Plantopedia - Lauren Camilleri - E-Book

Plantopedia E-Book

Lauren Camilleri

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Beschreibung

Zimmerpflanzen verwandeln Räume in Indoor-Oasen, die ein Gefühl der Ruhe und Entspannung in unseren turbulenten Alltag bringen, denn sie haben eine positive Auswirkung auf uns und helfen uns dabei, unsere Beziehung zur Umwelt zu stärken. In »Plantopedia« präsentieren Lauren Camilleri und Sophia Kaplan das ultimative Nachschlagewerk für gesunde Zimmerpflanzen. Mit mehr als 130 Pflanzenarten, darunter Blattpflanzen, Sukkulenten und Kakteen sowie einige Raritäten, bieten sie eine grüne Vielfalt für jeden Anspruch. Die Autorinnen geben detaillierte Pflegeinformationen, damit jede Zimmerpflanze optimal gedeiht – und Tipps und Tricks zur Problemlösung wie z.B. Pflanzenkrankheiten behandeln oder Schädlinge bekämpfen. So klappt es mit dem grünen Daumen!

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Seitenzahl: 285

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PLANTOPEDIA

LAUREN CAMILLERISOPHIA KAPLAN

PLANTOPEDIA

Der allumfassende Guide für die schönsten undaußergewöhnlichsten Zimmerpflanzen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

4. Auflage 2024

© 2022 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Die australische Originalausgabe erschien 2020 bei Smith Street Books Naarm | Melbourne | Australia

smithstreetbooks.com unter dem Titel Plantopedia. Copyright Design 2020 © Leaf Supply

Copyright Text 2020 © Leaf Supply. All rights reserved.

Wichtiger Hinweis

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Übersetzung: Gerrit ten Bloemendal

Redaktion: Caroline Kazianka

Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch

Fotograf: Jacqui Turk

Zusätzliche Fotos: Luisa Brimble, Anna Batchelor, Lauren Camilleri, Lynden Foss, Jessie Ann Harris, Sophia Kaplan, Olivia Kaplan, Janneke Luursema, Aiden Rolls, Lillie Thompson.

Satz: Die Buchmacher, Köln

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-7474-0448-5

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-840-0

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-841-7

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.mvg-verlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

FÜR FRANKIE + RAFI,DIE NÄCHSTE GENERATION PFLANZENLIEBHABER

Inhalt

Verbundenheit mit Pflanzen aufbauen

Eine kurze Geschichte der Zimmerpflanzen

Ein Leitfaden zur Klassifizierung von Pflanzen

Zimmerpflanzen kultivieren

So funktioniert dieses Buch

Probleme erkennen und lösen

Schädlinge und Krankheiten

BLATTPFLANZEN

KAKTEEN + SUKKULENTEN

Glossar

Visuelles Register

Register

Mitwirkende

Danksagung

EINLEITUNG

Verbundenheitmit Pflanzen aufbauen

Sich um etwas Lebendes (Pflanzen wie Menschen) zu kümmern und es zu versorgen, ist ein angeborenes menschliches Grundbedürfnis. Und die Vorteile, die diese Verbundenheit mit Pflanzen uns in unserem zunehmend urban geprägten Leben bringt, sollte man nicht unterschätzen.

Für alle, die in einer Wohnung in der Stadt leben und nur wenig Grün um sich herum haben, aber auch für diejenigen, die in einer Vorstadt oder auf dem Land wohnen, ist es sinnvoll, zu Hause Pflanzen zu haben und sich um sie zu kümmern.

Das Anlegen und Pflegen eines Zimmergartens ist eine Aufgabe, die sich auszahlt und dabei helfen kann, unser Verhältnis zur Natur um uns herum zu verbessern. In einer Zeit, in der die negativen Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Umwelt so offensichtlich sind wie nie zuvor, ist es umso wichtiger, den Wert der Natur und die Art und Weise, wie sie uns am Leben erhält, zu würdigen. Vielleicht erklärt das ja die wachsende Beliebtheit von Zimmerpflanzen in den letzten Jahren. Mehr denn je müssen wir unsere Lebensweise überdenken und lernen, schonender mit unserem Planeten umzugehen.

Plantopedia ist eine leicht verständliche, moderne Zimmerpflanzen-Enzyklopädie, die dazu beitragen möchte, diese Verbundenheit mit Pflanzen zu stärken. Das Buch umfasst ein großes Spektrum an Blattpflanzen, Sukkulenten und Kakteen, von leicht erhältlichen Sorten bis hin zu seltenen Exemplaren, die jeden, ob Einsteiger oder Experte, ansprechen. Erst stellen wir die jeweilige Gattung vor, dann werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Arten. So wollen wir Sie dazu inspirieren, Ihre eigene Pflanzensammlung aufzubauen oder zu erweitern.

Von Natur aus sind Pflanzen im Freien lebende Organismen. Wenn wir also von Zimmerpflanzen sprechen, meinen wir solche, die auch unter Bedingungen in Wohn- und Arbeitsräumen gut gedeihen. Zum Glück gibt es zahlreiche Blattpflanzen und Sukkulenten, die gerne in Innenräumen leben, wie etwa Aronstabgewächse (Araceae), Farne und Begonien, aber auch Kakteengewächse (Rhipsalis) und Wolfsmilchgewächse (Euphorbia). Bei der Pflege kommt es darauf an, den natürlichen Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzen möglichst gerecht zu werden. Deshalb ist es wichtig zu wissen, woher sie ursprünglich stammen und wie sie dort wachsen. Der Schlüssel zum Erfolg ist es, Pflanzenarten zu wählen, die für die speziellen Bedingungen in den Innenräumen geeignet sind. Ein fundiertes Pflanzenwissen ermöglicht es Ihnen, zu entscheiden, welche Arten an welchem Standort am besten gedeihen.

Von Natur aus sind Pflanzen im Freien lebende Organismen. Wenn wir also von Zimmerpflanzen sprechen, meinen wir solche, die auch unter den Bedingungen in Wohn- und Arbeitsräumen gut gedeihen.

Für den schnelleren Überblick finden Sie bei den Pflanzenporträts Angaben zu den Grundbedürfnissen und Charakteristika einer Pflanze unter folgenden Stichpunkten zusammengefasst: Geeignet für, Licht, Wasser, Erde, Luftfeuchtigkeit, Vermehrung, Wuchs, Standort und Toxizität. Wir haben uns mit allen möglichen Problemen befasst, die bei Ihren Pflanzen auftreten können, und gehen dabei auch auf gängige Schädlinge und Krankheiten ein. Mit diesem Wissen werden Sie in der Lage sein, mit den Lebenszyklen Ihrer Pflanzen und ihren schönen Unvollkommenheiten besser umzugehen und sie zu verstehen. Im hinteren Teil des Buches finden Sie neben einem nach Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzen geordneten Register, der Ihnen die Navigation durch die Pflanzenprofile erleichtert, auch ein beeindruckendes visuelles Register, in dem die Pflanzen nach ihrem Pflegebedarf gruppiert sind. Dies vereinfacht die Wahl der richtigen Pflanze für einen bestimmten Lebensraum. Außerdem haben wir ein nützliches Glossar zusammengestellt, in dem Sie bestimmte Begriffe nachschlagen können, die Ihnen bei der Lektüre des Buches begegnen.

Da wir Zugang zu den Sammlungen einiger unglaublich leidenschaftlicher Pflanzenliebhaber haben, konnten wir die meisten der in diesem Buch vorgestellten Pflanzen schön fotografieren. Diese eindrucksvollen Porträts veranschaulichen die unzähligen Formen, Texturen und Farben von Zimmerpflanzen und die Schönheit dieser grünen Welt. Dieses Buch nennt natürlich nicht alle Pflanzen, aber es ist doch ein umfassender Leitfaden für Zimmergärtner, ob Einsteiger oder Experte. Wir hoffen, dass es als Beispiel und Inspiration dafür dienen kann, sich zu Hause eine eigene grüne Oase zu schaffen oder Ihre Sammlung zu erweitern. Auch möchten wir Sie dazu ermutigen, Ihre Pflanzenerfahrungen auf Facebook mit der »Leaf Supply«-Community zu teilen (@leaf_supply) und uns unter #plantopedia an Ihrem Pflanzenhobby teilhaben zu lassen. Nun aber los!

EINE KURZE

Geschichteder Zimmerpflanzen

Das Kultivieren von Pflanzen zum Vergnügen ist keineswegs neu. Bereits aus der Zeit um 600 v. Chr. stammen schriftliche Aufzeichnungen über die sagenumwobenen Hängenden Gärten von Babylon, die zu den frühesten Gärten zählen, die ausschließlich aus ästhetischen Gründen und nicht zum Nahrungsmittelanbau angelegt wurden. Der Legende nach soll König Nebukadnezar II. die Gärten für seine Frau, Königin Amytis, in Auftrag gegeben haben, die das üppige Grün ihrer persischen Heimat vermisste. Toller Typ! Die entstandenen Gärten ähnelten den grünen Bergen ihres Geburtslandes und waren mit Oliven-, Quitten-, Pistazien-, Birnen-, Dattel- und Mammutbäumen bepflanzt. Obwohl die Hängenden Gärten zu den Sieben Weltwundern der Antike gehören, ist ungeklärt, wo sie sich genau befunden haben. Und da es widersprüchliche Angaben über ihren Ursprung gibt und archäologische Belege für ihre Existenz fehlen, werden diese Gärten wohl immer ein schöner Mythos bleiben.

Aus dem alten Ägypten, Griechenland und Rom gibt es jedoch überlieferte Berichte von wohlhabenden Bürgern, die sich in ihren weitläufigen Anwesen, entweder in den Innenräumen oder in den Innenhöfen, der Kultivierung von Pflanzen verschrieben haben. Dabei lag der Schwerpunkt wohl meist auf essbaren und blühenden Arten. In China entstand zwischen dem 2. und 5. Jahrhundert n. Chr. die Bonsai-Kunst, bei der kleine Bäume so gezogen werden, dass sie in Form und Erscheinungsbild ausgewachsenen Bäumen ähneln.

Forscher gehen davon aus, dass die Beliebtheit von Zimmerpflanzen in Europa nach dem Fall des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. abgeflaut ist, um im späten 14. Jahrhundert während der Frührenaissance ein sagenhaftes Comeback zu feiern. Als einige europäische Länder sich daranmachten, Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien zu verwüsten und zu kolonialisieren, brachten sie von ihren Reisen einzelne Exemplare von Pflanzen mit, die als Lebensmittel, für Forschungszwecke, zum kommerziellen Anbau oder als Zierobjekte dienten. Die wohlhabenden Kreise begannen, ihren Reichtum zur Schau zu stellen, indem sie in Orangerien (frühe Gewächshäuser) Zitrusfrüchte und andere tropische Pflanzen züchteten, die in kälteren Klimazonen niemals draußen gedeihen würden.

Während sich die Wohlhabenden also schon seit Längerem an Zimmerpflanzen erfreuten, nahm sich erst im 19. Jahrhundert die Mittelschicht dieses Hobbys an. Als immer mehr tropische und subtropische Pflanzen aus der ganzen Welt importiert wurden, erreichte der Zimmerpflanzenhype einen ersten Höhepunkt. Beliebt war zum Beispiel die Schusterpalme (Aspidistra), die der britische Botaniker John Bellenden Ker Gawler 1822 beschrieb. Sie verbreitete sich im Vereinigten Königreich und erhielt dort dank ihrer Fähigkeit, selbst in den dunkelsten Wohnungen zu überleben, den Beinamen »gusseiserne Pflanze«. Mit der wachsenden Verfügbarkeit von Glas tauchten in englischen Gärten auch immer öfter Wintergärten auf, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ermöglichten es technische Fortschritte bei der Beleuchtung und Beheizung, dass eine noch größere Vielfalt an Pflanzen in den Innenräumen gedieh. Wie bei vielen Dingen war es auch bei den Zimmerpflanzen so, dass sie nicht immer gleichermaßen beliebt waren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es einen Wandel, als die Moderne Einzug in die Wohnungen hielt und die mit Pflanzen bestückten Innenräume des viktorianischen Englands als ausgesprochen altmodisch empfunden wurden. Die klaren Formen von Kakteen und Sukkulenten passten besser zum Stil der Zeit, und so wuchs deren Attraktivität. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erfreuten sich dann Zimmerpflanzen wieder zunehmender Beliebtheit, da sie die oft tristen und sterilen Arbeitsplätze der damaligen Zeit belebten. Diese widerstandsfähigen Pflanzen, die mit wenig Licht auskamen, eroberten auch bald das Zuhause all der Menschen, die in Wohnungen lebten. Dies und die wachsende Beliebtheit von skandinavischem Design, einschließlich der Vorliebe der Schweden für Zimmerpflanzen wie das Köstliche Fensterblatt (Monstera deliciosa) und den üppigen Schwertfarn (Nephrolepis exaltata), führten in den 1970er-Jahren zu einer erneuten Renaissance.

Heute, in den 2020er-Jahren, stehen Zimmerpflanzen wieder im Rampenlicht, wo sie auch zu Recht hingehören. Aktuelle Studien zeigen, dass Zimmerpflanzen sich positiv auf die Konzentration, die Produktivität und das allgemeine Wohlbefinden von Menschen auswirken. Hoffentlich hält sich diesmal ihre Beliebtheit, da wir heute ja wissen, wie viele Vorteile es hat, umgeben von Pflanzen zu leben.

EINE ANMERKUNG ZUR GESCHICHTE DER BOTANIK

Neben der Feststellung, dass es zumeist Weiße aus dem Westen waren, die die Welt der Botanik und des Gartenbaus prägten, halten wir eine Diskussion darüber, wie diese Wissenschaft etabliert wurde – oft zum Nachteil der Ureinwohner – für dringend geboten. In dem Bestreben, Nutzpflanzen für den Aufbau eines Imperiums anzubauen, wurden Einheimische oft als Arbeitskräfte ausgebeutet. Außerdem wurden ihre Geschichte und ihr Wissen über die lokale Botanik ignoriert oder ausgelöscht. Trotz des gängigen Sprachgebrauchs liegt es auf der Hand, dass europäische Botaniker nicht die ersten Menschen waren, die bestimmte Pflanzen »entdeckt« haben, sondern nur die Ersten waren, die sie mit westlicher Methodik erfasst haben. Dies ist in der Tat ein komplexes Thema und da gibt es innerhalb der Branche noch viel zu lernen, was die Geschichte vieler botanischer Sammlungen weltweit angeht. Wir alle sollten uns über die wahren Hintergründe informieren und den Ureinwohnern besser zuhören, damit die Welt und auch unsere pflanzenliebende Gemeinschaft zu einem Ort wird, an dem es mehr Gleichberechtigung gibt.

EIN LEITFADEN ZUR

Klassifizierungvon Pflanzen

Im 18. Jahrhundert erfand der schwedische Botaniker Carl von Linné die binäre Nomenklatur, ein System zur Kennzeichnung von Organismen mit zwei lateinischen oder wissenschaftlichen Namen: der erste steht für die Gattung, der zweite für die jeweilige Art innerhalb dieser Gattung.

Vor der binären Nomenklatur wurden Pflanzen einfach danach benannt, wie jemand sie wahrnahm und beschrieb. Oft waren die Pflanzennamen fünf bis zehn Wörter lang und basierten auf Beobachtungen. Linnés internationale Benennungskonvention ermöglichte es Sammlern auf der ganzen Welt, Pflanzen eindeutig und zweifelsfrei zu identifizieren.

Zahlreiche im normalen Sprachgebrauch gängige Pflanzennamen entwickelten sich einst – wenig überraschend –aus ihrer Verwendung und wurden von Menschen vergeben, die sich keine Gedanken über wissenschaftliche Namenskonventionen gemacht hatten. Es gibt keine internationalen Vorgaben dazu, wie diese gängigen Pflanzennamen geschrieben oder verwendet werden sollten, daher unterscheiden sie sich auch stark von Land zu Land. Viele Menschen nutzen jene Namen, die im lokalen Sprachgebrauch verbreitet sind und unter denen sie eine Pflanze kennen. So haben Sie vielleicht noch nie etwas von Nephrolepis exaltata gehört, besitzen aber womöglich eine Pflanze, die Sie sich unter dem Namen »Schwertfarn« zugelegt haben. Botanische Namen wirken auf den ersten Blick kompliziert und allzu wissenschaftlich, sind aber eigentlich relativ einfach und unglaublich nützlich, wenn man sich erst einmal mit den Regeln und der Terminologie vertraut gemacht hat.

Wie bereits erwähnt, bezieht sich der erste Teil des wissenschaftlichen Namens einer Pflanze auf die Gattung und ist der Sammelbegriff für eine Gruppe von Pflanzen, die die gleichen (oder gelegentlich auch ähnlichen) Merkmale aufweisen. Der zweite Teil enthält das »artspezifische Epitheton« in Kleinbuchstaben zur Unterscheidung der Arten innerhalb der Gattung. Die Konvention schreibt vor, dass lateinische Namen immer kursiv (oder unterstrichen, wenn sie handschriftlich geschrieben sind) geschrieben werden, wobei der Anfangsbuchstabe der Gattung groß geschrieben wird. Der lateinische Name des Köstlichen Fensterblatts lautet beispielsweise Monstera deliciosa. Dabei bezieht sich Monstera auf die Gattung und deliciosa auf die köstlich schmeckenden Früchte, welche die Pflanze hervorbringt. Darüber hinaus ist es erlaubt, eine Sammlung von Monstera-Arten als Monstera sp. zu bezeichnen, wobei »sp.« die Abkürzung für die Pluralform von Arten (Spezies) ist. Anhand der Bedeutung der Epitheta lässt sich oftmals nicht nur bestimmen, woher eine Pflanze stammt und welche Bedingungen sie bevorzugt, sondern auch, welches Wachstumsverhalten sie an den Tag legt und welche Merkmale sie aufweist.

Innerhalb der einzelnen Gattungen und Arten gibt es eine Reihe weiterer über- und untergeordneter hierarchischer Klassifizierungen wie etwa die Zusammenfassung mehrerer Gattungen zu einer Familie. Obwohl die Pflanzen einer Familie sehr unterschiedlich aussehen können, haben sie gemeinsame Vorfahren und Merkmale, die sie verbinden. Innerhalb der Arten gibt es noch die Unterscheidung nach Unterarten, Varietäten, Cultivaren oder Hybriden.

Eine Unterart ist eine bestimmte Variante einer Art, die in der Regel auf dem geografischen Standort beruht. In Abgrenzung zur eigentlichen Art weist die Unterart oft andere physische Merkmale auf. Sie wird mit der Abkürzung von Unterart (Subspezies) – »subsp.« oder »ssp.« – nach dem artspezifischen Epitheton gekennzeichnet, und diese wird immer mit Kleinbuchstaben und nicht kursiv geschrieben.

Pflanzenvarietäten können auf verschiedene Weise entstehen, aber ihre Ausbildung geschieht immer auf natürlichem Weg. Eine Varietät (mit »var.« gekennzeichnet und kursiv geschrieben) weist eine gewisse Abweichung von der echten Art auf – zum Beispiel riesige Blüten (var. grandiflora) oder winzige Früchte (var. microcarpus) –, aber ansonsten sind die Pflanzen absolut identisch. Varietäten bilden sich entweder durch eine zufällige genetische Mutation oder durch Samen einer befruchteten Pflanze.

Dagegen bezeichnet ein Cultivar eine neue Pflanze, die vom Menschen kultiviert wurde und ursprünglich so nicht in der Natur vorkommt. Die Namen von Cultivaren werden kleingeschrieben (es sei denn, sie enthalten den Namen einer Person oder eines Orts), nie kursiv gesetzt und immer in einfachen Anführungszeichen dargestellt. Oft sind sie nach der Person benannt, die die Pflanze gezüchtet oder entdeckt hat, oder nach einem wichtigen Merkmal der Pflanze. Nach dem Regelwerk ICBN (Internationaler Code der Nomenklatur für Algen, Pilze und Pflanzen) dürfen Cultivare keine lateinischen Namen mehr tragen, um Verwechslungen mit Varietäten und Unterarten zu vermeiden.

Eine Hybride geht aus der Kreuzung zweier Pflanzen hervor. Bei den meisten Hybriden handelt es sich um absichtliche Kreuzungen. Es erfordert viel Arbeit und zahlreiche Versuche, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Eine Hybridisierung kann sich aber auch in der Natur ereignen, wenn zwei benachbarte Pflanzen verschiedener Arten durch Insekten oder den Wind gegenseitig bestäubt werden. Die daraus entstehenden Samen fallen auf den Boden, und aus ihnen entwickeln sich Hybriden. Während eine bewusst erzeugte Hybride eigens benannt werden kann, muss für Pflanzen, von denen man annimmt, dass sie hybriden Ursprungs sind, nicht zwingend ein Hybridname vergeben werden. Sie werden häufig mit einer Formel gekennzeichnet, in der die Eltern, getrennt durch das Multiplikationszeichen, dargestellt werden.

Die Kennzeichnung von Organismen war lange Zeit eine eher »ungenaue « Wissenschaft. Daher wurden Pflanzen häufig unterschiedlichen Gattungen zugeordnet und manchmal mehrmals neu klassifiziert. Mit dem Einsatz von Gentests in jüngster Zeit haben diese Verschiebungen zugenommen, und es ist davon auszugehen, dass mit der weiteren Verbreitung dieser Identifikationstechnik in dieser Hinsicht noch viel mehr passieren wird. In diesem Buch verwenden wir die aktuellsten Klassifizierungen. Wenn Pflanzen die Gattung gewechselt haben, erwähnen wir auch ihren taxonomischen Ursprung durch Angabe des Synonyms (= den veralteten Namen der Art, vermerkt als »syn.«) als einen der weiteren gängigen Namen.

Zimmerpflanzen

KULTIVIEREN

Viele Menschen wollen heutzutage wissen, woher unsere Nahrungsmittel kommen. Wir finden, dass das Gleiche auch für Zimmerpflanzen gelten sollte.

Hinter der Erforschung, dem Anbau und der Auswahl der Pflanzen, die den Weg in Gärtnereien und Pflanzenläden wie unsere finden und dann weiter zu Ihnen nach Hause oder in Ihr Büro gelangen, stecken jede Menge Überlegungen, Liebe und harte Arbeit. Zimmerpflanzen werden von einem Netzwerk von Züchtern auf der ganzen Welt kultiviert. Sie recherchieren, erkennen Trends, kultivieren Jungpflanzen und ziehen diese schließlich zu jenen gesunden Exemplaren heran, die Sie in Ihrem Pflanzengeschäft vor Ort kaufen können. Eine der schönsten Aufgaben im Rahmen unserer Arbeit ist es, Gärtnereien aufzusuchen, um Pflanzen zu beschaffen. Wer noch nie ein Gewächshaus voller üppiger, grüner Blattpflanzen betreten hat, weiß nicht, was es heißt, frische Luft zu atmen. Es ist immer wieder aufregend und inspirierend, das üppige Grün zu sehen, einen Blick auf neue Varianten zu werfen, die gut versteckt in irgendwelchen Gewächshäusern wachsen, und sich mit den Züchtern zu unterhalten.

Während unserer Recherchen für dieses Buch sprachen wir mit drei unserer in Sydney ansässigen Lieblingsgärtner – Keith Wallace (seit 42 Jahren Gärtner!), Gordon Giles von Keith Wallace Nursery sowie Jeremy Critchley von The Green Gallery – über alles, was mit Zimmerpflanzen zu tun hat.

»Die Entscheidung, welche Pflanzen wir anbauen, ist eine der schwierigsten Aufgaben und eine der schönsten«, sagt Jeremy, der regelmäßig Gärtnereien und Messen im Ausland besucht, um zu sehen, welche Trends gerade anderswo auf der Welt aktuell sind. »Jedes Jahr ändern sich die Pflanzentrends und die Nachfrage. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Was im letzten Jahr noch etwas Besonderes war, ist im nächsten eine gewöhnliche Zimmerpflanze, die man in jedem Supermarkt bekommt.«

Die meisten Gärtnereien in Australien züchten Pflanzen aus Stecklingen, Samen oder Gewebekultur. Einige Farne werden auch über Sporen vermehrt. Stecklinge stammen in der Regel aus eher lokalen Quellen (und wurden einst »von Liebhabern importiert«, sagt Keith), während Gewebekulturen oft aus dem Ausland kommen und dort im Labor gezüchtet werden. Auf diese Weise können saubere und virenfreie Exemplare erzeugt werden, was die Züchtung in großen Stückzahlen erleichtert und besser mit Quarantänevorschriften vereinbar ist.

Jeremy erklärt, wie die Beschaffung von Gewebekulturen funktioniert: »Ich besuche Gewebekulturlabore im Ausland, um zu sehen, was sie anzubieten haben, und um unsere Wünsche deutlich zu machen. Die meisten dieser Labore befinden sich in Südostasien und China, aber wir arbeiten auch mit Laboren in Südamerika, den USA und Europa zusammen.

Außerdem besuche ich Pflanzenmärkte und Gärtnereien, um außergewöhnliche Pflanzen zu entdecken, von denen ich noch nicht wusste, dass sie für den Markt produziert werden. Dann bitte ich das örtliche Labor darum zu versuchen, daraus eine Gewebekultur zu gewinnen, damit wir eventuell eine kommerziell verwertbare Sorte herstellen können. Ich hatte das Glück, einige erstaunliche botanische Gärten in Indonesien besuchen zu dürfen, wo ich mit Kuratoren und Laborleitern darüber gesprochen habe, ob es Arten ›direkt aus dem Dschungel‹ gibt, deren Anbau sich lohnen würde.«

»Ich denke, dass es bald keine Modeerscheinung mehr sein wird, da die Leute erkennen werden, dass sie nicht ohne Zimmerpflanzen leben können – sie um sich zu haben, gibt einem so viel Positives.«

Die meisten Gärtnereien züchten zum einen klassische undallseits beliebte Pflanzen und experimentieren gleichzeitig mit neuen, interessanten Varietäten. Bei den neuen Pflanzen bleibt immer das Risiko, ob sie gut ankommen oder auf dem Kompost landen werden. Jeremy erklärt: »Zwischen der Entdeckung einer ausgefallenen Pflanze an einem Baum in Indonesien und dem Verkauf in einem Laden in Australien liegt ein ziemlich langer Prozess, der gern mal zwei Jahre, oft sogar drei Jahre dauert. Das Labor braucht vier bis sechs Monate, um die Pflanzen für die Kultur vorzubereiten, weitere sechs Monate, um die Kultur erfolgreich zu züchten, und dann noch einmal mindestens sechs Monate, um eine anständige Anzahl zu erreichen. Anschließend braucht es dann noch sieben bis 14 Monate, um die Pflanzen in Australien zu züchten. Das ist eine extrem lange Zeit und das Warten kommt einem wie eine Ewigkeit vor. Und trotz aller Arbeit und investierter Zeit heißt das noch lange nicht, dass diese Pflanze dann auch ein Kassenschlager wird. Das ist völlig offen! Das erklärt auch, warum manche neuen Pflanzen anfangs sehr teuer sind. Denn was bis dahin an Arbeit, Ressourcen, Zeit und Geld in sie investiert wurde, ist beträchtlich.«

Keith hingegen zieht 90 Prozent seiner Pflanzen aus Teilungen oder Stammstecklingen heran. Er sagt: »Es dauert im Schnitt 12 bis 15 Monate, bis aus einem Steckling eine ausgewachsene Pflanze wird. Bevor wir sie umtopfen, bleiben die Jungpflanzen im Durchschnitt vier bis sechs Monate (je nach Jahreszeit) in Schalen in Gewächshäusern, die mit Nebelsystemen und Kühlern (und im Winter mit Heizungen) ausgestattet sind. Normalerweise lassen wir sie weitere sechs Monate wachsen, bis sie alt genug sind für den Verkauf an den Einzelhandel.«

Gordon, der Meister des Cymbidiums (Kahnorchideen), braucht noch mehr Geduld. Er hat sein ganzes Leben (66 Jahre, um genau zu sein) der Hybridisierung dieser herrlichen Pflanzen gewidmet, bei denen es im Durchschnitt sieben Jahre dauert, bis aus dem Samen eine blühende Pflanze entsteht.

Wir lieben es, die Gärtnerinnen und Gärtner bei der Pflege der Pflanzen zu beobachten. Dabei geht es vor allem darum, den natürlichen Lebensraum der Pflanzen so genau wie möglich nachzuahmen. Um ihnen den besten Start ins Leben zu ermöglichen, erhalten die Pflanzen maßgeschneiderte Substrate, hochwertigen Dünger und regelmäßig Wasser. Keith ist der Meinung, dass »gutes Licht, ausreichend Wasser und Luftzirkulation sowie saubere Anbaubereiche« die wichtigsten Faktoren sind. Hygiene ist wichtig, damit die jungen Pflanzen nicht von Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Interessanterweise ist die Umgebung in der Gärtnerei Green Gallery aber ganz und gar nicht steril, vielmehr werden die Pflanzen gezielt mit einer Vielzahl von nützlichen Bakterien und Pilzen geimpft. »Die Pflanzen gehen mit diesen Mikroorganismen eine symbiotische Beziehung ein. Das bedeutet weniger Krankheiten, eine bessere Nährstoffaufnahme und, wie in der Natur, alle bodenbiologischen Eigenschaften, die den Pflanzen helfen, zu wachsen und glücklich zu sein. Wir verwenden so wenig chemische Spritzmittel wie möglich (deutlich weniger als größere, traditionell arbeitende Gärtnereien) und setzen eine Vielzahl von Nützlingen ein, um Schädlinge zu bekämpfen, die unsere Produktionsstandorte befallen könnten«, erklärt Jeremy. Uns gefällt diese Art des Gärtnerns sehr gut. Jeremy findet es ermutigend, dass sich so viele junge Menschen für Pflanzen und Gartenbau interessieren. »Ich denke, dass es bald keine Modeerscheinung mehr sein wird, da die Leute erkennen werden, dass sie nicht ohne Zimmerpflanzen leben können – sie um sich zu haben, gibt einem so viel Positives.« Jeremy hat eine großartige Einstellung in Bezug auf das Zimmergärtnern: »Die Menschen müssen verstehen, dass Pflanzen biologische Wesen sind und dass leider nicht jede Pflanze, die man kauft und um die man sich kümmert, auch gut gedeiht. Manche Pflanzen funktionieren an bestimmten Orten einfach nicht, aus welchem Grund auch immer. Aber man sollte nie aufgeben – es gibt für jede Situation und jeden Menschen die richtige Pflanze.«

Wir können dem nur zustimmen und empfehlen, Pflanzen in seriösen Gärtnereien zu kaufen, die ein Herz für ihre Pflanzen und ihre Mitarbeiter haben.

So funktioniert dieses Buch

In Plantopedia stellen wir mehr als 130 unserer Lieblingszimmerpflanzen vor, von tropischen Blattpflanzen bis hin zu Wüstenbewohnern wie Sukkulenten und Kakteen, und allerlei, die irgendwo dazwischenliegen. Neben echten Klassikern umfasst das Buch auch viele seltene und bemerkenswerte Sorten. Jede Pflanze hat ihre eigene Persönlichkeit und daher auch unterschiedliche Pflegeansprüche. Wir helfen Ihnen herauszufinden, welche Pflanzen am besten zu Ihnen und Ihren Räumen passen. Sind Sie ein Zimmerpflanzen-Neuling oder können Sie bereits eine lange Liste mit Pflanzen vorweisen, die Ihnen eingegangen sind? In beiden Fällen empfehlen wir Ihnen, mit einer pflegeleichten Pflanze wie der Efeutute (Epipremnum aureum) anzufangen. Haben Sie über ein Jahr eine Geigenfeige am Leben erhalten? Dann sind Sie bereit für etwas Anspruchsvolleres wie etwa einen der vielen Vertreter der Calathea-Gattung! Besitzen Sie ein Gewächshaus? Dann liegt Ihnen die Welt zu Füßen und Sie können sich auch mal an etwas Ausgefalleneres heranwagen wie die fleischfressende Nepenthes.

Um den praktischen Nutzen dieses Buches zu erhöhen, haben wir jeweils eine Übersicht erstellt, die die wichtigsten Informationen zu einer Pflanze enthält. Dies ist besonders hilfreich für diejenigen, die gerade erst mit dem Zimmergärtnern beginnen. Grundlegende Anforderungen in Bezug auf Licht, Erde und Wasser sind ebenso enthalten wie Informationen über Wuchs, Vermehrung, Standort und Toxizität für unsere vierbeinigen Freunde. Außerdem haben wir die Pflanzen auch danach geordnet, für wen sie aufgrund des Pflegeaufwands geeignet sind (siehe dazu auch unser praktisches visuelles Register am Ende des Buches).

So funktioniert es …

GEEIGNET FÜR

Von den pflegeleichtesten Exemplaren bis hin zu den Diven der Pflanzenwelt gibt es geeignete Pflanzen für Zimmergärtner aller Niveaus. Versuchen Sie es gerne mit jeder Pflanze, die Ihnen gefällt, aber seien Sie sich bewusst, dass manche Pflanzen – wie auch Menschen – mehr Arbeit machen als andere.

EINSTEIGER Pflegeleichte Exemplare, mit denen alle zurechtkommen, die gerade erst mit dem Zimmergärtnern beginnen. Diese robusten und widerstandsfähigen Pflanzen vertragen es auch, wenn sie mal etwas vernachlässigt werden.

GRÜNER DAUMEN Diese Pflanzen erfordern etwas mehr Aufmerksamkeit und Aufwand, aber es gibt keinen Grund, warum sie unter den richtigen Bedingungen und bei entsprechender Pflege nicht gedeihen sollten.

EXPERTE Die Dramaqueens der Pflanzenwelt. Warten Sie mit diesen Pflanzen, bis Sie schon etwas Erfahrung mit der Pflege von Pflanzen haben.

LICHT

Für Pflanzen bedeutet Licht Leben! Wer sich Zimmerpflanzen anschafft, sollte versuchen, ihren natürlichen Lebensraum so gut wie möglich nachzuahmen und sie ausreichend mit lebenswichtigem Licht zu versorgen. Ohne Licht gibt es keine Fotosynthese und ohne Fotosynthese kein Wachstum. Steht die Pflanze in ihrem ursprünglichen Lebensraum am Boden eines Waldes mit nur wenig direktem Sonnenlicht, dann braucht sie viel helles, indirektes Licht und einige sanfte direkte Sonnenstrahlen am Morgen oder späten Nachmittag. Stammt sie dagegen aus der Wüste, benötigt sie viel direktes Sonnenlicht, um sich wohlzufühlen. Zum Glück gibt es auch einige Pflanzen, die mit wenig Licht auskommen.

Zuallererst sollten Sie sich ein Bild von den Lichtverhältnissen in Ihrem Zuhause machen. Schauen Sie sich alle verfügbaren Lichtquellen an und achten Sie darauf, wie sich das Licht im Laufe des Tages durch die einzelnen Räume bewegt. Die Ausrichtung eines Raums sowie die Beschattung durch angrenzende Gebäude oder Bäume sind ausschlaggebend für die Lichtmenge, die Ihre Zimmerpflanzen an den jeweiligen Plätzen erhalten. Standorte in der Nähe von Fenstern und Oberlichtern (im letzten Fall idealerweise direkt darunter) sind am hellsten. Sehr praktisch: Zum Messen des Lichteinfalls gibt es spezielle Apps, die Sie auf Ihr Smartphone laden können.

Es gibt zwar eine Reihe von Pflanzen, die wenig Licht brauchen, aber die meisten freuen sich über einen hellen Platz, um gut gedeihen zu können. Pflanzen, die hauptsächlich in den dunkleren Ecken Ihrer Wohnung stehen, sollten Sie, wenn möglich, einen monatlichen Urlaub an einem hellen Ort gönnen. Denken Sie auch daran, dass sich die Lichtverhältnisse mit den Jahreszeiten verändern. Stellen Sie Ihre Pflanzen daher in den kühleren, dunkleren Monaten bei Bedarf an einen sonnigeren Platz und im Frühjahr und Sommer entsprechend wieder zurück.

WENIG BIS MÄSSIG Kommen mit weniger Licht aus, gedeihen aber besser an einem hellen Platz mit indirektem Licht.

HELL, INDIREKT Schätzen einen hellen Standort mit viel Licht und direkter Vormittagssonne. Vermeiden Sie das grelle Licht der Nachmittagssonne, denn die führt zu Verbrennungen.

SONNIG Diese Sonnenanbeterinnen (zum Beispiel Wüstenbewohner wie etwa der Goldkugelkaktus; Kroenleinia grusonii) brauchen viel direktes Sonnenlicht.

WASSER

Was die Bedürfnisse von Pflanzen angeht, so steht Wasser an zweiter Stelle. Anders als im Freien, wo sich die Pflanzen in Sachen Wasser auf Mutter Natur verlassen können, sind Zimmerpflanzen auf uns angewiesen. Es gibt eine Reihe von Variablen, die den Wasserbedarf einer Pflanze bestimmen, wie etwa Sorte, Lichtmenge (im Allgemeinen gilt: je mehr Licht, desto höher der Wasserbedarf), Raumtemperatur, Luftzirkulation, Erde, Größe und Art des Topfes, in dem sie steht.

Um festzustellen, ob eine Pflanze Durst hat, stecken Sie einfach ein- oder zweimal pro Woche Ihren Finger in die Erde. Auch wenn es Vergesslichen hilft, einen festen Tag in der Woche zum Gießen zu wählen, besteht so die Gefahr, dass die Pflanzen zu viel oder zu wenig Wasser bekommen. Für diejenigen, die sich nicht sicher sind, empfiehlt sich ein Hydrometer. Sie kosten nicht viel, sind einfach in der Handhabung und zeigen deutlich an, ob eine Pflanze wieder Wasser braucht. So können Sie sofort auf die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen reagieren und nach Bedarf wässern.

Gießen Sie bei Pflanzen, die in einem Topf mit Drainageloch stehen, gründlich und direkt auf die Erde, bis das Wasser unten aus dem Topf herausläuft. Schließlich wollen Sie sicherstellen, dass alle Wurzeln benetzt wurden. Dies kann über dem Waschbecken, in der Dusche oder im Freien geschehen. Bei Töpfen mit einem Untersetzer sollten Sie das überschüssige Wasser 30 Minuten nach dem Gießen wegschütten. So halten Sie das Wasser von den Wurzeln fern und es verringert sich das Risiko von Wurzelfäule.

Die meisten Zimmerpflanzen vertragen zwar problemlos Leitungswasser (am besten zimmerwarm), aber manchmal kann dies zu einer Anreicherung bestimmter Mineralien im Boden führen. Besser ist es, Ihre Pflanzen bei Regen ins Freie zu stellen oder Regenwasser in einem Eimer oder einer Gießkanne aufzufangen und damit zu gießen. Für empfindliche Pflanzen – Kannenpflanzen (Nepenthes) und TiIlandsien sind besonders heikel – sollten Sie destilliertes Wasser verwenden.

WENIG Pflanzen mit dicken, fleischigen Blättern und Trieben (wie die meisten Sukkulenten und Kakteen) können Wasser speichern und benötigen daher weniger Wasser als Blattpflanzen. Gießen Sie immer erst, wenn die Erde im Topf größtenteils trocken ist. Im Frühjahr und Sommer ist dies etwa alle zwei Wochen der Fall, in den kühleren Jahreszeiten einmal im Monat.

MÄSSIG Viele Blattpflanzen zählen zu dieser Kategorie. Wässern ist erst angesagt, wenn die obere Erdschicht (5 Zentimeter) trocken ist – im Frühjahr und Sommer etwa einmal pro Woche, im Herbst und Winter seltener.

VIEL Die Pflanzen dieser Kategorie bevorzugen gleichmäßig feuchte Erde – ja, Frauenhaarfarn, du bist gemeint! Wässern Sie erst, wenn die Erde an der Oberfläche trocken ist.

ERDE

Eine qualitativ hochwertige, entsprechend geeignete Blumenerde ist eine wichtige Grundlage für ein kräftiges, gesundes Wachstum Ihrer Zimmerpflanzen. Die richtige Blumenerde erleichtert die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen und ermöglicht eine gute Entwässerung. So haben Ihre Pflanzen die Chance, bestens zu gedeihen.

Natürlich können Sie Blumenerde aus dem Baumarkt oder einer Gärtnerei verwenden, solange Sie eine hochwertige, für Zimmerpflanzen geeignete Blumenerde wählen. Eine solche Erde enthält in der Regel ausreichend Nährstoffe für einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten. Danach sollten Sie anfangen, die Erde zu düngen. Wir empfehlen die Verwendung eines verdünnten organischen Flüssigdüngers.

GUT DURCHLÄSSIG Standard-Blumenerde guter Qualität, die das Wasser nur mäßig speichert. Durch die Zugabe von Perlit wird die Durchlüftung verbessert und die Gefahr von Staunässe reduziert.

WASSERSPEICHERND Eine wasserspeichernde Blumenerde, die Kokosfasern oder Kokostorf enthält. Vermeiden Sie torfhaltige Mischungen, da dafür Hochmoore abgebaut werden, was der Umwelt schadet.

GROB + SANDIG Eine Mischung mit einem hohen Sand- und Splittanteil, die das Wasser schnell von den Wurzeln ablaufen lässt – perfekt für Wüstenbewohner.

LUFTFEUCHTIGKEIT

Viele Pflanzen, die sich in unseren Räumen wohlfühlen, stammen aus dem Regenwald, wo es ausgesprochen feucht ist. Ähnliche Wachstumsbedingungen mit diffusem Licht von oben und einer hohen Luftfeuchtigkeit können nur Gewächshäuser bieten. Hier verbringen die meisten Zimmerpflanzen ihre Zeit, bevor sie über den Einzelhandel zu uns nach Hause kommen. Unsere Wohnungen hingegen sind im Allgemeinen recht trocken, und diese Umstellung kann für Pflanzen ein ziemlicher Schock sein. Wenn die Luftfeuchtigkeit gering ist (oft durch Klimaanlagen oder Heizungen), tun sich die Wurzeln schwer, ausreichend Wasser aufzunehmen, um den Feuchtigkeitsverlust über die Blätter auszugleichen.

Generell gilt: je dünner das Blatt, desto größer der Feuchtigkeitsbedarf. Dicke, ledrige oder wachsartige Blätter oder solche, die mit Härchen bedeckt sind, sind in der Regel relativ unempfindlich gegen trockene Luft. Während Sukkulenten und Kakteen sowohl ober- als auch unterhalb der Erdoberfläche mit trockenen Bedingungen gut zurechtkommen, benötigen tropische Pflanzen eine Luftfeuchtigkeit von etwa 50 Prozent.

Es gibt ein paar einfache Tricks, mit denen sich die Luftfeuchtigkeit schnell erhöhen lässt. Einer besteht darin, die Blätter der Pflanze regelmäßig mit einem Wasserzerstäuber oder Sprühnebler zu benetzen. Tun Sie dies am besten morgens mit lauwarmem Wasser, damit die Blätter tagsüber trocknen können (dabei hilft eine gute Belüftung). Oder stellen Sie feuchtigkeitsliebende Pflanzen auf einen mit Kieselsteinen und Wasser gefüllten Untersetzer. So schaffen Sie eine feuchtere Umgebung, sorgen gleichzeitig aber dafür, dass die Pflanze nicht im Wasser steht, was Wurzelfäule auslösen kann. Sie können die Luftfeuchtigkeit um Pflanzen herum auch erhöhen und so ein besseres Mikroklima erzeugen, indem Sie Pflanzen als Gruppen zusammenstellen. Möchten Sie Ihren Zimmerpflanzen genau die dampfigen Regenwaldbedingungen bieten, die sie so sehr lieben, dann sollten Sie die Anschaffung eines Luftbefeuchters in Erwägung ziehen.

KEINE Diese Pflanzen, zu denen Kakteen und die meisten Sukkulenten zählen, bevorzugen trockene Bedingungen und vertragen kein Besprühen, denn dies könnte zu Pilzbefall und anderen Problemen führen.

WENIG Wenn Sie wollen, können Sie diese Pflanzen im Sommer einmal wöchentlich mit Wasser besprühen, sie kommen aber auch gut ohne dem aus.

MÄSSIG Viele bekannte Zimmerpflanzen schätzen es, wenn sie täglich mit Wasser besprüht werden. Stellen Sie Pflanzen mit ähnlichem Feuchtigkeitsbedarf zueinander und eventuell in mit Wasser und Kieselsteinen gefüllte Untersetzer.

HOCH Anspruchsvolle Sorten wie viele Anthurien und die empfindlichen Knollenbegonien benötigen zwar eine hohe Luftfeuchtigkeit, vertragen aber kein Wasser auf ihren Blättern. Eine solche Luftfeuchtigkeit erzielen Sie in Innenräumen jedoch nur mithilfe eines Luftbefeuchters.

VERMEHRUNG

Pflanzen wachsen und vermehren sich von Natur aus. Ganz gleich, ob Sie Ihre eigene Sammlung erweitern oder Ihre Liebe für Pflanzen mit Freunden teilen wollen, die Vermehrung ist eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, aus Ihrer bestehenden Sammlung neue Pflanzen zu gewinnen.

Die Vermehrung von Pflanzen ist jedoch nicht immer von Erfolg gekrönt. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn aus Stecklingen mal nichts wird. Folgendes sollten Sie auf jeden Fall beachten:

Wählen Sie eine gesunde Pflanze. Es sei denn, Sie haben eine Pflanze, die Sie durch Vermehrung retten möchten. In diesem Fall haben Sie sowieso nichts zu verlieren.

Die Vermehrung erfolgt am besten in den wärmeren Monaten, denn dann sind Pflanzen in ihrer aktiven Wachstumsphase.

Wässern Sie die Pflanze einige Tage vor der Vermehrung, damit sie gut durchfeuchtet ist.

Bevorzugen Sie für das Wässern von Stecklingen Regenwasser oder destilliertes Wasser.

Nehmen Sie mehr Stecklinge, als Sie benötigen, da nicht alle Wurzeln bilden werden.

Gehen Sie beim Abtrennen der Stecklinge von der Pflanze behutsam vor.