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Mit der BASIS auf den Spuren der Mächtigen Zu Beginn des Jahres 3587 sind die Aufgaben, die sich Perry Rhodan und seine Leute in Algstogermaht, der Galaxis der Wynger, gestellt haben, zur Gänze durchgeführt. Das Sporenschiff PAN-THAU-RA stellt keine Gefahr mehr dar, denn es wurde befriedet und versiegelt; die Wynger gehen, befreit von der jahrtausendelangen Manipulation des Alles-Rads, einer neuen Zeit entgegen; und die SOL ist schließlich, wie schon lange versprochen, in den Besitz der Solgeborenen übergegangen und kurz darauf mit unbekanntem Ziel gestartet. Auch die BASIS hat soeben Algstogermaht verlassen, und Perry Rhodan und seine Leute haben zusammen mit dem Roboter Laire die Suche nach der Materiequelle angetreten. Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, setzt ebenfalls alles daran, die Materiequelle zu finden. Und er, der er dieser Aufgabe sein Leben geweiht hat, scheint Perry Rhodan und seinen Leuten um eine Nasenlänge voraus zu sein. Jedenfalls gelangte er in Murcons Burg und von dort aus per Transmitter in die kosmische Burg des Mächtigen Lorvorc. Nun versuchen Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige aus dem Verbund der Zeitlosen, und Perry Rhodans Leute, diese Burg ebenfalls zu betreten. Sie aber stoßen auf die GRENZE IM NICHTS ...
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Nr. 917
Grenze im Nichts
Mit der BASIS auf den Spuren der Mächtigen
von WILLIAM VOLTZ
Zu Beginn des Jahres 3587 sind die Aufgaben, die sich Perry Rhodan und seine Leute in Algstogermaht, der Galaxis der Wynger, gestellt haben, zur Gänze durchgeführt.
Das Sporenschiff PAN-THAU-RA stellt keine Gefahr mehr dar, denn es wurde befriedet und versiegelt; die Wynger gehen, befreit von der jahrtausendelangen Manipulation des Alles-Rads, einer neuen Zeit entgegen; und die SOL ist schließlich, wie schon lange versprochen, in den Besitz der Solgeborenen übergegangen und kurz darauf mit unbekanntem Ziel gestartet.
Auch die BASIS hat soeben Algstogermaht verlassen, und Perry Rhodan und seine Leute haben zusammen mit dem Roboter Laire die Suche nach der Materiequelle angetreten.
Pankha-Skrin, der Quellmeister der Loower, setzt ebenfalls alles daran, die Materiequelle zu finden. Und er, der er dieser Aufgabe sein Leben geweiht hat, scheint Perry Rhodan und seinen Leuten um eine Nasenlänge voraus zu sein. Jedenfalls gelangte er in Murcons Burg und von dort aus per Transmitter in die kosmische Burg des Mächtigen Lorvorc.
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan und Atlan – Der Terraner und der Arkonide entdecken eine kosmische Burg.
Pankha-Skrin – Quellmeister der Loower.
Ganerc-Callibso – Der Zeitlose beginnt zu altern.
Laire – Ein Wesen, das mehr als ein Roboter ist.
Cerveraux
1.
Während er darauf wartete, dass der riesige Flugkörper so nahe kam, dass er ihn identifizieren konnte, wurde Ganerc-Callibso von einem merkwürdigen Gefühl beschlichen. Er kannte die Zustände von Müdigkeit und körperlicher Erschöpfung und begriff sofort, dass dieses Gefühl damit zu tun hatte. Trotzdem war es auf gewisse Weise völlig neu für ihn – so neu, dass es ihn erschreckte.
Er richtete sich im Pilotensitz auf und konzentrierte sich auf sein Inneres. Diese Versunkenheit in den eigenen Körper gehörte zu den ursprünglichen Fähigkeiten aller sieben Mächtigen aus dem Verbund der Zeitlosen, aber es fiel Ganerc-Callibso schwer, davon Gebrauch zu machen, denn der Körper, in dem sich sein Bewusstsein befand, war schließlich nicht sein eigener. Er, der ehemalige Wächter eines Schwarmes, war dazu verdammt, im gnomenhaften Körper des Puppenspielers von Derogwanien zu leben. Es war nicht einfach, diesen Körper zu durchforschen und nach Gründen für diese seltsame Art von Müdigkeit zu suchen. Aber die Schwierigkeiten, die für eine erfolgreiche Suche notwendige Konzentration zu erreichen, resultierten nicht nur aus der Fremdheit des zwergenhaften Körpers, sondern auch aus den äußeren Umständen.
Da war einmal dieser riesige unbekannte Flugkörper, der sich dem Gebiet näherte, in dem sich eigentlich Murcons kosmische Burg hätte befinden müssen. Ganerc-Callibso strapazierte seinen Verstand mit der Frage, wer die Fremden sein mochten, die sich diesem Sektor näherten. War ihre Ankunft Zufall, oder wussten sie irgend etwas von Murcons Burg? Hatten sie am Ende sogar irgend etwas mit dem Verschwinden dieser Burg zu tun?
Darüber hinaus hatte Ganerc-Callibso die Rätsel dieser Umgebung noch nicht einmal ansatzweise gelöst. Die kosmische Burg Murcons musste noch existieren. Dafür sprachen die mentalen Impulse, die Ganerc-Callibso eine Zeitlang empfangen hatte und die in einem Zusammenhang mit Murcon gestanden hatten.
Die Unfähigkeit des Zeitlosen, die kosmische Burg zu finden, hing mit seinen Erlebnissen auf der Ebene zusammen. Er hätte niemals wieder dorthin zurückkehren dürfen. Dass er dort in verbotene Räume eingedrungen war, hatte schließlich dazu geführt, dass er die Fähigkeit verloren hatte, die kosmischen Burgen zu finden und zu betreten.
Dieser Gedankengang löste plötzliches Entsetzen in ihm aus.
War auch diese seltsame Müdigkeit eine Folge der mit ihm vorgegangenen Veränderung?, überlegte er.
Das hätte bedeutet, dass er sich erst am Beginn eines gefährlichen körperlichen Prozesses befand! Sollte er etwa vernichtet werden – auf eine qualvolle langsame Art und Weise?
Das gnomenhafte Wesen mit dem runzligen Gesicht ließ sich im Sitz zusammensinken. Er, der gewohnt war, Entscheidungen herbeizuführen und die Dinge zu lenken, sah sich unverhofft einer unkontrollierbaren Veränderung ausgesetzt.
Ganerc-Callibso richtete seine Aufmerksamkeit auf die Kontrollen seines kleinen Flugkörpers. Dieses Objekt, für das die Bezeichnung »Lichtzelle« zutreffender war als »Raumschiff«, hatte ihn durch verschiedene Galaxien getragen. Trotzdem war die Energie dieses Flugkörpers nicht unerschöpflich, so dass der Zeitlose damit rechnen musste, eines Tages irgendwo festzusitzen. Im Augenblick jedoch drohte in dieser Hinsicht keine Gefahr.
Ganerc-Callibso beobachtete den Bildschirm der Raumortung. Das Objekt, das eindeutig in diesen Sektor einflog, näherte sich mit großer Behutsamkeit. Entweder fürchteten jene, die es steuerten, in eine Falle zu geraten, oder sie befanden sich auf der Suche nach irgend etwas!
Suchten sie etwa ebenfalls die kosmische Burg?
Als ein Wesen von hoher Intelligenz, das den größten Teil seines Lebens zwischen den Sternen zugebracht hatte, wusste Ganerc-Callibso von den Rätseln der Zufälligkeiten, und er kannte das breite Spektrum der damit verbundenen philosophischen Aspekte. Mathematisch gesehen, war diese seltsame Begegnung an dieser Stelle im Raum unwahrscheinlich, ja, sie war, auch als Zufälligkeit, eigentlich unmöglich. Daraus konnte der Zeitlose schließen, dass die Ankunft eines fremden Riesenschiffs kein Zufall, sondern zwingende Notwendigkeit war. Und am Ende einer Kausalkette, die dieses Zusammentreffen ermöglichte, konnte konsequenterweise nur die BASIS stehen. Es war logisch zwingend, dass, wenn hier überhaupt ein unbekanntes Objekt auftauchte, dies nur die BASIS sein konnte.
Perry Rhodan, das wusste der Zeitlose, war fest entschlossen, jene Materiequelle zu finden, von der diesem Teil des Universums eine schreckliche Gefahr drohte. Er wollte sie finden, bevor sie von den Mächtigen jenseits der Materiequellen, den Kosmokraten, manipuliert wurde. Der Weg zu dieser Materiequelle führte über die kosmischen Burgen. Das alles musste Perry Rhodan inzwischen erfahren haben. Es wäre also weder ein Wunder noch ein Zufall gewesen, wenn die BASIS plötzlich hier aufgetaucht wäre.
Zumindest in dieser Beziehung, dachte Ganerc-Callibso erleichtert, begann er die Situation wieder zu übersehen.
Er entschloss sich, seine körperliche Verfassung zu vergessen, zumindest für den Augenblick.
Wenn das fremde Flugobjekt, das in diesen kosmischen Sektor eindrang, tatsächlich die BASIS war, erhob sich die Frage, ob Perry Rhodan und seine Freunde in der Lage waren, Murcons Burg zu finden und zu betreten. Ganerc-Callibso war geneigt, dies zu bezweifeln. Auch der Quellmeister Pankha-Skrin, das hatte Ganerc-Callibso von den Loowern erfahren, war nicht in der Lage gewesen, die kosmischen Burgen zu finden. Der Zeitlose erinnerte sich, dass Fremde früher nur in eine Burg gelangt waren, wenn ein Mächtiger sie begleitet hatte. Die Mächtigen aus dem Verbund der Zeitlosen besaßen eine geheimnisvolle Fähigkeit oder Eigenschaft, die ihnen das Auffinden und Betreten der kosmischen Burgen gestattete. Ganerc-Callibso hatte diese Sonderstellung bei seinem letzten Besuch der Ebene durch sein unvernünftiges Verhalten verloren.
Der Gnom drehte sich im Sessel herum, um die seitlichen Instrumente abzulesen. Dabei spiegelte sich sein Gesicht auf der erloschenen Oberfläche eines Bildschirms. Unwillkürlich hielt er in seinen Bewegungen inne und starrte auf sein Spiegelbild. Zunächst begriff er nicht, was ihn an seinem eigenen Anblick störte, aber allmählich erkannte er, dass es eine Veränderung war, eine Veränderung in seinem Gesicht.
Mit seinem überragenden Intellekt erfasste Ganerc-Callibso, dass zwischen der Müdigkeit, die von seinem Körper Besitz ergriffen hatte, und dieser Veränderung ein enger Zusammenhang bestand.
Er saß wie gelähmt da, nur seine Hände zitterten leicht.
Irgend etwas geht mit mir vor!, dachte er.
Er hätte wahrscheinlich noch eine Zeitlang in dieser Haltung verharrt, wenn in diesem Augenblick nicht der unbekannte Flugkörper ein Manöver eingeleitet hätte, das ihn in die unmittelbare Nähe Ganerc-Callibsos führte.
Der Zeitlose sah jetzt die Umrisse des riesigen Objekts deutlich auf den Bildschirmen der Raumortung.
»Tatsächlich!«, rief Ganerc-Callibso unwillkürlich laut aus. »Es ist die BASIS!«
Er schaltete die Funkanlage ein und begann Peilimpulse abzustrahlen. Wie er erwartet hatte, dauerte es nicht lange, bis er mit der BASIS Kontakt bekam. Der Wissenschaftler Payne Hamiller, den Ganerc-Callibso von seinem kurzen Aufenthalt an Bord der BASIS her kannte, meldete sich wenig später über Hyperkom.
Er schien nicht sonderlich überrascht zu sein, hier auf den Zeitlosen zu treffen. Nachdem er einige kurze Worte mit Ganerc-Callibso gewechselt hatte, verband er ihn mit Perry Rhodan. Als er das Gesicht des Terraners auf dem Bildschirmteil der Funkanlage auftauchen sah, fühlte Ganerc-Callibso unwillkürlich Erleichterung. Perry Rhodan war für ihn bereits ein vertrautes Wesen, ein Geschöpf, für das er Zuneigung empfand.
»Ganerc-Callibso!«, rief Perry Rhodan erfreut. »Ich ahnte, dass wir uns eines Tages wiedersehen würden, aber ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass es hier sein würde.«
»Du bist auf der Suche nach der Materiequelle?«, erriet der ehemalige Schwarmwächter.
Perry Rhodan nickte.
»Zunächst einmal wollen wir die kosmischen Burgen finden«, gab er zur Antwort. »Laire hat uns Koordinaten geliefert, die zusammen mit deinen Angaben den Weg hierher ebneten.«
»Laire?«, fragte Ganerc-Callibso verwirrt. »Der Roboter, der einst auf der Ebene existierte! Wie ist es möglich, dass du mit ihm zusammengetroffen bist?«
»Laire war identisch mit dem Alles-Rad und dem LARD«, erklärte Perry.
Er gab einen längeren Bericht über die Ereignisse in Tschuschik.
Ganerc-Callibso hörte fassungslos zu.
»Ich muss unbedingt mit Laire sprechen«, sagte er, nachdem Perry Rhodan geendet hatte. »Es ist möglich, dass er einen Ausweg aus meiner derzeitigen Situation findet.«
Rhodan fragte ernst: »Bedeutet das, dass du in Schwierigkeiten bist?«
Der Zwerg nickte bedächtig. Seine Blicke waren auf die Bildschirme gerichtet, auf denen die BASIS jetzt deutlich zu erkennen war. Die Größe des Flugkörpers beeindruckte den Zeitlosen wenig, er wusste, dass die Effektivität eines Geräts nicht von seiner Ausdehnung abhing. Vermutlich war sein eigenes Flugobjekt der BASIS in vielen Belangen überlegen. Davon einmal abgesehen, war die BASIS eine erstaunliche technische Leistung. Sie bewies aber auch, welchen Weg die Menschen bei der Erforschung des Universums eingeschlagen hatten. Sie verließen sich fast ausschließlich auf ihre technisch-wissenschaftlichen Errungenschaften, ohne dabei zu beachten, dass es auch einen geistigen Weg zur Erschließung des Weltraums gab.
»Was sind das für Schwierigkeiten?«, drang Perry Rhodans Stimme in seine Gedanken.
»Es klingt vielleicht lächerlich«, antwortete der Zeitlose, »aber ich war nicht in der Lage, meine eigene kosmische Burg zu finden, geschweige denn, sie zu betreten. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach anderen Burgen gemacht. Ich befinde mich hier an der Stelle, an der Murcons Burg stehen müsste – doch sie ist nicht hier.«
»Auch wir haben bisher vergeblich nach einer Burg gesucht«, gestand Rhodan. »Nach den uns vorliegenden Koordinaten müsste sich hier eine Burg befinden.«
»Das bedeutet, dass Laire nicht helfen kann«, schloss Ganerc-Callibso enttäuscht.
»Ich glaube nicht«, lautete Rhodans Antwort. »Auf jeden Fall steht er genauso vor einem Rätsel wie wir.«
»Ich möchte gern an Bord der BASIS kommen«, schlug der Zwerg vor. »Wir könnten dann über alles in Ruhe sprechen und gemeinsame Aktionen vorbereiten.«
»Natürlich sind wir damit einverstanden«, erwiderte Rhodan. »Alle, die dich kennen, freuen sich auf ein Wiedersehen.«
»Gut«, sagte der Zeitlose. Nach einem kurzen Zögern fügte er die Frage hinzu: »Kannst du mich deutlich auf deinem Bildschirm erkennen?«
»Natürlich«, sagte Rhodan. »Warum fragst du? Ist irgend etwas mit deiner Funkanlage nicht in Ordnung?«
»Das ist es nicht!« Ganerc-Callibso bereute bereits, dass er die Sprache auf dieses Problem gebracht hatte. Wahrscheinlich würde Perry Rhodan nicht verstehen, worum es ging.
»Wir können uns an Bord der BASIS noch einmal darüber unterhalten«, sagte er ausweichend. An Rhodans Gesicht sah er, dass seine Worte die Neugier des Terraners nicht befriedigen konnten. »Ich bitte dich, alle Vorbereitungen für das Einschleusungsmanöver zu treffen.«
»Einverstanden«, erwiderte Rhodan. Sein Gesicht verblasste, an seine Stelle trat das eines Hangartechnikers von der BASIS, der Ganerc-Callibso ein paar technische Anweisungen für das bevorstehende Manöver gab.
Während Ganerc-Callibso die notwendigen Manipulationen an den Kontrollen seines Flugkörpers ausführte, wanderten seine Gedanken noch einmal in die Vergangenheit.
Er dachte über seine Brüder aus dem Verbund der Zeitlosen nach. War es möglich, dass einige von ihnen noch existierten? Er hatte die mentalen Impulse Murcons empfangen. Konnte das nicht bedeuten, dass Murcon noch in irgendeiner Form lebte? Und konnte, was für Murcon galt, nicht auch für die anderen zutreffen?
Nicht für Partoc!, korrigierte sich Ganerc-Callibso. Partoc hatte die Unsterblichkeit aufgegeben, einer Sterblichen zuliebe.
Bei diesem Gedanken stieg ihm plötzlich das Blut heiß in den Kopf. Seine Arme sanken herab, und er stöhnte auf.
Partoc!, hämmerten seine Gedanken. Die Aufgabe der Unsterblichkeit!
Das war es!
Das war es, was mit ihm geschah, seit er die Ebene zum letzten Mal betreten hatte.
Warum war er nicht gleich darauf gekommen?, fragte er sich niedergeschlagen. Die Fakten lagen schließlich auf der Hand: Müdigkeit und Veränderungen in seiner Physiognomie.
Er alterte!
Ganerc-Callibso, der ehemalige Mächtige und Schwarmwächter, war zu einem Sterblichen geworden.
Die Strafe war noch härter ausgefallen, als er ursprünglich angenommen hatte. Nicht allein, dass er die Burgen nicht wieder betreten konnte – er hatte auch seine Unsterblichkeit verloren.
Was für eine schöne Umschreibung für ein Todesurteil!, dachte er in ohnmächtigem Zorn.
»Immerhin«, sagte er im sarkastischen Selbstgespräch, wie es seine Art war, »führte mein Leben nun wieder auf ein Ziel zu. Auf ein sehr endgültiges Ziel.«
Als er wenig später aus seinem Flugkörper stieg und im Hangar der BASIS Perry Rhodan gegenübertrat, tat er es mit dem Bewusstsein, dass die Kluft zwischen ihm und den Menschen kleiner geworden war. Er glaubte sie und ihre Beweggründe zu verstehen. Sie waren Sterbliche, die unglaublich wenig Zeit hatten. Perry Rhodan und die anderen Träger von Zellaktivatoren mochten davon ausgenommen sein, aber auch sie besaßen noch die ursprüngliche Mentalität ihrer Artgenossen.
Er ergriff die von Perry Rhodan dargebotene Hand.
2.
Quellmeister Pankha-Skrin taumelte aus dem über drei Meter großen Energiering der Transmitterstation und versuchte, seine Sinne auf das zu konzentrieren, was sich seinen Blicken als die neue Umgebung darbot. Er erfasste instinktiv, dass er sich in der kosmischen Burg Lorvorcs befand, in einer ausgedehnten Halle, deren Mittelpunkt die Transmitteranlage bildete. Er hatte unglaubliches Glück gehabt, den Zaphooren zu entkommen, aber seit er aus dem Transmitter gekommen war, befand er sich erneut auf gänzlich unbekanntem Gebiet, das vielleicht noch größere Gefahren bereithielt als Murcons Burg.
Der Loower blieb abrupt stehen, um sich gründlich zu orientieren. Als er sich umwandte, sah er innerhalb des Ringes, in dem er materialisiert war, ein blauschwarzes Wabern, das geradewegs aus der Unendlichkeit des Weltraums herauszustrahlen schien. Der Ring, in dem es eingeschlossen war, leuchtete purpurrot.
Obwohl er von dieser Technik nichts verstand, argwöhnte Pankha-Skrin, dass die Anlage jeden Augenblick explodieren konnte. Er wusste nicht, ob er darüber erleichtert oder bestürzt sein sollte. Die Zerstörung der Anlage hätte bedeutet, dass kein Zaphoore ihm hierher folgen konnte. Eine Explosion konnte aber andererseits bedrohlicher sein als jeder zaphoorische Angriff.
Erst jetzt wurde sich Pankha-Skrin wieder des Schlauches bewusst, den er über der Schulter hängen hatte und in dem sich die zellulären Überreste des ehemaligen Mächtigen Murcon befanden. Er warf einen Blick auf das Anzeigeinstrument, das in einem halbkugelförmigen Endstück des Schlauches untergebracht war. Die rote Linie war weiter nach rechts gewandert. Wenn seine Vermutung richtig war, dass die Messskala die Funktionsdauer des Lebenserhaltungssystems innerhalb des Schlauches anzeigte, hatte er nicht mehr viel Zeit, wenn er irgend etwas zur Rettung Murcons unternehmen wollte.
Nicht ohne Selbstironie dachte der Loower daran, dass er mit Dingen beschäftigt war, die in keinem Zusammenhang mehr mit seinen eigentlichen Aufgaben standen. Er war jedoch entschlossen, um sein Leben zu kämpfen.