Privileg - Martin Szegedi - E-Book

Privileg E-Book

Martin Szegedi

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Beschreibung

Nun ist der Dichter aus dem Berufsleben in Rente getreten, was für ihn ein Privileg ist. Neben diesem Thema sind im Buch sozialkritische, autobiografische, lustige und Liebesgedichte anzutreffen. Das Ganze in einer authentischen Bildersprache. Als Anhang findet man auch "Doppelbodenlyrik", die auf Wortspiele gründet.

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Seitenzahl: 28

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Für Familie Holz*

* Inhaber der Firma "holac", wo ich, trotz ernsten psychischen Problemen, 30 Jahre lang mir ein gutes Brot verdienen durfte.

Inhalt

Glück

Zuhaus

Kinder

Alte Schule

Verlagerung

Maßlos

Zustellung

Bedroht

Ausfall

Rendite

Gewohnheit

Unruhestand

Obergrenze

Fertig

Der Workaholiker

Medizin

Muss

Das ausgelachte Glück

Wahre Spitze

Tausch

Rennfahrer

Heil'ges Blechle

Ruhestandereignis

Erkältung

Genesung

Der Gemütliche

Los

Heimat

Last

Der Lift

Enttäuschung

Beichte

Glaubwürdigkeitsverlust

Ausbezahlt

Verlust

Verkehrsgefahr

Kreislauf

Nackt

Gebet

Ablagerung

Gestört

Genuss

Individualismus

Die Siegerin

Familiengedanken

Ausgleich

Wandel I

Wenn man sein Ich verliert

Aus Versehen

Rückwärts

Nicht von Welt

Rentnergedanken

Gabe

Privileg

Reinheitsdilemma

Erfinder

Makel

Verzichter

Preis

Der Trinker

Landesbrauch

Gefährdung

Orden

Gastspiel

Bedenken

-Anhang-

Errichtung

Strafe

Handwerker

Takt

Fete

Der Spieler

Business

Erfolglos

Allround Man

Schluss

GLÜCK

Man ist in Rente –

nun wird vom Nichtstun

der Beutel nicht mehr leer,

man zehrt in Ruhe von der Ernte,

doch einer wie ich merkt das nicht sehr.

Bin abgelenkt wie soeben:

der Weg zum Glück ist voller Umleitungen.

Ratschläge hierzu geben

jeden Tag die Zeitungen.

Und stellen es dar im Mainstream,

als etwas das stets ist am Schwinden,

denn grad wenn man nicht sucht nach ihm,

kann man es eher finden.

ZUHAUS

Nur wenn man irgendwohin reist

sieht man wie gut es daheim ist,

wo Vertrautes uns umkreist

und man nichts vermisst.

Bloß ein beständigeres Wetter,

auch länger sonnig mal, mitunter,

denn es geht im Barometer

bei uns dauernd rauf und runter.

Aus einem ins andere Extrem,

das Dazwischen gibt es kaum mehr,

was nicht ist grad angenehm

sondern mit Sorgen geht einher.

Aber hier sind wir zuhaus,

mit unsern üblichen Problemen

und da hält man's gerne aus,

auch wenn man sich in Acht muss nehmen.

2018

KINDER

Wenn die Menschen keine Kinder hätten,

hielten sie's vor lauter Ruh nicht aus.

Sie schliefen öfters in fremden Betten

und wären seltener zuhaus.

Sie würden in die Ferne schweifen

so oft es auch nur ginge,

womöglich ohne zu begreifen

den wahren Stand der Dinge.

Ohne sich zu fragen nach dem Sinn

unseres Daseins auf der Welt.

Ist da wirklich nicht mehr drin

als Besitz und Geld?

Kinder können andre retten

indem sie ihre Seele heilen:

wenn manche Alten keine Enkel hätten,

würden sie sich wortwörtlich

zu Tode langweilen.

ALTE SCHULE

Herrn Ernst Holz

Ich geh jetzt seit fast

zwanzig Jahren

jeden Morgen

in die Firma rein

und es ist mir noch nie

gelungen

den Alten Chef,

wie wir den Senior nennen,

zu grüßen

bevor nicht ER mich als Erster

gegrüßt hätte.

Es spielt sich immer wie folgt

ab:

ich steige im Hof aus dem Auto

mit der Tasche in der Hand aus,

sehe den Senior

nah an der Eingangstür beschäftigt

und nehme mir vor:

"Wann du bei fünf Meter von ihm bist

grüßt du ihn."

Und was passiert?

Ich bin bei sechseinhalb Meter

und schon ertönt sein

"Guten Morrgen!"

Ein anderes mal nahm ich