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Nun ist der Dichter aus dem Berufsleben in Rente getreten, was für ihn ein Privileg ist. Neben diesem Thema sind im Buch sozialkritische, autobiografische, lustige und Liebesgedichte anzutreffen. Das Ganze in einer authentischen Bildersprache. Als Anhang findet man auch "Doppelbodenlyrik", die auf Wortspiele gründet.
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Seitenzahl: 28
Für Familie Holz*
* Inhaber der Firma "holac", wo ich, trotz ernsten psychischen Problemen, 30 Jahre lang mir ein gutes Brot verdienen durfte.
Glück
Zuhaus
Kinder
Alte Schule
Verlagerung
Maßlos
Zustellung
Bedroht
Ausfall
Rendite
Gewohnheit
Unruhestand
Obergrenze
Fertig
Der Workaholiker
Medizin
Muss
Das ausgelachte Glück
Wahre Spitze
Tausch
Rennfahrer
Heil'ges Blechle
Ruhestandereignis
Erkältung
Genesung
Der Gemütliche
Los
Heimat
Last
Der Lift
Enttäuschung
Beichte
Glaubwürdigkeitsverlust
Ausbezahlt
Verlust
Verkehrsgefahr
Kreislauf
Nackt
Gebet
Ablagerung
Gestört
Genuss
Individualismus
Die Siegerin
Familiengedanken
Ausgleich
Wandel I
Wenn man sein Ich verliert
Aus Versehen
Rückwärts
Nicht von Welt
Rentnergedanken
Gabe
Privileg
Reinheitsdilemma
Erfinder
Makel
Verzichter
Preis
Der Trinker
Landesbrauch
Gefährdung
Orden
Gastspiel
Bedenken
-Anhang-
Errichtung
Strafe
Handwerker
Takt
Fete
Der Spieler
Business
Erfolglos
Allround Man
Schluss
Man ist in Rente –
nun wird vom Nichtstun
der Beutel nicht mehr leer,
man zehrt in Ruhe von der Ernte,
doch einer wie ich merkt das nicht sehr.
Bin abgelenkt wie soeben:
der Weg zum Glück ist voller Umleitungen.
Ratschläge hierzu geben
jeden Tag die Zeitungen.
Und stellen es dar im Mainstream,
als etwas das stets ist am Schwinden,
denn grad wenn man nicht sucht nach ihm,
kann man es eher finden.
Nur wenn man irgendwohin reist
sieht man wie gut es daheim ist,
wo Vertrautes uns umkreist
und man nichts vermisst.
Bloß ein beständigeres Wetter,
auch länger sonnig mal, mitunter,
denn es geht im Barometer
bei uns dauernd rauf und runter.
Aus einem ins andere Extrem,
das Dazwischen gibt es kaum mehr,
was nicht ist grad angenehm
sondern mit Sorgen geht einher.
Aber hier sind wir zuhaus,
mit unsern üblichen Problemen
und da hält man's gerne aus,
auch wenn man sich in Acht muss nehmen.
2018
Wenn die Menschen keine Kinder hätten,
hielten sie's vor lauter Ruh nicht aus.
Sie schliefen öfters in fremden Betten
und wären seltener zuhaus.
Sie würden in die Ferne schweifen
so oft es auch nur ginge,
womöglich ohne zu begreifen
den wahren Stand der Dinge.
Ohne sich zu fragen nach dem Sinn
unseres Daseins auf der Welt.
Ist da wirklich nicht mehr drin
als Besitz und Geld?
Kinder können andre retten
indem sie ihre Seele heilen:
wenn manche Alten keine Enkel hätten,
würden sie sich wortwörtlich
zu Tode langweilen.
Herrn Ernst Holz
Ich geh jetzt seit fast
zwanzig Jahren
jeden Morgen
in die Firma rein
und es ist mir noch nie
gelungen
den Alten Chef,
wie wir den Senior nennen,
zu grüßen
bevor nicht ER mich als Erster
gegrüßt hätte.
Es spielt sich immer wie folgt
ab:
ich steige im Hof aus dem Auto
mit der Tasche in der Hand aus,
sehe den Senior
nah an der Eingangstür beschäftigt
und nehme mir vor:
"Wann du bei fünf Meter von ihm bist
grüßt du ihn."
Und was passiert?
Ich bin bei sechseinhalb Meter
und schon ertönt sein
"Guten Morrgen!"
Ein anderes mal nahm ich