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Ein Dichter sollte reden und schreiben auch über was gewöhnlich nicht geredet wird. Ein Ventil sein mittels dem das kollektive Unterbewusstsein einer Gesellschaft dem was sie verdrängt los wird. So nimmt auch in diesem Buch der Autor aus den verschiedensten Gründen kein Blatt vor den Mund. Es gibt aber auch Liebesgedichte, lustige und als Anhang, wie üblich: "Doppelbodenlyrik".
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Seitenzahl: 31
Für Mathias Dengel*
*Eine lebendige Bibliothek, bunt gespickt mit altherkömmlichen „Perlen“.
Verfügen
Verzicht
Akzent
Fragen
Frost
Ausstieg
Angleichung
Aushilfskraft
Das Pendel
Systemauswuchs
Mein Generationenvertrag
Über Selbstironie
Eigenschaft
Geblickt
Migration
Prothesen
Die Spannung
Ehrlichkeit
Sparpolitik
Wie gewohnt
Schönheitswahn
'Reingeschmeckt
Verhältnis
Mittelmaß
Magie
Kata-Strophe
Aufpasser
Bildung
Veränderung
Schwäche
Defizit
Unrast
Besiegt
Entschluss
Stellvertreter
Billig
Künstliche Intelligenz
Jahrhundertdillemma
Rastlosigkeit
Empfehlungen an mich selbst
Langsam aber sicher
Schongang
Gemeinsam
Überwindung
Ausrede
Kaufscheu
Keine Garantie
Rentnerschicksal
Warum ich kein Viagra brauch
Aussiedler
Ventil
Feststellungen
Nicht nur ein Schwabenproblem
Ratschlag
Verfehltes Handeln
Paranoia
Der fast verlorene Vater
Beim Arzt
Der mittlere Weg
Zukunftsgedanken
Appell
Hast
-Anhang-
Gebiet
Geschicklichkeit
Der Wettspieler
Tausendsassa
Cleverness
Krisis
Eklat
Vom Kontinent
Unruh
Der Kandidat
Es wär eigentlich so toll,
könnt' mich 'ne Mutter wie ein Kind
führen bis hin jenseits vom Zoll,
den wir dem Leben schuldig sind.
Die vielen äußeren Zwänge
geben uns Halt, Stabilität.
Ob's dem der flieht aus ihrer Strenge
dann auch wohl besser geht?
Denn es folgt ihm das Ungewisse:
nicht WIR verfügen auf der Erd'
über unsere Bedürfnisse.
Sondern es ist umgekehrt.
Ich gehöre zu den Strenger'n
die meiden möchten manche Panne:
statt das LEBEN zu verlängern,
dann eher die Gesundheitsspanne.
Denn die Qualität
kommt immer vor der Menge,
ich leb lieber auf Diät
bevor ich schlag über die Stränge.
Das geht mit Maßhalten einher
wenn man sich danach kann richten,
zumal es vielen wohl fällt schwer
freiwillig zu verzichten.
Doch wer den Mangel hat erlebt,
hält das Wenig für Genug,
und ist bei weitem nicht bestrebt
es zu betrachten als Entzug.
Vom Osten in den Okzident
musste ich mal aufbrechen.
Und auch heut noch
wenn ich nicht muss sprechen,
SCHWEIG' ich sogar mit Akzent!
Davon kann ich nicht ablenken
bis dass man mich trägt zu Grabe,
denn ich habe keine Gabe
für rein liberales Denken.
So schweig' ich lieber wenn man spricht
von Demokratie und Freiheit,
das lernte man zu meiner Zeit
nicht gänzlich im Unterricht.
Heute ist es irgendwie,
auch wenn es halt wird empfohlen,
etwas spät es nachzuholen
und noch in eigener Regie.
Doch das Dichten kann mir stützen
das Denken. Drum gehe ich cool,
zu mir selbst stets in die Schul'
und hoff ich bleibe nicht sitzen!
Manchen Streit schafft aus der Welt
auch ein kluger Schlichter,
vor Gericht werden harte Urteile gefällt –
doch wer richtet die Richter?
Die bringen einen ins Gefängnis,
dort gibt es seltener Gelächter
und man gerät leicht in Bedrängnis –
aber wer bewacht die Wächter?
Die Polizei ist Freund und Helfer
und unser guter Schutz dabei,
bis zum Einsatz der Wasserwerfer –
wer schützt uns dann vor der Polizei?
P.S.
Oh, ja: Polizei, dein Freund und Helfer
bei allen Gesellschaftszwisten!
Bis zum Auftritt der Steinwerfer –
wer schützt dann die Polizisten?!
Mensch! Heut' friert einem
auch der Atem ein!
Dieser Winter wird uns nicht verschonen,
ich hab' schon Halluzinationen:
ich rieche Glühwein!
AUSSTIEG
(gestützt auf Fakten aus den Medien)
Nun ist man endlich bereit:
weg mit Atom und Kohle!
Es musste halt kommen so weit,
der Umwelt zum Wohle.
Doch sind wir noch nicht über dem Berg.
Gäbe es mal zu wenig Strom
nach dem Verzicht auf Atom,
droht mancher Fabrik oder Stahlwerk
dass sie vom Netz werden genommen.
Besonders im nächsten Jahrzehnt