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Der neue Science-Thriller von Mikael Lundt für Leser von Phillip P. Peterson, M.A. Rothman und Douglas E. Richards.
Eine dramatische Häufung unerklärlicher Nebenwirkungen ruft die WHO-Expertin Dr. Laura Delille auf den Plan. Unfruchtbarkeit, Fehlgeburten und Tod greifen um sich. Erste Spuren führen zu einem neuartigen genbasierten Impfstoff. Doch als sich die Symptome weiter verschlimmern und auch Menschen erkranken, die nie damit geimpft wurden, wird klar: Hier geht es um mehr als krasse Nebenwirkungen.
Während Laura den rätselhaften Ursachen auf dem afrikanischen Kontinent nachspürt, heftet sich der Reporter Hugh Stevens an ihre Fersen. Seine Recherchen offenbaren: Es handelt sich weder um tragische Zufälle, noch um ein natürliches Phänomen, sondern um den skrupellosen Plan eines Pharmakonzerns. Besonders mysteriös: Von einem eindeutigen Erreger fehlt bisher jede Spur. Lauras Vorgesetzte bei der WHO scheinen ihr dagegen immer neue Steine in den Weg zu legen.
Bald schon finden sich Laura und Hugh inmitten eines finsteren Komplotts wieder und schweben selbst in Lebensgefahr. Während ihnen die Zeit davonläuft, breitet sich das Phänomen weltweit aus und bedroht bald Millionen. Steht die Welt am Beginn einer geplanten Pandemie, die sogar den Fortbestand der Spezies Mensch bedrohen könnte?
R/N/A: Tödliche Sequenz – ein rasanter Pharma-Thriller aus der Feder von Mikael Lundt beleuchtet die Schattenseite der modernen Medizin.
„Wenn aus einer Gesundheitskrise purer Überlebenskampf wird und aus Heilmitteln biologische Waffen.“
„Medizinischer Skandal oder eine Bedrohung der ganzen Menschheit? Pandemie oder geplante Ausrottung?“
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Mikael Lundt
R/N/A
Tödliche Sequenz
XXL-LESEPROBE
1
Irgendwo in den verschneiten Wäldern Rumäniens, 8. Januar
Die Haut von Probandin 109 leistete der kaum einen halben Millimeter dünnen Nadel keinerlei Widerstand. Dank ihrer Nanobeschichtung glitt die Kanüle in den Arm, als wäre es hauchdünne Seide. Doch Seide fand sich nirgends in dem sterilen Labor, in dem Nummer 109 lag. Hier gab es nur keimfreie Kunstfasern, deren Weiß so strahlend war, dass es beinahe in den Augen schmerzte.
So gut wie alles war weiß in diesem Raum, die Masken und Kittel des Personals, die medizinischen Apparate, die Betten, an welche die Testpersonen mit Gurten gefesselt waren, die Wände, der Boden und die Decke samt ihren Sensoren und Kameras. Nur die dunkle Haut der sechs betäubten Frauen auf den Behandlungsliegen widersetzte sich der Diktatur des blassen Interieurs. Im Kontrast dazu wirkte ihr Teint umso schwärzer.
Unvermittelt brach ein rotes Licht in das monochrome Stillleben. Ein schriller Alarm folgte. Beides kam aus dem Nachbarlabor, in das man durch eine gläserne Tür hinüberwechseln konnte.
Einige der Mitarbeiter in den Schutzanzügen ließen von den Probandinnen ab und wandten sich um. Einer ging zur Tür und spähte hinüber ins Labor, aus dem immer noch das blutrote Licht schien. Er drückte den Rufknopf an der Sprechanlage neben der Verbindungstür.
„Control Room, hört ihr mich? Hier Dr. Stewart, in Labor 6 hat ein Alarm ausgelöst, dabei sollten die dort alle tief und fest schlafen.“ Er ließ die Taste los und wartete.
Der Lautsprecher knackte, dann kam die Antwort. „Wir haben es auf dem Schirm. Machen Sie weiter mit Ihrer Serie.“
Stewart sah zwischen Sprechanlage und Glastür hin und her. Gerade wollte er sich umwenden, um seine Arbeit fortzusetzen, da war Poltern und Scheppern von nebenan zu hören.
Keine Sekunde später hämmerte eine blutverschmierte Faust gegen die Scheibe.
Stewart zuckte zurück, obwohl er wusste, dass es nicht nötig war. Die Tür bestand aus Verbundglas und war ohne Schlüsselkarte nicht zu überwinden.
Dann presste sich ein Gesicht an das Glas.
Diese Augen – feuerrot!
Alle Blutgefäße darin schienen geplatzt zu sein. Die Augen fixierten Stewart.
Weitere Mitarbeiter näherten sich und verfolgten, wie sich die Frau nun mit voller Wucht gegen die Tür warf, so als nähme sie keinerlei Rücksicht auf ihren Körper.
Erneut drückte Stewart die Sprechtaste. „Notfall in Labor 6“, meldete er. „Die Serie ist ein Totalausfall.“
„Stand-by“, kam die Antwort.
Quälende Sekunden vergingen.
Stewart tauschte Blicke mit den Mitarbeitern um ihn herum.
Da meldete sich die Stimme aus dem Lautsprecher wieder: „Protokoll Delta ausführen, wir schalten den Dekontaminationsprozess frei, bestätigen Sie!“
Auf der anderen Seite des Durchgangs leuchtete ein grellorangener Notschalter auf, der hinter einer Glasabdeckung in die Wand eingelassen war.
„Bestätigen Sie!“, wiederholte die Stimme aus der Sprechanlage.
„Prozedur ist bereit“, gab Stewart knapp zurück.
„Auslösen und überwachen.“
Stewart ging hinüber zum Schalter, klappte die Abdeckung hoch und drückte. Der Knopf rastete ein und wechselte die Farbe von Orange zu Grün.
Von jenseits der Tür war ein lautes Zischen zu hören, dann Schreie, animalisches Grunzen. Nach wenigen Sekunden herrschte Totenstille.
Niemand rührte sich, keine der Probandinnen in Labor 6 und keiner der Mitarbeiter in Labor 7. Das rote Licht von jenseits der Tür erlosch, und die grellweiße Deckenbeleuchtung wurde wieder eingeschaltet.
Stewart vermied es, einen Blick durch das Glas zu werfen, er wusste, was das Gas mit lebenden Organismen anrichtete. Er war selten so froh gewesen, dass die Türen zwischen den Laboren absolut luftdicht waren. Zügig ging er zur Sprechanlage.
„Nummer 6 vollständig dekontaminiert“, meldete er und wandte sich um. Zufrieden stellte er fest, dass sich seine Kollegen bereits wieder an die Arbeit machten und die letzten Proben von den Probandinnen Nummer 108 bis 114 nahmen. Er hatte sich geschworen, diese Arbeit nicht an sich heranzulassen, seine Gefühle zu unterdrücken, aber er merkte, dass ihm das zunehmend nur unter Mühe gelang. Je eher sie hier fertig waren, desto besser.
Stewart kehrte zu Probandin Nummer 109 zurück und betrachtete sie eine Weile. Könnte mit ihr das Gleiche passieren wie mit der Frau drüben in Labor 6? Wieso verriet man ihm nicht, was er den Testpersonen spritzte? Er kannte die Antwort. Das alles hier war hochgradig illegal. Beim besten Willen konnte er sich nicht vorstellen, dass diese Experimente jemals von einer Behörde genehmigt worden waren. Doch nun dachte er an das Nummernkonto, das man für ihn eingerichtet hatte und auf dem mittlerweile eine knappe Million Euro liegen dürfte.
„Noch kurz durchhalten und dann zur Ruhe setzen“, sagte er zu sich selbst und besann sich. Er wandte den Blick einem Display neben dem Bett zu und überflog die Anzeigen. Gerade kam ein Update: Die Analysen der ersten Probenserie von Nummer 108 bis 116 waren da.
Zischend sog Stewart die Luft ein. Da waren sie! Genau die Parameter, die sie erzielen sollten. Ihm wurde mit einem Mal warm unter seinem Kittel. Er scrollte durch die Ergebnisse, anschließend winkte er dem Kollegen Daniels, der drüben bei 111 stand. „Schau dir die Daten an, 109 reagiert!“
Auch Daniels befasste sich mit dem Display an seinem Platz. „Bestätige. 111 reagiert ebenso positiv, nein, Moment. Die ganze Reihe!“
Die übrigen Mitarbeiter prüften die Anzeigen. Einer nach dem anderen bestätigte den Erfolg.
„Das ist es!“, rief Stewart freudig aus.
„Ich starte die Verifikation“, sagte Daniels und machte ein paar Eingaben. „Wir sichern alle Ergebnisse und melden wir den Durchbruch an die Zentrale. Wir können schon mal die Koffer packen, Kollegen“, verkündete er.
„Endlich! Wie ich dieses schäbige Land hasse!“, antwortete Stewart.
„Nach dem Tag heute kann ich es gar nicht erwarten, Good bye Labor, hallo Feldstudie zu sagen“, meinte Daniels und berichtete anschließend: „Ergebnisse sind validiert und übermittelt. Zentrale bestätigt den Empfang.“
„Sehr gut, dann machen wir noch ...“, setzte Stewart an und wurde von einem lauten Knacken aus der Sprechanlage unterbrochen.
Eine nüchterne, kalte Stimme war zu hören. Es war nicht die gleiche wie beim letzten Mal. „Ich darf Ihnen zu Ihrem Erfolg gratulieren, meine Herren. Ihre Arbeit trägt Früchte, die in die Geschichtsbücher eingehen werden.“
Stewart und die anderen sahen sich irritiert an. Mit einer so schnellen Rückmeldung aus der Zentrale hatte niemand gerechnet. Doch wem gehörte diese Stimme?
Nun gingen Stewart und Daniels auf die Sprechanlage zu. Stewart drückte den Knopf. „Danke, hocherfreut, Herr ...“
„Lassen wir doch das Geplänkel. Ich muss Sie leider informieren, dass wir angesichts des jüngsten Erfolges umgehend die Sicherheitsmaßnahmen verschärfen müssen.“
Stewart sah hinüber zu Daniels, in dessen Gesicht sich pure Besorgnis spiegelte. „Was soll das heißen?“, fragte er.