Positive Psychologie für Dummies - Averil Leimon - E-Book

Positive Psychologie für Dummies E-Book

Averil Leimon

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Beschreibung

Ihre Anleitung zum Glück

Erfolg und Glück im Leben hängen maßgeblich von Ihrer Denkweise ab. Die Positive Psychologie bietet wertvolle Unterstützung, um sowohl persönlich als auch beruflich ein erfüllteres Leben zu führen. Dieser praxisorientierte Ratgeber zeigt, wie man glückliche Beziehungen gestaltet, Stress in der Kindererziehung vermeidet und das berufliche Potenzial maximiert. Identifizieren Sie Ihre Stärken, verändern Sie Ihre Denkweise positiv und verbessern Sie den Umgang mit negativen Gefühlen. Tauchen Sie in die Welt der Positiven Psychologie ein und gestalten Sie Ihr Leben selbstbestimmt.

Sie erfahren

  • Wie Sie herausfinden, was Sie wirklich glücklich macht
  • Mit welchen Strategien Sie schwierige Zeiten überstehen
  • Was Experten zum Thema Achtsamkeit sagen

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Seitenzahl: 471

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Positive Psychologie für Dummies

Schummelseite

WIDERSTANDSFÄHIGKEIT LERNEN

Es gibt sieben wichtige Fähigkeiten, die Ihnen helfen, nach widrigen Erfahrungen wieder auf die Beine zu kommen. Sie sollten sich ihrer immer gewiss sein.

Erlernbare Fertigkeiten

Anwendung

Emotionales Bewusstsein

Wissen, was Sie fühlen

Gefühlskontrolle

 

Impulskontrolle

Unsicherheit ertragen

Sich Zeit nehmen, Entscheidungen/Handlungen zu überdenken

 

Optimismus

Dinge realistisch und optimistisch erklären

Kausalanalyse

Probleme aus allen Perspektiven betrachten

Alle Faktoren berücksichtigen

 

Mitgefühl

Die Gefühle anderer Menschen erkennen und verstehen

Soziales Netzwerk durch Pflege von Beziehungen aufbauen

 

Selbstvertrauen

Die eigenen Stärken kennen

Stärken zur Bewältigung von Widrigkeiten

 

Die Hand ausstrecken

Angemessene Risiken eingehen

Neues ausprobieren

 

Fehler akzeptieren

 

IHRE PERSÖNLICHEN STÄRKEN

Psychologen haben 24 Kernstärken ermittelt, die sich auf sechs Bereiche verteilen. Einige von ihnen besitzen Sie auch – ganz bestimmt. Kapitel 7 hilft Ihnen herauszufinden, welche Kernstärken das sind:

Weisheit und Wissen: Kreativität, Urteilsvermögen, Neugier, Lerneifer, PerspektiveMut: Tapferkeit, Durchhaltevermögen, Integrität, BegeisterungLiebe: Intimität, Güte, GeselligkeitGerechtigkeit: Verantwortungsgefühl, Fairness, FührungsqualitätenMäßigung: Bereitschaft zu vergeben, Demut, Vorsicht, SelbstkontrolleTranszendenz: Wertschätzung, Dankbarkeit, Optimismus, Humor, Spiritualität

WIE DIE POSITIVE PSYCHOLOGIE IHNEN AM ARBEITSPLATZ HELFEN KANN

Unternehmen versuchen oft, die Produktivität mithilfe folgender positiver Praktiken zu steigern:

Abwechslungsreiche Aufgaben: Mitarbeiter brauchen Herausforderungen und Abwechslung, um ihre Motivation und ihr Engagement aufrechtzuerhalten und munter zu bleiben. Ein Beispiel ist der Einsatz von Mitarbeitern an verschiedenen Stellen der Produktionskette, damit sie neue Aufgaben zu bewältigen lernen und der Langeweile entgehen.Intrinsische Motivation: Mittlerweile haben die Unternehmen erkannt, dass Geld nicht der einzige Faktor ist, auf den es ankommt. Viele Menschen sagen, dass ihnen ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz wichtiger ist als das Geld, das sie mit nach Hause nehmen.Mitarbeiterzufriedenheit fördern: Negatives Denken schwächt die Motivation. Deshalb arbeiten viele Unternehmen mit Wettbewerben, mit denen sie die Motivation ihrer Mitarbeiter testen. Positive Denkstrategien fördern die Eigenständigkeit und das Selbstvertrauen der Mitarbeiter.Konzentration auf Stärken: Die Konzentration auf die Stärken der Mitarbeiter und ihre gezielte Förderung ist wichtig, um Loyalität und Motivation der Mitarbeiter aufzubauen. Jeder Einzelne wird ermutigt, seine besonderen Stärken voll und ganz einzubringen, zu zeigen, was er am besten kann und damit seine Zufriedenheit zu steigern.Teamaufbau: Unternehmen bieten viele Gelegenheiten zur Teamarbeit, in deren Rahmen die interne und externe Kommunikation und Kooperation verbessert werden. Heute steht die kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung im Vordergrund. Sie ermöglicht den Mitarbeitern, sich auf den neuesten Stand zu bringen und ihre Fähigkeiten auszubauen.Flow: Flow ist ein Zustand, in dem man vollständig in dem aufgeht, was man gerade tut. Clevere Unternehmen geben ihren Mitarbeitern das Feedback, das sie brauchen, um motiviert zu bleiben, und statten sie mit Kompetenzen aus, die ihnen ermöglichen, ihren Tagesablauf selbst zu steuern.

 

Positive Psychologie für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

3 Auflage 2024

© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

Original English language edition © 2009 by Wiley Publishing, Inc. All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.

Copyright der englischsprachigen Originalausgabe © 2009 by Wiley Publishing, Inc. Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Diese Übersetzung wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverfoto: © jakkapan - stock.adobe.comKorrektur: Frauke Wilkens, Katharina Weis

Print ISBN: 978-3-527-72215-0ePub ISBN: 978-3-527-84810-2

Über die Autoren

Averil Leimon arbeitet als Psychologin Tag für Tag mit der Positiven Psychologie. Als ehemalige klinische Psychologin leistete sie Pionierarbeit, indem sie die Techniken, Kenntnisse und wissenschaftlichen Prinzipien aus dem Reich der Geschädigten in die Gefilde des ausgesprochen Normalen (nun ja, relativ gesehen) übertrug und Coaching-Psychologin wurde. Als die Positive Psychologie dann an Gestalt gewann, gehörte sie zu den Ersten, die am Authentic-Happiness-Programm von Martin Seligman teilnahmen.

Averil Leimon ist Mitautorin einer ständig wachsenden Coaching-Reihe. Als Gründungsmitglied der Association for Coaching gehört sie zu den ersten Psychologen dieser Vereinigung und arbeitet heute bei der Akkreditierung mit, um die hohen Standards im Coaching fortzuschreiben.

Averil Leimons Firma, White Water Strategies, führt die Ansätze der Psychologie und der Wirtschaft zusammen, um Führungskräfte zu coachen und weiterzubilden, die ihre Arbeit erfolgreich verrichten, wieder und wieder.

Gladeana McMahon gilt als eine der führenden Coaches der Persönlichkeitsentwicklung in Großbritannien. Sie war an der Gründung der Association for Coaching beteiligt, deren Vizepräsidentin sie heute ist. Gladeana McMahon hat mehrere Bücher zum Thema Coaching und Counselling verfasst.

Sie gehört zu den Gründern des Cognitive Behavioural Coaching in Großbritannien und ist zurzeit Direktorin für Professional Coaching Standards für Cedar Talent Management sowie Ko-Direktorin für das Centre for Coaching. Sie unterstützt Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik dabei, ihre komplexen Aufgaben zu bewältigen.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Über dieses Buch

Konventionen in diesem Buch

Törichte Annahmen über den Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

In diesem Buch verwendete Symbole

Wie es weitergeht

Teil I: Einführung in die Positive Psychologie

Kapitel 1: Stets die Sonnenseite des Lebens im Blick

Die Psychologie und das Positive

Die Positive Psychologie studieren

Der Lohn Ihrer Mühen

Kapitel 2: Warum es eine gute Idee ist, gesund, guter Dinge und glücklich zu sein

Gesundheit trägt Früchte

Zufrieden leben

Nach Glück streben

Teil II: Zeitreisen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Kapitel 3: Die Vergangenheit in Angriff nehmen

Sich mit der Vergangenheit beschäftigen

Dankbarkeit lernen

Die Perspektive eines Kindes einnehmen

Kapitel 4: In der Gegenwart leben

Den Augenblick auskosten

In den Flow eintauchen

Kapitel 5: Für die Zukunft planen

Mit Freude in die Zukunft blicken

Optimismus entwickeln

Sich auf das konzentrieren, worauf es ankommt

Ein Erbe hinterlassen

Teil III: Was die Positive Psychologie für Sie tun kann

Kapitel 6: Freude am Leben finden

Was ist Freude?

Was wirklich Freude macht

Durch den Tag schlafwandeln

Kapitel 7: Rein ins Leben: Die persönlichen Stärken nutzen

Den persönlichen Stärken auf der Spur

Stärken ausspielen

Stärken bei anderen Menschen finden

Kapitel 8: Dem Leben Sinn verleihen

Ist das alles?

Etwas Größeres als Sie selbst

Kapitel 9: Sich zu seinem Besten entwickeln

Sich über Wasser halten

Spaß haben

Mit Zuversicht leben

Konstruktiv denken

Dankbarkeit einen Schritt weiter führen

Engagement (er)leben

Dafür sorgen, dass Ihr Leben zählt

Kapitel 10: Gesund bleiben mit der Positiven Psychologie

Gesundheit und Wohlbefinden

Mit Stress fertig werden

Teil IV: Die Positive Psychologie im Hier und Jetzt

Kapitel 11: Funktionierende Beziehungen

Einander kennenlernen

Positive Kommunikation

Zeit investieren

Kapitel 12: Die Elternrolle positiv ausfüllen

Das Glück zur Gewohnheit machen

Die Familienstärken ermitteln

Als Eltern das Beste geben

Glückliche Kinder erziehen

Kapitel 13: Die erweiterte Familie einbeziehen

Familiennetzwerke aufbauen

Die Beziehungen zur Schwieger-Fraktion

Ältere Menschen würdigen

Die Familie erweitern

Kapitel 14: Die Bedeutung der Arbeit verstehen

Strukturen entwickeln

Ein leuchtender Stern sein

Kapitel 15: Am Arbeitsplatz sein Bestes geben

Die eigenen arbeitsrelevanten Stärken erkennen

Persönliche Stärken sinnvoll einsetzen

Flow-Erlebnisse messen und steigern

Die eigenen persönlichen Stärken kennen

Die Zusammenarbeit im Team optimieren

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 16: Die zehn besten Aktivitäten

Dankbarkeit entwickeln

Das eigene Glück entdecken

Sich einen schönen Tag machen

Lernen, sich auf gute Art Sorgen zu machen

Seine besten Seiten zeigen

Sätze ergänzen

Die eigenen Facetten erkennen

Den eigenen Beweggrund entdecken

Optimismus buchstabieren lernen (ABCDE)

Bewusst menschenfreundlich handeln

Kapitel 17: Zehn nützliche Quellen

Bücher

DVD

Kapitel 18: Zehn positive Inspirationen

Filme

Songs

Bücher

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 2

Tabelle 2.1: Die sieben erlernbaren Fertigkeiten der Widerstandskraft

Tabelle 2.2: Erwins Erfahrungen

Tabelle 2.3: Gesunde psychische Gewohnheiten entwickeln

Tabelle 2.4: Verbreitete Denkfehler und typische Ergebnisse

Tabelle 2.5: Verbreitete Denkfehler und alternative Interpretationen

Kapitel 3

Tabelle 3.1: Karte meines Lebens

Tabelle 3.2: Eintrag in ein Dankbarkeits-Tagebuch

Kapitel 4

Tabelle 4.1: Das Johari-Fenster

Tabelle 4.2: AIM in der Praxis

Tabelle 4.3: Die fünf Aspekte einer Situation

Tabelle 4.4: Die Situation interpretieren

Tabelle 4.5: Den Flow erleben

Kapitel 5

Tabelle 5.1: Reaktionen auf zukünftige Ereignisse

Tabelle 5.2: Fragebogen zur Denkweise

Tabelle 5.3: Permanente und temporäre Dimensionen des Pessimismus

Tabelle 5.4: Durchgängige und spezifische Dimensionen des Denkens

Tabelle 5.5: Das ABCDE-Analysetool

Tabelle 5.6: Perfekte-Welt-Szenario

Tabelle 5.7: Prioritäten setzen

Tabelle 5.8: Übersicht über die eigenen Ziele

Kapitel 6

Tabelle 6.1: Was mir Freude macht

Tabelle 6.2: Erinnerung an vergangene Freuden

Tabelle 6.3: Mein Freude-und-Genuss-Tagebuch

Tabelle 6.4: Die vier Arten des Auskostens

Tabelle 6.5: Meine Beispiele für die vier Arten des Auskostens

Kapitel 7

Tabelle 7.1: Was eine Stärke ausmacht

Tabelle 7.2: Stärken im Bereich Weisheit und Wissen

Tabelle 7.3: Stärken im Bereich Mut

Tabelle 7.4: Stärken im Bereich Liebe

Tabelle 7.5: Stärken im Bereich Gerechtigkeit

Tabelle 7.6: Stärken im Bereich Mäßigung

Tabelle 7.7: Stärken im Bereich Transzendenz

Kapitel 8

Tabelle 8.1: Bereiche, in denen ich etwas bewirken kann

Kapitel 9

Tabelle 9.1: Verbreitete Überzeugungen

Tabelle 9.2:  Werte benennen

Tabelle 9.3:  Mein Aktionsplan

Kapitel 10

Tabelle 10.1:: Was Sie mögen und was Sie nicht mögen sowie die Maßnahmen, die Si...

Tabelle 10.2:: Beispiel für einen Gesundheitsaktionsplan

Kapitel 11

Tabelle 11.1: Beispiele für persönliche Stärken in Beziehungen

Tabelle 11.2: Erkennen Sie Ihre Gefühle

Tabelle 11.3: Beispiele für geschlossene und offene Fragen

Kapitel 12

Tabelle 12.1: Freuden der Kindheit

Tabelle 12.2: Aktivitäten in Abstimmung mit den Stärken Ihres Kindes planen

Tabelle 12.3: Streicheleinheiten geben und erhalten

Kapitel 13

Tabelle 13.1: Mit schwierigen Schwiegereltern umgehen

Kapitel 14

Tabelle 14.1: Positive Praktiken am Arbeitsplatz

Tabelle 14.2: Welchen Zeitfokus bevorzugen Sie?

Tabelle 14.3: Möglichkeiten für Zusammenarbeit mit anderen

Kapitel 15

Tabelle 15.1: Averils fünf wichtigste Stärken

Tabelle 15.2: Michaels fünf wichtigste Stärken

Tabelle 15.3: Stärken und passende Berufe

Tabelle 15.4: Neue Möglichkeiten, persönliche Stärken zu nutzen

Tabelle 15.5:: Beispiel eines Protokolls der persönlichen Stärken

Tabelle 15.6: Positive und negative Äußerungen

Kapitel 16

Tabelle 16.1: Die Übung Sätze ergänzen

Illustrationsverzeichnis

Kapitel 3

Abbildung 3.1: Ein Dankesbrief

Kapitel 5

Abbildung 5.1: Auswirkungen emotionaler Reaktionen auf das Verhalten

Abbildung 5.2: WieGedanken sich auf Gefühle auswirken können

Abbildung 5.3: Gedanken und Gefühle vor einem angstauslösenden Ereignis

Abbildung 5.4: Einen öffentlichen Vortrag positiv angehen

Kapitel 9

Abbildung 9.1: Quellen der Widerstandskraft - kognitiv, emotional und verhaltens...

Kapitel 10

Abbildung 10.1: Das Vier-Stufen-Veränderungsmodell

Kapitel 12

Abbildung 12.1: Ein typischer einfacher Familienstammbaum

Abbildung 12.2: Familienstärken in den Stammbaum eintragen

Abbildung 12.3: Starke und schwache Beziehungen

Abbildung 12.4: Mein Wunschzettel

Kapitel 15

Abbildung 15.1: Die sechs menschlichen Tugenden

Abbildung 15.2: Zu den verschiedenen menschlichen Tugenden

Abbildung 15.3: Annalenas Karriereentwicklung

Abbildung 15.4: Das richtige Verhältnmis zwischen Herausforderung und Befähigung...

Orientierungspunkte

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Titelblatt

Impressum

Über die Autoren

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Fangen Sie an zu lesen

Abbildungsverzeichnis

Stichwortverzeichnis

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Einführung

Sicher haben Sie schon einmal etwas über die Positive Psychologie gehört. Zum ersten Mal sucht die Wissenschaft nach Antworten auf die Fragen, was uns glücklich macht, was ein gutes Leben ist und wie wir mehr Zufriedenheit mit unserem Leben empfinden können. All das sind Fragen, für die sich die meisten Menschen interessieren. In der Vergangenheit hatten vielleicht auch Sie den Eindruck, die Psychologie sei viel zu komplex und sprachlich verklausuliert, um Ihnen unmittelbar von Nutzen sein zu können. Es ist einer der Vorzüge der Positiven Psychologie, dass sie recht schnell Forschungsergebnisse liefert, die von den Menschen in die Praxis umgesetzt werden können, ohne dass sie sich dazu eines Experten bedienen und dabei lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

Über dieses Buch

Dieses Buch schöpft aus den reichhaltigen Quellen gründlicher Forschung der Positiven Psychologie. Regelmäßig erschließen sich den Psychologen neue Erkenntnisse. Während wir uns in diesem Buch um Genauigkeit und Aktualität bemühen, werden neue Ideen und Anwendungen entwickelt. Wir wollen Ihnen die wichtigen Grundlagen vermitteln – die Ideen, die den Grad Ihrer Zufriedenheit und Ihr Lebensglück zum Positiven verändern können.

Hin und wieder erwähnen wir Theorien namentlich und zitieren aus der Forschung, damit Sie wissen, auf welchen Grundlagen die dargestellten Konzepte entstanden sind, und sicher sein können, dass sich alles, was wir hier präsentieren, bereits bestens bewährt hat: All das ist in jedem Fall einen Versuch wert. Den zahlreichen Forschern, die auf diesem Gebiet gearbeitet haben, schulden wir Dank dafür, dass sie dies zu einem Fachgebiet erhoben haben, von dem wir alle profitieren können.

Wir sind überzeugt davon, dass Sie die in diesem Buch präsentierten Ideen interessant und nützlich finden werden. Wenn Sie Änderungen in Ihrem Leben und Umfeld herbeiführen wollen, reicht es allerdings nicht aus, nur darüber nachzudenken. Sie müssen Ihr Verhalten ändern. Wir sind recht praktisch orientierte Menschen und zielen deshalb darauf ab, Ihnen neben den Vorstellungen und Ideen auch die Handlungsweisen mit auf den Weg zu geben, die Ihnen den Weg zu Veränderungen ebnen.

Wenn Sie nun neugierig sind, wie Sie Freude am Leben finden können, wie Sie sich stärker im Leben engagieren können, indem Sie Ihre Stärken entdecken und besser nutzen, wie Sie Ihr Leben zum Guten wenden und letzten Endes mehr in der Welt bewirken können, dann sind Sie hier genau richtig.

Konventionen in diesem Buch

Damit Sie sich in diesem Buch besser zurechtfinden, halten wir uns an einige Konventionen:

Kursiv gedruckte Passagen sollen etwas betonen und neue Begriffe hervorheben oder definieren.

Fett gedruckter Text weist auf ein grundlegendes Konzept innerhalb einer Auflistung hin.

So machen wir Sie auf Web- und E-Mail-Adressen aufmerksam.

Gelegentlich verwenden wir (die Autorinnen Averil Leimon und Gladeana McMahon) das Pronomen »wir«, um uns beide zu bezeichnen. An anderen Stellen, etwa wenn sich eine Anekdote auf eine von uns beiden bezieht, sagen wir zum Beispiel »Averil hat das und das …« oder »Gladeana meint, dass …«, je nachdem, wer den jeweiligen Absatz verfasst hat.

Über das ganze Buch verteilt finden Sie Kästen – das sind die grau unterlegten Passagen, die einem beim Durchblättern gleich ins Auge springen. Darin finden Sie zusätzliche Informationen, Anekdoten und andere Dinge, über die es sich nachzudenken lohnen könnte – ganz ohne Zwang, versteht sich. Sie können sie lesen oder auch nicht, das liegt ganz bei Ihnen. Im Buch wird bewusst auf Gendern verzichtet, da dies den Lesefluss stören und von der eigentlichen Botschaft ablenken könnte. Zudem sollen sich keine Gruppen ausgeschlossen fühlen. Stattdessen wird entweder die neutrale Form verwendet oder darauf geachtet, stereotype Rollenverteilungen zu vermeiden.

Törichte Annahmen über den Leser

Wir gehen davon aus – korrigieren Sie uns, wenn wir damit falschliegen –, dass Sie

ein vernünftiger, pragmatischer Mensch sind.

ein gewisses Interesse an der Positiven Psychologie haben, aber vielleicht noch nicht sehr viel darüber wissen.

wissen, dass hinter all dem breit angelegte Forschungen stehen, durch die Sie sich aber ganz sicher nicht hindurchwühlen wollen.

wissen wollen, wie Sie einige dieser Theorien ohne große Umstände auf Ihr Leben anwenden können.

in Bezug auf die Kapitel, die Sie lesen möchten, sehr wählerisch sind.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Wir sind ziemlich sicher, dass Sie dieses Buch aus der … für Dummies-Reihe erworben haben, weil Ihnen an schnellen Antworten gelegen ist. Wahrscheinlich gibt es einige Dinge, über die Sie jetzt und hier mehr erfahren möchten, während Sie sich mit anderen Dingen, die sich im Laufe eines Lebens so ergeben können, erst dann beschäftigen möchten, wenn sie für Sie bedeutsam werden.

Ein … für Dummies-Buch müssen Sie nicht von vorn bis hinten durchlesen. Suchen Sie sich das aus, was Sie am brennendsten interessiert. Orientieren Sie sich dabei am Inhaltsverzeichnis und am Stichwortverzeichnis.

Selbstverständlich haben wir das Buch so geschrieben, dass Sie es auch von vorn bis hinten durchlesen können, um sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Wir sind davon überzeugt, dass Sie das eigentlich anstreben, wissen aber auch, dass es im Leben oft anders kommt und dass sich andere Dinge in den Vordergrund schieben. Schauen Sie einfach immer mal wieder in das Buch hinein, wenn Sie das Bedürfnis danach haben.

Im Folgenden fassen wir kurz zusammen, auf was Sie sich freuen können.

Teil I: Einführung in die Positive Psychologie

Dieser Teil liefert Ihnen einen ersten Überblick darüber, was Sie im Rest des Buches erwartet. Hier können Sie sich einen Eindruck davon verschaffen, was die Positive Psychologie ist und wie sie sich von der traditionellen Psychologie unterscheidet. Wir umreißen den Anwendungsbereich der Positiven Psychologie und geben Ihnen die Möglichkeit herauszufinden, woran Sie am meisten interessiert sind. Sie werden etwas über die Auswirkungen einer positiven Grundhaltung auf Ihre Gesundheit, Ihr Glück und Ihr Wohlbefinden erfahren.

Wenn Sie sich einen Überblick verschaffen wollen, bevor Sie sich näher mit den Anwendungsbereichen der Positiven Psychologie beschäftigen, sind Sie in diesem Teil an der richtigen Adresse.

Teil II: Zeitreisen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Manchmal muss man erst ein paar Schritte zurückgehen, um vorwärtszukommen. Teil II beschäftigt sich mit der Frage, wie man konstruktiv mit seiner Vergangenheit umgeht, etwa mithilfe des Born-Yesterday-Konzepts, betrachtet die Gegenwart eingehend, fragt, wie man aus der eigenen Erfahrung das Optimum herausholt, und bringt Ihnen näher, wie Sie mit Optimismus und Hoffnung erwartungsvoll in die Zukunft blicken können.

Teil III: Was die Positive Psychologie für Sie tun kann

In diesem Teil geben Sie dem Glück nicht nur eine Chance, indem Sie sich darüber klar werden, was Ihnen in Ihrem Leben dauerhaft Freude bereitet und Sie sich Ihren Empfindungen voll und ganz hingeben lässt. Es geht hier auch darum, Ihre Stärken zu finden und dazu einzusetzen, sich umfassend ins Leben einzubringen und wirkliche Befriedigung zu erleben. Sie sind zunächst einmal gefordert darüber nachzudenken, wie viel Sinn Sie Ihrem Leben verleihen können, bevor Sie sich daran machen, persönliche Glücksprogramme zu entwickeln und zu lernen, sich von Widrigkeiten nicht unterkriegen zu lassen.

Teil IV: Die Positive Psychologie im Hier und Jetzt

In diesem Teil sehen wir uns näher an, wie die Positive Psychologie im Hier und Jetzt, also Tag für Tag angewendet werden kann. Dazu gehört zum Beispiel, wichtige Beziehungen zu stärken, das Beste aus der Erziehung von eigenen und Stiefkindern zu machen und vom erweiterten und mitunter herausfordernden Familienleben zu profitieren.

In diesem vierten Teil erhalten Sie auch die Gelegenheit darüber nachzudenken, wie Sie Ihr Arbeitsleben und Ihre Leistungsfähigkeit mithilfe der Theorien und Techniken der Positiven Psychologie verbessern können.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Hier finden Sie jede Menge Übungen – selbst wenn Sie sich nur mit diesen Übungen und Aktivitäten beschäftigen und den Rest des Buches links liegen lassen, würden Sie wahrscheinlich glücklicher werden. Dennoch würden wir es natürlich lieber sehen, wenn Sie auch in die anderen Teile und Kapitel hineinschnuppern, um zu erfahren, warum die Übungen zum Erfolg führen. Sie finden in diesem Teil auch eine Liste mit anregenden positiven Informationsquellen – Bücher, Songs und Filme, die Ihre Stimmung heben. Wir hoffen, dass Sie Spaß daran finden und eigene anregende Ideen hinzufügen.

In diesem Buch verwendete Symbole

Sie werden in diesem Buch auf einige Symbole stoßen, die Sie auf besondere Passagen hinweisen.

Die Positive Psychologie ist wirklich eine tolle Sache, und eigentlich glauben wir nicht, dass man es damit übertreiben kann. Dennoch kann man leicht übers Ziel hinausschießen. Dieses Symbol fordert Sie auf, einen Moment innezuhalten und über die Konsequenzen Ihres Tuns nachzudenken.

Dieses Buch ist zwar kein Arbeitsbuch, aber manchmal muss man einfach etwas ausprobieren. Sie können dabei viel lernen, aber Sie können es auch auf später verschieben, wenn Sie gerade keine Zeit haben.

Dieses Symbol lenkt Ihre Aufmerksamkeit auf etwas, das Sie im Hinterkopf behalten sollten. Alles andere hängt von Ihnen und Ihrem Gedächtnis ab.

Die Positive Psychologie basiert auf Wissenschaft. Wir haben dennoch versucht, dieses Buch auf der praktischen Ebene zu halten. Das eine oder andere Mal konnten wir es uns jedoch nicht verkneifen, einen kleinen Abstecher in die Welt der Wissenschaft zu machen. Wir hoffen, Sie finden Gefallen daran.

Wie es weitergeht

Gönnen Sie sich ein wenig Spaß. Halten Sie Ausschau nach dem Positiven. Lassen Sie den Zynismus links liegen, er ist schlecht für Ihre Gesundheit. Schmökern Sie und lesen Sie, was Sie interessiert – Sie werden immer etwas Nützliches finden. Wenn Ihr Leben etwas mehr Struktur vertragen kann, beginnen Sie mit Teil I und verschaffen Sie sich einen Überblick. Wenn Sie das alles bereits wissen, wählen Sie etwas, das Ihnen Spaß macht oder das heute für Sie wichtig ist. Aber vor allem: Machen Sie sich ein schönes Leben. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

Teil I

Einführung in die Positive Psychologie

IN DIESEM TEIL …

Dieser Teil liefert Ihnen einen ersten Überblick darüber, was Sie im Rest des Buches erwartet. Hier können Sie sich einen Eindruck davon verschaffen, was die Positive Psychologie ist und wie sie sich von der traditionellen Psychologie unterscheidet. Sie lernen die vielfältigen Anwendungsbereiche der Positiven Psychologie kennen und können so herausfinden, woran Sie am meisten interessiert sind. Außerdem erfahren Sie hier etwas über die Auswirkungen einer positiven Grundhaltung auf Ihre Gesundheit, Ihr Glück und Ihr Wohlbefinden.

Kapitel 1

Stets die Sonnenseite des Lebens im Blick

IN DIESEM KAPITEL

Die Positive Psychologie kennenlernenAnwendungsbereiche der Positiven Psychologie Die Vorteile einer positiven Grundhaltung

Was hat es eigentlich mit dieser Positiven Psychologie auf sich, von der Sie gehört haben, und wie wichtig ist sie für Ihr Leben? Lange Zeit wurden Menschen, die eine positive, optimistische Lebensperspektive zeigten, als ein wenig einfältig betrachtet. Man unterstellte ihnen, sie seien naiv, blendeten Teile der Wirklichkeit aus und seien folglich nicht in der Lage, das Leben realistisch zu sehen. Die Positive Psychologie hat mit diesen Vorurteilen aufgeräumt. Zumindest hat sie sehr viele belastbare Daten gesammelt, die etwas ganz anderes sagen: dass eine positive Grundhaltung ein angemessenes und konstruktives Verhalten ist, das eher Erfolg und Wohlbefinden bringt, und dass es Denk- und Verhaltensweisen gibt, die man kultivieren sollte, wenn man ein gutes Leben führen möchte. Dieses Kapitel macht Sie mit den Grundlagen der Positiven Psychologie bekannt. Sie werden erfahren, wie sie entstand und welche Ergebnisse sie herausarbeiten konnte, aber auch, was Sie in diesem Buch sonst noch interessieren könnte.

Die Psychologie und das Positive

Die Positive Psychologie ist die wissenschaftliche Erforschung all dessen, was das Leben verbessert. Sie untersucht positive Erfahrungen, positive Charakterzüge und positive Organisationen, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität für den Menschen führen. Im Folgenden erfahren Sie, wie alles anfing.

Die Suche nach der Botschaft

Wenn über die Positive Psychologie gesprochen wird, fällt häufiger der Name Martin Seligman. Als Seligman Präsident der American Psychological Association wurde (und zwar mit der höchsten Stimmenzahl in der Geschichte dieser Organisation), hatte er bereits sehr viel auf dem Gebiet der Psychologie geleistet und Theorien entwickelt, die in der Fachwelt überwiegend respektiert wurden. In seiner Rolle als neuer Präsident suchte er nun jedoch nach einem Thema, dem er sich verstärkt widmen konnte. Als er mit seiner kleinen Tochter Nikki im Garten arbeitete, kam ihm die Erleuchtung, als die Kleine ihn aufforderte, »nicht so griesgrämig zu sein«. Er beschloss, das »optimale menschliche Funktionieren« wissenschaftlich zu untersuchen – mit anderen Worten, zu erforschen, was den Menschen gedeihen und aufblühen lässt.

In Seligmans Augen hatte die Psychologie nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Richtung verloren. Aufgrund des großen Bedarfs an Heilbehandlungen und der damit verbundenen reichlich vorhandenen öffentlichen Gelder konzentrierten sich die Psychologen fast ausschließlich darauf, was im menschlichen Leben schieflaufen kann statt auf die Frage, wie man das Potenzial des Menschen – insbesondere für positive Gefühle wie Glück – nutzen und maximieren kann.

Echt glücklich sein

Anfangs zielte Seligmans Arbeit darauf herauszufinden, was der Mensch braucht, um wirklich richtig glücklich zu sein. Er sah im Wesentlichen drei Wege zum Glück:

Das angenehme Leben

Das engagierte Leben

Das sinnerfüllte Leben

Mehr über die drei Lebenswege können Sie in den Kapiteln 6 bis 8 erfahren.

Die Positive Psychologie hat sich seit den ersten Schritten Seligmans durch intensive Forschungsarbeit schnell entwickelt und in verschiedene Bereiche verzweigt, etwa die Kartografierung menschlicher Stärken, die Messung des Wohlbefindens, die Entwicklung von Weisheit und einer positiven Gesundheit.

Empirische Daten als Grundlage

Wir wollen nicht schon gleich schwere Geschütze auffahren, aber eines möchten wir klarstellen: Es handelt sich um eine fundierte, ernsthafte wissenschaftliche Perspektive. Hier geht es um echte Psychologie, die auf Forschung und Daten basiert, nicht um irgendeinen quacksalbernden »Immer-lächeln-und-alles-wird-gut-Unsinn«! Es geht auch nicht darum, ein glückliches Gesicht zu machen, fröhlich vor sich hin zu pfeifen und das Beste zu hoffen. Wir sprechen von fundierter Wissenschaft, breit angelegten Forschungen und umfassenden Studien. Das alles wollen wir Ihnen in diesem Buch so zugänglich machen, dass Sie davon profitieren können, ohne sich durch die Fachliteratur quälen zu müssen. Dennoch würden Sie sich einiges Interessante entgehen lassen, wenn Sie gar nichts über die erstaunlichen Forschungsergebnisse erfahren würden, die all das untermauern, was wir Ihnen in diesem Buch näherbringen wollen.

Ist denn dann alles andere negative Psychologie?

Was soll die ganze Aufregung über die Positive Psychologie? Schließlich bezeichnen wir die übrige Psychologie doch nicht als Negative Psychologie, oder? Dennoch ist es genau das, was viele Menschen mit dem Begriff Psychologie verbinden: Die Erforschung des Abnormalen, der fehlerhaften Entwicklungen in einem Leben, der tiefsten Ängste und der dunkelsten und tiefsten Abgründe des menschlichen Geistes, die man eigentlich lieber nicht ans Tageslicht zerren möchte. Das ist zwar kein getreues Abbild der wissenschaftlichen Lehre der Psychologie bis dato, aber immer noch zucken die Leute unwillkürlich zurück, wenn man sich auf einer Party als Psychologe zu erkennen gibt! Sie haben Angst, dass man ihre Gedanken lesen oder ihre schlimmsten Geheimnisse aufdecken könnte. Dieses verbreitete Bild wird durch Filme, Dramen und Krimis weiter aufrechterhalten. Es basiert auf der Annahme, dass sich die Psychologie nur mit Krankheiten und Funktionsstörungen beschäftigt und infolgedessen weniger auf das geachtet hat, was den Menschen aufblühen und ein erfülltes Leben genießen lässt.

Sicher haben einige psychologische Studien ungemein erhellende Einblicke in die Zusammenhänge und Behandlungsmöglichkeiten nicht weniger lähmender psychischer Störungen gegeben. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, dass sich die Psychologen weiter mit menschlichen Problemen und Nöten wissenschaftlich beschäftigen … aber das ist nicht die ganze Geschichte.

Beide Autorinnen dieses Buches haben übrigens sehr erfolgreich in diesen Bereichen der Psychologie gearbeitet und sich mit dem beschäftigt, was ein Kollege einmal als die »Sorge auf zwei Beinen« bezeichnet hat. Averil arbeitete zunächst im NHS (dem britischen Gesundheitssystem) als klinische Psychologin und später in einer privaten Praxis. Gladeana arbeitete in verschiedenen medizinischen und privaten Umfeldern als Beraterin, bevor sie eine Privatpraxis aufmachte. Wir wissen also beide um die Wirksamkeit der Psychologie bei der Behandlung von Problemen, die normale Menschen befallen. Wozu brauchen wir also die Positive Psychologie? Wir haben beide zahlreiche Grundsätze der Psychologie in unsere professionelle Arbeit übernommen, stellten uns aber auch die Frage, wie wir am besten mit den Stärken und dem Leistungspotenzial von uns und unseren Klienten umgehen. Die Positive Psychologie hat uns mit ihren Forschungsergebnissen hilfreiche Antworten auf die Frage gegeben, wie wir nach dem Besten im Leben streben können. Wir glauben fest daran, dass Sie von diesen Informationen unheimlich profitieren und anfangen können, sie in allen Aspekten Ihres Lebens anzuwenden.

Die Positive Psychologie hat sich also auf die Fahne geschrieben, die Schokoladenseite der menschlichen Existenz genauer zu betrachten. Traditionell gehen viele Menschen davon aus, dass man sich glücklich oder gut fühlt, wenn es im eigenen Leben gerade keine traurigen oder schlimmen Ereignisse gibt, und erwägen gar nicht erst, dass dies ein realer, erstrebenswerter und erreichbarer Zustand im Leben ist. Manche Menschen können der Vorstellung, nach positiven Gefühlen und Umständen zu streben, recht puritanisch gegenüberstehen. Sie betrachten Glück, Zufriedenheit und Freude als vergänglich – Gefühle, die auftauchen, wenn man sie am wenigsten erwartet, und die man nicht kontrollieren kann. Für andere ist es ein Zeichen für Egoismus, darüber nachzudenken, was man dafür tun kann, ein glückliches und angenehmes Leben zu führen. Ist das Leben nicht »einsam, armselig, widerwärtig, vertiert und kurz«, wie es der Philosoph Thomas Hobbes in seinem Leviathan behauptet? Schlimme Dinge passieren alle naselang. Niemand kommt ohne schmerzliche Erfahrungen durchs Leben, und die Medien zeigen uns täglich die schlimmsten Seiten der Menschheit. Gibt es da überhaupt noch Platz für das Streben nach einem guten und glücklichen Leben?

Eine verbreitete Annahme ist, dass glückliche und optimistische Menschen nicht zu den intelligentesten gehören – sie sind nicht in der Lage, das Gesamtbild zu erfassen. Eine andere geht fatalistisch davon aus, dass »die Menschen eben so sind« – entweder ist man glücklich oder nicht.

Angesichts dieses Fatalismus und Misstrauens ist es wichtig, mehr darüber zu erfahren, was wir denn über die guten Gefühle sicher wissen, und die verbreiteten Annahmen, Ammenmärchen und eingefleischten Gewohnheiten außen vor zu lassen.

Das Gute, das Schlechte und das Hässliche messen

In die Klassifizierung psychischer Krankheiten ist eine Menge Arbeit und Mühe investiert worden (etwa das ICD – die International Classification of Diseases – oder das DSM – Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen), während gute Gesundheitszustände und Wohlbefinden kaum untersucht, dokumentiert und gemessen worden sind. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat zwar im Jahre 1946 Gesundheit als »Zustand völligen physischen, mentalen und sozialen Wohlbefindens und nicht bloß als Abwesenheit von Krankheit und Schwäche« definiert, aber das sagt nicht viel darüber aus, wie man diesen idyllischen Zustand erreicht.

In der Zeit, als Averil im öffentlichen Gesundheitswesen Großbritanniens arbeitete, wuchs bei ihr die Überzeugung, dass die Problemprävention menschlich und ökonomisch viel sinnvoller ist als zu warten, bis die Leute von ihren Bürostühlen fallen, und dann mit kaum ausreichenden Ressourcen dafür zu sorgen, dass sie effektiv und rechtzeitig behandelt werden. Sie wandte deshalb die psychologischen Techniken an, die für die durchschnittliche arbeitende Bevölkerung am besten anschlug. Die Wirksamkeit dieser Techniken war zwar bei psychisch leidenden Menschen vielfältig wissenschaftlich belegt, für den sogenannten »normalen Menschen« gab es jedoch keine entsprechende Datengrundlage! Das änderte sich erst mit dem Aufkommen der Positiven Psychologie. Martin Seligman und Christopher Peterson entwickelten eine erstaunliche Klassifikation menschlicher Stärken und Tugenden in ihrem Standardwerk Character Strengthsand Virtues: A Handbook and Classification.

Ein positives Leben führen

Aufbauend auf den Hoffnungen der Weltgesundheitsorganisation widmet sich die Positive Psychologie der Frage, was notwendig ist, um ein gutes Leben zu führen – ein Leben, das lebenswert und erfüllt ist. Die folgenden Aspekte tragen zu einem solchen positiven Leben bei:

Mehr positive als negative Gefühle (siehe die

Kapitel 2

,

3

und

4

)

Befriedigung in Leben und Arbeit (siehe die

Kapitel 5

und

6

)

Die eigenen Stärken und Talente erkennen und einsetzen (siehe die

Kapitel 7

und

9

)

Tugenden ausüben (siehe

Kapitel 7

)

In Aktivitäten aufgehen (siehe

Kapitel 4

)

Ein positives Familienleben fördern (siehe die

Kapitel 12

und

13

)

Ein gutes Arbeitsleben aufbauen (siehe

Kapitel 14

)

Zum Wohl der Gemeinschaft beitragen (siehe

Kapitel 9

)

Sinn im Leben finden (siehe

Kapitel 8

)

Wir greifen diese verschiedenen Bereiche über das ganze Buch verteilt immer wieder auf.

Die Positive Psychologie studieren

Die Positive Psychologie gründet zwar auf bewährten wissenschaftlichen Prinzipien, sollte aber keineswegs nur den akademischen Psychologen vorbehalten bleiben. Sie erschließt sich auch ohne Weiteres jedem anderen Menschen und ist für Überlegungen, wie man sein Leben am besten gestaltet, absolut entscheidend. Wir umreißen daher in den folgenden Abschnitten einige der wichtigsten Bereiche.

Positive Erfahrungen machen

In der Vergangenheit haben sich die Psychologen kaum mit positiven Gefühlen wie Freude oder Vergnügen näher beschäftigt. Sie dienten allenfalls zur Bestätigung der Abwesenheit einer Depression oder negativer Gefühle. Die wissenschaftliche Arbeit von Professor Barbara Frederickson hat da eine Wende eingeleitet. Negative Gefühle verengen den Blickwinkel des Menschen bei der Bewältigung von Problemen. Die Kampf-oder-Flucht-Reaktion beispielsweise drängt auf eine schnelle Problemlösung hin und lässt Ihnen nur die Wahl, zu kämpfen oder die Beine in die Hand zu nehmen. Negative Gefühle sorgen dafür, dass Sie die Schutzklappen fallen lassen und sich nach innen zurückziehen. Fredericksons Theorie der »Erweiterung und des Aufbaus« besagt, dass positive Gefühle nicht nur einen Zustand des Wohlbefindens anzeigen, sondern auch zu mehr Wohlbefinden und einer positiven Entwicklung des Menschen beitragen.

Wenn Menschen in einem positiven Gefühlszustand sind, betrachten sie ein Problem und seine Lösungen eher in einem breiteren Kontext – sie reagieren kreativer und flexibler – und bauen letztendlich mehr soziale, emotionale und intellektuelle Ressourcen auf, von denen sie auch unter widrigen Umständen profitieren können. Sie zeigen ein größeres Interesse, erarbeiten eine breitere Palette verfügbarer Optionen, gehen den Dingen mehr auf den Grund und entwickeln in der Regel mehr. All das fasst der Begriff Erweiterung und Aufbau zusammen.

Positive Gefühle stehen also in einem direkten Zusammenhang mit Problemlösungen und dem Aufbau von Ressourcen. Darüber hinaus tragen sie zur Entwicklung weiter gefasster zwischenmenschlicher Netzwerke, zu mehr Gesundheit und mehr Erfolg bei. Sie sollten also daran arbeiten, mehr positive Gefühle zu empfinden und Erfahrungen zu machen. Legen Sie los, Sie wissen doch, dass Sie es wollen! Im Folgenden finden Sie ein paar Ideen dazu. An vielen anderen Stellen in diesem Buch können Sie ergänzende Informationen finden, wie Sie lernen können, positive Gefühle zu empfinden.

Glück finden

Menschen wissen meist sehr genau, wie glücklich sie gerade sind. Weniger genau wissen sie, was sie glücklich machen wird, wie stark das Glücksgefühl sein wird und wie lange es anhalten wird. Das mag auch ein Grund dafür sein, dass so viele Menschen sich irrtümlich an die Überzeugung klammern, dass materieller Besitz sie glücklich machen wird. Obwohl die Mehrzahl der westlichen Industrienationen einen weit höheren Lebensstandard genießt als früher, erleben sich die Menschen dort nicht glücklicher als vor 50 Jahren. Man nennt das auch das Easterbrook-Paradox, in Anlehnung an Gregg Easterbrooks Buch The Progress Paradox: How Life Gets Better While People Feel Worse. Easterbrook argumentiert, dass der Mensch innerlich negativ ausgerichtet ist und hart daran arbeiten muss, das Positive und den Sinn im Leben wahrzunehmen, um wirklich glücklich sein zu können. Wir werden im Verlauf des Buches immer wieder auf die Frage zurückkommen, was uns wirklich glücklich macht und unser Wohlbefinden erhöht.

Freude und Genuss empfinden

Ein Weg zum Glück führt über die Freude. Freude ist das schöne Gefühl, das aus der Befriedigung so grundsätzlicher Bedürfnisse wie Hunger, Durst, sexuelle Triebe und körperliches Wohlbefinden entsteht. Denken Sie an die Empfindungen, die Ihnen am meisten Freude machen, und achten Sie darauf, wie glücklich sie Sie machen. Stellen Sie sich vor, Sie werden gleich Ihr Lieblingsessen genießen. Können Sie es vor Ihrem inneren Augen sehen, können Sie es riechen, sich den ersten Bissen vorstellen? Aaah, ein echtes Freudenfest. In diesem Augenblick sind Sie sogar glücklich. Stellen Sie sich jetzt vor, dass Sie zehn weitere Portionen von diesem Essen zu sich nehmen. Wie fühlen Sie sich? Wahrscheinlich erschaudern Sie bereits beim bloßen Gedanken daran.

Freude hat nichts mit Überfluss oder Übertreibungen zu tun. Es geht mehr darum, an allem Freude zu finden, was Sie tun. In unserem geschäftigen Leben eilen wir oft von einem Ereignis zum anderen, ohne uns die Zeit zu nehmen, es auszukosten, zu genießen und das größtmögliche Vergnügen daraus zu ziehen. Wenn Sie sich ansehen, was Ihnen in Ihrem Leben die meiste Freude gemacht hat, werden Sie vielleicht überrascht sein, dass es sich überwiegend um triviale und kleine Dinge handelt – ein Lächeln, ein Dankeschön, eine positive Rückmeldung. Damit wollen wir Ihnen nicht nahelegen, spartanisch oder puritanisch zu leben, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass es wichtig ist, all die kleinen Freuden des Lebens wahrzunehmen, die zu nachhaltigem Glück führen.

Manchmal sind wir so in unsere Arbeit vertieft oder so von Problemen und Pflichten überhäuft, dass wir vergessen, uns zwischendurch auch immer mal wieder etwas Erfreuliches zu gönnen. Nehmen Sie sich etwas Zeit und bauen Sie kleine Dinge in Ihren Alltag ein, die Ihnen Spaß machen, sei es eine richtig gute Tasse Kaffee oder ein interessantes Buch. Genießen Sie dieses Erlebnis. In Kapitel 6 finden Sie weitere Anregungen, wie Sie Freude in Ihr Leben bringen können.

Erfüllung finden

Die Erfüllung der eigenen Wünsche kann ein tolles Erlebnis sein. Auf der anderen Seite ist die menschliche Natur auch ein wenig verdreht. Die Fähigkeit, eine Belohnung aufzuschieben – für etwas zu arbeiten, ohne mittelfristig Ergebnisse zu sehen –, trägt dazu bei, dass Menschen erfolgreicher und zufriedener mit ihrem Leben sind. Etwas zu genießen, ohne etwas dafür tun zu müssen, mag zwar auf den ersten Blick attraktiv wirken, vermittelt aber eher das Gefühl, ein hilfloses Kind zu sein. Wenn wir wirkliches Glück erleben wollen, kommt es nicht nur darauf an, das Gefühl der momentanen Freude zu erleben, sondern auch darauf, nach weiteren Belohnungen zu streben.

Die Haltung gegenüber materiellem Besitz ist einer der Aspekte, die sich in unserer Gesellschaft innerhalb von nur ein oder zwei Generationen verändert haben. Die Eltern und Großeltern, die die Weltwirtschaftskrise oder den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben, waren an gewisse Entbehrungen gewöhnt. Ihre Kinder hatten es dann »noch nie so gut«, mussten aber dennoch für alle Annehmlichkeiten des Lebens erst einmal arbeiten. Heutzutage geht es in unserer Kultur nur noch um die sofortige Befriedigung aller Wünsche. Geld können sich auch viele Menschen leihen, die es sich eigentlich nicht leisten können und überdies weder zu arbeiten noch zu sparen gelernt haben, bis sie das bezahlen können, was sie haben wollen. Sie wollen ein neues Auto, ein Sofa, eine Designerhandtasche oder irgendetwas anderes? Greifen Sie jetzt zu! Dabei riskieren Sie, dass Sie nach dem Abklingen der ersten Erregung und der Anfangsfreude in Ihrer Begeisterung für das neu Erworbene nachlassen und das nächste Mal etwas Besseres – eine größere Erregung – haben müssen. Man spricht in diesem Zusammenhang von der hedonistischen Tretmühle: Das Gesetz des sich verringernden Gewinns besagt, dass man immer mehr dafür tun muss, um dasselbe Maß an Zufriedenheit zu erreichen. Das erhöht schließlich die Wahrscheinlichkeit, dass man letztlich unzufriedener wird.

Positive Eigenschaften erkennen

Peterson und Seligman nahmen das äußerst ambitionierte Projekt in Angriff, die menschlichen Stärken und Tugenden zu beschreiben und zu klassifizieren, die dazu beitrugen, den Menschen aufblühen zu lassen. Dabei zeichneten sich sechs Tugenden deutlich ab, die in allen Kulturen der Welt anerkannt und respektiert werden:

Weisheit und Wissen

Mut

Liebe (manchmal auch unter dem Begriff Menschlichkeit)

Gerechtigkeit

Mäßigung

Transzendenz

Überall auf der Welt können die meisten Menschen diese Eigenschaften erkennen. In Kapitel 7 gehen wir näher auf diese Stärken ein.

Es ist entscheidend, dass wir erkennen, wo unsere Stärken liegen, und alles in unserer Macht Stehende tun, diese Stärken Tag für Tag im Arbeitsleben und in unserer Freizeit zu nutzen. Unsere Schwächen führt uns das Leben oft in allen Einzelheiten vor Augen. Wir wissen meist genau, was wir nicht besonders gut können, und es kostet uns immens viel Zeit, Gedanken und Angst, unsere schlimmsten Schwächen nicht auffällig werden zu lassen. Wenn Sie herausfinden wollen, wie Sie Ihre Stärken umsetzen können, lesen Sie in Kapitel 4 nach, wie Sie in den Flow gelangen und Ihre Stärken in konstruktiverer Weise nutzen können.

Wie immer, gibt es auch hier Kritiker, die befürchten, dass wir uns nicht unseren Schwächen stellen, wenn wir all unsere Stärken kennen und uns auf sie konzentrieren. Das ist aber gar nicht der Fall. Die einzige Möglichkeit, Probleme irgendwelcher Art zu überwinden, ist die wirksamere Nutzung der eigenen Stärken.

Wenn Sie sich intensiver damit auseinandersetzen möchten, wie Sie sich zukünftig stärker auf Ihre Ressourcen konzentrieren können, um glücklicher und erfolgreicher zu werden, lesen Sie das Buch Meine Stärken entdecken und entwickeln für Dummies von Eva Kalbheim.

Positive Beziehungen aufbauen

Gute Beziehungen zu Familie, Freunden und Kollegen sind ein wichtiger Baustein eines gesunden und glücklichen Lebens. Beziehungen und Netzwerke immunisieren uns gegen Depressionen und Einsamkeit und tragen zu unserem Wohlbefinden bei. Das mag auf der Hand liegen und doch lassen Menschen oft zu, dass Beziehungen mangels Pflege verkümmern. Man zieht weg, ertrinkt in Arbeit oder lässt sich von den Angewohnheiten anderer nerven, und manövriert sich so schließlich in die Isolation. Sie werden feststellen, dass die Positive Psychologie sehr viel zur Bildung guter und dauerhafter Beziehungen und den sich daraus entwickelnden Unterstützungssystemen, die lebenslang Schutz bieten können, zu sagen hat. Die Kapitel 11 bis 13 beschäftigen sich näher mit verschiedenen Beziehungen im Laufe eines Lebens.

Positive Institutionen aufbauen

»Das größtmögliche Glück möglichst vieler ist das Fundament der Moral und der Gesetzgebung.«

Jeremy Bentham 1748 – 1832

»Jeder ist seines Glückes Schmied«, diese Redewendung kennen wir alle. Aber wie schafft man eine positive Gesellschaft mit all ihren Vorteilen für den Einzelnen und die Gemeinschaft insgesamt? Wenn wir alle unsere Lebensweise und unser Zusammenleben erheblich ändern, kann das den Ausschlag geben, unsere Institutionen zu beeinflussen. Man kann aber auch versuchen, die Institutionen von innen her zu verändern, damit sie zum Wohl aller Menschen wirken und arbeiten. Die Kapitel 7 und 8 beschäftigen sich mit dem positiven Denken in Organisationen und Institutionen.

Kommunale Gemeinden

Lord Richard Layard vom Centre for Economic Performance an der London School of Economics (LSE) hat herausgearbeitet, dass Menschen sich wesentlich wohler fühlen, wenn sie die Umstände beeinflussen können, die auf ihr Leben einwirken. Im Rahmen eines Projekts, das in drei verschiedenen Kommunen durchgeführt wurde – Manchester, Hertfortshire und South Tyneside –, untersuchten Lord Layard und sein Team positive Strategien für die folgenden Bereiche:

Emotionale Widerstandskraft bei 11- bis 13-Jährigen

Wohlbefinden älterer Menschen

Garantierte Lehrstellen

Partizipation von Bürgern in Wohnvierteln und Gemeinden

Kindererziehung

Der Abschlussbericht dieses wichtigen Projekts beschreibt die Partizipation in Wohnvierteln und Gemeinden und die Möglichkeiten, das Wohlbefinden der Bürger zu steigern.

Wenn Menschen in ihrer Gemeinde eine aktive Rolle übernehmen können und in ihrem Umfeld Verbesserungen erreichen können, dann profitieren sie davon. Anstatt nur das größtmögliche Glück für den Einzelnen anzupeilen, ist es möglich, mithilfe der Positiven Psychologie auch für die Gemeinschaft Gutes zu erreichen. Die wichtigsten Vorschläge in Lord Layards Bericht lauteten:

Die Bürger sollen die Möglichkeit erhalten, Entscheidungen mitzugestalten, die ihr Wohnviertel betreffen.

Es soll ein regelmäßiger Kontakt der Nachbarn untereinander gefördert werden.

Es soll das nötige Selbstvertrauen aufgebaut werden, das den Menschen ermöglicht, in ihren Wohnvierteln mehr selbst zu steuern.

Schulen

»Die schönste Zeit deines Lebens«, so preisen Erwachsene die Schulzeit mutlosen Schülern an. So sollte es natürlich auch sein. Allerdings haben viele Erwachsene ganz andere Erinnerungen an diese Phase ihres Lebens. Die Schulzeit könnte die Zeit sein, in der man seine Fähigkeiten ausreizen kann und der forschende Geist immer neue Gelegenheiten erhält, sich zu entfalten und zu entwickeln. Eine Zeit, in der das Gefühl für die eigenen Stärken wächst und gefördert wird und man zu verstehen beginnt, dass man viel erreichen kann, wenn man sich auf etwas konzentriert.

Wenn Sie jetzt innerlich »Ja, genau!« sagen, dann mag das daran liegen, dass diese Beschreibung nicht Ihrer eigenen Erfahrung entspricht. Möglicherweise hat Ihnen die Schule deutlich vor Augen geführt, was Sie nicht gut können – dass Sie »nicht mathematisch begabt« sind oder »für Tennis nicht geeignet« sind und dass es eine Überraschung wäre, wenn Sie es einmal zu irgendetwas bringen würden. Sicher, die fehlenden Ressourcen, die überfrachteten Stundenpläne und die ständigen Leistungsabfragen lassen sich nicht leugnen – all das setzt die Schulen massiv unter Druck. Trotzdem steht immer noch zu oft das Negative im Vordergrund. Wenn man mit erfolgreichen Erwachsenen ins Gespräch kommt, stellt sich oft heraus, dass ihr Selbstvertrauen nicht annähernd so groß ist, wie es sein sollte. Sie leben in ständiger Angst, dass jemand herausfinden könnte, dass sie in der Vergangenheit irgendeine Qualifikation nicht geschafft haben. Das macht deutlich, dass eine frühzeitige negative Ausrichtung stark nachwirkt und manche Menschen ein ganzes Leben lang begleitet.

Averil rief vor einiger Zeit ein Projekt im Bereich der Positiven Psychologie ins Leben, in dessen Rahmen Schulleiter versuchten, Grundsätze der Positiven Psychologie in die Schulpraxis umzusetzen. Die Schulleiter mussten feststellen, dass sie zuallererst das Lehrerkollegium und die Eltern überzeugen mussten, sich auf die Entwicklung der Stärken und einer optimistischeren Selbsteinschätzung der Kinder zu konzentrieren, bevor sie darangehen konnten, auf die Kinder einzuwirken.

Arbeitsplatz

Einen großen Teil unseres Lebens verbringen viele Menschen am Arbeitsplatz. Wie die Schulzeit trägt auch die Arbeitswelt viel zum Selbstwertgefühl und Wohlbefinden bei, wenn auch viele Menschen das nicht so wahrnehmen. Wir arbeiten besser, wenn wir positive Gefühle erleben, aber oft schlagen wir uns am Arbeitsplatz mit Ängsten, Unsicherheit und Selbstzweifeln herum.

Wie sieht ein gutes Unternehmen aus? Im jährlichen Rennen um das beste Unternehmen, für das man arbeiten kann, landen bestimmte Unternehmen immer wieder ganz vorn. W. L. Gore etwa, ein Hersteller von Stoffen und Materialien, die für Outdoor-Artikel verwendet werden, gehört zu diesen Unternehmen. Ein Sprecher erklärt das so:

»Wir sind erfolgreich, weil wir Mitarbeiter haben, die sich weiterentwickeln und in einem durch Freiheit und Vertrauen gekennzeichneten Umfeld forschen und lernen.«

Studien der Firma White Water Strategies, die Führungspersonal weiterbildet, zeigen:

Zwei Drittel der Mitarbeiter fühlen sich unterbewertet, wenn sie das Wort »Dankeschön« nicht oft genug von ihrem Arbeitgeber hören.

Nur ein Viertel der Mitarbeiter glaubt, dass sie am Arbeitsplatz ausreichend Lob erfahren, obwohl 72 Prozent der Mitarbeiter es für sehr wichtig halten, dass die Leistung am Arbeitsplatz gewürdigt wird.

Die Chefs in London danken ihren Mitarbeitern am häufigsten, wenn sie gut gearbeitet haben (30 Prozent).

In Schottland haben 39 Prozent der Mitarbeiter das Gefühl, dass ihnen nicht ausreichend gedankt wird.

Insgesamt halten es 72 Prozent der Mitarbeiter für wichtig, dass ihre Vorgesetzten sich persönlich bei ihnen bedanken.

Nur drei Prozent der Mitarbeiter geben an, dass es nicht wichtig sei, Danke zu sagen.

Es geht nicht darum, nett zu sein. Danke zu sagen zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Mitarbeiter beziehen ihre Motivation im Wesentlichen aus zwei Schlüsselbereichen: der finanziellen Entlohnung und einem angenehmen Arbeitsklima. Diese Analyse hat belegt, dass die angemessene Würdigung der Leistungen des Personals genauso hoch eingeschätzt wird wie eine Gehaltserhöhung von einem Prozent.

In einem positiven Arbeitsumfeld – in dem die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Arbeit anerkannt und ihre Stärken respektiert werden und Entwicklungsmöglichkeiten bestehen – werden die Mitarbeiter aufblühen. Das sind nur einige Faktoren, die ein gutes Unternehmen ausmachen. Wenn Sie sich für dieses Thema näher interessieren, sollten Sie die Kapitel 13 und 14 lesen.

Der Lohn Ihrer Mühen

Vielleicht drängen sich Ihnen momentan einige Fragen auf, etwa:

Das hört sich ja alles gut und schön an, aber was habe ich davon?

Warum sollte mich das kratzen?

Ist es nicht egoistisch, glücklich sein und aufblühen zu wollen?

Welche Anstrengungen muss ich unternehmen?

Was werde ich erreichen, wenn ich mich anstrenge?

Sie sollten sehr daran interessiert sein zu erfahren, was Sie und Ihre Mitmenschen damit anfangen können, weil die Vorteile außerordentlich groß und jede Mühe wert sind. Auch wenn Sie sich zunächst einmal fragen, was Sie davon haben, ist es in jedem Falle lohnenswert zu überlegen, was auch zu einem guten Familienleben, einem positiven Arbeitsumfeld und einer guten und sich entwickelnden Gemeinschaft beitragen kann.

Vom Positiven profitieren

Die Positive Psychologie funktioniert. Zu den Verbesserungen, die Sie für Ihr Leben erreichen können, zählen unter anderem:

Sie haben Tag für Tag mehr positive als negative Gefühle.

Sie sind zufrieden mit Ihrer Lebensweise.

Sie erkennen, dass Sie Stärken haben, und verstehen, wie Sie sie besser einsetzen können.

Sie haben die besten Chancen auf Gesundheit und Wohlbefinden.

Sie bauen für den Rest Ihres Lebens Widerstandskraft auf.

Sie sind in der Lage, sich voll in Aktivitäten einzubringen.

Sie entwickeln ein besseres Gefühl für den Sinn und die Ausrichtung Ihres Lebens.

Sie geben der Gemeinschaft etwas zurück.

Wenn Sie irgendetwas auf dieser Liste anspricht, lesen Sie weiter und, was noch wichtiger ist, probieren Sie es aus!

Wenn Sie sicherstellen wollen, dass Sie wirklich weiterlesen wollen, sollten Sie überprüfen, ob irgendetwas in den folgenden Abschnitten wichtig für Sie ist.

Sich um Gesundheit bemühen

Optimisten haben bessere Chancen, gesund zu bleiben. Studien haben bewiesen, dass Optimisten bei lebensbedrohlichen Erkrankungen später Symptome entwickeln und eine längere Lebenserwartung haben als Pessimisten. Das erklärt sich zu einem großen Teil aus den Auswirkungen einer positiven Grundhaltung auf das Verhalten. Optimisten sind eher bereit, es mit einer oder mehreren vorgeschlagenen Behandlungsmethoden zu versuchen, während Pessimisten eher aufgeben, weil sie denken, dass es doch keinen Zweck hat. Positivere Menschen haben meist besser entwickelte soziale Netzwerke, die ihnen helfen, die schlimmsten Phasen einer Erkrankung oder einer Behandlung zu überstehen. Möglicherweise gibt es sogar eine direkte physiologische Verbindung, die den Krankheitsfortschritt verlangsamt, aber das ist noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt. In Kapitel 9 können Sie nachlesen, was Sie für Ihre Gesundheit tun können.

Ein lebenswertes Leben leben

Es geht nicht um die Befriedigung einer Genusssucht oder darum, auf Kosten anderer Menschen glücklich zu werden. Es geht um den Aufbau eines sich lebendig entwickelnden Lebens, bei dem man täglich wächst, eine Vielzahl verschiedener starker und produktiver Beziehungen knüpft und auf andere Menschen, Gemeinschaften und Institutionen einwirkt.

Den nächsten Schritt machen

Aus welchem Grund auch immer Sie sich zunächst für die Positive Psychologie interessiert haben, Sie finden in diesem Buch viele brauchbare Konzepte und Ideen. Fangen Sie mit dem Lesen an, wo immer Sie mögen, und finden Sie heraus, wo und wie man nach den Erkenntnissen der Positiven Psychologie die besten Dinge des Lebens findet – Glück und Erfüllung.

Kapitel 2

Warum es eine gute Idee ist, gesund, guter Dinge und glücklich zu sein

IN DIESEM KAPITEL

Gesund seinDas Leben genießenGlücklich werden

Gesund und glücklich zu sein ist eines der wünschenswertesten und am weitesten verbreiteten Ziele im Leben. Viele Menschen geben sich die größte Mühe, gesunde Lebensgewohnheiten zu pflegen, in der Hoffnung damit ihr Wohlbefinden sicherzustellen. Dazu gehört unter anderem eine vernünftige Ernährung und regelmäßiger Sport. Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Positive Psychologie – Optimismus und die Entwicklung einer positiven Lebensperspektive – im Hinblick auf eine gesunde geistige und körperliche Existenz und ein längeres Leben.

Fitnessstudios und Personal Trainer sind gut im Geschäft, und auf fast allen Fernsehkanälen und bei Social Media findet man Beiträge, die gesundes Einkaufen und Kochen thematisieren. Selten jedoch wird in Zusammenhang mit einer gesunden Lebensweise die Rolle des Glücks erwähnt oder hinterfragt, obwohl doch Glück und Optimismus viel dazu beitragen, Stress zu reduzieren, und sich überaus vorteilhaft auf unseren Alltag auswirken. Davon sind Sie nicht überzeugt? Lesen Sie weiter.

Gesundheit trägt Früchte

Mehrere bekannte Studien belegen eine deutliche Verbindung zwischen einer positiven Grundhaltung und messbaren Gesundheitsvorteilen. Wenn sich glückliche Menschen als gesünder bezeichnen, liegt das daran, dass sie objektiv gesünder sind, und nicht etwa daran, dass sie ihre Gesundheit positiver betrachten.

Die gemeine Erkältung?

Der Wissenschaftler Sheldon Cohen begab sich mit einer Gruppe Testpersonen in ein Hotel und untersuchte sie erst einmal gründlich von Kopf bis Fuß. Darüber hinaus erfasste er auch Faktoren wie Glück und positive Einstellung. Bei der Frage nach ihrer Gesundheit stellte Cohen fest, dass positiv eingestellte Menschen in gesünderen Begriffen über sich selbst sprachen als negativ eingestellte.

Alle Testpersonen der Gruppe hatten die gleichen Bedingungen – Luftqualität, Ernährung und Aktivitäten wurden kontrolliert. Dann wurde die ganze Gruppe mit einem verbreiteten Erkältungsvirus infiziert.

Täglich wurde die körperliche Gesundheit der Teilnehmer eingehend überprüft. Cohen fand heraus, dass die Probanden, die bei den positiven Gefühlen höhere Werte verzeichnet hatten, in geringerer Zahl von dem Virus beeinträchtigt wurden. Bei denen, die es dennoch erwischte, traten weniger und leichtere Symptome auf. Die glücklicheren Teilnehmer berichteten von weniger Symptomen und zeigten weniger objektiv messbare Zeichen einer Erkrankung (Verschleimung und so weiter). Insgesamt lässt sich sagen, dass es nicht verwundert, wenn glückliche Menschen sich als gesünder bezeichnen – sie sind objektiv gesünder.

Emotionale Reaktionen wirken sich im Guten wie im Schlechten auf unseren Körper aus. Ihre Gefühle wirken auf Ihr vegetatives