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Praxisbuch: Besondere Stillsituationen E-Book

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Beschreibung

<p><strong>Das große Stillbuch des Deutschen Hebammenverbandes</strong></p> <p>Die Stillberatung besonderer Mutter-Kind-Paare stellt für Hebammen häufig eine große Herausforderung dar. Profitieren Sie von den langjährigen Erfahrungen der Stillexpertinnen des Deutschen Hebammenverbandes (DHV e.V.). <br />Sie vermitteln ihr Wissen, wichtige Hintergrundinformationen und geben Praxistipps, für alle besonders problemanfälligen Stillsituationen.</p> <p>Der Schwerpunkt liegt auf den Problemfällen und besonderen Stillsituationen:</p> <ul> <li>Besondere Kinder (z.B. Stillen von Kindern mit neurologischen Beeinträchtigungen)</li> <li>Besondere Mütter (z.B. Stillen bei Infektionskrankheiten der Mutter) </li> <li>Besondere Stillprobleme (z.B. Brustverweigerung und Stillstreik) </li> <li>Besondere Situationen (z.B. Stillen in einer erneuten Schwangerschaft und Tandemstillen)</li> </ul> <p>Nutzen Sie die Vielfalt an Erfahrungen und das Wissen der Autorinnen, um sich Anregungen für Ihren Arbeitsalltag zu holen.</p>

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Veröffentlichungsjahr: 2021

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Praxisbuch: Besondere Stillsituationen

Deutscher Hebammenverband e.V.

Renate Egelkraut, Hella R. Köster, Astrid Kruid, Ute Lange, Ingrid Lohmann, Angela Nieting, Angela Schönfeldt, Hildegard Schüllner, Christiane Schwarz, Antje Tiessen, Dörte Freisburger, Jule Friedrich, Sabine Friese-Berg, Regine Gresens, Karola Grüsgen, Edeltraut Hertel, Jennifer Jaque-Rodney, Christiane Knoop

2. Auflage

109 Abbildungen

Vorwort

Stillen ist die natürliche Ernährung des Säuglings und mehr noch, Stillen ist Nähe, Geborgenheit, Sicherheit, Bindung und Gesundheit für Mutter und Kind. Stillen soll in unserer hoch entwickelten Kultur selbstverständliche Unterstützung erfahren. Stillen ist besonders, denn jedes Mutter-Kind-Paar ist besonders und einmalig. Jedes Mutter-Kind-Paar braucht eine besondere Betreuung, eine besondere Beratung, eine besondere Unterstützung, um seinen Weg zu finden hin zu einer gelungenen Stillbeziehung.

In den vergangenen Jahrzehnten ist das Wissen über das Stillen und die Forschung zum Thema von einem dünnen Rinnsal zu einer Flut angewachsen, die kaum noch überschaubar ist. Deutlich wird daran vor allem, dass Stillen und Muttermilch ein Thema sind so komplex, so umfassend und vielfältig wie das Leben selbst.

Für Hebammen ist Stillberatung, neben der Geburtshilfe, einer der wichtigsten originären Tätigkeitsbereiche. Jede Hebamme soll in der Lage sein, auch besondere Stillsituationen zu begleiten. Diese Kompetenz gehört traditionell zum Berufsbild der Hebamme und ist heute so aktuell und wichtig wie vor Zeiten.

Die Stillberatung besonderer Mutter-Kind-Paare stellt für Hebammen eine große Herausforderung dar, eine Herausforderung an ihre Fachkompetenz, zusammengesetzt aus Wissen, Fortbildung und Erfahrung, und eine Herausforderung an ihre Schlüsselqualifikationen, ihre Fähigkeit, Wissen und Rat so zu vermitteln, dass sie gehört, verstanden, umgesetzt werden und die bestmögliche Wirkung haben. Dazu gehört neben dem ganz speziellen Fachwissen über das Stillen, neben Erfahrung, die mit den Jahren wächst, Einfühlungsvermögen, Empathie und die Kunst, das Problem zu erkennen und die Stillende im Finden ihrer individuellen Lösung zu beraten und zu unterstützen.

In der Hebammenausbildung erfährt das Thema Stillen kaum die notwendige Aufmerksamkeit. Es wird in wenigen Stunden abgehandelt und umfasst bestenfalls die wichtigsten Wissensinhalte. Besondere Stillsituationen finden selten Raum.

Umso mehr möchte ich jede Hebamme ermutigen, sich zu trauen und Frauen in besonderen Situationen zu beraten. Gerade für diese Stillbeziehungen sind Muttermilch und Stillen für Mutter und Kind besonders wichtig, denn sie ermöglichen der Mutter, trotz vielfältiger Probleme eine liebevolle und entspannte Zeit im nahen Kontakt mit ihrem Kind zu verbringen. Und sie ermöglichen dem Kind, die Nähe zu seiner Mutter zu erleben, die jedes Baby viele Stunden täglich braucht.

Dieses Buch ist eine Hilfe für Hebammen, nicht alltäglichen Stillsituationen zu begegnen. Es macht Mut, auch nicht alltägliche und unbekannte Situationen zu begleiten. Seine Lektüre trägt, genauso wie der Austausch mit Kolleginnen, wie die Teilnahme an Qualitätszirkeln und an Fortbildungen zu den unterschiedlichsten Stillthemen, dazu bei, dass Mütter eine gute Stillzeit erleben und dass Babys Muttermilch bekommen.

Berlin, im Oktober 2011Lisa FehrenbachBeauftragte für Stillen & ErnährungDeutscher Hebammenverband

Danke!

Die Autorinnen und der Deutsche Hebammenverband e. V. danken allen Stillexpertinnen, die Fotos oder Praxistipps zu diesem Buch beigesteuert haben.

Insbesondere danken wir herzlich

Antje Kehrbach, BremenLisa Fehrenbach, BerlinWilma Dubois, BonnProf. Dr. Claudia Hellmers, OsnabrückAnke Herrmann, MagdeburgErika Nehlsen, Porta WestfalicaAnnika und Elke Sporleder, HannoverAnne Thüning, WuppertalAngela Wehr, DortmundMichaela Wohlleber, Bergisch Gladbach

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Vorwort

Danke!

Teil I 

1 Die Bedeutung des Stillens

1.1 Stillen – natürlich und doch nicht selbstverständlich

1.1.1 Stillen in Deutschland

1.1.2 Praktische Stillempfehlung

1.1.3 Stilldauer

1.1.4 Die Stillentscheidung der Mutter

1.2 Auswirkungen des Stillens auf Mutter und Kind

1.2.1 Schutz vor Erkrankungen

1.2.2 Stillen und Plötzlicher Säuglingstod (SIDS)

1.2.3 Stillen und Übergewicht bei Kindern

1.2.4 Vorteile für die Gesundheit der Mutter

1.2.5 Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung

1.2.6 Literatur

2 Stillpositionen und korrekte Stilltechnik

2.1 Grundbegriffe und wichtige Techniken zur Unterstützung des Stillens

2.1.1 C-Griff

2.1.2 Zigarettengriff

2.1.3 Brustkompression

2.1.4 Brustmassage

2.1.5 Handentleerung

2.1.6 Milchtransfer

2.1.7 Nutritives Saugen

2.1.8 Non-nutritives Saugen

2.1.9 DanCer-Griff

2.1.10 Saugschluss lösen

2.2 Stillpositionen

2.2.1 Wiegegriff

2.2.2 Modifizierter Wiegegriff (Kreuzgriff)

2.2.3 Wiegegriff, halbsitzend

2.2.4 Rückengriff (Football-Hold)

2.2.5 Rückengriff, modifiziert

2.2.6 Rückengriff, halbsitzend

2.2.7 Stillen in Seitenlage

2.2.8 Stillen in Seitenlage, Variante 1

2.2.9 Stillen in Seitenlage, Variante 2

2.2.10 Stillen in Seitenlage, Variante 3

2.2.11 Stillen in Rückenlage

2.2.12 Australia-Haltung

2.2.13 Hoppe-Reiter-Sitz

2.2.14 Stillen im Vierfüßler-Stand oder im Knie-Ellenbogen-Stand

2.2.15 Stillen im Stehen

2.2.16 Stillen unterwegs und in der Tragehilfe

2.3 Stillsignale und Unruhephasen des Kindes

2.3.1 Frühe Stillsignale/Hungerzeichen des Neugeborenen

2.3.2 Unruhephasen, Wachstums-/Entwicklungsschübe

2.4 Angeborene Reflexe des reifen und gesunden Neugeborenen

2.5 Saugtypen

2.5.1 Barrakuda

2.5.2 Erfolgloser Hektiker

2.5.3 Zauderer

2.5.4 Feinschmecker und Genießer

2.5.5 Träumer

2.6 Das korrekte Erfassen der Brust

2.7 Eine ungünstig erfasste Brust erkennen

2.7.1 Das Kind kann den Mund nicht weit genug öffnen

2.7.2 Schmerzen beim Anlegen

2.7.3 Eingezogene Lippen

2.7.4 Schmatzen, Klicken oder Schnalzen

2.7.5 Grübchen/Einziehungen in den Wangen (= Strohhalmsaugen)

2.7.6 „Knubbeln“

2.7.7 Saugverwirrung

2.8 Die korrekte Saug- und Zungentechnik des Kindes

2.8.1 Saugmuster

2.9 Saugschwierigkeiten

2.9.1 Anhaltende Schmerzen oder wunde Mamillen trotz schön aufgestülpten Lippen und guter Stillposition

2.9.2 Babys, die „klemmen/beißen“

2.9.3 Nuckeln und Schläfrigkeit

2.9.4 Wecktechniken

2.9.5 Saugschwäche und „Trinkfaulheit“

2.9.6 Weitere Ursachen

2.10 Zungenform und Zungentechnik

2.10.1 Ungünstige Zungenform

2.10.2 Ungünstige Zungentechnik

2.10.3 Zusammenfassung

2.11 Allgemeine Ratschläge für die Stillberatung

2.11.1 Literatur

Teil II Besondere Kinder

3 Stillen von Frühgeborenen

3.1 Stillen von kleinen Frühgeborenen

3.1.1 Anamnese

3.1.2 Konsequenzen für das Stillen

3.1.3 Ernährungsbedarf

3.1.4 Nahrungsaufbau

3.1.5 Aufbau der Milchbildung

3.1.6 Stillverhalten

3.1.7 Was braucht die stillende Mutter?

3.1.8 Was braucht das gestillte Kind?

3.1.9 Praktische Tipps für die Stillberatung

3.2 Stillen von späten Frühgeborenen

3.2.1 Anamnese

3.2.2 Konsequenzen für das Stillen

3.2.3 Was braucht die stillende Mutter?

3.2.4 Was braucht das gestillte Kind?

3.2.5 Praktische Tipps für die Stillberatung

3.2.6 Literatur

4 Stillen nach Kaiserschnitt

4.1 Bonding und Stillbeginn

4.1.1 Bedingungen bei und nach einem Kaiserschnitt

4.2 Bindungsförderung im OP

4.3 Postoperative Phase

4.3.1 Frühes Wochenbett

4.3.2 Familienzimmer

4.4 Praktische Tipps für die Stillberatung

4.4.1 Stillpositionen

4.4.2 Abpumpen

4.4.3 Rebonding mit Baderitual

4.4.4 Spätes Wochenbett

4.4.5 Literatur

5 Stillen von Zwillingen und Mehrlingen

5.1 Beratungsthemen

5.1.1 Ernährungsberatung

5.1.2 Planung der Alltagssituationen

5.1.3 Wahl der Klinik

5.1.4 Geburtsvorbereitungskurs

5.1.5 Individuelle Beratung

5.1.6 Vorbereitung auf das Stillen

5.2 Erstes Anlegen nach der Geburt

5.3 Frühes Wochenbett

5.4 Beide Kinder sind reif geboren und bleiben bei der Mutter

5.4.1 Alternierendes Stillen

5.4.2 Gleichzeitiges Stillen

5.4.3 Das nächtliche Stillen

5.4.4 Stillpositionen

5.5 Stillen eines reifen, aber saugschwachen Kindes

5.5.1 Zusätzliche Gabe von Flüssigkeit

5.6 Ein Kind wird in die Kinderklinik verlegt

5.7 Von der Klinik nach Hause

5.8 Stillen von Drillingen und Mehrlingen

5.8.1 Literatur

6 Stillen von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten

6.1 Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Spalten

6.1.1 Spaltformen

6.1.2 Häufigkeit

6.1.3 Pathogenese

6.1.4 Diagnostik

6.2 Welche Konsequenzen haben LKG-Spalten für das Stillen?

6.3 Beratung in der Schwangerschaft

6.3.1 Erstes Beratungsgespräch

6.3.2 Zweites Beratungsgespräch

6.3.3 Drittes Beratungsgespräch

6.4 Praktische Tipps für die Stillberatung bei Kindern mit LKG-Spalten

6.4.1 Erstes Stillen

6.4.2 Frühes Wochenbett

6.4.3 Hebammenbetreuung im ersten Lebensjahr

6.5 Operative Behandlungskonzepte

6.5.1 Lippenspalten

6.5.2 Lippen-Kiefer-Spalten

6.5.3 Einseitige Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten

6.5.4 Doppelseitige Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten

6.5.5 Pierre-Robin-Sequenz

6.5.6 Das Basler Konzept

6.5.7 Literatur

7 Stillen bei einem verkürzten Zungenbändchen

7.1 Das verkürzte Zungenbändchen

7.1.1 Anatomie und Physiologie

7.1.2 Erkennen und Beurteilen eines verkürzten Zungenbändchens

7.2 Konsequenzen für das Stillen

7.3 Praktische Tipps für die Stillberatung

7.4 Therapiemöglichkeiten

7.4.1 Literatur

8 Stillen von Kindern mit KiSS-Syndrom

8.1 Das KiSS-Syndrom

8.1.1 Symptome

8.1.2 Anatomische und physiologische Grundlagen

8.1.3 Therapiemöglichkeiten

8.2 Für die Stillberatung relevante Frühsymptome

8.3 Praktische Tipps für die Stillberatung

8.3.1 Wie tragen die Eltern das Kind?

8.3.2 Hat das Kind eine Lieblingsseite oder Lieblingsbrust?

8.3.3 Kann die Mutter das Kind in jeder Stillposition anlegen?

8.3.4 Bewegt das Kind seine Arme und Beine symmetrisch?

8.3.5 Kann das Kind auf beiden Seiten guten Blickkontakt aufnehmen?

8.3.6 Kann das Kind einen guten Saugschluss herstellen?

8.3.7 Ist das Kind nach dem Stillen entspannt oder bleibt es unruhig?

8.3.8 Zeigt das Kind Zeichen einer Überstimulation des Sympathikus?

8.3.9 Literatur

9 Stillen von Kindern mit angeborenem Herzfehler

9.1 Angeborene Herzfehler

9.1.1 Symptome und Diagnostik

9.2 Welche Konsequenzen hat ein angeborener Herzfehler für das Stillen?

9.2.1 Bedeutung des Stillens

9.2.2 Vorbehalte gegen das Stillen bei angeborenen Herzfehlern

9.2.3 Mögliche Schwierigkeiten beim Stillen

9.3 Was braucht die stillende Mutter?

9.4 Was braucht das gestillte Kind?

9.5 Praktische Tipps für die Stillberatung

9.5.1 Aufbau und Aufrechterhaltung der Laktation

9.5.2 Keimarmes Gewinnen und Sammeln von Muttermilch

9.5.3 Vermeiden von Infektionen

9.5.4 Reduktion der kardialen Belastung beim Stillen

9.5.5 Steigerung der Kalorienzufuhr an der Brust

9.5.6 Regulation der Flüssigkeitszufuhr

9.5.7 Prä- und postoperative Nüchternheit

9.5.8 Literatur

10 Stillen von Kindern mit neurologischen Beeinträchtigungen

10.1 Neurologische Beeinträchtigungen im Säuglingsalter

10.1.1 Symptome und Diagnostik

10.1.2 Prognose zerebraler Schädigungen

10.2 Anamnese

10.2.1 Kind mit einer neurologischen Krankheitsdiagnose

10.2.2 Kind mit einer neurologischen Auffälligkeit

10.2.3 Differenzialdiagnose: Krankheiten und Erschwernisse

10.3 Welche Konsequenzen haben neurologische Beeinträchtigungen für das Stillen?

10.3.1 Verhaltensauffälligkeiten beim Stillen

10.3.2 Frühe Saug- und Trinkstörung als prognostisches Kriterium

10.3.3 Stillen als Therapie

10.4 Was braucht die stillende Mutter?

10.5 Was braucht das gestillte Kind?

10.6 Praktische Tipps für die Stillberatung

10.6.1 Hypotone Kinder

10.6.2 Hypertone Kinder

10.6.3 Literatur

11 Stillen von Kindern mit Down-Syndrom

11.1 Down-Syndrom

11.2 Die Ausgangssituation bei der Stillberatung

11.3 Vorteile des Stillens für das Kind

11.4 Besonderheiten des Kindes, die das Stillen erschweren

11.5 Praktische Tipps für die Stillberatung

11.5.1 Mögliche Hilfsmittel

11.5.2 Einen Beginn begleiten

11.5.3 Literatur

12 Abstillen nach Totgeburt und SUID

12.1 Abstillen ohne Medikamente

12.2 Abstillen mit Medikamenten

12.3 Praktische Empfehlungen für die Hebamme

12.3.1 Literatur

Teil III Besondere Mütter

13 Stillen und Rauchen

13.1 Die Größenordnung des Problems

13.1.1 Wenn Kinder mitrauchen müssen

13.2 Was passiert beim Rauchen?

13.2.1 Passivrauch

13.2.2 Transfer in die Muttermilch

13.3 Auswirkungen des Rauchens

13.3.1 Milchmenge und Milchfluss

13.3.2 Stilldauer

13.3.3 Unspezifische Wirkungen auf Säuglinge, Kleinkinder und ältere Kinder

13.3.4 Spezifische Erkrankungen bei Säuglingen rauchender Mütter

13.3.5 Psychische Beeinträchtigungen

13.3.6 Sudden Infant Death

13.4 Möglichkeiten zur Unterstützung des Rauchverzichts

13.4.1 Modellprojekte

13.4.2 Nikotinersatztherapie

13.4.3 Broschüren und Infomaterial

13.4.4 Praktische Tipps für die Beratung der Frauen

13.5 Empfehlungen für Raucherinnen, die stillen

13.5.1 Literatur

14 Stillen nach sexueller Traumatisierung und Gewalterlebnissen

14.1 Gewalt gegen Frauen und Mädchen

14.1.1 Prävalenz von Gewalt gegen Frauen

14.2 Gesundheitliche und psychosoziale Folgen

14.2.1 Psychische Folgen

14.2.2 Posttraumatische Belastungsreaktion

14.3 Überlebensstrategien gewaltbetroffener Frauen

14.4 Auswirkungen auf die reproduktive Lebensphase

14.5 Auslösereize für Erinnerungen

14.6 Fragen nach Gewalt als Teil der Anamnese?

14.7 Auswirkungen auf das Stillen

14.7.1 Unkontrollierbare Erinnerungen

14.7.2 Beeinträchtigtes Selbstwertgefühl

14.7.3 Emotionaler Stress

14.7.4 Schwierigkeiten beim Umgang mit anderen Menschen

14.7.5 Anfälligkeit für ein gesundheitsgefährdendes Verhalten

14.7.6 Literatur

15 Stillen bei psychischen Störungen der Mutter

15.1 Psychische Störungen vor der Geburt

15.1.1 Pränatale Depressionen und Angststörungen

15.1.2 Persönlichkeitsstörungen

15.2 Psychische Störungen nach der Geburt

15.2.1 „Heultage“ oder Baby-Blues

15.2.2 Postpartale Depression

15.2.3 Posttraumatische Belastungsstörung

15.2.4 Postpartale Psychose

15.2.5 Angst- und Zwangserkrankungen

15.3 Anamnese

15.3.1 In der Schwangerschaft und beim Erstkontakt

15.3.2 Nach der Geburt

15.4 Konsequenzen für das Stillen

15.5 Was braucht die stillende Mutter?

15.5.1 Präventionsmaßnahmen in der Schwangerschaft

15.5.2 Unterstützung des Stillbeginns

15.5.3 Förderung des Nachtschlafs

15.5.4 Psychotherapie

15.5.5 Psychopharmakotherapie

15.5.6 Alternative Therapien

15.5.7 Abstillen

15.6 Was braucht das gestillte Kind?

15.7 Praktische Tipps für die Betreuung

15.7.1 Literatur

16 Stillen bei adipösen Frauen

16.1 Fettsucht (Adipositas) und Esssucht

16.2 Konsequenzen für das Stillen

16.3 Was braucht die stillende Mutter?

16.3.1 Vorbereitung auf das Stillen

16.3.2 Information und Anleitung

16.3.3 Stillprotokoll führen

16.3.4 Stillpositionen

16.3.5 Flache Brustwarzen

16.3.6 Zum Saugen anregen

16.3.7 Abpumpen

16.3.8 Still-BH und Kleidung

16.3.9 Hautveränderungen

16.4 Ernährungsberatung

16.4.1 Beratungsangebote

16.5 Was braucht das gestillte Kind?

16.5.1 Literatur

17 Magersucht und Bulimie

17.1 Magersucht (Anorexia nervosa)

17.2 Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa)

17.3 Anamnese

17.4 Konsequenzen für das Stillen

17.5 Was braucht die stillende Mutter?

17.5.1 Intensive Unterstützung des Stillbeginns

17.5.2 Unzureichende Milchmenge

17.5.3 Stress abbauen

17.5.4 Förderung der Mutter-Kind-Bindung

17.5.5 Vermittlung an andere Fachleute

17.5.6 Abstillen

17.6 Was braucht das gestillte Kind?

17.6.1 Literatur

18 Stillen und Drogenabhängigkeit

18.1 Sucht und Suchtmittel

18.2 Stillen und Bindung

18.3 Voraussetzungen für eine Begleitung

18.3.1 Möglichst früher Beginn

18.3.2 Die gesamte familiäre Situation berücksichtigen

18.4 Schwangeren-und Geburtsbegleitung

18.5 Kooperation im Helfernetz

18.6 Stillen und Substitution

18.7 Neonatales Entzugssyndrom

18.8 Hepatitis C und Stillen

18.9 HIV und Stillen

18.9.1 Literatur

19 Stillen und Alkoholabhängigkeit

19.1 Alkohol und seine Wirkung auf das ungeborene Kind

19.2 Anamnese: „Wie spreche ich ‚es‘ an?“

19.3 Alkohol und Stillen

19.3.1 Literatur

20 Stillen bei Infektionskrankheiten der Mutter

20.1 Schutzfaktoren des Kindes bei mütterlichen Infektionskrankheiten

20.2 Konsequenzen für das Stillen?

20.3 Was braucht die stillende Mutter?

20.4 Was braucht das gestillte Kind?

20.5 Infektionsprophylaxe

20.5.1 Allgemeine Hygieneregeln

20.5.2 Vermeidung von fäkal-oraler Übertragung

20.6 Durchführung einer vorübergehenden Stillpause

20.7 Medikamentöse Therapien in der Stillzeit

20.8 Vorübergehende räumliche Trennung von Mutter und Kind

20.9 Abstillen bei Kontraindikation oder Abstillwunsch der Mutter

20.10 Pasteurisation von Muttermilch

20.11 Impfungen der Mutter

20.11.1 Literatur

21 Stillen bei multipler Sklerose

21.1 Multiple Sklerose

21.2 Auswirkungen einer Schwangerschaft und Geburt

21.3 Anamnese: Die wichtigsten Fragen zum Stillen bei MS

21.4 Konsequenzen für das Stillen

21.5 Was braucht die stillende Mutter?

21.6 Was braucht das gestillte Kind?

21.6.1 Literatur

22 Stillen bei besonderen Brust- und Mamillenformen

22.1 Untersuchung der Brust

22.1.1 Brustgröße

22.1.2 Brustformen

22.1.3 Akzessorisches Drüsengewebe

22.1.4 Symmetrie

22.1.5 Konsistenz des Gewebes

22.1.6 Beurteilung der Mamillen

22.2 Stillberatung bei großen Brüsten

22.2.1 Beratung in der Schwangerschaft

22.2.2 Geeignete Stillpositionen

22.2.3 Milchstau

22.3 Stillberatung bei tubulären oder unterschiedlich großen Brüsten

22.4 Stillberatung bei invertierten oder flachen Mamillen

22.4.1 Stillhilfsmittel bei flachen oder invertierten Mamillen

22.4.2 Weniger geeignete Hilfsmittel

22.4.3 Häufige Komplikationen

22.5 Stillen bei besonders großen oder kleinen Mamillen

22.6 Stillen bei geteilter oder doppelter Mamille

22.6.1 Literatur

23 Stillen nach Brustoperationen

23.1 Brustvergrößerung

23.1.1 Schnittführung und Operationstechniken

23.1.2 Implantate

23.2 Brustverkleinerung

23.2.1 Operationstechniken

23.3 Bruststraffung

23.4 Biopsien und andere Brustoperationen

23.5 Piercings

23.6 Stillberatung nach Brustoperationen

23.6.1 Beratung in der Schwangerschaft

23.6.2 Unterstützung des Stillbeginns

23.6.3 Häufige Stillprobleme nach Brustoperationen

23.6.4 Unzureichende Milchbildung

23.6.5 Literatur

24 Stillen bei Brustkrebs

24.1 Mammakarzinom

24.1.1 Fakten und Zahlen

24.1.2 Risikofaktoren

24.1.3 Symptome

24.2 Vorsorgeuntersuchungen und Diagnoseverfahren

24.2.1 Bildgebende Verfahren

24.2.2 Diagnostik in Schwangerschaft und Stillzeit

24.2.3 Biopsie

24.3 Krankheitsverlauf und Prognose

24.3.1 Besonderheiten in Schwangerschaft und Stillzeit

24.4 Therapiemöglichkeiten

24.4.1 Operative Therapie

24.4.2 Chemotherapie

24.4.3 Antihormonelle Therapie

24.4.4 Antikörper

24.4.5 Strahlentherapie

24.4.6 Nachsorge

24.4.7 Therapie in der Schwangerschaft

24.4.8 Therapie in der Stillzeit

24.5 Stillen nach der Brustkrebserkrankung

24.5.1 Beratung in der Schwangerschaft

24.5.2 Stillmanagement

24.5.3 Literatur

Teil IV Besondere Stillprobleme

25 Wunde Brustwarzen

25.1 Auffälligkeiten im Bereich der Mamille und Areola

25.2 Mögliche Ursachen

25.3 Anamnese und Inspektion

25.3.1 Anamnese

25.3.2 Inspektion und Untersuchung der Brust

25.3.3 Beobachtung und Untersuchung des Kindes

25.3.4 Beobachtung einer Stillmahlzeit

25.4 Therapiemöglichkeiten

25.4.1 Vor dem Anlegen

25.4.2 Während der Stillmahlzeit

25.4.3 Nach dem Stillen

25.4.4 Stillhütchen und Stillpause durch Abpumpen

25.5 Praktische Tipps für besondere Fälle

25.5.1 Saugbläschen, Blutbläschen, Fissuren

25.5.2 Flachgequetschte Mamille mit blutleeren Rändern

25.5.3 Rote oder blutende Mamillenläsion

25.5.4 Rhagaden und blutende Mamillenspitze mit Epithelablösung

25.5.5 Fissuren und Rhagaden am Mamillenansatz

25.5.6 Hautabschürfungen

25.5.7 Prall gefüllte Brüste

25.5.8 Fettpfropf

25.5.9 Milchbläschen

25.5.10 Ekzeme

25.5.11 Saugschwache Kinder

25.5.12 Saugtypen

25.5.13 Soor

25.5.14 Auffälligkeiten von Zunge, Lippen und Gaumen

25.5.15 Schiefer Mund

25.5.16 Mundöffnung nicht weit genug

25.5.17 Fliehendes Kinn, zurückgezogener Unterkiefer

25.5.18 Kindliche Asymmetrien

25.5.19 Gastroösophagealer Reflux (GÖR)

25.5.20 Angeborene Zähnchen

25.6 Schmerzzeitpunkt, Schmerzort und Schmerzart

25.6.1 Schmerzzeitpunkt

25.6.2 Schmerzort

25.6.3 Schmerzart

25.7 Mögliche Folgen

25.7.1 Erhöhtes Mastitisrisiko

25.7.2 Vorzeitiges Abstillen

25.8 Präventionsmöglichkeiten

25.9 Was braucht die stillende Mutter?

25.10 Was braucht das gestillte Kind?

25.10.1 Literatur

26 Weiße Mamille

26.1 Kompression der Mamille

26.2 Vasospasmus (Gefäßkrampf)

26.2.1 Reaktiver Vasospasmus

26.2.2 Raynaud-Phänomen

26.3 Anamnese und Diagnostik

26.4 Konsequenzen für das Stillen

26.5 Praktische Tipps für die Stillberatung

26.6 Medikamentöse Behandlung

26.6.1 Literatur

27 Brustsoor

27.1 Candidamykose (Soor)

27.2 Anamnese

27.3 Symptome

27.4 Diagnostik und Differenzialdiagnosen

27.5 Therapiemöglichkeiten

27.5.1 Allgemeine Maßnahmen bei Brustsoor

27.5.2 Medikamentöse Therapie bei Soor der Mamillen

27.5.3 Medikamentöse Therapie bei Soor der Milchgänge

27.5.4 Literatur

28 Verstärkter initialer Milcheinschuss

28.1 Physiologische Grundlagen und Symptome

28.2 Mögliche Ursachen

28.3 Anamnese und Beobachtung

28.4 Konsequenzen für das Stillen

28.5 Praktische Tipps für die Stillberatung

28.5.1 Vor dem Stillen

28.5.2 Stillmanagement

28.5.3 Nach dem Stillen

28.5.4 Massagetechniken

28.5.5 Vorbeugende Maßnahmen

29 Milchstau

29.1 Symptome

29.2 Mögliche Ursachen

29.3 Sonderform: Fieberhafter Milchstau (Stauungsmastitis)

29.4 Anamnese

29.5 Konsequenzen für das Stillen

29.5.1 Was braucht die stillende Mutter?

29.5.2 Stillmanagement

29.5.3 Massagetechniken

29.5.4 Maßnahmen bei verstopftem Milchgang

29.5.5 Maßnahmen bei zu viel Milch

29.5.6 Maßnahmen beim fieberhaften Milchstau

29.5.7 Prophylaktische Maßnahmen

29.5.8 Literatur

30 Mastitis puerperalis

30.1 Symptome und Diagnostik

30.2 Mögliche Ursachen

30.3 Konsequenzen für das Stillen

30.3.1 Was braucht die stillende Mutter?

30.4 Therapiemöglichkeiten

30.4.1 Stillmanagement

30.4.2 Entzündungshemmende Maßnahmen

30.4.3 Medikamentöse Therapie

30.4.4 Entnahme einer Muttermilchprobe

30.4.5 Besonderheiten bei einer B-Streptokokken-Mastitis

30.4.6 Literatur

31 Abszess der laktierenden Brust

31.1 Symptome und Diagnostik

31.2 Therapie

31.3 Konsequenzen für das Stillen

31.3.1 Was braucht die stillende Mutter?

31.3.2 Was braucht das gestillte Kind?

31.3.3 Literatur (Kap. 28–31)

32 Brustverweigerung und Stillstreik

32.1 Beratungsgespräch

32.2 Die Brustverweigerung im frühen Wochenbett

32.2.1 Mögliche Ursachen

32.2.2 Konsequenzen für das Stillen

32.2.3 Was braucht die stillende Mutter?

32.2.4 Was braucht das gestillte Kind?

32.3 Brustverweigerung im späteren Verlauf der Stillperiode

32.3.1 Mögliche Ursachen

32.3.2 Was braucht das Stillpaar?

32.4 Stillstreik

32.4.1 Mögliche Ursachen

32.4.2 Praktische Tipps für die Stillberatung

32.4.3 Literatur

33 Gedeihstörungen beim gestillten Kind

33.1 Wann spricht man von einer Gedeihstörung?

33.2 Anamnese

33.3 Kriterien für eine Gedeihstörung

33.4 Tagestrinkmenge

33.5 Therapiemöglichkeiten

33.5.1 Stillberatung

33.5.2 Zufütterung

33.5.3 Abpumpen

33.5.4 Ergänzende Mittel und Medikamente

33.5.5 Literatur

34 Relaktation und induzierte Laktation

34.1 Begriffsbestimmungen

34.2 Anamnese und Ziele

34.2.1 Welche Ziele ergeben sich aus der aktuellen Situation?

34.3 Was braucht die stillende Mutter?

34.4 Steigerung der Milchmenge

34.4.1 Allgemeine Maßnahmen

34.4.2 Komplementärmedizinische Unterstützung der Milchproduktion

34.4.3 Medikamente

34.5 Besonderheiten beim Stillen eines Adoptivbabys

34.5.1 Vorbereitungen vor der Ankunft des Adoptivbabys

34.5.2 Aufnahme der Stillbeziehung

34.6 Was braucht das gestillte Kind?

34.6.1 Gewöhnung an die Brust

34.6.2 Zufütterung

34.7 Praktische Tipps für die Stillberatung

34.7.1 Literatur

Teil V Besondere Situationen

35 Familienplanung und Stillen

35.1 Anamnese

35.2 Konsequenzen für das Stillen

35.3 Beratung der Mutter

35.4 Laktationsamenorrhö-Methode (LAM)

35.4.1 Erste Menstruation

35.4.2 Voll stillen oder fast voll stillen

35.4.3 Alter des Kindes < 6 Monate

35.4.4 Ergänzende Beratungsaspekte

35.5 Natürliche Familienplanung

35.6 Barrieremethoden

35.7 Kupferspirale (Intrauterinpessar IUP), Kupferkette

35.8 Rein gestagenhaltige Präparate

35.9 Östrogenhaltige Verhütungsmittel (Kombinationspräparate)

35.10 Sterilisation

35.10.1 Literatur

36 Stillen und Berufstätigkeit

36.1 Rechte und Schutz

36.2 Beratung in der Schwangerschaft

36.2.1 Rechte und Schutz der Stillenden

36.2.2 Planung der Berufstätigkeit

36.2.3 Planung der Kinderbetreuung

36.2.4 Effekte des Stillens auf Mutter und Kind

36.3 Beratung nach der Geburt

36.3.1 Initiierung einer ausreichenden Milchproduktion

36.3.2 Förderung der Mutter-Kind-Bindung

36.3.3 Information des Arbeitgebers über die Inanspruchnahme von Stillpausen

36.3.4 Einführen von Flaschenmahlzeiten

36.3.5 Planung der Kinderbetreuung

36.3.6 Informationen zum Umgang mit Muttermilch

36.3.7 Beratung zum Stillen oder Abpumpen

36.3.8 Beginn der Berufstätigkeit

36.3.9 Nähe und Schlafsituation

36.3.10 Stillpraxis

36.4 Abpumpen, Aufbewahren und Verfüttern von Muttermilch

36.4.1 Muttermilchvorrat anlegen

36.4.2 Sauberkeit

36.4.3 Die geeignete Milchpumpe

36.4.4 Das Abpumpen

36.4.5 Aufbewahren und Transportieren

36.4.6 Verfüttern von Muttermilch

36.5 Mögliche Stillprobleme

36.5.1 Milchmangel

36.5.2 Überfüttern und langsames Zurückgehen der Milchmenge

36.5.3 Brustverweigerung

36.5.4 Schwankungen in der Milchbildung

37 Stillberatung bei Teenagermüttern

37.1 Die besondere Situation

37.2 Anamnese und Beratungsgrundsätze

37.3 Konsequenzen für das Stillen

37.4 Was braucht die stillende Mutter?

37.5 Was braucht das gestillte Kind?

37.5.1 Literatur

38 Stillbegleitung bei Frauen aus anderen Kulturen

38.1 Grundregeln und Voraussetzungen

38.1.1 Was ist kulturelle Kompetenz?

38.1.2 Praktische Konsequenzen

38.2 Sprachbarrieren überwinden

38.3 Sitten und Gebräuche zur Wochenbettzeit in anderen Ländern

38.3.1 Bedeutung des Stillens

38.3.2 Maßnahmen zur Milchförderung

38.3.3 Umgang mit der Plazenta

38.3.4 Sitten und Gebräuche in der Türkei

38.3.5 Sitten und Gebräuche in Indien

38.4 Fazit

38.4.1 Literatur

39 Stillberatung bei Müttern mit Lernstörungen und Analphabetinnen

39.1 Lernstörungen

39.1.1 Wie erkennt man betroffene Mütter?

39.1.2 Konsequenzen für das Stillen

39.2 Analphabetismus

39.2.1 Wie erkennt man betroffene Mütter?

39.2.2 Konsequenzen für das Stillen

39.2.3 Praktische Tipps

39.2.4 Literatur

40 Stillen nach der Säuglingszeit

40.1 Positive Auswirkungen des längeren Stillens

40.1.1 Nährstoffversorgung

40.1.2 Gesundheit

40.1.3 Intelligenz und schulische Leistungen

40.1.4 Soziale und psychische Entwicklung

40.1.5 Suchtprävention

40.1.6 Mütterliche Gesundheit

40.2 Vorurteile gegenüber dem Stillen von älteren Kindern

40.2.1 Schadstoffe in der Muttermilch

40.2.2 Nutzen der Muttermilch für das Kind

40.2.3 Autonomieentwicklung des Kindes

40.2.4 Verwöhnen

40.2.5 Eigennutz der Mutter

40.2.6 Vater benachteiligt

40.2.7 Auswirkungen auf das Sexualleben

40.2.8 Belastung der Mutter

40.2.9 Schlaf des Kindes

40.2.10 Karies

40.2.11 Narkosen und Röntgenuntersuchungen der Mutter

40.2.12 Homosexualität

40.2.13 Sexueller Missbrauch

40.2.14 Emanzipation der Frau

40.3 Was braucht die stillende Mutter?

40.4 Was braucht das gestillte Kind?

40.5 Praktische Tipps

40.5.1 Literatur

41 Stillen in einer erneuten Schwangerschaft und Tandemstillen

41.1 Stillen während einer erneuten Schwangerschaft

41.2 Tandemstillen

41.3 Anamnese

41.4 Konsequenzen für das Stillen

41.5 Was braucht die stillende Mutter?

41.5.1 Ernährungsberatung

41.5.2 Ruhephasen

41.5.3 Zeiten für sich

41.5.4 Hilfe durch andere

41.5.5 Zuspruch und Unterstützung

41.5.6 Praktische Tipps

41.6 Was braucht das gestillte Kind?

41.6.1 Literatur

42 Abstillen

42.1 Physiologie des Abstillprozesses

42.2 Natürliches Abstillen

42.3 Allmähliches Abstillen

42.4 Teilweises Abstillen

42.5 Plötzliches Abstillen

42.6 Primäres Abstillen

42.7 Was braucht die stillende Mutter?

42.8 Was braucht das gestillte Kind?

42.9 Praktische Tipps

42.9.1 Möglichkeiten, das natürliche Abstillen zu unterstützen

42.9.2 Konservative Maßnahmen zum Abstillen

42.9.3 Literatur

Teil VI Anhang

43 Stillförderung im „Babyfreundlichen Krankenhaus“

43.1 Das „Babyfreundliche“ Konzept

43.2 Die 10 Schritte zum erfolgreichen Stillen

43.3 Stillfördernde Faktoren

43.3.1 Geschultes Personal

43.3.2 Stillberatung schon in der Schwangerschaft

43.3.3 Stillen und Bonding von Anfang an

43.3.4 Rooming-in

43.3.5 Keine Werbung für Muttermilchersatznahrungen

43.3.6 Babyfreundliche Kinderkliniken

43.3.7 Nachbetreuung und Stillgruppen

43.4 Die Ziele „Babyfreundlicher Krankenhäuser“

43.4.1 Literatur

44 WHO-Kodex und Gesetzgebung in Deutschland

44.1 Geschichtlicher Hintergrund

44.2 Die wichtigsten Bestimmungen des Kodex

44.2.1 Keine Werbung für Muttermilchersatzprodukte, Flaschen und Sauger in der Öffentlichkeit

44.2.2 Keine Gratisproben an Mütter

44.2.3 Keine Werbung in Einrichtungen des Gesundheitswesens, keine Gratis- oder Billiglieferungen von Muttermilchersatznahrung an Krankenhäuser

44.2.4 Kein Kontakt von Firmenpersonal zu Müttern

44.2.5 Keine Geschenke oder Proben an Gesundheitspersonal oder deren Familien

44.2.6 Verpackungen dürfen keine Texte und Bilder tragen, die künstliche Säuglingsnahrung idealisieren

44.2.7 Informationsmaterial zu künstlicher Babynahrung muss auf die Vorteile und Überlegenheit des Stillens sowie auf die Kosten und Gefahren der künstlichen Säuglingsernährung hinweisen. Die Gebrauchsanweisungen müssen in der geeigneten Sprache sein

44.2.8 Informationen für Gesundheitspersonal müssen sich auf wissenschaftliche Befunde und Tatsachen beschränken

44.2.9 Die Regierungen sollen sicherstellen, dass objektive und einheitliche Informationen über Säuglings- und Kleinkindernährung zur Verfügung stehen

44.2.10 Unangemessene Produkte für Babys dürfen nicht beworben werden

44.2.11 Alle Produkte müssen von hoher Qualität sein und die klimatischen Verhältnisse und Lagerbedingungen berücksichtigen

44.3 Der Kodex nach 40 Jahren

44.3.1 Ist der Kodex noch aktuell?

44.4 Gesetzliche Regelungen in Deutschland

44.4.1 Die einzelnen Paragrafen der Diätverordnung

44.4.2 Literatur

45 Die Autorinnen

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum

Teil I 

1 Die Bedeutung des Stillens

2 Stillpositionen und korrekte Stilltechnik

1 Die Bedeutung des Stillens

Ute Lange

1.1 Stillen – natürlich und doch nicht selbstverständlich

Es sind eine Reihe von Faktoren, die das Stillen eines Kindes zu etwas Besonderem machen. Menschliche Milch hat sich über die Jahrtausende hinweg entwickelt und sich den Bedürfnissen des Menschen angepasst, so wie die Milch aller Säugetiere auf die jeweilige Spezies abgestimmt ist. Je mehr wir über die immunologischen und nutritiven Eigenschaften der Muttermilch wissen, umso deutlicher wird ihre Überlegenheit für die Entwicklung des Menschen im Vergleich zu anderen Milchen und Muttermilchersatzprodukten. Auch die Gesundheit der Mütter profitiert vom Stillen. Einige der positiven Auswirkungen des Stillens bzw. die Nachteile einer künstlichen Babyernährung sind unmittelbar und direkt feststellbar. Andere Effekte werden erst in groß angelegten Studien oder auf längere Sicht im Lebenslauf deutlich.

Bereits seit dem 8. Jahrhundert ist im Althochdeutschen das Wort „Stillen“ als Synonym für den bis dahin üblichen Ausdruck „Säugen“ nachweisbar. Vermutlich ging es bei der neuen Wortschöpfung darum, durch eine beschönigende Wortwahl einen zunehmend tabuisierten Vorgang zu verdecken. Im Neuhochdeutschen wird erst seit dem 16. Jahrhundert der Begriff „ein Kind stillen“ anstelle von „ein Kind säugen“ verwendet. Beide Ausdrucksweisen sind auch heute noch synonym in Gebrauch, wobei das Wort „stillen“ mittlerweile weitaus geläufiger ist ▶ [11].

Anders als mit dem englischen Begriff „breastfeeding“ oder dem französischen Ausdruck „allaitement maternel“ fällt es mit dem deutschen Wort „stillen“ leicht, in der Ernährung des Kindes an der Brust nicht nur einen körperlichen oder biologischen Vorgang zu sehen. Durch die Nähe der Worte „Stille“ und „stillen“ assoziieren wir automatisch etwas Atmosphärisches, welches Mutter und Kind gleichermaßen umfasst und in uns unweigerlich das Bild von Ruhe und Entspannung hinterlässt.

Aber obwohl Stillen naturgegeben ist und die Erkenntnisse über die Nachteile einer Ernährung durch Formula ständig steigen, ist das Stillen eines Kindes in unserer Gesellschaft nichts Selbstverständliches. Es scheint oftmals eher so, auch durch die zunehmende Betonung der Vorteile des Stillens, als wenn die Ernährung des Kindes mit Muttermilch einer Rechtfertigung oder Begründung bedürfte. Und tatsächlich steht das Stillen heute in einer Art Wettbewerb mit anderen Formen der Ernährung. Die Gründe sind vielfältig und komplex und besonders für gut informierte Fachfrauen wie Hebammen manchmal schwer auszuhalten.

Das Stillen eines Kindes ist wie auch andere Phänomene rund um die Geburt stark kulturell geprägt und geschichtlichen sowie sozialen Strömungen unterworfen. Ob es nun die Entwicklung der Medizin, die sich ändernde Stellung der Kinder und Frauen in der Gesellschaft, religiöse Fragen oder wirtschaftliche Normen und Zwänge sind – all diese Themenstränge hatten und haben einen Einfluss auf das Stillverhalten in einer Gesellschaft ▶ [13]. Auch eine sich etablierende Lebensmittelindustrie und die damit verbundenen ökonomischen Interessen wirken sich über die Medien und das Gesundheitspersonal auf das Stillverhalten aus.

Das Stillen zu unterstützen gilt unter den Professionellen des Gesundheitswesens schon lange als wünschenswert. Die Ursprünge der medizinisch begründeten Stillbewegung liegen in der Wende zum 20. Jahrhundert und sind eng mit der Entwicklung der Pädiatrie verknüpft. Nach einem eher schicksalhaften Umgang mit Überleben und Sterben von Säuglingen – gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlebten in Europa ca. 20 % eines Jahrgangs ihren ersten Geburtstag nicht – wurde die Ernährung und insbesondere das Stillen als ein Hauptpfeiler des Überlebens von Säuglingen identifiziert ▶ [18].

Die Arbeit von Hebammen zeichnet sich dadurch aus, dass diese im Gegensatz zu Ärzten, Psychotherapeuten oder Pflegenden in besonderem Maße für physiologische Prozesse zuständig sind. Das Ziel von Hebammen ist es, so wenig wie möglich in die Beziehungen und Vorgänge vor, während und nach der Geburt einzugreifen. Ein Begleiten, ohne aktiv behandeln zu müssen, bewerten sie als Erfolg ▶ [16]. So ist auch ihre Stillbegleitung und Unterstützung im besten Fall eine zurückhaltende und eng an der individuellen Situation der Frau orientierte Maßnahme. Eine Stillförderung, soweit von der Frau gewünscht, gehört im Bereich der nachgeburtlichen Betreuung zu den grundlegenden Aufgaben und Anliegen von Hebammen.

1.1.1 Stillen in Deutschland

Stillen und gestillt zu werden ist in den modernen Gesellschaften nicht selbstverständlich. Die Ergebnisse des Kinder- und Jugendsurveys ▶ [12] für Deutschland belegen, dass die Stillhäufigkeit in den Jahren 1986–2005 anstieg. Im Durchschnitt wurden 76,7 % der Säuglinge gestillt, wobei die Stillrate in einigen Teilen der sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise minderjährigen Müttern sowie bei Raucherinnen und nach postpartalen Komplikationen, am niedrigsten war. Die Stillrate bei Migrantinnen war dagegen höher als bei Frauen ohne Migrationshintergrund.

Obwohl im Durchschnitt 6,9 Monate gestillt wurde, betrug die Dauer des ausschließlichen Stillens nur 4,6 Monate. Lediglich 22,4 % der in der Studie erfassten Kinder wurden 6 Monate lang ausschließlich gestillt. Dies macht deutlich, dass die Beratung in verschiedenen Bevölkerungsgruppen intensiviert werden und ggf. den speziellen Problemstellungen angepasst werden muss.

1.1.2 Praktische Stillempfehlung

Merke

Bereits in der Schwangerschaft sollte die Chance ergriffen werden, Informationen über die Bedeutung des Stillens und die Bedingungen für eine gelungene Stillbeziehung zu vermitteln.

Dabei kann es notwendig sein, die durch Medien, Erziehung oder Alltagsgespräche vermittelten negativen und positiven Grundannahmen sowie die inneren Bilder der Schwangeren zu erfassen und zu stärken bzw. aufzulösen. Sofern in der Schwangerschaft die Basis für eine gelingende Stillbeziehung gelegt wurde, kann der Fokus der Begleitung im Wochenbett auf der praktischen Umsetzung liegen. Wenn möglich sollte der Partner in die Gespräche einbezogen werden.

Merke

Die Stillberatung der Hebamme ist vornehmlich darauf ausgerichtet, das Vertrauen der Frau in ihre Stillfähigkeit und die Motivation zum Stillen zu stärken.

Dazu zählen Informationen über Stillpositionen, das richtige Anlegen des Kindes und allgemeine Basisinformationen. Die Stillende wird befähigt, selbstständig kleine Unsicherheiten zu überwinden und festzustellen, wann professionelle Hilfe nötig ist.

Hebammen sollten in ihren Botschaften bezüglich des Stillens eindeutig sein und gleichzeitig vermitteln, dass sie eine Entscheidung der Frau gegen das Stillen akzeptieren und respektieren. Erkenntnisse über Begleiteffekte des Stillens, beispielsweise die positive Wirkung des intensiven Hautkontakts und die daraus resultierende feinfühlige Abstimmung von Mutter und Kind, können auch auf eine Fütterung mit der Flasche übertragen werden.

1.1.3 Stilldauer

Merke

Die WHO ▶ [19] und der Deutsche Hebammenverband ▶ [5] geben die Empfehlung, dass Neugeborene in ihren ersten 6 Lebensmonaten ausschließlich gestillt bzw. mit Muttermilch ernährt werden sollen.

Der sich mit den Lebensmonaten verändernde Nährstoffbedarf legt nahe, danach mit Beikost zu beginnen, wobei mindestens bis zu einem Alter von 2 Jahren oder auch darüber hinaus weiter ergänzend gestillt werden kann.

Die Nationale Stillkommission▶ [14] berücksichtigt in ihren Empfehlungen für Deutschland die Stellungnahme der WHO und unterstützt den Ernährungsplan für das erste Lebensjahr des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund ▶ [10]. Danach ist Stillen als alleinige Ernährung für Kinder in den ersten 6 Lebensmonaten ausreichend. Die Stillkommission betont, dass mit der Einführung von Beikost nicht abgestillt werden sollte, sondern das Ende der Stillbeziehung eine individuelle Entscheidung in Abstimmung von Mutter und Kind ist.

In neuester Zeit häufen sich angesichts von Studien und Leitlinien zur Vermeidung von Zöliakie und Allergien die Empfehlungen, ausschließliches Stillen bis mindestens zum Ende des 4. Lebensmonats anzustreben. Das Netzwerk Junge Familie ▶ [15] formuliert beispielsweise, dass Mütter mindestens bis zum Ende des 4. Lebensmonats ausschließlich stillen und spätestens mit Beginn des 2. Lebenshalbjahrs beifüttern und parallel stillen sollten. In der Tat ist es nicht für alle protektiven Effekte der Muttermilch bedeutsam, ob die Beikost im 5. oder 7. Lebensmonat eingeführt wurde. Allerdings ist die ausschließliche Muttermilchernährung des Kindes in den ersten sechs Lebensmonaten der größte Schutz des Kindes vor bestimmten Krankheitsbildern wie Magen-Darm-Erkrankungen oder Atemwegsproblemen ▶ [6]. Höfer ▶ [8] sieht die Datenlage für eine Empfehlung, kürzer als 6 Monate ausschließlich zu stillen, als unzureichend an. Angesichts der eher kurzen Stillzeiten in Deutschland sollte der Fokus der Beratung eher auf einer Verlängerung der Phase des ausschließlichen Stillens als auf deren Eingrenzung liegen.

1.1.4 Die Stillentscheidung der Mutter

In den Veröffentlichungen der Nationalen Stillkommission und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ▶ [3] werden folgende Faktoren als bedeutsam für die Stillentscheidung der Mutter angegeben:

der Zugang zu einer qualifizierten Schwangerenbetreuung, einschließlich der Vorsorgeuntersuchungen

die Art und Qualität der professionellen Unterstützung rund um die Geburt sowie des Stillmanagements im frühen Wochenbett bis zu 14 Tagen post partum

eine fundierte und zeitnahe professionelle Unterstützung bei Krisen und kritischen Situationen wie Milchstau, Trinkschwierigkeiten des Kindes, verminderte Milchmenge und allgemeine Stresssymptome

der Zugang zu Stillgruppen und die Möglichkeit des Austauschs mit anderen Müttern

der allgemeine Bildungsgrad der Mutter und ihr Informationsstand bezüglich des Stillens

persönliche Faktoren wie Alter, Geburtenzahl und Gesundheitsstatus

Geburtsgewicht, Geburtsmodus und Verlauf des ersten Mutter-Kind-Kontakts, wobei eine Sectio, PDA und eine Trennung von Mutter und Kind nachteilig sind

der Gesundheitszustand des Kindes

die familiäre Tradition, der Lebensstil und die Lebensgewohnheiten der Mutter

die Einstellung und Unterstützung des Kindsvaters

der sensible Umgang der Professionellen im Unterstützungssystem mit den Themen Nähe und Distanz bzw. vorausgegangene Traumatisierungen und Erfahrungen mit sexueller Gewalt

Viele Informationen sowohl für das Fachpersonal als auch für die stillenden Mütter werden heute im Internet bereitgehalten. Hier finden sich Antworten auf viele spezielle Fragen und auch Informationsmaterialien, die in der praktischen Hebammenarbeit von Nutzen sein können.

Hilfreiche Adressen

Einige nützliche Internetadressen zum Thema Stillen und Muttermilch:

www.babyfreundlich.orgWHO/UNICEF Initiative Babyfreundliches Krankenhaus

www.babynahrung.orgAktionsgruppe Babynahrung

www.BDL-stillen.deBerufsverband Deutscher Stillberaterinnen IBCLC e. V.

www.lalechelige.deLa Leche Liga Deutschland

www.stillen.deAusbildungszentrum für Stillen und Ernährung

www.afs-stillen.deArbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen

www.bfr.bund.de/de/nationale Stillkommission-2404.html

www.gesundinsleben.deNetzwerk Junge Familie

1.2 Auswirkungen des Stillens auf Mutter und Kind

1.2.1 Schutz vor Erkrankungen

Merke

Gestillt zu werden schützt vor vielen Erkrankungen – einige Kinder bereits im Säuglingsalter, andere erst im Laufe des Lebens.

So vermindert eine ausschließliche Ernährung mit Muttermilch bis zu einem Alter von 4 Monaten und darüber hinaus in ausgeprägtem Maße die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an Atemwegserkrankungen oder Erkrankungen des Verdauungssystems leidet ▶ [6]. Die Metastudie von Ip et al. ▶ [9] konnte eine Vielzahl von weiteren Effekten des Stillens wissenschaftlich belegen. Bei Asthmaerkrankungen in der Familie mindert die Ernährung mit Muttermilch das Risiko des Kindes, ebenfalls daran zu erkranken, um 40 %, bei nicht vorbelasteten Familien um 27 %.

Frühgeborene, die mit Formula ernährt werden, erkranken häufiger an einer nekrotisierenden Enterokolitis als muttermilchernährte Kinder. Auch die bei gestillten Kindern geringere Rate an Erkrankungen des Mittelohrs (Otitis media) ist wissenschaftlich belegt.

Es gibt Hinweise, dass die Wahrscheinlichkeit, im Lebenslauf einen Diabetes Typ 1 und 2 zu entwickeln, bei gestillten Kindern vermindert ist. Außerdem gibt es einen Zusammenhang zwischen der Ernährung mit Muttermilch und der verringerten Rate an akuter lymphatischer Leukämie im Kindesalter sowie einer nicht lymphatischen Leukämie im Erwachsenenalter.

1.2.2 Stillen und Plötzlicher Säuglingstod (SIDS)

In die Empfehlungen zur Vermeidung des Plötzlichen Kindstods gehörten in Deutschland schon lange Stellungnahmen zum Stillen. In einer von Vennemann et al. ▶ [17] durchgeführten Studie wurden ausschließlich gestillte und teilgestillte Kinder auf ihr SIDS-Risiko untersucht. Dabei wurde berücksichtigt, dass die Erkenntnisse beispielsweise zur Bauchlage von beiden Untersuchungsgruppen gleichsam beachtet worden waren. Das Ergebnis der Studie verdeutlicht, dass ausschließliches Stillen im Alter von einem Monat das Risiko von SIDS um die Hälfte halbiert, auch teilweises Stillen hat noch einen positiven Effekt auf die Rate an Todesfällen. Als schützende Faktoren werden sowohl die immunologische Wirkung von Muttermilch als auch die leichtere Erweckbarkeit der gestillten Kinder im Vergleich zu flaschenernährten Kindern aufgeführt. Die Metaanalyse von Ip et al. ▶ [9] konnte eine um 36 % geringere Rate von SIDS bei gestillten Kindern feststellen.

1.2.3 Stillen und Übergewicht bei Kindern

Ein Zusammenhang von kindlichem Übergewicht und einer Ernährung mit Formula wurde schon lange vermutet. In einer Metaanalyse und Bewertung von 9 Studien konnten Arenz et al. ▶ [1] einen kleinen, aber deutlichen und bleibenden Schutz von gestillten Kindern gegen Übergewicht bestätigen. Als Gründe werden u. a. die höheren Plasmainsulinkonzentrationen in Muttermilchersatznahrungen und hormonelle Mechanismen vermutet.

Merke

Besonders eine insgesamt längere Stilldauer als 6 Monate und eine Einführung von Beikost frühestens nach der vollendeten 16.  Lebenswoche haben einen nachgewiesenen Effekt auf die Vermeidung von Übergewicht.

1.2.4 Vorteile für die Gesundheit der Mutter

Die Ausschüttung von Oxytocin nach der Geburt durch das Saugen des Kindes an der Brust bewirkt eine schnellere Rückbildung der Gebärmutter, einen geringeren Blutverlust der Mutter und eine psychogene Wirkung im Sinne eines Schutzes vor Stress. Außerdem begünstigt sie die Abstimmung des Schlafrhythmus von Mutter und Kind.

Auf einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs im Lebenslauf und der Dauer, wie lange eine Frau gestillt hat, wurde bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts hingewiesen. Neue Untersuchungen bestätigen diese frühe These. In einer Studie der Collaborative Group on Hormonal Factors on Breast Cancer ▶ [4] wurden die Daten von 50 302 Frauen mit Brustkrebs mit 96 973 nicht erkrankten Frauen verglichen. Demnach ist das relative Risiko einer Brustkrebserkrankung bei Frauen, die gestillt haben, pro Kind um 7 % und pro Stilljahr um 4,3 % geringer als bei den Frauen, die nicht gestillt haben. Schätzungen gehen davon aus, dass die Brustkrebsrate bei 70-jährigen Frauen in Industrieländern um mehr als die Hälfte geringer wäre, wenn sie im selben Umfang gestillt hätten wie die Frauen in anderen Regionen der Erde.

Viele Studien legen ebenso einen Zusammenhang zwischen mütterlichem Stillen und einer verminderten Rate an Endometriumkarzinomen, Ovarialkarzinomen und der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 nah, Letzteres aber nur, falls kein Gestationsdiabetes vorlag ▶ [2]. Ein Effekt auf die Entwicklung einer Osteoporose und der postnatalen Depressionen ist noch nicht eindeutig wissenschaftlich nachweisbar ▶ [9].

1.2.5 Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung

Es ist bekannt, dass hormonelle Mechanismen bei Säugetieren neuronale Prozesse in Gang setzen, welche wiederum das Fürsorgeverhalten beeinflussen. Beim Menschen ist das Oxytocin, welches während der Geburt in starkem Maße ausgeschüttet wird und u. a. den Milchfluss bestimmt, eines dieser wichtigen Hormone.

Merke

Die mütterliche Fürsorge profitiert vom Oxytocin, weil dieses Stressreaktionen dämpft.

Die Produktion von Oxytocin wird besonders durch die Saugfrequenz des Kindes und den Körperkontakt stimuliert. Keine Studie kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass die Ausschüttung von Oxytocin unabdingbar notwendig für die Entwicklung des fürsorglichen Verhaltens ist. Es wirkt aber eindeutig unterstützend bei der Abschirmung gegen Stress ▶ [7] und damit hilfreich für die Einstimmung der Mutter auf das Kind. Auf die positive Wirkung des direkten Körperkontakts mit dem Kind sollten alle Mütter, stillende und nicht stillende, und auch die Väter hingewiesen werden.

Stillen bietet mehr als Nahrung. Obwohl es sicher wichtig ist, sich des überragenden biologischen Vorteils bewusst zu sein, den die Ernährung mit Muttermilch und das Stillen für das Mutter-Kind-Paar haben, sollten doch die positiven Effekte des Stillens im Beziehungsaufbau zwischen Mutter und Kind nicht vergessen werden. Stillen ist Teil einer Beziehung und Stillberatung oftmals Beziehungsberatung.

Die Abhängigkeit des Kindes von der Brust und damit von der Mutter wird von einigen Frauen als negativ bewertet. Nicht bedacht wird dann, dass stillende Frauen mit dem Kind mobil und unabhängig sind, da sie die passende Nahrung immer jederzeit zur Verfügung haben. Stillen spart außerdem Geld und ist nicht aufwändig. Dies alles hilft, die Säuglingszeit positiv zu erleben und erleichtert eine gute Basis für den Beziehungsaufbau zum Kind. Sämtliche Aspekte des Stillens sollten mit den Frauen bei Bedarf diskutiert werden. Nicht der Beginn des Stillens, sondern das Durchhalten und das Bewältigen anfänglicher Krisen werden belohnt.

Die Bedeutung des Stillens für Mutter und Kind

Stillen ist das Beste, was Sie nach der Geburt für sich und Ihr Kind tun können. Einige der positiven Aspekte des Stillens können Sie direkt wahrnehmen, andere wirken sich erst langfristig gesundheitsfördernd aus. Auf jeden Fall lohnt es sich, bei Stillschwierigkeiten nicht gleich aufzugeben und die Hilfe einer Hebamme zu suchen.

Einige Babys und Frauen sind Naturtalente, was das Stillen angeht. Sie haben keine Probleme und wissen sofort, was zu tun ist. Für die meisten Mütter und Kinder aber gilt, dass sie eine gemeinsame Eingewöhnungszeit brauchen und kleine Hürden nehmen müssen. Bedenken Sie: Stillen ist in unserer Gesellschaft nichts Selbstverständliches. Viele von Ihnen werden noch nie mit einer stillenden Frau zusammengekommen sein oder über längere Zeit eine stillende Frau mit Kind erlebt haben. Wir haben also nur noch selten Gelegenheit, bereits von Kind auf zu lernen, wie Stillen funktioniert, was die Besonderheiten sind und wie Probleme gelöst werden können.

Lassen Sie sich Zeit und rechnen Sie vorsorglich mit einer gewissen Gewöhnungsphase. Zum Glück steht Ihnen in Deutschland Hebammenhilfe bis 8 Wochen nach der Geburt zu. Zusätzlich können Sie danach zu Ihrer Unterstützung 8 Hebammenkontakte in der gesamten Stillzeit in Anspruch nehmen. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse!

Darüber hinaus gibt es Stillberaterinnen und Stillgruppen. Informieren Sie sich über die Angebote in Ihrer Region bei Ihrer Hebamme, im Krankenhaus, Geburtshaus oder im Internet.

Warum Stillen für Sie und Ihr Kind gut ist

Als Mutter haben Sie

einen hormonell bedingten Schutzschirm gegen Stress

eine bessere Rückbildung der Gebärmutter und weniger Blutverlust

ein statistisch nachweisbares geringeres Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken

Bei gestillten Kindern kommen wesentlich seltener vor:

der plötzliche Säuglingstod (SIDS)

Mittelohrentzündungen

Atemwegserkrankungen

Darmerkrankungen

Diabetes

Ein paar Tipps für das erste Stillen

Genießen Sie mit Ihrem Kind nach der Geburt so viel Hautkontakt wie möglich. Wenn das Kind eng bei der Mutter bleibt, klappt das Stillen nachweislich besser. Viele Neugeborene finden von selbst die Brust.

Das Kind kann so lange trinken, wie es möchte.

Lassen Sie sich ggf. zeigen, wie das Kind die Brustwarze richtig mit dem Mund einschließlich des Warzenhofs umfasst. Verschiedene Haltungen helfen, die Brüste vollständig zu entleeren. Nehmen Sie das Kind zu sich, holen Sie es zu sich heran.

Nehmen Sie Ihre eigenen Impulse ernst: Wenn Sie durch genaue Beobachtung und ein inneres Gefühl das Bedürfnis haben, Ihr Kind zu stillen oder es auch nur eng an sich zu nehmen, so geben Sie diesen Bedürfnissen nach.

Keine Stillbeziehung ist wie die andere. Sie, Ihr Kind und Ihre Familie werden einen ganz eigenen Kontakt zueinander finden, so wie auch jede andere enge Beziehung zwischen Menschen individuell und neu ist.

Stillen ist anfänglich Arbeit. Sie brauchen nach der Geburt viel Schlaf und Ruhe und möglichst viele Rückzugsmöglichkeiten.

Wenn Sie diese Phase überwunden haben und das Stillen gut klappt, werden Sie u. a. damit belohnt, dass Sie mit dem Kind mobil und flexibel sind, immer überall die richtige und zusätzlich preiswerte Nahrung in der gewünschten Menge dabeihaben und sich frei bewegen können.

1.2.6 Literatur

[1] Arenz S, Ruckerl R, Koletzko B, von Kries R. Breast-feeding and childhood obesity – a systematic review. Int J Obes Relat Metab Disord 2004; 28(10):1247– 56

[2] Abou Dakn M, Wöckel A. Effekte des Stillens auf die Müttergesundheit. In: Borrmann B, Schücking B. (Hrsg.). Stillen und Müttergesundheit. Göttingen: v 2010: 57–65

[3] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA (Hrsg). Stillen und Muttermilchernährung. Grundlagen, Erfahrungen und Empfehlungen. Köln. Gesundheitsförderung konkret 2005, Band 3

[4] Collaborative Group on Hormonal Factors on Breast Cancer. Breastcancer and Breastfeeding: collaborative analysis of individual data from 47 individual epidemiological studies in 30 countries, including 50302 women with breast cancer and 96973 without the disease. Lancet 2002; 360 : 187–95

[5] Deutscher Hebammenverband. Empfehlungen zur Stillbegleitung durch Hebammen. Frankfurt/Main: Mabuse; 2009

[6] Duijts L, Jaddoe VWV, Hofman A, Moll HA. Prolonged and Exclusive Breastfeeding Reduces the Risk of Infectious Diseases in Infancy. In: Pediatrics Pediatr 2010; 126:e18 PMID 20566605

[7] Heinrichs M, Meinlschmidt G, Neumann I, Wagner S, Kirschbaum C, Ehlert U, Hellhammer DH. Effects of suckling on hypothalamic-pituitary-adrenal axis responses to psychological stress in lactating women. The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2001; 86, 4798–4804

[8] Höfer S. Müssen die Empfehlungen zur Stilldauer geändert werden? Hebammenforum 2009; 5 : 373–376

[9] Ip S, Chung M, Raman G, Chew P, Magula N, De-Vine D, Trikalinos T, Lau J. Breastfeeding and maternal and infant health outcomes in developed countries. Evis Report Technol Assess 2007; 153 :  1–186

[10] Kersting A. Ernährung des Säuglings. Lebensmittel- und mahlzeitenbezogene Empfehlungen. Monatsschrift Kinderheilkunde 2001; 149 :  4–10

[11] Kluge F. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin: Walter de Gruyter; 2002

[12] Lange C, Schenk I, Bergmann R. Verbreitung, Dauer und zeitlicher Trend des Stillens in Deutschland. Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 2007; 5/6 : 624–633

[13] Loytved C. Die Geschichte des Stillens-Überlegungen zur Forschungslage. In: Borrmann B, Schücking B. (Hrsg.) Stillen und Müttergesundheit. Göttingen: 2010: 29–43

[14] Nationale Stillkommission. Stillen – es dürfte etwas länger sein. Bundesamt für Risikobewertung 2006 http://www.bfr.bund.de/cd/8416

[15] Netzwerk Junge Familie. Das beste Essen für Babys. 2010 http://www.aid.de/shop/pdf/

[16] Schäfers R. Gesundheitsförderung durch Hebammen. Stuttgart: Schattauer; 2011

[17] Vennemann MM, Bajanowski T, Brinkmann B, Jorch G, Yücesan K, Sauerland C, Mitchell EA and the GeSID Study Group. Does Breastfeeding Reduce the Risk of Sudden Infant Death Syndrome? Pediatrics 2009; 123: 406–410

[18] Vögele J. Ärztliche Stillempfehlungen in Deutschland im 20. Jahrhundert. Kinder- und Jugendarzt 2010; 41. Jrg. Nr. 7

[19] WHO World Health Organisation. Infant and young child feeding. Model chapter for textbooks for medical students and allied health professionals. Genf 2009

2 Stillpositionen und korrekte Stilltechnik

Hildegard Schüllner

Stillen ist mehr als Nahrungsaufnahme, die den kleinen Körper – durch eine optimale und den individuellen Bedürfnissen sowie dem Entwicklungszustand des Kindes angepasste Zusammensetzung der Muttermilch – gut gedeihen lässt. Stillen ist auch Nahrung für Geist und Seele, durch die intensive körperliche Zuwendung und die liebevolle Kommunikation und Interaktion zwischen Mutter und Kind.

Merke

Gute, bequeme Stillpositionen, das korrekte Erfassen der Brust und die richtige Saugtechnik mit erfolgreichem Milchtransfer sind – neben einer guten Interaktion und Kommunikation zwischen Mutter und Kind – für den Stillstart und die Stilldauer entscheidend.

Sie sind der Garant für die optimale Anregung der Milchproduktion und deren Aufrechterhaltung und ebenso für ein gutes Gedeihen des Kindes. Außerdem wird die Mutter vor Stillschwierigkeiten wie wunden Mamillen (Brustwarzen), Milchstau und Mastitis bewahrt.

Bei manchen Mutter-Kind-Paaren klappt alles von Anfang an, viele benötigen jedoch etwas Zeit und Übung. Bis alles gut eingespielt ist, können bis zu sechs Wochen und mehr vergehen.

Gerade in der sensiblen Zeit der ersten Tage nach der Geburt sollten Mutter und Kind möglichst nicht getrennt werden (24h-Rooming-in), Beruhigungssauger und Flaschenfütterung nach Möglichkeit vermieden und der Einsatz von Stillhilfsmitteln nach strengen Kriterien individuell erwogen werden. Eine gute Beratung und Unterstützung der Mutter in diesen Wochen von Seiten des Fachpersonals und durch das soziale Umfeld der Mutter sind daher äußerst wertvoll.

Wenn das Stillen problemlos klappt, sind Stillposition und Anlegetechnik zweitrangig – Hauptsache, Mutter und Kind fühlen sich dabei wohl und das Kind gedeiht gut.

2.1 Grundbegriffe und wichtige Techniken zur Unterstützung des Stillens

2.1.1 C-Griff

Die Mutter stützt und führt die zu stillende Brust mit diesem speziellen Griff ( ▶ Abb. 2.1).

Technik:

Die Mutter spreizt den Daumen ab und legt die Zeigefingerkante unter den unteren Brustansatz.

Dann dreht sie die Hand so weit, bis sich die Kleinfingerkante am Brustansatz befindet. Die Finger bleiben dabei geschlossen. Der Daumen befindet sich entweder seitlich außen oder seitlich innen, je nachdem, mit welcher Hand sie den Griff ausführt.

Zwischen Brustwarzenansatz und den Fingern/Daumen sollten jeweils etwa 3–4 cm Platz sein.

Bei kleinen Brüsten kann es erforderlich sein, entweder die Fingerkante fest in Richtung Brustkorb und Rippen zu drücken oder den kleinen Finger und evtl. noch den Ringfinger abzuspreizen (Richtung Bauchnabel).

Abb. 2.1 C-Griff.

(Quelle: Hildegard Schüllner)

Das Erfassen der Brust kann dem Baby erleichtert werden, indem das Brustgewebe zwischen Daumen und den untenliegenden Fingern etwas „zusammengedrückt“ wird (als wolle das Baby in eine große Stulle beißen). So entsteht ein schmalerer Teil, der auch in dieser Form dem geöffneten Mund in etwa entsprechen sollte.

Bei großen Brüsten liegen die Finger nicht am Brustansatz, sondern so weit vom Warzenhof (Areola) entfernt, dass das Kind genügend Brustgewebe erfassen kann und die Finger der Mutter dabei nicht stören. Etwa 3–4 cm vom Brustwarzenansatz entfernt sollte der Zeigefinger bzw. Daumen ansetzen.

2.1.2 Zigarettengriff

Den Zigarettengriff (auch Scheren- oder V-Griff genannt) ( ▶ Abb. 2.2) findet man auf vielen älteren Gemälden oder Abbildungen, die eine Stillende zeigen. Wenn ein Mutter-Kind-Paar damit gut zurechtkommt, ist das in Ordnung und braucht nicht korrigiert werden.

Abb. 2.2 Zigarettengriff vor dem „Formen“ des Brustgewebes.

(Quelle: Hildegard Schüllner)

Im Allgemeinen wird der Zigarettengriff heute kaum noch empfohlen, da die Finger oft nicht weit genug gespreizt werden (können) und das Kind auf diese Weise zu wenig Brustgewebe erfasst, was wiederum das Entstehen wunder Mamillen begünstigt. Der permanente Druck der Finger auf das Brustgewebe an der gleichen Stelle kann einerseits die Entleerung behindern und so zu Stauungen und Verhärtungen führen. Andererseits kann dadurch die Mamille zu sehr unter Spannung geraten und verletzt werden.

2.1.3 Brustkompression

Merke

Die Brustkompression erleichtert saugschwachen Babys den Milchtransfer, sie saugen sofort intensiver, schlucken häufiger und gedeihen besser.

Sie kann auch nur im Übergang von einem Saugschub zum anderen eingesetzt werden, um den in dieser Phase natürlicherweise etwas reduzierten Milchfluss anzuregen, was vor allem bei wunden Mamillen sinnvoll sein kann, weil sich so die Stillzeit etwas verkürzen lässt. Der Fettgehalt der Milch steigt und die Entleerung der komprimierten Bezirke wird angeregt.

Allerdings kann sich relativ rasch ein Gewöhnungseffekt einstellen. Deshalb sollten gesunde Kinder mit einer vorübergehenden Saugschwäche immer wieder ohne Brustkompression gestillt werden.

Technik:

Das Brustgewebe, das sich beim C–Griff zwischen Daumen und Fingern befindet, wird im Saugrhythmus des Kindes sanft zusammen gedrückt (bei einer Saugbewegung pro Sekunde → Brust für ca. eine Sekunde in der Kompression halten).

Variante: das Brustgewebe so lange in Kompression halten, wie das Kind kontinuierlich saugt

Hilfreiche Adressen

Anschauliche Informationen für Eltern aus dem Internet:

Videos von Dr. Jack Newman:

http://www.youtube.com/watch?v=-4lnvL2_6V8&NR=1

http://www.youtube.com/watch?v=e__lgR7mRIg

2.1.4 Brustmassage

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Brüste vor den Stillmahlzeiten zu massieren. Viele Mütter haben ihre eigene Technik. Manche Asiatinnen z. B. legen die hohle Hand auf die Brust und führen kleine kreisende Bewegungen oder eine Art Schütteln damit aus. Bei der Brustmassage nach Plata-Rueda werden die Hände gegeneinander verschoben. Auf nackter Haut wird nur das Brustgewebe bewegt (wie rütteln) ( ▶ Abb. 2.3).

Abb. 2.3 Brustmassage nach Plata-Rueda.

(Quelle: Hildegard Schüllner)

Eine andere Methode ist nach Marmet benannt (LLL Info-Blatt Nr. 27) ( ▶ Abb. 2.4). Die Massage sollte sanft sein und als angenehm empfunden werden. Sie muss auch nicht viel Zeit beanspruchen. Bereits das sanfte Streichen oder das sanfte Reiben der Brüste mit der flachen Hand auf der Kleidung für wenige Sekunden kann genügen. Auch das Abtasten der Brüste, um festzustellen, welche schwerer und voller ist, reicht zur Stimulation oft schon aus.

Abb. 2.4 Brustmassage nach Marmet.

(Quelle: Hildegard Schüllner)

Durch die Massage wird die Gewebedurchblutung erhöht, das Gewebe wird lockerer, der MSR kann dadurch begünstigt oder sogar ausgelöst werden, der Fettgehalt der Milch steigt und die Milchbildung wird angeregt (Hyperbilirubinämie und Hypoglykämie treten bei gutem Milchtransfer seltener auf).

Eine Brustmassage braucht auch nicht vor jeder Stillmahlzeit ausgeführt werden, erst recht nicht bei reifen und gesunden Neugeborenen. Empfehlenswert ist eine Brustmassage in folgenden Fällen:

zur Gewinnung von Kolostrum bei saugschwachen Babys, bei Frühgeborenen oder bei Trennung von Mutter und Kind

als Vorbereitung für die Handentleerung oder das Abpumpen in den oben genannten Fällen

vor dem Stillen bei wunden Mamillen (individuell entscheiden, ob es hilfreich sein kann)

2.1.5 Handentleerung

Die Technik der Handentleerung (auch Milch ab- oder ausdrücken genannt) sollte jeder Stillenden vertraut sein. Sie kann damit den Milchspendereflex (MSR) auslösen bzw. eine pralle Brust so weit entleeren, dass das Baby sie gut fassen kann. Manche Frauen sind in der Handentleerung so geschickt, dass sie ihre Brüste genauso schnell entleeren wie durch Abpumpen.

Technik:

Eine senkrechte Linie durch Areola und Mamille vorstellen.

Dann die Fingerbeere des Daumens eine Daumenbreite oberhalb des Mamillenansatzes auf die Linie bei „12 Uhr“ legen und die Fingerbeeren von Zeige- und Mittelfinger etwa zwei Fingerbreit unterhalb der Mamille bei „6 Uhr“ auf die Linie legen.

Nun Daumen und Finger leicht spreizen und sie dabei sanft in Richtung Brustkorb in das Brustgewebe drücken.

Anschließend das Brustgewebe zwischen Daumen und Fingern zusammendrücken und die Finger ein wenig in Richtung Mamille abrollen. Es darf auf keinen Fall weh tun.

Wieder locker lassen und von vorn beginnen und in gleichmäßigem Rhythmus weitermachen. Die Finger bewegen sich dabei nicht von der Stelle.

Man kann die Finger auch in anderen Positionen ansetzen, z. B. bei „9/3 Uhr“, „11/5 Uhr“ oder „1/7 Uhr“. Es dauert manchmal 2–3 Minuten, bis die ersten Tropfen Milch an der Mamillenspitze erscheinen. Darum Geduld!

2.1.6 Milchtransfer

Der Milchtransfer (= Milchgewinn, Milchfluss, Entleerung der Brust) wird von drei verschiedenen Mechanismen beeinflusst:

vom aktiven Beitrag des Kindes beim Aufbau des Saugschlusses mit negativem Druck (Sog), der sich insbesondere bei der Abwärtsbewegung des Unterkiefers bzw. durch das Absenken des hinteren Zungenanteils, permanent steigert.

vom nachfolgenden Druck auf Mamille und Areola durch die Zunge und die (Unter-) Kieferleisten, was als positiver Druck bezeichnet wird ▶ [21].

und durch die Oxytocin-gesteuerten Kontraktionen (positiver Druck) des Myoepithels der Alveolen, die die Milch in die Ducti in Richtung Mamille pressen, auch Milchspendereflex (MSR) genannt. (Winzig kleine Muskelfasern umspannen die Milchbläschen, in denen die Milch gebildet wird. Sie ziehen sich durch die Einwirkung des Hormons Oxytocin zusammen und pressen die Milch in die Milchgänge Richtung Brustwarze).

Praxistipps

Unterstützende Maßnahmen zum Auslösen des MSR:

bequeme Stillposition, gut abgestützter Körper, entspannte Körperhaltung,

warme Umgebung, ggf. Wärmflasche zwischen die Schultern,

evtl. feuchte Wärme auf die Brust für ca. 5 Minuten,

evtl. Brustmassage unter Verwendung eines (Still)-Öls, um den Hautwiderstand zu reduzieren, d. h. die Finger gleiten besser auf der Haut entlang, Knötchen sind leichter zu spüren. Öl stoppt die Verdunstungskälte und enthält oft wärmende und entspannungsfördernde Zusätze. Mamille und Areola bleiben dabei ausgespart.

Allerdings gibt es hin und wieder Kinder, die sich am Geruch stören. Dann ein neutrales Öl benutzen, z. B. Olivenöl. Läuft versehentlich etwas Olivenöl auf die Maille, kann gestillt werden, ohne die Mamille zuvor abzuwaschen.

Beim Handentleeren oder Abpumpen das Kind dabei anschauen oder – falls es in der Klinik ist – auf einem Foto betrachten oder an das Kind denken.

Gestört wird der Milchspendereflex durch Kälte, Schmerzen, Unbehagen, Anspannung, Verspannungen, emotionalen Stress (Kummer, Sorgen, etc.), einen hohen Nikotin- und/oder Alkoholkonsum.

Der erfolgreiche Milchtransfer ist für die Milchbildung, deren Menge, deren Aufrechterhaltung und deren Steigerung maßgeblich verantwortlich und nicht allein die Häufigkeit (und noch weniger die Dauer) des Anlegens. Er lässt sich gut durch das hörbare Schlucken beurteilen. Weitere Kriterien Kap. ▶ 2.6ff.

2.1.7 Nutritives Saugen

Große, in gleichmäßigem Rhythmus erfolgende Saugbewegung mit deutlich hörbarem Schlucken (erfolgreicher Milchtransfer). Ist der Unterkiefer beim Saugvorgang maximal abgesenkt, bleibt er für einen Moment in dieser Position (ein wichtiges Erkennungszeichen für effektives Saugen). Das Vakuum erhöht sich in diesem Moment und die Milch kann strömen, unterstützt durch den MRS. Nach der Aufwärtsbewegung findet das Schlucken statt (s. auch Kap. ▶ 2.8.1).

2.1.8 Non-nutritives Saugen

Das sind schnelle, kurze Saugbewegungen wie Nuckeln, als Stimulation für den Milchspendereflex (MSR) zu Beginn und immer wieder auch während der Mahlzeit, wobei nicht oder nur selten geschluckt wird, also kein Milchtransfer erfolgt.

2.1.9 DanCer-Griff

Benannt nach der Hebamme Sarah Coulter Danner und dem Arzt Edward Cerutti. Dieser Griff dient dazu, Babys ganz nahe an der Brust zu halten und ein „Abgleiten“ oder „Abrutschen“ zu vermeiden, indem Kinn und Unterkiefer des Kindes in besonderer Weise gestützt werden. Dadurch kann der Saugschluss besser gehalten und das Vakuum effizienter aufgebaut werden.

Dieser Griff lohnt sich bei hypotonen, saugschwachen Babys, bei Frühgeborenen, bei Kindern mit Spalten im Lippen-Kiefer-Gaumen-Bereich, bei Kindern mit Down-Syndrom und bei neurologisch auffälligen Kindern. Auch bei Kindern mit Zungenproblemen kann er einen Versuch wert sein.

Technik:

Die Mutter hält die Brust zunächst wie gewohnt im C-Griff.

Nachdem das Kind die Brust erfasst hat, führt sie den Zeigefinger der C-Griff-Hand unter das Kinn des Kindes, die Fingerspitze berührt dabei sanft die Wange, den Daumen legt sie an die andere Wange. (Manchmal kann es erforderlich sein, die Hand vorsichtig ein wenig zu verschieben, damit die beiden Finger in etwa auf gleicher Höhe an den Wangen anliegen) ( ▶ Abb. 2.5).

Daumen und Zeigefinger bilden quasi ein „U“ unter dem Kinn und halten so das Köpfchen nahe an der Brust.

Abb. 2.5 DanCer-Griff in modifizierter Rückenposition.

(Quelle: Hildegard Schüllner)

Variante: Abgewandelter oder modifizierter DanCer-Griff ( ▶ Abb. 2.6). Dabei wird nur der Zeigefinger wie ein Haken unter das Kinn gelegt, um es auf diese Weise zu stützen und nahe an der Brust zu halten.

Abb. 2.6 Modifizierter DanCer-Griff in Hoppe-Reiter-Sitz.

(Quelle: Hildegard Schüllner)

2.1.10 Saugschluss lösen

Saugschluss nennt man den Aufbau des Vakuums beim Saugen, wobei das Kind das Brustgewebe mit den Lippen und u-förmig mit der Zunge umfasst und abdichtet. In den meisten Fällen lässt ein Kind die Brust von selbst los, vor allem wenn es satt und zufrieden ist.

Manchmal muss das die Mutter übernehmen, wenn aus einem bestimmten Grund das Stillen unterbrochen werden muss. Sie hat dazu drei verschiedene Möglichkeiten:

Finger im Mundwinkel einführen: Die Mutter setzt die Fingerkuppe des Zeigefingers (kurzgeschnittener Nagel!) am Mundwinkel des Kindes an, zieht die Unterlippe etwas nach unten und schiebt dann den Finger zwischen die Kauleisten.

Meistens hört man dabei schon ein Geräusch wie ein Zischen oder Schmatzen, was das Lösen des Saugschlusses anzeigt. Oft öffnen die Kinder in diesem Moment den Mund von selbst und die Mutter kann rasch und problemlos die Mamille herausziehen.

Es gibt aber auch Kinder, die sofort nachfassen, was sehr schmerzhaft sein kann. Dann ist es erforderlich, den Finger tiefer in den Mund einzuführen, um das Zuschnappen zu verhindern. (Es geht auch gut mit dem kleinen Finger oder Daumen, am besten ausprobieren, womit man am geschicktesten ist).

Die Fingerkuppe des Zeigefingers (des kleinen Fingers oder Daumens) in die Kinngrube legen und das Kinn des Kindes nach unten und Richtung Hals drücken, damit die Kiefergelenke sich lösen.

In unmittelbarer Nähe des Mundes auf das Brustgewebe drücken, bis man hört, dass der Saugschluss gelöst ist. Dann gleichzeitig die Brust wegziehen und den Haltegriff am Kind lockern. (Nur für sehr routinierte Stillpaare geeignet!)

Diese Methode kann vor allem in der frühen Stillzeit zu wunden Mamillen führen, da die Chance des Kindes sehr groß ist, sofort wieder nachzufassen, sobald das Brustgewebe aus seinem Mund gleitet, und ist darum – insbesondere bei wunden Mamillen – nicht zu empfehlen!

2.2 Stillpositionen

Bei 8–12 Stillmahlzeiten in 24 Stunden und einer durchschnittlichen Stilldauer von 30–40 Minuten pro Mahlzeit (ohne Wickeln) verbringt die Stillende in den ersten Wochen ca. 4–8 Stunden/Tag nur mit Stillen! Dies sollte Anlass genug sein, möglichst viele Stillpositionen auszuprobieren, um herauszufinden, welche für Mutter und Kind optimal sind und in der die Mutter so entspannt wie nur möglich stillen kann.

Es gibt natürlich auch Schnelltrinker, die in wenigen Minuten fertig sind, und Genießer bzw. Träumer, die länger als 45 Minuten brauchen, dafür aber mehrere Stunden satt und zufrieden sind, oder Neugeborene, die nur 5–6 Mahlzeiten brauchen. Entscheidend ist, dass das Kind gut gedeiht.

Bei kurzen Intervallen zwischen 2 Mahlzeiten und mehr als 45 Minuten reiner Stillzeit sollte die Saug- und Anlegetechnik genauer betrachtet werden, erst recht in Kombination mit einer schleppenden Gewichtszunahme und/oder rezidivierendem Milchstau/Mastitis.

Merke

Die Stillende sollte abwechselnd in 2–3 verschiedenen Positionen anlegen, damit die Belastung der Mamillen nicht einseitig ist, die Brüste „rundum“ gut entleert werden und unterschiedliche Muskeln beim Halten des Kindes beansprucht werden.

Oft kann es sogar sinnvoll sein, selbst während einer Mahlzeit an der gleichen Brust, in verschiedenen Positionen zu stillen. Das schont wunde Mamillen, die Brust wird so optimal entleert und gleichzeitig günstig in allen Drüsenbereichen zu neuer Produktion angeregt und das Kind erhält garantiert die fettreiche Hintermilch.

Damit Mutter und Kind es möglichst bequem haben, sollten Kissen, Decken und Tücher in unterschiedlicher Dicke und Größe, evtl. ein Stillkissen und ein Fußschemel in unmittelbarer Reichweite sein, damit bei Bedarf entsprechend gepolstert und gestützt werden kann. Dadurch wird die Muskulatur im Rücken-, Nacken-, Schulter- und Armbereich entlastet. Das bedeutet weniger Verspannungen und Schmerzen und die Milch fließt besser!

Beim Stillen im Sitzen – egal ob Stuhl, Sessel, Sofa, Schaukelstuhl oder Bett, ob im Schneidersitz oder beim Sitzen mit gestreckten Beinen – sollte der Rücken angelehnt werden können. Evtl. ist es auch günstig, für den Kopf eine Möglichkeit zum Anlehnen bereitzuhalten.

Merke

Ein warmer Rücken trägt dazu bei, dass die Milch besser fließt!

Beim Stillen mit Rückengriff ist der Rücken der Mutter so zu polstern, dass genügend Platz nach hinten für die Beinchen des Kindes ist. Armlehnen von Sofa oder Sessel oder Kissen befinden sich seitlich zum Aufstützen von Ellbogen/Armen, damit die Nacken- und Schultermuskeln durch das Halten des Kindes nicht verspannen.

Wird das Kind frei gehalten, kann es sein, dass die Muskulatur der Mutter rasch ermüdet. Dadurch kann sich die Lage des Kindes verändern, die Mamille wird unter Spannung gesetzt, das Kind kann sie nicht mehr richtig halten, es „rutscht ab“ und die Mamillen werden wund.

Die Beine der Mutter sollten leicht zum Körper gezogen sein. Dafür kann ein Fußschemel oder eine Decke auf dem Boden nützlich sein oder die Füße/Beine auf den Couchtisch ablegen.

Merke

Vor allem in den ersten Wochen p. p. sollten die Beine nicht übereinandergeschlagen werden, weil so der Rückfluss des venösen Blutes u. U. behindert wird.

Die Mutter sollte sich nach Möglichkeit auch nicht über das Baby lehnen, das belastet unnötig die Nacken- und Rückenmuskulatur. Sie sollte sich anlehnen und das Kind mit Stillkissen oder anderen Hilfsmitteln so polstern, dass es bequem und sicher in Brusthöhe, – die Brustwarze in Höhe des Mundes – und möglichst nahe bei der Mutter liegt.

Beim Stillen im Schneidersitz macht es Sinn, seitlich unter die Knie ebenfalls ein Kissen o. Ä. zu schieben, um die Bein- und Bauchmuskulatur zu entlasten. Es sei denn, die Mutter kann die Knie mit gutem Kontakt zur Unterlage ablegen.

Beim Stillen im Bett oder auf dem Sofa, z. B. nach einem Kaiserschnitt oder generell zur Entlastung der Bauchmuskulatur, kann zusätzlich ein Kissen oder eine Decke unter die Knie geschoben werden.

Merke

Für das Kind gilt: Es muss sich rundum sicher und gut gehalten fühlen, damit es entspannt und ohne viel Anstrengung saugen kann.

Dies beugt unnötiges Luftschlucken und Blähungen vor. Der Kopf sollte nicht verdreht sein, das erschwert das Schlucken sowie die Koordination von Atmen-Saugen-Schlucken.

Ohr, Schulter und Hüfte sollten in einer Linie liegen. Der Kopf ist der Mutter zugewandt und befindet sich in Höhe der Mamille. Weitere Details finden Sie in der Beschreibung der jeweiligen Stillpositionen.

Wechselnde Stillpositionen