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Paula ist bei einem Springturnier vom Pony gefallen und hat nun große Angst vor dem Reiten. Da ist Ponyhof Liliengrün genau der richtige Ort, um ihre Furcht zu überwinden. Der Schecke Prinz ist ein besonders geduldiges und liebenswürdiges Pony. Doch wird Paula sich wirklich trauen, auf Prinz zu reiten? Welches Mädchen wünscht sich nicht ein eigenes Pony? Auf dem Ponyhof Liliengrün geht dieser Traum in Erfüllung! Dort können die Freundinnen eine Woche lang reiten und ihr Lieblingspony nach Herzenslust striegeln und streicheln. Süße, aber auch temperamentvolle Ponys und jede Menge neue Freundschaften machen Reiterferien auf dem Ponyhof Liliengrün zu einem ganz besonderen Erlebnis. Die Kinderbuchreihe mit zahlreichen liebevollen farbigen Illustrationen von Julia Gerigk vermittelt spielerisch viel Wissenswertes über Ponys. In jedem Band steht ein anderes Mädchen mit seinem Pony im Fokus. Die leichten Texte und das lockere Layout sind Lieblings-Lesestoff für Mädchen ab 7 Jahren. Alle Bände der Reihe Ponyhof Liliengrün Royal sind auf Antolin.de gelistet.
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Seitenzahl: 55
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Inhalt
Auf dem Ponyhof!
Nur nichts verraten
Große Aufregung
Der Reitunterricht
Verrat!
Galopp?
Ausflug in den Wilden Westen
Streiterei
Tiefer Fall
Für Jodie Maile und die fabelhaftenReiter vom Goulds Green Pony Club
Besonderen Dank an Janet Rising undalle von der Ealing-Reitschule
Auf dem Ponyhof!
Ich freue mich so, dass ich hier bin. Der Ponyhof gefällt mir sehr! Ich bin richtig aufgeregt, weil ich das erste Mal seit Wochen wieder reiten werde. Als wir hier ankamen, habe ich eine Koppel mit ganz vielen niedlichen Ponys gesehen. Natürlich habe ich sofort versucht zu erraten, welches meins sein wird! Aber gleichzeitig bin ich auch ziemlich nervös. Ob ich mich überhaupt traue aufzusteigen?
Vor zwei Monaten bin ich nämlich gestürzt. In meiner Reitschule war ein Springturnier veranstaltet worden, bei dem ich mit meinem Lieblingspony Pepper im E-Springen gestartet bin. Ich wollte unbedingt gewinnen. Die erste Runde schafften wir ohne Abwurf. Aber in der zweiten Runde verschätzte ich mich, wir sprangen vor der Kombination zu früh ab. Pepper riss das Hindernis und ich flog aus dem Sattel, prallte gegen den Hindernisständer und landete auf meinem Arm.
Als ich aufstand, war er komisch abgewinkelt – der Arm war gebrochen! Eigentlich hätte es sehr wehtun müssen, aber in dem Moment spürte ich gar nichts. Meine Mama meinte, das war wahrscheinlich wegen des Schocks. Später hatte ich aber schreckliche Schmerzen. Zwei Erste-Hilfe-Leute legten mir eine Schlinge um den Arm und führten mich vom Reitplatz, dann fuhr Mama mich zur Notaufnahme. Natürlich bin ich an diesem Tag nicht mehr geritten. Und es dauerte sechs Wochen, bis mein Arm verheilt war.
Aber der Sturz ist eigentlich nicht das Problem – es ist das Vertrauen in meine Reitkünste, das ziemlich angeknackst ist. Letzte Woche wollte ich in meinem Stall eine Reitstunde nehmen, um mich langsam wieder ans Reiten zu gewöhnen. Aber ich schaffte es nicht mal aufzusteigen. Es ging einfach nicht. Es war furchtbar, weil alle Helfer, meine Reitlehrerin und Mama dastanden und ermutigend auf mich einredeten, aber mir war ganz schwindelig und komisch. Schließlich bin ich aufs Klo gerannt und habe so getan, als ob mir schlecht geworden wäre. Ich bin ewig dort hocken geblieben, bis Mama an die Tür klopfte und mich nach Hause brachte.
Ich kann kaum glauben, dass ich jetzt hier auf einer Bank draußen vor dem Büro von Ponyhof Liliengrün sitze. Der Hof wird an drei Seiten von Stallgebäuden eingerahmt und ein wunderschönes Kaltblutpferd sieht aus seiner Box zu mir herüber. Es ist wirklich toll hier. Es gibt einen Swimmingpool und außerdem zwei süße schwarze Labradore, Viola und Cello, die mich bei meiner Ankunft von oben bis unten abgeschleckt haben. Auch wenn ich mich diese Woche nicht traue zu reiten, werde ich trotzdem meinen Spaß haben: Ich kann auf dem Hof helfen, mit den Hunden spielen und schwimmen gehen. Und vielleicht hilft mir ja mein Pony, dass ich mich wieder in den Sattel wage!
Ich weiß, ich sollte nicht lauschen, aber ich will unbedingt hören, was im Büro gesprochen wird. Mama hat gesagt, sie will mit Sally und Josie über mein verlorenes Selbstvertrauen reden. Es ist mir peinlich, dass sie es ihnen erzählt, aber irgendwie bin ich auch erleichtert. Wenn die beiden es wissen, können sie mir bestimmt besser helfen. Aber – uh! – mir kommt gerade ein schrecklicher Gedanke. Was ist, wenn sie zu Mama „Ja, ja, wir verstehen“ sagen und später, wenn sie weg ist, mit mir schimpfen, weil ich Angst kriege oder so? Und was ist, wenn ich einfach nicht wieder aufsteigen kann und alle anderen Mädchen mich auslachen?
Ach, es ist wirklich zu blöd, dass das passiert ist. Ich wünschte, ich könnte es mit einem Schnipp! ungeschehen machen.
Zum Glück weiß niemand, wie gut ich vor meinem Sturz geritten bin. Es ist verrückt, wenn ich daran denke, dass ich zu Hause einen Haufen Schleifen von Springturnieren, Dressurprüfungen und Reiterspielen habe. Ich hatte vor nichts Angst!
Aber das werde ich auf keinen Fall irgendjemandem erzählen, denn dann erwarten alle, dass ich fantastisch reite. Dabei wäre ich im Moment schon glücklich, wenn ich wenigstens auf einem Pony sitzen könnte!
Lydia hat mich gerade gefragt, ob ich ihr helfen will, die riesigen Hufe von dem Kaltblut auszukratzen. Wenn jeder hier so nett ist wie sie, wird es schon klappen. Okay, Schluss mit der Angst. Ich finde, Liliengrün ist einfach der perfekte Ort, um wieder mit dem Reiten anzufangen. Ich werde auf ein Pony steigen – und zwar heute noch!
Nur nichts verraten
Als Mama mit den anderen aus dem Büro kam, sah Sally, dass ich beim Hufeauskratzen mithalf, und lächelte mich an. „Keine Sorge, Paula, wir werden dir wieder in den Sattel helfen“, sagte sie. Sie ist also auch nett – puh! Ich bat sie, niemandem zu erzählen, dass ich gestürzt war und jetzt so nervös bin. Sie versprach es – Gott sei Dank! Ich will nicht, dass irgendjemand Mitleid mit mir hat.
Dann kamen nacheinander die anderen Mädchen an. Meine Mitbewohnerin heißt Jennifer. Sie hat halblange braune Haare mit abstehenden Spitzen. Ihr Koffer ist riesig, ich glaube, sie hat alles mitgebracht, was sie besitzt! Das Zimmer ist eigentlich Millies Zimmer und ich finde es wirklich sehr nett von ihr, dass sie es mit uns teilt. Millies Bett steht am Fenster, Jennifer und ich schlafen in dem Stockbett gegenüber. Ich sagte, es sei mir egal, welches Bett ich kriege, also hat Jennifer sich das obere ausgesucht. Eigentlich hätte ich das auch gerne gehabt, aber Freundschaft schließen ist wichtiger!
Beide scheinen sehr nett zu sein, vor allem Millie. Aber es könnte ziemlich schwierig werden, meinen Sturz vor ihnen geheim zu halten.
Während wir auspackten, warf ich Millie immer wieder einen Blick zu. Ich hatte das Gefühl, als würde ich sie kennen. Und plötzlich wusste ich auch, woher. Wir hatten beide am selben Springturnier teilgenommen – und ich hatte sie geschlagen! In der Sekunde, als mir das klar wurde, hoffte ich inständig, sie würde mich nicht wiedererkennen. Aber kurz darauf fragte sie: „Haben wir uns nicht schon mal gesehen, Paula?“
Normalerweise lüge ich nicht. Aber ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. „Ähm, nein, ich glaube nicht“, hörte ich mich sagen.
„Hm, dann musst du irgendwo eine Doppelgängerin haben, die mich und Tally bei dem Turnier in Krehkern geschlagen hat“, sagte Millie.
Ich versuchte, ein überraschtes Gesicht zu machen. „Echt? Das ist ja unheimlich!“