Reaper - Vertrau mir nicht - Elena MacKenzie - E-Book

Reaper - Vertrau mir nicht E-Book

Elena MacKenzie

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Frisch aus dem Gefängnis nimmt Reaper die liierte Blake mit. Für Reaper ist es eine Rettungsaktion, für die Polizei Entführung. Die erste Nacht nach seinem Gefängnisaufenthalt verbringt Reaper in einem Motel. Doch aus der erhofften Ruhe wird nichts, denn nebenan prügelt ein Mann auf eine Frau ein. Wutentbrannt geht der ehemalige MMA-Fighter dazwischen und lässt der Frau die Wahl, mit ihm zu gehen oder bei ihrem Mann zu bleiben. Blake entscheidet sich für die unerwartete Rettung und steigt zu Reaper auf sein Motorrad. Die beiden fahren nach Boulder, wo Reaper ein Motel geerbt hat, das er renovieren und wiedereröffnen will. Obwohl Reaper geglaubt hat, dass er seine Vergangenheit hinter sich gelassen hat, steht sie eines Tages vor der Tür. Reaper und Blake werden in einen Deal gezwungen: Entweder kehrt Reaper zurück in den Ring oder sie beide sterben. Plötzlich scheint sich für Reaper alles zu wiederholen. Er weiß nur eins, dieses Mal darf er nicht wieder versagen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



REAPER

VERTRAU MIR NICHT

ELENA MACKENZIE

INHALT

Über dieses Buch

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Epilog

Bücher von Elena MacKenzie

Informiert bleiben

Triggerwarnung

Copyright: Elena MacKenzie

Coverdesign: Elena MacKenzie

Bildmaterial: Canvas

Kontakt: Elena MacKenzie

Dr.-Karl-Gelbke-Str. 16

08529 Plauen

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

ÜBER DIESES BUCH

Frisch aus dem Gefängnis nimmt Reaper die verheiratete Blake mit. Für Reaper ist es eine Rettungsaktion, für die Polizei Entführung.

Die erste Nacht nach seinem Gefängnisaufenthalt verbringt Reaper in einem Motel. Doch aus der erhofften Ruhe wird nichts, denn nebenan prügelt ein Mann auf eine Frau ein. Wutentbrannt geht der ehemalige MMA-Fighter dazwischen und lässt der Frau die Wahl, mit ihm zu gehen oder bei ihrem Mann zu bleiben. Blake entscheidet sich für die unerwartete Rettung und steigt zu Reaper auf sein Motorrad. Die beiden fahren nach Boulder, wo Reaper ein Motel geerbt hat, das er renovieren und wiedereröffnen will.

Obwohl Chase geglaubt hat, dass er seine Vergangenheit hinter sich gelassen hat, steht sie eines Tages vor der Tür. Chase und Blake werden in einen Deal gezwungen: Entweder kehrt Chase zurück in den Ring oder sie beide sterben. Plötzlich scheint sich für Chase alles zu wiederholen. Er weiß nur eins, dieses Mal darf er nicht wieder versagen.

*Triggerwarnung hinten im Buch.

1

Reaper

Motels sind scheiße. Runtergekommen, dreckig, aber vor allem hellhörig. Zuerst dachte ich noch, die Kleine schreit, weil sie gerade heftig durchgenommen wird. Bis mir klargeworden ist, irgendjemand prügelt da einer Frau die Scheiße aus dem Leib. Eigentlich geht mich das nichts an, aber hier in meinem Zimmer herumzusitzen und darauf zu warten, dass die Kleine irgendwann in den nächsten Minuten die Engel singen hört, geht auch nicht. Also steige ich aus meinem Bett, schlüpfe in meine ausgewaschene Jeans und schiebe die Beretta hinten in den Bund. Nur für den Fall, dass etwas Unerwartetes geschieht. »Komm nie nur mit einem Messer bewaffnet zu einer Schießerei«, hat mein Captain immer gesagt.

Aus ein paar Stunden Schlaf nach einer langen und aufregenden Partynacht wird also nichts. Ich bereue es schon nach nur einer Stunde, das Angebot der Dark Devils im Trailer auf ihrem Clubgelände zu übernachten, nicht angenommen zu haben. Aber nach zwei Jahren im staatlich überwachten Doppelzimmer, wollte ich die erste Nacht in Freiheit ungestört und einsam verbringen. Und mit der Party, die im Clubhaus im Gange war, war an ungestört und einsam nicht zu denken. Also habe ich mich in dieses Motel abgesetzt.

Ich mache mir nicht die Mühe, nebenan anzuklopfen und falle gleich mit der Tür ins Haus. Ein Mann steht mitten im Raum, so betrunken, dass er mehr wankt als er steht. Immerhin kann er aber trotz seiner Koordinationsprobleme zutreten. Er sieht nur kurz über die Schulter, dann wendet er sich der Kleinen zu, die mit blutigem Gesicht und zugeschwollenen Augen vor ihm auf dem Boden liegt.

»John«, wimmert sie, als der Kerl ihr mit Schwung in den Magen tritt. Sie keucht auf, stöhnt und krümmt sich zusammen. Ihr Blick richtet sich auf mich. Sie fleht nicht, sie bittet nicht um Hilfe, stattdessen flüstert sie, dass ich gehen soll. Als wollte sie mich beschützen. Dabei bin ich hier, um sie zu beschützen.

Ich mache einen Schritt auf den Kerl zu, packe ihn an der Schulter und reiße ihn zu mir herum, um ihm meine Faust in die Fresse zu trümmern. »Arschlöcher wie du gehen mir auf den Sack«, brülle ich ihn an und beginne, auf den Kerl einzuprügeln, bis er vor mir zu Boden sackt.

Irgendjemand hat die Polizei gerufen. Als ich kurz Pause mache, um durchzuatmen, höre ich ganz leise Sirenen. Und sie kommen näher. Ich fluche, denn ich hätte dem Arschloch gern weiter die Fresse eingeschlagen, weil es mich zum Berserker macht, wenn sich erwachsene Kerle an Frauen vergreifen. Ich sehe mich nach dem Mädchen um, ziehe sie vom Boden hoch und gegen meinen Körper. Ein paar Sekunden gebe ich ihr, aber dann muss sie allein stehen. »Ist das dein Mann?«, versichere ich mich.

Sie nickt.

Ich habe keine Ahnung, wie alt sie ist – unter all dem Blut und den Schwellungen ist ihr Gesicht kaum zu erkennen –, aber sie ist mächtig zierlich und geht mir kaum bis zur Brust. »Okay, die Bullen sind auf dem Weg. Ich gebe dir drei Minuten, dich zu entscheiden. So lange brauche ich, um meinen Kram zusammenzupacken und auf meine Maschine zu steigen. Also, du kannst hierbleiben, die Bullen werden deinen Alten einkassieren, ihn ein paar Stunden wegsperren und dann wieder auf dich loslassen. Du kannst dich von ihnen in ein Frauenhaus bringen lassen – sofern es eins gibt oder ein Platz frei ist …«

»Kein Frauenhaus, bitte«, unterbricht sie mich und leckt sich über ihre geschwollene Unterlippe.

»… oder du kommst mit mir und wir verschwinden hier. Danach sehen wir weiter.«

Der Mann ächzt, hebt eine Hand und versucht sich am Bett hochzuziehen. »Du bleibst hier. Ich bring dich um, wenn du mit dem verschwindest«, nuschelt er.

Die Kleine schnieft, ihr läuft Blut aus der Nase, über das Kinn und sie zittert. Ihrer Körperhaltung nach zu urteilen, tut ihr auch der Oberkörper weh. Hoffentlich ist nichts gebrochen, ein paar Stunden auf dem Bike können so zur Hölle werden.

»Also, ich gehe jetzt dort rüber. In drei Minuten sitze ich auf meinem Bike. Wenn du den Motor hörst, ist deine Zeit abgelaufen, dann hast du dich dafür entschieden, weiter den Sandsack für deinen Alten zu spielen. Ich gehe davon aus, das war nicht das erste Mal?« Ich ziehe eine Augenbraue hoch, um ihr zu verdeutlichen, dass das eine Frage war.

Sie antwortet nicht, stattdessen ballt sie ihre Fäuste und stößt einen Ton aus, der stark nach einem wütenden Knurren klingt. Ich nehme das als ein Ja.

»Ich bin drüben«, sage ich, die Sirenen sind nahe. Viel zu nahe. So schnell ich kann, gehe ich rüber, stopfe meinen Kram in meine Satteltaschen, schlüpfe in ein Shirt und einen Hoodie. Im Bad plündere ich den Medizinschrank, viel ist da nicht drin, aber immerhin etwas Jod und Mull. Ich packe die Satteltasche auf mein Bike, schwinge mein Bein über die Maschine und sehe zur eingetretenen Tür des Nachbarzimmers. Keine Spur von der Kleinen. Die erste Copkutsche kommt in Sicht und fährt auf den Parkplatz des Motels.

»Jetzt oder nie, Kleine«, brülle ich und starte meine Maschine.

Die Cops halten direkt auf mich zu. Für die wird der Fall in dem Moment klar sein, wo sie meine Tattoos sehen: schuldig. So ist das immer. Sie sehen einen Kerl mit Tattoos und halten ihn für schuldig. So bin ich überhaupt erst im Knast gelandet. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich werfe einen letzten Blick zur schräg hängenden Tür. Etwas bewegt sich langsam wie ein Zombie auf den Ausgang zu. Ich stoße einen Fluch aus. Schneller kann sie nicht? Ich fahre mit der Maschine direkt vor die Tür, zerre sie hinter mich auf das Bike, helfe ihr dabei, ihre Arme um meine Taille zu schlingen und starte durch, als ein weiterer Polizeiwagen auf den Parkplatz fährt.

»Stehenbleiben«, brüllt einer hinter mir.

»Bete, dass du keine Kugel in den Rücken bekommst, Süße«, murmle ich und gebe Gas. Ich fahre vom Parkplatz, die Sirenen folgen mir. So eine verfickte Scheiße passiert aber auch nur mir. Ich habe den Alten verprügelt, der wird wahrscheinlich wochenlang nur noch Suppe zu sich nehmen können, und die Kleine entführt, außerdem mich der Festnahme entzogen, und das alles, während ich noch auf Bewährung bin.

»Du musst dich jetzt gut festhalten«, brülle ich gegen den Fahrtwind an. »Egal welche verfickten Schmerzen dir das bereitet, wenn du von deinem Alten weg willst, musst du die Zähne zusammenbeißen.«

Ich spüre, wie der Griff um meine Taille fester wird und beschleunige. Nicht weit von hier liegt die Kleinstadt, aus der die Cops stammen. Ich hoffe auf etwas Glück. Mit Glück meine ich Gegenverkehr, einen Unfall, den ich verursachen könnte, solche Sachen in etwa. Ich brettere in die Stadt, umfahre mehrere Autos, über eine rote Ampel, eine grüne Ampel, fahre in eine Einbahnstraße, dort entdecke ich eine schmale Gasse, die gerade so für mein Bike reicht. Also dann, dünn machen und durch. Als ich auf der anderen Seite rauskomme, lande ich auf einer kleinen Straße hinter einem Restaurant, ich umfahre ein parkendes Auto und suche mir die nächste Gasse. So arbeite ich mich wirr durch die Stadt, bis die Sirenen nicht mehr zu hören sind und ich sicher bin, dass ich die Cops abgehängt habe. Erst dann fahre ich zurück auf eine der Hauptstraßen und irgendwann raus aus der Stadt.

Als ich auf der Landstraße ankomme und noch immer keine Sirenen höre, bin ich sicher, dass ich die Bullen los bin. Jetzt fahre ich langsamer, bis ich einen Wald finde. Ich nehme eine kleine Straße und halte das Motorrad an. Der Griff der Kleinen hat sich in den letzten Minuten gelockert. Sie braucht eine Pause und ich muss rausfinden, was hier los ist. Ich fahre weit genug in den Wald, dass wir von der Straße aus nicht gesehen werden können, und schalte den Motor aus.

»Kannst du absteigen? Dann schaue ich mir mal dein Gesicht an.«

Ganz vorsichtig bewegt sie sich. Sie stöhnt mehrmals, kommt wacklig zum Stehen, aber sie schafft es. Ihr Gesicht ist noch weiter zugeschwollen, morgen wird wahrscheinlich alles lila sein. Zumindest ist ihre Nase nicht gebrochen. Nochmal Glück gehabt, Kleine.

»Wie geht es deinen Rippen?«

»Nichts, was ich nicht schon kenne«, krächzt sie heiser.

Also doch nicht das erste Mal. Als mir das klar wird, werde ich wieder wütend. Am liebsten würde ich noch einmal zurückfahren und dort weitermachen, wo ich aufgehört habe. »Ich kann dich in eine Notaufnahme fahren.«

Sie schüttelt den Kopf. »Ich will nicht mehr zurück. Bring mich einfach irgendwo hin, setz mich ab und dann kannst du tun, was auch immer du tun wolltest.« Sie klingt trotzig, aber wenn ich so verprügelt worden wäre, wäre ich auch nicht in guter Stimmung.

Ich nehme das Jod und die Mulltücher aus meiner Satteltasche und fange an, die Risse in ihrer Unterlippe zu bearbeiten. Unter ihrem Auge sitzt auch ein Cut, auf dem Nasenrücken und auf ihrer Stirn … Sie zuckt ein paar Mal zusammen, sonst beklagt sie sich aber nicht.

»Wie alt bist du eigentlich?«, frage ich sie und hoffe, dass unter all diesen tiefdunklen Flecken und Schwellungen, kein Mädchen steckt, dass die Volljährigkeit noch nicht erreicht hat, denn das wäre wirklich übel. Aber mal ehrlich, sie sieht jung aus, sehr jung.

»18, fast 19.«

»Aber der Typ, dein Mann, ihr seid doch nicht verheiratet, oder? Mit so einem Arschloch?« Ich schiele auf ihren Ringfinger, an dem sich ein Verlobungsring befindet.

»Nicht verheiratet, nein. Lange Geschichte«, antwortet sie knapp, ihre Stimme ist rau. Um ihren Hals zeichnen sich deutlich Würgemale ab. Der Kerl hat versucht, sie umzubringen. Ich zittere, als ich die Hände zu Fäusten balle.

»Ich werde dich garantiert nicht wie einen Hund an der Straße aussetzen. Du kommst erst mal mit und dann sehen wir weiter. Außer du willst zurück zu deinem Kerl, dann kann ich auch nichts dagegen tun«, erkläre ich resigniert.

Sie hebt ihre Hand und betrachtet den Ring an ihrem Finger, nichts Besonderes, ein schmaler Silberreif mit einem kleinen weißen Stein darin. »Nein, will ich nicht. Ich will einfach nur weg, bitte.«

Ich mustere ihre Rippen. »Bist du sicher, dass da nichts gebrochen ist?«

»Schon gut, es sieht meist schlimmer aus, als es wirklich ist. Wenn er besoffen ist, hat er mehr damit zu tun, nicht umzukippen, als zuzutreten.« Sie nimmt mir etwas von dem sauberen Mull ab und beginnt, ihr Gesicht sauber zu wischen. Die Kleine zuckt nicht mal mit der Wimper, was mich schwer beeindruckt. Ich habe Kerle gesehen, die mehr gejammert haben wegen weniger. »Wohin fährst du? Vielleicht kannst du mich ja unterwegs irgendwo absetzen.«

»Ich habe doch gesagt, ich werde dich nirgendwo absetzen. Wenn dich jemand so sieht, denkt er gleich, du bist ein leichtes Opfer. Keine Chance, dass ich das zulasse. Außerdem, was willst du tun? Du hast nichts dabei. Ich kann dir ein paar Dollar geben, aber damit kommst du nicht weit.«

Sie schnappt grimmig nach Luft. »Ich suche mir was zum Kellnern, oder so.«

»Klar, gibst deine Sozialversicherungsnummer an, landest in irgendeinem System und dein Alter muss dich nur noch einkassieren. Oder würde er dich einfach gehenlassen? Ist das möglich?«

Sie schüttelt den Kopf. »Das ist auch Teil dieser langen Geschichte.«

Ich schnalze mit der Zunge, weil ich wirklich keine Ahnung habe, was ich mit ihr anstellen soll. »Du kommst jetzt erst einmal mit. So lasse ich dich nicht rumlaufen. Ich sorge dafür, dass sich jemand deine Verletzungen ansieht.«

»Ich werde nicht mit dir schlafen, dass das klar ist. Wenn du mich auch nur komisch ansiehst …« Sie droht mir, dabei kann sie kaum stehen, was mich irgendwie beeindruckt. Sie erscheint mir nicht schwach oder verängstigt, was mich umso neugieriger auf diese lange Geschichte macht, denn auf mich wirkt sie eigentlich nicht wie jemand, der sich verprügeln lässt. Und das immer wieder.

»Das geht für mich in Ordnung, solange du dir von mir helfen lässt«, sage ich grinsend.

»Und wohin fahren wir dann jetzt?«

»Ein paar Meilen weiter ist eine Kleinstadt, da kenne ich ein paar Leute. Und danach entscheidest du. Aber mir wäre lieber, du bleibst nicht in der Nähe.«

»Weil du befürchtest, ich gehe wieder zurück, wenn ich nicht weiterweiß?«, fragt sie trotzig und durchschaut meine Gedanken.

»Genau.«

Sie nickt, sagt aber nichts weiter dazu, was mich vermuten lässt, dass ich richtig liege. Wer weiß, wie oft sie schon gegangen ist, nur um dann wieder zu ihm zurückzukehren. Vielleicht aus Angst vor ihm und den Konsequenzen, vielleicht, weil sie einfach nicht wusste, wohin. Ich weiß nicht, was eine Frau dazu bringt, bei einem Mann zu bleiben, der ihr diese Dinge antut. »Wohin bist du unterwegs?«, will sie wissen und leckt sich über den Riss in ihrer Lippe. Sie sieht mich aus großen, grasgrünen Augen an, und ich könnte wetten, dass sie ohne Schwellungen im Gesicht, hammerheiß ist. Nicht puppenhaft niedlich, eher trotzig, frech, ein wenig rau und wild. Eine blonde Faith, die Vampirjägerin.

»Boulder, Montana. Etwa sechs Stunden von hier.«

Ich glaube, sie grinst, zumindest zuckt einer ihrer Mundwinkel. »Ich wollte schon immer mal nach Boulder.«

»Du kennst Boulder?«, frage ich sie überrascht. Wer kennt schon Boulder, außer den Leuten, die dort leben müssen?

»Nein, ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung von Boulder, Montana. Aber mir soll alles recht sein.« Sie zuckt mit den Schultern und scharrt mit ihren schwarzen, globigen Schuhen im Dreck.

Ich lache. »Na dann, du bist eingeladen«, sage ich und bin, warum auch immer, heilfroh, dass sie sich entschieden hat, mitzukommen. Ich hätte es gehasst, sie irgendwo zurückzulassen. Ich meine, sie ist erst süße 18. Ich habe gesehen, was die Straße aus einem Mädchen wie ihr machen kann. Ich habe einige Zeit hier in der Gegend verbracht. Der Straßenstrich ist alles andere als ein Spaß. Genau genommen ist er ein Kriegsschauplatz, um den sich die dreckigsten Arschlöcher schlagen, die die Menschheit hervorgebracht hat. Und ich rede nicht von den Frauen, die dort arbeiten.

»Ich bin Reaper«, sage ich zu ihr.

»Blake Sanders«, antwortet sie leise. »Und jetzt sag mir doch, wie du wirklich heißt, nur damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe.« Sie nimmt mir das Mulltuch aus der Hand und tupft sich über den Riss in ihrem Mundwinkel.

»Das ist nur gerecht«, sage ich und beschließe, dass sie sich wohl sicherer fühlt, wenn sie meinen richtigen Namen kennt. Auch wenn den seit einer Weile außer dem Richter, der mich verknackt hat, meinem Anwalt und dem Staatsanwalt keiner mehr benutzt hat. Selbst im Knast war ich nur eine Nummer. Aber die Kleine soll ihn ruhig wissen, wenn sie sich dadurch besser fühlt. »Chase Warren. Und jetzt steig wieder auf das Bike, ich besorge uns was für die Nacht. Eigentlich hatte ich nämlich vor, zu schlafen. Ich hatte gestern einen wirklich langen Tag.«

»Sind wir denn schon weit genug weg?«

»Nein, aber ich weiß etwas, wo wir sicher sind und uns niemand verraten wird. Ein paar Freunde von mir haben zehn Meilen die Landstraße runter etwas, wo wir bleiben können. Wahrscheinlich nicht der richtige Ort für jemanden wie dich, aber für eine Nacht wird es gehen. Nur bleib in meiner Nähe.« 

»Danke«, murmelt sie leise. »Ich finde einen Weg, wie ich dir alles zurückzahlen kann.« Sie beißt sich auf die Unterlippe.

»Nein, musst du nicht. Und jetzt steig auf, bevor ich noch ungemütlich werde. Ich kann ziemlich schlecht drauf sein, wenn ich keine drei Stunden Schlaf pro Nacht bekomme.«

2

Blake

Wir kommen in einem Trailer in der Nähe von Bowman unter, der auf dem Gelände eines Motorradclubs steht. Dass das nicht der richtige Ort für jemanden wie mich ist, war nicht übertrieben. Als wir ankamen, schien gerade eine Party ihrem Ende entgegenzugehen, die alles andere als normal war. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele leere Flaschen gesehen. Und ich bin, dank John, einiges gewohnt.

Mitten auf dem Hof haben zwei Frauen an einer Stange getanzt, die nichts mehr am Leib trugen. Es hat nach Cannabis gestunken, ein Rocker hat gerade eine Line von der Brust einer Frau durch seine Nase gezogen und ein anderer hat vor den Augen von wirklich jedem Sex mit einer älteren Frau gehabt. Und niemanden hat es interessiert, als wäre es völlig normal. Für mich war es nicht normal, ich war geschockt und bin nur noch hier, weil ich schlecht von Chase’ Bike springen konnte, während er mit mir hinten drauf langsam im Slalom um die Gäste der Party herumgefahren ist und alle ihn brüllend begrüßt haben und wissen wollten, wo er die ganze Zeit abgeblieben war und wer das Chick auf seinem Bike ist.

Auf dem kleinen Parkplatz vor dem Trailer stehen mehrere Motorräder, außerdem gibt es neben einem Diner auch noch einen Shop und ein Tattoostudio. Chase ist zum Telefonieren nach draußen gegangen. Wohl auch, damit ich in Ruhe duschen kann, ohne das Gefühl haben zu müssen, dass er jeden Moment hereinkommen könnte. Er hat darauf bestanden, dass ich das Badezimmer von innen abschließe und erklärt, dass er in der Nähe sein wird, nur für den Fall, dass ich mich unwohl fühle oder Hilfe benötige.

Der Trailer und auch das Bad sind überraschend sauber und gemütlich, weswegen ich es deutlich länger unter der Dusche ausgehalten habe, als ich ursprünglich geplant hatte. Aber das warme Wasser hat sich auf meinem geschundenen Körper wundervoll angefühlt, also bin ich einfach unter dem Strahl stehen geblieben, bis ich zu erschöpft war, um mich noch viel länger auf den Beinen zu halten.

Ich stehe vor dem Spiegel und versuche, meine langen dunkelblonden Haare mit den Fingern zu entwirren, gebe es aber irgendwann auf. Vielleicht gelingt mir das besser, wenn sie trocken sind.

Der Blick in den Spiegel und in mein zerschlagenes Gesicht schreckt mich schon lange nicht mehr ab. Ich war 17, fast fertig mit der Highschool und hatte ein Stipendium für die NYU in der Tasche, als meine Mutter und mein Stiefvater, Johns Vater, bei einem Autounfall ums Leben kamen. Zuerst wollte das Jugendamt mich in eine Pflegefamilie stecken, aber da es nur noch wenige Monate bis zu meinem Abschluss waren, und ich ohnehin bald auf das College wechseln würde, haben sie sich damit einverstanden erklärt, mich bei John zu lassen.

John und ich waren beste Freunde, seit er und sein Vater bei uns eingezogen sind. Wobei ich sagen muss, dass ich nie viele Freunde hatte. Ich bin eher introvertiert. Liebe es, Zeit mit mir zu verbringen, statt mit anderen. Meine Mom hat sich deswegen immer Sorgen gemacht und fand, dass es eine gute Idee wäre, wenn ich ein Hobby hätte, bei dem ich Kontakt mit anderen Kindern bekomme, also hat sie mich in der Vorschule dazu überredet, tanzen zu lernen und später Cheerleader zu werden. Und weil ich meine Mom geliebt habe, habe ich es für sie getan. Und ja, es hat mir vielleicht auch ein wenig Spaß gemacht. Geliebt habe ich es nie.

Ich ziehe das Shirt und die Jogginghose an, die Chase aus dem kleinen Laden geholt hat, der eigentlich eher auf Biker zugeschnitten ist, deswegen sind die Klamotten nicht gerade feminin, aber das interessiert mich nicht. Die Hauptsache ist doch, dass sie nicht blutverschmiert sind. Meine eigenen Klamotten stopfe ich in den Abfalleimer.

Sobald ich im Bad fertig bin, gehe ich vor die Tür des Trailers und sehe mich nach Chase um. Seine Harley steht noch immer vor der Tür, aber von ihm fehlt jede Spur. Ich gehe zurück in das Zimmer und setze mich auf das Bett, das der Tür am nächsten ist. Ich bin zwar freiwillig mit Chase mitgekommen, und ich hoffe darauf, dass ich ihm vertrauen kann, aber ich bin auch nicht naiv. Nur weil er mich vor John gerettet hat, heißt das nicht, dass er nicht auch gefährlich für mich werden könnte. Was weiß ich denn schon über ihn? Nur seinen Namen, und dass er ein Bike fährt und Freunde in einem Motorradclub hat, die ihn Reaper nennen. Und von denen hört man nur selten Gutes.

Okay, vielleicht bin ich also doch naiv. Vielleicht war es dumm, mich auf sein Bike zu setzen und mein Leben jemandem anzuvertrauen, über den ich gar nichts weiß. Aber ich hatte Angst, war verzweifelt und völlig hilflos und habe deswegen ohne darüber nachzudenken, auf sein Angebot reagiert. In den letzten Wochen ist es immer schlimmer geworden. John war schon immer nicht einfach: besitzergreifend, eifersüchtig, manchmal beängstigend. Wir sind aus der Wohnung geworfen worden, weil die Miete nicht mehr bezahlt wurde. Ich habe jeden Tag erwartet, dass er mich töten wird. Ich habe also die einzige Chance ergriffen, die mir geboten wurde und mich dafür entschieden, zu überleben.

Ich sehe zur geschlossenen Tür und überlege, ob ich jetzt, wo ich weg von ihm bin, allein nicht besser dran bin. Ob es nicht besser für mich ist, nur noch auf mich zu vertrauen. Nur noch ich. Ich finde schon einen Weg. Zuerst einen Job, dann eine Bleibe, das bekomme ich schon hin. Ich hatte schon Jobs. Bevor John damit begonnen hat, mich einzusperren und gefangenzuhalten.

Aber Chase’ Angebot, mich bis nach Montana mitzunehmen, klingt nicht schlecht. Ohne Geld würde ich hier so schnell nicht wegkommen. Ich müsste mir erst einmal hier in der Nähe etwas suchen, Geld verdienen und später weiterreisen. Aber was, wenn John wieder nach mir sucht? Er hat mich schon einmal wiedergefunden und ich bin mit ihm zurückgegangen. Weil ein Teil von mir ihn noch immer liebt. Weil ich noch immer daran glaube, dass ich den Mann zurückbekommen kann, von dem ich dachte, dass John es wäre. Ich habe mich so getäuscht in ihm. Und trotzdem: Wenn er vor mir stehen würde, mit Tränen in den Augen, könnte ich vielleicht wieder nicht nein sagen. Je weiter weg ich bin, desto geringer ist die Chance, dass ich den gleichen Fehler noch einmal begehe und ihn am Ende sogar mit dem Tod bezahle.

Ich kaue auf meiner Unterlippe, während ich darüber nachdenke, wie mein Leben in Zukunft aussehen soll und ob es schlau ist, es einem Fremden in die Hände zu legen. Meine Mutter würde mir sehr deutlich davon abraten, so viel ist klar. Und vielleicht lasse ich mich von der Angst treiben, dass ich John ein weiteres Mal nicht widerstehen kann. Aber in Chase’ Blick liegt etwas Ehrliches. Etwas, das mich dazu bringt, zu glauben, dass ich ihm vertrauen kann. Weil ich mir selbst nicht vertrauen kann. Chase hat sich ohne zu zögern für mich eingesetzt, ohne eine Sekunde darüber nachzudenken, welche Konsequenzen es für ihn haben könnte. Obwohl der Rest von Chase alles andere als sanft wirkt: Chase ist groß, hat enorm breite Schultern, sein Körper ist so muskulös, dass seine Muskeln sich deutlich unter dem Stoff seines Hoodies abzeichnen, ihn sogar dehnen. Und er scheint eine Menge Tattoos zu haben. Auf seinen Handrücken, seinen Unterarmen und an seinem Hals habe ich welche entdeckt. Auf seiner rechten Wange, knapp unterhalb seines Auges, trägt er ein filigranes Kreuz, daneben ein Herz. Unter dem linken Auge ist eine Träne tätowiert. Bei den meisten Männern sehen Gesichtstattoos einfach nur abstoßend aus, aber bei ihm ist das ganz anders. Sie passen zu ihm, unterstreichen sein attraktives Aussehen und betonen diese dunklen Augen.

Meine Mutter würde mir definitiv davon abraten, jemandem wie ihm zu vertrauen. Aber ich habe auch John vertraut, der das völlige Gegenteil von Chase ist. John ist unglaublich gut aussehend. Zieht gerne weiße Hemden und Stoffhosen an. Wenn man ihn sieht, würde man nicht glauben, dass er Frauen schlägt und unter Jähzorn leidet, sobald er etwas getrunken hat. Niemand, der mit ihm zusammen in der Schule war, würde mir das glauben. Er war ein Musterschüler, ein Supersportler. Hatte eine strahlende Zukunft vor sich. Aber er hat den Tod seines Vaters nicht verwunden. Der Schmerz hat ihn aufgezehrt. Ihn zerbrochen und diesen anderen Menschen aus ihm gemacht.

Ich bin hin- und hergerissen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Mein Verstand sagt mir, dass ich Chase nicht vertrauen soll. Dass es einfach völlig dumm wäre, mein Leben einem Fremden anzuvertrauen. Aber Himmel Herrgott noch mal, er soll mich ja nur bis nach Boulder mitnehmen und dann sehe ich selbst weiter. Nur einfach weg, damit ich nicht noch mal zurück zu John gehe, weil ich Angst habe, ohne meinen einzigen Freund zu sein.

Die Tür öffnet sich und zwei Frauen kommen in das Zimmer. Sie tragen beide Lederkutten, mit kleinen Aufnähern. Ähnliche Kutten habe ich auch bei den Männern gesehen, die uns vorhin begrüßt haben. Beide Frauen verziehen ihre Gesichter, als sie mich sehen und stoßen mitleidige Töne aus. Nachdem sie die Tür geschlossen haben, werfen sie eine Reisetasche auf eines der Betten und nähern sich mir mit ausgestreckten Händen. Ich weiche mehrere Schritte zurück, als sie auf mich zukommen, entschließe mich dann aber doch, ihnen die Hand zu reichen, obwohl ich mich etwas unwohl fühle unter ihren musternden Blicken. Es war mir schon immer peinlich, wenn jemand die Verletzungen gesehen hat, die John mir zugefügt hat. Aber in den vergangenen Wochen hat mich kaum noch jemand zu Gesicht bekommen, weil John das nicht zugelassen hat. Er wollte sein Eigentum nicht noch einmal verlieren.

Eine der Frauen hebt beide Hände und versucht sich an einem milden Lächeln. »Wir sind hier, um dir zu helfen. Reaper besorgt nur schnell etwas zu Essen für euch, er ist gleich wieder zurück. Ich bin übrigens Sunny und das ist Star.«

»Sunny und Star?«, erwidere ich zweifelnd und ziehe eine Augenbraue hoch. Das bereue ich sofort, weil die Platzwunde unter meiner Braue einen reißenden Schmerz in mein Gehirn katapultiert. Aber ich unterdrücke den Drang, zusammenzuzucken.

»Ja, glaub es oder nicht, unsere Eltern waren Hippies.« Ich mustere die beiden Frauen, sie sind etwas älter als ich. Vielleicht Mitte dreißig, haben rabenschwarze Haare, sehr dunkle Augen und gerade Nasen. Sie sind Native Americans. »Jedenfalls möchte Reaper, dass wir mal nach dir sehen. Ich bin Sanitäterin, also war Sanitäterin bei der Army.« Sie öffnet die Reisetasche und holt ein Medikit heraus.

»Das ist nicht nötig, mir geht es gut«, erkläre ich und schüttle ablehnend den Kopf. Ich atme scharf ein, als ich eine Bewegung mache, die so blöd ist, dass ein heftig stechender Schmerz durch meinen Oberkörper zuckt.

»Geht es dir nicht, das wissen wir beide.« Sie deutet auf mich. »Du schützt deine rechte Seite, deswegen stehst du nach rechts geneigt. Wahrscheinlich die Rippen. Dein Arm liegt vor deinem Magen, dort tut es wohl auch weh. Und über deinem Auge blutest du. Lass mich einfach kurz nachsehen und deine Wunden versorgen.«

Ich will mich erst weigern, aber meine Seite fühlt sich wirklich ziemlich schmerzhaft an. Und es kann ja nicht schaden, wenn jemand mal einen Blick darauf wirft. Eigentlich bin ich niemand, der sich Fremden gegenüber schnell öffnet, aber die beiden stehen zum einen direkt vor der Tür, ich kann ihnen also schlecht entkommen. Und zum anderen wirken sie auf mich nicht so, als wollten sie mir etwas antun. Dann würden sie wohl nicht mit einem Medikit hier ankommen. »Also gut.«

Sunny deutet auf einen der beiden Stühle, die neben einem kleinen Tisch stehen und schaltet die Leselampe darauf ein, dann beginnt sie, aus dem Medikit herauszuholen, was sie vielleicht brauchen wird. »Den Riss unter deiner Braue schließen wir mit Strips. Ich kann nicht garantieren, dass da keine Narbe zurückbleiben wird, aber wahrscheinlich eher nicht. Wenn überhaupt, wird sie ganz schmal sein. Darum kümmere ich mich zuerst, dann werfe ich einen Blick auf deinen Oberkörper. Tut es sonst noch irgendwo weh?«, fragt sie vorsichtig und mustert meine Beine.

Ich schüttle den Kopf und lasse sie ihre Arbeit machen. Ihre Finger sind kühl und flink, ganz so, als hätte sie schon unzählige Verletzte behandelt. Was sie wohl auch hat.

»Afghanistan?«, frage ich sie.

»Ja, meine Schwester auch.«

»Mein Vater auch«, erkläre ich.

Sie sieht kurz zu mir auf. »Geht es ihm gut?«, will sie wissen.

»Er kam nicht zurück. Ich war noch klein. Es ist schon lange her«, winke ich ab. Ich hasse den Blick, den mir die Menschen zuwerfen, wenn sie von meinem Vater hören, deswegen versuche ich meistens, nicht darüber zu reden. Aber wenn Sunny und Star auch in Afghanistan waren, dann wissen sie wahrscheinlich, wie es mir geht. Dass er mir fehlt, genauso wie meine Mutter mir fehlt.

Sunny und Star nicken gleichzeitig. »Er war ganz bestimmt ein toller Mann«, meint Star.

»War er«, bestätige ich.

»Dein Mann eher nicht«, sagt Star und klingt dabei, als wäre sie ziemlich sauer.

»Er war nicht immer so«, verteidige ich John. Als wir damals allein waren, kurz nach dem Unfall, da hat er mir Halt gegeben. Er war für mich da, hat mich in die Schule geschickt, mit mir Hausaufgaben gemacht, sein Studium abgebrochen und sich einen Job gesucht.

---ENDE DER LESEPROBE---