen wurden. Es schien, als sollten sie von ihren verschiedensten Standorten abgestoßen werden.

»Joscan Hellmut in die Zentrale!«, hörte Bjo den Arkoniden Atlan rufen. »Auch Dobrak und die Kelosker sollen kommen. Wir müssen diese Entwicklung unter Kontrolle bekommen.«

Breiskoll zuckte bei der Nennung von Hellmuts Namen unwillkürlich zusammen. Er wusste, dass Hellmut nicht mehr der alte war. Aber es hätte nur zu weiteren Verwicklungen geführt, wenn Bjo die Verantwortlichen gewarnt hätte.

In welchem Zustand Hellmut sich auch befinden mochte, er war immer noch der kompetenteste Solgeborene für die Belange des Rechenverbunds. Nur die Kelosker mit Dobrak waren ihm überlegen.

»Du musst selbst entscheiden, ob es richtig ist, den Paratronschirm einzuschalten«, sagte Rhodan zu SENECA. »Inwieweit bist du noch von dem Shetanmargt abhängig?«

»Nur noch konstruktionsmäßig«, antwortete SENECA. »Die n-dimensionale Rechenkoalition besteht nicht mehr.«

Rhodan rieb sich das Kinn.

»Weißt du etwas über die Motivation deines Partners? Handelt er aus eigenem Antrieb, oder wird er beeinflusst?«

»Darüber liegen keine Informationen vor!«, antwortete SENECA prompt und für Bjo beinahe erwartungsgemäß.

»Wir müssen das Shetanmargt retten!«, rief Waringer dazwischen. »Gerade jetzt, wo wir von einer Superintelligenz kontrolliert werden, brauchen wir den Rechenverbund dringender als jemals zuvor. Ohne ihn sind wir verloren.«

»Mhm!«, machte Rhodan skeptisch.

Bjo verstand die Reaktion des Terraners. Rhodan war nie besonders glücklich darüber gewesen, dass seine Entscheidungen auch durch die Informationen des Shetanmargts beeinflusst worden waren. SENECAS Partner hatte schon oft für Schwierigkeiten an Bord der SOL gesorgt, so dass Bjo Breiskoll argwöhnte, Rhodan könnte froh darüber sein, das Shetanmargt auf unkomplizierte Art und Weise loszuwerden.

SENECA meldete sich erneut.

»Das Shetanmargt bewegt sich!«, teilte er den Besatzungsmitgliedern mit.

Über die telepathischen Lockrufe vom dritten Planeten hinweg spürte Bjo Breiskoll jetzt die emotionellen Regungen der Frauen und Männer überall an Bord. Nervosität und Angst breiteten sich aus.

»Schalte den Paratronschirm ein!«, befahl Rhodan widerstrebend.

»Das würde ich nicht tun!«, sagte eine scharfe Stimme vom Hauptschott her.

Bjo fuhr herum und sah Joscan Hellmut in die Zentrale taumeln. Der Sprecher der Solgeborenen konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sein Gesicht war bleich, die Augen blutunterlaufen. Er musste sich in einem schrecklichen inneren Zustand befinden. Bjo tastete sich vorsichtig in Hellmuts Bewusstsein, zog sich aber sofort wieder zurück, als er das Chaos verspürte, das ihn dort erwartete.

Fellmer Lloyd machte ein paar Schritte auf Hellmut zu und stützte ihn.

»Was ist geschehen?«, fragte Rhodan bestürzt. »Sind Sie krank?«

Joscan lächelte gequält.

»Das geht vorüber«, behauptete er. »Es kommt jetzt nicht darauf an, was mit mir geschieht, aber es dürfen keine Fehler gemacht werden.«

»Reden Sie!«, forderte Rhodan auf. »Was wissen Sie?«

»Das Shetanmargt ist eine Schöpfung der Kelosker«, stammelte Hellmut. »Wenn sie uns verlassen, ist es selbstverständlich, dass sie dieses Gebilde mitnehmen.«

»Was?«, schrie Atlan alarmiert. »Wer sagt, dass sie uns verlassen?«

»Ich sage es!«, ertönte eine sanfte Stimme.

Gefolgt von seinen zwanzig Artgenossen betrat Dobrak die Zentrale der SOL.

Niemals zuvor hatte Bjo die Fremdartigkeit dieser Wesen so intensiv empfunden wie in diesem Augenblick.

Die Kelosker erweckten den Eindruck, als wären sie bereits den Realitäten des normalen Raum-Zeit-Gefüges entrückt.

»Warte mit dem Einschalten des Paratronschirms!«, befahl Rhodan dem Bordrechner. »Zunächst will ich mir anhören, was die Kelosker zu sagen haben.«

Dobrak trat an die Kontrollen.

»Wir verlassen euch jetzt«, sagte er.

Rhodan war sichtlich irritiert.

»Aber das ist unmöglich! Wohin wollt ihr euch wenden?«