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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Didaktik - Sachunterricht, Heimatkunde, Note: 1,7, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Begriff Philosophie werden schnell Namen großer Philosophen wie Aristoteles, Descartes oder Kant assoziiert. An deren Schriften und Theorien trauen sich nicht einmal alle Erwachsenen heran. Wie sollen dann also Kinder philosophieren können und sich mit den großen Problemen der Welt beschäftigen? Stellt das ihrerseits nicht eine Überforderung dar? Auch in der Vergangenheit herrschte darüber Uneinigkeit, ob mit Kindern philosophiert werden kann. Philosophen der Antike wie Sokrates, Platon oder Aristoteles sprechen den Kindern die Fähigkeit des Philosophierens ab und auch im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts stellt dies weiterhin ein strittiges Thema dar. Während es einerseits Philosophen gibt, die den Kindern durchaus diese Fähigkeit zusprechen wie zum Beispiel Immanuel Kant, wird dies von anderen Philosophen wie beispielsweise Arthur Schopenhauer ausgeschlossen bzw. für nicht sinnvoll gehalten. Mittlerweile hat sich diese Ansicht geändert und das Philosophieren mit Kindern ist populär geworden. Deswegen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Frage, was das Philosophieren mit Kindern ausmacht und wie es in der Grundschule umgesetzt werden kann. Dazu werden zunächst verschiedene Ansätze vorgestellt, um zu verdeutlichen, dass nicht von einem einheitlichen Konzept des Philosophierens mit Kindern gesprochen werden kann. Anschließend wird dem Philosophieren mit Kindern aus entwicklungspsychologischer Sicht seine Berechtigung zugesprochen. Wie das Philosophieren in der Grundschule aussehen kann, steht als nächstes im Mittelpunkt der Betrachtung. Dabei wird insbesondere auf den Diskurs eingegangen, ob Philosophieren ein eigenständiges Fach oder ein Unterrichtsprinzip sein sollte. Es wird sich zeigen, dass das Philosophieren als Unterrichtsprinzip zu bevorzugen ist und insbesondere der Sachunterricht viele Anknüpfungspunkte dafür besitzt. Dieser allgemeine, theoretische Rahmen endet mit der Darstellung der Merkmale eines philosophischen Gesprächs. Abschließend wird anhand des Themas „Glück“ gezeigt, wie das Philosophieren konkret im Unterricht umgesetzt werden kann.
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Inhalt
1 Einleitung
2 Philosophieren mit Kindern
2.1 Verschiedene Ansätze
2.1.1 Philosophie für Kinder
2.1.2 Mit Kindern philosophieren
2.1.3 Sich im Denken orientieren
2.1.4 Nachdenken mit Kindern
2.2 Philosophieren mit Kindern und Entwicklungspsychologie
3 Philosophieren mit Kindern in der Grundschule
3.1 Philosophieren als eigenständiges Fach oder als Unterrichtsprinzip
3.2 Philosophieren im Sachunterricht
4 Merkmale philosophischer Gespräche
4.1 Vorraussetzungen philosophischer Gespräche
4.2 Veränderte Lehrerrolle
5 Umsetzung in der Schule anhand des Beispiels Glück
5.1 Glück als Unterrichtsgegenstand
5.2 Glück in den verschiedenen Ansätzen zum Philosophieren mit Kindern
5.3 Bilderbücher als geeignete Vorlage
5.4 Bilderbuch „Herr Jasper sucht das Glück/ Frau Kühnlein sucht das Glück“
5.4.1 Begründung des Einsatzes dieses Bilderbuches
5.4.2 Didaktisches Potenzial des Bilderbuches
6 Schlusswort
7 Literaturverzeichnis
8 Anhang
Mit dem Begriff Philosophie werden schnell Namen großer Philosophen wieAristoteles, Descartes oder Kant assoziiert. An deren Schriften und Theorientrauen sich nicht einmal alle Erwachsenen heran. Wie sollen dann also Kinderphilosophieren können und sich mit den großen Problemen der Weltbeschäftigen? Stellt das ihrerseits nicht eine Überforderung dar? Auch in derVergangenheit herrschte darüber Uneinigkeit, ob mit Kindern philosophiertwerden kann. Philosophen der Antike wie Sokrates, Platon oder Aristotelessprechen den Kindern die Fähigkeit des Philosophierens ab und auch im 18. UndAnfang des 19. Jahrhunderts stellt dies weiterhin ein strittiges Thema dar.Während es einerseits Philosophen gibt, die den Kindern durchaus diese Fähigkeitzusprechen wie z.B. Immanuel Kant, wird dies von anderen Philosophen wie z.B.Arthur Schopenhauer ausgeschlossen bzw. für nicht sinnvoll gehalten.[1]Mittlerweile hat sich diese Ansicht geändert und das Philosophieren mit Kindernist populär geworden. Astrid Kaiser begründet das aufkommende Interesse am
Philosophieren mit Kindern folgendermaßen:
Dieses Konzept [...] ist nicht ohne Grund in einer Zeit aufgetaucht, in der sich immer stärker anonymisierte Entscheidungsstrukturen herausbildeten. Ethische Entscheidungsfähigkeit bei verschiedenartigen oft gegensätzlichen Wertsystemen, ästhetische Gestaltungsfähigkeit in einer abstrakt organisierten Welt sind wichtige Kontrapunkte, um die heranwachsenden Menschen zu persönlicher Stabilität zu befähigen.[2]
Das Philosophieren mit Kindern hat etwas Faszinierendes an sich, da es alles Gewohnte durchbricht. Deswegen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der Frage, was das Philosophieren mit Kindern ausmacht und wie es in der Grundschule umgesetzt werden kann. Dazu werden zunächst verschiedene Ansätze vorgestellt, um zu verdeutlichen, dass nicht von einem einheitlichen Konzept des Philosophierens mit Kindern gesprochen werden kann. Anschließend wird dem Philosophieren mit Kindern aus entwicklungspsychologischer Sicht seine Berechtigung zugesprochen. Wie das Philosophieren in der Grundschule aussehen kann, steht als nächstes im Mittelpunkt der Betrachtung. Dabei wird insbesondere auf den Diskurs eingegangen, ob Philosophieren ein eigenständiges
Fach oder ein Unterrichtsprinzip sein sollte. Es wird sich zeigen, dass das Philosophieren als Unterrichtsprinzip zu bevorzugen ist und insbesondere der Sachunterricht viele Anknüpfungspunkte dafür besitzt. Dieser allgemeine, theoretische Rahmen endet mit der Darstellung der Merkmale eines philosophischen Gesprächs. Abschließend wird anhand des Themas „Glück“ gezeigt, wie das Philosophieren konkret im Unterricht umgesetzt werden kann.
Was ist Philosophieren mit Kindern? Eine einfache und klare Definition darauf zu geben ist nicht möglich. Viele unterschiedliche Ideen und Ansätze haben zu sehr unterschiedlichen Traditionen geführt, sodass es sich beim Philosophieren mit Kindern eher um ein komplexes „Bündel von ganz unterschiedlichen Anfängenund Motiven“ handelt.[3]