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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 1,3, Technische Universität Darmstadt (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar Vergleichende Politikwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer wieder liest man heutzutage von einer Partizipationskrise in der ersten Welt. Politische Partizipation, definiert als Verhaltensweisen von Bürgern / Bürgerinnen, „die sie allein oder mit anderen freiwillig mit dem Ziel unternehmen, Einfluss auf politische Entscheidungen auszuüben“ (Hoecker, 1995, S. 17) wird mit Ausnahme der Wahlen nur von einer Minderheit der Bürger betrieben, die keinen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellt. Generell ist gerade die Bereitschaft zu individueller politischer Partizipation in den Staaten der ersten Welt sehr gering, wie Seifert (1999, S. 118) z.B. für Japan feststellt. Sie ist am stärksten ausgeprägt bei gebildeten Männern aus der Mittelschicht mittleren Alters. Hague & Harrop (1992, S. 158f) erklären die Unterschiede in der politischen Partizipation durch Differenzen in den politischen Ressourcen, zu denen unter anderen Geld, Zeit, Bildung und Prestige gehören. Nicht alle Individuen sind also in gleicher Weise befähigt ihren Interessen und Forderungen Nachdruck zu verleihen, was Abromeit (1993, S. 26) treffend beschreibt: „Weder sind die Individuen in der Lage, ihre objektiven Interessen richtig zu erkennen, noch verhalten sie sich zu deren Realisierung rational, und schon gar nicht sind sie durchsetzungsfähig genug, um ohne Vertretung, ohne intermediäre Organisationen auszukommen“. Dies wirft die Frage auf, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, wie auch Menschen mit wenig individuellen Ressourcen politisch partizipieren können. Nun ist die Masse der Bevölkerung als Arbeitnehmer tätig und deren Interessen werden bekanntlich von den Gewerkschaften vertreten. Besteht also nicht eine Möglichkeit der politischen Partizipation für die breite Masse darin durch die Gewerkschaften zu partizipieren, in Form einer vermittelten politischen Partizipation? Es bleibt sicherlich zu bezweifeln, ob Gewerkschaften als primär wirtschaftliche Akteure einen Einfluss auf sämtliche Politikfelder haben, wie man z.B. an dem Bereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik erahnen kann. Aber die entscheidende Frage ist wohl, ob sie in der Lage sind in den für die Bürger wahrscheinlich wichtigsten Politikfeldern, wie der Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialpolitik Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen.
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