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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 1,0, Universität Ulm (Institut für angewandte Informationsverarbeitung), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema Open Source Software ist längst nicht mehr nur für talentierte Hobbyprogrammierer ein interessantes Gebiet. Namhafte Unternehmen wie IBM, Sun Microsystems oder auch HP beteiligen sich aktiv an der Entwicklung von quelloffener Software, indem sie ihre Produktpallette um quelloffene Software erweitern oder Quellcodes ihrer Programme freigeben. Im Gegenzug setzen immer mehr private und öffentliche Organisationen, wie Google, BMW, das Auswärtige Amt oder die bayrische Landeshauptstadt München Open Source Software und Betriebssysteme in unterschiedlichsten Bereichen ihrer Geschäftsprozesse ein. In jüngster Zeit zeigen jedoch auch Schlagzeilen wie „Westerwelle beerdigt Linux“ oder „München zeigt Geduld und erhöht Budget für LiMux“, dass der Einsatz von quelloffenen Technologien auch problematisch sein kann. Aufgrund dieser Aktualität befasst sich die vorliegende Arbeit mit den rechtlichen und ökonomischen Aspekten bei der Entwicklung und dem Betrieb von Open Source Software. Im Blickpunkt des zweiten Kapitels stehen rechtliche Grundlagen der Open Source Software. Nach einer definitorischen Abgrenzung werden charakteristische Merkmale von Open Source Software und wesentliche Unterschiede zu anderen Softwarearten aufgezeigt. Darüber hinaus werden die gängigsten Lizenzmodelle und die damit einhergehenden rechtlichen Verpflichtungen der Anwender und Entwickler von Open Source Software erläutert. Anhand des ökonomischen Theorems der Nutzenmaximierung von Individuen wird im dritten Kapitel erläutert, welche Motivation Entwickler haben, Zeit, Arbeit und Geld in die Entwicklung von Programmen zu investieren, deren Quellcode für jedermann frei zugänglich ist. Dabei findet eine getrennte Betrachtung der Anreizfaktoren der privaten Entwicklergemeinde und der Unternehmen statt. Das vierte Kapitel stellt auf Grundlage der Wertschöpfung von Software Geschäftsmodelle von Unternehmen dar, die mittels komplementärer Angebote zu Open Source Software, Profite erwirtschaften. Anhand von drei Einrichtungen aus dem öffentlichen Sektor gibt das fünfte Kapitel einen praxisbezogenen Einblick über die Vorteile und Risiken bei einem Einsatz von Open Source Technologien. Hierzu werden die individuellen Hintergründe der Migrationsentscheidungen und Erfahrungen des Umstellungsprozesses der Stadtverwaltungen Schwäbisch Hall, der Landeshauptstadt München und des Auswärtigen Amts beschrieben.
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Abkürzungsverzeichnis
BerliOS Berlin Open Source
BGB Bürgerliches Gesetzbuch
BMW Bayrische Motoren Werke
BSD Berkeley Software Distribution
bspw. beispielsweise
BT Bundestag
bzw. beziehungsweise
ca. circa
CEO Chief Executive Officer
CPL Common Public License
CRM Customer-Relationship-Management
d.h. das heißt
DEC Digital Equipment Corporation
E-Mail Electronic Mail
EDV Elektronische Datenverarbeitung
engl. englisch
et al. et alii
f. folgende
ff. fort folgende
ggf. gegebenenfalls
GNU Akronym für "GNU is not Unix"
GPL GNU General Public License
HP Hewlett Packard
Hrsg. Herausgeber
html. hypertext markup language
http hypertext transfer protocol
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i.d.R. in der Regel
IBM Internation Business Machines
IT Informationstechnologie
LAN Local Area Network
LGPL GNU Lesser General Public License
Mio. Millionen
MIT Massachusetts Institute of Technology
MPL Mozilla Public License
MS Microsoft
Nr. Nummer
NT New Technology
OSI Open Source Initiative
PC Personal Computer
S. Seite
SAP Systeme, Anwendung und Produkte in der Datenverarbeitung
sog. so genannte
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands
SQL Structured Query Language
u.a. unter anderem
u.U. unter Umständen
UNO United Nations Organization
UrhG Urheberrechtsgesetz
URL Uniform Resource Locator
vgl. vergleiche
www world wide web
XP Experience
z.B. zum Beispiel
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Das Thema Open Source Software ist längst nicht mehr nur für talentierte Hobbyprogrammierer ein interessantes Gebiet. Namhafte Unternehmen wie IBM, Sun Microsystems oder auch HP beteiligen sich aktiv an der Entwicklung von quelloffener Software, indem sie ihre Produktpallette um quelloffene Software erweitern oder Quellcodes ihrer Programme freigeben. Im Gegenzug setzen immer mehr private und öffentliche Organisationen, wie Google, BMW, das Auswärtige Amt oder die bayrische Landeshauptstadt München Open Source Software und Betriebssysteme in unterschiedlichsten Bereichen ihrer Geschäftsprozesse ein.
Darüber hinaus findet die sog. freie Software auch auf politischer Ebene eine Unterstützung im besonderen Maße. So hat bspw. das Bundesverwaltungsamt speziell das „Kompetenzzentrum Open-Source-Software“1ins Leben gerufen, um den Einsatz von Open Source Software in der öffentlichen Verwaltung zu fördern. Auch der UNO-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft sieht es als eine Pflicht, die Freiheit von Software als Schützenswert anzuerkennen und die Entwicklung und Nutzung von Open Source Software zu fördern, um den aufkommenden Chancenungleichheiten hinsichtlich der Zugriffsmöglichkeiten auf Informationstechnologien, der sog. „Digitalen Kluft“, entgegenzuwirken.2
Die zunehmende Bedeutung von Open Source Technologien wird ebenfalls ersichtlich, wenn die Aufmerksamkeit betrachtet wird, die der CEO von Microsoft, Steve Ballmer, diesen Programmen entgegenbringt. Dieser beschrieb im Jahre 2001 einer amerikanischen Tageszeitung das Open Source Betriebssystem Linux und dessen Lizenzmodell als ein „Krebsgeschwür, das in Bezug auf geistiges Eigentum alles befällt, was es berührt“3. Der CEO des international erfolgreichsten Softwareherstellers, sieht die lizenzgebührenfreie Open Source Software als ernstzunehmende Bedrohung am Markt,4was damit einhergeht, dass zu vielen kommerziellen Produkten aus dem Hause Microsoft
1Vgl. http://www.oss.bund.de/ueber-uns.
2Vgl. http://www.itu.int/wsis/docs2/tunis/off/7.html.
3http://www.theregister.co.uk/2001/06/02/ballmer_linux_is_a_cancer/.
4Vgl. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Steve-Ballmer-fuehlt-sich-durch-Linux-bedroht-
80135.html.
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mittlerweile ebenbürtige oder sogar bessere Open Source Alternativen vorhanden sind.
In jüngster Zeit zeigen jedoch auch Schlagzeilen wie „Westerwelle beerdigt Linux“5oder „München zeigt Geduld und erhöht Budget für LiMux“6, dass der Einsatz von quelloffenen Technologien auch problematisch sein kann. Aufgrund dieser Aktualität befasst sich die vorliegende Arbeit mit den rechtlichen und ökonomischen Aspekten bei der Entwicklung und dem Betrieb von Open Source Software.
Im Blickpunkt des zweiten Kapitels stehen zunächst rechtliche Grundlagen der Open Source Software. Hierzu wird vorab eine definitorische Abgrenzung des Begriffs Open Source Software vorgenommen. Im Rahmen dessen werden charakteristische Merkmale von Open Source Software und wesentliche Unterschiede zu anderen Softwarearten aufgezeigt. Darüber hinaus werden die gängigsten Lizenzmodelle und die damit einhergehenden rechtlichen Verpflichtungen der Anwender und Entwickler von Open Source Software erläutert.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, aus welchen Gründen qualitativ hochwertige und bei Millionen von Anwendern beliebte Programme, wie die Büroanwendung OpenOffice.org, der Webbrowser Mozilla, das Datenbankverwaltungssystem MySQL oder Betriebssysteme wie Linux kostenlos angeboten werden. Im Rahmen dieser Fragestellung wird einleitend der historische Hintergrund der Softwareentwicklung beschrieben. Darauf aufbauend wird anhand des ökonomischen Theorems der Nutzenmaximierung von Individuen erläutert, welche Motivation Entwickler haben, Zeit, Arbeit und Geld in die Entwicklung von Programmen zu investieren, deren Quellcode für jedermann frei zugänglich ist. Dabei findet eine getrennte Betrachtung der Anreizfaktoren der privaten Entwicklergemeinde und der Unternehmen statt.
Im vierten Kapitel wird beleuchtet, wie Unternehmen eine Software kommerzialisieren, die ohne Lizenzgebühren von jedermann genutzt, verändert und weitergebenen werden darf. Auf Grundlage der Wertschöpfung von Software werden Geschäftsmodelle von Unternehmen vorgestellt, die mittels
5http://www.sueddeutsche.de/digital/auswaertiges-amt-ende-einer-it-revolution-westerwelle-
beerdigt-linux-1.1060734.
6http://derstandard.at/1289608111528/Muenchen-zeigt-Geduld-und-erhoeht-Budget-fuer-
Limux.