Putz dich glücklich - Mrs. Hinch - E-Book

Putz dich glücklich E-Book

Mrs. Hinch

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Beschreibung

Mach dein Zuhause zum schönsten Ort der Welt – Die Buchsensation aus England!

Mrs. Hinchs Leidenschaft fürs Putzen ist so motivierend, dass man es kaum erwarten kann, selbst zum Schwamm zu greifen! Auf originelle Art und perfekt ausgerüstet verwandelt Mrs. Hinch ihr Zuhause in einen wunderbar sauberen, glänzenden und frisch duftenden Wohlfühlort. Dabei weiht sie uns ihre erprobten Methoden ein und zeigt: Putzen macht Spaß! Es bringt nicht nur das eigene Heim, sondern auch unser Inneres zum Strahlen und verhilft zu seelischem Gleichgewicht. Kurzum: Putzen macht einfach glücklich!

Mit ihren tollen praktischen Tipps für ein sauberes Zuhause bringt Mrs. Hinch auch ihre 3,2 Millionen Follower auf Instagram zum Strahlen. Sagenhafte 11 Wochen in Folge führte ihr Buch auf Platz 1 die Sunday-Times-Bestsellerliste an. Die Autorin genießt nicht nur ihr liebevoll gepflegtes Zuhause, sondern schwört auch darauf, mithilfe des Putzens zu seelischem Gleichgewicht gefunden und ihre Angstzustände überwunden zu haben.

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Seitenzahl: 228

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MRS. HINCH

Putz

dich

glücklich

Brillante Tipps für ein glänzendes Zuhause und ein aufgeräumtes

Seelenleben

Aus dem Englischen von Antje Althans

WILHELM HEYNE VERLAG

MÜNCHEN

Original English language edition first published by Penguin Books Ltd, London

© by Mrs Hinch, 2019 Co-written by Jordan Paramor

The author has asserted her moral rights

All rights reserved

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© der deutschsprachigen Ausgabe 2020 by Wilhelm Heyne Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: lüra – Klemt & Mues GbR

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich,

unter Verwendung des Originalcovers

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN: 978-3-641-25773-6V001

www.heyne.de

Für meinen Ehemann Jamie,

meinen wunderschönen Hund Henry Hinch, meine Familie,

meine Freunde und meine Hincher

All the best!

Liebe Grüße, Soph xx

Inhalt

Willkommen, meine wundervollen Hincher!

TEIL EINS

Zu Hause ist es am schönsten

1 My home is my castle

2 Wie alles begann

Hilfe, ich bin live im Fernsehen!

Die magische Million!

Es lief nicht immer alles glatt

Meine Ziele für die nahe Zukunft

TEIL ZWEI

Willkommen in meiner Hinch-Welt

3 Hinchikon

Die Geschichten hinter meinen Lieblingsausdrücken

4 Es ist völlig normal, seinen Putzsachen Namen zu geben

Putzsachen, ohne die ich nicht leben kann

Das Korbparadies

Musik als Motivation

TEIL DREI

Etwas über mich

5 Ich war schon immer ein häuslicher Typ

Los geht’s …

6 Höhen, Tiefen und wie ich zu Mrs. Hinch wurde

Das musste mir ja passieren

Was ist dieses Zoflora-Zeugs?

Hier kommt die Braut

7 Sprechen wir über Angststörungen

Wir sollten alle freundlicher mit uns selbst und mit anderen umgehen

Ich werde immer ich selbst bleiben

TEIL VIER

Schnapp dir dein Minkeh, wir stürzen uns ins Abenteuer

8 Hinchen wir los!

Liste mit Hinchbeispielen

9 Zeit, die Spüle zu polieren und den Kopf freizukriegen

Hinch dich glücklich

Badezimmer

Küche

Schlafzimmer

Wohnzimmer

Allgemeine Tipps fürs ganze Haus

Kleinigkeiten, die man leicht vergisst

Mein liebstes Hinch-Programm

TEIL FÜNF

Entrümpeln wir unser Leben!

10 Harry Hinch und die Krempelkiste

Krempelkiste

Garage

Lästiger Papierkram

Recyceln

11 Top-Hinch-Tipps

Wie ich meinen Kleiderschrank bändigte!

Hinch-Packtipps

Handtaschen-Hinch

Auto-Hinch

12 Henry Hinch

All the best!

WILLKOMMEN, MEINE WUNDERVOLLEN HINCHER!

Dieses Buch ist für jeden Einzelnen von euch, denn ihr seid die Allerbesten. Ihr habt mein Leben verändert.

Wie ich schon oft gesagt habe, bin ich nicht von Beruf Reinigungskraft. Aber ich hoffe, dazu beitragen zu können, den Menschen Spaß an der ganzen Prozedur zu vermitteln. Ich finde, dass Saubermachen (auch Hinchen genannt) das Potenzial hat, Menschen zusammenzubringen. Lasst mich ausreden … Ihr habt alle irgendwelche Promis und Supermodels und andere Vorbilder, denen ihr nacheifert, aber denkt daran, Hincher, wenn wir Gregory Gummihandschuhe tragen und unsere Toiletten putzen, sind wir alle gleich. Ich mein ja nur!

Einige von euch werden es merkwürdig finden, aber ich habe einen Riesenspaß, wenn ich putze, aufräume oder generell hinche, und ich möchte euch alle gern zum Mitmachen einladen. Ich tue einfach das, was für mich funktioniert, und versuche, es mir so simpel und angenehm wie möglich zu machen. Ich liebe das Leben und lächele für mein Leben gern … Lächeln kann man heutzutage nie genug, stimmt’s?

Ich werde alles Mögliche zur Hausarbeit, zur Fleckentfernung, zu Kalkablagerungen, zum Ordnunghalten usw. gefragt, aber in letzter Zeit kommen auch öfter Fragen nach meinem Leben generell, und ich hoffe, euch in diesem Buch alle Fragen beantworten zu können. Hoffentlich könnt ihr ein paar nützliche Tipps aufschnappen, von denen ihr ein Leben lang profitiert.

Es käme mir merkwürdig vor, wenn ich übers Saubermachen sprechen würde, ohne euch von den positiven Auswirkungen zu erzählen, die es auf mein Leben gehabt hat, und warum ich ursprünglich mit dem Hinchen angefangen habe. Saubermachen hat mich in vielerlei Hinsicht gerettet. Ich bin immer sehr offen damit umgegangen, dass ich ein Mensch bin, der sich viele Sorgen macht. Ich habe gelernt, mit Ängsten, Nervosität und Panikattacken umzugehen. Aber am meisten beruhigt es meine Nerven, wenn ich mir meinen Lieblingsputzlappen schnappe und mich an die Arbeit mache.

Ich finde es super wichtig, offen und ehrlich über meine Neigung zum Grübeln und zu Panikattacken zu sprechen, und aus dem Grund möchte ich euch auch einen Einblick in meine Vergangenheit und in meine Gegenwart geben und euch genau erläutern, warum mir mein Instagram-Account so viel bedeutet.

Also schnappt euch eine Tasse Tee, macht es euch mit eurem Lieblingsplaid auf eurem Lieblingsplatz zu Hause gemütlich und lest weiter, meine Hincher.

All the best,

Mrs. Hinch x

TEIL EINS

Zu Hause ist es am schönsten

KAPITEL EINS

MY HOME IS MY CASTLE

Mein Zuhause bedeutet mir alles. Für mich steht es für Sicherheit, Gemütlichkeit und Glück. Es steht für das, was ich erreicht habe. Es ist Mr. Hinchs, Henrys und mein Zuhause, und das ist für mich das Größte.

Niemand weiß, was hinter geschlossenen Türen wirklich vor sich geht. Egal wie gut wir jemanden kennen, was wirklich passiert, wenn er nach Hause kommt, seine Schuhe von sich schleudert und sich einigelt, sehen wir nicht. Unsere Wohnung birgt alle unsere Geheimnisse. Wahrscheinlich durchlebt man dort seine besten und seine schlechtesten Tage; die eigene Wohnung ist eine private Schatztruhe, zu der nur man selbst den Schlüssel hat.

In einem Haus, einer Etagenwohnung, einem Apartment oder einem Wohnwagen leben kann jeder, aber diesen Ort zu einem Zuhause zu machen ist das beste Gefühl überhaupt. Am wichtigsten sind natürlich die Erinnerungen, die man sich mit seinen Lieben dort geschaffen hat und die einen Ort erst richtig wohnlich machen. Doch vom ästhetischen Standpunkt aus betrachtet, kann man einen Ort auch zu seinem Zuhause machen, indem man Gegenstände hineinstellt, die einem gefallen. Man dekoriert ihn nach seinem Geschmack und hält ihn sauber. Man hüllt ihn in seine Lieblingsdüfte und hegt und pflegt ihn. Schließlich ist er etwas ganz Besonderes! Ich glaube aufrichtig, dass wir unser Zuhause mit Respekt behandeln sollten. Ich halte alle meine Sachen in Ehren und achte sie und schätze mich glücklich, sie zu haben.

Um nicht Gefahr zu laufen, sein Zuhause in ein Musterhaus zu verwandeln, um andere zu beeindrucken, muss es vielmehr darum gehen, was einem selbst gefällt. Ich schaue mir täglich auf Instagram die Wohnungen anderer Leute an, und einige davon rauben mir buchstäblich den Atem. Aber mich überkommt dabei nicht der Gedanke: »So ein Haus will ich auch«, weil ich mein eigenes toll finde und Freude daran habe. Und trotzdem kann man Gefallen am Geschmack und am Stil anderer finden. Deine Freundin kommt vielleicht einmal pro Woche auf einen Tee vorbei, aber du musst tagein, tagaus dort wohnen, und deshalb darf es nicht darum gehen, andere zu beeindrucken, sondern sich in seinen Räumlichkeiten selbst wohlzufühlen und glücklich zu sein.

Diese Erkenntnis ist für mich ein großer Schritt, weil ich noch vor Jahren mein Zuhause so eingerichtet hätte, wie es meiner Meinung nach anderen gefallen und auf sie Eindruck gemacht hätte (darauf gehe ich später noch näher ein). Deshalb stellt es einen echten Fortschritt dar, dass ich dieses Bedürfnis nicht mehr verspüre. Ich bin aufrichtig davon überzeugt, dass ich mich durch mein Zuhause selbst gefunden habe.

Ist mein Haus perfekt und makellos? Auf keinen Fall! Ist es nach jedermanns Geschmack? Ganz sicher nicht. Manche Leute finden den grau-weißen Look meiner Wohnung womöglich langweilig. Aber ich finde ihn super. Bin ich dort glücklich? Absolut.

Jeder sollte sein Leben nach seiner Fasson gestalten und sich nicht nach anderen richten, denn leider leben wir in einer Welt, in der viele Menschen versuchen, ihr Leben an dem der anderen auszurichten. Bitte tut das nicht! Bitte seid ihr selbst! Ich habe einmal einen Spruch gelesen, der sich mir eingeprägt hat. »Niemand ist du, und das ist deine Macht.« Sich mit anderen zu vergleichen ist einer der schlimmsten Fehler, die man begehen kann. Das ist der Grund, warum ich durch mein Wohnzimmer tanze, meinen Putzlappen Namen gebe, meine Spüle schlafen lege und meiner Begeisterung für Sachen Ausdruck verleihe, die andere für die einfachsten Dinge halten. Denn das bin einfach ich.

Und genauso, wie jeder Mensch anders ist, ist es auch jedes Zuhause, und das finde ich genial. Die Wohnung meiner Mutter ist voller Hellbeige- und Brauntöne, was mir total gut gefällt. Die meiner Freundin Leanne hat Grün- und Brauntöne, und es sieht wunderschön aus. Doch das Motto für mein Zuhause hat immer »Grau in Grau« gelautet. Es sind Jamies und meine vier Wände, für die wir hart gearbeitet und lange gespart haben, und deshalb finde ich, dass wir in ihnen tun und lassen können, was wir wollen.

Wenn man in einem Laden etwas sieht, was einem richtig gut gefällt, spielt es keine Rolle, wie wenig es kostet, welche Farbe es hat oder was andere davon halten. Wenn man es mit zu sich nach Hause nimmt und es toll findet, wird es einem ein gutes Gefühl geben. Farben und Stile kommen und gehen, deshalb bleibt bei dem, was euch gefällt, und lasst euch von keinem etwas anderes erzählen!

Ist euch aufgefallen, wie schnell sich die Mode ändert? Das gilt auch für Inneneinrichtung. Wen kümmert’s, wenn ihr eine traumhaft schöne Hingucker-Wand habt und sie plötzlich nicht mehr angesagt ist? Na und? Das Leben ist ein ewiger Kreislauf, und Moden kommen und gehen, also macht, was euch gefällt – besser wär’s, denn man kann es nicht ständig allen recht machen.

Ich persönlich pflege meine Sachen gerne. Es macht mir Spaß, meine Ornamente zu polieren (mit Dave, haha), meinen Kissen Karatehiebe zu verpassen und mich gut um sie zu kümmern. Ich bin aufrichtig davon überzeugt, dass dein Zuhause dir die Liebe zurückgibt, die du in es investierst.

Zum Beispiel mein großer weißer Kerzenständer aus Holz, der schon ewig in meinem Wohnzimmer steht. Ich habe ihn bei B&M ergattert, heruntergesetzt auf 6,99 Pfund, weil der Metallaufsatz abgebrochen war. Ich nahm ihn mit nach Hause und reparierte ihn mit Sekundenkleber. Es hat mir große Freude bereitet, ihn wieder in Schuss zu bringen. Inzwischen habe ich ihn schon so lange, dass er hier und da leicht angeschlagen ist, aber er wärmt mir immer noch das Herz. Ich könnte ihn durch einen anderen ersetzen, aber das brauche ich nicht. Warum sollte man Geld für etwas Neues ausgeben, wenn man mit dem zufrieden ist, was man hat?

Ich würde nie aus dem kleinen Dorf in Essex wegziehen, in dem ich schon als Kind gewohnt habe. Alle meine Freunde und meine Familie leben dort, und es ist mein kleines Paradies. Ich war schon immer sehr häuslich, und wenn mir jemand sagen würde: »Du kannst entweder etwas für deine Garderobe haben oder für dein Haus«, würde ich mich immer für das Haus entscheiden. Es ist mein Allerheiligstes, meine ganz persönliche Truhe voller Schätze (und Schnäppchen!).

Ich möchte nie etwas daran ändern, wer ich bin, was ich kaufe oder wie ich spreche. Ich bin, wer ich bin. Ich bin ein sehr häuslicher Mensch, und meine Mum kommt immer noch vorbei, um mir beim Kochen zu helfen. Die Leute glauben vielleicht, dass ich in Louboutins herumstöckele, aber in Wahrheit besitze ich kein einziges Paar. Wenn ich auf wundersame Weise welche geschenkt bekäme, würde ich sie wahrscheinlich eher zur Schau stellen, weil ich zu eingeschüchtert wäre, um sie zu tragen. Wahrscheinlich würde ich sie an den meisten Tagen daven und sheenen!

Seien wir ehrlich, die meisten von uns sind von den Häusern anderer fasziniert. Ich zumindest bin es unbedingt. Ich fand schon immer, dass es fantastisch wäre, von Beruf Immobilienmaklerin zu sein, weil ich dann in fremden Häusern herumschnüffeln könnte. Ich wünschte mir auch, dass jemand eine Fernsehsendung entwickelt, in der man Leute zu Hause besucht und die Geschichten hinter den Gegenständen erfährt, die ihnen gehören. Das wäre super interessant! Ich bin nämlich ein heimlicher Fan von Sendungen wie Bargain Hunt und Antiques Roadshow (in Deutschland vergleichbar mit Bares für Rares)!

Jedes Zuhause und jeder Gegenstand erzählen eine Geschichte. Ich wüsste gern, warum die Leute etwas gekauft haben und wie teuer es war. Ich würde gern etwas über ihre Upcycling-Projekte erfahren und die Geschichte hinter bestimmten Gegenständen herauskriegen. Stellt euch vor, jemand lebt seit fünfzig Jahren in seinem Haus – seine Habseligkeiten hätten fantastische Geschichten zu erzählen! Ich würde mich für mein Leben gern hinsetzen und mir das alles anhören.

KAPITEL ZWEI

WIE ALLES BEGANN

Der ganze Insta-Wahnsinn ging los, als Jamie und ich im Juli 2016 in unser Haus zogen. Es ist unser erstes eigenes Haus, für das wir sehr lange gespart haben. Sparen und parallel dazu Miete zahlen ist hart! Mir hat es so viel Spaß gemacht, unser Haus in ein Zuhause zu verwandeln, sodass ich massenhaft Fotos geschossen habe, um meine Fortschritte zu dokumentieren: Fotos von Gegenständen, die ich gekauft hatte, und davon, wie ich jedes einzelne Zimmer einrichtete. Aber irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich meine Familie und meine Freunde damit regelrecht bombardierte.

Da ich mir Sorgen machte, dass ich die Leute mit meinen ständigen Posts langweilte, richtete ich mir am 10. März 2017 einen separaten Instagram-Account nur für mein Haus ein und fing an, die Fotos stattdessen dort zu posten. Dieser Account war wie mein eigenes kleines Erinnerungsalbum. Anfangs genierte ich mich ein bisschen und erzählte vielen Freunden und meiner Familie gar nichts davon. Doch ich stellte schnell fest, dass es wahnsinnig viele wunderschöne Home Accounts gab, und fand viele fantastische Insta-Freunde; wir beteiligten uns an Follow Trains und bestärkten uns gegenseitig mit vielen aufbauenden Kommentaren und Likes. Ich wurde schon bald insta-süchtig! Ich liebte es! Eines Tages habe ich dann eine kurze Story davon hochgeladen, wie ich meine Küchenspüle sauber machte, weil ich einen Edelstahl-Sprühreiniger (natürlich Cliff von Viss) gefunden hatte, der supergute Ergebnisse erzielte. Der Glanz brachte mich ins Schwärmen, und das war’s. Ich bekam massenhaft Direktnachrichten, und daraus entwickelte es sich weiter. Ich verstehe immer noch nicht ganz, wie das alles passiert ist. Wenn mich heute jemand fragen würde, wie man es anstellt, einen Instagram-Account so groß zu machen, hätte ich keinen Schimmer. Ich weiß nur eins: Man sollte man selbst sein und jeden Tag Spaß haben!

Ich habe allen von Anfang an ganz klar gesagt, dass ich keineswegs von Beruf Reinigungskraft bin. Ich bin ausgebildete Friseurin; das ist mein Job, und damit kenne ich mich aus. Es ist total bereichernd, Menschen zum Lächeln zu bringen, wenn sie in den Spiegel schauen und ihre neue Frisur bewundern!

Der Hinch-Aspekt ergab sich erst dadurch, dass mich oft eine innere Unruhe überkam oder mich irgendwelche negativen Gedanken überfielen, die schon bald zu Beklemmungen führten. Dann sprang ich auf, drehte die Musik im Radio laut und schnappte mir den nächstbesten Lappen, Mopp oder Staubsauger! Ich saß nicht mehr grübelnd herum, sondern war in Aktion, konzentrierte mich auf etwas anderes, und ehe ich michs versah, machte ich zum Rhythmus der Musik sauber. Durch die Ablenkung konnten meine Gedanken nicht mehr mit mir durchgehen und mich fertigmachen. Ich empfinde es immer noch so, weil ich das Gefühl habe, etwas zu leisten, wenn ich putze. Ich betrete gern ein Zimmer und denke: »Das hab alles ich gemacht.« Putzen gibt mir ein gutes Gefühl, und vermutlich ist das auch auf meinem Account zu spüren.

Die Anzahl meiner Follower steigt mit jedem Tag, und ich bin wahnsinnig dankbar, aber auch immer noch sehr verwirrt von alldem! Meist halte ich mich lieber im Hintergrund und poste nur sehr selten Videos von mir. Aber als ich von This Morning gefragt wurde, ob ich in die Sendung komme, wollte ich nicht ablehnen! Immerhin handelt es sich um eine der bekanntesten Fernsehsendungen am Vormittag! Ich konnte es nicht glauben! An jenem Tag erfuhren alle, die mich noch nicht kannten, wie ich aussehe. Nach der Ausstrahlung der Show hieß es: »Mrs. Hinch endlich entlarvt!«, und ich saß nur da und dachte: »Wie peinlich!« Am liebsten wäre ich vor Scham im Boden versunken!

HILFE, ICH BIN LIVE

IM FERNSEHEN!

Mein Auftritt bei This Morning war das Verrückteste, was ich je in meinem Leben getan habe. Ich hätte mir niemals träumen lassen, jemals in solch einer Sendung aufzutreten. Holly und Phil waren wahnsinnig nett und haben mir alle Aufregung genommen.

Am Morgen der Aufzeichnung war ich total nervös. Ich hatte mir ein Taxi zum Bahnhof bestellt, von wo ich den Zug nach London nehmen wollte, wurde dann jedoch von This Morning benachrichtigt, dass mich ein Fahrer abholen würde. Ein schöner Wagen fuhr vor und sammelte mich ein, und als ich Geld hervorkramte, um es dem Fahrer zu geben, sagte er, ich bräuchte nichts zu bezahlen.

Zum Glück begleitete mich Jamie ins Studio, denn ungelogen, ich muss ihn nur anschauen, und schon bin ich entspannt. Ich ging direkt in die Maske, und da ich wusste, dass TV-Moderatorin Vanessa Feltz ebenfalls in der Sendung sein würde, dachte ich bloß: »Was tue ich hier eigentlich?« Ich sagte zum Hairstylisten: »Sie haben bestimmt schon Top-Stars frisiert, und jetzt müssen Sie mir die Haare machen. Tut mir leid.« Doch er meinte, dass er sich total freue, mich kennenzulernen. Wie nett ist das denn?

Ich hatte schreckliche Angst, dass die Zuschauer mich in Stücke reißen würden, doch es half mir sehr, dass Jamie dabei war. Als ich vorgestellt wurde, stand er am Studiorand und gab mir das Daumen-hoch-Zeichen. Ich wollte, dass er stolz auf mich ist.

Ich fühlte mich wie kurz vor einer Prüfung, wenn sich der Magen zusammenzieht und man zwar was essen will, aber nichts runterbringt. Meine größte Befürchtung war, dass ich meine Hincher enttäuschen könnte. Ich hatte eine Riesenangst, sie zu blamieren. Ob ich gut aussah, war mir nicht wichtig, ich wollte nur niemanden enttäuschen.

Ich hab mich wohl öfter wiederholt und ein paarmal nervös gelacht, aber dafür, dass ich zum ersten Mal live im Fernsehen war, habe ich mich ganz gut geschlagen. Man hat kein Drehbuch und auch keine Zeit zu »proben«, weshalb ich spontan sein musste. Ich weiß, es waren nur wenige Minuten, aber es war das Beängstigendste, was ich je in meinem Leben getan habe.

Ganz am Ende des Beitrags rannte ich lachend weg, und auf Twitter fragten mich alle nach dem Grund. Mein Mikrofon, das hinten an meinem BH befestigt war, begann zu rutschen und drohte, den BH mit runterzuziehen! Stellt euch das mal vor!

Ich bemerkte es in dem Moment, als ich den Herd sauber machte, und dachte: »O, mein Gott, ich verliere live im Fernsehen meinen BH!« Da ich glaubte, dass wir schon fertig wären und uns in einer Werbepause befänden, sagte ich aufgeregt zu Phil: »Ich hätte fast meinen BH verloren, Phil!« Ich hielt das Teil fest, während er sich vor Lachen krümmte. Dann prustete auch Holly los, und ich rannte weg, um nicht unfreiwillig zum Blitzer zu werden. Aber letzten Endes habe ich es durchgestanden – Live-Fernsehen verläuft eben nicht immer nach Plan.

Meine Fanseiten explodierten förmlich vor Zuspruch. Ja, ich habe Fanseiten auf Facebook! Könnt ihr das fassen? Ich kann es nicht! Und es fühlte sich wirklich an, als gehörten die Hincher zu meiner Familie. Eine Frau schrieb mir, sie habe sich, als sie auf meinen Auftritt wartete, wie eine aufgeregte Mum gefühlt, und eine andere sagte, sie habe geweint, weil sie stolz darauf sei, Hincherin zu sein. Das geht mir echt ans Herz.

Ärger mit Trollen bekam ich auch, aber damit hatte ich gerechnet. Man kann nicht in einer so berühmten Sendung auftreten und nicht von irgendwem kritisiert werden. Jemand nannte mich »Essex-Abschaum«, was schrecklich war. So etwas schmerzt, obwohl ich weiß, dass ich es nicht verdient habe, weil ich mit dem, was ich tue, niemandem schade.

Mein Account begann als reiner Spaß und geriet irgendwie außer Kontrolle. Plötzlich benutzten Leute meinen Namen, um für Reinigungsmittel zu werben, Give-aways zu verteilen oder ihre Firma anzupreisen, und ich bekam viele E-Mails mit Anfragen für eine zukünftige Zusammenarbeit, für gemeinsame Werbeaktionen oder für Shoutouts. Es war der Wahnsinn. Mein Telefon glühte, und ich kam einfach nicht mehr hinterher!

Ich wollte versuchen, das alles selbst zu erledigen, es allein zu bewältigen, aber ich verstand den geschäftlichen Aspekt des Ganzen, wie z.B. rechtliche Fragen, Schriftsätze, Verträge etc., nicht in vollem Maße. Ich wusste, dass ich mit ein paar meiner Lieblingsmarken zusammenarbeiten und Merchandise für meine Hincher herausbringen wollte, hatte aber keine Ahnung, wie ich das angehen sollte. Ich versuchte sogar, das alles selbst zu googeln!

Dann kontaktierten mich plötzlich Agenturen, um mich zu fragen, ob sie mich vertreten sollten. Wenn ich ehrlich bin, wusste ich nicht einmal, was das bedeutete! Ich wusste nicht, dass »Instagram-Influencer« oder »Instagram-Talente«, wie sie es nennen, derart angesagt waren! Trotzdem traf ich mich mit einer bestimmten Managementfirma, Gleam, und es fühlte sich gut an. Dabei kam ich mir total seltsam vor, denn wozu sollte ich einen Manager brauchen? Aber ich fand, dass ein bisschen Unterstützung nicht schadete, damit ich mich auf die Dinge konzentrieren konnte, die mir wirklich Spaß machten, und das sind meine Putz-Storys und mein Instagram-Auftritt allgemein.

Dass ich eine Agentur habe, hat meine Instagram-Aktivitäten nicht beeinflusst, weil ich das nicht zulasse; aber ich bin jetzt nicht mehr so unsicher, wenn mir Jobs angeboten werden. Eben noch hatte ich gut gelaunt meine Küchenspüle zum Glänzen gebracht, und in der nächsten Sekunde war die Anzahl meiner Follower auf weit über eine Million hochgeschnellt – und ich hatte keine Ahnung, wie ich damit klarkommen sollte.

DIE MAGISCHE MILLION!

Die Eine-Million-Follower-Marke zu erreichen war einfach fantastisch. Meine Mum kam vorbei und sagte zu mir: »Soph, es ist Wahnsinn, dass du eine Million geschafft hast.« Dann machte sie eine Pause und meinte: »Wie genau hast du das angestellt, Kleines?«

Ich stand da, dachte nach und antwortete: »Ich habe keine Ahnung, Mum.«

Eine Firma namens @lightuplovelondon hatte mir mitgeteilt, dass sie mir, falls ich je eine Million Follower erreichte, ein paar Leuchtbuchstaben schicken würde, mit denen ich Fotos machen könnte. Damals hatte ich geantwortet: »Nee, das ist noch sehr weit weg.« Doch dann hatte ich eines Tages 61000 Follower und dachte: »Moment mal, ich glaube, das kann ich schaffen!«

Als ich am Morgen des 18. Oktober die magische Million erreichte, bekam ich so viele Nachrichten, dass mein Handy glühte und ich sogar etwas Angst hatte, mir die Mitteilungen anzusehen.

Kurz zuvor hatte ich @lightuplovelondon telefonisch mitgeteilt, dass ich nur noch wenige tausend Follower von der Million entfernt war, und sie hatten mir daraufhin zugesichert, mir die Buchstaben vorbeizubringen.

Tatsächlich standen die Buchstaben bald darauf im Garten, und meine Freundin Trace verrenkte sich zu allen möglichen Positionen, um ein paar halbwegs ordentliche Fotos von mir zu machen. Sie legte sich auf den Boden, sie klebte förmlich an der Wand, sie balancierte auf einem Bein … Sie arbeitete wirklich hart an jenem Tag im Garten!

Sie hielt einen Stuhl für mich fest, damit ich auf einen der Buchstaben steigen konnte, und es war so windig, dass ich in alle Richtungen schwankte. Wir haben wahnsinnig viel gelacht, das tun wir immer. Sie machte ein paar fantastische Bilder, und ich bekam 165000 Likes für das Foto, das wir auf Instagram posteten. Ich konnte es nicht fassen. Dass die Menschen sich so für mich freuten, überwältigte mich. Es war eine Bestätigung ihrer Treue und der Verbundenheit, die ich für meine Hincher empfinde.

An jenem Abend feierten Trace und ich, indem wir uns ein vor Fett triefendes Take-away kommen ließen. Wir setzten uns auf meinen Wohnzimmerteppich (ja, auf mein bestes Stück) und futterten Käsekartoffeln, Burger, Pizza und Kebab. Wir organisierten sogar schnell noch einen Kuchen mit Kerzen – es war einer der schönsten Tage meines Lebens.

Auch meinen blauen Haken zu bekommen, der zeigte, dass mein Account verifiziert ist, war Wahnsinn. Ich erinnere mich klar und deutlich daran. Ich war gerade dabei, meine Fensterbank im Schlafzimmer zu hinchen, als mir eine Followerin eine Nachricht schickte: »Gratuliere, Mrs. Hinch!« Mein erster Gedanke war: »Was habe ich falsch gemacht?« Dann schickte sie noch eine Nachricht hinterher: »Sie haben den blauen Haken!« Yes, mate! Das gibt’s doch nicht! Ich fühlte mich, als hätte ich ein Blue-Peter-Abzeichen bekommen.

In der Grundschule bekamen wir immer Schwimmabzeichen, die man sich auf den Badeanzug nähen konnte, um zu zeigen, dass man einen bestimmten Leistungsstand erreicht hatte, und ich erinnere mich immer noch an das stolze Gefühl, als ich mein erstes bekam. Genauso fühlte ich mich wieder. Ich meine … Beyoncé hat einen blauen Haken, Leute, und ich jetzt auch. Das ist zwar unsere einzige Gemeinsamkeit, aber das reicht mir völlig.

»Hinching« hat es sogar ins Urban Dictionary geschafft. Ich drehte durch, als ich es sah. Als ich Jamie davon erzählte, antwortete er stolz: »Ich stehe im Urban Dictionary. Na ja, mein Nachname zumindest!« Und ich war so fair, ihm zu gratulieren, denn ohne seinen Namen wäre ich nicht Mrs. Hinch, oder?

Ein Teil des Eintrags besagt:

Reinigungslappen und -produkte werden oft mit Namen bedacht, die meist Mrs. Hinch auswählt.

»Ich habe heute mein Haus gehincht.«

Wahnsinn!

ES LIEF NICHT IMMER ALLES GLATT

Viele, die sich meine Storys angeschaut oder in der Presse etwas über Mrs. Hinch gelesen haben, fragten mich, was geschehen war, als ich 2018 kurz vor meiner Hochzeitsreise im Krankenhaus landete. Deshalb würde ich euch gern die wahre Geschichte erzählen.

Die Zeitungen behaupteten, es habe an Erschöpfung nach meinem Auftritt bei This Morning gelegen, doch nichts hätte der Wahrheit ferner liegen können. Meine Familie mütterlicherseits leidet an einer Blutkrankheit, die als Protein-S-Mangel bekannt ist, sowie an einer FVL-Mutation, einer Bluterkrankung, bei der das Blut Klumpen bildet, weshalb ich ein erhöhtes Risiko habe, abnorme Blutgerinnsel zu entwickeln.

Seit dem frühen Teenageralter wusste ich, dass diese Bluterkrankung bei mir vorliegt, aber damals war die Sache als nicht so gravierend eingeschätzt worden. Ich nahm nicht einmal Medikamente dagegen. Doch dann bekam ich eines Tages merkwürdige Schmerzen im Kreuz und ging zum Chiropraktiker. Es wurde nicht besser, und niemand fand heraus, woher diese Schmerzen kamen.

Wenige Tage später eröffnete ich eine neue Savers-Filiale in Witham, Essex, und es war fantastisch, wie viele Hincher ebenfalls dort waren. Ich kann euch immer noch nicht genug danken, dass ihr euch die Zeit genommen habt, dort hinzukommen und mich zu sehen.