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Die baltischen Staaten beeindrucken mit feinsandigen Ostseestränden, einsamen Mooren, Seen und Wäldern, mit grandiosen Ordensburgen, Backsteinkirchen und Jugendstilpalästen. Vor allem die hübsch restaurierten Altstädte und lebendigen Kulturmetropolen Tallinn, Riga und Vilnius ziehen jedes Jahr Besucher an. Mit dem POLYGLOTT on tour Baltikum lässt sich der Herzschlag der Nordost-Staaten hautnah erspüren. Der Autor Jochen Könnecke führt in 21 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Staaten an der Ostsee und stellt Typisches, Besonderes und Eigenheiten der Länder vor. Schnuppern Sie die Mischung aus nordischem und östlichem Lebensgefühl und lernen Sie die einzelnen Staaten kennen. Radeln Sie entlang der litauischen Küste und erkunden Sie Tallins pittoreske Altstadt, besuchen Sie die Glanzlichter des Rigaer Jugendstils und wandern Sie durch die malerischen Nationalparks. Bei der Bernstein-Suche unter fachkundiger Anleitung oder bei einer stimmungsvollen Moorwanderung fühlt man sich gleich wie die Einheimischen. Dank individueller Tipps zu spannenden Entdeckungen können Sie persönlich ins Leben der baltischen Länder eintauchen und sind mittendrin. Auf einen Blick: - TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" - Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort - E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen - POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
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Seitenzahl: 191
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter
Autor: Jochen Könnecke
Redaktion: Renate Nöldeke
Bildredaktion: Cathrin Bach, Anne-Katrin Scheiter
Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich
Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0608-3
1. Auflage 2019
GuU 0608 03_2019_02
Bildnachweis
Coverabbildung: mauritius images/robertharding/Kober, Christian
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SYMBOLE ALLGEMEIN
L
Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
1
Top-Highlights und
0
Highlights der Destination
1
Die POLYGLOTT-Touren
6
Stationen einer Tour
1
Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ
Restaurant
€
bis 40 EUR
bis 20 EUR
€€
40 bis 80 EUR
20 bis 40 EUR
€€€
über 80 EUR
über 40 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Die St.-Anna-Kirche ist ein Juwel der Backsteingotik.
Die mittelalterliche Inselburg wird von grünen Wäldern und blauen Seen gerahmt.
Der magische Ort zeugt von Glauben und Nationalbewusstsein der Litauer.
Haushohe Dünen, stille Kiefernwälder, kleine Fischerhäuser prägen die Landzunge.
Masken, Sphingen, Ranken, Heroen und Musen schmücken die Fassaden.
Wer vom Badetrubel genug hat, kann wandern, so weit der Sand reicht.
Der russische Hofarchitekt Rastrelli schuf das Versailles des Baltikums.
Hier schlägt das Herz des mittelalterlichen Stadtkerns.
Der traditionsreiche Badeort punktet mit bunten Holzhäusern und Wellness.
Die Insel lockt mit einsamen Küsten, einigen Windmühlen und einer Bischofsburg.
Estlands Sommerhauptstadt begeistert mit einem kilometerlangen Sandstrand.
Verträumte Buchten mit Findlingen lassen sich von Herrensitzen aus erkunden.
mehr entdecken, schöner reisen
Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen
Touren
Region
Dauer
TOUR1
Die Altstadt
Vilnius
4 Std.
TOUR2
Das barocke Vilnius
Vilnius
4 Std.
TOUR3
Das jüdische Vilnius
Vilnius
1 Tag
TOUR4
Höhepunkte Litauens
Litauen
7 Tage
TOUR5
Radtour an der Küste
Litauen
4–5 Tage
TOUR6
Hauptstädte und Königreiche
Litauen
7 Tage
TOUR7
Rīgas Altstadt
Rīga
3 Std.
TOUR8
Glanzlichter des Jugendstils
Rīga
2 Std.
TOUR9
Das jüdische Rīga
Rīga
5 Std.
TOUR0
Höhepunkte Lettlands
Lettland
8 Tage
TOUR!
Burgen und Schlösser
Lettland
3–4 Tage
TOUR@
Lettlands weiße Strände
Lettland
3–4 Tage
TOUR#
Die Altstadt
Tallinn
4 Std.
TOUR$
Tallinn per Rad
Tallinn
2 1/2 Std.
TOUR%
View with a Brew–Kneipentour
Tallinn
4 Std.
TOUR^
Höhepunkte Estlands
Estland
7 Tage
TOUR&
Inselzauber
Estland
5 Tage
TOUR*
Findlinge und Herrenhäuser
Estland
2–3 Tage
TOUR(
Große Baltikum-Rundreise
Extra-Tour
3 Wochen
TOUR)
Höhepunkte des Baltikums
Extra-Tour
9 Tage
TOURq
Baltische Nationalparks
Extra-Tour
10 Tage
© Huber Images/Dörr, Cornelia
Sand, Wasser und ein hoher Himmel – Blick von der Großen Düne über Nida und das Kurische Haff
Die baltischen Staaten beeindrucken durch große Vielfalt auf relativ kleinem Raum: Zum Reiseerlebnis gehören alte Gutshöfe und Burgen in unberührter Natur, aber auch vitale Städte wie Vilnius, Rīga und Tallinn mit einer spannenden Kultur- und Ausgehszene.
© Könneke, Jochen
JOCHEN KÖNNECKE
lebt in Potsdam, studierte Schauspiel und war an verschiedenen Theatern engagiert. Seit einem längerem Aufenthalt in Russland und Lettland verfasst er auch Reiseführer und Artikel für Reisemagazine, vor allem über Rīga, das ihm als Stadtschreiber 2014 zu seiner zweiten Heimat geworden ist.
Laba diana! Labdien! Tere! Diese Begrüßungsfloskeln werden Sie auf Ihrer Reise durch das Baltikum immer wieder zu hören bekommen. Litauer, Letten und Esten legen großen Wert darauf, dass ihre jeweiligen Heimatländer von Außenstehenden politisch und kulturell als eigenständig wahrgenommen werden. Dennoch gibt es natürlich vieles, was sie miteinander verbindet. Während die Litauer und Letten eng verwandte Sprachen sprechen, blicken die Esten und Letten auf eine gemeinsame Geschichte zurück, die über Jahrhunderte hinweg von Deutschen geprägt wurde. Die meisten Deutschbalten haben die Region zwar 1939 verlassen, doch ihre Spuren sind noch vielerorts zu finden, z.B. in der Altstadt von Rīga, der Hauptstadt Lettlands. Dort sind an zahlreichen Häuserfassaden noch deutsche Inschriften zu erkennen.
© Shutterstock/gadag
Vom Talliner Rathaus auf dem Marktplatz grüßt der »Alte Thomas«
Auf Deutsch begrüßt mich auch die lettische Mitarbeiterin des Goethe-Instituts in Rīga. Sie kennt mich mittlerweile, denn ich leihe mir in der kleinen, aber feinen Bibliothek des Hauses am Rand der Altstadt regelmäßig Bücher aus oder lese Zeitschriften. Die lettische Hauptstadt ist mir über die Jahre sehr vertraut geworden, seit ich 1999 zum ersten Mal hierher kam. Gleichzeitig hat sich vieles verändert, nicht nur die Häuser in der Altstadt, die inzwischen bis auf wenige Ausnahmen renoviert wurden. Estland, Lettland und Litauen sind seit 2004 Mitglieder der EU und der NATO und haben in den vergangenen Jahren den Euro eingeführt. Mit dem rasanten politischen und ökonomischen Wandel ging eine Änderung der Mentalität einher: Vor allem junge Leute sind heute davon überzeugt, dass man durch Eigeninitiative etwas verändern kann, und engagieren sich – sei es bei der gemeinschaftlichen Neugestaltung verwahrloster Hinterhöfe oder bei der Nutzung leer stehender Gebäude für Kulturprojekte.
Auf dem Land erinnern eindrucksvolle Burgruinen an die Machtkämpfe zwischen Deutschem Orden und baltischen Völkern. In besonders großer Dichte findet man sie rund um Sigulda vor, eine kleine Stadt im Nordosten Lettlands, wo sich in geringer Entfernung voneinander gleich drei Burgen auf den Hügeln am Ufer der Gauja erheben, einem idyllischen Fluss inmitten des Gauja-Nationalparks mit rotsandigen Felsformationen an seinem Ufer. Am liebsten betrachte ich sie von einem gemächlich flussabwärts treibenden Kanu aus.
Auch in Litauen gibt es bedeutende Burgen wie die ehemalige Residenz der Großfürsten in Trakai, während in Estland die gut erhaltene Bischofsburg Kuressaare auf Saaremaa, der größten Insel Estlands, zahlreiche Besucher anlockt. Und wenn man schon einmal im Hinterland der Metropolen unterwegs ist, wäre es doch passend, in einem der Gutshöfe zu übernachten, in denen einst deutschbaltische Adelsfamilien ein beschauliches Landherrenleben pflegten. Viele dieser Anwesen wurden in mühsamer Arbeit von ihren neuen Besitzern wieder hergerichtet.
Fahre ich mit dem Auto von Deutschland ins Baltikum, habe ich spätestens nach dem Grenzübergang von Polen nach Litauen das Gefühl, Zentraleuropa zu verlassen – was ja auch der Fall ist. Es wird deutlich ruhiger, der Verkehr nimmt ab, in den wenigen Ortschaften sieht man kaum Geschäfte, und auf dem Land nur vereinzelt Gehöfte. Den Wert der unberührten Natur mit ihren riesigen Wäldern, zahllosen Seen und unbegradigten Flüssen haben die Menschen im Baltikum längst erkannt. Um diesen Schatz zu bewahren, wurden die Nationalparks und Naturschutzgebiete in den vergangenen Jahrzehnten beständig erweitert. Besonders erlebnisreich ist ein Besuch des Lahemaa-Nationalparks an der schroffen Nordküste Estlands, wo Sümpfe, Felsenwälder und in den Kalkstein geschnittene Flusstäler ideale Lebensbedingungen für Elche, Bären und Luchse bieten. Bohlenwege führen weit ins Moor hinein, vorbei an Aussichtstürmen zur Vogelbeobachtung.
Doch das Baltikum kennt auch genügend Orte, an denen man einfach nur entspannen und das Rauschen des Meeres genießen kann. Am besten geht das in Kurbädern wie Jūrmala bei Rīga oder Pärnu südlich von Tallinn – weißer Sand, der sich bis zum Horizont erstreckt. Unvergessliche Eindrücke beschert ein Ausflug auf die Kurische Nehrung – im kleinen Ort Nida ließ sich einst Thomas Mann ein Sommerhäuschen bauen, das heute Besuchern offen steht. Der schmale Landstreifen mit seinen riesigen Dünen, lichten Kiefernwäldchen und idyllischen Ferienorten ist nur eine von vielen Entdeckungen, die Sie im Baltikum machen werden – ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei!
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Das Balkenziehen ist ein lettischer Brauch, mit dem die Wintersonnenwende am 21. Dezember gefeiert wird. Dann laufen maskierte Personen, die einen Eichenbalken hinter sich herziehen, von Haus zu Haus. Dabei sammeln sie das Unglück und die Sorgen, die schlechten Taten und Gedanken des vergangenen Jahres ein. Am Zielort werden Balken und Böses in einem großen Feuer verbrannt, an dem man sich natürlich auch nur die Hände wärmen oder einen heißen Tee trinken kann. Es werden Lieder gesungen, Geschichten erzählt und Spiele gespielt. Das Balkenziehen findet u.a. auch im Ethnografischen Freilichtmuseum bei Rīga > statt.
In Vilnius ist direkt neben dem Glockenturm > eine Platte in den Boden eingelassen, auf der in großen Buchstaben stebuklas steht, das litauische Wort für Wunder. Unterhalb der Platte sind Fußabdrücke zu sehen. Das Werk des Künstlers Gitenis Umbrasas markiert das südliche Ende der etwa 600 km langen Menschenkette von Vilnius über Rīga nach Tallinn, mit der Hundertausende Litauer, Letten und Esten 1989 erfolgreich für ihre Unabhängigkeit demonstrierten. Weil er an ein bereits geschehenes Wunder erinnert, ist der Pflasterstein heute ein Symbol der Hoffnung. Wenn Sie einen Wunsch für die Zukunft haben, sollten Sie sich auf die Platte stellen, an Ihren Wunsch denken und sich dabei dreimal im Uhrzeigersinn um sich selbst drehen. So steigen die Chancen, dass auch Ihr Traum eines Tages wahr wird.
Wer eine Sauna besucht, zieht in der Regel so wenig an wie möglich. In Estland tragen jedoch viele Saunabesucher eine Mütze oder einen Hut. Ist es nicht schon warm genug? Doch, natürlich. Aber gerade vor der nach Aufgüssen entstehenden, extremen Hitze soll die Kopfbedeckung schützen, die meist aus Wollfilz und Leinen besteht. Darüber hinaus schützt der Hut auch vor Unterkühlung, wenn man sich unmittelbar nach dem Saunagang ins Freie begibt und sich im Schnee wälzt, was die Esten lieben. Auf manchen Saunaneuling befremdlich wirken mag auch das Schlagen des Rückens mit Birkenzweigen – es fördert noch zusätzlich die Durchblutung und sorgt für ein angenehmes Prickeln auf der Haut.
Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!
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Stürme verheißen viel Bernstein
1Bernstein fischen Fachkundig angeleitet von Igoris Osnač steigen Sie in wasserfestem Ölzeug und mit Käscher ausgerüstet am Strand von Karklė in die Ostsee und fischen in der Brandung nach Bernstein (Tel. 6502 1337, www.gintalinis.lt).
2Estnische Sauna Im Tallinner Stadtteil Kalamaja mit seinen hübschen Holzhäusern verbirgt sich hinter einer Art-déco-Fassade die Kalma Saun Online-Karte, die älteste und einzige noch mit Holz beheizte Sauna der Stadt (Vana-Kalamaja 9a, Tel. 627 1811, www.kalmasaun.ee).
3Litera-Tour Bei seinen literarischen Stadtspaziergängen durch die Altstadt von Rīga kommentiert der Übersetzer Matthias Knoll mit Texten lettischer Autoren, was unterwegs zu sehen ist (Tel. 2950 6719, www.literatur.lv).
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Schwankende Böden und schaurige Geschichten machen eine Moorwanderung zum Erlebnis
4Moorschuhwandern Schneeschuhähnliches Schuhwerk sorgt für trockene Füße, während man über die sumpfigen Böden im Lahemaa-Nationalpark > wandert und den Geheimnissen dieses besonderen Ökosystems nachspürt (Tel. 5622 7191, www.360.ee).
5Bobfahren für Anfänger Auf der Rennrodelbahn in Sigulda Online-Karte, wo sonst die lettische Nationalmannschaft trainiert, können Sie unter der Führung eines erfahrenen Bobpiloten mit 80 km/h durch die 16 Kurven rauschen (Šveices 13, www.bobtrase.lv, 10 €).
6Fahrt im Kurenkahn Nur Möwengeschrei stört die himmlische Ruhe, während man von Nida > aus gemächlich über das Haff schippert und die eindrucksvolle Dünenlandschaft der Nehrung auf sich wirken lässt (man spricht Deutsch, Mitte Mai–Sept., ab Hafen, Tel. 6866 5242, www.elch.lt)
7Extrem-Schaukeln Kiiking, so nennt sich ein estnischer Funsport, bei dem man sich, an Händen und Füßen gesichert, auf riesigen Schaukeln stehend überschlägt. Selbst probieren kann man das auf dem Jõekääru-Campingplatz bei Pärnu (Tel. 443 0034, www.joekaaru.ee).
8Mittsommernacht Lodernde Feuer, Tanz und Gesang – die Sommersonnenwende wird überall im Baltikum ausgelassen gefeiert, besonders stimmungsvoll an der Seebrücke in Palanga >. Einfach unters Volk mischen und auf keinen Fall vor Sonnenaufgang schlafen gehen – das bringt Unglück!
9Strandeinsamkeit Nördlich von Jūrkalne erstreckt sich einer der schönsten Küstenabschnitte Lettlands. Hier kann man kilometerlange Strandspaziergänge unternehmen, Treibholz sammeln und in der noch wilden Ostsee baden – ohne einem einzigen Menschen zu begegnen.
0U-Boot an Land Das 1936 gebaute U-Boot »Lembit« ist das Glanzstück des Tallinner Meeresmuseums > in den riesigen Hangars des ehemaligen Wasserflughafens. In einem Simulator kann man damit taktische Manöver in der Tallinner Bucht ausführen.
!Saure Gurken Und zwar in Litauens Gurkenhauptstadt Kėdainiai und anlässlich des Gurkenfests im Juli. Das im Baltikum allseits beliebte Krummgemüse wird hier sogar zu Marmelade und Schnaps verarbeitet (www.kedainiai.lt).
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Brot und Hering frisch auf dem Tisch
@Estnisches Schwarzbrot Die Esten haben eine Schwäche für Schwarzbrot, dem häufig Malz oder Kümmel zugefügt wird – mit Dillbutter bestrichen eine Köstlichkeit! Man bekommt es in Bäckereien oder abgepackt in Supermärkten, z.B. bei Stockmann in Tallinn Online-Karte(Liivalaia 53, www.stockmann.ee).
#Lettisches Bier Wie gut ein »Tērvetes« oder »Brenguļu« mundet, testet man am besten im kleinen Lokal Alus Krodziņš in Jūrmala >. Bestellen Sie dazu frischen Fisch oder Schaschlik, ein Strandspaziergang bei Sonnenuntergang rundet den Abend ab (Jomas 64a, Majori, Tel. 6776 4456).
$Tannenbaum aus Teig Litauischer Baumkuchen, šakotis, sieht mit seinen Teigstacheln tatsächlich aus wie ein Nadelbaum. Im Bäckerei-Restaurant Romnesa bei Ignalina Online-Karte kann man bei der Herstellung des Kuchens zusehen und ihn anschließend kosten (Strigailiškis, www.romnesa.lt/ignalina).
%Kama Das grobe Mehl aus Hafer, Roggen, Gerste, Erbsen und Bohnen ist in Estland Bestandteil vieler Gerichte. Im Restaurant Kuldse Notsu Kõrts in Tallinn > wird es mit Dickmilch und Beeren zu einem Dessert verarbeitet, das noch viel besser schmeckt, als es aussieht.
^Cepelinai Die wie kleine Luftschiffe geformten, unterschiedlich gefüllten Kartoffelklöße gehören in Litauen zu den Nationalgerichten. Besonders lecker sind sie bei Bambalinė in Vilnius. Dazu passt das hauseigene dunkle Bier Online-Karte(Stikliu 4, Tel. 5240 5670, www.bambalyne.lt).
&Karums Den von Schokolade umhüllten Quarkriegel findet man in Lettland im Kühlregal von Supermärkten – neuerdings auch mit Fruchtfüllung oder Toffeestückchen. Am besten schmeckt er aber nach wie vor pur.
*Fast Food auf Lettisch Als eine Mischung aus lettischem Landhaus und Disneyland präsentiert sich das Lido Atputas Centrs bei Rīga >. In einem riesigen Blockhaus kann man sich am opulenten Büfett durch die lettische Küche probieren, dazu gibt’s hausgebrautes Bier und Volksmusik vom Band.
(Elchfleisch Wer Wild mag, sollte auch einmal Elchfleisch probieren. Im mittelalterlichen Erlebnisrestaurant Olde Hansa > in Tallinn wird es getrocknet als Vorspeise serviert, aber auch als Gulasch oder Braten.
)Geräucherte Maräne gilt in Estland als Delikatesse. Bei einem fantastischen Meerblick genießt man sie im Restaurant Ruhe Online-Karte, das in dem ehemaligen Fischerdorf Jõelähtme etwa 30 Autominuten von Tallinn entfernt seine Gäste empfängt (Sadama tee 10, Neeme küla, Tel. 5627 9007, www.ruhe.ee).
qTurmparade Von Tallinns mittelalterlicher Stadtbefestigung sind immerhin noch 20 Türme und ein fast 2 km langer Mauerabschnitt erhalten – vom Domberg > hat man einen schönen Blick auf das imponierende Ensemble.
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Wie die Spitze eines Eisbergs ragt die Rīgaer Nationalbibliothek in den Himmel
wLichtschloss Die neue Lettische Nationalbibliothek Online-Karte im Rīgaer Stadtteil Āgenskalns gleicht einem am Daugava-Ufer gestrandeten Eisberg. Je nach Lichteinfall schimmert die transluzente Stahl-Glas-Konstruktion in wechselnden Grautönen (Mūkusalas 3, www.lnb.lv).
eDreihändiger Heiliger In der Kasimirkapelle der Kathedrale von Vilnius > stellt ein Altarbild den Heiligen mit drei Händen dar. Alle Versuche, die dritte Hand zu übermalen, scheiterten: Sie kommt immer wieder zum Vorschein, Sinnbild für großzügig erteilte Gnadengaben.
rÜberwältigende Akustik Musik aus 6718 Pfeifen und mit einem Klangspektrum über neuneinhalb Oktaven ertönt bei Konzerten auf der Walcker-Orgel im Rīgaer Dom >. Ebenso grandios wie der Klang ist das Raumerlebnis in der dreischiffigen Hallenkirche.
tRuhe-Muschel Der wohl ungewöhnlichste Raum im Barockschloss Rundāle > ist das Boudoir der Herzogin: Der Bildhauer Johann Michael Graff schuf hier eine Diwan-Nische in Form einer riesigen Muschel.
ySinfonie in Rot Das schönste Sonnenuntergangsspektakel im gesamten Baltikum bietet die Seebrücke in Palanga >. Von dem 600 m ins Meer ragenden Steg aus sieht man die Sonne rot glühend in der Ostsee versinken.
uTalking Heads Im Tallinner KUMU > stehen 86 Büsten bekannter und unbekannter Bürger auf gläsernen Säulen einträchtig nebeneinander, während ihre Stimmen von den Wänden schallen –Villu Janisoos Installation »Seagull« beschwört eindrücklich die komplexe Vergangenheit des Landes.
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Blütenpracht nach Farben auf dem Rīgaer Blumenmarkt
iBlumenmeer Ohne Blumen geht in Lettland nichts. Entsprechend hat der Rīgaer Blumenmarkt bis Mitternacht geöffnet. Je nach Saison verströmen hier Tulpen, Rosen oder Astern ihren Duft, nach Farben in Vasen angeordnet (Terbatas iela).
oDichtertreffen Auf einer Bank vor dem Café Vilde in Tartu > sitzen ins Gespräch vertieft Bronzefiguren des britischen Schriftstellers Oscar Wilde und des estnischen Autors Eduard Vilde. Sicher hätten die Namensvettern sich einiges zu erzählen gehabt …
pSchwimmende Galerie Eine ungewöhnliche Plattform für zeitgenössische Kunst bildet die Galerie NOASS Online-Karte, ein Ponton, der in Rīga am Daugava-Ufer vertäut ist (AB dambis 2, www.noass.lv).
QNordische Naturkosmetik Das lettische Unternehmen Mádara stellt Kosmetika mit baltischen Rohstoffen aus Bioanbau her. Verkaufsschlager ist die Anti-Aging-Creme auf Basis von Labkraut, das dem Label den Namen gab (Madara Skin Café Online-Karte, Audēju 16, Rīga, www.madaracosmetics.lv).
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Im Herbst finden Pilzsammler reiche Beute
WGetrocknete Pilze , am besten selbstgesammelte, finden in zahlreichen Gerichten Verwendung. Geführte Exkursionen zu vielversprechenden Fundstellen organiert das Informationszentrum des Dzukija-Nationalparks > in Litauen.
EBittersüße Schokolade Köstlichen heißen Kakao, aber auch feinste handgefertigte Trüffel und Schokoladen gibt es in den Cafés von Emils Gustavs >. Eine Offenbarung ist die Vollmilchschokolade mit Lakritz und Himbeeren.
RUpcycling Die Estnin Reet Aus Online-Karte zählt zu den bekanntesten Designerinnen, die aus gebrauchter Kleidung Mode herstellen lassen. Sie wird im Onlineshop verkauft, aber auch vor Ort (Telliskivi 62, Tallinn, www.reetaus.com).
TLitauischer Bitter »Trejos Devynerios« bedeutet drei mal neun – der in Litauen als Allheilmittel geltende Kräuterschnaps wird aus 27 Kräutern hergestellt. Man bekommt ihn in jedem Supermarkt.
YElīna Dobele nennt sich das erste baltische Designerlabel für Schuhe . Die Lettin bezeichnet ihre Entwürfe, von denen jeweils nur wenige Paare hergestellt werden, als »kleine Häuser für Füße« (Vaīņu 12, Rīga, www.elinadobele.com).
UWebkunst Aus baltischem Flachs handgewebtes Leinen verarbeitet Ars Tela Online-Karte zu ungewöhnlichen Kleidungsstücken und Accessoires – die Schals sind ebenso originell strukturiert wie angenehm auf der Haut (Smilšu 18, Rīga, www.arstela.lv).
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Jugendstilhäuser wie dieses liefern die Vorlagen für die Souvenirs bei Art Nouveau in Rīga
IBelle-Époque-Flair Repliken von Stuck- und Keramikverzierungen an Rīgaer Jugendstilhäusern bekommt man bei Art Nouveau Online-Karte – die Fliesen geben stilvolle Untersetzer ab (Strelnieku 9, Rīga, www.artnouveauriga.lv).
OEssbare Bernsteine aus Moosbeere, Sanddorn und Quitte, mit Einschlüssen aus Cranberries, produziert Saldais Dzintars – jedes Stück ist ein Unikat. In Rīga bekommt man sie z.B. im Tea & Coffee Garden Online-Karte gegenüber dem Schwarzhäupterhaus (Grēcinieku 28).
PMeeresduft Im Dörfchen Kaarma auf der Insel Saaremaa stellt GoodKaarma Seifen aus lokalen Ingredienzen wie Wacholder und Meerschlamm her. Bei Workshops kann man auch selbst das Seifensieden probieren (Kuke küla, Kaarma vald, http://goodkaarma.ee).
aBlumen vergessen Überreichen Sie bei einer privaten Einladung dem Gastgeber auf jeden Fall ein Mitbringsel, denn es zeugt von schlechter Kinderstube, mit leeren Händen zu kommen. Am besten sind Blumen. Ihre Zahl sollte jedoch niemals gerade sein – das ist nur bei Beerdigungen üblich.
sAlkoholkonsum in der Öffentlichkeit Wer dabei erwischt wird, muss Bußgeld zahlen. Einzige Ausnahme sind Straßenlokale – und der Pirogov-Park in Tartu. Hier haben die Studenten in langjähriger Auseinandersetzung mit den Behörden eine Ausnahmeregelung erkämpft.
dRussisch sprechen Die Balten haben eine schwierige Beziehung zum Russischen, denn mit der sowjetischen Besatzung wurde es zur ersten Staatssprache. Sprechen Sie die Menschen lieber zuerst auf Englisch an, wenn Sie die Landessprache nicht beherrschen.
© Shutterstock/AndreyKac
Minimal gebotene Strandbekleidung
fNacktbaden am falschen Strand, vor allem im katholischen Litauen. FKK ist dort für Männer nur am vyrų pliažas, für Frauen nur am moterų pliažas erlaubt. Am gemischten Strand, dem bendras pliažas, ist Nacktbaden verboten.
gIn Estland Bernstein suchen Warum? Es gibt ihn dort so gut wie gar nicht. Die größten Bernsteinvorkommen haben Litauen und Lettland, die besten Fundstellen liegen an der Westküste.
hMatrjoschkas kaufen Die bunt bemalten Schachtelpüppchen sind zwar hübsch, aber typisch russisch und haben mit der baltischen Kultur nichts zu tun.
jDrinks spendieren Jedenfalls nicht gut aussehenden, kontaktfreudigen jungen Frauen. Die Konsumdamen – ja, so heißen sie wirklich – haben Absprachen mit dem Lokal der Wahl und der kleine Flirt kann sich als teurer Spaß erweisen.
kKüsschen auf die Wange Nein, die Balten sind nicht kaltherzig, im Gegenteil. Doch wenn man sich kaum kennt, gibt man kein Küsschen, sondern schüttelt sich zur Begrüßung die Hände.
lZu spät kommen Dieses Laster gilt als typisch russisch. Die meisten Menschen im Baltikum bemühen sich um Pünktlichkeit und sehen es gar nicht gerne, wenn sie bei einer Verabredung länger auf den anderen warten müssen.
AMückenschutz vergessen