POLYGLOTT on tour Reiseführer Brasilien - Robin Daniel Frommer - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Brasilien E-Book

Robin Daniel Frommer

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Beschreibung

POLYGLOTT on tour Brasilien Vielfalt und Schönheit ihres Landes kommentieren Brasilianer oft und gerne mit der Feststellung "Deus é Brasileiro!" – Die Überzeugung, dass der liebe Gott nur Brasilianer sein kann, übernehmen viele Gäste beim Anblick der Buchten und Strände rund um den Zuckerhut ganz rasch. Mit dem POLYGLOTT on tour Brasilien lässt sich der Herzschlag des südamerikanischen Landes erspüren. Der Autor Robin Daniel Frommer führt in 14 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Landschaften und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie brasilianisches Lebensflair und lernen Sie die Region hautnah kennen! Entspannen Sie an der Costa do Sol, begeben Sie sich auf einen kulturellen Streifzug durch Rio, machen Sie eine Amazonas-Kreuzfahrt oder versuchen Sie sich bei einer öffentlichen Sambaprobe. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben des südamerikanischen Landes. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 190

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autor: Robin Daniel Frommer

Redaktion: Elke Sagenschneider Texte und Projekte, München

Bildredaktion: Stephanie Weikert

Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Huber Kartographie GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0699-1

1. Auflage 2019

GuU 0699 08_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Huber Images/Cipriani, Giordano

Fotos: Campbell, Alexandre: >; Fotolia/Schmid, Christophe: >; Getty Images/In Pictures Ltd./Corbis/Clarke Hill, Phil: >; Getty Images/Brandao, Adri B Freitas: >; Getty Images/DircinhaSW: >; Getty Images/Fandrade: >; Getty Images/Frazao Media: >; Getty Images/Kontributor/Pimentel, Mauro: >; Getty Images/Latincontent/Sochor, Jan: >; Getty Images/Nikada: >; Getty Images/Santana, Mauricio: >; Getty Images/Schandorff, Kim: >; Getty Images/Slow Images: >; Getty Images/Valduga, Lelia: >; Getty Images/Willems, Raf: >; Huber Images/Bartuccio, Antonino: >, >, >, >; laif/hemis.fr/Heintz, Jean: >; laif/Julia Aracil4SEE: >; laif/Meyer, Heiko: >; mauritius images/Alamy: >, >; mauritius images/Alamy/James Davis Photography: >; mauritius images/Alamy/Michaels, John: >; mauritius images/Alamy/Mulrooney, Graham: >; Schapowalow/Bartuccio, Antonino: >; Selg, Lina: >; Shutterstock/AleCasa77: >; Shutterstock/ANDRE DIB: >; Shutterstock/Anthony Elizabeth James: >; Shutterstock/Baciu, Dan: >; Shutterstock/Bastos Silva, Marcio Jose: >, >; Shutterstock/Belova, Catarina: >; Shutterstock/Bergwitz, Uwe: >; Shutterstock/cifotart: >; Shutterstock/CP DC Press: >; Shutterstock/csp: >; Shutterstock/Dabravolskas, Donatas: >; Shutterstock/Det-anan: >, >; Shutterstock/elleon: >; Shutterstock/Grandi, Diego: >; Shutterstock/Jaboticaba Fotos: >; Shutterstock/lazyllama: >, >; Shutterstock/Lemieszek, R.: >; Shutterstock/LeoKleemann: >; Shutterstock/Moreira, Andre Luiz: >; Shutterstock/Nunes, R.M.: >; Shutterstock/Ragozina, Ksenia: >; Shutterstock/Rehak, Matyas: >; Shutterstock/Rinckes, Chris: >; Shutterstock/SandroSalomon: >; Shutterstock/Sea Wave: >; Shutterstock/StockdoLT: >; Shutterstock/T photography: >; Shutterstock/Todorovic, Aleksandar: >; Shutterstock/Yunahe: >; stock.adobe.com/Ragozina, Kseniya: >;

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

 

 

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

bis 80 EUR

bis 15 EUR

€€

80 bis 200 EUR

15 bis 40 EUR

€€€

über 200 EUR

über 40 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 CORCOVADO >

Vom Granitkegel mit der Christusfigur genießt man einen tollen Ausblick.

2 PARATY & DIE COSTA VERDE >

Das gut erhaltene Kolonialstädtchen liegt an der tropisch grünen Costa Verde.

3 OURO PRETO >

In der einstigen Goldgräberstadt kündet Tropenbarock vom portugiesischen Erbe.

4 PELOURINHO- & CARMO-VIERTEL IN SALVADOR >

Afrikanisch-portugiesisches Flair verbindet sich mit barocker Eleganz.

5 PRAIA DO FORTE >

Die von Kokospalmen gesäumten, weißsandigen Traumstrände scheinen endlos.

6 OLINDA >

Die Stadt ist berühmt für ihre koloniale Pracht und den volkstümlichen Karneval.

7 JERICOACOARA >

Hier faszinieren meterhohe Dünen, romantische Lagunen und helle Strände.

8 TEATRO AMAZONAS >

Als Sinnbild des Kautschukbooms ist das Opernhaus ein Wahrzeichen von Manaus.

9 BRASÍLIA >

Die Hauptstadt wird geprägt von der einzigartigen Architektur Oscar Niemeyers.

! PANTANAL >

Das größte Feuchtgebiet der Erde ist ein Refugium für Tier- und Pflanzenarten.

@ CURITIBA >

Die Metropole punktet mit Parks und ausgezeichnetem öffentlichen Nahverkehr.

# IGUAÇU-WASSERFÄLLE >

Das Weltnaturerbe bietet ein Naturspektakel aus 272 tosenden Kaskaden.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR 1

Spektakuläre Aussichtspunkte

Rio de Janeiro

1 Tag

TOUR 2

Kultureller Streifzug durch Rio

Rio de Janeiro

1 Tag

TOUR 3

Costa do Sol & Búzios

Rio de Janeiro

2 Tage

TOUR 4

Highlights des Tropenbarocks

Südosten & São Paulo

4 Tage

TOUR 5

Bahias Nordküste

Salvador & Bahia

3–4 Tage

TOUR 6

Das Hinterland

Salvador & Bahia

3–4 Tage

TOUR 7

Buggyfahrt an der Küste Litoral Sul

Der Nordosten

2 Tage

TOUR 8

Amazonas flussaufwärts

Am Amazonas

5–6 Tage

TOUR 9

Rustikale Inselfreuden

Am Amazonas

3–5 Tage

TOUR 0

Estrada Parque do Pantanal

Der Westen

2–3 Tage

TOUR !

Die Rota Romântica

Der Süden

3–5 Tage

TOUR @

Die Jesuiten-Missionen

Der Süden

3–5 Tage

TOUR #

Bunte Vielfalt

Extra-Tour

3 Wochen

TOUR $

Küstenstraße Rio – Santos

Extra-Tour

individuell

© Huber Images/Bartuccio, Antonino

Bis 1981 war der 38 m hohe Christo Redentor auf dem Corcovado die höchste Christusstatue weltweit

TYPISCH

BRASILIEN IST EINE REISE WERT!

Vielfalt und Schönheit ihres Landes kommentieren Brasilianer oft und gern mit der Feststellung: »Deus é Brasileiro!« – Die Überzeugung, dass der liebe Gott nur Brasilianer sein kann, übernehmen viele Gäste beim Anblick der Buchten und Strände rund um den Zuckerhut ganz rasch.

ROBIN DANIEL FROMMER

Der Autor lernte Südbrasilien durch ein Praktikum kennen. Danach bereiste er das Land ausgiebig. Heute arbeitet er als Reisejournalist und Fotograf für Zeitungen und Zeitschriften. Vor allem der Norden und Nordosten Brasiliens gefielen ihm so gut, dass er hier seine zweite Heimat gefunden hat.

Meine erste Berührung mit Brasilien? Die fand bereits in Deutschland statt: Eine spontane Schneeballschlacht unter jungen brasilianischen IT-Fachleuten in der Nähe von Karlsruhe. Dieses ausgelassene und verspielte Völkchen – Lonise, Werner und all die anderen – und die fast kindlich ausgelebte Freude über die rieselnden Flocken hatten es mir sofort angetan und meine Neugier auf das tropische Land und seine heiteren Einwohner geweckt.

Bei den ersten Reisen nach Brasilien durfte ich später – und noch ohne profunde Portugiesischkenntnisse – einige von ihnen als exzellente und zuvorkommende Gastgeber kennenlernen. Calor humano, menschliche Wärme, nennen die Brasilianer ihre wohltuend entspannte Art miteinander umzugehen, die sich, wie ich erleben durfte, keineswegs nur auf den engeren Kreis der eigenen Familie beschränkt. Ich habe Brasilianer stets als ausgesprochen gesellig und humorvoll erlebt. Europäischen Neuankömmlingen und Gästen begegnen sie – immer – mit ehrlichem Interesse.

Auch Jahre später haben Land und Leute für mich ihren Reiz behalten. Die Dauer des Transatlantikflugs gestalte ich allerdings heute durch einen Stopover in Lissabon bewusst kürzer und damit angenehmer.

© Shutterstock/lazyllama

Drei geübte Schläge, und schon gibt’s einen leichten, gesunden Drink

Endlich angekommen, führt mich mein erster Gang seit geraumer Zeit unmittelbar nach dem Einchecken im Hotel zu einem Kiosk mit Blick aufs Meer. Nein, keine Caipirinha. Fürs Erste! Nach dem eingequetschten Absitzen eines mehrstündigen Flugs bevorzuge ich das Fruchtwasser einer Coco Gelada – die grüne Kokosnuss gibt es überall, wo sich Palmen im auflandigen Wind neigen, für kleines Geld, und ihr Saft räumt den Magen auf, gerade wenn der noch gezwungen ist, sich mit dem Bordmenü zu beschäftigen. Versiert öffnet der Barmann die Nuss mit drei Hieben seiner Machete. Strohhalm rein. Fertig. Nach dem ersten Schluck ist Zeit, um den Blick über Strand und Atlantik streifen zu lassen. Oder für ein erstes Gespräch – Fußball ist im Zweifelsfalle immer ein passendes Thema.

Bleibt die Frage: Kann man Brasilien – das fünftgrößte Land der Erde – in drei oder vier Wochen überhaupt kennenlernen? Die Antwort kann natürlich nur »Nein!« lauten. Brasilien lässt sich weder mit ein paar Bildern von Karneval, Samba und Regenwald einfangen noch im Rahmen einer mehr oder minder kurzen Stippvisite ergründen. Das Land mit der kontinentalen Weite – zwischen Amazonas und Zuckerhut liegen fast 3000 Kilometer – befeuert auch die Erkenntnis: Weniger ist mehr!

© Shutterstock/Bastos Silva, Marcio Jose

Die historischen Gassen von Olinda vor der modernen Skyline von Recife

Eine allzu vollgepfropfte Rundreise droht Sehenswürdigkeiten-Hopping zu bleiben und an Land und Leuten schnurstracks vorbeizuführen. Beides wäre schade, denn Brasilien gleicht einem riesigen schillernden Kaleidoskop, und jeder seiner geografischen Großräume ist eine Welt für sich: Atlantikküste, Regenwälder, Feuchtsavannen im zentralen Hochland, tierreiche Sümpfe und Wasserfälle im Westen, Grassteppen im subtropischen Süden, Dünen im Nordosten – alles ist, abhängig natürlich von der eigenen Neigung und Kondition, sehenswert. Ganz zu schweigen von Rio und Salvador: Namen, die schon auf der Zunge Samba tanzen!

Brasilien ist in jeder Hinsicht reich: Indios, Europäer und Afrikaner haben dem Land ihre Rhythmen, Bräuche, Religionen und Küche vermacht. Überall klingt, duftet, schmeckt das riesige Land anders, oft überraschend.

Um sich in überschaubarer Zeit einen ersten Eindruck von der geografischen und kulturellen Vielfalt zu verschaffen, rate ich neuen Brasilienreisenden zu folgenden Etappen: Salvador, um die 500-jährige Besiedelungsgeschichte des Landes zu verstehen. Dann die spektakulären Wasserfälle von Foz do Iguaçu und der beeindruckende Tierreichtum des Pantanal. Danach Entspannen an den ganzjährig sonnenverwöhnten Stränden Cearás und als abschließender Höhepunkt: Rio de Janeiro.

Viel mehr passt auch kaum in den Zeitplan einer einzigen Brasilienreise. Vermutlich liegt gerade hierin einer der Gründe, weshalb so viele Besucher mit dem festen Vorsatz abreisen, sobald als möglich wiederzukommen. Die offenkundige Lebensfreude der Brasilianer tut ein Übriges: Ihr sprichwörtliches Improvisationstalent sowie die überaus spannende Vitalität der noch immer jungen Nation scheinen gerade für stressgeplagte Menschen aus dem kühlen und vergleichsweise emotionsarmen Norden wie wohltuender Balsam zu wirken. Selbst der brasilianische Alltag ist kurzweilig und abwechslungsreich. Überall und jederzeit. Er lebt wie der Zirkus vom Hier und Jetzt, vom unwiederbringlichen Augenblick!

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WIE KAM DER FORRÓ ZU SEINEM NAMEN?

Zu Forró-Musik tanzt ganz Nordostbrasilien, aber den Namen gaben ihr die hüftsteifen Engländer. Während des Baus der Eisenbahn am Ende des 19. Jahrhunderts im Bundesstaat Pernambuco wollten die britischen Ingenieure ihre brasilianischen Gleisarbeiter mit einem spontan organisierten Musik- und Tanzfest bei Laune halten. Alle sollten Spaß haben. Um dies plakativ zu unterstreichen, pinnten sie über die Eingangstür des Tanzbodens ein Schild mit der Aufschrift: »For All«. Daraus machten die Brasilianer, die ein »R« allenfalls im Wort carnaval aussprechen können: Forró. Und dabei ist’s bis heute geblieben.

WARUM LIEGT IN SALVADOR MANCHMAL POPCORN AUF DEN STRASSEN?

Der Grund dafür ist überraschend: Nach Überzeugung der Anhänger der Candomblé-Religion in Bahia hat Popcorn nichts mit einem Kindergeburtstag zu tun, sondern wird von der für Pocken, Aids und Blattern zuständigen Orixá-Gottheit Omolú sehr geschätzt. Im typischen Synkretismus Bahias – der Vermischung von afrikanischer Naturreligion und Christentum – wird Omolú bei zahlreichen Feiern in vielen afrobrasilianischen Terreiro-Kultstätten gemeinsam mit dem hl. Lazarus der Katholiken verehrt. Beim Besuch der Feiern und Prozessionen um Mariä Himmelfahrt (Assunção, 15. August) kann es auch Kirchgängern aus Übersee passieren, dass sie von einer der »Schwarzen Schwestern« der Irmandade da Boa Morte spontan ein Banho de Pipoca (ein Popcorn-Bad) verabreicht bekommen, um ansteckende Krankheiten von ihnen und der Kirche fernzuhalten. Und natürlich beeilen sich die liebenswürdigen älteren Damen zu versichern, dass dies alles strikt katholisch sei.

WAS HAT EIN PFERD AUS PARAGUAY MIT BRASILIANISCHEM FUSSBALL ZU TUN?

Für jeden Außenseitersieg wird im brasilianischen Fußball scherzhaft ein Pferd aus Paraguay verantwortlich gemacht. Schuld daran ist das aus Paraguay stammende Pferd namens Mossoró, das am 6. August 1933 ausgerechnet beim höchstdotierten Rennen in Rio de Janeiro alle Wetten verdarb. Nach und nach gelangte der Begriff Cavalo Paraguaio auch in den Wortschatz der Fußballchronisten. Sobald ein unterlegenes Team einen Überraschungscoup landet, galoppiert seitdem das paraguayische Pferd durch Brasiliens Sportnachrichten und Gazetten.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Robinson-Feeling Die Ilhabela > ist nur per Fähre erreichbar. An ihrer dünn besiedelten Ostseite hat man Wasserfälle und Strände fast für sich alleine.

© Getty Images/Frazao Media

Pantanal bedeutet »Sumpf«

2 Auf dem Pferd durchs Pantanal Die Pousada Aguapé > veranstaltet in dem Sumpfland in Brasiliens Westen Reitsafaris mit den gutmütigen Pantaneiro-Pferden. Die Pferde sind ebenso urwüchsig wie die Landschaft.

3 Donnergrollen Unglaubliche 14 Katarakte von drei Seiten – die Garganta do Diabo ist das brodelnde Herzstück der spektakulären Wasserfälle von Iguaçu >. Fährt man mit dem Schlauchboot hinein, durchdringt das Donnern des Wassers den ganzen Körper (www.macucosafari.com.br, 57 €/Person).

4 Samba-Reggae pur Die aufpeitschenden Rhythmen aus Salvador gehen direkt in Hirn, Bauch und Beine. Öffentliche Proben z.B. von Banda Didá, Gerônimo, Cortejo Afro oder des bloco afro Olodum Online-Karte(www.olodum.com.br) > in der Altstadt Salvadors sind ein Muss!

5 Botanische Studien Bei einem 10-tägigen Zeichenkurs mit der Künstlerin Dulce Nascimento auf dem Amazonas kommt man der Regenwaldflora besonders nahe (Buchung über [email protected], www.dulcenascimento.com.br).

6 Sonnenandacht In einem allabendlichen Zug streben Besucher und Einheimische aus Jericoacoara > zum Gipfel der Duna Pôr-do-Sol, zur »Düne des Sonnenuntergangs«. Sinkt die Sonne hinter den Horizont, herrscht oben geradezu feierliche Stimmung.

7 Musik der Karibik Jeden Montag spielen in der Pirata Bar > in Fortaleza exzellente Hausbands Forró und Axé. Ziehen Sie zum Tanzen wie alle ein Piraten-Kopftuch an!

8 Eisenbahnromantik Zwischen São João del Rei und Tiradentes pendelt die Schmalspurbahn Bitolinha >, die von einer Dampflok gezogen wird.

9 Mitmach-Karneval In Olindas Altstadt > ist der Karneval keine perfekte TV-Show, sondern eine volkstümliche Straßenparty – mit Frevo und Marschpolkas zum Mittanzen und Gruppen defilierender Riesenköpfe.

© Getty Images/Kontributor/Pimentel, Mauro

Rios Fußballclub Flamengo hat in ganz Brasilien mehr als 40 Millionen Fans

0 Match der Lokalrivalen Wenn Rios Fußballklubs Fla (Flamengo) und Flu (Fluminense) im Maracanã-Stadion antreten, kennt die Begeisterung keine Grenzen. Tickets besorgt Ihnen sicher der Concierge Ihres Hotels.

! Highspeed per Buggy Nur 34 km liegen zwischen Jericoacoara und Camocim; die Strecke wird zum Abenteuer, wenn man sie per Buggy zurücklegt >.

© mauritius images/Alamy/James Davis Photography

Tänzer der »Blauen« und der »Roten« wetteifern um die beste Aufführung beim Boi-bumbá

@ Indianischer Farbzauber Wer das spektakuläre Festival Boi-bumbá in Parintins > erleben möchte, reist am besten per Boot > von Manaus (60 Std.) oder Santarém (26 Std.) an und schlägt an Bord die Hängematte auf.

… PROBIEREN SOLLTEN

# Açaí Die schwarzblaue Palmfrucht wächst in den Regenwäldern Nordbrasiliens. Sie schmeckt köstlich als Saft oder Eis. Açaí-Smoothies der Marke Ivaí Açaí gibt’s auch im Supermarkt.

$ Carne do Sol Die Spezialität des Nordostens, in der Sonne gedörrtes Rindfleisch, schmeckt im Restaurant Colher de Pau in Fortaleza > ausgezeichnet (Rua Ana Bilhar, Tel. (85) 3267-6680).

% Rodízio Auch wenn Sie nicht bis Porto Allegre kommen: Köstlich Gegrilltes können Sie sich auch in São Paulo > schmecken lassen (NB Steaks Online-Karte, Av. Vereador José Diniz 3864, www.nbsteak.com.br).

^ Caipirinha mal anders Caipiroska mit Wodka, Caipirissima mit Bacardi und Caipis mit Erdbeeren statt Limetten – genießen Sie den süffigen Cocktail in der Lounge Bar des Restaurants Jardins in Brasília >(Quadra 03, 70632-300 Brasilia).

& Feijoada Completa Das Carpe Diem > in Brasília ist für den Eintopf aus schwarzen Bohnen, Rind- und Schweinefleisch sowie Wurst berühmt.

* Sorvete de Cupuaçu Gönnen Sie sich beim Flanieren auf Beléms Hafenmeile Estação das Docas > am Kiosk Cairu ein köstliches Eis aus der angenehm säuerlichen Tropenfrucht Cupuaçu.

( Aguá de Coco Das Fruchtwasser der grün geernteten Kokosnuss schmeckt erfrischend. An den Strandbars der Copacabana in Rio > werden die eisgekühlten Nüsse mit der Machete geöffnet und mit Strohhalm gereicht.

) Café Colonial Online-Karte Das Kaffeehaus Torre Café Colonial in Gramado > pflegt die üppige Büfett-Tradition > der einst deutschen und italienischen Siedler. Gemütlich sitzt man im Speiseraum im Turm (Av. das Hortênsias 2174, Vila Suiça, Gramado, Di–So 10–18 Uhr, www.torrecafecolonial.com.br).

q Camarão Gegarte Shrimps werden an allen Stränden zum eisgekühlten Bier gegessen. Legendären Ruf genießt das Strandrestaurant Chico do Caranguejo Online-Karte in Fortaleza >(Praia do Futura, Av. Zezé Diogo 4945, www.chicodocaranguejo.com.br).

© Shutterstock/Jaboticaba Fotos

Acarajé, hier mit Garnelen gefüllt

w Acarajé Die in Palmöl frittierten Bohnenküchlein sind der Stolz jeder Baiana mit Garküche – in der Gastronomiefachschule SENAC > in Salvador präsentieren Nachwuchsköche diese und viele andere Leckereien.

e Barreado In Morretes > bereitet das Restaurant Nhundiaquara Online-Karte seit über 70 Jahren barreados zu. Dafür wird Rindfleisch im Tontopf versiegelt und in der Erde gegart (Rua Gal Carneiro 13).

… BESTAUNEN SOLLTEN

r Opernhaus im Urwald Ausgezeichnet speisen und gleichzeitig das Manaus’ Teatro Amazonas bewundern – das Drehrestaurant in der 16. Etage des Hotels Taj Mahal Continental > macht’s möglich.

t Schatztruhe Mitten in Bahias Oberstadt erhebt sich das einstige Armenhaus Santa Casa da Misericórdia >. Ihr Glanzstück ist die 1706 entstandene Loggia mit spektakulärer Aussicht auf die Bucht Baía de Todos os Santos.

y Die größte Show der Erde Am energiegeladensten ist das Defilee der Sambaschulen im Sambódromo > am Karnevalssamstag. Im Wettkampf geben die Sambagruppen einfach alles.

u Farbenspiel Planen Sie bei der Fahrt zum Encontro das Águas > genug Zeit ein. Die verschiedenen Farben von Rio Negro und Rio Solimões wirken je nach Lichteinfall unterschiedlich stark.

© Shutterstock/Grandi, Diego

Das Museu de Arte Contemporânea lässt verschiedene Interpretationen zu – von der fliegenden Untertasse bis zu einer Blume, die aus dem Stein wächst

i Gelandetes Ufo Von der Avenida Benjamin Sodré in Niterói > ist der Blick auf das Museu de Arte Contemporânea von Oscar Niemeyer und über die Guanabara-Bucht spektakulär. Im Hintergrund: Zuckerhut und Corcovado.

o Silvester in Weiß Schneeweiße Kleidung ist bei religiösen Festen des afrobrasilianischen Candomblé obligatorisch – zu Silvester versammeln sich die Anhänger weiß gewandet an der Copacabana >.

p Kultbild Das Kunstmuseum MASP Online-Karte in São Paulo > besitzt Renoirs Gemälde der Schwestern Cahen d’ Anvers. Die dargestellten Mädchen tragen Kleider wie brasilianische Teenager bei Quadrille-Tänzen – kein Bild wird mehr verehrt (Av. Paulista 1578, Mi–So 10–18 Uhr).

© Shutterstock/Lemieszek, R.

Einer von Aleijadinhos Propheten

Q Kreuzweg O Aleijadinho, der Michelangelo Brasiliens, schuf in Congonhas > sein Meisterwerk. Schauen Sie auch in die sechs Kapellen entlang des Aufgangs zur Wallfahrtskirche; in der ersten sitzt Jesus mit den Jüngern beim Abendmahl um einen runden Tisch.

W Recifes Preziose Nicht nur die goldene Pracht überrascht in der äußerlich unscheinbaren Capela Dourada >, auch ihr Kreuzgang mit portugiesischen und niederländischen Zierfliesen (azuleijos) ist schlichtweg einzigartig.

E Bolero Auf einer kleinen Bühne an der Praia do Jacaré in Paraíba tritt bei Sonnenuntergang der Musiker Jurardy do Sax Online-Karte (bürgerl. José Jurandir Felix) auf. Er begleitet das Farbspiel am Himmel mit seinem Saxophon; u.a. mit Ravels Bolero erfreut er seit mehr als 16 Jahren ein stetig gewachsenes Publikum (www.jurandydosax.com.br).

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

R Brasilianische Lebensart Was Besuchern im brasilianischen Alltag sofort auffällt, ist die beschwingte Heiterkeit und von der Tropensonne genährte Leichtigkeit des Seins. Nehmen Sie das Gefühl mit und lassen Sie sich davon ab und an zu Hause inspirieren.

T Musik-Konserven CDs brasilianischer Musiker sind in Europa schwer erhältlich. In den Regalen der Toca do Vinícius Online-Karte in Rios Stadtteil Ipanema > finden Bossa Nova-Fans hingegen auch rare Aufnahmen (Rua Vinícius de Morais 129c).

Y Edelsteine In der Filiale des Edelsteinhändlers Amsterdam Sauer in Ipanema > kann man einen Blick auf Brasiliens reiche Vorkommen an Turmalinen und Aquamarinen werfen (Village Mall Online-Karte, Av. das Américas 3900, 22640-102 Rio de Janeiro).

U Feira de Caxixis In der Osterwoche findet auf der Praça Alexandre Bittencourt in Nazaré (Bahia) ein sehenswerter Töpfermarkt statt. Neben Krügen, Schalen und anderen Küchenutensilien aus Keramik werden die witzigen Tonfigürchen caxixis> angeboten.

I Klöppelkunst Geklöppelte Decken, Schultertücher, Kleider oder auch Kissenbezüge sind in Fortaleza > auf dem Straßenmarkt Feirinha da Beira Mar entlang des Strandes Meireles zu haben.

O Nagelnecessaire Der Pirarucú ist der weltweit größte Süßwasserfisch. Seine Schuppen sind extrem rau. Auf dem Markt u.a. in Santarém > werden sie einzeln verkauft – als Ökonagelfeilen!

P Kunst in der Flasche Glasfläschchen, in die bunter Sand zu Miniaturlandschaften gestreut wurde, sind ein hübsches Souvenir. Erhältlich sind sie im Centro de Artesanato do Ceará (Ceart) Online-Karte in Fortaleza >. Die Preise für Schlüsselanhänger beginnen bei ca. R$ 6 (Av. Santos Dumont 1589).

a Brasilianische Mode Oberbekleidung, Unterwäsche, Taschen und Accessoires von Hering sind in Brasilien in. Statt auf ein einziges Firmenoutlet setzt das Unternehmen aus Blumenau auf ein Netz von über 500 Stores (www.hering.com.br/nossas-lojas).

© stock.adobe.com/Ragozina, Kseniya

Eine Hängematte für Garten oder Balkon ist ein brasilianisch-buntes Souvenir

s Hängematten Eine besonders breit gefächerte Auswahl an Hängematten (redes) findet man in den Fachgeschäften in Beléms Altstadt zwischen der Kirche Mercês und dem Markt Ver-o-Peso >.

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

d Geldbörsen in der Gesäßtasche sind eine Einladung für Langfinger. Übrigens: Einheimische bezahlen in Gaststätten schon seit langem nur noch mit Kreditkarten oder Schecks.

f Zelten Sichere Campingplätze, auf denen man ohne Bedenken übernachten kann, finden sich, wenn überhaupt, allenfalls im Süden Brasiliens. Zum Übernachten lieber eine Pension suchen.

g Trampen Vom Reisen per Anhalter ist im ganzen Land dringend abzuraten. Umgekehrt sollte man auch in keinem Fall Tramper im Mietauto mitnehmen.

h Nahtlos bräunen FKK-Strände sind extrem dünn gesät. An allen anderen Stränden ist oben ohne strikt verboten – die Ordnungshüter führen Touristinnen bei Verstößen ganz uncharmant zum Verhör.

© Shutterstock/Anthony Elizabeth James

Die Federn stehen ihm am besten

j Sich mit fremden Federn schmücken Beim Kauf von indianischem Kunsthandwerk sind Schildkrötenpanzer, Schlangenhäute sowie Tukan- und Papageienfedern tabu: Deren Ein- und Ausfuhr verbietet das Washingtoner Artenschutzabkommen (bei Strafe).

k Armut begaffen Geführte Exkursionen in vermeintlich sicheren Elendsvierteln (favelas), ohne aktive Teilnahme beispielsweise an einem sozialen oder städtebaulichen Projekt, empfinden die Bewohner zu Recht als Zumutung.

l High Heels in Salvador Das grob behauene Kopfsteinpflaster der Straßen und abschüssigen Plätze in den Barockvierteln Carmo und Pelourinho ist kein Ort für hochhackige Stöckelschuhe!

A Korallen kaufen Brasiliens Korallenriffe sind bedroht, nicht nur durch illegalen Handel, sondern auch durch das Ankern von Partybooten bei fischreichen piscinas naturais (Naturpools).