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Phil Humor

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Beschreibung

Gedichte:

 

Arrangiert * Ungeheuer & Co. * Baumhaus * Zeit-Geschenke * Pizza * Total verliebt * Am Bach * Interview mit dem Q * Freunde * Sandburg * Farbverläufe * Das Heilige * Gespräch mit dem Z * Die Karte * Trouble mit dem Zeitgeist * Zauberer * Sonett * Jakobsbrunnen * Heimweh und Fernweh im Talk * Stress als Hobby * Urlaub auf dem Lande * Mein Psycho * Zorniger Engel * Impressionist sein * Total versifft * Bild-Paradiese * Interview mit der Sonne * Urlaub aus der Dose * Pudel als Postillon d'Amour * Übers Wasser gehen * Dumm gelaufen * Mondhelle Nacht * Passionierter Passivist * Halbnackte Wahrheit * Gespräch mit Sir Mond * Sehnsucht * Brückenbauer * Riff-Piraten * Kranke Pläne * Trance und Rausch * Blut * Meeresküste * Tierisch * Zweifel * Dschinn Emergenz * Risiken * Virtuelle Pfeile * Laute Straßen, stille Wege * Muttertag * Akrosticha * Am See * Buch-Vertrag * Cowboy und Indianer * Die wüste Sandy * Dinosaurier 2.0 * Geblitzdingst * Gespräch mit dem J * Haiku * Herbst-Programm * Ich habe es passend * Ich male das Meer * In der Tierhandlung * Kaleidoskop-Kur * Katzengold * Lebenskünstler * Neuanfang * O das O * Pilze sammeln * Schmetterlings-Nummer * Telesticha * Vincent van Goghs Sonnenblumen * Zaun-Zieher * Kleinere Gedichte

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Phil Humor

Poesie

Vorsicht vor herumtollenden Worten

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Inhalt

 

Gedichte:

 

Arrangiert * Ungeheuer & Co. * Baumhaus * Zeit-Geschenke * Pizza * Total verliebt * Am Bach * Interview mit dem Q * Freunde * Sandburg * Farbverläufe * Das Heilige * Gespräch mit dem Z * Die Karte * Trouble mit dem Zeitgeist * Zauberer * Sonett * Jakobsbrunnen * Heimweh und Fernweh im Talk * Stress als Hobby * Urlaub auf dem Lande * Mein Psycho * Zorniger Engel * Impressionist sein * Total versifft * Bild-Paradiese * Interview mit der Sonne * Urlaub aus der Dose * Pudel als Postillon d'Amour * Übers Wasser gehen * Dumm gelaufen * Mondhelle Nacht * Passionierter Passivist * Halbnackte Wahrheit * Gespräch mit Sir Mond * Sehnsucht * Brückenbauer * Riff-Piraten * Kranke Pläne * Trance und Rausch * Blut * Meeresküste * Tierisch * Zweifel * Dschinn Emergenz * Risiken * Virtuelle Pfeile * Laute Straßen, stille Wege * Muttertag * Akrosticha * Am See * Buch-Vertrag * Cowboy und Indianer * Die wüste Sandy * Dinosaurier 2.0 * Geblitzdingst * Gespräch mit dem J * Haiku * Herbst-Programm * Ich habe es passend * Ich male das Meer * In der Tierhandlung * Kaleidoskop-Kur * Katzengold * Lebenskünstler * Neuanfang * O das O * Pilze sammeln * Schmetterlings-Nummer * Telesticha * Vincent van Goghs Sonnenblumen * Zaun-Zieher * Kleinere Gedichte

 

Arrangiert

Früher konnte man sich nicht

den Partner aussuchen,

es wurde arrangiert,

man musste sich dreinfinden,

ob das Glück sich auch einfindet,

das war nicht so von Belang

und zweitrangig.

Man versprach sich schon immer

von der Liebe viel.

Konnte sie es je einlösen?

Es gar nicht erst zu versuchen,

Kalkül, man arrangiert sich –

hat man sich da verrechnet?

Die Liebe pocht auf ihr Recht –

ihr sind Konventionen herzlich egal.

Irgendwann bricht sie sich Bahn.

Beliebtes Thema im Roman.

Was macht sie alles da kaputt.

Der Galan mit Imponiergehabe

verleugnet Stand, Freunde –

alles der Liebsten zuliebe.

Die Eltern schütteln die Köpfe,

wäre Innehalten nicht angebracht?

Das ist mit der Liebe nicht zu machen,

sie fordert freie Fahrt.

Es ist so schön, wenn man gemocht wird,

wertgeschätzt, dass da ein anderer ist,

der sein Leben mit einem verbringen will ...

Doch inwieweit ist das nur Laune –

ein Anflug von Romantik

soll Basis sein für Eheglück?

Irrsinnig, das der romantischen Liebe

abzuverlangen? Sie kennt den Moment,

sie fühlt – sie spekuliert nicht ...

Insgeheim beneidet sie die Ratio

um deren Weitsicht.

Das Ähnlichkeitsprinzip –

was ist dagegen einzuwenden?

Vormacht des Gefühls?

Wie lange hält es die Stellung?

Verrät es einen grausam?

Die Liebe kann eben nicht versichern,

dass sie bleibt;

ebenso wie sie sich ganz selbstständig einfindet –

so nimmt sie Abschied,

das kannst Du nicht verhindern.

Dennoch ist es schön, ihr zu begegnen.

Inwieweit sich das nun kombinieren lässt

mit Ehebund und jahrzehntelangem Beisammensein –

da ist die Liebe überfragt.

Sie wertschätzt den Moment,

der ist ihr heilig,

diesen Bund geht sie ein –

von allem anderen weiß sie nichts,

sie weiß nicht,

wie sie in fünf Jahren sein wird.

Immerhin ist sie so ehrlich, es zu sagen –

dafür wird sie gerügt.

Man fordert von ihr, dass sie lügt.

Dass sie von Ewigkeit zu sprechen habe –

sie müsse Treueschwüre beglaubigen –

sie glaubt's ja nicht.

Sie könnte von Wahrscheinlichkeiten sprechen,

Ungeheuer & Co.

Wie real sind die Monster,

die wir vermeinen zu sehen?

Was lugt da hervor?

Wo fängt die Lüge an?

Und manche Monster wollen wir nicht sehen,

schließen tapfer die Augen –

und lassen sie stehen.

Wie viele Hirngespinste sind sozialverträglich?

Sind Seeungeheuer als Haustiere zugelassen?

So hat jeder seinen Monster-Zoo.

Hinter Seelen-Stäben hausen sie.

Brechen die mal aus?

Wenn sie dürfen.

Ungeheuer banal ist mitunter das Leben,

Ungeheuer wirken da bereichernd.

Es sind immerhin Extreme,

man plätschert nicht nur im Seichten,

es geht zur Sache –

man merkt, dass man Tiefe hat.

Gegrüßt seien Neptun

und seine Ungeheuer aus der Tiefe.

Was stimmt sie versöhnlich?

Es wird geraten, ihnen etwas anzubieten.

"Was hättet Ihr denn gern?"

Mit was füttert man die Biester, die Drachen?

Was passt in deren Rachen?

Sie sich gewogen machen.

Könnte man sie zähmen?

Was ist gewonnen,

wenn man sie leugnet,

als Spuk- und Nebelgestalten outet?

Sage zum Traumgebilde: "Zerfalle!"

Tja, das Bewusstsein wäre gern dieser Magier,

aber das Unterbewusstsein spottet seiner.

"Deine Magie ist mir nicht gewachsen,

ich bin älter als Du;

Du bist zu unerfahren,

töricht, es mit mir aufnehmen zu wollen,

erzürne mich nicht!"

So sind selbst in der Moderne

Urzeitwesen am Wirken:

Ängste, Zweifel, Ratlosigkeit –

alle im Gewand von Monstern, Ungeheuern –

Biester-Show.

Als Maler pinselt man sie auf die Leinwand.

Ratio spottet: "Wie absurd."

Der Schriftsteller verwendet sie

als Baumaterial für seine Antagonisten.

Er fightet gewissermaßen gegen sich selbst.

Das Happy End soll beruhigen –

aber lesen die Monster diese Bücher?

Halten sie sich daran?

Was ist, wenn sie selber ihre Bücher schreiben –

direkt in die Seele?

Und sie performen gut,

spielen viele Rollen selbst,

finden sich grandios –

und Deine Angst ist ihr Applaus,

sie geben gern noch ein paar Vorstellungen,

sie sind ungeheuer gut, in dem was sie tun.

Und haben trotz allem einen Zweck, eine Funktion.

Du erkennst das schon.

Dennoch wäre man gern der Bezwinger,

Drachentöter, der Dompteur,

der nicht nur aufgrund dessen,

dass er die Löwen von klein auf kennt,

als Herr im Käfig dasteht.

Die Welt kämpft mit ihren Monstern –

in zig Kriegen.

Wird sie sie je besiegen?

Dem Bewusstsein steht die Intelligenz zur Seite;

doch kann man mit Schlauheit

Gefühls-attackierende Ungeheuer besiegen?

Das ist ihre Masche, da punkten sie.

Gefühle unterstehen nicht

dem direkten Befehl des Oberbefehlshabers.

Wenn es zur Schlacht kommt,

sind sie oftmals Mitläufer,

die Ungeheuer können sie mühelos rekrutieren:

"Gefühle – wären sie doch auf meiner Seite",

so flucht das Bewusstsein.

Es hat gute Krieger, aber die Gefühls-Truppen

zu kommandieren, davon träumt es.

"Wie leicht gewönne ich jede Schlacht."

So muss es mitansehen,

wie die Monster Lebens-Träume zerpflücken,

Baumhaus

Baumhaus – da oben fing alles an,

in den Wipfeln der Bäume, in Baumkronen

stand die Wiege der Krone der Schöpfung.

Zumindest vorläufig – die Roboter toppen das,

ein Gemisch aus Cyborgs und Androiden

wird die Menschheit besiegen.

Vielleicht turnen Kinder deshalb so gerne

in Bäumen und auf Spielplätzen

auf Klettergeräten herum:

Bäume als Ur-Heimat des Menschen.

Sie versprechen Sicherheit, Überblick.

Man kann kraxeln –

sich auf höheres Niveau begeben,

eine Tätigkeit, auf die sich der Mensch

bestens versteht.

Der Baum erträgt das geduldig, gutmütig ...

Er beäugt seine seltsamen Bewohner;

ihm selber ist es zu eigen,

in die Höhe zu wollen,

er kann uns gut verstehen.

Partnerschaft zwischen Bäumen und Menschen,

nur kommt das Thema 'Kaminholz' auf,

wird's brenzlig.

Es macht Freude, seine Angst zu überwinden

und die Äste hinaufzusteigen;

man ist ein Bezwinger.

Der Baum kann nicht so ganz nachvollziehen,

worin da die Leistung bestünde,

auch die Tauben landen völlig unelegant

und sehr selbstverständlich im obersten Wipfel,

aber für den Menschen ist es etwas Besonderes,

seine alte Heimat da oben wiederzufinden,

zu begutachten –

auch wenn er früher besser dafür ausgestattet war,

man hat's halt jetzt mehr im Kopf

als in den Armen und Beinen,

aber der innere Affe drängt dazu,

ihn rauszulassen,

gelegentlich möchte er herumtoben,

wieder der Alte sein.

Man kann so ein Baumhaus

auch sehr stattlich herrichten,

quasi ein Super-Mega-Nest,

was einen Adler vor Neid erblassen lässt.

Noch immer fehlen uns die Schwingen,

auch wenn wir unseren Gedanken

alle Freiheiten erlauben,

sie kreisen in luftigen Höhen,

damit wir das Bodennahe besser verstehen.

Ein Adler im Geiste.

Der Mensch ist Schauspieler –

das ist seine Kunst,

er empfindet wie der Wolf, der Panther,

er weiß mehr über sie, als sie über sich selbst;

Grundlage für Dressur, Züchtung, Jagd.

Den inneren Panther aktivieren –

und bei Bedarf das Krafttier,

das Dich an den Ort bringt,

Zeit-Geschenke

Wäre Zeit wie ein Büfett,

an dem man sich bedienen kann,

Nachschlag, noch 'ne Portion,

lecker Mann.

Doch sie ist eher so etwas wie ein Menü,

Portiönchen für jedes Persönchen,

sehr überschaubar das Ganze,

man kann gar nicht richtig schwelgen.

Vielleicht sollte man nicht Gourmand sein,

eher Gourmet?

Dann tut es nicht so weh,

dass es von der Zeit so wenig gibt.

Dabei gibt es sie in Massen:

Erstreckt sich bis in alle Ewigkeit. Ganz lang und breit.

Doch für Menschheit ist kaum etwas zu holen.

Wir blicken uns um, verstohlen:

Was wäre mit Betrug,

wäre da was zu machen?

Die Engel schütteln die Köpfe.

So haben wir alle leere Töpfe.

Man kratzt und schabt,

ist am Boden noch was zu holen?

Zeit-Reste.

Und dann wieder gibt es Zeit-Diebe,

die klauen Dir Deine Zeit ganz ohne Bedenken

und ohne sich zu bedanken.

Doch wenn man knausert mit der Zeit,

kommt man auch nicht weit.

Man verschenkt ja sehr gern

und freut sich, wenn der andere

auch etwas Zeit für einen erübrigen kann.

Luxusgut Zeit, sie weiß Bescheid:

Sie weiß, wie kostbar sie uns ist,

dass man sie in Minuten misst;

wie eine Diva – sie wird gern vermisst,

taucht nicht auf jeder Party auf.

Das Sein verdankt ihr viel,

es kann sich nun entfalten,

es gibt viel zu verwalten:

Äonen erstrecken sich –

und wollen sinnvoll gefüllt sein.

Was fällt dem Universum nur ein?

Was kommt ihm in den Sinn?

Homo sapiens ist drin.

Tolle Entwicklung – es ist darauf sehr stolz.

Hat aber auch seine Zeit gedauert,

bis alles beieinander war.

Dass es gelingen würde, war ihm schon immer klar.

Das Universum ist ein Optimist.

Es hat die Zeit dafür.

Misslingt dies und das,

dann fängt es neu zu basteln an.

Es gibt die guten Zeiten,

wobei die oft nur Minuten andauern,

dann kommt das Bedauern –

und man wirft alles um.

Kann der Mensch so viele gute Zeiten nicht ertragen?

Braucht er Plagen?

Er will das Quiz, die Rätsel, das Ominöse –

ohne das, wär er böse.

Doch stünde man gerne auch außerhalb der Zeit,

man stiefelt in ihr – und kommt nicht weit.

Gedanken sind nicht Zeit-gebunden,

sie fliegen hierhin, dorthin,

erkunden – und bauen ein inneres Universum,

fleißig wie eine Biene

ziehen sie Nektar aus allem,

alles kann Blüte sein und tauglich.

Pläne sind was Schönes,

doch wie plant man Glück?

Gibt's das auf Rezept, lässt sich das verordnen?

Gib dem Kreativen eine Chance,

verplan es nicht.

Denn so ist der Mensch nicht gemacht:

Er ist nicht nur Teil eines Plans;

ist er nur im Gesamt-Gefüge,

ist sein Leben eine Lüge.

Er sollte Zeit mit Gott verbringen –

zumindest gelegentlich, berichten, wie's so läuft.

Quartalsbericht – dafür sollte Zeit sein.

Die Ratio misst die Zeit in Minuten,

die Sehnsucht, die Hoffnung, die Sorge –

sie weichen davon ab, bevorzugen eigenes Maß.

Doch es ist schon ein Widerspruch:

Die Zeit will gut genutzt sein,

das schafft eine gewisse Zufriedenheit.

Doch wenn man ganz großzügig über die Zeit verfügt,

beschenkt sie einen mitunter ganz wunderbar,

überrascht einen mit nie Erträumtem,

mehr als man zu hoffen wagte.

Man sagt, Männern kommen die besten Ideen

beim Rasieren – pausieren, Pausenknopf drücken,

Vieles kann man nicht forcieren.

Der Zeit Zeit geben, sie machen lassen.

Man kann einem Fluss sagen, er solle sich beeilen,

endlich ins Meer zu strömen.

Den Wolken, dass sie nicht so trödeln sollen.

"Noch nie was von Zeitmanagement gehört?"

Die Natur verneint.

Aber sie ist ein wenig verstört.

Den Takt der Natur beachten,

ist auch eine Frage des Taktes.

Vielleicht nimmt sie sich dann auch Zeit

für den Geplagten? Hat Sprechstunde.

Nur Zeit hat der Weihnachtsmann nicht

auf seinem Rentier-Schlitten –

Pizza

Oh, Du Köstliche –

der Steinofen gebar Dich.

Fast Food – schöner kann es nicht sein!

Pizza, erfreue uns täglich,

Welt ginge sonst verloren.

Freue Dich, O Nerd – Essenszeit.

Man muss nicht pausieren,

man speist zwischendurch.

Das Essen wird integriert

in den Schaffensprozess.

Auch Calzone ist sehr lecker,

zusammengeklappt –

Symbol für den Erschöpften,

bei dem bald wieder alles klappt,

entfaltet seine Kräfte neu.

Thunfisch, Peperoni, Champignons ...

man kann es kombinieren;

Vielfalt – ein Genuss.

Erschienen, um uns zu versühnen:

Der Tag ist doch oft sehr stressig,

ja, da ess ich

die runde Sache.

Freue, freue Dich, O Du Schlemmer.

Pizza macht es beinahe unmöglich,

schlechte Laune zu bewahren,

sie versöhnt einen mit der Welt,

sie weiß, dass sie gefällt.

Sie ist beliebt, begehrt.

"Du bist nicht sehr gesund."

Sie ist empört.

"Mich gibt es auch mit Seegras –

rate ich allerdings von ab.

Statt Tomatensoße Kürbispüree?

Nee?

Du verunsicherst mich.

Eben konnte ich mich noch empfehlen,

jetzt empfehle ich mich.

Goodbye!

Man sieht sich in der Pizzeria.

Jauchzet mir Ehre!

Ich bin eine Geschmacksexplosion!"

Sie scheint ihr Selbstbewusstsein

wiedergefunden zu haben.

"'Fast Food' – könnte man übersetzen mit

'fast Essen'."

"Du bist so gemein.

Weiß gar nicht, warum ich mit Dir schnack,

ich bin der angesagteste Snack!"

Pizza hat die Welt erobert,

tolle Karriere für ein Fladenbrot.

Man muss was aus sich machen,

der Belag ist entscheidend.

Kann sein, dass selbst in den Engels-Kantinen

Total verliebt

Zwischen Schwärmerei und Liebe

steht der Verliebte.

Bedingt durch die Verliebtheit

hat er nur noch beschränkten Zugriff

auf seinen Verstand.

Oxytocin und Dopamin pushen ihn

in die gewünschte Richtung:

im Grunde eine Art Liebescocktail

oder Liebestrank.

Dank Hormongebräu

macht er die Pferde scheu.

Neurotrophin NGF,

ein Nervenwachstumsfaktor,

hat Hochkonjunktur und feuert ihn an:

"Nur ran, man!"

Doch ist das Ganze reziprok?

Wird das erwidert?

Oder steht man allein auf weiter Flur,

kämpft auf verlorenem Posten –

und Amor trottet von dannen?

Romantische Anziehung –

seltsames Phänomen.

In wessen Kraftfeld ist man da geraten?

Die Physis spricht einen an.

Es ist, als wäre die Welt gephotoshopt,

alles sieht so klasse aus.

Man möchte das Gefühl nicht missen,

auch wenn man weiß,

dass es im Grunde eine Illusion,

erzeugt vom willfährigen Gehirn,

das Drogen liebt:

Verliebtheit ist eine Droge,

einfach zu beschaffen.

Die Realität kann mit dem Wunschbild

nicht so recht Schritt halten;

kein Problem –

da wird verzerrt, umgestellt, verrückt –

das Gehirn als Zeremonienmeister meint:

"Es ist geglückt,

ich bin geschickt,

bis zur Liebe ist es noch weit,

aber Amor hält sich schon bereit."

Verliebtheit zu konstruieren

in einer Welt, deren Baugrund

das eigentlich nicht hergibt –

ein paar Täuschungsmanöver und Finten

müssen da schon erlaubt sein.

Wenn man Glück hat, dann verwandelt sich

das Luftschloss der Verliebtheit

Am Bach

Der Bach ist geduldig,

ein netter Spielkamerad,

kein reißender Fluss,

das ist nicht seine Art.

Er liebt es gemütlich.

Wir haben ihm den Weg versperren wollen,

ihn geneckt;

Dämme aus Steinen, Kieseln und Matsch.

Er hat jeden Quatsch

mitgemacht.

Wohl auch mitgelacht.

Ich hörte ihn glucksen.

Nebenan waren Kühe,

denen schaute er zu,

wenn er so vorüberglitt.

Mit sich und der Welt zufrieden –

er träumte nicht vom großen Meer,

er wollte kein bedeutender Fluss sein,

kaum mehr als ein Rinnsal –

das war ihm egal.

Das Rauschende lag ihm fern.

"Man muss es nicht übertreiben",

sagte er gern.

Dies Stoische – wie er sich seinen Weg sucht,

er schleift die Kiesel,

erledigt die ihm aufgetragene Arbeit.

Es wurde ihm überantwortet:

Bringe Wassermenge W von A nach B.

Selbst kleinen Fischen bietet er

einen netten Lebensraum.

Er fließt wohl noch heute;

ganz ohne unser Zutun,

ohne dass wir an ihn gedacht hätten.

Man steigt nicht zweimal in denselben Bach,

und dennoch ist er für mich derselbe geblieben.

Er lacht über diesen Widerspruch

und meint, mit mir verhalte es sich ähnlich:

Auch ich behaupte doch von mir,

irgendwie noch derselbe zu sein.

"Man definiert sich nicht durch das,

was an Energie einen durchströmt;

wie wechselhaft wäre man?

Von wegen 'Panta rhei' ...

Vielleicht haben wir es immer nur mit Ideen zu tun,

mit den Bildern, die man sich vom anderen macht:

Und Du redest mit der Idee eines Baches,

der mir ein wenig ähnelt;

ich will ihm ja gleichen,

es gefällt mir, wie Du mich porträtierst,

man fühlt sich wichtig,

allen anderen Bächen vorgezogen. Danke."

Vielleicht ist es interessanter, ein Videospiel zu spielen,

aber wir sprangen von einer Seite auf die andere,

waren fasziniert von seiner Beweglichkeit –