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Nichts beflügelt stärker als das Gefühl, vor einer guten Zukunft zu stehen. Fest daran zu glauben, dass Pläne gelingen, Vorsätze eingelöst, Probleme überwunden werden. Und selbst wenn es anders kommt, gerade wenn es anders kommt, haben die Optimisten eine Macht auf ihrer Seite: einen Lebensmut, der sie stärker macht als andere. Worin gründet diese Kraft? Was kann sie bewirken? Und lässt sie sich erlernen? Die großen Themen der Zeit sind manchmal kompliziert. Aber oft genügt schon eine ausführliche und gut recherchierte GEO-Reportage, um sich wieder auf die Höhe der Diskussion zu bringen. Für die Reihe der GEO eBook-Singles hat die Redaktion solche Einzeltexte als pure Lesestücke ausgewählt. Sie waren vormals Titelgeschichten oder große Reportagen in GEO.
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Seitenzahl: 17
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Herausgeber:
GEODie Welt mit anderen Augen sehenGruner + Jahr AG & Co KG, Druck und Verlagshaus,Am Baumwall 11, 20459 Hamburgwww.geo.de/ebooks
Die Macht des Optimismus
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Nichts beflügelt stärker als das Gefühl, vor einer guten Zukunft zu stehen. Fest daran zu glauben, dass Pläne gelingen, Vorsätze eingelöst, Probleme überwunden werden. Und selbst wenn es anders kommt, gerade wenn es anders kommt, haben die Zuversichtlichen eine Macht auf ihrer Seite: einen Lebensmut, der sie stärker macht als andere. Worin gründet diese Kraft? Was kann sie bewirken? Und lässt sie sich erlernen?
Von Ines Possemeyer
Kennen sie den Trick mit der rosafarbenen Brille? Wer sie trägt, sieht alles in positives Licht getaucht. Seine Zukunft. Sich selbst. Er hält sich für attraktiver, erfolgreicher und gesünder als die anderen. Eine Täuschung? Sicher, auch. Das Verblüffende aber ist: Der Blick durch die Brille färbt die Wirklichkeit nicht nur schön – sondern verändert sie tatsächlich.
Die raffinierte Brille stammt aus der Trickkiste der Evolution. Manchen ist sie in die Wiege gelegt, andere erwerben sie nach und nach. Einige tragen sie ständig, andere selten. Man sieht sie nicht, sondern spürt sie nur. Man nennt sie: Zuversicht.
Seit Menschengedenken wird sie als Triebkraft des Lebens beschworen – von Eltern, Lehrern und Philosophen, von Priestern, Politikern und Ökonomen. Ohne Zuversicht kein Aufstehen am Morgen, kein Aufbruch ins Ungewisse, kein Aufschwung, kein Glaube an ein freudvolles Jenseits. In einer Welt voller Gefahren und Katastrophen verschleiert sie oft gnädig unseren Blick auf die Realität – damit wir den Lebensmut nicht verlieren und Raum für Träume gewinnen.
Wie aber funktioniert diese trickreiche Täuschung? Wo liegen die Quellen der Zuversicht, wo ihre Grenzen?