Poetische Wanderung Teil 2 - Roland Rothfuß - E-Book

Poetische Wanderung Teil 2 E-Book

Roland Rothfuß

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Beschreibung

Hier setzt der Autor seine poetische Wanderung mit seinen klassischen Gedichten fort. Seine Betrachtungen berühren in gewohnter Weise die Natur in allen Jahreszeiten und beschreibt humorvoll und besinnlich Aspekte des menschlichen Lebens in Schatten und Licht.

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Dieses Buch widme ich meiner Frau Gertrud, die mir verständnisvoll die Zeit lässt, die von meinem dichtenden Hobby verschlungen wird. Ihr gilt mein Dank für die Aufmerksamkeit, mit der sie als Erstleserin manche Stolpersteine in den Zeilen entdeckt.

Inhalt

In der Natur

Frühling

Sommer

Herbst

Winter

Durch Schatten und Licht

Bei frohen Festen

Sonstige Betrachtungen

In der Natur

Im Haus der Jahreszeiten

Frühling

Ein schönes Haus ist die Natur

mit seinen Jahreszeiten,

gern werde ich auf Ihrer Spur,

von Raum zu Raume schreiten.

Die Eingangstür steht schon weit offen,

der Frühling lädt uns ein,

er lässt mit Blühen, Knospen hoffen,

ein guter Start ins Jahr soll sein.

Denn nach des Winters Ruhepause,

ist nun erwacht die Lebenskraft,

macht eine farbenfrohe Sause,

mit ihrem starken Lebenssaft.

Auch Mensch und Tier wird angesteckt,

und jeder baut sein Nest,

der Liebeshunger ist geweckt,

das Leben ist ein Fest.

Ein Hauch von Frühling

Sonnenschein im frühen März

erwärmt die Lüfte und das Herz,

Schneeglöckchen mit Taues Tröpfchen

recken keck die weißen Köpfchen.

Des Märzens weißes Reifkleid schwindet,

ein Hauch von Frühling ein sich findet,

und die Menschen jung und alt

zieht's hinaus in Feld und Wald.

Winterling und Krokus leuchten

aus verschlafenem Gras, dem feuchten.

Und zarte Knospen sprießen wieder

lindgrün am Geäst vom Flieder.

Lieblich zwitschert eine Meise

eine schöne Frühlingsweise.

Das Federvolk, die kleinen Schlauen,

fangen an ihr Nest zu bauen.

Auch wenn Natur noch etwas ruht,

dies anzuseh'n tut einfach gut.

Es webt und wirkt ein wahrer Meister,

weckt allerorts die Lebensgeister.

Emsiges Streben

Ein Schneeglöckchen reckt sich anmutig empor,

ein Krokus nickt stolz mit dem Kopf in die Runde,

ein emsiger Maulwurf schiebt munter hervor

die lockere Erde aus tieffeuchtem Grunde.

Die Spatzen und Meisen, die plustern sich auf,

erfreu’n sich der wärmenden Märzsonnenstrahlen,

am Haselstrauch schwanken die Kätzchen zuhauf,

und Alles möcht’ gern sich im Frühlingslicht aalen.

So bringt die Natur nun mit machtvollem Drang

nach Wochen der Ruhe vielfältiges Leben,

die Vögel, sie singen mit herrlichem Klang,

der Frühling beginnt nun sein Kleid sich zu weben.

Regsamer März

Golden streicheln Sonnenstrahlen,

wollen wieder Farben malen,

über morgendliches Land.

Wärmend steigt die Sonn’ am Himmel,

welch ein Treiben, welch Gewimmel,

Alles webt am Frühlingsband.

Duftend liegt die Ackerkrume,

nebenan blüht eine Blume,

leuchtet zart in hellem Blau.

Fröhlich singt im Baum die Meise

eine altbekannte Weise,

und im Gras glänzt Morgentau.

In der Höhe still und leise

zieht ein Milan seine Kreise,

dies zu seh'n erfreut das Herz.

Nach den frostig kalten Winden

folgen nun die warmen, linden.

Alles regt sich nun im März.

April im März 2019

April, April,

der März macht was er will.

Als Frühlingsbringer hoch gepriesen

sieht man ihn über’s Ziel raus schießen

mit Schneegestöber und viel Luft,

die fort weht jeden Frühlingsduft.

Dabei versagt das Sprechorgan

bei vielen wegen dem Orkan.

Und in des Märzens Morgenfrühe

war Schneeschieben schon wieder Mühe.

Doch dann geht man ganz unerschüttert

und hat die Meisen brav gefüttert.

Ist noch der Frühling ziemlich mager,

der März, der hat noch viel auf Lager.

So soll es kommen wie es will,

im Märzen auch mal der April.

Märzenwanderung

Leuchtend blühen Märzenbecher,

feucht und schattig noch das Tal,

summend kommen erste Zecher,

freuen sich am Nektarmahl.

Hummeln fliegen emsig wieder,

folgen ihrem Sonnenstrahl,

lassen sich auf Blüten nieder,

die weiß wuchsen ohne Zahl.

Frisch sind noch die Märzentage,

manch’ Geäst schläft dürr und kahl,

doch viel Grün bricht nun zutage,

Wandern eine gute Wahl.

Kalter Wüstling

Wie bereits im letzten Jahr

kam der April im Märzen,

er will mit uns nur scherzen,

das ist doch sonnenklar.

Es kam daher mit eis’ger Brise

der windige Geselle,

ein weißes Schneetuch liegt anstelle

der Blütenpracht auf grüner Wiese.

Die Sonn’ erklimmt das Firmament

und wirft herunter ihre Strahlen,

der Wüstling muss sein Lehrgeld zahlen,

der Frühling führt das Regiment.

Was ich will

April, April,

ich weiß, was ich will:

Ich hätt’ gern warme Sonnenstrahlen

die viele Blümchen farbig malen,

und Winde von den leichten, milden,

die weiße Schäfchenwölkchen bilden.

Ich möcht’ bei meinem Gartengehen

das Gras mal wieder wachsen sehen,

und riechen gern die Humuserde

wenn ich sie bald schon lockern werde.

Doch möchte ich auf keinen Fall,

dass Schnee liegt plötzlich überall,

dass eisig kalter Sturm entsteht

und so den Frühlingsduft verweht.

So, nun weißt du es, April,

ist dieses dir etwa zuviel?

Ist’s doch bescheiden, was ich meine,

und bin damit ja nicht alleine.

Ich schau nach dir dann morgenfrüh,

so gib dir also recht viel Müh’.

Waldesruh’

Durch den Wald, durch zartes Grün,

unter Tann’ und Fichte,

lass ich die Gedanken blüh’n,

wandere und dichte.

Ich hoffe auf ein scheues Reh,

dass Hasen vor mir springen,

vielleicht ich gar ein Füchslein seh',

das Gedicht soll gut gelingen.

Rings umher ist heilige Stille,

ich steh’ im Wald allein,

zum Dichten fehlt mir nun der Wille,

denn ich sehe hier kein Schwein.

April 2020

Es ist gesund, weckt Lebensgeister,

geht man an die frische Luft,

die Natur ist wahrer Meister,

verströmt jetzt reichlich ihren Duft.

Sie erstaunt mich immer wieder,

wechselhaft wirkt ihre Kraft,

Rhododendren vor dem Flieder,

zeigen früh schon ihre Pracht.

Der Löwenzahn ist am verblühen

und Tulpenblätter fallen ab,

der Raps beginnt in gelb zu glühen

wenn die Sonne lacht herab.

Ein Apfelbaum mit schönsten Blüten

lädt ein, bei ihm kurz zu verweilen,

wo Bienen summen laut Etüden

sie brauchen sich nicht zu beeilen.

Es wärmt das Herz und auch die Glieder,

wie schnell die Flora wächst und sprießt,

und es erstaunt mich immer wieder,

dass im April man dies genießt.

Aprilmusik

Nach draußen lenke ich den Schritt

über Feld und Au,

nehme Schal und Handschuh mit

und auch meine Frau.

Klar ist die Luft und frisch noch immer,

rings umher ist Ruh’,

weit in der Fern ein Dunstgeflimmer

in Richtung Alpen zu.

Und plötzlich – eine Lerche, sieh’,

singend steigt empor,

im weiten Himmelsblau trägt sie

ein Frühlingslied uns vor.

Wir freuen uns an dem Gesang,

nach oben geht der Blick,

begleitet wird heut’ unser Gang

mit herrlicher Aprilmusik.

Sonnige Apriltage

Abgelegt hat der April

sein kaltes, frostiges Gewand,

die Spatzenschar, sie steht nicht still,

sind heute außer Rand und Band.

Die Sonne lockt heraus die Gräser,

der Rasenmäher steht bereit,

man füllt im Freien jetzt die Gläser,

Frühlingsstimmung weit und breit.

Es grünt der Busch, es sprießen Knospen,

die Bienen fleißig Nektar kosten,

und Hummeln brummen durch die Lüfte,

erspüren schnell der Blüten Düfte.

Auch eine Amsel stellt sich ein,

bringt ihre schöne Stimme ein.

Nun hört man auch die schöne Weise,

wenn einmal Spatzen Ruhe geben,

der altvertrauten kleinen Meise,

der April ist voller Leben.

Die Tulpen leuchten hell im Garten,

manch Bäume steh'n in Blüte,

lang mußten wir auf dieses warten,

jetzt hebt es das Gemüte.

Der Frühling

Der Frühlingstag zeigt sich im fröhlichen Kleid,

die Sonne scheint strahlend herunter,

und Milane kreisen hoch oben zu zweit,

im Himmelsblau rufen sie munter.

Die Enten im Teich, sie wundern sich sehr,

ein Biber nagt angstfrei am Baume,

seit Tagen kommen die Menschen nicht mehr,

ein Virus hält streng sie im Zaume.

Die Tierwelt verliert heut’ ein bisschen die Scheu,

der Mensch zeigt sich nicht mehr in Massen,

für sie ist es wahrlich erholsam und neu,

sie kann es wahrscheinlich nicht fassen.

So zeigt sich der Frühling im sonnigen Kleid,

doch ist es nicht richtig gewaschen,

es ist für uns Menschen zu schwer und zu weit,

viel Leid steckt noch in seinen Taschen.

Maifest

Schön bringt der Mai uns dar

Sonnenschein hell und klar,

wärmendes Strahlen bringt Wachstum voran.

Wiesen und Hecken grün,

überall Blumen blühn,

Blütenduft schwebt durch die Lüfte heran.

Wonniger Lebenssaft

gibt Mensch und Tier die Kraft,

liebevoll baut sich die Jugend ihr Nest.

Wälder und Buchenhain

laden zum Wandern ein,

herrlich bereitet der Mai uns ein Fest.

Mai ein Pantun

Nun ist der Mai bei uns zuhaus,

man sieht die Gräser sprießen,

die Bäume schlagen wieder aus,

man muß jetzt fleißig gießen.

Man sieht die Gräser sprießen,

ein lauer Wind bläst übers Land,

man muß jetzt fleißig gießen.

Viel Löwenzahn am Wegesrand.

Ein lauer Wind bläst übers Land,

es blüht nun auch der Flieder.

Viel Löwenzahn am Wegesrand

und Vögel singen Lieder.

Es blüht nun auch der Flieder,

die Bäume schlagen wieder aus

und Vögel singen Lieder.

Nun ist der Mai bei uns zuhaus.

Kühler Mai

Frei nach Eduard Mörike

Er ist’s: Frühling läßt sein blaues Band

Es hat der Mai sein blaues Band

plötzlich flatternd abgelegt

und mit Hagel ein Gewand

feucht und kalt sich zugelegt.

Veilchen haben ausgeträumt,

schütteln sich wie im April,

der Mai hat sich nicht aufgebäumt,