Perry Rhodan 899: Orkan im Hyperraum - William Voltz - E-Book

Perry Rhodan 899: Orkan im Hyperraum E-Book

William Voltz

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Beschreibung

Die Pan-Thau-Ra - im Sturm aus dem Nichts In der Galaxis Algstogermaht, dem gegenwärtigen Aufenthaltsort der SOL und der BASIS, sind die meisten Besatzungsmitglieder der beiden Raumgiganten zum Warten verurteilt - zum Warten auf die Rückkehr Perry Rhodans und seines 300-köpfigen Einsatzkommandos. Jetzt, gegen Ende November des Jahres 3586, halten sich Perry Rhodan und seine als Suskohnen maskierten Leute schon seit geraumer Zeit in der PAN-THAU-RA auf, dem zweckentfremdeten Sporenschiff des ehemaligen Mächtigen Bardioc. Für Perry Rhodan geht es darum, Gefahren von dem Teil des Universums abzuwenden, in dem auch die Menschheitsgalaxis liegt - sowohl Gefahren, die vom Sporenschiff selbst drohen, als auch solche, die von den mysteriösen Mächtigen jenseits der Materiequellen ausgehen können. Das LARD oder das Alles-Rad hingegen, das die Terraner an Bord gelassen hat, ist daran interessiert, seine Herrschaft, die sich gegenwärtig nur auf Quostoht beschränkt, wieder über das gesamte Sporenschiff auszudehnen. Dass es im Zuge der notwendigen Maßnahmen zu erbitterten Kämpfen in der PAN-THAU-RA kommt, in die die Terraner als Söldner des LARD verwickelt werden, ist zu erwarten gewesen. Völlig unerwartet kommt es jedoch im Sporenschiff zu einem Phänomen, das sich zuerst niemand erklären kann. Ein Sturm zieht auf - ein ORKAN IM HYPERRAUM ...

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Nr. 899

Orkan im Hyperraum

Die PAN-THAU-RA – im Sturm aus dem Nichts

von WILLIAM VOLTZ

In der Galaxis Algstogermaht, dem gegenwärtigen Aufenthaltsort der SOL und der BASIS, sind die meisten Besatzungsmitglieder der beiden Raumgiganten zum Warten verurteilt – zum Warten auf die Rückkehr Perry Rhodans und seines 300-köpfigen Einsatzkommandos.

Jetzt, gegen Ende November des Jahres 3586, halten sich Perry Rhodan und seine als Suskohnen maskierten Leute schon seit geraumer Zeit in der PAN-THAU-RA auf, dem zweckentfremdeten Sporenschiff des ehemaligen Mächtigen Bardioc.

Für Perry Rhodan geht es darum, Gefahren von dem Teil des Universums abzuwenden, in dem auch die Menschheitsgalaxis liegt – sowohl Gefahren, die vom Sporenschiff selbst drohen, als auch solche, die von den mysteriösen Mächtigen jenseits der Materiequellen ausgehen können. Das LARD oder das Alles-Rad hingegen, das die Terraner an Bord gelassen hat, ist daran interessiert, seine Herrschaft, die sich gegenwärtig nur auf Quostoht beschränkt, wieder über das gesamte Sporenschiff auszudehnen.

Dass es im Zuge der notwendigen Maßnahmen zu erbitterten Kämpfen in der PAN-THAU-RA kommt, in die die Terraner als Söldner des LARD verwickelt werden, ist zu erwarten gewesen.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan, Atlan und Alaska Saedelaere – Die Aktivatorträger dringen in die Zentrale des Sporenschiffs ein.

Körter Bell – Anführer der Ansken.

Das LARD – Die Macht im Hintergrund gibt ihr Geheimnis preis.

Augustus

1.

Das Tosen und Zischen der Waffen war verstummt, das Prasseln der Flammen erstorben, und die Münder, aus denen Schreie der Wut und Furcht erklungen waren, hatten sich geschlossen.

Stille war eingekehrt.

In dieser gigantischen stählernen Hülle schien sich nichts mehr zu regen. Es war nicht die Stille des Friedens, die herrschte, nicht jene beschauliche Ruhe, die Freundlichkeit und Wohlbehagen verbreitet, sondern die Stille, wie sie an heißen Sommertagen beim Ausbruch eines Gewitters unmittelbar vor dem ersten Donnerschlag bestimmend ist – eine Stille der Ungewissheit und Angst, unter der sich die Lebewesen ducken, um auf das hereinbrechende Unheil zu warten.

Bruden Kolp saß unbeweglich vor den Monitoren des Labors und beobachtete Tarpen-Land, eine riesige Halle, die sich unmittelbar hinter dem Labor befand. Der Anske war nicht allein. An den Kontrollen des Labors hielten insgesamt sieben anskische Wissenschaftler Wache, um zu beobachten, wie sich die neue Tarpen-Generation verhalten würde. Die Tarpen waren Biophore-Wesen, die erst kürzlich mit Noon-Quanten behandelt worden waren. Die Experimente waren vorübergehend unterbrochen worden, weil alle Ansken sich am Kampf gegen die Söldner des LARD beteiligt hatten. Dieser Krieg war nun vorbei, so dass die Ansken ihre Arbeit in den Labors fortsetzen konnten.

Das hieß, zu Ende war die Auseinandersetzung eigentlich nicht!, korrigierte sich Bruden Kolp. Die Kämpfer des LARD hielten sich noch immer in der Nähe der Hauptschaltzentrale auf und schienen nur auf eine Gelegenheit zu warten, dort eindringen zu können. Doch so weit, dass sie ihren Gegnern dies gestatteten, ging die neue Haltung der Ansken nicht. Bruden Kolp verstand noch immer nicht richtig, was eigentlich geschehen war. Jene Stimme aus weiter Ferne, die von allen Ansken unterschwellig immer zu spüren gewesen war, hatte plötzlich an Intensität gewonnen und befohlen, die Soldaten des LARD zu schonen. Dieser Befehl hatte den zweiarmigen Fremden zweifellos das Leben gerettet, denn sie waren von den Ansken eingekreist gewesen. Malgonische Kampftrupps hatten bereitgestanden, um die Niederlage der LARD-Söldner zu besiegeln. Dann war dieser seltsame Befehl gekommen – gleich einem mächtigen Ruf aus einer fernen Vergangenheit. Die Ansken hatten sofort darauf reagiert und den Malgonen befohlen, das Feuer einzustellen. Körter Bell, der Außerordentliche Kräftebeharrer und Mechanist, hatte angeordnet, dass den Fremden kein Leid zugefügt werden dürfte, und er hatte damit im Einklang aller vierhundert Ansken gesprochen. Natürlich galten die Zweiarmigen noch immer als Feinde, aber sie durften nicht getötet werden.

Bruden Kolp war froh, dass er ins Labor hatte zurückkehren und die Arbeit wieder aufnehmen können. Das lenkte ihn von allen anderen Problemen ab und hinderte ihn daran, sich mit ungelösten Fragen zu beschäftigen. Schon bevor dieser eigenartige Befehl aus dem Nichts gekommen war, hatte Körter Bell seinem Volk befohlen, zur Tagesordnung überzugehen. Die großen Ziele durften nicht vernachlässigt werden. Es kam darauf an, die Experimente mit den Biophore-Wesen fortzusetzen und eine Invasionsarmee aufzubauen, der niemand gewachsen war.

Die Tarpen drüben in der Halle sollten einmal die Nachfolge der Malgonen antreten. Sie galten als klüger, kampfkräftiger und zuverlässiger. Vor allem die neue Tarpen-Generation, die ihre Behausungen in den breit ausladenden Wurzeln der Spitzstämme noch nicht verlassen hatte, trug die Hoffnungen der Ansken.

Die Stille, die nach dem Abklingen der Kämpfe überall im Sporenschiff zu herrschen schien, hatte sich auch in den Räumen ausgebreitet, in denen die Ansken lebten und arbeiteten. Bruden Kolp litt darunter, denn er spürte das Bedrohliche daran. Und auch drüben in Tarpen-Land schienen die Biophore-Wesen nicht in der Lage zu sein, sich zu irgendwelchen Aktivitäten aufzuraffen. In der gewaltigen Halle hinter dem Labor herrschte völlige Lautlosigkeit. Rund um die Spitzstämme regte sich nichts.

Und dann, wie eine Vorahnung dessen, was bald geschehen würde, erhob sich ein weithin hallender Ton. Bruden Kolp sank in seinem Sitz zusammen und hörte auf zu atmen. Seine Artgenossen reagierten nicht viel anders. Der anskische Wissenschaftler ahnte, dass dieser scheinbar aus dem Nichts kommende Laut, der die anhaltende Stille durchbrach, überall innerhalb des riesigen Schiffes zu hören war. Er dauerte nur einen Augenblick an.

»Was war das?«, stieß der neben Bruden Kolp sitzende Wascher Nurt hervor. Seine Stimme hatte einen hysterischen Unterton.

Kolp entsann sich seiner Pflichten, die er als führender Wissenschaftler gegenüber dieser kleinen Gruppe hatte.

»Wahrscheinlich eine Signaleinrichtung«, sagte er so gelassen wie möglich.

»Das war kein Geräusch, das von technischen Geräten ausgelöst wurde«, sagte der ganz außen sitzende Hurten Donc. »Es entstand ganz einfach in der Luft.«

»Was für ein Unsinn!«, maßregelte ihn Kolp, obwohl er genau diese Ansicht teilte. »Nichts entsteht von selbst.«

Immerhin, dachte er erleichtert, war die Stille vorüber. Sie redeten wieder miteinander, und aus den benachbarten Räumen klangen die vertrauten Geräusche zu ihnen herüber.

»Da kommen sie heraus!«, rief jemand.

Kolp hob den Kopf und sah auf den Monitoren, dass die Tarpen jetzt die Wurzelhöhlen der Spitzbäume verließen. Die aufrecht gehenden Wesen mit ihren zottigen schwarzen Pelzen wirkten plump. Man sah ihnen nicht an, über welche Körperkräfte sie verfügten. Kolp konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf den zentralen Spitzbaum. Dort waren die hoffnungsvollsten Exemplare der neuen Tarpen-Generation untergebracht. Ein riesiger Tarpe, fast doppelt so groß wie Kolp, war aus der Höhle hervorgetreten und schaute sich um.

»Er weiß nicht, wo er sich befindet«, stellte Kolp fest. »Zum ersten Mal betritt er diese Umgebung, die für ihn die Welt bedeutet.«

Nach einer Weile kamen drei weitere Tarpen ins Freie. Sie entdeckten die großen Fressschüsseln unter den Ausläufern der Wurzeln. Sie hockten sich hin und begannen den Inhalt der Schüsseln in sich hineinzuschlingen.

»Ihr Verhalten wirkt nicht besonders intelligent«, bemerkte Tomer Farp.

»Sie sind gerade erst erwacht«, entgegnete Bruden Kolp.

»Woran sie wohl denken?«, überlegte Wascher Nurt. »Ihr Leben hat gerade begonnen. Sie wissen nichts über sich und ihre Herkunft. Sie sind einfach hineingestoßen in diese fremde Welt.«

»Ich glaube«, meinte Hurten Donc gedehnt, »dass sie weniger über ihre Herkunft als über die Zukunft nachdenken. Sie sind dazu geschaffen, große Eroberungsfeldzüge durchzuführen. Danach ist all ihr Sinnen und Trachten ausgerichtet.«

»Vorausgesetzt, dass das Experiment ein Erfolg war«, schränkte eine anskische Wissenschaftlerin namens Bugher Dant ein. »Wir haben in der Vergangenheit schon zu oft Fehlschläge erlebt, als dass wir davon überzeugt sein könnten, diesmal Wesen so richtig nach unserer Vorstellung geschaffen zu haben.«

»Die On- und Noon-Quanten sind unberechenbar«, erinnerte Bruden Kolp. »Aber diesmal haben wir alle Fehlerquellen ausgeschaltet.«

Hurten Donc sagte nachdenklich: »Sie wissen nichts von unserer Existenz. Wahrscheinlich halten sie sich für die einzigen Geschöpfe dieses Universums. Was würden sie tun, wenn sie wüssten, dass wir sie beobachten und manipulieren?«

»Sie müssen es früher oder später erfahren!«, rief Kolp.

»Ja, aber erst dann, wenn sie von sich aus mehr über die Realität ihrer Umgebung erkannt haben. Zu diesem Zeitpunkt kann die Erkenntnis keinen Schock mehr auslösen.« Donc deutete mit allen vier Armen auf die Bildschirme. »Jetzt sind sie hilflos und unwissend.«

»Wie wir!«, entfuhr es Kolp.

»Was?«, fragte Hurten Donc verwirrt.

Bugher Dant neigte ihren Kopf zur Seite, so dass das Deckenlicht schräg auf ihr Facettenband fiel und dessen Farbe veränderte. Sie gab ein seltsames Geräusch von sich – die anskische Version eines schallenden Gelächters.

»Kolp meint, dass auch unsere Herkunft ungeklärt ist«, sagte sie, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.

»Wer weiß«, sagte Kolp grübelnd. »Vielleicht hocken irgendwo andere Intelligenzen und beobachten uns auf ihren Monitoren!«

»Was für ein Unsinn!«, empörte sich Wascher Nurt. »Wie kannst du überhaupt so etwas sagen?«

»Das ist Philosophie!«, erklärte Bugher Dant spöttisch. »Unser Freund Kolp wälzt eine Menge philosophischer Gedanken in seinem Kopf. Vielleicht wird er bald verrückt, wie Konter Damm!«

Kolp ließ seine Gelenke knacken. Er sagte nichts. Die Hassgefühle, die Dant ihm entgegenbrachte, verwirrten ihn. Er hatte immer geglaubt, zu ihr in eine intime Beziehung treten zu können, aber sie schien darüber offensichtlich ganz anders zu denken. Aber solche Differenzen zwischen männlichen und weiblichen Ansken gab es häufig. Der Anlass dafür war das unvollkommene Rollenverhältnis der Frauen, die immer unzufrieden waren. Auch dafür, glaubte Kolp, musste die Erklärung in der Vergangenheit liegen.

»Körter Bell warnt uns immer vor philosophischen Überlegungen«, sagte Wascher Nurt. »Unsere Gedanken sollen nur auf unser Ziel gerichtet sein.«

»Bell ist nicht halb so pragmatisch, wie er sich gibt!«, rief Kolp aufgebracht.

Die anderen wandten ihm ihre Gesichter zu und starrten ihn an. Kolp spürte, dass er zu weit gegangen war. Er fragte sich, warum er so gereizt und unkontrolliert war. Der Aufruhr, der in seinem Innern herrschte, musste mit diesem seltsamen Ton zusammenhängen, den sie alle gehört hatten.

»Lasst uns unsere Arbeit tun!«, sagte er mürrisch und blickte auf die Monitore.

Die Tarpen aßen noch immer. Jene, die nicht zur neuen Generation gehörten, tollten und rauften miteinander. Sie waren nicht halb so intelligent wie die Mitglieder der neuen Generation, und ihre Anzahl war bei Überfällen durch andere Biophore-Wesen schon gehörig zusammengeschrumpft. Bald würden sie vollständig ausgelöscht sein. Kolps Verstand beschäftigte sich immer wieder damit, was in den Gehirnen der Tarpen vorgehen mochte.

Kolps Gedanken wurden unterbrochen. Die Zentrale meldete sich, und das Gesicht des Außerordentlichen Kräftebeharrers und Mechanisten erschien auf dem Bildschirm der Funkanlage. Bell sah erschöpft, aber auch zufrieden aus.

»Kolp?«, knarrte er.

»Ich höre dich, Bell«, antwortete der Wissenschaftler und schaltete das Übertragungsgerät ein, damit der Anskenführer ihn sehen konnte.

»Wie kommt ihr voran?«, wollte Bell wissen.

»Ausgezeichnet«, sagte Kolp zurückhaltend. »Die Tarpen haben gerade ihren Spitzbaum verlassen. Ich meine natürlich die neuen Tarpen. Sie haben die Fressschüsseln gefunden.«

»Wann willst du mit der Experimentierreihe beginnen?«

»Sobald die Tarpen sich an die Umgebung gewöhnt haben.«

»Gut«, sagte Bell. »Ich glaube, dass ich mich auf dich verlassen kann.«

»Gewiss«, sagte Kolp matt.

»Noch etwas«, sagte Bell und bestätigte mit diesen Worten Kolps Gefühl, dass der Mechanist nicht wegen der Tarpen angerufen hatte. »Die Söldner des LARD streifen überall umher, so dass zu befürchten ist, dass sie auch das eine oder andere Labor finden. Sie dürfen nicht eingelassen werden.«

»Natürlich nicht!«, versicherte Kolp, obwohl ihm klar war, dass ihn dieser Befehl in eine gewisse schizophrene Situation brachte. Wie anders wollte er Eindringlinge aufhalten, wenn nicht durch Gewalt? Aber da war dieser seltsame, aus der Ferne gekommene Befehl, diese Fremden nicht zu töten.

Kolp verzog unwillkürlich das Gesicht, und Bell sah es.

»Ich weiß, dass ich ziemlich viel von dir verlange, Kolp«, sagte der Anskenführer mit einem Anflug von Mitgefühl in seiner Stimme. »Aber wir müssen alle mit dieser Sache fertig werden. Die Fremden dürfen auch nicht in die Zentrale, und das bedeutet, dass wir hier dasselbe Problem haben wir ihr draußen in den Labors.«

Seltsam!, dachte Kolp. Er war überzeugt davon, dass Bell noch immer nicht auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen gekommen war. Diese Zurückhaltung war für Bell atypisch.

»Habt ihr auch dieses Geräusch gehört?«, wollte Bell schließlich wissen.

Das also war es!, schoss es Kolp durch den Kopf.

»Ja«, bestätigte er.

»Niemand weiß, woher es kam und wodurch es ausgelöst wurde«, stellte Bell fest.

»Hier auch nicht«, bekräftigte Kolp. »Wir haben keine Erklärung dafür.«

Bell sagte leise: »Es gibt eine uralte Legende.«

»Es gibt viele Legenden«, antwortete Kolp, der sich fragte, wie lange dieses Spiel der nichtssagenden Worte noch gehen sollte. Warum rückte der Außerordentliche Kräftebeharrer nicht endlich mit den Informationen heraus, die ihm zur Verfügung standen?

»Die Legende von einem Sturm«, sagte Bell. »Von einem Hyperraumsturm.«

Kolp dachte einen Augenblick nach und sagte: »Ich habe niemals etwas davon gehört. Ich weiß überhaupt nicht, was das ist.«

»Kennst du nicht die Verse des Iger Tart?«

»Nein«, sagte Kolp.

Bell rutschte unbehaglich auf seinem Sitz hin und her.

»Ich zitiere sie«, kündigte er an.

»In der Zeit des letzten wahren Eies

erhob sich der Wind.

Seine Stimme durchdrang die

Wände aus Stahl

und wurde beherrschend.

Der Wind erhob seine Stimme

und wurde zum Sturm.

Tod und Verderben brachte er.«

Bruden Kolp lachte unsicher.

»Das hört sich ziemlich holprig an«, meinte er.

»Es ist möglich, dass die Verse durch die Überlieferung entstellt sind.«

»Ich kenne diese Verse nicht«, sagte Kolp und blickte sich im Kreis seiner Mitarbeiter um, die alle mit dem Kopf schüttelten. »Niemand hier kennt sie, Mechanist.«

»Auf jeden Fall solltet ihr auf alle unerklärlichen Phänomene achten, die sich vielleicht ereignen«, ordnete Bell an.

»Das tun wir in jedem Fall«, versprach Kolp. »Was bedeutet das: In der Zeit des letzten wahren Eies?«

Bell senkte den Kopf, so dass sein Facettenband in den Schatten geriet und dunkelgrau wurde.

»Ich weiß es nicht.«

Bevor Bruden Kolp weitere Fragen stellen konnte, wurde der Bildschirm dunkel.

Bruden Kolp richtete sich auf seinem Sitz auf.

2.

Plondfair hockte auf dem Boden, lehnte mit dem Rücken gegen eine stählerne Säule und döste vor sich hin. Plötzlich richtete er sich erschrocken auf und blickte sich nach allen Seiten um. Dann betastete er sein Gesicht. Auch die beiden Männer, die neben ihm am Boden lagen, Fellmer Lloyd und Walik Kauk, erhoben sich und schauten sich verstört um. Lediglich der K-2 Augustus stand unbeteiligt da.

»Was ... was war das?«, brachte der Lufke hervor. »Ich hatte das Gefühl, von irgend etwas im Gesicht berührt zu werden.«

»Mir erging es nicht anders«, sagte Walik Kauk.