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Omar Chayyam war ein persischer Mathematiker, Astronom, Philosoph und Dichter. In seinen Sinnsprüchen ließ er seinen Gedanken freien Lauf, und man sieht ihn hier von einer eher aufklärerisch-skeptischen Seite.
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Persische Sinnsprüche
Omar Chayyam
Inhalt:
Omar Chajjâm – Lexikalische Biografie
Persische Sinnsprüche
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Persische Sinnsprüche, Omar Chayyam
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849608040
www.jazzybee-verlag.de
Gefeierter pers. Dichter, Mathematiker und Astronom, geb. um 1017 in Nischapur, gest. daselbst 1123 oder 1124, studierte in seiner Vaterstadt, angeblich in Gemeinschaft mit dem nachmaligen großen Wesir Nizâmu'l Mulk, der in der Folge seinen Einfluss wiederholt zu seinen Gunsten geltend machte, und erfreute sich der dauernden Gunst der seldschukischen Sultane Alp Arslan, Melik-Schah und Sendscher. Seine oft zynischen und widerspruchsvollen, stets aber geistreichen und kühnen Epigramme (Rubâ'is, »Vierzeiler«), in denen er den Mystizismus seiner Zeit freimütig geißelt, sind veröffentlicht worden: von Nicolas (mit französischer Übersetzung, Par. 1867); von Whinfield (mit englischer Übersetzung, Lond. 1883); von Ssobriewskij (Petersb. 1888); von E. Heron-Allen (mit englischer Übersetzung, Lond. 1898); auch in Kalkutta, Teheran und Lakhnau. Deutsche Übersetzungen erschienen vom Grafen v. Schack (Stuttg. 1878 u. 1902), von Bodenstedt (Bresl. 1881) und von Schenck (Halle 1903); englische: von Edw. Fitzgerald (Lond. 1859, in vielen Ausgaben; hat in England und Amerika einen wahren Omarkult erzeugt und ist in die meisten andern europäischen Sprachen übertragen worden), von J. Leslie Garner (2. Aufl., das. 1898), von J. H. Mc Carthy (das. 1898), von J. Payne (das. 1898); französische: von Ch. Grolleau (Par. 1902). Seine »Algebra« hat Woepeke mit einer französischen Übersetzung herausgegeben (Par. 1851). Vgl. Shirazi, Life of Omar Al-Khayyami (Lond. 1904); Christensen, Recherches sur les Ruba'iyat (Heidelb. 1905).
Für eine magische Laterne ist diese ganze Welt zu halten,
In welcher wir voll Schwindel leben;
Die Sonne hängt darin als Lampe; die Bilder aber und Gestalten
Sind wir, die dran vorüberschweben.
Wenn in deines Herzens Tiefen nur die Saat der Liebe sprießt,
Gleich ist's, ob du in Moscheen oder Götzentempeln kniest;
Hast du in das Buch der Liebe deinen Namen eingeschrieben,
Nicht mehr denkst du dann an Strafe oder an Belohnung drüben.
Wir kaufen alten und neuen Wein, Wein, der das Herz erfreut!
Feil ist uns die Welt mit allem, was drin, für einen einzigen Deut.
Wohin nach dem Tode du gehen wirst, wer kündete dir es je?
Bring Wein mir zu trinken, Wein, und dann wohin du gehn willst geh!
Ihr Töpfer, die emsig den Ton ihr knetet,
Mit Händen ihn klopft, mit Füßen ihn tretet,
Bedenkt doch: was ihr also mißhandelt,
Sind Menschenleiber, zu Erde verwandelt!
Ein armer Verliebter ist, wie ich, einst dieser Krug von Lehm gewesen,
Um Locken einer schönen Maid hat er geseufzt in Liebesharm;
Um einen weichen Nacken ist als Arm
Geschlungen dieser Henkel ehedem gewesen.
Bald, beraubt des Lebenshauches, werden wir dort unten ruhn,
Bald mit Ziegeln decken wird man dein Grab und das meine nun;
Dann, um andrer Menschen Gräber auch mit Ziegeln zu bedecken,
In den Ziegelofen wird man deinen Staub und meinen tun.
Wir kamen zu spät auf diese Welt;
Kaum Mensch sein kann man das nennen;
Satt sind wir, laßt es uns offen bekennen,
Dieses Mahles, das schlecht bestellt.
Über die Religionen sinnen viele und die Glaubenssekten,
Zwischen Zuversicht und Zweifel schwanken andre fort und fort;
Doch ein Ruf wird einst ertönen: "O ihr Geistesnachtbedeckten,
Wißt, der wahre Weg zum Heile liegt nicht hier und liegt nicht dort."
Du, der die Schlange uns gesellt in Eden
Und uns umstrickt mit der Versuchung Fäden!
Die Sünden, welche wir begehn im Leben,
Vergib uns, wie wir dir vergeben!
O mein Herz! wenn von des schweren Leibes Last du dich befreist,
Dich empor zum Himmel schwingen wirst du, ein verklärter Geist;
Dann nur mit Beschämung droben, von des Lebens Leid genesen,
Denkst du, daß du ein Bewohner dieser Erde je gewesen.
Wenn Gott die Macht, die selbst er hat, mir gönnte,
Die jetz'ge Welt würd' ich alsbald vernichten,
Und eine andere daraus errichten,
Darin der Mensch nach Wunsche leben könnte.
Ohne meinen Willen hat er mir zuerst das Sein gegeben,
Und mit Staunen und Verwundrung schau' ich an mein eignes Leben.
Uns zum Kummer aus der Welt dann werden wir hinweggerissen,
Ohne unsres Kommens, unsres Gehens Zweck und Ziel zu wissen.
Was? von uns Armen fordert er nun Gold,
Wo er uns Kupfer nur geliehn hat? was?
Ein Darlehn, das wir nie von ihm gewollt,
Heischt er zurück? Ein traur'ger Handel das!
Geknetet ward der letzte Mensch schon aus dem ersten Erdenschlamme,
Und anfangs schon das Reis gepflanzt, das später erst erwuchs zum Stamme;
Am Schöpfungstag ward unsre Schuld ins große Rechnungsbuch geschrieben,
Und ohne Nachsicht wird sie einst am jüngsten Tage eingetrieben.
Nein! nie werd' ich aus Furcht vor seines Zornes Falten
Sein ungerechtes Tun als Gnade preisen;
Für feig ja würden mich die Trinkgenossen halten
Und mich hinweg von ihrer Tafel weisen.
Lust ziemt der Jugend und Liebe und Trinkgelag.
Verdorben ward die Welt von der Sintflut Wässern;
So laßt uns sehen, ob es gelingen mag,
Durch Wein die arg verheerte zu verbessern!
Weit lieber mit einer Schönen mag ich im Weinhaus plaudern,
Als ohne sie in den Moscheen beten;
Ja, Gott, ich wage sonder Zagen und Zaudern
Mit diesem Glaubensbekenntnis vor dich zu treten.
Gib einen Fußtritt dem Himmel! laß ab
Von Andacht und Fasten und von Gebet;
Denn keiner der Toten jemals gab
Dir Kunde, wie es da drüben steht.
O Schenke, den Becher, die Zierde der Welt, bring her!
Den Trank, der mit Wonne die Herzen schwellt, bring her!
Den Wein, die Kette, welche in süßer Haft
Die Weisen zugleich und die Toren hält, bring her!
Ich bin der Häuptling aller Weinhausgänger,
Ich der Rebell, der dem Gesetze flucht
Und vor dem Gram, dem grimmen Herzbedränger,
Beim Wein die ganze Nacht durch Rettung sucht.