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BULLOC rebelliert - und die Jagd auf den Schläfer beginnt Es geschieht im Jahre 3585 terranischer Zeitrechnung! Alle Völker der Milchstraße haben Grund zu Freude und Triumph, denn inzwischen existiert die Macht des Konzils der Sieben nicht mehr. Die Laren, die Unterdrücker der Galaxis, haben die Überschweren, ihre Verbündeten, notgedrungen im Stich gelassen. Unter dem Zwang des Energiemangels stehend, erhofften sie sich eine Verbesserung ihrer Lage, als sie durch das von den Keloskern künstlich erschaffene Black Hole flogen und in die Sternenfalle gingen - mit Ausnahme von Hotrenor-Taak selbst, dem Verkünder der Hetosonen, der in den Dienst derer tritt, die ihn bekämpft haben. Die in der Galaxis verbliebene Menschheit befindet sich gegenwärtig im Aufbruch. Terra, die Urheimat der Menschen, ist zusammen mit Luna nach langem Aufenthalt in den unendlichen Weiten des Kosmos wieder an den angestammten Platz im System des Muttergestirns Sol zurückgekehrt - und das Unternehmen "Pilgervater" läuft bereits an, um die in allen Regionen der Milchstraße verstreuten Terraner auf die praktisch menschenleere Erde zurückzuführen. Während diese gigantische Aufgabe, die sich gewiss nicht ohne Pannen und Rückschläge vollziehen lässt, in Angriff genommen wird, blenden wir kurzfristig um zu Perry Rhodan, dem Gefangenen BULLOCS. In der Energiesphäre der vierten Inkarnation erreicht der Terraner die Zentrale der Superintelligenz und erfährt vom Werdegang des mächtigen BARDIOC. Die Wesenheit beging in fernster Vergangenheit einen beispiellosen Verrat. Die Strafe, die BARDIOC dafür erleidet, ist ebenso beispiellos - sie ist ein KOSMISCHER ALPTRAUM ...
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Nr. 851
Kosmischer Albtraum
BULLOC rebelliert – und die Jagd auf den Schläfer beginnt
von WILLIAM VOLTZ
Es geschieht im Jahre 3585 terranischer Zeitrechnung! Alle Völker der Milchstraße haben Grund zu Freude und Triumph, denn inzwischen existiert die Macht des Konzils der Sieben nicht mehr. Die Laren, die Unterdrücker der Galaxis, haben die Überschweren, ihre Verbündeten, notgedrungen im Stich gelassen. Unter dem Zwang des Energiemangels stehend, erhofften sie sich eine Verbesserung ihrer Lage, als sie durch das von den Keloskern künstlich erschaffene Black Hole flogen und in die Sternenfalle gingen – mit Ausnahme von Hotrenor-Taak selbst, dem Verkünder der Hetosonen, der in den Dienst derer tritt, die ihn bekämpft haben.
Die in der Galaxis verbliebene Menschheit befindet sich gegenwärtig im Aufbruch. Terra, die Urheimat der Menschen, ist zusammen mit Luna nach langem Aufenthalt in den unendlichen Weiten des Kosmos wieder an den angestammten Platz im System des Muttergestirns Sol zurückgekehrt – und das Unternehmen »Pilgervater« läuft bereits an, um die in allen Regionen der Milchstraße verstreuten Terraner auf die praktisch menschenleere Erde zurückzuführen.
Während diese gigantische Aufgabe, die sich gewiss nicht ohne Pannen und Rückschläge vollziehen lässt, in Angriff genommen wird, blenden wir kurzfristig um zu Perry Rhodan, dem Gefangenen BULLOCS.
In der Energiesphäre der vierten Inkarnation erreicht der Terraner die Zentrale der Superintelligenz und erfährt vom Werdegang des mächtigen BARDIOC.
Die Hauptpersonen des Romans
BARDIOC – Die Superintelligenz schläft und träumt.
BULLOC – Die vierte Inkarnation erhebt sich gegen ihren Schöpfer.
Perry Rhodan – BULLOCS Gefangener flieht.
Onklantson – Ein Sternentramp opfert sich.
Ganerc-Callibso
DIE ENTSTEHUNG DER SUPERINTELLIGENZ BARDIOC
1. Der Ausbruch
Da lachte das Gehirn!
Stumm und verzweifelt – wie jedes Mal, wenn es sich einer heiteren Episode aus seinem früheren Leben erinnerte.
Und es gab keinen Augenblick in der Vergangenheit, an den das Gehirn sich nicht tausendmal zurückerinnert hätte, kein Gefühl, das es im Nachhinein nicht viele hundertmal versucht hätte, auszukosten.
Bardioc hätte nicht zu sagen vermocht, was schrecklicher war in dieser nach Jahrtausenden zählenden Verbannung: Die Dunkelheit, die Stille oder die Bewegungslosigkeit.
Da lag er nun – oder vielmehr das, was noch von ihm übrig war, sein Gehirn – in einer unzerstörbaren Kapsel, zu der ein perfektes, niemals erlöschendes Lebenserhaltungssystem gehörte und lebte und war doch so gut wie tot.
Sein Zeitgefühl existierte nicht mehr, so dass er nicht wusste, wie lange er sich bereits in der Verbannung befand. Es war auch nicht wichtig, denn an seinem Zustand würde sich bis in eine unvorstellbar ferne Zukunft nichts ändern.
Unzählige Male hatte er versucht, einfach mit dem Leben aufzuhören.
Aber wie hätte er das bewerkstelligen sollen?
Er hatte sich bemüht, den Denkprozess, der seine einzige bewusste Lebensfunktion geblieben war, abzubrechen. Es war ihm nicht gelungen. Er wusste, dass seinem Gehirn Sauerstoff und Nahrung zugeführt wurde, aber davon spürte er nichts.
Die Qualen, die das einsame Gehirn erlitt, waren unvorstellbar.
Schließlich mündete seine Verzweiflung in Hass. Hass auf jene, die ihn verurteilt hatten, in dieser Verbannung zu existieren. Er stellte sich in allen Einzelheiten vor, wie er eines Tages ausbrechen und Rache nehmen würde.
Seine Brüder!
Die sechs anderen hatten ihn in die Verbannung geschickt. Bardioc hatte längst aufgehört zu differenzieren, denn auf diese oder jene Weise war jeder der anderen sechs für sein Schicksal verantwortlich.
Bardiocs Hass wuchs und wuchs, bis er schließlich das einzige ihn noch beherrschende Gefühl war.
Und dieses Gefühl war so übermächtig, dass es zum eigentlichen Beginn einer Veränderung wurde, die, zunächst kaum spürbar und nur unbewusst vollzogen, weitreichende Konsequenzen haben sollte.
Die intensiven Hassgefühle bewirkten, dass jene Teile von Bardiocs Gehirn, die man in der Sprache der Menschen vielleicht als Zwischenhirn bezeichnet hätte, besonders aktiv waren. Die unbewussten und instinktiven Denkvorgänge spielten sich mit immer stärker werdender Heftigkeit ab.
Und dabei waren sie nicht auf ihre eigene Kraft angewiesen!
Die kosmische Strahlung, die vom dichten Zentrum der fremden Galaxis ausging und rein optisch als blaues Leuchten auszumachen war, beeinflusste jenen hochaktiven Teil von Bardiocs Gehirn.
So gebaren Hass und fünfdimensionale Weltraumstrahlung eines Tages eine winzige Zelle – eine pervertierte Gehirnzelle. Es war eine besondere Art von Mutation, die niemand hatte vorhersehen können, auch die Mächtigen nicht, die Bardioc in die Verbannung geschickt hatten, um ihn auf diese Weise für den Diebstahl des Sporenschiffs und die Manipulation des Schwarms zu bestrafen.
Der denkende Teil des Gehirns ahnte nichts von dem, was sich in seinen unteren Bereichen abspielte.
Die Perverszelle teilte sich schließlich, und damit begann eine Wucherung, die in relativ kurzer Zeit für die Entstehung eines Zellknotens sorgte. Dieser Knoten war abartig und hätte operativ entfernt werden müssen.
Zu solchen weitreichenden Maßnahmen war das Lebenserhaltungssystem der Kapsel jedoch nicht in der Lage. Im Gegenteil, es half durch zusätzliche Produktion von Sauerstoff und Nahrung dabei mit, den Zellknoten am Leben zu erhalten.
Der Knoten in den Triebsektoren des Gehirns wucherte nun langsam weiter und entwickelte dabei primitive Instinktintelligenz.
Indessen ersann Bardioc eine neue Möglichkeit, sich die Zeit zu vertreiben.
Er »sprach« mit denen da draußen.
Die da draußen, das waren hypothetische Lebewesen, die jenen Planeten bevölkerten, auf den man Bardioc verbannt hatte.
Die Gespräche waren einseitig, ausschließlich Monologe, aber sie konnten den Verbannten ab und zu von seinem grenzenlosen Elend ablenken.
»Ihr da draußen«, dachte Bardioc, »wisst noch nichts von meiner Existenz. Und ich kann nicht einmal sicher sein, ob es euch gibt. Vielleicht seid ihr längst ausgestorben, vielleicht werdet ihr auch erst in vielen Millionen Jahren existieren. Am Ende seid ihr sogar darauf angewiesen, dass erst ein Sporenschiff und dann ein Schwarm vorbeikommt. Das wäre Ironie des Schicksals. Oder ihr werdet niemals da sein, weil diese Welt für ewig ein Ödplanet bleiben wird.«
So und ähnlich führte Bardioc seine »Unterhaltungen«.
Jene da draußen wurden zu einem festen Bestandteil seiner erbärmlichen Existenz. Sie wurden zu einer fixen Idee, denn schließlich war Bardioc nicht nur davon überzeugt, dass es sie gab, sondern auch davon, dass sie ihn hörten und verstanden.
So richtete er seine Gedanken ganz ernsthaft an die Außenwelt.
»Ich bin Bardioc, der Verbannte! Eines Tages werdet ihr mich finden und befreien. Ich werde einen Körper erhalten und damit Gelegenheit, mich an den anderen zu rächen.«
Manchmal bildete er sich ein, jene da draußen würden ihm antworten.
Längst zweifelte er nicht mehr daran, dass seine Befreiung irgendwann erfolgen würde. Er hatte nun eine Hoffnung, an die er sich klammern konnte. Jene da draußen waren in seiner Nähe, sie würden dafür sorgen, dass er nicht bis in alle Ewigkeit in dieser Kapsel vegetieren musste.
Unbemerkt von Bardioc begann unterdessen der pervertierte Zellknoten, eine organische Flüssigkeit zu produzieren, eine säurehaltige Verbindung, die sich als Kondensat auf den Innenwänden der Kapsel niederschlug.
Jene, die die Kapsel einst gebaut hatten, waren von ihrer Unzerstörbarkeit überzeugt gewesen, aber sie hatten niemals damit gerechnet, dass der Behälter von innen heraus beschädigt werden könnte. Die äußere Umhüllung war gegen jede noch so extreme Gewalt geschützt, nicht so aber das Kapselinnere.
Das säurehaltige Kondensat bildete sich und verdunstete, bildete sich erneut und verdunstete wieder. Auch dieser Prozess konnte nur stattfinden, weil es ein Lebenserhaltungssystem gab, das im Innern des Behälters ein winziges ökologisches Reich aufrechterhielt.
An der Innenwand der Kapsel begann schließlich nach vielen hundert Jahren die Korrosion. Die glatte innere Schicht änderte ihre Konsistenz. Sie wurde rau und brüchig. Schließlich begann sie in dünnen Plättchen abzubröckeln.
So wurde die Wandung allmählich von innen heraus ausgehöhlt und zerfressen.
Bardioc wusste nichts von alledem, er spürte es nicht einmal.
Womit hätte er es auch wahrnehmen sollen?
Die Kapsel wurde regelrecht mürbe.
Die für unzerstörbar gehaltene Hülle verlor ihre Grundlage und war nicht mehr das, wofür man sie einst konstruiert hatte. Trotzdem hielt sie stand.
Es schien, als sollte ein sich anbahnendes Wunder unterbrochen werden, bevor es hatte vollendet werden können.
Die Säure zernagte schließlich die gesamte Innenhülle der Kapsel – doch an der äußeren Schicht verpuffte ihre Wirkung. Der Prozess der Kondensierung und Verdunstung ging weiter, aber er brachte keine weiteren Veränderungen. Es sah ganz danach aus, als wäre alles, was in den vergangenen Jahrtausenden geschehen war, umsonst gewesen.
Bardioc »sprach« mit jenen da draußen, ohne etwas von jenem aus pervertierten Zellen bestehenden Knoten zu ahnen. Die Wucherung produzierte unablässig niedere Instinkte, eine kleine, bösartige Maschinerie, aber es gab keinen Körper, der diese Impulse in die Tat hätte umsetzen können, so dass eigentlich alles, was sich im Zwischenhirn Bardiocs abspielte, im Grunde genommen sinnlos war.
Der Status quo, der unterbrochen gewesen zu sein schien, war in Wirklichkeit nur durch einen anderen ersetzt worden.
Unbemerkt von Bardioc hatte sich indessen außerhalb der Bodenhöhle, in der die Kapsel lag, ein weiteres kleines Wunder ereignet. Einem zufällig vorbeikommenden Betrachter wäre aufgefallen, dass rings um die Höhle die Pflanzen besonders dicht wuchsen und auch häufiger blühten als an anderen Stellen dieses Planeten.
Das Gebiet um die Höhle ähnelte einer kleinen Oase.
Es war, als hätten die Pflanzen Bardiocs Rufe »gehört« und darauf reagiert. Sie hatten sich um die Höhle versammelt und lauschten der telepathischen Stimme des Verbannten, ohne zu begreifen, was sie in sich aufnahmen, und ohne jede Möglichkeit, dem eingeschlossenen Gehirn zu helfen.
Manchmal erscheint uns eine Kette von Zufällen so wunderbar, dass wir geneigt sind, an eine Fügung des Schicksals zu glauben.
Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit hätten sich all jene Dinge, die schließlich zur Befreiung Bardiocs führten, niemals in dieser Reihenfolge ereignen dürfen. Doch das allein schloss die Möglichkeit, dass sie sich doch ereigneten, nicht völlig aus.
Das letzte Glied in der Kette von Zufällen, die sich auf diesem Planeten ereigneten, war ein Erdbeben, das in jenem Gebiet stattfand, wo auch die Kapsel mit dem Gehirn Bardiocs in der Bodenhöhle lag.
Unter normalen Umständen wäre das Erdbeben für den Behälter ohne Folgen geblieben, aber durch die Wirkung der organischen Säure war er von innen heraus zerfressen und brüchig geworden.
Das Beben riss die Decke über der Höhle auf. Ein Felsen von mehreren Tonnen Gewicht stürzte auf die Kapsel.
Bardioc spürte die Erschütterungen, denen sein Gehirn ausgesetzt war, aber er konnte sie sich nicht erklären, weil er nicht genügend Informationen besaß.
Er fürchtete nicht um sein Leben. Der Tod wäre ihm im Vergleich zu seinem armseligen Dasein wie eine Erlösung erschienen.
Eine irrsinnige Hoffnung machte sich in ihm breit.
Die Erschütterungen konnten womöglich das Signal dafür sein, dass jene da draußen sich bemühten, ihn aus diesem schrecklichen Gefängnis zu befreien.
Bardioc ahnte nicht, dass dies ein überaus dramatischer Augenblick in seinem Leben war.
Er wusste nicht, dass er in diesen Sekunden unmittelbar an der Schwelle des Todes stand.
Der Aufprall des Felsens hatte die Kapsel gesprengt. Das Gehirn war der nicht sterilen Luft der unbekannten Welt schutzlos ausgesetzt. Doch das war nicht die einzige Gefahr.
Die Versorgungsleitungen des Lebenserhaltungssystems hatten sich losgerissen. Sie konnten ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen. Das Gehirn erhielt auf dem alten Weg keinen Sauerstoff und keine Nahrung mehr.
Davon waren auch die pervertierten Wucherungen betroffen. Kaum, dass sie der Luft des fremden Planeten ausgesetzt waren, begannen sie abzusterben und zu zerfallen.
Zweifellos hätte Bardiocs Gehirn dieses Schicksal früher oder später geteilt.
Unbewusst spürte er, dass er von dem lebenserhaltenden System der Kapsel für immer abgeschnitten war.
Nun konnten ihm nur noch jene da draußen helfen.
Er rief nach ihnen, flehte sie an und beschwor sie, ihn in seiner unerträglichen Not nicht allein zu lassen.
Ein schwer bestimmbares mentales Raunen antwortete ihm. Es war die Antwort eines seltsamen Kollektivs, das mit einer für Bardioc unverständlichen Stimme sprach.
Von der zerstörten Decke der Bodenhöhle hingen Hunderte von Wurzeln herab. Sie hatten ihre Lage verändert. Einige davon drangen durch das Leck in der Kapsel ein und berührten Bardiocs Gehirn.
Für Bardioc war dies ein elektrisierendes Gefühl.
Sekundenlang drohte ihn die Panik zu überwältigen, denn er hatte zu lange abgeschlossen und einsam gelebt.
Da war der Kontakt!, tosten seine Gedanken. Der ersehnte Kontakt mit jenen da draußen.
Weitere Wurzeln schlängelten herbei, wanden sich um das Gehirn, drangen behutsam in es ein.
Bardioc fühlte, wie er durch die Pflanzen, die sich mit ihm vereinigten, eine neue Form der Wahrnehmung erlangte. Er spürte Sonnenlicht, Wind und Regen. All das durchdrang ihn mit einer Wucht, die ihn mehr erschütterte als jedes andere Ereignis jemals zuvor.
Seine Freiheit würde ganz anders sein, als er sich jemals vorgestellt hatte.
Wie ein Rausch überkam es Bardioc, der Rausch einer Wiedergeburt.
Gleichzeitig mit dieser neuen, unerwarteten Körperlichkeit wurde Bardioc von tiefer Müdigkeit überfallen. Jahrtausende hatte er wach in der Kapsel gelegen und nachgedacht oder mit denen da draußen »gesprochen«.
Jetzt endlich konnte er schlafen, schlafen ...
Er gab diesem erlösenden Gefühl nach und schlief ein.
Sein alter Traum begann erneut.
VIELE JAHRHUNDERTTAUSENDE SPÄTER – PERRY RHODAN
2. Erkundung
Tag um Tag verstrich, ohne dass sich das Vorgehen BULLOCS änderte. Jeden Morgen brach die vierte Inkarnation mit unbekanntem Ziel auf und befahl Perry Rhodan, auf ihre Rückkehr zu warten. Abends kehrte BULLOC zurück, in der Regel wütend und enttäuscht. Im Verlauf der Nächte erfuhr Rhodan von BULLOC weitere Einzelheiten aus dem Leben BARDIOCS, so dass er sich inzwischen ein gutes Bild davon machen konnte, wie dieses Wesen in das Parföx-Par-System gelangt war. Rhodan wusste inzwischen auch, wie die planetenumspannende Symbiose begonnen hatte.
Wahrscheinlich würde er früher oder später auch erfahren, wie BARDIOC allmählich zu einer Superintelligenz geworden war. Rhodan konnte sich diese Entwicklung jetzt bereits gut vorstellen, wenn ihm auch wichtige Einzelheiten unbekannt waren.
BARDIOCS Entwicklung war nicht weniger phantastisch als die der Kaiserin von Therm. Dabei hätte Rhodan gern mehr über die sieben Mächtigen und die Materiequellen erfahren. BULLOCS Wissen war jedoch in dieser Beziehung alles andere als umfassend.
Rhodan spürte, dass er die mentalen Impulse BULLOCS leichter ertrug, seitdem sie auf BARDIOC weilten. Das schien mit der Präsenz der Superintelligenz zusammenzuhängen, deren Ausstrahlungen offenbar ein Gegengewicht zu der Kraft der vierten Inkarnation darstellten.
Neben den letzten Rätseln von BARDIOCS Entwicklung beschäftigten Rhodan vor allem die Fragen nach dem Verhältnis zwischen der Superintelligenz und ihrer vierten Inkarnation, sowie die Möglichkeit einer direkten Kontaktaufnahme.
Nur, wenn es ihm gelang, diesen Kontakt herzustellen, konnte Perry Rhodan hoffen, BARDIOC aus seinem nun schon Jahrhunderttausende währenden Schlaf zu reißen.
Davon, dass BARDIOC geweckt wurde, hing unglaublich viel ab.
Der totale Konflikt zwischen der Kaiserin von Therm und BARDIOC konnte dann vielleicht verhindert werden. Das würde auch positive Wirkungen für die Menschheit haben, ganz abgesehen davon, dass Rhodans weiteres Schicksal unlösbar mit dem BARDIOCS verbunden war.
Solange BARDIOC schlief, musste Rhodan damit rechnen, entweder eines Tages von BULLOC vernichtet zu werden oder bis in alle Zukunft ein Leben zu führen wie Onklantson der Sternentramp.
Seit seinem Besuch zusammen mit dem Hulkoo Martlo-Paresch bei Perry Rhodan war Onklantson nicht wieder aufgetaucht. Rhodan bedauerte das sehr, denn der Geflügelte schien gute Ortskenntnisse zu besitzen und hätte Rhodan bei seinem geplanten Unternehmen führen können. Bisher hatte Rhodan seine Erkundungen nicht über das Gebiet um das Plateau herum ausgedehnt. Nicht nur BULLOCS unmissverständliche Drohungen hatten ihn davon abgehalten, sondern auch die Hoffnung, Onklantson würde eines Tages zurückkehren und ihn begleiten.