Pferdestyling leicht gemacht - Sybille Rabeder - E-Book

Pferdestyling leicht gemacht E-Book

Sybille Rabeder

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Beschreibung

Ob Turnier, Zuchtschau, Show oder nur eine "einfache" Unterrichtsstunde: Anlässe sein Pferd hübsch zu machen gibt es viele. Dieses Buch liefert Basiswissen zur Pferdereinigung, detailgenaue Anleitung zum Einflechten von Mähne und Schweif sowie Tipps und Tricks für selbst gemachten Pferdeschmuck und garantiert Ihrem Pferd bei jeder Gelegenheit einen strahlenden Auftritt.

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Seitenzahl: 93

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Autorin und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.

Impressum

Copyright ® 2007 by Cadmos Verlag GmbH, Schwarzenbek2. Auflage 2014Gestaltung: Ravenstein + Partner, VerdenLektorat der Originalausgabe: Brigitte Millán-Ruiz

Coverfoto: Christiane SlawikFotos im Innenteil: Sibylle Rabeder, Peter OrtnerGrafiken: Sibylle Rabeder, Peter Ortner

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-EinheitsaufnahmeDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

eISBN 978-3-8404-6407-2

Inhalt

Vorwort

Der Dreck muss weg: Putzen und Frisieren

Die Fellpflege

    Tipps für Härtefälle

    Die gründliche Wäsche

    Hilfe bei wasserscheuen Pferden

    Schweif und Mähne bürsten

    Der letzte Schliff

    Funkelnde Hufe

    Das gepflegte Gesicht

    Mit der Schere rund ums Pferd

Das richtige Styling: Ein Pferd beim Friseur

Mit Kamm und Schere: Der Haarschnitt

    Die Mähne kürzen

    Die Mähne ausdünnen

    Genick und Widerrist ausschneiden

    Die Stehmähne

    Die Antike Stehmähne

    Schopf pur

    Der adrette Schweif

Frisuren für die Mähne

    Wie man Zöpfe flicht

    Die gewellte Mähne

    Die Mähne einflechten

    Buntes Zubehör

    Das Netz

    Ritterzöpfchen

    Der kleine Mähnenzopf

    Der Spanische Zopf

    Der Barocke Zopf

Frisuren für den Schopf

    Der hochgesteckte Schopf

    Der Schopf-Zopf

    Der Mozartschopf

Frisuren für den Schweif

    Der gewellte Schweif

    Der Knöpfchenschweif

    Der Französische Zopf

    Der Libellenschweif

    Der Diamantschweif

    Der gedrehte Knoten

    Der geflochtene Knoten

    Der hochgeflochtene Schweif

Welche Frisuren passen zusammen?

Frisuren für haarige Notfälle

Haute Couture: „Mode“ für mein Pferd

Kleine Farblehre oder: Ist mein Pferd ein Herbsttyp?

Schmuck für mein Pferd: Schönes Selbstgemacht

    Schleifen binden

    Perlenbänder

    Gewickelte Haarbrosche

    Filzschmuck

    Quasten binden

    Mode-Schmuck am Pferd

    Holzbroschen

    Perlenhalfter

    Satteldecken bemalen

Nachwort

Vorwort

Ein gepflegtes, hübsch zurechtgemachtes Pferd erfreut Besitzer und Betrachter.

Natürlich gibt es Wichtigeres als das Aussehen. Das gilt für den Menschen ebenso, wie für das Pferd. Da wären die inneren Werte, die wohl am meisten zählen, wie Sanftmut, aber auch Temperament, Ausdauer, Humor (dieser sollte auch bei Pferden nicht unterschätzt werden), Mut, Keckheit und vieles mehr. Auch die gemeinsame Erfahrung, was man bereits miteinander erlebt und ausgestanden hat, zählt bei einer Beziehung zu einem Pferd viel. Das gemeinsam erworbene Können ist für viele Pferdebesitzer ein besonders wichtiges Kriterium. Wenn nun ein besonderer Tag vor der Tür steht, die Teilnahme an einem Turnier oder einer Zuchtschau, ein Auftritt bei einem Showreiten oder vielleicht auch nur eine besonders wichtige Unterrichtsstunde, möchte man sich und sein Pferd naturgemäß von der besten Seite zeigen. Nun wird es Zeit auch die optischen Vorzüge des Pferdes herauszustreichen und in Szene zu setzen, damit auch der unbeteiligte Betrachter erkennt, was für ein großartiges Pferd er vor sich hat!

Ein derartiger Tag ist somit die beste Gelegenheit um aller Welt zu zeigen, wie gern Sie ihr Pferd haben und wie stolz sie darauf sind. Darum keine falsche Scheu vor Striegel und Kamm! Putzen sie es heraus, stylen sie es auf, verhelfen sie ihrem Pferd zu dem strahlenden Auftritt, den es unzweifelhaft verdient hat – machen sie ihr Pferd zum Star!

Der Dreck muss weg:Putzen und Frisieren

Das tägliche Putzen des Pferdes erfüllt viele Funktionen.

Das Pferd sauber zu bekommen, ist die erste Hürde, der man sich stellen muss, will man es ordentlich herausputzen. Das Fell soll glänzen, das Langhaar seidig schimmern, das ganze Pferd soll von den Ohren- bis zu den Hufspitzen tipptopp sein. Das zu erreichen kann unter Umständen ganz schön arbeitsintensiv sein, aber Arbeit hat engagierte Pferdebesitzer bekanntlich noch nie abgeschreckt, und das Ergebnis macht die Mühe wieder wett.

Die Fellpflege

Das tägliche Putzen des Pferdes erfüllt viele Funktionen. Es fördert die Durchblutung der Haut und das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes. Es ist eine gute Gelegenheit, um das Pferd auf etwaige Verletzungen und kleine Wunden zu überprüfen, und es fördert die freundschaftliche Beziehung zum vierbeinigen Partner. Dies alles sind sehr wichtige Aspekte, denen man viel Auf merksamkeit schenken sollte. In diesem Buch wollen wir uns allerdings allein mit der offensichtlichsten Aufgabe des Putzens beschäftigen: dem Säubern des Pferdes.

Mit dem Striegel wird das Fell aufgeraut, sodass der Schmutz sich löst. Dieser wird dann mit einer weichen Kardätsche aus dem Fell gebürstet. Sind Pferd oder Betreuer gegen Staub allergisch, kann man mittlerweile auch zu Pferdestaubsaugern greifen, die den Schmutz Lungen schonend aus dem Fell befördern. Die Beine werden mit einer härteren, Bauch und Gesicht mit einer besonders weichen Bürste gereinigt. So weit, so gut: Für normale Verschmutzungen an einem normalen Tag reicht das aus, aber soll das Pferd richtig strahlen, muss man schon etwas weiter gehen.

Damit das Fell schön glänzt, reicht nicht die Putzkiste allein, denn der Fellglanz kommt von innen. Die Fütterung muss stimmen, das Pferd muss gesund sein und sich wohlfühlen, dann schimmert auch sein Fell. Hausmittelchen, wie Leinöl ins Futter zu mischen, hilft dem Fellglanz noch zusätzlich auf die Sprünge. Vor einem wichtigen Auftritt auf Turnier oder Schau kann das Fell außerdem noch mit Babyöltüchern poliert werden, um es richtig zum Glänzen zu bringen. Ein Fellglanzspray ist für das Langhaar in Ordnung, sollte aber nicht als Ganzkörperspray verwendet werden, da diese Sprays oft Silikon enthalten, das die Poren verstopfen und so die Haut schädigen kann.

Tipps für Härtefälle

• Schimmelflecken

Viele Pferdebesitzer vermuten, dass Mist eine besondere Anziehung auf Schimmel ausübt. Die Wahrheit ist wohl eher, dass sich durchweg alle Pferde – vor allem solche, die in Boxen leben und somit wenige Ausweichmöglichkeiten haben – ab und zu in den Mist legen. Bei Schimmeln sieht man es bloß besser. Die Hinterbakken und vor allem die Sprunggelenke färben sich dann in muffiges Gelb um, was wohl keinen Pferdebesitzer begeistern wird. Für solche Fälle bekommt man im Reitsportfachhandel Kaktustücher zu kaufen, mit denen sich die Flecken besser aufrauen und so entfernen lassen. Natürlich kann man die Flecken auch mit Shampoo auswaschen, aber wenn sie schon länger im Fell sind, werden sie dadurch meist nur blasser. Für besonders hartnäckige Flecken gibt es deshalb spezielle Schimmelreiniger als Spray oder Roll-on, die dann weiterhelfen. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung sollte man sie aber nicht zur täglichen Pflege anwenden und auch nur kleinflächig einsetzen.

• Schlammverkrustungen

Wer sein Pferd bei jedem Wetter draußen hat, kennt das Problem. Pferde wälzen sich gern ausgiebig im Schlamm und sehen danach aus wie ein paniertes Wiener Schnitzel. Selbstverständlich tun sie das nicht aus Bosheit, ganz im Gegenteil: Es ist ihre Form der Fellpflege. Ist der Schlamm getrocknet, fällt er nach und nach ab und nimmt den klebrigen Schmutz aus dem Fell, der leicht Juckreiz verursachen kann, gleich mit. Es ist also eine Art „Trockenwäsche“ und Wohlfühltherapie, wenn das Pferd sich im tiefsten Schlamm wälzt.

Nun findet das menschliche Auge Verkrustungen dieser Art wenig apart, und unter dem Sattel führen sie zu Druckstellen: Sie müssen also weg. Ist der Schlamm noch feucht, kann man ihn nur mit Wasser ausspülen. Lässt die Witterung das nicht zu, hat man Pech gehabt und muss warten, bis die Schlammpackung getrocknet ist. In (vollständig!) getrocknetem Zustand hingegen lässt sich auch die dickste Kruste mit einem harten Striegel aus dem Fell kratzen. Am besten eignet sich dazu ein Federstriegel. Er ist aus Metall und hat brutal aussehende Zacken, die die meisten Pferde allerdings lieben, verbindet der Federstriegel doch die Reinigung gleich mit einer „Kratzmassage“ der besonderen Art! Ist das Gröbste entfernt, kann man das Pferd wie gewohnt weiterputzen.

• Kletten

Es kann jedem passieren. Das Pferd steht auf der Weide, unternimmt einen kleinen Ausflug ins Gestrüpp, und schon ist es geschehen: Schweif, Mähne, Schopf, alles ist voller Kletten. Nun heißt es Ruhe bewahren, Panik ist nicht angebracht! Alle Kletten lassen sich entfernen, egal, wie viele es sind, und egal, wie dicht sie sitzen. Also weg mit der Schere und tief durchatmen. Mit Kamm, Bürste, Mähnenspray und viel Geduld bewaffnet, geht es ihnen an den Kragen. Man beginnt bei den äußersten Kletten und arbeitet sich Stück für Stück vor. Mit dem Kamm oder den Fingern werden die Haare strähnchenweise aus den Häkchen der Kletten befreit, sofort frisiert und eingesprüht. Der Spray soll verhindern, dass sich die Haare erneut von den klebrigen Klettenhaken einfangen lassen. Je mehr Kletten man entfernt, desto leichter wird die Arbeit. Die letzten kann man meist einfach mit den Fingern herausziehen. Dann wird noch einmal gut durchfrisiert und schließlich aufgeatmet. Das Langhaar ist gerettet!

• Schlammklumpen

Steht das Pferd auf einem schlammigen Auslauf und wird ein paar Tage nicht gepflegt, kann es zu einem seltsamen Phänomen kommen. Der Schlamm kann sich um einzelne Strähnen von Schweif und Kötenbehang legen und bei ungünstiger Witterung große Schlammklumpen bilden. Diese Gebilde werden oft so hart, dass man ihnen mit normalen Mitteln nicht beikommen kann, und man ist leicht versucht zur Schere zu greifen. Das ist aber nicht nötig, denn es gibt einen sehr einfachen Trick, um die Klumpen loszuwerden. Mit einer ganz normalen Allzweckzange (keine Beißzange) lassen sich die Klumpen so quetschen, dass sie aufspringen und zerbröseln. Danach lässt sich der Kötenbehang waschen, frisieren und sieht wieder gepflegt aus.

Schlammklumpen am Kötenbehang lassen sich mit einem einfachen Trick entfernen.

Die gründliche Wäsche

Man sollte es nicht oft tun, aber ab und zu ist es notwendig: die gründliche Wäsche des Pferdes mit Shampoo. Der richtige Zeitpunkt für eine ausgiebige Wäsche von Fell und Langhaar ist aber in erster Linie Wetter abhängig, nur ein warmer, sommerlicher Tag kommt dafür in Frage.

• Die Fellwäsche

Für die Fellwäsche wird das Pferd zuerst einmal – am besten mit handwarmem Wasser – nass gemacht. Am leichtesten geht das natürlich mit einem Schlauch (der Strahl sollte schön weich eingestellt sein), ansonsten muss man sich mit Kübel und Schwamm, eventuell auch mit einer Gießkanne, behelfen. Danach wird zügig das Shampoo, entweder mit einem Schwamm, einem Striegel, oder einfach mit der Hand, aufgetragen und leicht einmassiert. Kaum schäumt das Pferd, wird das Shampoo auch schon wieder ausgewaschen. Man sollte zügig arbeiten, damit das Pferd nicht auskühlt, was passieren kann, weil es bei dieser Prozedur wirklich bis zur Haut nass wird. Das verwendete Shampoo sollte unbedingt ein Spezialshampoo für Pferde sein. Diese sind im Allgemeinen parfümfrei und wirken rückfettend. Die Fettschicht der einzelnen Fellhaare ist für den Schutz der Pferdehaut sehr wichtig. Deshalb sollte man sein Pferd auch nur wenige Male im Jahr gründlich waschen, denn selbst bei der Verwendung von Spezialshampoo leiden seine Haut und sein Haar.

Fell und Langhaar sollten nicht allzu oft mit Shampoo gewaschen werden.

Ist das Shampoo gründlich ausgespült wird das Pferd mit einem Schweißmesser abgezogen. Zum Trocknen stellt man es am besten in die Sonne, oder geht mit ihm spazieren. Will man, dass es für eine Weile sauber bleibt, sollte man es nicht frei laufen lassen: Nasse Pferde wollen sich im Allgemeinen sofort wälzen, es ist also etwas Vorsicht geboten!