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Reflexionen – Essays und Gedichte
Gedichte
Gedichte * Akrosticha * Alles auf Anfang * Aquarell * Bibliotheken * Blues * Buch als Autor - Buch in Druck * Castor und Pollux * Die Kunst der Verben * Nacht - Die Nachtseite der Seele * Engel und Teufel beim Therapeuten * Fortunas Gold * Fragen wir die Kristallkugel * Geheime Gedanken des Fragezeichens * Gute Vorsätze? * Hundeleben * Interview mit dem V * Interview mit der Werbung * Interview mit einem Wartezimmer * Interview mit dem Kitsch * Lebensfreude * Lecker Kahn * Leidenschaft und Logik * Leise rieselt der Schnee * Leitplanken leiten mich * Lobbyisten * Maler Seele * Mäzen sein * Natur und Kultur * Mit Putten zum Sieg * Rainmaker * Reinkarnation - hatten wir das schon? * Fluss * Ritter, Burgen, Abenteuer * Filmreif * Ungelogen * Presse * Welches Genre? * Seelen-Ampel * Hund und Halter * 7,6 Milliarden Menschen * Schrank aufbauen * Schrank aufbauen II * Schrank abbauen * Schrank abbauen II * Innerer Schweinehund * Gedankenzelte * Lyrik-Hotel * Schwung * Wind und Wellen gehorchen Ihm * Sport * Stadt * Stadt der gefallenen Engel - Erleuchtung inklusive * Strand-Urlaub * Talentshow * Tiny Tales - Storys im Twitter-Format * Tiny Tales - Bierdeckelgeschichten * Crash a Movie * Tokio * Traum-Gespräch * Unverhofft kommt oft, oder was? * Urlaubsträume * Windhundrennen * Zeit für den Moment * Zum Lachen * Zweifelhafte Helden * Kleinere Gedichte
Drabbles – 100-Wörter-Storys
Essays
Auto von morgen * Der Einzelne und die Politik * Literatur * Gedanken zur Literatur * Meister Dionysos * Mode * Schreck, lass nicht nach * Träume * Urheberrecht und Internet * K. o. von Weihnachtsdeko * Wünsche * Kriege * Theorie und Praxis
Aphorismen
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Reflexionen – Essays und Gedichte
Gedichte
Gedichte * Akrosticha * Alles auf Anfang * Aquarell * Bibliotheken * Blues * Buch als Autor - Buch in Druck * Castor und Pollux * Die Kunst der Verben * Nacht - Die Nachtseite der Seele * Engel und Teufel beim Therapeuten * Fortunas Gold * Fragen wir die Kristallkugel * Geheime Gedanken des Fragezeichens * Gute Vorsätze? * Hundeleben * Interview mit dem V * Interview mit der Werbung * Interview mit einem Wartezimmer * Interview mit dem Kitsch * Lebensfreude * Lecker Kahn * Leidenschaft und Logik * Leise rieselt der Schnee * Leitplanken leiten mich * Lobbyisten * Maler Seele * Mäzen sein * Natur und Kultur * Mit Putten zum Sieg * Rainmaker * Reinkarnation - hatten wir das schon? * Fluss * Ritter, Burgen, Abenteuer * Filmreif * Ungelogen * Presse * Welches Genre? * Seelen-Ampel * Hund und Halter * 7,6 Milliarden Menschen * Schrank aufbauen * Schrank aufbauen II * Schrank abbauen * Schrank abbauen II * Innerer Schweinehund * Gedankenzelte * Lyrik-Hotel * Schwung * Wind und Wellen gehorchen Ihm * Sport * Stadt * Stadt der gefallenen Engel - Erleuchtung inklusive * Strand-Urlaub * Talentshow * Tiny Tales - Storys im Twitter-Format * Tiny Tales - Bierdeckelgeschichten * Crash a Movie * Tokio * Traum-Gespräch * Unverhofft kommt oft, oder was? * Urlaubsträume * Windhundrennen * Zeit für den Moment * Zum Lachen * Zweifelhafte Helden * Kleinere Gedichte
Drabbles - 100-Wörter-Storys
Essays
Auto von morgen * Der Einzelne und die Politik * Literatur * Gedanken zur Literatur * Meister Dionysos * Mode * Schreck, lass nicht nach * Träume * Urheberrecht und Internet * K. o. von Weihnachtsdeko * Wünsche * Kriege * Theorie und Praxis
Aphorismen
Sehnsucht nach der heilen Welt;
kann man mit Worten etwas reparieren?
Reflektieren über das, was einem gefällt,
öffnet einem womöglich die entscheidenden Türen.
Worte, nicht mehr ungebunden,
haben sich zusammengefunden.
Sie gehen in Stellung, wollen den Reim.
Wollen im Einklang sein.
Gedichte haben ganz andere Möglichkeiten
als Prosa-Texte. Sie lassen sich leiten
von dem, was dem Autor wichtig ist.
Unbelastet von Handlung; bemisst
sich nach anderen Maßstäben.
Was könnten sie geben?
Ziel-Ortung? Sich verorten in der Welt?
Sie laden Dich ein ins Worte-Zauber-Zelt.
ENDE
Freude
Freude ist oft anwesend.
Richtig wahrnehmen sollte man sie.
Eventuell sie nach vorne bitten.
Um einen Vortrag bitten.
Der Ärger kann mal schweigen.
"Echt?" Die Freude ist erfreut.
Heiterkeit
Heiter? Wie ist Deine Wetterlage?
Eine Gewitterfront ist im Anmarsch?
Idealerweise solle man nicht nur Meteorologe sein.
Titan sein – Wettertitan.
Es regieren. Die Tiefs zeigen sich unbekümmert?
Regent sein des Gemüts – oder Dirigent.
Keine Chance. Weder Leiter, noch heiter.
Es herrscht Chaos; man schaut zu.
Im Grunde ist es lustig:
Tohuwabohu.
Fleiß
Flitzen, schwitzen, rackern, ackern.
Leiden ... Was ist das Resultat?
Es bringt was ein? Ohne Fleiß kein Preis?
Im Märchen ist das der Erfolgsgarant.
Schade, dass das Real Life das anders handhabt:
Super-Fleiß – doch Du zahlst den Preis.
Gedichte
Gedichte – "Geh, dichte!" – als Imperativ.
Erst mal Pegasus fragen, was er heut so vorhat.
Die Welt in Zeilen verpacken – ein Kunststück.
Innigkeit – das Außen ins Innen befördern.
Chaos-Dompteur – ein seltsamer Beruf.
Halten Worte noch zusammen? Dicht an dicht:
Truppen, die zum Wort-Gefecht ziehen.
E-Books. E-Pegasus – gibt es das Modell schon?
Synonyme
Sind wir Synonyme? Sinnverwandt?
Yippie! Wir sind uns schon sehr ähnlich.
Nicht, dass alle Individualität entschwand.
Oberwichtig ist es nämlich,
'n Unikat zu sein, was Einzigartiges.
Yes! So austauschbar, das ist doch nix.
Miteinander – ein Annäherungs-Prozess.
Es führt zur Synonymität ganz fix.
YouTube
YouTube – man sucht ein Video – und YouTube
offeriert viele weitere interessante.
Unmöglich, aufzuhören. Willkommen im Club!
Tja, als ob man sich im Wald verrannte.
Uff – man fühlt sich wie Rotkäppchen.
Blumen – immer neue – führten sie weitab vom Weg.
Es gibt immer neue fantastische Häppchen.
Protagonisten meutern
Protagonisten – nehmen sich einiges heraus:
Randalieren, begehren auf, wollen mitwirken,
ob es dem Autor nun passt oder nicht.
Temperament ohne Ende. "Nur her mit den Schurken!"
Anarchisch, selbstbewusst; wo haben die das bloß her?
"Gehorsam ist des Protagonisten erste Pflicht!"
Oh, wie empört sich da das Figuren-Ensemble.
"Nö, wir wollen Mitspracherechte
in allen wichtigen Angelegenheiten."
So trägt ein jeder vor, was er möchte.
Tenor ist: "Der Plot ist unser!"
Es schert sie nicht, dass sie Kopfschmerzen bereiten.
Na, man kommt sich vor wie Darth Vader:
"Menno, ich bin Euer Vater!"
"Echt?" Aber sie beten nicht das Vaterunser.
Undankbare Bande. "Wir haben Ideen, bringen uns ein.
Tadelnswert? Die Muse hat nicht immer Zeit.
Erwäge, uns viel öfter um Rat zu fragen, willige ein."
Recht haben sie, sie sind jederzeit zum Einsatz bereit.
Natürlich ist ihr Meutern Teil des Konzepts.
Siebter Sinn
Siebter Sinn – genügen denn nicht die anderen sechs?
Intuition – sich kurzschließen mit dem Unterbewusstsein.
Ergründen, was es weiß; ist es von Belang?
Bewusstsein arbeitet linear, schön der Reihe nach.
Talent zur Gleichzeitigkeit fehlt ihm.
Es erledigt eines nach dem anderen, betulich.
Rasanz ist das Kennzeichen der Intuition.
Siebter Sinn – er überspringt die anderen Sinne.
Ist sinnvoll. Wie mit Siebenmeilenstiefeln.
Natürlich gibt es die auch als Sportschuh.
Mühsam hat man Wissen zusammengetragen –
schon lang vor der Zeit
entfleucht es …
die Neuronen sind fassungslos;
wer lässt das zu?
Man wäre gerne rüstig im Alter,
aber das passt dem Universums-Verwalter
nicht in den Kram.
Er legt einen Schalter
um.
Dumm.
Alles auf Anfang.
Aber nicht im Sinne einer Reinkarnation.
Der alte Körper bleibt einem erhalten,
kann man ihn auch kaum selbst mehr verwalten.
Was hat das Universum sich nur dabei gedacht?
Greise treten an die Reise –
verwahren ihre Gedanken-Habseligkeiten
im Gedanken-Palast.
Sind aber nicht frei.
Nur entlaubt – wie es Bäume sind im Spätherbst.
Ledig des Sprachvermögens, des Denkens,
man brabbelt wie ein Kleinkind,
macht aber nicht dessen Fortschritte.
Stattdessen geht es rapide zurück.
Kein Glück.
Beraubt der kostbarsten Schätze.
Als wäre die Zeit ein gemeiner Posträuber.
Hat sie es nötig?
Schämt sie sich nicht?
In Neuronen ist alles verwahrt –
das Persönlichkeits-Bild,
es bekommt einen Sprung – dann mehrere.
Kurs Degeneration,
was da angesteuert wird – das ist nicht schön,
da will man nicht hin.
Wenn man selbst diejenigen nicht mehr erkennt,
mit denen man sein Leben verbracht hat,
man steht fern von ihnen,
sie mutieren zu irgendwelchen Fremden.
War da was?
Eingehüllt in den Moment –
soll man das als Gnade bezeichnen?
Dass man sich weniger Gedanken um die Zukunft macht,
weil man gar nicht mehr weiß,
was Zukunft ist.
Selbst kann man keinen Schritt mehr
vor den anderen setzen;
gestützt, gehalten, geschoben –
das ist doch Schiebung.
Da hilft keinerlei Übung –
das ist keine Sache des Trainings;
da wird munter genommen.
Trifft auch die Frommen.
Verfall – man kann sich nicht mal entrüsten.
Keine Klageschrift aufsetzen –
erwähnen, dass andere rüstig sind,
man selber vor der Zeit senil.
Es gleicht so sehr dem Anfang,
dieselbe Hilflosigkeit –
aber das Gehirn hat das Lernen verlernt,
es hilft weder Fleiß noch die Bereitschaft,
aus Fehlern lernen zu wollen.
Das Leben erscheint einem
wie ein einziger großer Irrtum.
Verwirrung pur.
Vertrautes verwandelt sich –
die Realität gestattet sich die Freiheiten eines Traums.
Ist aber keine Drogenerfahrung –
man kehrt bereichert zurück,
hat neue Einblicke gewonnen,
kann manches umformulieren ...
Man rauscht nur ins Vergessen,
eine Zugfahrt in den Nebel.
Man müsste Neuronen neu kaufen können,
selbst Androiden-Technik wäre akzeptabel.
Diesen Kampf gewinnt man nicht –
Strukturen lösen sich auf,
man war eine Burg, jetzt ist man Ruine.
Wenn Neuronen zu Gespenstern werden –
sie spielen einem dies und das vor,
nicht aus Übermut, sie beherrschen kein anderes Gebiet;
das ist jetzt ihr ganzes Repertoire.
Die Würde geht flöten,
man hat vergeigt.
Ein schräges Orchester – es neigt
sich dem Ende.
Stützende Hände –
auch sie können die Vorstellung nicht retten.
Die Fitness liegt gebunden in Ketten.
Man ist fit wie ein ramponierter Turnschuh.
'Die Würde des Menschen ist unantastbar.'
Sag das mal dem Universum,
von wegen 'In Würde altern'.
Es macht Tabula rasa –
wie ein cholerischer Freak,
der planlos Plakate von den Wänden fetzt,
so zerfetzt es Dein Leben,
lässt nicht mal Schnipsel zurück.
Die Weisheit des Alters
wird von Demenz demontiert.
Wird vom zuständigen Schutzengel nicht dementiert.
Die Welt als Aquarell,
alles verläuft recht schnell.
Verwässerungseffekt?
Wo die klare Linie steckt?
Man hat sich verlaufen,
keine Zeit zum Verschnaufen.
Eben war noch Kreide-Zeit.
Alles verprasst für Ölmalerei.
Man quetscht aus der Tube.
Nix mehr drin?
Was malt das Universum bloß?
Es punktet mit Sternen,
die es sonderbar arrangiert,
Pop-Art vom Feinsten,
man möchte es gerne deuten,
vermutlich ist das alles aber inhaltsleer.
Oder der Interpret avanciert zum Interpreten,
aus dem Deuter wird ein Virtuose:
Dazu sind die Menschen wohl bestimmt,
sie sollen performen,
Kreativität als Pflicht-Programm.
Der Mensch ist Platzhirsch im Universum,
das Röhren auf anderen Planeten
kann man vorerst ignorieren.
Ein Dreier-Team macht sich auf:
Kunst, Philosophie und Naturwissenschaften –
das Universum deuten.
Ist es ein Roman,
dessen Sprache man ungenügend beherrscht?
Eine mathematische Spielerei?
Ist es nur eine Skizze?
Vollendet es der Betrachter?
Beim Aquarell scheint der Grund durch;
wie ist es mit dem,
worein sich Zeit und Raum erstrecken –
wie spürt man da den Grund auf?
Was ist hinter Zeit und Raum?
Worauf ist das Kunstwerk gemalt?
Wer spendete die Leinwand?
Zeit und Raum räkeln sich,
die Seins-Party ist in vollem Gange.
"Man tanzt zu Farben", sagt der DJ,
wobei nicht sicher ist,
ob der Seins-Rausch
ihn nicht in eine seltsame Ekstase gebracht hat.
Man serviert Quark-Speise,
schmeckt nicht jedermann.
Überhaupt gilt Tempolimit:
Licht will den Spitzenplatz behalten,
seine Rundenzeit schlägt man nicht.
Nur der Richter ruft zuweilen:
"Licht aus, Spot an!"
Des Effekts wegen –
und um zu zeigen, dass Er weiß,
wie man den Lichtschalter betätigt.
Ist nun der Rechenkünstler gefordert, der Logiker –
oder kommt man dem Universum auf die Schliche,
indem man es imitiert:
Welten kreieren, ein kühner Schöpfer sein –
auch wenn man nicht weiß,
welchen Verlauf es nehmen wird?
Was fasziniert an Büchereien?
Man braucht nur die Bücher aufzuschlagen,
schon sprechen sie zu einem.
Man muss sich gar nicht entscheiden:
mal reinblättern;
Wissensgebiete, die sich einem vorstellen;
sie wirken interessant;
manche langweilen.
Sie sind enttäuscht;
man stellt die Bücher zurück ins Regal,
sie werden nicht ausgeliehen.
Fast ist es so wie mit Hunden aus dem Tierheim.
Man kann ja nicht alle mitnehmen.
Okay, das war früher.
Heute gibt es das Internet,
da wird einem alles als Datenstrom geliefert;
E-Books benötigen keine Räume,
sie sind bescheiden.
Und dennoch hat es was,
so zwischen den Bücherregalen zu flanieren.
Man hat Zeit;
so viel Ungelesenes.
Man füllt seinen Speicher.
Niemals voll.
Man kann immer nachtanken.
Lernen, nicht weil man es muss,
sondern, weil es sich so ergibt.
Schreibstile kennenlernen;
Schriftsteller kommen einem näher.
Es zählt nicht die Ordnung.
Stöber-Erlaubnis.
Die Unmenge an Büchern fordert es ja geradezu.
Eine Art Wissens-Shopping.
Peripheres Wissen wird aufgeladen;
das ist sehr nützlich –
und überraschend verlässlich.
Ein bisschen fühlt man sich wie ein Pirat,
Freibeuter, der hier und da Beute macht –
und auch wenn ihm manches zunächst
wie Plunder erscheinen mag,
so findet dennoch eine merkwürdige Verwandlung statt:
Schätze des Geistes – durch Aneignung.
Die Bibliothek von Alexandria –
alles verloren;
einst emsig zusammengetragen;
was Menschen übers Universum gedacht;
bis mal jemand auf die Idee kam,
es zu befragen.
Ein Hort des Wissens.
Jeder eine kleine Bibliothek;
wenn man Glück hat, hat der Bibliothekar
es einigermaßen geordnet,
einigermaßen in Schuss.
Und es bringt Spaß, von Zeit zu Zeit
das zu inspizieren,
und selber dem etwas hinzuzufügen:
durch Kombination, Schlussfolgern.
Jedes Mem ein Wissensbaustein.
Dennoch kann die innere Bibliothek
nie einer hochherrschaftlichen gleichen;
man bekommt nicht dieses Maß
an Ordnung und Genauigkeit;
immer fehlen einige Bände –
meist die, die man gerade dringend benötigt;
oftmals leere Seiten – wobei unklar bleibt,
ob die Zeit die Impertinenz besaß, das zu löschen,
oder ob es der eigenen Fahrlässigkeit
im Umgang mit Wissen geschuldet ist.
Man sollte sorgsamer sammeln.
Aber es hat etwas Welt-Ergreifendes,
wenn man durch die Wissensgebiete springen kann
ganz nach Belieben – die Bücher in Griffweite –
sie nehmen nicht Reißaus.
Sie wetteifern sogar darum, beliebt zu sein;
sie wollen viel ausgeliehen werden,
sind stolz auf ihre Eselsohren.
In ihrer Welt ist Tadellosigkeit ein Makel.
Abgegriffen müssen sie sein,
manches unterstrichen –
das ist echte Wertschätzung,
das sind ihre Ehrenabzeichen.
Sie stoßen ein Tor auf,
die Welt ist nicht mehr so beengt,
hat Weite.
Faszination der Buchstaben – ihnen erlegen;
sie haben Magie – und leugnen es nicht.
Anlesen, überfliegen,
andächtig etwas wiederholen,
sich Sätze einprägen wollen:
die ganze Vielfalt des Lesens.
Man muss nicht bei der Sache sein,
die Bücher nehmen es einem nicht übel,
freuen sich natürlich, wenn man sie des Öfteren liest –
gewissermaßen so etwas wie eine Zugabe:
Man entdeckt Verborgenes in den Sätzen,
die sind darob erfreut.
"Uns wird Tiefe bescheinigt."
Man muss sich nicht entscheiden,
es ist kein Shop;
man leiht sich Wissen,
man kann es zum Viertel nutzen
oder zu 115 Prozent.
Man kann die Ausleihfrist verstreichen lassen –
aber letztlich wollen die Bücher
zurück an ihren angestammten Platz.
Tut ihnen der Rücken weh?
Sie harren da geduldig aus.
Eine Wort-Armee, bereit,
den Menschen beizustehen.
E-Books fehlt diese Magie,
man kann nicht zwischen ihnen hindurchgehen,
als ob man wie Dagobert Duck
ein Bad in seinen Talerchen nimmt.
'Auf, bade, Schüler, unverdrossen
Blues – mit was vertreiben?
Mit welcher Melodie?
Ist ja letztlich auch nur ein Gefühl
von vielen.
Welche Farbe nimmt den Kampf auf?
Red? Der Zorn, die Wut –
die Welt als rotes Tuch.
Was nimmt man heute auf die Hörner?
Dass sich die ganze Welt verwandelt,
alles eingefärbt, eingetunkt
in diese Farbe des Moments.
Farbe bekennen?
Ihr den Sieg einräumen?
Eifrig weitermischen?
Schönfärberei im Abendkurs belegen?
Übermut ist angesagt –
streich den Himmel rosa,
meinetwegen auch champagnerfarben.
Blues ist heftig,
als ob eine helle Leinenhose
plötzlich eine Jeans wäre.
Vielleicht fürchtet man auch nur,
farblos zu sein,
und das Blau bietet sich an,
stellt sich zur Verfügung?
Nett vom Blau.
Werde ihm eine Dankeskarte schicken.
Dem Blau grünes Licht geben?
Es gutheißen.
Auf einer Wellenlänge
mit der Melancholie der Welt,
es macht einen empfindsam
für die Befindlichkeiten anderer.
Man hätte es übersehen,
wäre einem gar nicht aufgefallen,
dass da mit den Farben was nicht stimmt.
Schon nett, wenn man
wie mit einer Taschenlampe oder Flutlicht
krasse Farbeffekte beisteuern kann.
Das Blau verschwindet,
weil da plötzlich Orange ist
oder ein sattes Sonnen-Gelb.
Eine farbechte Seele –
wo bekommt man so etwas?
Sich die Farben bewahren –
sie nicht modemäßig anpassen
an die jeweilige Aura der Stadt, der Menge.
Helle, leuchtende Farben
aus dem Tuschkasten Gottes
sind manchmal Mangelware.
Dann mixt man selber sich was zurecht,
aber es sind eher schreiende Farben, sehr grell,
die sich zudem auch noch beißen.
Warum gelingt einem die Schwarzmalerei
immer so gut? Geht leicht von der Hand.
Schwermut fällt nicht schwer.
Vermutlich befinden sich
alle guten Gefühle weit oben,
und man muss einiges dafür tun,
um dorthin zu gelangen.
Als Buch hat man ja nicht allzu oft Gelegenheit,
mal selber was zu schreiben.
Ständig wird man gefüllt mit
fremden Worten –
als wäre unsereins 'ne Weihnachtsgans.
Elendigliche Wort-Füllungen –
die stehen mir bis hier!
Da übergibt man sich ja.
Doch selber mal was schreiben,
sich selbst gewissermaßen mit Inhalt füllen,
gehaltvoll sein durch eigenes Tun.
Nicht nur umgeblättert zu werden.
Manche lesen nicht mal bis zum Ende.
Beiseitegelegt zu werden –
ein hartes Urteil für ein Buch.
Man muss es hinnehmen.
Oder man schreibt selber etwas,
fügt dem Vorhandenen etwas hinzu.
Denkt sich seinen Teil.
Ergänzt, fabuliert.
Ich bin gut im Fabulieren –
aber ich bin ein Sachbuch;
oder bin ich ein Roman?